Clan Toreador
Die kolumbianische Kunstszene wird von Bogotá dominiert und die dortigen Clansmitglieder der Camarilla sehen die ungelenken Bemühungen von Cartagenas Toreador nicht als wahre Kunst an. Daher zählen Cartagenas Toreador im Clan alle als Poseure, während sich die Toreador Bogotás als echte Artiste verstehen.
Obwohl die Toreador Cartagenas nicht völlig ohne Talent sind, stimmt es, dass sie sich mehr darauf verlegt haben, vielversprechenden Nachwuchs zu fördern. Auch wenn dies ihnen weniger Ansehen im Clan bringt, hat es den Mitgliedern wenigstens etwas Einfluss in der Stadt verschafft. Obwohl der zahlreichste sind die Toreador aber weit davon entfernt der einflussreichste Clan Cartagenas zu werden. Immerhin verfügen seine Mitglieder über die meisten Kontakte außerhalb der Stadt.
-Malik Liebossa, 9.Generation, Kuss: 1834
-Santiago Martinez Delgado, 10. Generation, Kuss: 1954
-Vincent Alexander, 10. Generation, Kuss: 1965
-Paola Dinova, 11. Generation, Kuss: 1982
-Eleonora Wells, 12. Generation, Kuss: 2001
(-Jean Baptiste du Casse, in Starre)
Antike Möbel Import & Export (AMIE)
"Der Geist ist nicht wie ein Gefäß, das gefüllt werden soll, sondern wie Holz, das entzündet werden will."
- Plutarch, Moralia, Über das Zuhören, Kapitel 18
Es ist nicht leicht die Räumlichkeiten von Antike Möbel Import & Export (AMIE) zu finden und noch schwerer sie zu betreten. Ausgewählte Personen bekommen eine Visitenkarte mit einer Telefonnummer zugesteckt, über die sie einen Termin vereinbaren können und bekommen auch dann erst eine Adresse mitgeteilt.
AMIE liegt in der Nähe des Hafens und ist in einem Lagerhaus untergebracht, dass sich äußerlich nicht von den zahlreichen anderen in der Nähe unterscheidet, die von namenlosen Logistikfirmen als Lager- oder Umschlagplatz genutzt werden. Lediglich eine kleine, unbeleuchtete Metalltafel neben einer schweren Tür weist auf die Existenz des Geschäfts hin, dass man in den Gelben Seiten vergeblich sucht.
Wurde einem Eintritt gewährt, kommt man durch einen kurzem Flur in den Ausstellungsraum, wo sich verschiedene außergewöhnliche Holzmöbel und Bilderrahmen, aber auch einige kleine Schnitzereien und Holzfiguren besichtigen lassen. Diese stammen zwar aus den unterschiedlichsten Epochen, aber wie für ein Museum wurden sie kunstvoll und harmonisch zusammengestellt. Wie alle Räume sind sämtliche Wände, Decken und Böden ebenfalls holzvertäfelt und nur das geübte Auge entdeckt die Türen zu den angrenzenden Räumen. Durch diese kann man in eine Restaurationswerkstatt, einen Lagerraum und das Arbeitszimmer gelangen. Der Lagerraum verfügt über einen weiteren Außeneingang, über den durch zwei metallene Schiebetüren größere Lieferungen entgegen genommen werden können. Hier stapeln sich Holzkisten bis unter die Decke, die halb ausgepackt noch einige Schätze in dem herausquellenden Stroh verbergen.
Ein mannshoher Wandspiegel mit einem schweren Holzrahmen verbirgt den Durchgang in das Arbeitszimmer. Der Spiegel ist von innen halbdurchsichtig, so dass man aus dem Arbeitszimmer stets den Ausstellungsraum beobachten kann. Neben einem beeindruckenden Schreibtisch und einigem Schränken, die den notwendigen Papierkram für die Geschäftsführung beinhalten (es gibt keinen Computer), fällt dem Besucher als erstes die atemraubende und einschüchternde Sammlung aus hauptsächlich afrikanischen Holzmasken auf, die jede freie Stelle an den Wänden einnehmen. Dazu passend gibt es noch ein paar Speere, die sich majestätisch hinter dem Schreibtischsessel kreuzen. Neben zahlreichen Papieren befinden sich auf dem Schreibtisch auch eine Reihe kleinerer Holzfiguren. In einer der verschlossenen Schreibtischschubladen ist neben einer ebenfalls verschlossenen Geldkassette auch ein schlichter, kleiner Handspiegel in einer samtenen Stoffhülle.
Offensichtlich erwerben nur die wenigsten Besucher das Privileg, in das innerste Sanktum von AMIE vorgelassen zu werden. Die meisten werden noch nicht einmal den Hausherren zu Gesicht bekommen, sondern werden von dessen einzigem Angestellten durch die Ausstellung geführt, der äußerst kompetent und höflich selbst anspruchsvolle Kunden bedienen kann.
