Magnus Eriksson
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Jenseits Cartagenas Tellerrand
Kolumbien
Kolumbien lässt sich grob in drei Regionen einteilen: das Hochgebirge der Anden im Südwesten, die karibische Küste im Norden und der Regenwald im Osten.
Der Schlüssel zur Herrschaft über Kolumbien liegt in der Kontrolle der drei größten Städte Bogotá, Medellín und Cali im Südwesten des Landes. In diesem Dreieck konzentriert sich ein Großteil der kolumbianischen Bevölkerung und Wirtschaftsmacht.
Der Norden ist von großflächigen Sumpflandschaften durchzogen und nur an der Karibikküste nennenswert besiedelt. Hier sind vor allem die Hafenstädte Cartagena, Santa Marta und das von den Anarchen gehaltene Barranquilla von Bedeutung.
Der Regenwald im Osten ist abgesehen von einigen kleinen Siedlungen und Indianerdörfern so gut wie menschenleer und wird lediglich von verschiedenen militaristischen Fraktionen oder Drogenkartellen als Rückzugsgebiet genutzt.
Barranquilla
Die viertgrößte Stadt Kolumbiens ist wie ein endloser Stau an einem schrecklich heißen Tag, der sich zwischen Schwerindustrie und karibischen Sümpfen hindurch zwängt. Barranquillas Schwerpunkt liegt auf Handel und Schifffahrt und das hässliche Stadtzentrum gilt als alles andere als sicher. Außer dem viertägigen Karneval, der sogar Rio de Janeiro Konkurrenz macht, gibt es wenig, was Besucher anlocken würde.
Das alles kümmert die Anarchen nicht. Seit 1946 ist Barranquilla ein Anarchenfreistaat und so eine lange Zeit gilt in Kolumbien bereits als Bollwerk der Stabilität. Auch wenn die Anarchen gelegentlich die Situation in ihren Nachbarstädten Cartagena und Santa Marta erkunden, führen sie keine kriegerischen Feldzüge wie der Sabbat, sondern sind eher der Meinung, dass die Vampire in jeder Stadt selbst entscheiden sollten, was sie wollen. Daher werden sie von fast allen als neutrale Gruppierung akzeptiert und solange in Ruhe gelassen, wie man drängendere Probleme hat.
José Ortiz, Anarchenbaron von Barranquilla
Brujah, 11. Generation, geboren: 1777, Kuss: 1799, Erzeuger: Smiling Jack
Wesen: Rebell, Verhalten: Idealist
Geschwindigkeit 3, Präsenz 3, Stärke 4
Menschlichkeit 7, Willenskraft 7
Einfluss 2 (ELN), Gefolgsleute 3, Kontakte 5, Ressourcen 1, Status 2 (Baron)
Ortiz war ein ein entlaufender Sklave, der sich mit anderen Maroons in den Sümpfen versteckte, um anderen Flüchtlingen zu helfen. Zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges zettelte er Sklavenaufstände zuerst in Coro und dann auch in Cartagena an. 1799 drang er an der Spitze eines Fackel-bewehrten Mobs in das Haus des Gouverneurs von Cartagenas ein und vernichtete den Lasombra Duque Morientes. Es ist unklar, ob das vor oder nach seinem Treffen mit seinem Erzeuger Smiling Jack war, aber sicherlich war Jack bei den Ereignissen nicht ganz unbeteiligt.
Nachdem Cartagena fast völlig zerstört wurde, war Ortiz eine Weile lang der einzig aktive Vampir in Cartagena und baute ein Netzwerk für flüchtige Sklaven aus, das bis Brasilien reichte. Nach der Rückkehr der Camarilla-Truppen wurde er in das unbedeutende aber aufstrebende Barranquilla vertrieben, das er bis heute als Basis für seine Aktionen nutzt.
Als einer der erfahrensten und bekanntesten Anarchen Südamerikas genießt Ortiz unter den Anarchen immer noch großes Ansehen. Zu seinen stärksten Kritikern gehört Ducoudray Holstein, der ihm vorwirft die Ideale der Anarchenbewegung an die Setiten verkauft zu haben, um seinen Freistaat gründen zu können. Andere glauben, dass es an der Zeit wäre eine aggressivere Expansionspolitik zu betreiben und die Schwäche der anderen Sekten zu nutzen.
Santa Marta
Das 1525 gegründete Santa Marta ist die älteste noch existierende Siedlung aus der Kolonialzeit. Mit etwa einer halben Million Einwohner ist die Stadt zwar deutlich kleiner als Cartagena oder Barranquilla, aber geschichtlich und politisch von vergleichbarer Bedeutung.
Seit seiner Gründung ist Santa Marta trotz wechselnder Prinzen fester Bestandteil der Camarilla und es gilt wegen seiner Nähe zum ebenfalls Camarilla-dominierten Venezuela als Brückenkopf der Sekte in Kolumbien.
Das Umland Santa Martas steigt von der Küste steil zu Gebirgen der Sierra Nevada an und die höchsten Berge Kolumbiens mit bis zu 5700m Höhe liegen hier und nicht in den Anden. Auf einen der Berge etwa 40 km südlich der Stadt liegt tief im Dschungel verborgen die Ciudad Perdida (verlorene Stadt). Hier war einst eine der größten indianischen Siedlungen der karibischen Küste, doch die Ruinen waren lange vergessen und wurden erst 1974 durch Zufall wieder entdeckt.
Die Tremere haben mehrfach versucht Expeditionen durch den Dschungel dorthin zu bringen, doch die Teilnehmer endeten schnell als Opfer der Guerillas, Gangrel, Gestaltwandler oder schlimmeren Dingen, die dort lauern.
Pedro Mendinueta y Múzquiz, Prinz von Santa Marta
Tremere, 6. Generation, geboren: 1736, Kuss: 1803, Erzeuger: Tomas Marcello
Wesen: Architekt, Verhalten: Direktor
Auspex 6, Beherrschung 3, Thaumaturgie 4
Menschlichkeit 5, Willenskraft 8
Einfluss 4, Gefolgsleute 5 (Jäger), Kontakte 1, Ressourcen 5 (Fruchtexport), Status 4 (Prinz)
Mendinueta kam bereits als Ghul der Tremere aus Spanien in die Neue Welt. Der Clan der Hexenmeister wollte sich mehr politischen Einfluss sichern und es gelang ihnen Mendinueta zum Vizekönig von Neugranada zu machen, bevor die Lasombra merkten, dass sie ihn nicht kontrollieren können.
Während seiner Regentschaft von 1797 bis 1803 setzte Mendinueta zahlreiche Reformen um und modernisierte Bildungs- und Gesundheitswesen. Mit der Stärkung der aufgeklärten und liberaleren Kräfte des Landes konnten die Tremere langfristig auf ihr Ziel eines von Spanien und Lasombra unabhängigen Kolumbiens hinarbeiten. 1799 war er Gast des Gouverneurs von Cartagena und entkam nur knapp dem von Ortiz angeführten Lynchmob.
Als Gelehrter und erfolgreicher Politiker erhielt er nach dem Ende seiner Regentschaft in Caracas den Kuss und die Ausbildung der Tremere. Beim Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges wurde er nach Santa Marta entsandt, um den dortigen Toreador Prinzen zu unterstützen. Auch wenn er die Landung spanischer Royalisten in Santa Marta nicht verhindern konnte, blieb die Stadt trotz schwerer Angriffe der Lasombra unter der Kontrolle der Camarilla.
