Magnus Eriksson
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Cartagenas Kalender
2. – 6. Januar, Fiesta Taurina
Organisiert unter der Leitung des Brujah Ducoudray Holstein, sind die Fiesta Taurina jedes Jahr ein vielbeachtetes Spektakel in der Stierkampfarena. Während die traditionellen Stierkämpfe und Reitshows tagsüber das sterbliche Publikum unterhalten und zum frühen Abend ihren abschließenden Höhepunkt finden, erinnern die spät-nächtlichen Veranstaltungen vor einem ausgewählten Publikum mehr an die Gladiatorenkämpfe des alten Roms. Neben wilden Raubkatzen, Alligatoren, Hunde- und Hahnenkämpfen werden auch menschliche Streiter oder Ghule in den Kampf geschickt, teils in Duellen, teils in Gruppen. Vampire aller Clans können einen Streiter sponsern und hohe Wetten auf die Ausgänge des Kämpfe abschließen, die nicht immer tödlich enden müssen. Auch haben manche Vampire die Kulisse schon für eigene Duelle und Machtkämpfe genutzt, um andere Streitigkeiten über Besitz und Einfluss beizulegen.
2. Februar, Wallfahrt zu Ehren der Schwarzen Maria
Der 2. Februar ist der Tag der Schwarzen Maria, Cartagenas Schutzpatronin. In einer aufwendigen bis in die Nacht andauernden Prozession wird die Statue aus der Santo Domingo Kirche zum Kloster La Popa den Berg hinauf getragen.
Besonders viele Schwarzafrikaner folgen ihrer Schutzheiligen und auch für die Voodoo-Kulte der Stadt ist sie von besonderer Bedeutung. Anhänger vom Kult der Sekhmet sehen in der Schwarzen Maria die christliche Inkarnation ihrer Göttin und versuchen gelegentlich andere von ihrer Sichtweise zu überzeugen, bisher jedoch mit wenig Erfolg. Die Lasombra respektieren diesen christlichen Brauch, meiden jedoch die fackelbewehrte Prozession, da sich viele Mitglieder der Leopoldsgesellschaft und anderer sterblicher Jäger unter den Teilnehmern befinden.
Den Setiten ist es bisher auch nicht gelungen, die Prozession durch bürokratische Maßnahmen oder Sicherheitsbedenken an andere Orte zu lenken und so müssen sie es einmal im Jahr als Test ihres eigenen Glaubens hinnehmen, dass ihr Tempel einer Entdeckung und Zerstörung so nahe kommt.
12. März, Sekhmets Raserei
Am 12. März erinnert der Kult der Sekhmet daran, wie ihre Göttin beinahe die Welt zerstörte. Der Legende nach wurde Sekhmet von Ra zu den Menschen als göttliche Strafe gesandt, um deren Rebellion gegen die Götter zu beenden. Nachdem Sekhmet aber erst mal mit dem Töten begonnen hatte, fiel sie in eine schreckliche Raserei und begann alles Leben auf der Welt auszulöschen, ohne zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Manche glauben sogar, dass auf diese Weise die ersten Wüsten entstanden. Erst ein direktes Eingreifen der anderen Götter gebot ihr Einhalt, aber Ra war danach so erschüttert, dass er sich von seiner Herrschaft zurück zog.
Der Kult des Sekhmet feiert die Kraft seiner Göttin, während andere Setiten sich an Ras Niedergang erfreuen. Gelegentlich schließen sich Sabbat Mitglieder den blutigen Orgien an, bei denen sich die Vampire mit Drogen versetztem Blut in Ekstase versetzen, um ihr Tier zu entfesseln. Sie sehen das als Demonstration ihrer Herrschaft über die Menschheit und ein wünschenswertes Szenario eines bald eintretenden Gehennas.
4. April, Diablerie an Kappadozius
Am 4. April 1444 hat Augustus den Entschluss zur Diablerie an Kappadozius gefasst und damit begonnen, den Plan in die Tat umzusetzen. Der Aufstieg ihrer Blutlinie zu einem anerkannten Clan wird jährlich mit ausschweifenden Feierlichkeiten innerhalb der Giovanni-Familie begangen. An sterblichen Mitgliedern sind nur jene eingeladen und zugelassen, die in die innere Geheimnisse der Familie eingeführt werden sollen. Traditionell wird in dieser Nacht der Proxy Kuss an vielversprechende Kandidaten vergeben und die Anziani des Clans entscheiden, wer von wem vollständig in den Clan aufgenommen werden soll.