Malik Liebossa, der Einsiedler
Toreador, 9. Generation, geboren: 1826, Kuss: 1834, Erzeuger: Gräfin d'Adhemar
Wesen: Märtyrer, Verhalten: Autist
Auspex 4, Geschwindigkeit 2, Präsenz 4, Verdunklung 3
Einfluss 2 (Zoll), Gefolgsleute 1 (Ghul-Diener), Kontakte 4 (Handel weltweit), Ressourcen 3 (AMIE), Status 3
Menschlichkeit 7, Willenskraft 8
Clansschwäche: Malik verliert sich leicht im Erfühlen und Erfahren kunstvoller Holzschnitzereien, besonders aber nicht ausschließlich afrikanischer Machart.
Geschichte: Obwohl er sich ein gewisses Talent für das Geschichten erzählen aus seiner afrikanischen Herkunft bewahrt hat, gilt Malik im Clan doch als Poseur, wurde ihm in erster Linie der Kuss für sein überragendes Aussehen und weniger für andere Talente geschenkt. Seine Erzeugerin, die Gräfin d'Adhemar hatte Frankreich in den Nachwehen der Französischen Revolution verlassen und erkundete die Kolonien. Sie erwarb Malik als Lustsklaven und schenkte ihm den Kuss in einem Moment der Leidenschaft. Bald schon reute sie diese Entscheidung und sie band Malik in ein Blutsband, damit er sich nicht gegen sie wendete.
Malik konnte sein Los nur schwer ertragen und wollte lieber sterben als seinen letzten Rest Stolz in den unnachgiebigen Händen seiner Herrin zu verlieren. Mit einem letzten Aufbäumen seiner Willenskraft stürzte er sich in das Kaminfeuer und die Flammen fraßen in Windeseile das Fleisch von seinem Gesicht. Er überlebte, doch die schweren Wunden heilten nie ganz und es blieben deutliche Narben zurück. Erschüttert wandte sich seine Erzeugerin von ihm ab und entließ ihn in seine Freiheit.
Malik verlässt seine Zuflucht nur, wenn er unbedingt muss, z.B. wenn seine Anwesenheit auf einer kainitischen Veranstaltung erwartet wird. Dennoch genießt er unter den Toreador einen guten Ruf als ruhiger Zuhörer und scharfer Beobachter.
Er nutzt seine weltweiten Kontakte, um aus ganz Afrika und Südamerika seine Waren zu importieren, aber dank einiger Absprachen mit den Zollbehörden könnte er theoretisch auch andere Dinge schmuggeln.
Da er sich stark aus der kainitischen Gesellschaft zurück gezogen hat, verbringt er die meisten Nächte grübelnd in seiner Zuflucht. Zum einem beherrscht ihn die Furcht, dass seine Erzeugerin erneut auftauchen könnte und er seinen alten Platz als ihr Sklave wieder einnehmen muss. Zum anderen ist er sich manchmal nicht sicher, ob er sich richtig daran erinnern kann, wie er die letzte Nacht verbracht hat. Beide Ängste nagen an seiner geistigen Gesundheit und die selbstauferlegte Isolation ist da nur kontraproduktiv.
Da kommt ihm ein anderes Rätsel zur Ablenkung gerade recht. Malik hat in einem doppelten Boden einer seiner Importwaren ein Fragment des Buches Nod gefunden, dass ihn sehr nachdenklich gemacht hat. Der Text stellt vieles in Frage, was er von seiner Erzeugerin über kainitische Geschichte gelernt hat. Er hätte sich gerne mit der Tremere-Ahnin Elaine de Calinot darüber ausgetauscht, die er noch aus seiner Zeit in Afrika kennt, aber der magische Handspiegel über den er sie sonst kontaktieren kann, blieb in der letzten Zeit stets stumm.
Aussehen: Die ehemals gleichmäßige, glatte dunkle Haut ist nun an mehrere Stellen im Gesicht gräulich und fleckig. Auch der Haarwuchs hat an mehreren Stellen gelitten. Daher rasiert sich Malik jeden Abend komplett den Schädel, wenn er das Haus verlassen will.
Er legt großen Wert auf die äußere Erscheinung und hat eine umfangreiche Auswahl verschiedener exquisiter Anzüge in eher exotischen Farben wie Aprikose, Hellblau, Geld und Orange, die er still voll mit einem vollen Set an Accessoires zu tragen weiß. Tatsächlich sponsert er immer noch regelmäßig das Treffen der bestangezogensten Männer Cartagenas, das jedermann offen steht.
Verhalten: Malik ist ein ruhiger, entspannter Zuhörer, den aber die Status-Spielchen der kainitischen Gesellschaft schnell ermüden. Er bildet sich schnell ein sicheres Urteil über jede Person die er trifft (auch mit intensiven Einsatz von Auspex) und versucht Kontakt vor allem mit machtgierigen Powerplayern zu vermeiden, um nicht in deren Intrigen verwickelt zu werden. In den letzten Jahren hat sein Interesse an Philosophie zugenommen und auch wenn er noch kein Wort dafür kennt, sehnt er sich nach dem Frieden Golcondas. Er sieht die vampirische Existenz als eine nicht enden wollende Prüfung und Aneinanderreihung von Zwickmühlen und hat schon mehrfach insgeheim erwogen, in die Sonne zu gehen. Sein Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesellschaft hat ihm bis davon abgehalten.