Nach der Unabhängigkeit sicherte sich der Neugeborene Einfluss in der United Fruit Company und baute diesen über die nächsten Jahre kontinuierlich aus. Von den Toreador als Bananenkönig verspottet, wurde er mit Handelsmonopolen reich und erkaufte der Camarilla Einfluss auf Politiker in ganz Mittelamerika. Anarchen stachelten 1928 die Arbeiter in Santa Marta zu massiven Streiks in seinen Firmen auf. In einem Massaker wurden Hunderte der Streikenden und deren Familien von der Armee nieder geschossen. Nachdem sich der Staub legte, ging Mendinueta gestärkt und als Prinz aus den folgenden politischen Nachbeben hervor.
Bogotá
Mit fast 10 Millionen Einwohnern ist Bogotá nicht nur die größte Stadt Kolumbiens, sondern auch eine der größten auf dem gesamten Kontinent. Nach langen und blutigen Kämpfen die zwischen verschiedenen politischen Gruppierungen in der Hauptstadt tobten und die von täglichen Bombenanschlägen und Entführungen begleitet waren, haben massive Investitionen in die Sicherheit über die letzten Jahre die Situation etwas verbessert. In den rasant wachsenden Elendsvierteln an den Stadträndern bleibt die Lage aber unvermindert dramatisch.
Bogotá verfügt zwar auch über Industriegebiete, doch die Bedeutung der Stadt über ihre Grenzen hinaus, liegen vor allem in den Bereichen der Kultur und der Medien. Das Athen Südamerikas, wie es genannt wird, verfügt über mehr Museen, Galerien, Theater, Konzerthallen und Prachtbauten, als die drei nächstgrößeren Städte zusammen.
Nicht nur in Sachen Kultur geben die Toreador Bogotás den Ton im Land an, auch das bedeutende Finanzzentrum der Stadt ist unter ihrer Kontrolle. In allen anderen Bereichen eskalieren immer wieder die Konflikte um Macht und Einfluss zwischen Camarilla, Sabbat, Setiten und Giovanni. Trotz aller Widerstände sind die Vertreter der Camarilla in der Stadt aber fest etabliert und gewinnen sehr langsam die Oberhand. Inzwischen sind auch die Mitglieder der anderen Sekten gezwungen, den Prinzen anzuerkennen.
Marcos Belegrad, Prinz von Bogotá
Toreador, 6. Generation, geboren: 1576, Kuss: 1601, Erzeuger: Alexandria
Wesen: Architekt, Verhalten: Zelebrant
Auspex 4, Geschwindigkeit 4, Präsenz 6, Seelenstärke 3, Thaumaturgie 2
Menschlichkeit 5, Willenskraft 8
Einfluss 4, Gefolgsleute 2, Herde 3, Ressourcen 5, Status 5, Verbündete 2
Der spanische Dandy, wie er auch genannt wird, hat mit seiner lockeren, leichtlebigen Art alle seine Gegner über seinen Willen und Fähigkeiten hinweggetäuscht, Bogotá nach seinen Vorstellungen zu formen. Marcos Belegrad befand sich bereits seit 200 Jahren in der Stadt, ohne zuvor durch politische Ambitionen aufgefallen zu sein. Als Teil eines künstlerisch visionären Toreador-Klüngels arbeitete er unablässig in den Bereichen der Stadtplanung und Landschaftsarchitektur und gestaltete viele der auch heute noch bewunderten Monumente und Prachtbauten mit. In einer alten Salzmine, die schon vor 500 Jahren von den Muisca-Indianern genutzt wurde, hat er mit einer Kathedrale sein bisheriges Meisterwerk geschaffen.
Erst nach der Machtübernahme der Setiten sah er sein Werk bedroht und nutzte sein Wissen um die Stadt und deren Bewohner, um politischen Einfluss zu gewinnen. Die Toreador waren von den Setiten als schwächliche Künstler und weltfremde Träumer unterschätzt worden und überstanden besser als die anderen Clans den Umbruch. Im Anschluss konnten sie mit ihren sozialen Kontakten schnell wieder den Widerstand organisieren und mit der Unterstützung der anderen Camarilla-Clans ließ sich Marcos Belegrad 1970 zum Prinzen ausrufen.
Im Gegensatz zu anderen kolumbianischen Städten vermochten die Setiten es nicht, seine Herrschaft zu beenden und er überlebte wenigstens vier Attentate, so dass sogar die Assamiten sich inzwischen weigern, weitere Aufträge gegen ihn anzunehmen.
Obwohl er auch weiterhin im Bereich der Architektur künstlerisch tätig ist, soweit es seine Zeit ihm erlaubt, hat er mit Kenntnissen der Thaumaturgie und ein speziell von ihm entwickelten Ritual, einige Bilder und Tonstatuen angefertigt und diese im Land verteilen lassen.
Maria del Carmen, Mastermind der Camarilla
Ventrue, 7. Generation, geboren: 1281, Kuss: 1323, Erzeuger: Hardestadt der Jüngere
Wesen: Direktor, Verhalten: Traditionalist
Beherrschung 4, Präsenz 6, Seelenstärke 5, Auspex 4, Stärke 1, Verdunklung 2
Menschlichkeit 4, Willenskraft 9
Einfluss 5, Gefolgsleute 5, Ressourcen 5, Status 4, Verbündete 5
Maria del Carmen wurde 1740 vom Inneren Rat der Camarilla nach Kolumbien gesandt, um die ansässigen Vampire gegen die übermächtigen Lasombra zu organisieren. Der entscheidende Durchbruch war, dass sie die Unterstützung einiger Toreador-Ahnen und derer Kinder gewinnen konnte. Zusammen mit den Tremere begann sie zunächst unbemerkt von den Lasombra einen Propaganda-Krieg mit den Mitteln der Aufklärung. Während die Lasombra auf militärische und politische Stärke setzten, konnte die Camarilla innerhalb von zwei, drei Generationen neue Ideale in den oberen Schichten der Bevölkerung verankern. Dies führte schließlich zu den Wunsch nach mehr Freiheit von Staat und Kirche und mündete im Unabhängigkeitskrieg.
Simon Bolivar war nur eine von mehreren Schachfiguren in ihrem Arsenal, um den Krieg zu steuern und trotzdem wäre der Kampf beinahe verloren gegangen, als nötige Unterstützung aus Europa ausblieb. In der Folge der Neuordnung des Landes konnte sie viele ihrer Kinder in die Position von Prinzen bringen. Nur ihr Ghul Ducoudray Holstein wurde ihr von Smiling Jack entrissen und ihr anderes Kind Maria Genovese war nicht in der Lage die Prinzenwürde von Cartagena länger als von 1822 bis 1850 zu halten.
In den nächsten Jahren wandten sich ihre Waffen gegen sie. Der von ihr genährte Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit erschwerte ihr nun selber die Regierung des Landes und Neugranada und Groß-Kolumbien zerbrachen in immer kleinere Länder. Auch innerhalb Kolumbiens sind bis heute die föderalistischen Kräfte stark und die von ihr kontrollierte Zentralregierung verliert kontinuierlich an Einfluss über die abgelegeneren Regionen des Landes. Immerhin scheinen sich sich ihre Gegenmaßnahmen in den letzten Jahren wieder auszuzahlen. Der von ihr favorisierte Präsident Uribe hat bereits mit einer Ausnahmereglung des Parlaments eine weitere Legislaturperiode als vom Gesetz vorgesehen regieren können und die Chancen stehen gut, dass das Parlament ihm weitere Verlängerungen seiner Regierungszeit genehmigen wird.
Auf der anderen Seite darf Maria del Carmen auch nicht zu erfolgreich sein. Ihre neuen Anweisungen vom Inneren Rat der Camarilla implizieren, dass man das Land den Setiten überlassen und lediglich den Sabbat bekämpfen will. Ihr selber soll der freiwillige Machtverzicht mit der Position des Justicars schmackhaft gemacht werden.
