Cartagena bei Nacht

Download Entwickler-Blog: Cartagena by Night 2015-05-11

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Die Maskerade

Der Schleier der Maskerade ist in Kolumbien extrem dünn. Tatsächlich ähnelt die Situation mehr den mittelalterlichen Verhältnissen vor der Inquisition, ein Zustand, der, wenn er außerhalb des Landes im vollen Umfang bekannt wäre, Ahnen und Archonten auf der ganzen Welt schlaflose Tage bereiten würde.
Die Menschen Kolumbiens sprechen vielleicht nicht direkt von Vampiren, aber sie wissen, dass die Nacht ganz besondere Schrecken bereithält. Darauf angesprochen bekommt man nicht die übliche Antwort aus einer Mischung von Unglauben und Lächerlichkeit, sondern eine mulmige Mauer des Schweigens oder starre Blicke mit der Aufforderung doch jetzt bitte zu gehen. Besonders in den ärmeren Schichten ist der “Aberglaube” sehr weit verbreitet. Hier kennt man auch die Zeichen, die den Bösen Blick abwehren und vor Unheil schützen sollen. Und ebenfalls finden sich hier auch die strenggläubigen Katholiken, deren Gebete unheiligen Kreaturen Unbehagen bereiten und bei denen die unnatürlichen Kräfte versagen. In den höheren und gebildeteren Schichten der Gesellschaft werden solche Geschichten natürlich als alberne Ammenmärchen verworfen, aber selbst wenn diese aufgeklärten Leute die offizielle Regierung stellen, sind sie nicht in der Mehrheit.
Die andere Seite der Medaille ist, dass es auch einen offeneren Umgang der Menschen mit dem Übernatürlichen gibt. Die Einflüsse von afrikanischen und indianischen Glaubensvorstellungen sind sehr stark und nicht alle Geister werden gefürchtet, sondern oft auch einfach respektiert. Überall in der Karibik sind aus der alltäglichen Interaktion und der breiten Akzeptanz mit Geisterwesen ganz neue Religionen entstanden, sei es der Voodoo (Haiti), Santeria (Kuba), Obeah (Jamaika, Trinidad, Tobago, Barbados) oder Candomblé (Brasilien). Diese weit verbreitete Verschmelzung von Christentum mit Naturreligionen führt zu einem entspannteren und weniger von Furcht geprägten Verhältnis mit allen Übernatürlichen, das von einfacher Neugier bis zur kultischen Verehrung reichen kann.
 
NSC-Erschaffungs Richtlinien

Um das von mir beabsichtigte Thema entsprechend umzusetzen, habe ich mir ein paar Richtlinien fuer die NSC zurecht gelegt, nach denen ich diese erschaffen will.
Die bisherigen NSCs folgen bereits grob dem Schema, ich habs jetzt nur mal fuer mich konkret ausformuliert.

-jung und schwach
Es sollen junge und vergleichsweise schwache NSCs werden, mit hoher Generation (im Schnitt zweistellig, nichts unter 8.) und so gut wie keinen Werten von 5 in Hintergrund oder Clansdisziplinen und nur in Ausnahmefaellen mit Kenntnissen von Nicht-Clansdisziplinen.

-kaputt & angreifbar
Die NSCs sollen deutliche Schwaechen haben, entweder moralisch oder seelisch oder sonstwie einen geistigen Knacks. Clansschwaechen treten deutlich hervor. Hohe Werte (>7) in Menschlichkeit und Willenskraft sind die Ausnahme und Pfade der Erleuchtung sollen wo immer moeglich vermieden werden.
Die NSCs sollen keine unantastbaren und allmaechtigen Uebermenschen werden, deren Machtbasis seit Jahrhunderten gewachsen ist, sondern sehr angreifbare und menschliche Individuen, mit vielem Fehlern.

-sozial & offen
Der Schwerpunkt der Chronik soll auf sozialer Interaktion legen. Daher brauche ich umgaengliche Charaktere, die gute Gruende haben, sich regelmaessig mit anderen zu treffen und keine paranoiden Einzelgaenger oder Kampfmonster, von denen es vielleicht ein zwei als abschreckendes Beispiel geben darf.
Aus dem gleichen Grund sollen sie moeglichst offen gegenueber Mitgliedern anderer Clans und Sekten sein und nicht dogmatisch soziale Interaktionen mit solchen ausschliessen.