Zitat: „Ich bin verdammt wenn ich es tue und zweifach verdammt wenn nicht.“
Santiago Martínez Delgado, der Kronprinz
Toreador, 10. Generation, geboren: 1906, Kuss: 1954, Erzeuger: Malik Liebossa
Wesen: Kritiker, Verhalten: Architekt
Auspex 3, Geschwindigkeit 1, Präsenz 3
Einfluss 1 (Medien), Herde 3 (Künstler), Kontakte 4 (Kunstwissenschaft weltweit), Mentor 3 (Erzeuger), Ressourcen 3 (Zeitungsverlag), Ruhm 2, Status 2 (Harpyie)
Menschlichkeit 7, Willenskraft 6
Clansschwäche: Santiagos größte Leidenschaft entflammt für die traditionelle kolumbianische Malerei.
Geschichte: Santiago stammt aus einer aristokratischen Familien aus Bogotás Oberschicht. Sein Vater war Vorsitzender der Konservativen Parteien und an Umstürzen gegen die Regierung beteiligt und wurde gezwungen das Land zu verlassen. Mit 11 Jahren begann er ein Kunststudium bei den kolumbianischen Meistern seiner Zeit und mit 18 zog er nach Cartagena, wo er unter dem Pseudonym Sanmardel für eine Zeitung arbeitete und illustrierte. 1926 ging er an das Fine Arts Institute of Chicago, wo er die ansässigen Toreador mit mehreren Kunstausstellungen beeindruckte. Die Toreador von Bogotá, die immer noch einen Groll gegen seine Familie hegten, verhinderten aber, dass er den Kuss erhielt und so kehrte er 1934 nach Cartagena zurück, wo er eine Kunstakademie gründete und einen neuen Malstil prägte. Seine Kritiker (speziell aus Bogotá) warfen ihm vor, dass er seine Arbeit kommerzialisierte und wenig kreativ oder innovativ war.
Sein unabhängiger Erzeuger war anderer Meinung und gab ihm 1954 den Kuss, speziell auch für Santiagos Bemühungen, Kolumbiens kulturelles Erbe zu bewahren. Nachdem sie gemeinsam seinen Tod vortäuschten, verschwand er für einige Jahre aus der Öffentlichkeit, arbeitete aber äußerst erfolgreich als Historiker, Radio-Direktor und Zeitungsverleger für seinen Erzeuger.
Er pflegt weiterhin intensiv seinen weltweiten internationalen Kontakte zu anderen Kunsthistorikern und Akademikern und unternimmt regelmäßig Reisen zu verschiedenen von den Toreador organisierten Kunstausstellungen.
Nachdem sein Erzeuger sich in den letzten Jahren sehr aus kainitischen Kreisen zurück gezogen hat, wird Santiago als öffentlicher Sprecher für den Clan Toreador gesehen. Um seine Basis im Clan zu stärken, wollte er wieder verstärkt mit der von ihm gegründeten Kunstakademie zusammen arbeiten, um vielversprechende junge Künstler zu finden und zu fördern. Diese ist jedoch inzwischen unter den Einfluss seines Konkurrenten Vincent gefallen, so dass er auf andere Quellen ausweichen musste.
Momentan versucht er die Erlaubnis der Ahnen zu bekommen, einem seiner Protegés den Kuss weiter geben zu dürfen. Sollte ihm dies gelingen, hätte er in naher Zukunft die Möglichkeit höhere Ämter anzustreben.
Aussehen: Man sieht Santiago an, dass er aus einer feinen Familien der Oberschicht abstammt. Er hat elegante, spanische Gesichtszüge und die feinen Hände eines Künstlers. Er trägt bevorzugt lockere, weiße Anzüge und Hemden mit schwarzer Krawatte, weiß-schwarze Lackschuhe und einen weißen Panamahut. Gelegentlich geht er noch seiner menschlichen Angewohnheit des Rauchens nach und er ist sehr stolz auf das silberne, gravierte Zigarettenetui und Feuerzeug, die er von seinem Erzeuger geschenkt bekommen hat.
Verhalten: Santiago analysiert präzise jedes Subjekt und Objekt seiner Aufmerksamkeit. Er ist sehr sprunghaft und eigenwillig und nur schwer von seiner Meinung abzubringen. Wenn er sich einem Projekt widmet, dann mit seiner gesamten Energie und Leidenschaft. Obwohl er sozial sehr kompetent ist, zögert er noch sich auf das politische Parkett zu wagen, nachdem was seinem Vater widerfahren ist.
Zitat: „Ich bin nicht ich selbst. Ich bin ein Ergebnis aller meiner Vorfahren...“
Die Kunstakademie für Hochbegabte
"Kein Künstler ist während der ganzen vierundzwanzig Stunden seines täglichen Tages ununterbrochen Künstler; alles Wesentliche, alles Dauernde, das ihm gelingt, geschieht immer nur in den wenigen und seltenen Augenblicken der Inspiration."