Marie del Carmen ist versucht, das Angebot anzunehmen, aber im langen Kampf mit den Setiten hat sie fiel über Versuchungen gelernt. Auch wenn sie letztendlich kaum eine andere Wahl hat, als die Wünsche des Inneren Rats zu respektieren, würde sie doch gerne wissen, welches andere Abkommen ohne ihr Wissen mit den Setiten getroffen wurde.
Therese, Archontin
Ventrue, 8. Generation, geboren: 1850, Kuss: 1898, Erzeuger: Maria del Carmen
Wesen: Pädagoge, Verhalten: Richter
Beherrschung 3, Präsenz 3, Seelenstärke 4, Auspex 2, Tierhaftigkeit 2
Menschlichkeit 6, Willenskraft 10
Gefolgsleute 2, Kontakte 4, Ressourcen 2, Status 3, Verbündete 2
Therese stammt aus dem Königshaus von Bayern und galt schon früh als zu eigenwillig und selbstbewusst für das Leben am Hof. Da Frauen in ihrer Zeit nicht zum Studium zugelassen wurden, erwarb sie ihre hervorragenden naturkundlichen Kenntnisse im Selbststudium und zeigte daneben auch ein besonderes Sprachtalent. Mit 21 Jahren beherrschte sie bereits 12 Sprachen und brach zu ihrer ersten Expedition auf, was sie später auch nach Südamerika führen sollte. Dort wurde sie als Zierde im Clan der Blaublütigen aufgenommen.
Als ihre Erzeugerin die Camarilla und den Clan um Unterstützung bat, war Therese die einzige, die dem Ruf folgte. Höfische Politik und Machtspielchen liegen ihr nach wie vor nicht, aber ihre ausgezeichnete Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis lässt sie viele Täuschungen durchschauen. Für ihre Erzeugerin überwacht sie andere Kainiten, die im Verdacht stehen, unter dem Einfluss der Setiten oder der Giovanni zu sein. Sie ist gut darin geworden, die Loyalität der nichts-ahnenden Verdächtigten mit ausgefeilten Tests zu überprüfen. Diese Fähigkeit schätzte auch die neue Justicarin Lucinde, die gleich nach ihrer eigenen Ernennung Therese zur Archontin berufen hat.
Als Archontin soll sie vor allem die kolumbianische Regierung im Drogenkrieg unterstützen, um den Setiten in Mittelamerika und den USA langfristig ihre Machtbasis zu entziehen. Auf spezielle Anweisung Lucindes sucht sie auch nach Spuren der Methusalem Kemintiri, die vor Jahren den Ventrue Justicar Michaelis ersetzt hatte. Kemintiri ist eine Ausgestoßene ihres Clans und Therese hat Hinweise gefunden, dass die aztekische Blutlinie der Tlacique auf sie zurück gehen könnte. Wenn das stimmt, könnten Mitglieder dieser Blutlinie ihr sowohl bei der Suche nach Kemintiri, als auch im Kampf gegen die Setiten von Nutzen sein.
Cali & Medellín
Die nach Bogotá beiden größten Städte Kolumbiens gehören zu den gefährlichsten Orten der Welt mit unglaublich hohen Mordraten und noch wesentlich höheren Vermisstenzahlen. 90% des weltweit verfügbaren Kokain stammt aus Kolumbien (und die restlichen 10% aus Nachbarländern wie Ecuador oder Bolivien). Die Drogenproduktion beeinflusst alle Schichten der Gesellschaft und ist ein gigantischer Industriezweig vom landwirtschaftlichen Anbau bis zum weltweiten Vertrieb und die größten und mächtigsten Drogenkartelle der Welt haben ihren Sitz in Cali und Medellín.
Die Städte liegen auf über 1000m Höhe in langgestreckten Tälern des Hochgebirges und erleiden regelmäßig „Invasionen“ der Landbevölkerung, die vor den bewaffneten Konflikten zwischen Drogenkartellen, Militärs und Paramilitärs aus ihren zerstörten Dörfern in die Städte fliehen.
Cali und Medellín sind Hochburgen der Jünger des Set in Kolumbien. Deren Macht und Einfluss durch die Drogenkartelle auf Politik und Gesellschaft ist so umfassend wie sonst vielleicht nur in Ägypten selbst und das obwohl in den letzten Jahren auch Vampire aus vielen anderen Clans in das Drogengeschäft eingestiegen sind und nun mit den Setiten konkurrieren.
Maniates, Baron von Cali
Jünger des Set, 7. Generation, geboren: 1768, Kuss: 1811, Erzeuger: Ghede
Wesen: Monster, Verhalten: Wettkämpfer
Präsenz 4, Serpentis 4, Verdunklung 3, Beherrschung 3, Stärke 2
Menschlichkeit 3, Willenskraft 7
Einfluss 5, Gefolgsleute 5, Herde 3, Ressourcen 5, Status 4
Der Baron von Cali ist eine der untoten Mächte hinter den Drogenkartellen. Von allen Setiten Amerikas genießt nur sein Erzeuger ein höheres Ansehen im Clan, aber selbst Ghede kann nicht über die Anzahl von schwerbewaffnete und fanatisch-loyalen Truppen verfügen wie Maniates. Gemindert wird sein Status unter den Setiten nur dadurch, dass er keine Geduld für Religion hat. Er versteht den Nutzen, aber der Gedanke längere Zeit mit Sets Hierophanten zu verbringen oder gar selber predigen zu müssen, erfüllt ihn mit Abscheu. Es kümmert ihn nicht, dass er nicht weiter in der Clan-Hierarchie aufsteigen kann, solange er wie ein Fürst über ein weltumspannendes Reich regieren kann. Für die Setiten hat er ein ganzes Land unterworfen und Generationen von Menschen mit seinen Drogen verdorben. Doch jetzt zeigt sein Reich erste Verfallserscheinungen und er kann oder will es nicht sehen.
Sabbat und Camarilla sind so einfallslos und gefangen in ihren alten Verhaltensmustern, dass er sie nicht als Bedrohung empfinden kann. Auch die Aktivitäten der Giovanni beleben nur sein Geschäft und halten ihn konkurrenzfähig. Selbst das die Werkreaturen ihn zum Agenten des Wyrm erklärt haben und ihre Rudel nach ihm persönlich fanden, sieht er nur als neue Herausforderung. Und er mag mit seinen Einschätzungen sogar Recht haben, aber die wahre Bedrohung hat er übersehen.
Das erste Drogenkartell hat sich aus der Kontrolle der Vampire befreit und seiner untoten Puppenspieler entledigt. Ehemals eines der kleineren Kartelle hat ihnen das Wissen um die nächtlichen Kreaturen einen Vorteil verschafft und ihre Organisation wächst jetzt stetig. Vorsichtig verbreiten sie die Informationen auch bei den anderen Kartellen und bald schon könnte das Großreinemachen folgen.
Antonio José Amar y Borbón, Präsident von Medellín
Toreador antitribu, 9. Generation, geboren: 1742, Kuss: 1811, Erzeuger: Jean Baptisse du Casse
Wesen: Bon Vivant, Verhalten: Zelebrant
Auspex 2, Geschwindigkeit 1, Präsenz 3
Menschlichkeit 3, Willenskraft 5
Einfluss 1, Gefolgsleute 2 (Diener), Herde 3, Ressourcen 4, Status 3 (Marionetten-Prinz)
Amar war der Nachfolger des Vizekönigs Pedro Mendinueta und er begann bereits seine Regentschaft mit einem Fest von bis dato in diesem Land ungesehener Opulenz. Die bemerkenswerteste Neuerung während seiner schwachen Regentschaft von 1803 bis 1810 war die Einführung von Maskenbällen und Scharaden am Hof nach europäischen Vorbild.
