So, da bin ich mal wieder mit meinem eigenen Projekt.
Ich war die letzte Zeit unheimlich beschaeftigt mit Umzuegen, Geburtstagen und Extra-Schichten auf der Arbeit, sowie mit Feedback fuer die Lore of the Clans Artikel.
Das eine oder andere habe ich aber trotzdem fuer Cartagena geschrieben. Angefangen mit der Blutlinien der Tlacique. Das meiste offizielle zu der Blutlinie findet man im Thaumaturgie Companion, aber sie finden auch Erwaehnung im Setiten Clanbuch. Ich habe die Infos lediglich um einige Aspekte erweitert, damit die eigentlich streng aztekische Blutlinie aus Mittelamerika etwas mehr Bedeutung fuer Cartagena erlangt.
Die Setiten-Methusalem Sekhment soll identisch sein mit Malinalxochitl.
Legenden der Tlacique
Am Anfang der Zeit im 1. Zeitalter war die ganze Welt vom Wasser bedeckt. Die Brüder Tezcatlipoca und Quetzalcoatl zogen aus, das gigantische Seemonster Cipactli zu bekämpfen. Nach ihrem Sieg formten sie aus dessen Körper das Land und begannen es zu bevölkern.
Als rechtmäßiger Herrscher nahm Tezcatlipoca seinen Platz als Sonne am Himmel ein, doch Quetzalcoatl, die gefiederte Schlange, missgönnte ihm die Ehre und stürzte ihn wieder herab.
Der Konflikt zwischen diesen beiden Göttern zerstörte dreimal die Welt, durch Sturm, Feuer und eine Sintflut. Am Ende des 4. Zeitalters tauchte durch die Flut die monströse Seeschlange Tlaltecutli im Ozean auf, ein Teil von Cipactli und Überbleibsel des Chaos aus der Zeit vor der Erschaffung der Welt.
Tezcatlipoca und Quetzalcoatl rissen sie in Stücke und formten daraus ein neues Land. Teocipactli war der letzte der Menschen, der in einem Kanu die Flut überlebt hatte und nach deren Zurückweichen die Erde erneut bevölkerte.
Tezcatlipoca hatte sein Fuß opfern müssen, um Tlaltecutli anzulocken und ihm wurde fortan als erster der Götter gehuldigt. Selbst Quetzalcoatl musste seine Führung anerkennen und die kurze Zeit des Friedens im 5. Zeitalter brachte mächtige indianische Reiche und Hochkulturen hervor.
Doch die Eintracht währte nicht lange. Quetzalcoatl arbeitete unablässig daran, seinen Herrschaftsanspruch durchzusetzen, doch um die Welt nicht erneut zu zerstören, tat er dies nicht mehr offen, sondern im Geheimen. Er und seine Priesterschaft kamen zu mehr Einfluss, indem sie die Seelen der Gläubigen sammelten.
Tezcatlipoca bemerkte wohl, dass etwas nicht stimmte in seinen Reich, dass eine Krankheit den Geist und die Seelen der Menschen befallen hatte. In der Form Chalchiutotolin zeugte er Tlazolteotl, um die Menschen auf den rechten Pfad zurückzubringen. Doch es half nichts.
Um die Verderbtheit der Menschheit zu strafen, entzog er den Azteken seine Gunst. Dies war der Moment der Schwäche auf den Quetzalcoatl nur gewartet hatte. Bevor Tezcatlipoca wieder eine neue, gereinigte Rasse hervorbringen konnte, geriet Tlaltecutli in Aufruhr. Ohne die regelmäßigen Menschenopfer gebar sich das Land in Schmerzen und nach einem besonders mächtigen Erdbeben öffnete sich der Schlund der Schlange. Quetzalcoatl überzeugte Tezcatlipoca von der Notwendigkeit der Opfer und führte ihn an den Rand der Erdspalte. Anstatt der Menschen stieß er allerdings Tezcatlipoca selbst hinein, worauf sich sich Tlaltecutlis Kiefer um ihn schlossen.