- Stefan Zweig, Sternstunden der Menschheit
Die Kunstakademie ist in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Privatschule untergebracht, aus der sie auf dem Papier auch hervorgegangen ist. Die Einrichtung ist auf den ersten Blick erst mal unscheinbar. Ein einfaches vierstöckiges Gebäude mit Flachdach und einer Toreinfahrt in einen Innenhof, die mit einem Garagentor verschlossen werden kann. Sowohl Tor wie auch der Durchfahrtstunnel sind mit farbenfrohen Graffiti verziert. Auf der Dachkante wurden anscheinend nachträglich eine Reihe von Gargylen und Wasserspeier befestigt, die wohl aus den verschiedenen Töpfer- und Bildhauerkursen stammen und die weniger gut mit der Architektur des Gebäudes harmonieren. Die ganze Szenerie vermittelt einen eher tristen und betrüblichen Eindruck.
Im Inneren findet man eine Reihe von Seminar- und Unterrichtsräumen, aber auch die nötigen Werkstätten, Ateliers, Musikzimmer und Tonstudios, die man an einer Kunstakademie erwarten würde. Die Ausstattung ist durchweg auf Schul-Niveau geblieben, mit wenigen Ausnahmen einiger ausgewählter Gegenstände.
Wer sich die Mühe macht, den Papierkram zurückzuverfolgen, wird feststellen, dass es sich bei der Akademie um eine Stiftung von Santiago handelt. Nach dessen offiziellen Tod 1954 wurde ein Interimsverwalter bestimmt, der die Kontrolle ab 1965 an Vincent Alexander abgegeben hat. Finanziert wird die Stiftung aus einer Reihe regelmäßiger Spenden sowie Mieteinnahmen von verschiedenen Immobilien in Cartagena.
Innerhalb von Künstlerkreisen genießt die Akademie durchaus einen guten Ruf. Bei den wenigen öffentlichen Veranstaltungen an denen die Schüler teilnehmen, schneiden sie stets gut ab. Um Aufnahme bemühen sich die meisten allerdings vergeblich. Vincent prüft gründlich sämtliche Bewerber persönlich und nur die wenigsten erfüllen seine Vorstellungen.
Der ideale Kandidat ist sehr jung, vielleicht gerade erst volljährig, meist männlich, hochintelligent und noch „formbar“, wie Vincent es so gerne ausdrückt. Immerhin hat die Akademie trotz allem zu jeder Zeit etwa 20 Schüler, die dort unterrichtet werden.
In der Welt der Dunkelheit und unter den Vampiren so gut wie unbekannt ist Vincents Akademie für Hochbegabte immer noch ein Geheimtipp innerhalb des Clans Toreador. Von den wenigen Werken die aus der Akademie nach draußen dringen, löst tatsächlich jedes größtes Verzücken bei den Toreador aus. Allerdings hat bisher kaum jemand die Verbindung zwischen den größten Meisterwerken der Gegenwart hergestellt, da es sich über ein breites Spektrum verschiedenster Kunstformen von Hiphop über Architektur bis zu Comiczeichnungen erstreckt. Tatsächlich übersehen die meisten Ahnen des Clans der Rose einen Großteil der Kunstwerke, weil sich diese nicht mit den Künsten der klassischen Musik, Bildhauerei oder Malerei beschäftigen, die sie so sehr schätzen (und über alle anderen als erhaben erachten).
Dem Toreador-Prinzen von Bogotá sind allerdings einige der Absolventen der Akademie aufgefallen und er hält heimlich eine schützende Hand über die Einrichtung und ihren Betreiber.
Vincent Alexander, der Meister-Macher
Toreador, 10. Generation, geboren: 1925, Kuss: 1965, Erzeuger: Francis Caballaire
Wesen: Sadist, Verhalten: Visionär
Auspex 2, Geschwindigkeit 1, Präsenz 1
Gefolgsleute 5 (Schüler), Mentor 4 (Prinz Bogotás), Ressourcen 4 (Stiftung), Ruhm 1 (Künstlerszene), Status 1 (Harpyie)
Menschlichkeit 5, Willenskraft 8
Clansschwäche: Nackte, jugendlich-androgyne Körper ziehen Vincent in ihren Bann.
Geschichte: Vincent gibt sich nicht der Illusion hin, dass er seine beste Zeit noch vor sich hat. Er weiß, dass er seinen Zenit überschritten hat, aber er weiß auch um die Kraft aus dieser Wahrheit. Einmal war er eins mit dem Universum. In einem Moment völliger Klarheit hatte er eine gigantische Vision – so schmerzhaft scharf und detailliert wie es nur eine göttliche Eingebung sein kann.