Mit dem Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges wurde er zur Abdankung gezwungen und in Cartagenas La Popa eingekerkert. Dort erhielt er den Kuss von du Casse, der jedoch kurz darauf in den Wirren des Krieges verschwand. Vermutlich war Amar der letzte, der ihn noch gesehen hat und die meisten Gerüchte über du Casses Verbleib stammen von ihm.
Nach der Rückeroberung und Zerstörung von Cartagena durch spanische Truppen wurde Amar von den Lasombra mit nach Medellín genommen. Nach der Eroberung der Stadt durch die Camarilla unterwarf er sich dem neuen Prinzen und ihm wurde gestattet, vorerst am Hof zu bleiben, da er keine ideologische Verbindungen zum Sabbat hatte.
In den nächsten Jahren degenerierte er zusehends in ausschweifenden Blutorgien und war ein leichtes Opfer für die Jünger des Set, die ihm Ideen über ein kainitisches Neugranada in den Kopf setzten, dass er als Vizekönig über den Prinzen regieren könnte. Nachdem er die Camarilla an die Setiten verraten und mit deren Hilfe an die Macht gekommen ist, hat er aber kaum mehr als eine repräsentative Funktion in der Stadt. Die Setiten gewähren ihm Zugriff auf genug Ressourcen, dass er seinen dekadenten Lebensstil weiter verfolgen kann und benutzen ihn ansonsten nur als Sprachrohr, um ihre Entscheidungen von ihm verkünden zu lassen.
Südamerika
Der Einfluss der Vampire beschränkt sich in Südamerika auf die größten Städte und endet mehr noch als in Europa oder den USA abrupt an der Stadtgrenze. Das liegt zum einen daran, dass die Menschen entweder dicht gepackt in gigantischen Metropolen leben oder so weit über den Rest des Landes verstreut, dass die Landschaften außerhalb der Großstädte so menschenleer wirken.
Die mangelhafte Infrastruktur, die längere Überlandreisen praktisch unmöglich machen, verhindern auch die Kontrolle jenseits des direkten Einflussbereichs und schließlich sind die Werkreaturen Südamerikas noch zahlreich und in der Lage, die Vampire in ihre Schranken zu verweisen.
Im Großen und Ganzen ist die Camarilla die beherrschende Sekte des Kontinents, doch nur in Venezuela, kann sie ihren Herrschaftsanspruch auch unangefochten durchsetzen. Im Gegensatz dazu werden ihre Vertreter in Panama durch die Setiten und in Brasilien durch die Lasombra allnächtlich herausgefordert. In Chile und vor allem mit Lima in Peru hat der Sabbat genug Ressourcen um eine beständige Bedrohung darzustellen. Weite Teile des immer noch wilden, unerschlossenen Kontinents entziehen sich aber völlig der Kontrolle der Vampire und nur einige nomadische Gangrel-Autarkis wagen sich in Länder wie Ecuador.
Seit der Kolonialzeit sind nach den Toreador die spanischen Lasombra und portugiesische Brujah die zahlreichsten Clans. Entsprechend stellen auch diese Clans die meisten Prinzen und Bischöfe.
Einige der einflussreichsten Vampire des Kontinents sind folgende:
Alexandria, Prinz von Buenos Aires
Toreador, 5. Generation
Die älteste aktive Toreador ist Alexandria, der Prinz von Buenos Aires. Sie ist bereits mit Pizarro in die Neue Welt gekommen und hat über eine Casino-Kette Einfluss in ganz Argentinien und sogar im vom Sabbat gehaltenen Chile. Sie pflegt eine Feindschaft mit der anderen Toreador Methusalem Helena und sie verfügt über eine der größten Kunstsammlungen der Welt.
Gratiano, Erzbischof von Rio de Janeiro
Lasombra, 4. Generation
Das letzte Kind von Lasombra persönlich war auch direkt an dessen Vernichtung beteiligt und hat seitdem einen ganz besonderen Status im Sabbat. Anstatt aber über eine Domäne zu herrschen, reist er lieber von Ort zu Ort, um seine Neugier über die Mysterien der Welt zu stillen. Der aktuelle Gegenstand seines Interesses betrifft eine ungewöhnliche Gestaltwandler-Kreatur mit Verbindungen zu Spinnen.
Xavier de Cincao, Ratsherr von Mittel- und Südamerika
Tremere, 4. Generation
Der Sabbat und die Setiten behindern de Cincaos Pläne, aber Sorgen bereitet ihm mehr die finstere Macht, die sich im Urwald verbirgt und von der er sich beobachtet fühlt. Angeblich hat er sich mit Gestaltwandler, Feen, Magi und anderen seltsamen Kreaturen verbündet, um die Quelle der Dunkelheit aufzuspüren und auszurotten.
Ghede, Hohepriester von Haiti
Jünger des Set, 6. Generation
Der ehemalige römische Gladiator ist seit dem 17. Jahrhundert auf Haiti und sein Netzwerk aus Tempeln und kultischen Anhängern überzieht die gesamte Karibik. Lediglich sein eigenes Kind Ezuli und die Schlange des Lichts namens Papa Legba verhindern seine vollständige Kontrolle aller Voodoo-Kulte von New Orleans bis Cartagena.
Pochtli, Mexico
Giovanni, 6. Generation
Der Premascine und Gründer der Pisanob Familie ähnelt einer alten aztekischen Gottheit und in seinem Tempel praktiziert er auch die alten, blutige Rituale der Azteken. Seine Zombies beschaffen ihm die Sabbat-Vampire deren Herzen er sammelt. Außerhalb des Haupttempels werden die Pisanob langsam von den stetigen Sabbat-Angriffen aufgerieben. Nur kümmert es Pochtli nicht, denn das Ende ist nah.
Andere Clans in Kolumbien und Südamerika
The woods are lovely, dark and deep. But I have promises to keep and miles to go before I sleep.
Die Assamiten profitieren von zahlreichen Aufträgen, die an sie vergeben werden, denn nur wenige Gruppierungen haben genug Ressourcen einen Krieg zu führen, aber es reicht, um das Führungspersonal der Gegner zu schwächen. Auch wenn es heißt, dass die Assamiten lieber Aufträge gegen die Setiten annehmen, als für sie, finden sie die meiste Arbeit in Cali und Medellin, wo auch sie entsprechend am häufigsten zu finden sind.
Die Gangrel durchwandern alleine oder in kleinen Rudeln die Wildnis. Nur selten suchen sie Zuflucht in Städten vor den Werkreaturen und gefährlicheren Dingen, die im Dschungel lauern.
Namentlich bekannt sind von ihnen nur die Kröte, ein wilder Söldner und der Leviathan, ein echsenartige Ahn.
Nosferatu fühlen sich sehr unwohl in Südamerika und sind nur selten zu finden. Manche sind hier auf der Suche nach den verborgenen und vergessenen Geheimnissen des Kontinents. In der Nähe von Rio de Janeiro gibt es angeblich eine größere Brut, deren Zuflucht einem Bunker gleicht.
Ravnos genießen ihre Freiheit in Südamerika. Sie werden hier nicht so verabscheut wie in Europa und man bringt ihnen weniger Misstrauen entgegen, was sie auszunutzen wissen. Einige arbeiten als Schmuggler oder sichern sich ihren Anteil am Drogenhandel, aber die meisten kleineren Gruppen ziehen ungebunden von Stadt zu Stadt.
Die Samedi sind die einzige bekannte Blutlinie Südamerikas mit mehr als einigen vereinzelten Vertretern. Von Haiti aus verbreitet sich der Gestank der fauligen Zombies über die gesamte Karibik und warum auch immer scheint ihnen die südliche Hemisphäre mehr zuzusagen, als die nördliche.