Da Cartagena als eine Hochburg der Giovanni gilt, kommen immer auch zahlreiche andere Mitglieder der Familie von außerhalb, um ihre Kandidaten zu präsentieren. Neben den Pisanob schicken sogar gelegentlich die Milliner einen Repräsentanten und selbst aus Italien reist immer wenigstens ein Anziani an, um die Richtlinien der Clanspolitik vorzugeben.
20. Juli, Tag der Unabhängigkeit
Nachdem Kolumbien seine Unabhängigkeit erkämpft hatte, war Spanien gezwungen diese anzuerkennen. Gerade die Bolivaren betonen gerne diese Leistung der Kolumbianer, wenn sie sich den landesweiten Feierlichkeiten anschließen. Auch Anhänger und Sympathisanten der Camarilla erinnern an ihren Sieg über die Lasombra, allerdings deutlich zurückhaltender als die Bolivaren, denn die Lasombra haben diese Schmach weder vergessen noch vergeben und hegen immer noch einen Groll gegen alle Beteiligten aus der Zeit.
Interessierte und Veteranen aus der Zeit treffen sich in Bibliotheken und Museen, um alte Kriegsgeschichten auszutauschen. Die Tremere Fay LaFleur handelt auf Anfrage gerne ein Abkommen für freies Geleit nach Santa Marta aus, um den Todesort von Simon Bolivar und das dortige Museum zu besuchen.
31. Juli – 4. August, Heilige Woche der Setiten
Auch die Setiten kennen eine Heilige Woche in der die fünf wichtigsten Götter Set, Osiris, Nephtys, Isis und Horus geboren wurden. Sie glauben, dass in dieser Zeit das kosmische Gefüge besonders schwach ist und nutzen das, um ihre finsteren thaumaturgischen Rituale in ihren Tempeln mit größeren Effekt zu wirken.
31. Oktober – 1. November, Palla Grande
In der Nacht von Allerheiligen finden sich weltweit Sabbatanhänger zum Palla Grande, dem wichtigsten und imposantesten ihrer Auctoritaes Ritae zusammen.
In Cartagena ist der Große Ball die einzige Gelegenheit, wo die Lasombra immer geschlossen auftauchen, um sich dem Volk zu zeigen, wie sie es nennen, um ihren Herrschaftsanspruch zu untermauern, wie es der restliche Sabbat sagt. Wie auch immer entzweit Lasombra und Sabbat ansonsten in Cartagena sein mögen, wenigstens an Palla Grande ist dies für eine Nacht vergessen und die Hüter stürzen sich in das wilde Vergnügen entfesselter Leidenschaft.
Hin und wieder nehmen auch Abgesandte der Giovanni an den Ausschweifungen teil, vermutlich um Gerüchte zu erforschen, dass das gesammelte und gesegnete Blut aller Anwesenden es dem Priester der Zeremonie erlaubt, einen Blick in die Schattenlande zu werfen. Allerdings sind die Giovanni stets drauf bedacht, sich nicht zu sehr von der Ekstase mitreißen zu lassen, um nicht unfreiwillig ein Vinculum zu dem Sabbat aufzubauen. Ansonsten haben die Giovanni auch oft eigene Pläne für Halloween, wenn das Leichtentuch besonders dünn wird. Aber Massenmord und Blutbad seitens des Sabbat kann sich durchaus als hilfreich erweisen, um einige neue Geistersklaven einzusammeln.
1. – 11. November, Miss Columbia
In anderen Ländern mögen die Wettbewerbe zur Wahl einer Schönheitskönigin belächelt werden, aber in Kolumbien ist das eine ernste Sache, eine Frage des Nationalstolzes und das einzige nationale Großereignis, dass die gesamte Bevölkerung vor den Fernseher bannt. Die regionalen Vorausscheidungen laufen das ganze Jahr über und die Ergebnisse und Eigenschaften aller Teilnehmerinnen werden intensiv diskutiert. Das große Finale findet jedes Jahr an den Stränden und in den Showrooms von Bocagrande statt. Die Toreador Paola Dinova war einst selber Teilnehmerin, dann Jurorin und jetzt organisiert sie das Event hinter den Kulissen.