-Stereotyp aber anders
Die NSCs sollen schon stereotyp genug sein, um einen gewissen Wiedererkennungswert ihres Clans zu bieten. Aber sie sollen auch individuelle Twists und Ueberraschungen bereithalten, um interessante und unvergessliche Charaktere zu werden und nicht nur Toreador #10. Daher sollen sie nur oberflaechlich ins Clansschema passen, aber bemerkenswerte Hintergruende und Motive haben, die bei naeherer Betrachtung hervortreten. Unter anderen koennen ihr suedamerikanische Besonderheiten eine Rolle spielen.

-Staerken?
Okay, die NSCs sind jung, schwach und voller Fehler, also wie sollen sie die Charaktere beeindrucken, was sind ihre Staerken? Womit koennen sie punkten?
Sie leben nah an der menschlichen Gesellschaft und sind gut integriert, keine Anachronismen.
Sie sind vielseitig, flexibel und anpassungsfaehig.
Sie sind gut vernetzt und informiert mit zahlreichen Kontakten und Verbuendeten.
Sie haben unerwartete oder verborgene Staerken und Faehigkeiten, die man ihnen nicht zutrauen wuerde.
Sie haben laenger als viele andere in einem Land im konstanten Kriegszustand ueberlebt und dadurch ganz neue Ueberlebensstrategien entwickelt.
Die Auslese ist sehr hart, so dass alle sehr faehig sind, aber nur nach menschlichen Massstaeben (z.B. intelligent aber unerfahren).

Hat sonst noch jemand weitere Ideen & Anmerkungen, was man bei der NSC Erschaffung beachten sollte?
 
Brujah

Do not go gentle into that good night
Rage, rage against the dying of the light.
- Dylan Thomas

Clan Brujah ist stark und zahlreich vertreten in Kolumbien. Angezogen von den vielen Revolutionen versammeln sich hier Ikonoklasten und Idealisten gleichermaßen, um ihre Ideologien und Utopien zu verwirklichen oder wenigstens die Dystopien der anderen zu verhindern. Auch den Traum eines neuen Karthago hat der Clan noch nicht aufgegeben.
Gebracht hat es ihnen wenig. Die Brujah streiten untereinander wenigstens ebenso so leidenschaftlich, wie mit anderen Clans und in Cartagena sind sie der heterogenste und am wenigsten geeinte Clan. Die Brujah suchen gerne den Streit auf Kosten von Konsens und Kompromissen. Das hat zur Folge das Veränderung nur um ihrer selbst willen und nicht am Ergebnis orientiert voran getrieben wird und das endet meist im Chaos. Ohne Stabilität sind alle ihre erfolgreichen Revolutionen nur sehr kurzlebig und andere profitieren von den Umstürzen, während sich die Brujah bereits wieder neuen Projekten zuwenden.

Mitglieder
-Ducoudray Holstein, 11. Generation, Kuss: 1815
-Macheten-Bonnie, 12. Generation, Kuss: 1999
-Abo, 13. Generation, Kuss: 1988

Treffpunkt: Speakers Corner (Santa Monica)


Ducoudray Holstein, der Reformer
Brujah, 11. Generation, geboren: 1772, Kuss: 1815, Erzeuger: Smiling Jack
Wesen: Überlebenskünstler, Verhalten: Pädagoge
Geschwindigkeit 2, Präsenz 4, Stärke 3
Einfluss 3 (Bildungswesen), Gefolgsleute 5 (Hooligans), Ressourcen 4 (Glücksspiel), Status 3
Menschlichkeit 7, Willenskraft 8
Clansschwäche: Holstein kann sich schrecklich über die Dummheit anderer aufregen. Er hat wenig Geduld für geistesschwache Personen und ein Mangel an Bildung ist für ihn unentschuldbar.

