@Kynos. Deiner Aussage nach, sollte es keinerlei Rollenspielverlage geben, sondern am besten nur noch Privatpersonen die einfach ihre Rollenspiele schreiben/übersetzen und dann an einen Verlag geben. Weil ich von Rollenspielverlagen wohl nur noch Schund zu erwarten habe, oder wie?
Da hast du mich missverstanden. Ich habe lediglich angemerkt, daß das von dir zum Vergleich herangezogene BoL im Grunde mit Verlagsprodukten
nicht vergleichbar ist, weil es eben (soweit ich weiß einzig mit Ausnahme von Druck und Vertrieb) von Fans kostenfrei erstellt wurde.
...Nur würden mich diese "Immensen" Kosten interessieren.
Was ist das?
Lizenz, Buchdruck + Vertrieb und Personal oder?
Eigentlich etwas was man überschauen kann. Oder habe ich da irgendwo einen kleinen Gnom vergessen der von unten den Sparstrumpf ansticht?
Ohne jetzt zuviel Nachhilfe in Betriebswirtschaft geben zu wollen...
Zunächst einmal hat man Fixkosten. Selbst wenn der Verlag nur eine "kleine Klitsche" mit einem kleinen Büro ist, muß beispielsweise Miete gezahlt werden. Das gilt auch für nötigen Lagerraum.
Man muß Verwaltungsaufwand kalkulieren, irgendwer muß schließlich auch die Buchhaltung und administrative Aufgaben übernehmen. Das kann der Verlagsinhaber erledigen, dann kann er aber an den Produkten nicht mehr oder deutlich weniger mitarbeiten, was dann wieder die Personalkosten in die Höhe treibt.
Selbst wenn der Verlagsinhaber den größten Teil der Arbeit selbst erledigt (und daraufhin nicht die Möglichkeit hat, nebenbei anderweitig für seinen Lebensunterhalt zu arbeiten), muß er Miete zahlen, er muß was Essen, braucht Kleidung, etc. Dazu kommt, daß er an seine Altersversorgung denken muß. Und natürlich Steuern zahlen.
Beauftragte Übersetzer, Illustratoren, Lektoren, Layouter wollen ebenso bezahlt werden, wie feste Angestellte (sofern der Verlag welche hat).
Ganz zu schweigen von Zinsen, die man weniger erhält oder sogar zahlen muß, falls man gezwungen ist, die vor Verkauf des Produktes entstehenden Kosten per Kredit vor zu finanzieren.
Das mag sich alles nicht viel anhören, läppert sich aber sehr schnell. Und genau deshalb muß jeder Verlag kalkulieren, ob die deutlich höheren Kosten eines deutlich hochwertigeren Produktes den zu erwartenden höheren Gewinn generieren. Legt man allerdings zu Grunde, wie klein die Auflagen von Rollenspielverlagen sind, fällt die Kalkulation eigentlich immer zu Gunsten schlechterer Qualität aus, weil das Produkt ansonsten zu einem Preis verkauft werden müsste, den kaum noch jemand zu zahlen bereit wäre.
Verlage sind nicht die Heilsarmee. Sie müssen, selbst wenn sie von engagierten Fans (mit anderweitigem Haupteinkommen) betrieben werden, zumindest im Gewinnbereich operieren. Nicht allein, aber auch aus steuerrechtlichen Gründen, aber das hier auszuführen würde nun wirklich zu weit gehen.