G Es ist im Grunde das selbe Probleme wie bei der Filmindustrie.
Filme und Musik sind überall verfügbar und downloadbar. Youtube bildet da keine Ausnahme. Ich kann verstehen das es die Musiker ärgert wenn jemand für Low das Lied auf seinem IPod, MP3Player oder Handy laufen hat.
Was aber die Industrie verstehen muss ist die Tatsache das wenn man es in erster Linie möglich macht legale Kopien auf eine Plattform wie Youtube hochzuladen und Gratis anzuhören, der Verbreitungsgrad enorm ist (das haben viele Musiker schon verstanden). Zusätzlich durch soziale Plattformen verbreitet sich der Content unglaublich schnell. Die Leute setzen sich mehr mit dem Produkt auseinander und eine wesentlich größere Masse kauft dann auch das Lied oder Album weil es ihnen gefällt, die Künstler unterstützen wollen oder weil sie sich dann nicht mehr einen Kopf machen will das sie das Lied Illegal besitzen.
Dadurch gehen mehr Leute auf Konzerte, kaufen mehr Merchandising Artikel und so weiter.
Klar. Du hast einen gewissen Prozentsatz der das ausnutzt und Lieder illegal besitzt, aber man muss auch immer wieder die Frage stellen: Würden diejenigen es auch kaufen wenn sie es bezahlen müssen?
Meines erachtens gleicht die schnelle Verbreitung und Masse das bei weitem wieder aus. Und wie schon geschrieben wurde: Musiker verdienen wesentlich mehr durch Konzerte und verkaufte T-Shirts als durch die Gema.
Zur Kulturflatrate…
Der reine Umsatz der deutschen Musikindustrie durch Downloads und real verkaufte Tonträger (leider gibt es wohl keine Zahlen die Konzerte und Merchandising beinhalten, zumindest konnte ich keine finden) blief sich 2010 auf 1,5 Miliarden Euro. Die Einnahmen der Gema beliefen sich auf ca. 800 Millionen, wobei nur ca. 700 Millionen an die Künstler weitergereicht wurde (der Rest ging an die Gema als Bezahlung).
Angenommen wir würden jetzt die Gema mit all ihren Nachteilen abschaffen (Musiker können Verträge nicht mehr ändern um ihre Werke kostenfrei für ihre Fans zur Verfügung zu stellen, umgekehrte Beweislast bei Volksfesten und sonstigen Veranstaltungen und so weiter), sie als staatliche Instition eingliedern oder neu Gründen und eine Kulturflatrate von sagen wir mal 5 € pro Monat koppeln, ansonsten würden keine weiteren Kosten mehr anfallen und 40 Millionen Menschen zahlen diese, so kommen wir auf einen Gesamtbetrag von monatlich 200 Millionen Euro und jährlich auf 2,4 Milliarden Euro und sind damit sogar 100 bzw. 200 Millionen über den kumulierten Betrag von Gema+Tonträger und Downloadverkauf.
Das hat mehrere positive Effekte. Die Künstler sind durch die Verträge nicht mehr eingeschränkt. Es gibt keine umgekehrte Beweislast mehr und die Gemeinden werden entlastet (Gema-Gebühren werden nicht mehr auf Eintrittspreise und dergleichen aufgeschlagen). Große Firmen wie Youtube werden nicht mehr belästigt (könnte mir vorstellen das sie in Erwägung ziehen vielleicht komplett zu sperren). Gerichte werden entlastet.
Zusätzlich können Firmen ja dennoch kostenpflichtig ihre Lieder anbieten. Man muss dann in den Punkten Verfügbarkeit und Tonqualität bestechen. Vor allem ist ja das geile das es Portale wie Spotifiy schon jetzt gibt die Lieder kostenfrei anbieten (und das Legal!).
Noch genialer fand ich aber beim durchlesen, dass die Musikindustrie einen Schaden von 4 Milliarden Euro pro Jahr beklagt. Wenn man sich die Zahlen mal genauer ansieht muss man echt den Kopf schütteln. Vor 10 Jahren bliefen sich die Umsätze noch auf 2,6 Milliarden und jetzt auf 1,5 Milliarden. Ich meine, klar es ist weniger, aber wo sind da 4 Milliarden verloren gegangen, wenn kann man nur von 1,1 Milliarden reden und man muss sich auch Fragen ob die Industrie schlicht einfach den Wandel der Zeit verpasst hat