Die meisten anderen Vampire interessieren sich herzlich wenig für den Ausgang des Spektakels, aber der Medienrummel bringt mehr einflussreiche Politiker, Medienmogule, TV- & Popstars und andere Mitglieder der reichen & schönen Oberschicht nach Cartagena als jedes andere Ereignis. Und die Gelegenheit mit diesen bedeutenden und berühmten VIPs zu interagieren und Kontakte aufzubauen, wollen sich nur wenige entgehen lassen. Daher stehen viele Toreador, Ventrue, Lasombra, Brujah und Setiten Schlange, um bei den Aftershow Partys dabei zu sein.
11. November, Danse Macabre
Die Wahl der Miss Columbia ist nur das Vorspiel zu noch größerer Ausgelassenheit. Der Feiertag von Cartagenas Unabhängigkeitserklärung fällt nämlich mit dem Karnevalsbeginn zusammen. Die Vampire nutzen den Ausnahmezustand der Stadt, um ihre ganz eigenen Feste zu feiern.
Obwohl die Malkavianer ansonsten viel Wert auf ihre Unberechenbarkeit legen, spielen sie den Vampiren Cartagenas bei dieser Gelegenheit gerne einen ihrer gefürchteten Streiche. Manchmal dauert es eine Weile, bis die Auswirkungen bemerkt werden, aber öfter als nicht finden sich die Spinner zusammen, um allen Vampiren eine Lektion zu erteilen, die sie nicht so schnell wieder vergessen. Manchmal nehmen sie dafür sogar die Hilfe wissender oder unwissender Mitglieder anderer Clans in Anspruch, die sie mit Irrsinn, Beherrschung und Tricks der Verdunklung gefügig machen. Auch ein Ravnos behauptete mal von ihnen genarrt worden zu sein, auch wenn das bezweifelt werden darf.
Trotz allem spielen auch die Malkavianer nur ihren Rolle in dem beeindruckenden Danse Macabre, der von der Vampir-Elite veranstaltet wird. Lasombra, Toreador, Giovanni und Setiten versuchen sich stets an Opulenz und Exklusivität des Ereignisses zu überbieten, denn wer auch immer den Ball ausrichten darf, hat einen Gefallen bei den restlichen Mitgliedern des Gentleman Club gut und kann die Harpyien nachhaltig beeindrucken. In seinem Ursprung war der Danse Macabre ein Sabbat Ritus, der noch aus der Zeit der Lasombra Regentschaft der Stadt stammt. Doch im 18. Jahrhundert hatte der Vizekönig Antonio Borbón die Tradition von Maskenbällen an seinem Hof populär gemacht, ein Brauch der auch in Cartagena übernommen wurde.
Das Thema des Balls kann variiert werden, so hat man schon venezianischen Karneval, barock-anmutende oder nachgestellte Feste vom Hofe Ludwigs des XIV. gesehen. Ein Ball der Giovanni war eine Interpretation der Maske des Roten Todes von Edgar Allan Poe, während ein Ball der Toreador im nächsten Jahr mehr dem Märchen von Aschenputtel glich. Es wird lediglich erwartet das alle Anwesenden maskiert sein sollen und dass der Abend angenehme Unterhaltung bietet. Dies können sowohl Tänze und Aufführungen von Schauspielern sein, aber auch Scharaden und Spiele der Vampire selber. Ein ungeschriebenes Gesetz besagt, dass für den Abend jeder Vampir mit seiner Maske eine andere Persönlichkeit annehmen darf, so dass Fehden und Feindschaften für diese Nacht ruhen können.
19. November, Ermordung des Osiris
Die Setiten teilen ihren höchsten Feiertag mit den restlichen Vampiren Cartagenas, auch wenn die meisten nicht den Anlass kennen dürften. Nach der Ermordung von Osiris war Set auf dem Höhepunkt seiner Macht und ähnlich fühlen sich die kolumbianischen Setiten jetzt auch nach ihrem Sieg über Sabbat und Camarilla. Nach ihrer Meinung ist es von Zeit zu Zeit angemessen, den anderen Vampiren etwas Gnade zukommen zu lassen, um ihnen Gelegenheit zu geben, die Pracht von Set zu bewundern und seine Herrschaft zu akzeptieren.