Kolumbien
Kolumbien lässt sich grob in drei Regionen einteilen: das Hochgebirge der Anden im Südwesten, die karibische Küste im Norden und der Regenwald im Osten.
Der Schlüssel zur Herrschaft über Kolumbien liegt in der Kontrolle der drei größten Städte Bogotá, Medellín und Cali im Südwesten des Landes. In diesem Dreieck konzentriert sich ein Großteil der kolumbianischen Bevölkerung und Wirtschaftsmacht.
Der Norden ist von großflächigen Sumpflandschaften durchzogen und nur an der Karibikküste nennenswert besiedelt. Hier sind vor allem die Hafenstädte Cartagena, Santa Marta und das von den Anarchen gehaltene Barranquilla von Bedeutung.
Der Regenwald im Osten ist abgesehen von einigen kleinen Siedlungen und Indianerdörfern so gut wie menschenleer und wird lediglich von verschiedenen militaristischen Fraktionen oder Drogenkartellen als Rückzugsgebiet genutzt.
Barranquilla
Die viertgrößte Stadt Kolumbiens ist wie ein endloser Stau an einem schrecklich heißen Tag, der sich zwischen Schwerindustrie und karibischen Sümpfen hindurch zwängt. Barranquillas Schwerpunkt liegt auf Handel und Schifffahrt und das hässliche Stadtzentrum gilt als alles andere als sicher. Außer dem viertägigen Karneval, der sogar Rio de Janeiro Konkurrenz macht, gibt es wenig, was Besucher anlocken würde.
Das alles kümmert die Anarchen nicht. Seit 1946 ist Barranquilla ein Anarchenfreistaat und so eine lange Zeit gilt in Kolumbien bereits als Bollwerk der Stabilität. Auch wenn die Anarchen gelegentlich die Situation in ihren Nachbarstädten Cartagena und Santa Marta erkunden, führen sie keine kriegerischen Feldzüge wie der Sabbat, sondern sind eher der Meinung, dass die Vampire in jeder Stadt selbst entscheiden sollten, was sie wollen. Daher werden sie von fast allen als neutrale Gruppierung akzeptiert und solange in Ruhe gelassen, wie man drängendere Probleme hat.
José Ortiz, Anarchenbaron von Barranquilla
Brujah, 11. Generation, geboren: 1777, Kuss: 1799, Erzeuger: Smiling Jack
Wesen: Rebell, Verhalten: Idealist
Geschwindigkeit 3, Präsenz 3, Stärke 4
Menschlichkeit 7, Willenskraft 7
Einfluss 2 (ELN), Gefolgsleute 3, Kontakte 5, Ressourcen 1, Status 2 (Baron)
Ortiz war ein ein entlaufender Sklave, der sich mit anderen Maroons in den Sümpfen versteckte, um anderen Flüchtlingen zu helfen. Zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges zettelte er Sklavenaufstände zuerst in Coro und dann auch in Cartagena an. 1799 drang er an der Spitze eines Fackel-bewehrten Mobs in das Haus des Gouverneurs von Cartagenas ein und vernichtete den Lasombra Duque Morientes. Es ist unklar, ob das vor oder nach seinem Treffen mit seinem Erzeuger Smiling Jack war, aber sicherlich war Jack bei den Ereignissen nicht ganz unbeteiligt.
Nachdem Cartagena fast völlig zerstört wurde, war Ortiz eine Weile lang der einzig aktive Vampir in Cartagena und baute ein Netzwerk für flüchtige Sklaven aus, das bis Brasilien reichte. Nach der Rückkehr der Camarilla-Truppen wurde er in das unbedeutende aber aufstrebende Barranquilla vertrieben, das er bis heute als Basis für seine Aktionen nutzt.
Als einer der erfahrensten und bekanntesten Anarchen Südamerikas genießt Ortiz unter den Anarchen immer noch großes Ansehen. Zu seinen stärksten Kritikern gehört Ducoudray Holstein, der ihm vorwirft die Ideale der Anarchenbewegung an die Setiten verkauft zu haben, um seinen Freistaat gründen zu können. Andere glauben, dass es an der Zeit wäre eine aggressivere Expansionspolitik zu betreiben und die Schwäche der anderen Sekten zu nutzen.
Santa Marta
Das 1525 gegründete Santa Marta ist die älteste noch existierende Siedlung aus der Kolonialzeit. Mit etwa einer halben Million Einwohner ist die Stadt zwar deutlich kleiner als Cartagena oder Barranquilla, aber geschichtlich und politisch von vergleichbarer Bedeutung.
Seit seiner Gründung ist Santa Marta trotz wechselnder Prinzen fester Bestandteil der Camarilla und es gilt wegen seiner Nähe zum ebenfalls Camarilla-dominierten Venezuela als Brückenkopf der Sekte in Kolumbien.
Das Umland Santa Martas steigt von der Küste steil zu Gebirgen der Sierra Nevada an und die höchsten Berge Kolumbiens mit bis zu 5700m Höhe liegen hier und nicht in den Anden. Auf einen der Berge etwa 40 km südlich der Stadt liegt tief im Dschungel verborgen die Ciudad Perdida (verlorene Stadt). Hier war einst eine der größten indianischen Siedlungen der karibischen Küste, doch die Ruinen waren lange vergessen und wurden erst 1974 durch Zufall wieder entdeckt.
Die Tremere haben mehrfach versucht Expeditionen durch den Dschungel dorthin zu bringen, doch die Teilnehmer endeten schnell als Opfer der Guerillas, Gangrel, Gestaltwandler oder schlimmeren Dingen, die dort lauern.
Pedro Mendinueta y Múzquiz, Prinz von Santa Marta
Tremere, 6. Generation, geboren: 1736, Kuss: 1803, Erzeuger: Tomas Marcello
Wesen: Architekt, Verhalten: Direktor
Auspex 6, Beherrschung 3, Thaumaturgie 4
Menschlichkeit 5, Willenskraft 8
Einfluss 4, Gefolgsleute 5 (Jäger), Kontakte 1, Ressourcen 5 (Fruchtexport), Status 4 (Prinz)
Mendinueta kam bereits als Ghul der Tremere aus Spanien in die Neue Welt. Der Clan der Hexenmeister wollte sich mehr politischen Einfluss sichern und es gelang ihnen Mendinueta zum Vizekönig von Neugranada zu machen, bevor die Lasombra merkten, dass sie ihn nicht kontrollieren können.
Während seiner Regentschaft von 1797 bis 1803 setzte Mendinueta zahlreiche Reformen um und modernisierte Bildungs- und Gesundheitswesen. Mit der Stärkung der aufgeklärten und liberaleren Kräfte des Landes konnten die Tremere langfristig auf ihr Ziel eines von Spanien und Lasombra unabhängigen Kolumbiens hinarbeiten. 1799 war er Gast des Gouverneurs von Cartagena und entkam nur knapp dem von Ortiz angeführten Lynchmob.
Als Gelehrter und erfolgreicher Politiker erhielt er nach dem Ende seiner Regentschaft in Caracas den Kuss und die Ausbildung der Tremere. Beim Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges wurde er nach Santa Marta entsandt, um den dortigen Toreador Prinzen zu unterstützen. Auch wenn er die Landung spanischer Royalisten in Santa Marta nicht verhindern konnte, blieb die Stadt trotz schwerer Angriffe der Lasombra unter der Kontrolle der Camarilla.