Geschichte: Als Henri Louis Ducoudray Holstein machte er sich einen Namen in Kolumbien, zuvor gab er sich zeitweise als dänischer Kaufmann Peter Feldmann aus, doch geboren wurde er 1772 als Heinrich Ludwig Villaume in Preußen. Nach einer hervorragenden Ausbildung zum Lehrer an einem Berliner Gymnasium trat er mit 21 Jahren der napoleonischen Armee bei, wo er schnell Karriere machte. Bereits 5 Jahre später war er Teil von Napoleons Generalstab und nahm den Namen Ducoudray Holstein an.
1811 diente er als General in Barcelona bis er per Dekret von Napoleon zum Verräter erklärt und abgesetzt wurde. Nach 2 Monaten gelang ihm die Flucht aus der französischen Haft, nur um 1812 wieder den feindlichen Spaniern in die Hände zu fallen. Mit Hilfe eines spanischen Offiziers und nicht näher bekannten Mexikanern gelang ihm 1813 erneut die Flucht und die Reise nach Amerika. Nach einem kurzen Abstecher in Mexiko, wo er den dortigen Unabhängigkeitskampf unterstützte, kam er 1814 nach Kolumbien, um sich Simon Bolivar anzuschließen.
Dabei war er ohne sein Wissen schon länger in Diensten von Clan Ventrue. Sie hatten ihn benutzt, um die französischen Toreador auszuspionieren und jetzt wollten sie den Einfluss der spanischen Lasombra begrenzen. Die kolumbianische Ventrue María del Carmen machte ihn schließlich zum Ghul und schickte ihn 1815 nach Cartagena, um es gegen die angreifenden Spanier zu verteidigen. Doch die Stadt konnte den Angriffen nicht standhalten und Holstein floh per Schiff mit seinem Freund dem Korsaren Louis Aury.
Ebenfalls an Bord befand sich der Brujah-Ikonoklast Smiling Jack, der die Unruhen nutzte, um den Einfluss aller Ahnen in den Kolonien zu schwächen und die Feuer der Revolten immer weiter anheizte. Nachdem der Einfluss der Lasombra in Kolumbien durch den Unabhängigkeitskrieg bereits erheblich geschwächt wurde, wollte Jack sicherstellen, dass nicht gleich der nächste Eroberer die Kontrolle übernimmt. Um Clan Ventrue eins auszuwischen, gab er Holstein den Kuss weiter.
Nachdem Rückzug aus Cartagena schloss sich Holstein 1816 wieder Simon Bolivar als General für den nächsten Feldzug an. Doch er glaubte nicht länger an einen Sieg Bolivars, den er nunmehr nur für eine Puppe der Ventrue hielt und verließ ihn bereits wieder kurze Zeit später.
Nachdem er eine Zeit lang auf Haiti war und die Karibik bereiste, traf er sich 1822 erneut mit Smiling Jack in den USA, um dort mit gefälschten Papieren Waffen für einen Aufstand in Puerto Rico zu besorgen. Mit einigen hundert deutschen und französischen Söldnern brach er in der legendären Ducoudray Expedition auf, um Puerto Rico in die Unabhängigkeit zu führen. Archonten der Camarilla fingen ihn jedoch ab und verhinderten seine Landung. Um der Hinrichtung zu entgehen, floh er aus dem Einflussbereich der Camarilla und begann ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Archonten auf See und verschiedenen karibischen Inseln, vor allem Kuba, Haiti und Curacao. In dieser Zeit gibt er den Kuss an zahlreiche, gebildete Franzosen und Spanier weiter, die seine revolutionären Ideen teilten und von denen später einige an Fidel Castros kommunistischen Experiment beteiligt sein würden.