Jedes Jahr am 19. November laden die Setiten Cartagenas alle Vampire der Stadt zu einem ägyptischen Abend ein. Es gibt Vorträge über ägyptische Kunst und Geschichte und gelegentlich auch einige Mythen über Set und Sekhmet zu hören. Und jeder Besucher bekommt ein Gastgeschenk, dass sorgfältig für ihn ausgesucht wurde. Die Geschenke sind nicht unbedingt von großem Wert, aber stets äußerst nützlich und die Setiten erwarten keinerlei Gegenleistung dafür. Das mag daran liegen, dass die Geschenke meist von zweischneidiger Natur sind und den so Beschenkten nicht nur enger an die Setiten binden, sondern ihn auch weiter in die von ihnen gewünschte Richtung erziehen wird. Daher geht das geflügelte Wort um: Hüte dich vor den Setiten, auch wenn sie Geschenke brennen. Trotzdem sollte man eine gute Entschuldigung parat haben, eine Einladung oder das Geschenk der Setiten auszuschlagen.
Ohne festes Datum:
Treffen des Ventrue-Konsortiums
Jeden ersten Dienstag eines Monats treffen sich alle Mitglieder des kolumbianischen Ventrue Konsortiums, um Clansangelegenheiten, Geschäfte und gemeinsame Strategien zu besprechen. Das Treffen findet an wechselnden Orten statt, wo die Sicherheit aller Teilnehmer garantiert werden kann und da es meistens von Maria del Carmen einberufen und geleitet wird, ist dies öfter in Bogotá als an anderen Orten.
Hay & Film Festival
Jedes Jahr finden in Cartagena das Hay Festival für moderne Literatur und das Internationale Film Festival Ende Januar und Anfang Februar statt. Beide Festivals sind von hohem Renommee und ziehen scharenweise zusätzliche Besucher an.
Für den Clan Toreador sind es die zwei bedeutendsten Wochen des Jahres, da unter den vielen internationalen Gäste auch Vertreter des eigenen Clans sind, die über das Prestige und Ansehen von Cartagenas Toreador als Ganzes entscheiden. Die meisten der anreisenden Toreador stammen aus Venezuela, Brasilien und Argentinien und einige wenige kommen aus Nordamerika oder gar aus Europa. Daneben ist es auch eine gute Gelegenheit Kontakte zu kunstinteressierten Mitgliedern anderer Clans zu knüpfen und ein paar kleinere Gefallen für eine VIP Behandlung einzusammeln.
Festivo dello Estinto
In der zweiten Märzwoche veranstalten die Sabbatmitglieder Cartagenas das „Fest der Toten“ bei der Leichen aus ihren Gräbern geholt und mit diesen um ein großes Feuer herum getanzt wird. Die untoten Vampire zelebrieren dabei ihre Unsterblichkeit und verlachen Tod und Verfall.
Nur selten besuchen andere Sabbat-Rudel die Feierlichkeiten, da die meisten es vorziehen sich den größeren und bedeutenderen Festen in Lima oder Buenos Aires anzuschließen. Aber gelegentlich kommt ein Nomadenrudel, dass zufällig zu der Zeit in der Gegend ist, vorbei oder der Sabbat Cartagenas macht sich geschlossen selber auf den langen und gefährlichen Weg nach Lima oder Buenos Aires..
Semana Santa
Vor allem die streng katholischen Lasombra respektieren nach wie vor die Heilige Woche von Palmsonntag bis Ostersonntag. In der Nacht der Stille, der Scham, der Trauer und des Verrates an Jesus Christus folgen sie den in Prozessionen getragenen Heiligenstatuen als Nazarenos oder Penitentes genannte Büßer, maskiert mit den typischen Spitzhauben (Capuchones) und ein schweres Holzkreuz tragend. Im stillen Gebet oder blutiger Selbstgeißelung bitten sie dann den Rest der Nacht um die Vergebung ihrer Sünden.
Die Teilnahme dient nicht nur der Selbstreinigung und der Stärkung der traditionellen Bande des Clans mit der Kirche, es ist auch ein Test der Willenskraft und Selbstbeherrschung, um den Wahren Glauben zu trotzen und die Herrschaft über die Menschen auch unter diesen schwierigen Umständen auszuüben.