In diesem kurzem Moment erkannt er, dass Leid, Trauer und Schmerz die besten Quellen für eine unglaublich starke und kreative Schaffenskraft sind. Seit er seinen Kuss erhielt, fühlt er sich ständig leer und ausgebrannt und nur Blut kann für eine kurze Weile, diese Leere füllen. Um sich nicht zu verlieren, klammert er sich an die Idee seiner Vision, die mit den Jahren bereits an Schärfe verliert.
Als Leiter der Akademie für Hochbegabte wählt er sorgsam persönlich die Kandidaten aus, denen er die Chance zur Unsterblichkeit gibt, auf eine Art und Weise wie das Unleben der Vampire es niemals vermag. Er weiß, dass trotz aller seiner Bemühungen die meisten in ihrer Mittelmäßig verbleiben und ein Leben als bedeutungslose Straßenkünstler fristen werden. Aber wenn er den einen findet, den einen in einer Generation von Künstlern, de das Zeug dazu hat wirklich Großes zu verbringen, dann ist er fest entschlossen der Welt den nächsten Mozart oder Picasso zu schenken und alle Menschen werden davon profitieren.
Also spielt er den Mäzen für angehende Künstler und manipuliert dann ihre Lebensumstände, dass sie sich immer stärker im Zustand größten Unglücks wiederfinden. Er sucht ihnen die Liebe ihres Lebens, nur um sie ihnen wieder zu nehmen.
Manche Vampire halten ihn für einen Malkavianer und tatsächlich hat er großes Interesse an der malkavianischen Quelle der Inspiration entwickelt und würde gerne ihre Disziplin Irrsinn studieren.
Bisher gibt ihm der Erfolg recht. Seine Akademie hat schon einige ganz außergewöhnliche Künstler hervor gebracht und sich darüber einen guten Ruf unter den Künstlern erworben (die sich seiner Methoden selbstverständlich nicht bewusst sind).
Er würde keine Vampire aufnehmen, da diese keine Kreativität mehr entwickeln können und er versucht vehement seine Akademie von jeglichen kainitischen Einfluss frei zu halten.
Der Prinz Bogotás ist dennoch aufmerksam auf ihn geworden und hat begonnen einige vielversprechende Kandidaten zur Ausbildung auf die Akademie zu schicken. Er hält es für möglich, dass Vincent der kommende Star im Clan wird und hält unauffällig eine schützende Hand über ihn. Dabei hat er begonnen Vincent genauso zu formen, wie dieser seine Protegés manipuliert.
Aussehen: In den letzten Jahren hat Vincent zunehmend das Interesse verloren, sich der ständig wechselnde Mode, der menschlichen Gesellschaft anzupassen (sie sollte sich lieber ihm anpassen). Daher sind seine Sachen, wenn auch von guter Qualität nun etwas veraltet und im originalen Retrolook. Dazu kommen viele Falten von mangelnder Pflege. Zusammen mit seiner unruhigen, hektischen Art vermittelt er gut den Eindruck des etwas weltfremden aber getriebenen Künstlers.
Verhalten: Vincent ist ein meisterhafter Manipulator und das Wesen, die Gefühle und das Verhalten der Menschen sind für ihn lesbar wie ein offenes Buch. Er nutzt dies, um sie an seinen unsichtbaren Fäden tanzen zu lassen, für einen höheren Zweck wie er sagt. Tatsächlich erfreut er sich innerlich an dem Leid anderer. Wenn es ihnen schlecht geht, fühlt er sich weniger schlecht. Nach außen ist er zwar höflich und galant aber innerlich ist er rücksichtslos, berechnend und äußerst effektiv in allem was er tut.
Er strebt nach mehr Macht, um mehr Leute leiden zu lassen. In Gedankenspielen überlegt er, wie er die Toreador Bogotás an den Sabbat verkaufen kann oder den Sabbat an die Camarilla. Er vertraut niemanden und mit diesen Eigenschaften kann man es weit bringen in der kainitischen Gesellschaft.
Zitat: „Tut mir leid, dass du es ausgerechnet von mir erfährst – aber du wirst nie glücklich sein.“
Paola Dinova, die Schönheitskönigin
Toreador, 11. Generation, geboren: 1962, Kuss: 1982, Erzeuger: Vincent Alexander
Wesen: Thrill-Seeker, Verhalten: Zelebrant
Auspex 1, Geschwindigkeit 2, Präsenz 1
Einfluss 1, Herde 4, Kontakte 2 (Medien), Ressourcen 3, Ruhm 3, Status 1 (Harpyie)
Menschlichkeit 6, Willenskraft 6
Clansschwäche: Paola erliegt dem Glanz von Schmuck und Juwelen leichter als jede andere Frau. In den zahllosen Facetten der Edelsteine und dem Glitzern des Goldes kann sie sich ganz verlieren.
Geschichte: Paola hatte alles Nötige, um aus einfachen Verhältnissen den schnellen Aufstieg zu Ruhm und Reichtum zu schaffen: eine schöne Stimme, ein hübsches Gesicht und das Pech, die falschen Leute zu treffen.