Viele glauben allerdings, dass sich Tezcatlipoca nicht täuschen ließ, sondern dass er die Notwendigkeit des Opfers verstand und es freiwillig gab, um der Welt den Frieden zurück zu geben.
Für den Rest des 5. Zeitalters durfte Quetzalcoatl wieder über die Sonne gebieten und seine Priesterschaft regierte am Tag. Doch die Nacht war immer noch Teil von Tezcatlipoca und mit jedem Sonnenuntergang begann die Herrschaft der Tlacique bei den Azteken, Mayas, Inkas und vielen anderen indianischen Völkern.
Dies endete erst mit dem Auftauchen der Konquistadoren, die ebenso hellhäutig waren, wie Quetzalcoatl selbst. Die gefiederte Schlange hat sie ins Land gelockt, um die Tlacique zu zerstören und seine Herrschaft auf Tag und Nacht auszudehnen. Stattdessen zerstörte er das kosmische Gleichgewicht der Welt und mit dem Ende der rituellen Opfer, endete auch das 5. Zeitalter.
Das aktuelle 6. Zeitalter ist gekennzeichnet durch die Abwesenheit der Götter und der zunehmende moralische Verfall der Menschen. Die Tlacique versuchen Rückkehr von Tezcatlipoca vorzubereiten, der sich aus den Windungen von Tlaltecutli befreien muss. Seine Rückkehr wird auch eine Rückkehr zur göttlichen Ordnung des 1. Zeitalters sein, die nur wenige von den Tlacique auserwählten Seelen erleben werden.
Daneben besteht die Hauptaufgabe der Tlacique im Kampf gegen ihre Widersacher, die Diener von Quetzalcoatl, der die göttliche Ordnung zerstört hat, um sich selbst zum Herrscher zu machen und der deshalb die Rückkehr von Tezcatlipoca mit allen Mitteln zu verhindern versucht.
Herkunft der Tlacique
Jeder Tlacique wird auf die Frage seiner Herkunft Tezcatlipoca als Stammvater angeben. Alle Mitglieder der Blutlinie sehen sich als direkte Nachfahren eines Gottes und sind entsprechend stolz auf ihre Abstammung. Auch wenn sie als Menschen geboren wurden, ist in nun göttliches Blut in ihren Adern, was sie selber der Göttlichkeit sehr nahe bringt, wenn nicht sogar zu einer Art Halbgott macht. Sie sehen sich daher in der Tradition der größten Helden ihrer Legenden, die auch durch die Götter unsterblich gemacht wurden.
Genealogie der Tlacique
Kainiten, die die Geschichte der Tlacique kennen, können sich nicht sicher sein, ob es sich bei Tezcatlipoca um einen bekannten Vorsintflutlichen der 13 Clans unter anderen Namen handelt oder ein Methusalem der 4. Generation. Die Annahme, es könnte weitere Vorsintflutlichen außer den 13 bekannten geben, wäre ja absurd, nicht wahr?
Die wenigen Noddisten des Sabbat, die sich mit der Geschichte der Tlacique beschäftigt haben, vermuten, dass Tezcatlipoca identisch mit Set ist, auf jeden Fall erinnert der Bruderkampf um die Herrschaft an diese Geschichte und haben die Azteken nicht auch Pyramiden gebaut?
Die Tlacique selber würden Tepeyollotl als den ersten der Tlacique bezeichnen, da dieser nicht als Gott geboren sondern von Malinalxochitl dank ihrer Magie verwandelt wurde. Gelehrte Kainiten sehen daher ihn als der Begründer der Blutlinie an, der auch die Kenntnis der mystischen Disziplin Nahuallotl an die folgenden Generationen weitergegeben hat.
Tezcatlipoca (3.)
Tlazolteotl (4.)
Malinalxochitl (5.)
Tepeyollotl (6.)