Obwohl die Camarilla Holstein nicht vergessen hat, musste sie sich schließlich wichtigeren Problemen zuwenden und Holstein nutzte 1899 die Wirren im Krieg der Tausend Tage, um nach Kolumbien zurück zu kehren. In den 30er und 40er Jahren führte er immer wieder Anarchen nach Cartagena, um einen Anarchenfreistaat zu gründen. Er stellte sich jedoch vehement gegen den Vorschlag des einflussreicheren Anarchenführers Ortiz,der ein Bündnis mit den Setiten gegen die Camarilla vorschlug. Holstein hatte jedoch gesehen, was die Setiten mit Haiti gemacht hatte und als er sich Ortiz Führung nicht unterwerfen wollte, verließ er die Anarchenbewegung.
Nach der Machtübernahme der Setiten und der Vertreibung der meisten Camarilla-Mitglieder ließ Holstein sich in Cartagena nieder. Dort fand er mit Boccaccio Giovanni einen der wenigen Kainiten, den er noch nicht verärgert hatte. Eine Zeitlang hielt er sich enttäuscht von jeglicher Politik fern und suchte Zerstreuung in Glücksspiel und begeisterte sich zunehmend für Sportveranstaltungen und -wetten. Da er kein lohnendes Ziel für die kämpfenden Fraktionen in Cartagena bot, hat er sich sehr untypisch für einen Brujah still und heimlich über die Jahre zu einem einflussreichen Ahnen entwickelt.
Inzwischen kontrolliert er unumstritten eine ansehnliche Domäne rund um die Universität und den angrenzenden Sportstätten, zu denen unter anderen das olympische Dorf, das Fußballstadion und eine Stierkampfarena gehören. Wenn er will könnte er eine beträchtliche Anzahl gewaltbereite Hooligangs auf die Straße bringen und er verdient gut an den unzähligen kleinen Wettbüros und illegalen Straßenkämpfen, Autorennen und anderem Glücksspiel in der ganzen Stadt. Unter anderem finanziert er damit die jährlich vom 2.-6. Januar stattfindenden Fiesta Taurina Stierkämpfe, aber auch lokale Fußballvereine.
Aussehen: Als einer der wenigen Ahnen, die sich gut in der modernen Zeit zu recht finden, sieht man Holstein kaum seine aristokratische Herkunft an. Bis auf seine offensichtlich europäische Abstammung lässt sich Holsteins wahre Herkunft und Alter nur schwer erraten. Je nach Umgebung fühlt er sich in Jeans und Turnschuhen auf der Straße genauso wohl, wie in feinen Anzügen auf Opernbällen. Er ist glatt rasiert und trägt seine mittellangen, nussbraunen Haare auch je nach Anlass offen, mit einen Haargummi in einem kurzen Zopf oder unter einer Perücke. Über ein Blackberry verwaltet er seine zahllosen kleinen Geschäfte und Wetten, die er überall am Laufen hat. Als Sprachgelehrter beherrscht er sogar verschiedene kolumbianische Dialekte und Straßenslang.
Verhalten: Ducoudray Holstein ist sehr gebildet und besonders gewandt in zahlreichen Sprachen und Kulturen, die er intensiv studiert. Obwohl er ursprünglich sehr revolutionäre Züge eines Ikonoklasten hatte, sind diese Impulse mit dem Alter Überlegungen gewichen, die eher langsame Reformen zum Herbeiführen von Veränderungen bevorzugen. Er schätzt zwar immer noch die Ideale der Anarchen, hält ihre Verfechter inzwischen aber für dumme Kinder, was ihm wohl zu einem Individualisten macht. Aus dem gleichen Grund nimmt Holstein auch Einfluss auf das Bildungswesen, um in der Jugend den Wunsch nach Veränderung und Reformen zu erzeugen und so einen gesellschaftlichen Wandel hin zu seinen Vorstellungen zu bewirken.
Leider gibt er bei starken Widerstand oft zu schnell auf, weshalb eher bisher nur wenige große Erfolge vorweisen kann. Stattdessen bevorzugt er eine Taktik nach dem Motto: Live to fight another day. Auf der anderen Seite macht ihn das auch zu einem der ältesten Brujah Südamerikas.
Zitat:Es kann keine Revolution ohne radikale Veränderungen im Erziehungswesen geben.“