Santiago entdeckte sie bei einer ihrer Soul Darbietungen in einem Nachtclub. Er begann sie zu fördern und veröffentlichte eine Reportage und ein Interview in einer seiner Zeitungen. Auch Vincent wurde so auf das neue Projekt seines Konkurrenten aufmerksam und verhalf Paola zu einer kurzen, aber intensiven Karriere in einer Castingshow sowie in den Nachverwertungszyklus der Talkshows und Gastauftritten in Daily Soaps. Statt einer langwierigen Karriere zur respektierten Stimme des Volkes wurde Paola ein schnell verglühendes Sternchen am C-Promi Himmel.
Als ihre Karriere das zu erwartende schnelle Ende fand und neue Anfragen ausblieben, wandte sie sich wieder ihren alten Förderern zu, die aber nichts mehr von ihr wissen wollten.
So leicht leicht ließ sich Paola aber nicht abspeisen und sie begann Vincent und Santiago zu beobachten, um Material zu sammeln, mit dem sie sich wieder in Geschäft bringen konnte. Bald fielen ihr einige Ungereimtheiten auf und sie bemerkte die starke Spannung zwischen den beiden, was sie geschickt auszunutzen wusste. Die beiden unterschätzten die Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit mit der das kleine Popsternchen ihre Ziele verfolgte und es gelang ihr genug über das Nachtleben der beiden Vampire zu erfahren, um sich den Rest selbst zusammen zu reimen.
Letztendlich konnte sie immer noch das naive Dummchen spielend Vincent davon überzeugen, das Santiago ihr den Kuss geben wollte und dass er, um Santiagos Pläne zu durchkreuzen, ihm zuvor kommen müsse.
Als Vincent hinterher realisierte, wie sie ihn manipuliert hatte, war es zu spät. Ohne öffentlich sein Gesicht zu verlieren, konnte er sie nicht fallen lassen, auch wenn er sich in den Jahren seit dem stark von ihr distanziert hat und dies seine Abneigung gegenüber den Menschen nur weiter verstärkte. Daher gibt er immer oberflächliche Lippenbekenntnisse zu ihren Gunsten ab, wann immer er auf sie angesprochen wird.
Die meisten anderen Kainiten haben sie dennoch spüren lassen, dass sie sie nicht für die erste Wahl halten und Vincents Status hat deutlich darunter gelitten. Santiago ging sogar soweit, dass er ihren Kuss als eine „Schwächung des Clans“ bezeichnete, was sie ihm bis heute nicht verziehen hat.
Erneut gegen alle Widerstände hat sich Paola bis heute unerwartet gut in der kainitischen Gesellschaft geschlagen und größere Fauxpas vermieden.
Mit Vincents mehr oder weniger freiwilligen Hilfe konnte sie sich als It-Girl vermarkten und hat seitdem verschiedene Beschäftigungen verfolgt. Neben eine kurzen Karriere als DJ und Film-Mäzenin ist sie bei den Vampiren immerhin als Organisatorin großartiger Partys bekannt (in Kreisen Sterblicher gelten diese als legendär) und Paola arbeitet hart an ihrem Ruf dem Stereotyp einer echten dekadenten und degenerierten Toreador gerecht zu werden. Ihr offiziell liebster Zeitvertreib ist da auch die Ausrichtung der alljährlichen Schönheitswettbewerbe in Cartagena geworden.
Doch dies ist auch wieder nur eine Maske, die sie zu tragen gelernt hat. Tatsächlich ist sie als „die Elster“ eine passable Einbrecherin und Juwelendiebin geworden, um sich die Schmuckstücke zu holen, deren Glitzern sie erliegt und die sie sich nicht kaufen kann.
Aussehen: Nett. Hübsch aber nicht berauschend. Modische Kleidung aber nicht avantgardistisch.
Verhalten: Paola spielt schon solange das oberflächliche Party-Girl, dass es ihr fast zur zweiten Natur geworden ist. Auch wenn sie in vielen Dingen besser als der durchschnittliche Mensch sein mag, lassen die Kainiten sie oft noch spüren für wie mittelmäßig sie sie halten. Das nagt an ihr, aber sie verbirgt ihren Groll, aus Furcht vor den monströseren Vertretern, von denen sie nicht als Bedrohung gesehen werden will. Ein Teil von ihr sucht aber den Nervenkitzel und ist bereit immer grössere Risiken einzugehen.
Zitat: „Lächel Darling! Für die Kameras!“
Der Jungbrunnen
I'm a fountain of blood. In the shape of a girl.
-Björk
Der Jungbrunnen ist ein Wellness- und Massagesalon in einer kleinen Seitenstraße in einem der tristen Wohnviertel von Santa Monica. Die Außenfassade zeigt einige Risse, Fenster und Vorhänge könnten mal eine gründliche Reinigung vertragen und auch die glücklichen Frauen in weißen Bademäntel auf den Werbeplakaten haben etwas von ihrem Strahlen verloren. Im Kontrast dazu ist der Laden im Inneren überraschend sauber und aufgeräumt und strahlt eine wohlige Wärme aus. Für die günstigen Preise sollten man natürlich nicht zu viel erwarten: Der Marmor der Wände ist nur auf dem Putz aufgemalt und das Tropenholz der Möbel ist aus Plastik. Aber wenn man die Augen schließt, sich der Wärme und der leisen Hintergrundmusik hingibt, lässt es sich prima entspannen – fast wie am Strand, nur das die Palmen in Töpfen sind.