Nach der Unabhängigkeit sicherte sich der Neugeborene Einfluss in der United Fruit Company und baute diesen über die nächsten Jahre kontinuierlich aus. Von den Toreador als Bananenkönig verspottet, wurde er mit Handelsmonopolen reich und erkaufte der Camarilla Einfluss auf Politiker in ganz Mittelamerika. Anarchen stachelten 1928 die Arbeiter in Santa Marta zu massiven Streiks in seinen Firmen auf. In einem Massaker wurden Hunderte der Streikenden und deren Familien von der Armee nieder geschossen. Nachdem sich der Staub legte, ging Mendinueta gestärkt und als Prinz aus den folgenden politischen Nachbeben hervor.
Bogotá
Mit fast 10 Millionen Einwohnern ist Bogotá nicht nur die größte Stadt Kolumbiens, sondern auch eine der größten auf dem gesamten Kontinent. Nach langen und blutigen Kämpfen die zwischen verschiedenen politischen Gruppierungen in der Hauptstadt tobten und die von täglichen Bombenanschlägen und Entführungen begleitet waren, haben massive Investitionen in die Sicherheit über die letzten Jahre die Situation etwas verbessert. In den rasant wachsenden Elendsvierteln an den Stadträndern bleibt die Lage aber unvermindert dramatisch.
Bogotá verfügt zwar auch über Industriegebiete, doch die Bedeutung der Stadt über ihre Grenzen hinaus, liegen vor allem in den Bereichen der Kultur und der Medien. Das Athen Südamerikas, wie es genannt wird, verfügt über mehr Museen, Galerien, Theater, Konzerthallen und Prachtbauten, als die drei nächstgrößeren Städte zusammen.
Nicht nur in Sachen Kultur geben die Toreador Bogotás den Ton im Land an, auch das bedeutende Finanzzentrum der Stadt ist unter ihrer Kontrolle. In allen anderen Bereichen eskalieren immer wieder die Konflikte um Macht und Einfluss zwischen Camarilla, Sabbat, Setiten und Giovanni. Trotz aller Widerstände sind die Vertreter der Camarilla in der Stadt aber fest etabliert und gewinnen sehr langsam die Oberhand. Inzwischen sind auch die Mitglieder der anderen Sekten gezwungen, den Prinzen anzuerkennen.
Marcos Belegrad, Prinz von Bogotá
Toreador, 6. Generation, geboren: 1576, Kuss: 1601, Erzeuger: Alexandria
Wesen: Architekt, Verhalten: Zelebrant
Auspex 4, Geschwindigkeit 4, Präsenz 6, Seelenstärke 3, Thaumaturgie 2
Menschlichkeit 5, Willenskraft 8
Einfluss 4, Gefolgsleute 2, Herde 3, Ressourcen 5, Status 5, Verbündete 2
Der spanische Dandy, wie er auch genannt wird, hat mit seiner lockeren, leichtlebigen Art alle seine Gegner über seinen Willen und Fähigkeiten hinweggetäuscht, Bogotá nach seinen Vorstellungen zu formen. Marcos Belegrad befand sich bereits seit 200 Jahren in der Stadt, ohne zuvor durch politische Ambitionen aufgefallen zu sein. Als Teil eines künstlerisch visionären Toreador-Klüngels arbeitete er unablässig in den Bereichen der Stadtplanung und Landschaftsarchitektur und gestaltete viele der auch heute noch bewunderten Monumente und Prachtbauten mit. In einer alten Salzmine, die schon vor 500 Jahren von den Muisca-Indianern genutzt wurde, hat er mit einer Kathedrale sein bisheriges Meisterwerk geschaffen.
Erst nach der Machtübernahme der Setiten sah er sein Werk bedroht und nutzte sein Wissen um die Stadt und deren Bewohner, um politischen Einfluss zu gewinnen. Die Toreador waren von den Setiten als schwächliche Künstler und weltfremde Träumer unterschätzt worden und überstanden besser als die anderen Clans den Umbruch. Im Anschluss konnten sie mit ihren sozialen Kontakten schnell wieder den Widerstand organisieren und mit der Unterstützung der anderen Camarilla-Clans ließ sich Marcos Belegrad 1970 zum Prinzen ausrufen.
Im Gegensatz zu anderen kolumbianischen Städten vermochten die Setiten es nicht, seine Herrschaft zu beenden und er überlebte wenigstens vier Attentate, so dass sogar die Assamiten sich inzwischen weigern, weitere Aufträge gegen ihn anzunehmen.
Obwohl er auch weiterhin im Bereich der Architektur künstlerisch tätig ist, soweit es seine Zeit ihm erlaubt, hat er mit Kenntnissen der Thaumaturgie und ein speziell von ihm entwickelten Ritual, einige Bilder und Tonstatuen angefertigt und diese im Land verteilen lassen.
Maria del Carmen, Mastermind der Camarilla
Ventrue, 7. Generation, geboren: 1281, Kuss: 1323, Erzeuger: Hardestadt der Jüngere
Wesen: Direktor, Verhalten: Traditionalist
Beherrschung 4, Präsenz 6, Seelenstärke 5, Auspex 4, Stärke 1, Verdunklung 2
Menschlichkeit 4, Willenskraft 9
Einfluss 5, Gefolgsleute 5, Ressourcen 5, Status 4, Verbündete 5
Maria del Carmen wurde 1740 vom Inneren Rat der Camarilla nach Kolumbien gesandt, um die ansässigen Vampire gegen die übermächtigen Lasombra zu organisieren. Der entscheidende Durchbruch war, dass sie die Unterstützung einiger Toreador-Ahnen und derer Kinder gewinnen konnte. Zusammen mit den Tremere begann sie zunächst unbemerkt von den Lasombra einen Propaganda-Krieg mit den Mitteln der Aufklärung. Während die Lasombra auf militärische und politische Stärke setzten, konnte die Camarilla innerhalb von zwei, drei Generationen neue Ideale in den oberen Schichten der Bevölkerung verankern. Dies führte schließlich zu den Wunsch nach mehr Freiheit von Staat und Kirche und mündete im Unabhängigkeitskrieg.
Simon Bolivar war nur eine von mehreren Schachfiguren in ihrem Arsenal, um den Krieg zu steuern und trotzdem wäre der Kampf beinahe verloren gegangen, als nötige Unterstützung aus Europa ausblieb. In der Folge der Neuordnung des Landes konnte sie viele ihrer Kinder in die Position von Prinzen bringen. Nur ihr Ghul Ducoudray Holstein wurde ihr von Smiling Jack entrissen und ihr anderes Kind Maria Genovese war nicht in der Lage die Prinzenwürde von Cartagena länger als von 1822 bis 1850 zu halten.
In den nächsten Jahren wandten sich ihre Waffen gegen sie. Der von ihr genährte Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit erschwerte ihr nun selber die Regierung des Landes und Neugranada und Groß-Kolumbien zerbrachen in immer kleinere Länder. Auch innerhalb Kolumbiens sind bis heute die föderalistischen Kräfte stark und die von ihr kontrollierte Zentralregierung verliert kontinuierlich an Einfluss über die abgelegeneren Regionen des Landes. Immerhin scheinen sich sich ihre Gegenmaßnahmen in den letzten Jahren wieder auszuzahlen. Der von ihr favorisierte Präsident Uribe hat bereits mit einer Ausnahmereglung des Parlaments eine weitere Legislaturperiode als vom Gesetz vorgesehen regieren können und die Chancen stehen gut, dass das Parlament ihm weitere Verlängerungen seiner Regierungszeit genehmigen wird.
Auf der anderen Seite darf Maria del Carmen auch nicht zu erfolgreich sein. Ihre neuen Anweisungen vom Inneren Rat der Camarilla implizieren, dass man das Land den Setiten überlassen und lediglich den Sabbat bekämpfen will. Ihr selber soll der freiwillige Machtverzicht mit der Position des Justicars schmackhaft gemacht werden.