2. – 6. Januar, Fiesta Taurina
Organisiert unter der Leitung des Brujah Ducoudray Holstein, sind die Fiesta Taurina jedes Jahr ein vielbeachtetes Spektakel in der Stierkampfarena. Während die traditionellen Stierkämpfe und Reitshows tagsüber das sterbliche Publikum unterhalten und zum frühen Abend ihren abschließenden Höhepunkt finden, erinnern die spät-nächtlichen Veranstaltungen vor einem ausgewählten Publikum mehr an die Gladiatorenkämpfe des alten Roms. Neben wilden Raubkatzen, Alligatoren, Hunde- und Hahnenkämpfen werden auch menschliche Streiter oder Ghule in den Kampf geschickt, teils in Duellen, teils in Gruppen. Vampire aller Clans können einen Streiter sponsern und hohe Wetten auf die Ausgänge des Kämpfe abschließen, die nicht immer tödlich enden müssen. Auch haben manche Vampire die Kulisse schon für eigene Duelle und Machtkämpfe genutzt, um andere Streitigkeiten über Besitz und Einfluss beizulegen.
2. Februar, Wallfahrt zu Ehren der Schwarzen Maria
Der 2. Februar ist der Tag der Schwarzen Maria, Cartagenas Schutzpatronin. In einer aufwendigen bis in die Nacht andauernden Prozession wird die Statue aus der Santo Domingo Kirche zum Kloster La Popa den Berg hinauf getragen.
Besonders viele Schwarzafrikaner folgen ihrer Schutzheiligen und auch für die Voodoo-Kulte der Stadt ist sie von besonderer Bedeutung. Anhänger vom Kult der Sekhmet sehen in der Schwarzen Maria die christliche Inkarnation ihrer Göttin und versuchen gelegentlich andere von ihrer Sichtweise zu überzeugen, bisher jedoch mit wenig Erfolg. Die Lasombra respektieren diesen christlichen Brauch, meiden jedoch die fackelbewehrte Prozession, da sich viele Mitglieder der Leopoldsgesellschaft und anderer sterblicher Jäger unter den Teilnehmern befinden.
Den Setiten ist es bisher auch nicht gelungen, die Prozession durch bürokratische Maßnahmen oder Sicherheitsbedenken an andere Orte zu lenken und so müssen sie es einmal im Jahr als Test ihres eigenen Glaubens hinnehmen, dass ihr Tempel einer Entdeckung und Zerstörung so nahe kommt.
12. März, Sekhmets Raserei
Am 12. März erinnert der Kult der Sekhmet daran, wie ihre Göttin beinahe die Welt zerstörte. Der Legende nach wurde Sekhmet von Ra zu den Menschen als göttliche Strafe gesandt, um deren Rebellion gegen die Götter zu beenden. Nachdem Sekhmet aber erst mal mit dem Töten begonnen hatte, fiel sie in eine schreckliche Raserei und begann alles Leben auf der Welt auszulöschen, ohne zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Manche glauben sogar, dass auf diese Weise die ersten Wüsten entstanden. Erst ein direktes Eingreifen der anderen Götter gebot ihr Einhalt, aber Ra war danach so erschüttert, dass er sich von seiner Herrschaft zurück zog.
Der Kult des Sekhmet feiert die Kraft seiner Göttin, während andere Setiten sich an Ras Niedergang erfreuen. Gelegentlich schließen sich Sabbat Mitglieder den blutigen Orgien an, bei denen sich die Vampire mit Drogen versetztem Blut in Ekstase versetzen, um ihr Tier zu entfesseln. Sie sehen das als Demonstration ihrer Herrschaft über die Menschheit und ein wünschenswertes Szenario eines bald eintretenden Gehennas.
4. April, Diablerie an Kappadozius
Am 4. April 1444 hat Augustus den Entschluss zur Diablerie an Kappadozius gefasst und damit begonnen, den Plan in die Tat umzusetzen. Der Aufstieg ihrer Blutlinie zu einem anerkannten Clan wird jährlich mit ausschweifenden Feierlichkeiten innerhalb der Giovanni-Familie begangen. An sterblichen Mitgliedern sind nur jene eingeladen und zugelassen, die in die innere Geheimnisse der Familie eingeführt werden sollen. Traditionell wird in dieser Nacht der Proxy Kuss an vielversprechende Kandidaten vergeben und die Anziani des Clans entscheiden, wer von wem vollständig in den Clan aufgenommen werden soll.