Tezcatlipoca (Rauchender Spiegel)
Der Rauchende Spiegel war bei den Azteken und Tolteken der Gott der Nacht, des Nordens, der Kälte, des Nachthimmels, der Farbe Schwarz, des Krieges, der Helden und der Versuchung der schönen Frauen.
Tezcatlipoca gilt als ein wahrer Gott, unsichtbar, mächtig, jede Stätte zu betreten, die Himmel, die Erde und den Ort der Toten. Man sagte, wenn er auf Erden war, hat er die Menschen zum Krieg angespornt, Feindschaft und Zwietracht gestiftet und viel Angst und Unruhe verursacht. Er hetzt die Völker gegeneinander auf, so dass sie Kriege führten, und darum ward er der 'Feind auf beiden Seiten' geheißen. Er allein versteht, wie die Welt regiert wird, und spendet allein Wohlstand und Reichtum und nimmt sie nach seinem Belieben wieder fort; er spendet Reichtümer, Wohlstand und Ruhm, Tapferkeit und Herrschaft, Ehren und Würden und nimmt sie wieder fort, wenn es ihm gefällt. Darum wird er gefürchtet und verehrt, denn es liegt in seiner Macht, zu erheben und niederzuwerfen.
Die Insignien seiner Macht sind sein magischer Spiegel, mit dem er in die Herzen und die Zukunft blickt, sein Opfermesser aus Obsidian und sein Jaguar-Gewand.
Die Tlacique glauben, dass er sich in der Zeit vor 900 opferte.
Tezcatlipoca hat auch eine dunkle Seite. Unter dem Namen Chalchiutotolin ist er ein Seuchen-Gott der Plagen und Krankheiten.
Quetzalcoatl (Gefiederte Schlange)
Tezcatlipocas Bruder Quetzalcoatl ist zugleich sein ärgster und ewiger Widersacher. Quetzalcoatl wird auch die gefiederte Schlange genannt und als solche dargestellt, aber sein menschliches Aussehen ist das eines alten, bärtigen und hellhäutigen Mannes oder Europäers, nach moderner Auffassung.
Er regierte das 2. Zeitalter und verließ die Azteken im Laufe des 5. Zeitalters (zwischen 900 und 1500), jedoch nicht ohne zuvor seine Rückkehr anzukündigen. Aus diesem Grund wurden die Konquistadoren zuerst freundlich aufgenommen und dann nur sehr zögerlich bekämpft, da man sie für göttliche Abgesandte hielt. Heute stehen bei den Tlacique alle Europäer unter dem Generalverdacht Agenten von Quetzalcoatl zu sein.
Tlazolteotl (Dreckfresserin)
Die Dreckfresserin ist eine Göttin der Wollust und der Versuchung, aber auch der Reue und der Reinigung. Sie ist Tezcatlipocas Gnadenbeweis an die Menschen, denn jeder, der ihren Versuchungen erliegt, bekommt einmal im Leben die Chance seine Verfehlungen zu erkennen und zu beichten und dann werden diese Fehler vergeben.
Die Priesterinnen Tlazolteotls waren Tempelhuren, die die Sünden der Gläubigen auf sich nahmen.
Malinalxochitl (Grasblüte)
Die Grasblüte ist die Göttin der Schlangen, Skorpione, Insekten und Tiere der Wüste. Die Schwester Huitzilopochtlis ist eine mächtige Zauberin in Tezcatlipocas Diensten.
Mit abnehmender Reinheit der Menschen und dem zunehmenden kosmischen Ungleichgewicht erschafft sie in Tezcatlipocas Auftrag mit ihrer Blutmagie Tepeyollotl, den ersten Tlacique. Sie unterweist ihn in den Künsten des Nahuallotl, damit er sie in den göttlichen Aufgaben unterstützt.
Tepeyollotl (Herz der Berge)
Tepeyollotl war ein großer Krieger, Priester und König von Tezcatlipocas Gnaden. Dennoch war er nur ein Mensch, bis Malinalxochitls Blutmagie ihn zum Unsterblichen und ersten der Tlacique machte.