Macheten-Bonnie, die Janusköpfige
Brujah, 12. Generation, geboren: 1983, Kuss: 1999, Erzeuger: Ortiz
Wesen: Richter, Verhalten: Kind
Geschwindigkeit 2, Präsenz 1, Stärke 1
Kontakte 1, Mentor 3 (Erzeuger), Status 1 (Botschafterin)
Menschlichkeit 6, Willenskraft 4
Clansschwäche: Wenn Bonnie sich bedroht oder in die Enge getrieben fühlt, reagiert sie mit äußerster Brutalität.

Geschichte: Man sieht es ihr nicht mehr an, aber Bonnie stammt aus wohlhabenden Verhältnissen. Ihre reichen Eltern ermöglichten ihr ein behütetes Leben auf einer hervorragenden Privatschule. Bonnie war schon immer eher schüchtern und sensibel, aber konnte sich in Ballett und Tanz ausleben, wofür sie ein natürliches Talent hatte. Ihre glückliche Kindheit endete mit dem Tod ihres Vaters, der Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Ihre Mutter heiratete erneut, doch das war nur der Auftakt zu einer weiteren Familientragödie.
Was dann folgte, konnte die Polizei nur teilweise rekonstruieren, da sich in Bonnies Aussagen jugendliches Unverständnis mit beginnenden Wahn vermischten. Fakt ist, dass auch die Mutter bald darauf dahinsiechte und starb und dass der Stiefvater von einer Machete in kleine Stücke zerhackt wurde. Als die Polizei Bonnie fand, war sie ein geistiges Wrack. Deshalb und wegen ihrem zarten Alter von 14 Jahren kam sie nicht ins Gefängnis, sondern in eine psychiatrische Anstalt.
Die Einrichtung konnte sie nicht lange halten, aber sie blieb lange genug um ein neues fragiles Gleichgewicht ihrer Persönlichkeiten zu entwickeln. Nach ihrer Flucht lebte sie die nächsten zwei Jahre auf der Straße. Viele können sich nicht vorstellen, wie ein kleines, zartes, blondes Mädchen solange im Asphalt-Dschungel durchhalten konnte, aber ihr Erzeuger fand es heraus. Als er von ihr trinken wollte, schlitzte sie ihm die Kehle mit einem Messer auf, dass sie aus dem Stiefel gezogen hatte. Der überraschende Schmerz ließ ihn in Raserei verfallen und schnell hatte er sie bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken. Als er wieder zu Sinnen kam und ihre unschuldigen Augen in die Leere starren sah, reute ihn sein Verhalten und er gab ihr den Kuss weiter.
Seitdem hat sie sich bei den Anarchen von Barranquilla den Ruf als loyale aber etwas unberechenbare Streetbitch erarbeitet. Nicht wenige waren erleichtert, als ihr Erzeuger sie nach Cartagena schickte, damit ihr hübsches Gesicht dort die Sache der Anarchen vertritt.
Aussehen: Bonnie sieht aus, als wäre sie direkt einem Sailor Moon Cosplay entsprungen. Sie ist dünn und zierlich gebaut. Die großen Augen in ihrem blassen Milchgesicht wirken stets leicht traurig und haben sie schon immer jünger aussehen lassen, als sie war. Ihre langen, blonden Haare trägt sie in geflochtenen Zöpfen mit roten Schleifen. Dazu einen kurzen, schwarzen Rock, eine dünne Nietenlederjacke und und Stiefel mit hohen Absätzen. Der feuchte Traum aller Pädophiler wird erst zerstört, wenn sie ihre namensgebende Machete hervor zieht. Der Kontrast gibt ihr dann eine unheimliche und leicht wahnsinnige Ausstrahlung.
Verhalten: Macheten-Bonnie gibt gerne das unsichere, schweigsame und naive kleine Mädchen, das Angst vor der Welt und den Monstern unterm Bett hat. Tatsächlich hat sie aber bereits genug Schrecken erlebt, was sie hart und grausam werden ließ. Ihre bisherigen Erfahrung haben sie in der Tat so traumatisiert zurück gelassen, dass es an Schizophrenie grenzt und ihre zwei Seiten parallel nebeneinander und nicht harmonisch miteinander existieren. Die brutale Seite übernimmt immer die Kontrolle, wenn ihr Gefahr droht und kann sogar in einen Trance-ähnlichen Zustand der kontrollierten Raserei verfallen. Wenn sie ihre sanfte Seite zeigt, ist sie eine grazile Tänzerin, die Toreador mit ihren Bewegungen in den Bann schlagen kann. In Kombination mit ihren Präsenz-Kräften kann sie dies ähnlich dem Effekt der Majestät sogar auf Mitglieder anderer Clans ausweiten, was aber ihr wohl gehütetes Geheimnis ist.
Ihre bevorzugte Jagdtaktik ist die Venusfliegenfalle, bei der sie sich als Anhalter mitnehmen lässt und weniger anständiges Verhalten drakonisch vergeltet.
Zitat: „Bitte tu mir nichts... ah, fuck you.“



Abo, die Bruja
Brujah, 13. Generation, geboren: 1961, Kuss: 1988, Erzeuger: Maria Vasquez
Wesen: Fanatiker, Verhalten: Märtyrer
Geschwindigkeit 1, Präsenz 3, Stärke 2
Einfluss 2 (Hafen), Gefolgsleute 4 (Kult), Herde 3 (Kult), Kontakte 1 (ELN), Ressourcen 1 (Drogen), Status 2
Menschlichkeit 7, Willenskraft 9
Clansschwäche: Die Themen des Rassismus und der Benachteiligung der Afroamerikaner durch die Gesellschaft bringen Abo besonders schnell in Rage.