Da Cartagena als eine Hochburg der Giovanni gilt, kommen immer auch zahlreiche andere Mitglieder der Familie von außerhalb, um ihre Kandidaten zu präsentieren. Neben den Pisanob schicken sogar gelegentlich die Milliner einen Repräsentanten und selbst aus Italien reist immer wenigstens ein Anziani an, um die Richtlinien der Clanspolitik vorzugeben.
20. Juli, Tag der Unabhängigkeit
Nachdem Kolumbien seine Unabhängigkeit erkämpft hatte, war Spanien gezwungen diese anzuerkennen. Gerade die Bolivaren betonen gerne diese Leistung der Kolumbianer, wenn sie sich den landesweiten Feierlichkeiten anschließen. Auch Anhänger und Sympathisanten der Camarilla erinnern an ihren Sieg über die Lasombra, allerdings deutlich zurückhaltender als die Bolivaren, denn die Lasombra haben diese Schmach weder vergessen noch vergeben und hegen immer noch einen Groll gegen alle Beteiligten aus der Zeit.
Interessierte und Veteranen aus der Zeit treffen sich in Bibliotheken und Museen, um alte Kriegsgeschichten auszutauschen. Die Tremere Fay LaFleur handelt auf Anfrage gerne ein Abkommen für freies Geleit nach Santa Marta aus, um den Todesort von Simon Bolivar und das dortige Museum zu besuchen.
31. Juli – 4. August, Heilige Woche der Setiten
Auch die Setiten kennen eine Heilige Woche in der die fünf wichtigsten Götter Set, Osiris, Nephtys, Isis und Horus geboren wurden. Sie glauben, dass in dieser Zeit das kosmische Gefüge besonders schwach ist und nutzen das, um ihre finsteren thaumaturgischen Rituale in ihren Tempeln mit größeren Effekt zu wirken.
31. Oktober – 1. November, Palla Grande
In der Nacht von Allerheiligen finden sich weltweit Sabbatanhänger zum Palla Grande, dem wichtigsten und imposantesten ihrer Auctoritaes Ritae zusammen.
In Cartagena ist der Große Ball die einzige Gelegenheit, wo die Lasombra immer geschlossen auftauchen, um sich dem Volk zu zeigen, wie sie es nennen, um ihren Herrschaftsanspruch zu untermauern, wie es der restliche Sabbat sagt. Wie auch immer entzweit Lasombra und Sabbat ansonsten in Cartagena sein mögen, wenigstens an Palla Grande ist dies für eine Nacht vergessen und die Hüter stürzen sich in das wilde Vergnügen entfesselter Leidenschaft.
Hin und wieder nehmen auch Abgesandte der Giovanni an den Ausschweifungen teil, vermutlich um Gerüchte zu erforschen, dass das gesammelte und gesegnete Blut aller Anwesenden es dem Priester der Zeremonie erlaubt, einen Blick in die Schattenlande zu werfen. Allerdings sind die Giovanni stets drauf bedacht, sich nicht zu sehr von der Ekstase mitreißen zu lassen, um nicht unfreiwillig ein Vinculum zu dem Sabbat aufzubauen. Ansonsten haben die Giovanni auch oft eigene Pläne für Halloween, wenn das Leichtentuch besonders dünn wird. Aber Massenmord und Blutbad seitens des Sabbat kann sich durchaus als hilfreich erweisen, um einige neue Geistersklaven einzusammeln.
1. – 11. November, Miss Columbia
In anderen Ländern mögen die Wettbewerbe zur Wahl einer Schönheitskönigin belächelt werden, aber in Kolumbien ist das eine ernste Sache, eine Frage des Nationalstolzes und das einzige nationale Großereignis, dass die gesamte Bevölkerung vor den Fernseher bannt. Die regionalen Vorausscheidungen laufen das ganze Jahr über und die Ergebnisse und Eigenschaften aller Teilnehmerinnen werden intensiv diskutiert. Das große Finale findet jedes Jahr an den Stränden und in den Showrooms von Bocagrande statt. Die Toreador Paola Dinova war einst selber Teilnehmerin, dann Jurorin und jetzt organisiert sie das Event hinter den Kulissen.