Das Erholungsangebot kann sich in seiner Vielfalt allerdings durchaus sehen lassen. Hinter dem Eingangsbereich mit den freundlichen Damen am Tresen kommt man durch die Umkleideräume und Dusche zu dem Massageraum und Solarium. Auf Anfrage kann man sich hier auch die Nägel lackieren lassen. Eine kurze Wendeltreppe führt weiter in den Keller zu einer Sauna und dem dazugehörigen Kältebad, einen kleinen Swimmingpool und einem heißen, sprudelnden Whirlpool. Die Kellerwände sind im römisch-griechischen Stil gehalten mit netten Säulen und Bögen und man könnte die Illusion fast glauben, wenn man nicht zu genau hinschaut. An einer Seite steht eine kleine Holztheke, wo ein stupide grinsender Gigolo Fruchtcocktails ausschenkt.
Die Hauptattraktion ist allerdings ein Solbad, dass sich in einem abgetrennten Raum befindet und für das man reservieren muss. Das Solbad wird auch gemeinhin als der Jungbrunnen bezeichnet und hat dem Laden seinen Namen gegeben. Hier eine Weile zu verbringen gilt unter dem Stammkunden als das höchste der Gefühle und entsprechend schwierig ist es, sich einen Platz zu sichern.
Der Jungbrunnen ist ein beliebter Treffpunkt für einige der Neugeborenen von Cartagena. Den Ahnen ist die Ausstattung und das Personal zu billig. Immerhin erinnern sich die Ältesten noch daran, dass an der Stelle tatsächlich mal eine echte Quelle bzw. später ein Brunnen war. Davon ist aber schon seit über 200 Jahren nichts mehr übrig ist. Der Besitzerin ist das allerdings herzlich egal und sie lädt jeden Kainiten ein, sich mal die Kälte aus den Gliedern vertreiben zu lassen. Selbst Nosferatu sollen dort gesehen worden sein. Es gab zwar mal die Idee den Jungbrunnen einen Status ähnlich dem Elysium zu verleihen, aber bisher gibt es nicht genug Unterstützer (sprich keinen Ahnen), die sich dafür stark machen würden. Auf der anderen Seite haben so auch Anarchen weniger Bedenken sich dort blicken zu lassen.
Eleanor Wells, die Hüterin
Toreador, 12. Generation, geboren: 1975, Kuss: 2001, Erzeuger: Lobis Homen
Wesen: Lob-Suchender, Verhalten: Konformist
Auspex 2, Präsenz 1
Gefolgsleute 2 (Angestellte), Kontakte 1 (Anarchen), Ressourcen 1
Menschlichkeit 8, Willenskraft 6
Clansschwäche: Eleanor schmilzt besonders leicht bei sanfter klassischen Musik dahin. Schon nach den ersten Tönen entspannt sie sich und hat das Gefühl in eine wohlige Decke aus Wärme eingewickelt zu werden. Einmal führte dies schon fast zur Katastrophe, als sie beim Autofahren den Sendersuchlauf betätigte.
Geschichte: Eleanor Wells ist Amerikanerin und hatte ein Nagel-Design Studio in New York. Sie lernte ihren Erzeuger in einer Diskothek kennen. Er kam aus Kolumbien und war im Zuge einer Weltreise zum ersten Mal in den USA. Sie verstanden sich hervorragend und so wurde sie seine Vertraute und Begleiterin durch die Vereinigten Staaten. Nach einem Jahr hatte sie in Kalifornien den Kuss erhalten und sie zogen gemeinsam nach Europa weiter doch hier trennten sich ihre Wege. Ursprünglich war ihr Plan auf den Spuren ihres Erzeugers zu wandeln und mehr über ihn heraus zu finden (und ihn vielleicht wieder zu treffen). Doch Kolumbien hat sich als wenig gastlich heraus gestellt und alleine wagt sie es nicht auf Erkundungen zu gehen. So ist sie nach ihrer Ankunft in Cartagena in geblieben.
Eleanors Fingernägel-Design-Art hat im Clan noch nicht die große Anerkennung gefunden und so hat sie nach einer Weile des Suchens und Rumexperimentierens beschlossen sich wieder eine handfeste Beschäftigung zu suchen und den Wellness-Salon eröffnet. Den Kredit für das Startkapital wird sie eines Nachts noch an die örtlichen Setiten zurückzahlen müssen.