Geschichte: In Armut geboren und auf der Straße aufgewachsen, lebte Abo lange von einen Tag zum nächsten. Sie war streng katholisch und heiratete jung und ertrug lang die Misshandlungen stolz und stoisch, weil die Dinge nun einmal so sind. Als sie aber blutig und halb-bewusstlos am Boden ihrem Mann mit einer Intensität drohte ihn umzubringen, dass es ihm das Fürchten lehrte, warf er sie aus dem Haus – zurück in den Dreck, wo er sie hergeholt hatte, wie er es nannte.
Abo schlug sich weiter durch, arbeitete tagsüber in einen Schlachthof und nachts als Näherin. Die europäisch-stämmigen Besitzer der Schlachterei behandelten sie nicht viel besser als das Vieh, dass sie verarbeiteten. Sexuelle Belästigungen waren an der Tagesordnung und der Polizei war es egal. Abo fragte sich ernsthaft, was sich seit dem Ende der Sklaverei geändert hatte. Sie fand Unterstützung bei ihren Leidensgenossen, die sie in die Geheimnisse des Candomblé und Macumba einführten, eine Mischung aus dem katholischen und afrikanischen Glauben mit nekromantischen und magischen Praktiken. Die starke Gemeinschaft entfachten wieder die Feuer der Leidenschaft in ihr und sie verbrachte mehr und mehr Zeit im Kult.
Unglücklicherweise war der Kult unter der Kontrolle eines Setiten und Abos reines Herz und ungebrochener Stolz machten sie zu einem bevorzugten Ziel der Korruption. Sie wurde erniedrigt, drogenabhängig gemacht, in die Zwangsprostitution verkauft und endete schließlich als persönliches Spielzeug und Blutpuppe des Setiten.
Doch Abo widerstand allen Versuchen, sie zu zerstören. Sie konnten ihren Körper misshandeln aber nicht ihren Geist verderben. Mehr noch, die Perversion der Setiten und ihre Verdrehung des wahren Glaubens des Candomblé weckten einen ungekannten religiösen Eifer in Abo.
Eines Nachts, als sie wieder auf dem Altar der Demütigung lag, zerriss etwas in ihr. Sie glaubt, dass sie erleuchtet und vom Heiligen Geist besessen wurde, denn mit unglaublicher Kraft und Schnelligkeit stürzte sie sich auf ihre Peiniger, entriss ihnen ein Opfermesser und verletzte mehre Ghule tödlich, bevor sie den Setiten in die Flucht schlug.
Als die heilige Kraft von ihr wich, brach sie erschöpft und ausgelaugt auf dem kalten Boden zusammen und schleppte sich mühsam nach Hause. Dort wartete bereits ihre Erzeugerin auf sie, die die Setiten schon länger beobachtet hatte, um deren Treiben Einhalt zu gebieten und gab den Kuss an sie weiter.
Gemeinsam begannen sie einen heimlichen Schattenkrieg gegen die Perversion des Glaubens, die die Setiten betrieben und um das wahre Candomblé zu erhalten. Ein paar Jahre konnten sie einige kleinere Erfolgen erzielen, gründeten einen eigenen Kult und sammelten eine Gruppe treuer religiöser Anhänger um sich. Dann wurden die Dinge schwieriger. Zuerst verschwand Abos Erzeugerin und Abo glaubt, dass sie von Setiten gefangen oder vernichtet wurde. Um diese Lücke zu füllen, versuchte Abo ihrem treusten und fähigsten Gefolgsmann den Kuss zu geben, doch ihr Blut war zu schwach und er starb vor den Augen ihrer Gemeinde. Seitdem hat sie sich damit begnügt mehrere Ghule in ihren Diensten zu haben, aber ihnen fehlt die nötige Stärke und Fähigkeiten, um die Setiten ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen.
Seitdem sucht Abo verzweifelt nach neuen Verbündeten, doch kaum jemand in Kolumbien würde es wagen, sich offen gegen die Jünger des Set zu stellen. Ihr Clan war ihr keine Hilfe und noch will sie nicht aufgeben und nach Barranquilla zu den Anarchen zu fliehen. Stattdessen hat sie Gefolgsleute in alle Welt ausgesandt, um in anderen Gemeinden nach gleichgesinnten Houngans und Mambos zu suchen. Sie hat Kontakte zum ELN Netzwerk aufgenommen, für die sie gelegentlich Marihuana schmuggeln lässt, aber außer etwas Geld, bekommt sie bisher wenig Unterstützung von dieser Seite. Sie hatte sogar bereits erwogen sich mit dem Sabbat einzulassen, nachdem sie von den Schlangen des Lichts erfahren hatte, als einer ihrer Leute mit der Tremere Fay LaFleur aus New Orleans zurück kehrte. Die Camarilla steht selbst auf verlorenen Posten in Cartagena, aber wenigstens fühlt sich Abo weniger allein und hofft das - falls sie sterben muss - jemand anderes ihren Kampf weiter führt.
Aussehen: Abo ist offensichtlich afrikanischer Abstammung. Sie hat sehr kurze Haare, ist dünn und zäh und hat oft ein zorniges Funkeln in den Augen. Ihre Kleidung ist schmutzig und zerschlissen und meist läuft sie barfuß oder mit dünnen Sandalen.
Verhalten: Arm aber edel ist Abo eine stolze Frau, die leicht beleidigt werden kann und dann schnell zur rasenden Furie wird, besonders wenn es um ihre Lieblingsthemen Religion oder die ungerechte Gesellschaft geht. Sie ist nicht sehr gebildet und weiß auch, dass sie keine gute Anführerin abgibt. Im Kult lehnt sie jeglichen religiösen Titel ab und lässt sich nur als Bruja (Hexe) bezeichnen. Sie motiviert ihre Mitstreiter durch ihre brennende Leidenschaft und unbeirrbaren Glauben, der sie nicht an ihrem Tun zweifeln lässt. Gerne sagt sie, dass Kolumbien einen neuen Martin Luther King bräuchte, aber tatsächlich ähnelt sie eher einer afrikanischen Jeanne d'Arc.
Zitat: „Wir ernten was wir säen.“
 