Die meisten anderen Vampire interessieren sich herzlich wenig für den Ausgang des Spektakels, aber der Medienrummel bringt mehr einflussreiche Politiker, Medienmogule, TV- & Popstars und andere Mitglieder der reichen & schönen Oberschicht nach Cartagena als jedes andere Ereignis. Und die Gelegenheit mit diesen bedeutenden und berühmten VIPs zu interagieren und Kontakte aufzubauen, wollen sich nur wenige entgehen lassen. Daher stehen viele Toreador, Ventrue, Lasombra, Brujah und Setiten Schlange, um bei den Aftershow Partys dabei zu sein.
11. November, Danse Macabre
Die Wahl der Miss Columbia ist nur das Vorspiel zu noch größerer Ausgelassenheit. Der Feiertag von Cartagenas Unabhängigkeitserklärung fällt nämlich mit dem Karnevalsbeginn zusammen. Die Vampire nutzen den Ausnahmezustand der Stadt, um ihre ganz eigenen Feste zu feiern.
Obwohl die Malkavianer ansonsten viel Wert auf ihre Unberechenbarkeit legen, spielen sie den Vampiren Cartagenas bei dieser Gelegenheit gerne einen ihrer gefürchteten Streiche. Manchmal dauert es eine Weile, bis die Auswirkungen bemerkt werden, aber öfter als nicht finden sich die Spinner zusammen, um allen Vampiren eine Lektion zu erteilen, die sie nicht so schnell wieder vergessen. Manchmal nehmen sie dafür sogar die Hilfe wissender oder unwissender Mitglieder anderer Clans in Anspruch, die sie mit Irrsinn, Beherrschung und Tricks der Verdunklung gefügig machen. Auch ein Ravnos behauptete mal von ihnen genarrt worden zu sein, auch wenn das bezweifelt werden darf.
Trotz allem spielen auch die Malkavianer nur ihren Rolle in dem beeindruckenden Danse Macabre, der von der Vampir-Elite veranstaltet wird. Lasombra, Toreador, Giovanni und Setiten versuchen sich stets an Opulenz und Exklusivität des Ereignisses zu überbieten, denn wer auch immer den Ball ausrichten darf, hat einen Gefallen bei den restlichen Mitgliedern des Gentleman Club gut und kann die Harpyien nachhaltig beeindrucken. In seinem Ursprung war der Danse Macabre ein Sabbat Ritus, der noch aus der Zeit der Lasombra Regentschaft der Stadt stammt. Doch im 18. Jahrhundert hatte der Vizekönig Antonio Borbón die Tradition von Maskenbällen an seinem Hof populär gemacht, ein Brauch der auch in Cartagena übernommen wurde.
Das Thema des Balls kann variiert werden, so hat man schon venezianischen Karneval, barock-anmutende oder nachgestellte Feste vom Hofe Ludwigs des XIV. gesehen. Ein Ball der Giovanni war eine Interpretation der Maske des Roten Todes von Edgar Allan Poe, während ein Ball der Toreador im nächsten Jahr mehr dem Märchen von Aschenputtel glich. Es wird lediglich erwartet das alle Anwesenden maskiert sein sollen und dass der Abend angenehme Unterhaltung bietet. Dies können sowohl Tänze und Aufführungen von Schauspielern sein, aber auch Scharaden und Spiele der Vampire selber. Ein ungeschriebenes Gesetz besagt, dass für den Abend jeder Vampir mit seiner Maske eine andere Persönlichkeit annehmen darf, so dass Fehden und Feindschaften für diese Nacht ruhen können.
19. November, Ermordung des Osiris
Die Setiten teilen ihren höchsten Feiertag mit den restlichen Vampiren Cartagenas, auch wenn die meisten nicht den Anlass kennen dürften. Nach der Ermordung von Osiris war Set auf dem Höhepunkt seiner Macht und ähnlich fühlen sich die kolumbianischen Setiten jetzt auch nach ihrem Sieg über Sabbat und Camarilla. Nach ihrer Meinung ist es von Zeit zu Zeit angemessen, den anderen Vampiren etwas Gnade zukommen zu lassen, um ihnen Gelegenheit zu geben, die Pracht von Set zu bewundern und seine Herrschaft zu akzeptieren.