Einer ihrer ersten Kunden war der durchreisende Anarch Emilio vom Clan Nosferatu, der die junge Toreador besonders schocken wollte. Eleanor zeigte sich allerdings unbeeindruckt von seiner äußeren Erscheinung und hat ihn ruhig und professionell wie jeden anderen Kunden behandelt. Emilio war so überrascht wie gerührt von dieser unerwartet menschlichen Geste und hat ihr im Gegenzug ein kleines Geheimnis verraten, nämlich einen Weg in die Katakomben unter ihren Salon (die er gerade für einen Angriff der Anarchen erkundete). Diese stammen wahrscheinlich noch aus einer prä-kolumbianischen Zeit, aber führen nicht sehr weit, so dass sie für seine Zwecke uninteressant sind.
Dieser Weg wird unregelmäßig von einer starken Strömung überflutet, um dann wieder einer Phase der Ebbe zu weichen. Eleanor hat es noch nicht gewagt, die Gänge zu erkunden, auch in der (vermutlich unbegründeten) Angst sich im Reich der Nosferatu zu verirren. Sie hat aber einige eigene Recherchen angestellt und hat einen Bericht von einigen entflohenen Sklaven gefunden, die sich zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges in der Gegend aufhielten. Diese berichteten, sie hätten sich einem Monat ohne Nahrung in einer Höhle mit unterirdischen heißen Quellen aufgehalten, zu verängstigt ihr Versteck zu verlassen. Als sie aber dann weiterzogen, fühlten sie sich besser und stärker als je zuvor.
Aussehen: Eleanor ähnelt der Madonna der 80er Jahre. Wenn sie ausgeht trägt sie starkes Makeup, gestylte Haare, kurze Nietenlederjacke, große Ohrringe, mehrere Ketten übereinander, enganliegende Hosen und schwarze Stiefel. Zu Hause reichen ihr schwarze Leggins mit dicken bunten Punkten, ein „I love NY“ Schlabberhemd, rosa Turnschuhe und bunte Tücher, um die Haare zurückzubinden. Für die Arbeit zieht sie sich noch einen schlichten weißen Kittel über.
Verhalten: Eleanor Wells ist sehr freundlich und trotz allem was sie gesehen und erlebt hat, immer noch etwas naiv. Sie ist eine gute Smalltalkerin und kommt schnell ins Plappern. Ihr fehlt oft der Mut schwere Entscheidungen alleine zu treffen und sie ist leicht einzuschüchtern.
Zitat: „Wie kann ich dir helfen?“
Jean Baptisse du Casse
Toreador antitribu, 8. Generation, geboren: 1646, Kuss: 1686, Erzeuger: Baron de Pointis
Wesen: Bonvivant, Verhalten: Rebell
Auspex 5, Geschwindigkeit 4, Präsenz 5
Menschlichkeit 3, Willenskraft 8
Clansschwäche: Du Casse berauschte sich an großen pompösen Festen mit Blut, Weib und Gesang, wo die Grenzen der prachtvollen Farben und Formen verschwammen und zu einer Einheit wurden.
Geschichte: Du Casse stammte aus Südfrankreich und aufgrund seiner hugenottischen Abstammung wurde ihm der Dienst bei der königlichen Marine verwehrt. Stattdessen segelte er mit der Compagnie de Sénégal und wurde reich durch den Sklavenhandel zwischen der Karibik und Afrika. Mit dem Geld kaufte er sich ein eigenes Schiff und wurde erfolgreicher Bukanier in der Karibik.
Da er loyal seine Beute mit der Krone teilte, wurde er zur Belohnung an den Pariser Hof gerufen und in die französische Marine aufgenommen. Am Hof traf er seinen Erzeuger Baron de Pointis, der daran interessiert war, Einfluss in der Karibik aufzubauen.
Er sandte du Casse zurück in die Neue Welt, wo dieser sich erfolgreich als Gouverneur von Saint Domingue (Santo Domingo, das heutige Haiti) etablierte. Gemeinsam mit seinem Erzeuger eroberte er 1697 Cartagena, wurde dann jedoch von de Pointis dort zurück gelassen. Enttäuscht wandte er sich von den französischen Toreador ab und trat in die Dienste seiner ehemaligen Feinde, den spanischen Lasombra. Frankreich bot ihm den Posten eines Admirals an, doch davon wollte er nichts mehr wissen. Auch wenn es nicht allen bewusst sein sollte, können sich viele Toreador Kolumbiens auf ihn als Ahnen berufen, da er viele Kinder zeugte.
Du Casse gilt seit den Kämpfen um Cartagena im kolumbianischen Unabhängigkeitskrieg als vermisst und vermutlich vernichtet.
Aussehen: Du Casse kleidete sich dekadent und überladen, um mit seinem Reichtum zu protzen.
Verhalten: Du Casse galt als laut, aufbrausend und unbeherrscht. Zudem würde er sich niemals mit jemanden abgeben, der sein Auge beleidigt.
Er hat sich zwar stets als antitribu bezeichnet, aber tatsächlich war er mehr ein Anarch, der seine Ahnen ärgern wollte. Den Sabbat sah er nur als eine weitere Hierarchie, die ihn herum kommandieren wollte und er hat sich soweit wie möglich dem Einfluss entzogen.