Semiramis Gärten

Anerkennung ist eine Pflanze, die vorwiegend auf Gräbern wächst.“
- Robert Lembke, Das Beste aus meinem Glashaus


Semiramis ist ein weltweit agierender Konzern für Pflanzendünger, Bodensubstrate und Blattpflege mit Hauptsitz in Cartagena. Im Gegenzug für erhebliche Steuergeschenke und andere Einflussnahmen auf die Politik durch Lobbyisten wurde mit der Stadt vereinbart, dass ein großer, neuer Park errichtet werden sollte, dem vor allem die Oberschicht nutzen könnte, da alle anderen Grünanlagen der Stadt nach sträflicher Vernachlässigung über die Jahre der Umweltverschmutzung, Verwilderung oder Nutzung durch Kriminellen und Drogenjunkies zum Opfer gefallen sind.
Nach einigen erfolglosen Versuchen einige ältere Parks zu renaturieren, entschloss man sich ein völlig neues Projekt zu realisieren. Der Park sollte in einem der besseren Viertel entstehen, um nicht gleich wieder Opfer des gedankenlosen Pöbels zu werden, allerdings waren Bauflächen dort rar und teuer.
So hatte einer der Architekten nach einem fiebrigem Alptraum die geniale Vision den Park in die Höhe anstatt in die Breite zu bauen und wählte dafür den Bahnhof von Cartagena. Mit der Unterstützung von Cartagenas Oberschicht formte sich ein Baukonsortium und die Stadtregierung wurde überzeugt, dass dem Straßenverkehr die Zukunft gehört und dass ein Schienennetz nicht mehr nötig war.
Während die Schienen dem Straßenbau zum Opfer fielen, wurde das Bahnhofsgebäude in den nächsten Jahren umgebaut, um die Semiramis Gärten zu beherbergen. Das Mauerwerk der Front wurde entsprechend im gleichen Stil erweitert, um das gesamte untere Stockwerk zu umfassen. Zwischen dem Stahlgerippe mächtiger Eisenträger der höheren Etagen wurde große, bunte Glasscheiben eingezogen, die in ihren Farben und Unterteilungen an gotische Kirchenfenster erinnern. In der großen vierstöckigen Halle wurden dann zahlreiche Gartenplattformen auf verschiedenen Ebenen gehängt, die die Vegetation der Parkanlagen beherbergen.

Der Innenraum verfügt dabei erst mal per se über keine eigenen Decken und Böden, allerdings wurde ein Spinnennetz aus Kabeln, Schienen, Flaschenzügen und Drahtseilen zwischen den tragenden Strukturen eingezogen, die das Areal grob in vier Ebenen einteilen. An diesem Flechtwerk wurde Dutzende von kleineren und größeren Plattformen aufgehängt, die den eigentlichen Park tragen.
Jede Plattform ist dabei ein kleines Biotop für sich und es gibt nicht zwei die sich ähneln. Einzelne Plattformen können über das Schienen- und Flaschenzugsystem zur Wartung herabgelassen oder neu arrangiert werden und sie sind durch einen Irrgarten von Hängebrücken und Wendeltreppen untereinander verbunden.
Grundsätzlich gibt es aber ein paar zentrale Treppen an den Seiten und einen kleinen Fahrstuhl an der Frontfassade, über die sich schnell die höher gelegenen Ebenen erreichen lassen. Dort sind auch einige fest-installierte Balkone und Aussichtsplattformen für Leute, die den schwankenden Drahtkonstruktionen nicht trauen und trotzdem den Ausblick genießen wollen.

Obwohl sowohl das Dach, als auch die Seitenwände verglast sind, bekommt nur die oberste Ebene – das Sonnendeck – tagsüber auch ausreichend Licht. Je weiter man nach unten kommt, um so zwielichtiger und dichter werden die Schatten und entsprechend ändert sich auch die Pflanzenwelt.
Auf der untersten Ebene ist es auch tagsüber immer sehr düster, aber hier wachsen auch die einzigen echten Bäume, deren Gewicht und Wurzelwerk die Plattform-Konstruktionen überfordert hätten.
Hatte der Park nach seiner Eröffnung noch deutlich technokratische Züge, haben inzwischen Efeu, Schlingpflanzen und Lianen aller Art viele der Metallkonstruktionen so überwuchert, dass es grade bei Dämmerung eine eher dschungelhafte Stimmung annimmt.