Er wurde der Wächter über Tezcatlipocas in der Erde eingeschlossenen Körper und die Menschen nannten ihn Herz der Berge und verehrten ihn als Gott der Erdbeben, des Echos und des Jaguars, Tezcatlipocas heiliges Tier.
In Tezcatlipocas Abwesenheit wurden keine neuen Götter mehr geboren und die Bewegungen des Rads der Zeitalter drohten zu erstarren. Da erschuf Tepeyollotl seine Blutlinie von Kindern, die bis zur Tezcatlipocas Rückkehr als irdische Herrscher der Aufrechterhaltung der göttlichen Ordnung verpflichtet waren und als Richter und Geißel die Menschheit auf der rechten Weg führen sollten.
Das Schicksal der Tlacique
Mit der Ankunft der Europäer nahmen die Tlacique vorsichtigen Kontakt zur Camarilla auf. Ohne das rücksichtslose Vorgehen der Konquistadoren hätte die Camarilla eventuell einen neuen Verbündeten gewinnen können. Stattdessen schlossen sich die Tlacique dem Sabbat an, der auf offen über die Menschen herrschen will, anstatt sich vor ihnen zu verstecken.
Der Sabbat übernahm viele der blutige Rituale der Tlacique, jedoch ohne die dahinter stehende Religiosität und Spiritualität. Bald schon wandte sich der Sabbat gegen die Blutlinie und vernichtete alle Ahnen, die gefunden werden konnten. Daher gilt die Blutlinie bei den wenigen, die sich heute nach an sie erinnern, als ausgelöscht.
Die Letzten Nächte
Einige Ahnen der Tlacique haben aber überlebt. In Höhlen in abgelegenen Tälern und Hochebenen des Gebirges ebenso wie in vergessenen Tempeln, die vom Dschungel überwuchert wurden. In den letzten hundert Jahren sind einige von ihnen wieder erwacht und haben vorsichtig Kontakt miteinander aufgenommen.
Die Tlacique haben daher kaum Ancillae. Es gibt einige wenige Ahnen, die sich noch an die indianischen Hochkulturen Amerikas erinnern und eine Reihe Neugeborenen, die erst vor kurzem den Kuss erhalten haben. Diese werden ausgesandt, um weitere Mitglieder der Blutlinie zu finden oder aus der Starre zu wecken.
Langsam bauen die Tlacique ihre Organisation wieder auf, vorsichtig darauf bedacht, weder Camarilla noch Sabbat ihre Anwesenheit und Aktivitäten zu verraten. Mit Pochtli haben sie einen weiteren Vampir gefunden, der noch die alte Kultur und Traditionen schätzt und es gibt ein loses Bündnis mit ihm und den Pisanob, von dem der Stammclan der Giovanni aber nichts weiß.
Das Hauptziel der Tlacique bleibt es, den in der Nähe des ehemaligen Tenochtitlan ruhenden Körper von Tezcatlipoca zu finden und aus der Starre zu retten.
Besondere Fähigkeiten der Tlacique
Den Tlacique liegen die Disziplinen Gestaltwandel, Präsenz und Verdunklung im Blut, wobei sie besonders im Gestaltwandel leicht andere Ausprägungen haben, als die Gangrel. Zwar haben alle Stufen des Gestaltwandels die gleich Funktion, doch nehmen sie ein anderes Aussehen an.
Die Augen des Jaguars erlauben gute Sicht selbst in Tezcatlipocas tiefster Finsternis, jedoch leuchten die Augen katzenhaft grün-golden und nicht rot. Die Krallen des Jaguars und Tlaltecutlis Umarmung unterscheiden sich nur den Namen nach von der Gangrel Variante. Als Tiergestalt wird man jedoch keinen Wolf sondern auch den Jaguar antreffen. Die Nebelgestalt der Tlacique gleicht auch mehr einer schwarzen Wolke der Finsternis als dem unnatürlichen grünen Nebel der Gangrel Disziplin.