Jedes Jahr am 19. November laden die Setiten Cartagenas alle Vampire der Stadt zu einem ägyptischen Abend ein. Es gibt Vorträge über ägyptische Kunst und Geschichte und gelegentlich auch einige Mythen über Set und Sekhmet zu hören. Und jeder Besucher bekommt ein Gastgeschenk, dass sorgfältig für ihn ausgesucht wurde. Die Geschenke sind nicht unbedingt von großem Wert, aber stets äußerst nützlich und die Setiten erwarten keinerlei Gegenleistung dafür. Das mag daran liegen, dass die Geschenke meist von zweischneidiger Natur sind und den so Beschenkten nicht nur enger an die Setiten binden, sondern ihn auch weiter in die von ihnen gewünschte Richtung erziehen wird. Daher geht das geflügelte Wort um: Hüte dich vor den Setiten, auch wenn sie Geschenke brennen. Trotzdem sollte man eine gute Entschuldigung parat haben, eine Einladung oder das Geschenk der Setiten auszuschlagen.
Ohne festes Datum:
Treffen des Ventrue-Konsortiums
Jeden ersten Dienstag eines Monats treffen sich alle Mitglieder des kolumbianischen Ventrue Konsortiums, um Clansangelegenheiten, Geschäfte und gemeinsame Strategien zu besprechen. Das Treffen findet an wechselnden Orten statt, wo die Sicherheit aller Teilnehmer garantiert werden kann und da es meistens von Maria del Carmen einberufen und geleitet wird, ist dies öfter in Bogotá als an anderen Orten.
Hay & Film Festival
Jedes Jahr finden in Cartagena das Hay Festival für moderne Literatur und das Internationale Film Festival Ende Januar und Anfang Februar statt. Beide Festivals sind von hohem Renommee und ziehen scharenweise zusätzliche Besucher an.
Für den Clan Toreador sind es die zwei bedeutendsten Wochen des Jahres, da unter den vielen internationalen Gäste auch Vertreter des eigenen Clans sind, die über das Prestige und Ansehen von Cartagenas Toreador als Ganzes entscheiden. Die meisten der anreisenden Toreador stammen aus Venezuela, Brasilien und Argentinien und einige wenige kommen aus Nordamerika oder gar aus Europa. Daneben ist es auch eine gute Gelegenheit Kontakte zu kunstinteressierten Mitgliedern anderer Clans zu knüpfen und ein paar kleinere Gefallen für eine VIP Behandlung einzusammeln.
Festivo dello Estinto
In der zweiten Märzwoche veranstalten die Sabbatmitglieder Cartagenas das „Fest der Toten“ bei der Leichen aus ihren Gräbern geholt und mit diesen um ein großes Feuer herum getanzt wird. Die untoten Vampire zelebrieren dabei ihre Unsterblichkeit und verlachen Tod und Verfall.
Nur selten besuchen andere Sabbat-Rudel die Feierlichkeiten, da die meisten es vorziehen sich den größeren und bedeutenderen Festen in Lima oder Buenos Aires anzuschließen. Aber gelegentlich kommt ein Nomadenrudel, dass zufällig zu der Zeit in der Gegend ist, vorbei oder der Sabbat Cartagenas macht sich geschlossen selber auf den langen und gefährlichen Weg nach Lima oder Buenos Aires..
Semana Santa
Vor allem die streng katholischen Lasombra respektieren nach wie vor die Heilige Woche von Palmsonntag bis Ostersonntag. In der Nacht der Stille, der Scham, der Trauer und des Verrates an Jesus Christus folgen sie den in Prozessionen getragenen Heiligenstatuen als Nazarenos oder Penitentes genannte Büßer, maskiert mit den typischen Spitzhauben (Capuchones) und ein schweres Holzkreuz tragend. Im stillen Gebet oder blutiger Selbstgeißelung bitten sie dann den Rest der Nacht um die Vergebung ihrer Sünden.
Die Teilnahme dient nicht nur der Selbstreinigung und der Stärkung der traditionellen Bande des Clans mit der Kirche, es ist auch ein Test der Willenskraft und Selbstbeherrschung, um den Wahren Glauben zu trotzen und die Herrschaft über die Menschen auch unter diesen schwierigen Umständen auszuüben.