Marie del Carmen ist versucht, das Angebot anzunehmen, aber im langen Kampf mit den Setiten hat sie fiel über Versuchungen gelernt. Auch wenn sie letztendlich kaum eine andere Wahl hat, als die Wünsche des Inneren Rats zu respektieren, würde sie doch gerne wissen, welches andere Abkommen ohne ihr Wissen mit den Setiten getroffen wurde.
Therese, Archontin
Ventrue, 8. Generation, geboren: 1850, Kuss: 1898, Erzeuger: Maria del Carmen
Wesen: Pädagoge, Verhalten: Richter
Beherrschung 3, Präsenz 3, Seelenstärke 4, Auspex 2, Tierhaftigkeit 2
Menschlichkeit 6, Willenskraft 10
Gefolgsleute 2, Kontakte 4, Ressourcen 2, Status 3, Verbündete 2
Therese stammt aus dem Königshaus von Bayern und galt schon früh als zu eigenwillig und selbstbewusst für das Leben am Hof. Da Frauen in ihrer Zeit nicht zum Studium zugelassen wurden, erwarb sie ihre hervorragenden naturkundlichen Kenntnisse im Selbststudium und zeigte daneben auch ein besonderes Sprachtalent. Mit 21 Jahren beherrschte sie bereits 12 Sprachen und brach zu ihrer ersten Expedition auf, was sie später auch nach Südamerika führen sollte. Dort wurde sie als Zierde im Clan der Blaublütigen aufgenommen.
Als ihre Erzeugerin die Camarilla und den Clan um Unterstützung bat, war Therese die einzige, die dem Ruf folgte. Höfische Politik und Machtspielchen liegen ihr nach wie vor nicht, aber ihre ausgezeichnete Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis lässt sie viele Täuschungen durchschauen. Für ihre Erzeugerin überwacht sie andere Kainiten, die im Verdacht stehen, unter dem Einfluss der Setiten oder der Giovanni zu sein. Sie ist gut darin geworden, die Loyalität der nichts-ahnenden Verdächtigten mit ausgefeilten Tests zu überprüfen. Diese Fähigkeit schätzte auch die neue Justicarin Lucinde, die gleich nach ihrer eigenen Ernennung Therese zur Archontin berufen hat.
Als Archontin soll sie vor allem die kolumbianische Regierung im Drogenkrieg unterstützen, um den Setiten in Mittelamerika und den USA langfristig ihre Machtbasis zu entziehen. Auf spezielle Anweisung Lucindes sucht sie auch nach Spuren der Methusalem Kemintiri, die vor Jahren den Ventrue Justicar Michaelis ersetzt hatte. Kemintiri ist eine Ausgestoßene ihres Clans und Therese hat Hinweise gefunden, dass die aztekische Blutlinie der Tlacique auf sie zurück gehen könnte. Wenn das stimmt, könnten Mitglieder dieser Blutlinie ihr sowohl bei der Suche nach Kemintiri, als auch im Kampf gegen die Setiten von Nutzen sein.
Cali & Medellín
Die nach Bogotá beiden größten Städte Kolumbiens gehören zu den gefährlichsten Orten der Welt mit unglaublich hohen Mordraten und noch wesentlich höheren Vermisstenzahlen. 90% des weltweit verfügbaren Kokain stammt aus Kolumbien (und die restlichen 10% aus Nachbarländern wie Ecuador oder Bolivien). Die Drogenproduktion beeinflusst alle Schichten der Gesellschaft und ist ein gigantischer Industriezweig vom landwirtschaftlichen Anbau bis zum weltweiten Vertrieb und die größten und mächtigsten Drogenkartelle der Welt haben ihren Sitz in Cali und Medellín.
Die Städte liegen auf über 1000m Höhe in langgestreckten Tälern des Hochgebirges und erleiden regelmäßig „Invasionen“ der Landbevölkerung, die vor den bewaffneten Konflikten zwischen Drogenkartellen, Militärs und Paramilitärs aus ihren zerstörten Dörfern in die Städte fliehen.
Cali und Medellín sind Hochburgen der Jünger des Set in Kolumbien. Deren Macht und Einfluss durch die Drogenkartelle auf Politik und Gesellschaft ist so umfassend wie sonst vielleicht nur in Ägypten selbst und das obwohl in den letzten Jahren auch Vampire aus vielen anderen Clans in das Drogengeschäft eingestiegen sind und nun mit den Setiten konkurrieren.
Maniates, Baron von Cali
Jünger des Set, 7. Generation, geboren: 1768, Kuss: 1811, Erzeuger: Ghede
Wesen: Monster, Verhalten: Wettkämpfer
Präsenz 4, Serpentis 4, Verdunklung 3, Beherrschung 3, Stärke 2
Menschlichkeit 3, Willenskraft 7
Einfluss 5, Gefolgsleute 5, Herde 3, Ressourcen 5, Status 4
Der Baron von Cali ist eine der untoten Mächte hinter den Drogenkartellen. Von allen Setiten Amerikas genießt nur sein Erzeuger ein höheres Ansehen im Clan, aber selbst Ghede kann nicht über die Anzahl von schwerbewaffnete und fanatisch-loyalen Truppen verfügen wie Maniates. Gemindert wird sein Status unter den Setiten nur dadurch, dass er keine Geduld für Religion hat. Er versteht den Nutzen, aber der Gedanke längere Zeit mit Sets Hierophanten zu verbringen oder gar selber predigen zu müssen, erfüllt ihn mit Abscheu. Es kümmert ihn nicht, dass er nicht weiter in der Clan-Hierarchie aufsteigen kann, solange er wie ein Fürst über ein weltumspannendes Reich regieren kann. Für die Setiten hat er ein ganzes Land unterworfen und Generationen von Menschen mit seinen Drogen verdorben. Doch jetzt zeigt sein Reich erste Verfallserscheinungen und er kann oder will es nicht sehen.
Sabbat und Camarilla sind so einfallslos und gefangen in ihren alten Verhaltensmustern, dass er sie nicht als Bedrohung empfinden kann. Auch die Aktivitäten der Giovanni beleben nur sein Geschäft und halten ihn konkurrenzfähig. Selbst das die Werkreaturen ihn zum Agenten des Wyrm erklärt haben und ihre Rudel nach ihm persönlich fanden, sieht er nur als neue Herausforderung. Und er mag mit seinen Einschätzungen sogar Recht haben, aber die wahre Bedrohung hat er übersehen.
Das erste Drogenkartell hat sich aus der Kontrolle der Vampire befreit und seiner untoten Puppenspieler entledigt. Ehemals eines der kleineren Kartelle hat ihnen das Wissen um die nächtlichen Kreaturen einen Vorteil verschafft und ihre Organisation wächst jetzt stetig. Vorsichtig verbreiten sie die Informationen auch bei den anderen Kartellen und bald schon könnte das Großreinemachen folgen.
Antonio José Amar y Borbón, Präsident von Medellín
Toreador antitribu, 9. Generation, geboren: 1742, Kuss: 1811, Erzeuger: Jean Baptisse du Casse
Wesen: Bon Vivant, Verhalten: Zelebrant
Auspex 2, Geschwindigkeit 1, Präsenz 3
Menschlichkeit 3, Willenskraft 5
Einfluss 1, Gefolgsleute 2 (Diener), Herde 3, Ressourcen 4, Status 3 (Marionetten-Prinz)
Amar war der Nachfolger des Vizekönigs Pedro Mendinueta und er begann bereits seine Regentschaft mit einem Fest von bis dato in diesem Land ungesehener Opulenz. Die bemerkenswerteste Neuerung während seiner schwachen Regentschaft von 1803 bis 1810 war die Einführung von Maskenbällen und Scharaden am Hof nach europäischen Vorbild.