Nahuallotl
Das Nahuallotl ist keine natürliche Disziplin, jedoch in der Blutlinie weit verbreitet. Ansehen und Status sind maßgeblich von dem Grad der Einsicht in die Praktiken des Nahuallotl abhängig, da dies vom Verständnis des göttlichen Erbes und der Verbindung zu Tezcatlipoca zeugt.
Malinalxochitls versuchte Tepeyollotl die göttliche Magie zu lehren, um ihn besser auf seine schweren Aufgaben vorzubereiten. Tepeyollotl entwickelte aus ihren Unterweisungen das Nahuallotl, ritualisierte Opfer und Gebete mit der Bitte um göttliche Unterstützung.
Das Nahuallotl liegt dem Tlacique nicht im Blut und muss mühsam Ritual für Ritual erlernt werden. Allen Ritualen gemein ist das Vergießen von Blut und Opfer im Namen der Götter. Die Praktiken des Nahuallotl ist keinen Außenstehenden bekannt, aber hermetische Thaumaturgen hätten ihre Mühe die Ergebnisse zu reproduzieren.
Neben unzähligen Ritualen kennen die Tlacique folgende thaumaturgischen Pfade:
Das Erblühen des göttlichen Nektars (Pfad des Blutes)
Tezcatlipocas geheime Wege (Pfad der Korruption)
Huchueteotl's Herrlichkeit (Lockruf der Flammen)
Tezcatlipocas Riten (Geistermanipulation)
Quetzalcoatls Atem (Wetterkontrolle)
Xipe Totecs Peitsche
Die Enge Verbundenheit mit Tezcatlipoca, dem Gott der Nacht hat auch ihre Kehrseite: Grelles Licht ist für alle Tlacique schmerzhaft unangenehm und alle Aktionen erleiden 2 Würfel Abzüge. Sonnenlicht ist besonders gefährlich und verursacht zwei zusätzliche Stufen Schaden.
Diego, der Hobo
Caitiff (Tlacique), 9. Generation, geboren: 1972, Kuss: 1999, Erzeuger: Tecciztecatl
Wesen: Raubein, Verhalten: Überlebenskünstler
Gestaltwandel 3, Tierhaftigkeit 2, Verdunklung 1, Nahuallotl 2 (Tezcatlipocas Riten)
Gefolgsleute 2 (Wachmann der Gärten, Ghuljaguar), Mentor 3 (Erzeuger)
Menschlichkeit 6, Willenskraft 6
Clansschwäche: Diegos Sinne haben sich so gut an die Nacht angepasst, dass er jetzt überempfindlich auf grelle Lichtquellen reagiert und sogar mehr Schaden durch Sonnenlicht erleidet. Aufgrund seiner Fähigkeiten und Lebensweise halten die meisten Vampire ihn bisher für einen Gangrel, so dass er noch nicht die Herabwürdigungen eines Clanlosen erdulden muss.
Geschichte: Diego war einer von zahllosen armen Wanderarbeitern in Mexiko, die von Plantage zu Plantage ziehen oder auf Lastwagen durch das ganze Land gekarrt werden, um bei der Landarbeit auszuhelfen, wo es gerade nötig ist. Der Lohn reichte für kaum mehr als ein Brot, eine Packung Zigaretten und eine Flasche billigen Schnaps am Tag, aber die Ausbeutungsmaschinerie saugte gierig das Leben aus den modernen Sklaven.
Sein Geist war so leer, Diego konnte sich gar nicht mehr erinnern, warum er sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte, als er erschöpft unter einem Olivenbaum zusammensackte und den Sonnenuntergang betrachtete, während das Leben aus im heraus sickerte. Sein Erzeuger, der in der Erde unter dem Baum geruht hatte, akzeptierte sein Opfer und machte ihn unsterblich.
Die nächsten zehn Jahre verbrachte Diego mit seinem Erzeuger in menschenleerer Abgeschiedenheit. Von ihm erfuhr Diego die Geschichte seiner Blutlinie und seine Aufgabe, die anderen alten Tlacique zu finden, um die indianischen Reiche wieder auferstehen zu lassen oder wenigstens die Europäer und alle anderen Diener Quetzalcoatls zu bestrafen.
Tecciztecatls Erzeugerin Tonantztin hatte ihm die Legende von der Göttin Malinalxochitl erzählt und Diego wanderte nach Südamerika, um Spuren von ihr in den Ruinen der Inkas zu suchen.
Der Sabbat in Chile und Peru war aber zu gefährlich und Diego war gezwungen, seine Suche im südlichen Kolumbien fortzusetzen. In Cali hörte er die Geschichte der Göttin Si und hofft nun in Cartagena den Weg zum fabelhaften El Dorado zu finden.
In Cartagena wurde Diego eine Zuflucht in Semiramis Gärten zugewiesen. Da er nicht in die Gerüchte um die Gärten eingeweiht wurde, hat er noch nicht auf die Besonderheiten seiner Umgebung geachtet, obwohl er schon misstrauisch ist, warum er so freundlich in der Stadt empfangen wurde. Ihm ist allerdings aufgefallen, dass es im Park keine Tiere größer als Insekten gibt - keine Vögel in den Büschen und Hecken und keine Ratten in den Wasserrohren. Obwohl er dass schon seltsam findet, führt er das bisher nur auf eine effektive Reinigung des Parks durch das Personal zurück und das die Tiere durch die Präsenz anderer Vampire vertrieben wurden. Immer mal wieder hat er nämlich das Gefühl beobachtet zu werden, er nimmt jedoch fälschlicherweise an, dass das die Ahnen der Stadt und ihre Diener sind, die sein Verhalten ausspionieren wollen.
Aussehen: Diego ist indianischer Abstammung, aber im Vergleich zu den kolumbianischen Indianern kleiner und kompakter gebaut, mit einem fassförmigen Körper, kräftigen Oberarmen und großen, groben Händen.
Seine Kleidung ist abgewetzt und staubig und er besitzt nicht mehr als er in einer Tasche tragen kann. Sein kostbarster Besitz ist eine kleine Obsidian-Statue, die Tezcatlipoca darstellt.
Verhalten: Diego ist schweigsam und zurückhaltend, aus Furcht den gewieften und manipulativen Kainiten zu viel über sich zu verraten. Er ist aber auch neugierig wie eine Katze und will alles über die anderen Vampire lernen. Daher versucht er bei jeder Gelegenheit kainitischen Treffen beizuwohnen, um sie zu beobachten, sich aber gleichzeitig aus deren Ränkespielen heraus zu halten. In seiner Außenseiterrolle als Caitiff/Gangrel gelingt ihm das auch ganz gut.
Viele Aspekte der Vampirgesellschaft sind noch äußerst verwirrend und widersprüchlich für ihn. Er hat herausgefunden, dass nicht alle Vampire einer Sekte zur gleichen Familie gehören, sondern dass sie sich noch weiter in Clans unterscheiden. Auch das Konzept der Generation ist ihm noch nicht ganz klar. Bisher hatte er immer angenommen, dass die Macht nur eine Frage des Alters wäre.
Gegenüber den Menschen hat er ambivalente Gefühle. Ein Teil von ihm bedauert, dass den Göttern nicht mehr freiwillig geopfert wird, sondern dass sie sich jetzt ihr Recht mit Gewalt nehmen müssen.
Sein Erzeuger hat ihn zum kleinen Gott der Olivenbäume ernannt, ein Detail, dass er nicht zur Belustigung mit anderen teilen würde, aber dass er schon mit Stolz verteidigt, sollte man ihn in seiner Ehre kränken.
Zitat: „Das Vergießen von Blut ist ein heiliger Akt und gerne werde ich mit dir beten.“