Mit dem Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges wurde er zur Abdankung gezwungen und in Cartagenas La Popa eingekerkert. Dort erhielt er den Kuss von du Casse, der jedoch kurz darauf in den Wirren des Krieges verschwand. Vermutlich war Amar der letzte, der ihn noch gesehen hat und die meisten Gerüchte über du Casses Verbleib stammen von ihm.
Nach der Rückeroberung und Zerstörung von Cartagena durch spanische Truppen wurde Amar von den Lasombra mit nach Medellín genommen. Nach der Eroberung der Stadt durch die Camarilla unterwarf er sich dem neuen Prinzen und ihm wurde gestattet, vorerst am Hof zu bleiben, da er keine ideologische Verbindungen zum Sabbat hatte.
In den nächsten Jahren degenerierte er zusehends in ausschweifenden Blutorgien und war ein leichtes Opfer für die Jünger des Set, die ihm Ideen über ein kainitisches Neugranada in den Kopf setzten, dass er als Vizekönig über den Prinzen regieren könnte. Nachdem er die Camarilla an die Setiten verraten und mit deren Hilfe an die Macht gekommen ist, hat er aber kaum mehr als eine repräsentative Funktion in der Stadt. Die Setiten gewähren ihm Zugriff auf genug Ressourcen, dass er seinen dekadenten Lebensstil weiter verfolgen kann und benutzen ihn ansonsten nur als Sprachrohr, um ihre Entscheidungen von ihm verkünden zu lassen.
Südamerika
Der Einfluss der Vampire beschränkt sich in Südamerika auf die größten Städte und endet mehr noch als in Europa oder den USA abrupt an der Stadtgrenze. Das liegt zum einen daran, dass die Menschen entweder dicht gepackt in gigantischen Metropolen leben oder so weit über den Rest des Landes verstreut, dass die Landschaften außerhalb der Großstädte so menschenleer wirken.
Die mangelhafte Infrastruktur, die längere Überlandreisen praktisch unmöglich machen, verhindern auch die Kontrolle jenseits des direkten Einflussbereichs und schließlich sind die Werkreaturen Südamerikas noch zahlreich und in der Lage, die Vampire in ihre Schranken zu verweisen.
Im Großen und Ganzen ist die Camarilla die beherrschende Sekte des Kontinents, doch nur in Venezuela, kann sie ihren Herrschaftsanspruch auch unangefochten durchsetzen. Im Gegensatz dazu werden ihre Vertreter in Panama durch die Setiten und in Brasilien durch die Lasombra allnächtlich herausgefordert. In Chile und vor allem mit Lima in Peru hat der Sabbat genug Ressourcen um eine beständige Bedrohung darzustellen. Weite Teile des immer noch wilden, unerschlossenen Kontinents entziehen sich aber völlig der Kontrolle der Vampire und nur einige nomadische Gangrel-Autarkis wagen sich in Länder wie Ecuador.
Seit der Kolonialzeit sind nach den Toreador die spanischen Lasombra und portugiesische Brujah die zahlreichsten Clans. Entsprechend stellen auch diese Clans die meisten Prinzen und Bischöfe.
Einige der einflussreichsten Vampire des Kontinents sind folgende:
Alexandria, Prinz von Buenos Aires
Toreador, 5. Generation
Die älteste aktive Toreador ist Alexandria, der Prinz von Buenos Aires. Sie ist bereits mit Pizarro in die Neue Welt gekommen und hat über eine Casino-Kette Einfluss in ganz Argentinien und sogar im vom Sabbat gehaltenen Chile. Sie pflegt eine Feindschaft mit der anderen Toreador Methusalem Helena und sie verfügt über eine der größten Kunstsammlungen der Welt.
Gratiano, Erzbischof von Rio de Janeiro
Lasombra, 4. Generation
Das letzte Kind von Lasombra persönlich war auch direkt an dessen Vernichtung beteiligt und hat seitdem einen ganz besonderen Status im Sabbat. Anstatt aber über eine Domäne zu herrschen, reist er lieber von Ort zu Ort, um seine Neugier über die Mysterien der Welt zu stillen. Der aktuelle Gegenstand seines Interesses betrifft eine ungewöhnliche Gestaltwandler-Kreatur mit Verbindungen zu Spinnen.
Xavier de Cincao, Ratsherr von Mittel- und Südamerika
Tremere, 4. Generation
Der Sabbat und die Setiten behindern de Cincaos Pläne, aber Sorgen bereitet ihm mehr die finstere Macht, die sich im Urwald verbirgt und von der er sich beobachtet fühlt. Angeblich hat er sich mit Gestaltwandler, Feen, Magi und anderen seltsamen Kreaturen verbündet, um die Quelle der Dunkelheit aufzuspüren und auszurotten.
Ghede, Hohepriester von Haiti
Jünger des Set, 6. Generation
Der ehemalige römische Gladiator ist seit dem 17. Jahrhundert auf Haiti und sein Netzwerk aus Tempeln und kultischen Anhängern überzieht die gesamte Karibik. Lediglich sein eigenes Kind Ezuli und die Schlange des Lichts namens Papa Legba verhindern seine vollständige Kontrolle aller Voodoo-Kulte von New Orleans bis Cartagena.
Pochtli, Mexico
Giovanni, 6. Generation
Der Premascine und Gründer der Pisanob Familie ähnelt einer alten aztekischen Gottheit und in seinem Tempel praktiziert er auch die alten, blutige Rituale der Azteken. Seine Zombies beschaffen ihm die Sabbat-Vampire deren Herzen er sammelt. Außerhalb des Haupttempels werden die Pisanob langsam von den stetigen Sabbat-Angriffen aufgerieben. Nur kümmert es Pochtli nicht, denn das Ende ist nah.
Andere Clans in Kolumbien und Südamerika
The woods are lovely, dark and deep. But I have promises to keep and miles to go before I sleep.
Die Assamiten profitieren von zahlreichen Aufträgen, die an sie vergeben werden, denn nur wenige Gruppierungen haben genug Ressourcen einen Krieg zu führen, aber es reicht, um das Führungspersonal der Gegner zu schwächen. Auch wenn es heißt, dass die Assamiten lieber Aufträge gegen die Setiten annehmen, als für sie, finden sie die meiste Arbeit in Cali und Medellin, wo auch sie entsprechend am häufigsten zu finden sind.
Die Gangrel durchwandern alleine oder in kleinen Rudeln die Wildnis. Nur selten suchen sie Zuflucht in Städten vor den Werkreaturen und gefährlicheren Dingen, die im Dschungel lauern.
Namentlich bekannt sind von ihnen nur die Kröte, ein wilder Söldner und der Leviathan, ein echsenartige Ahn.
Nosferatu fühlen sich sehr unwohl in Südamerika und sind nur selten zu finden. Manche sind hier auf der Suche nach den verborgenen und vergessenen Geheimnissen des Kontinents. In der Nähe von Rio de Janeiro gibt es angeblich eine größere Brut, deren Zuflucht einem Bunker gleicht.
Ravnos genießen ihre Freiheit in Südamerika. Sie werden hier nicht so verabscheut wie in Europa und man bringt ihnen weniger Misstrauen entgegen, was sie auszunutzen wissen. Einige arbeiten als Schmuggler oder sichern sich ihren Anteil am Drogenhandel, aber die meisten kleineren Gruppen ziehen ungebunden von Stadt zu Stadt.
Die Samedi sind die einzige bekannte Blutlinie Südamerikas mit mehr als einigen vereinzelten Vertretern. Von Haiti aus verbreitet sich der Gestank der fauligen Zombies über die gesamte Karibik und warum auch immer scheint ihnen die südliche Hemisphäre mehr zuzusagen, als die nördliche.