Die Treibhaus-Lösung bietet den Besuchern das ganze Jahr über angenehme Temperaturen. Die Wasserversorgung beginnt über große Sprinkleranlagen in der Decke und läuft dann in kleinen Bächen und Rohren von Plattform zu Plattform abwärts und sammelt sich dabei immer wieder in kleinen Seen oder Brunnen.
Theoretisch bestünde auch die Möglichkeit bei Regen die Deckenfenster zu öffnen, allerdings hat man seit der Zunahme des sauren Regens davon Abstand genommen, um die kostbaren Pflanzen nicht zu belasten. Stattdessen verlässt man sich lieber auf ein aufwendiges Pumpen- und Filtersystem zur Wasseraufbereitung unter dem Gelände.

Der Park wird von einem Dutzend Gärtnern und Landschaftspflegern, sowie der selben Menge an sonstigem Servicepersonal in zwei Schichten in Schuss gehalten und ist 24 Stunden am Tag geöffnet.
Eintritt erlangt man für einen üppigen Obolus über ein exquisit ausgestattetes Foyer an der Frontseite, das auch über ein Top-Restaurant verfügt.
Seit der Eröffnung haben sich die Semiramis Gärten zu einem beliebten Ausflugsziel der oberen Zehntausend entwickelt.

Eine Sache trübt die öffentliche Meinung über den Park, nämlich dass in der letzten Zeit einige seiner Besucher verschwunden sind. Die Parkbetreiber wiederholen windmühlenartig, dass die Polizei keinerlei Anzeichen für ein Verbrechen in den Gärten gefunden hat, schon gar nicht eine Leiche. Dennoch scheint es so zu sein, dass die Vermissten zuletzt beim Betreten des Parkgeländes gesehen wurden und die Gerüchteküche kocht über die Hintergründe.
Einige Zeugen sagten dazu aus, dass sie hinter Hecken oder im Gebüsch die Gestalt eines kleinen, alten, bärtigen Mannes in brauner und grüner Kleidung gesehen haben, der sie zu beobachten schien. Erst durch die Polizeibefragung stellte sich heraus, dass es sich dabei nicht um einen Parkmitarbeiter, sondern wahrscheinlich um einen herumstreunenden Obdachlosen handelt, der in den Gärten Zuflucht gefunden hat. Die Polizei hat intensive Suchaktionen gestartet, um diesen Verdächtigen aufzutreiben und um zu beweisen, dass die Parks sicher und frei von Gesindel sind. Der alte Mann blieb jedoch unauffindbar.
Auf der anderen Seite hat ein weiteres Ereignis den Bekanntheitsgrad und die Popularität der Semiramis Gärten stark verbessert. Der Unfall der kleinen Rosalie K. ging äußerst glimpflich aus. Beim Spielen in den Gärten entfernte sie sich von ihren Eltern und kletterte auf eine der Absperrungen, die die Plattformen begrenzen. Als sie abrutschte und fiel, wickelte sich jedoch eine Pflanzenranke so glücklich um ihren Knöchel, dass sie daran sanft auf die nächst tiefere Plattform zu Boden gelassen wurde, ohne größere Blessuren davon zu tragen. Eltern und Zeitungen sprachen zurecht von einem Wunder.

Anfangs war die kainitische Gemeinde von den Plänen des Parks sehr begeistert. Ein künstliches Naturgelände frei von Werwölfen, rund um die Uhr geöffnet, in sicherer Lage und mit beschränktem Zugang, sowie mit vielen Möglichkeiten sich abseits neugieriger Blicke zu treffen hörte sich ideal für die Bedürfnisse der Vampire an. Es gab sogar Pläne das Areal in die Reihe der Elysien aufzunehmen.
Einige der zuletzt verbreiteten Gerüchte haben jedoch diese Euphorie gedämpft. Es begann damit das überall im Park steinerne und tönerne Gegenstände auftauchten, zuerst nur kleine in Büschen versteckt, dann immer größere an offenen Plätzen. Niemand in der Parkverwaltung hatte das angeordnet und es konnte niemand gefunden werden, der die Statuen und übergroßen Köpfe, die Gargylen und Wasserspeier, die Steintafeln, Fratzen, Menhire und Hinkelsteine, Vasen und was sich sonst alles noch auf antiken Ausgrabungen finden lässt, in den Park schmuggelt.
Dann ließen die Tremere verlauten, offensichtlich hätte jemand mit okkultem Wissen eine Hand in der Konstruktion der Anlage gehabt und es wäre sicher niemand aus ihrem Clan gewesen. Aber die Winkel und Formen der Stahlträger, die Unterteilungen der Fenster, die Fugen in den Mauern, das Netz aus Stahlseilen bis hin zu der Anordnung der Plattformen könnte der Beginn eines arkanen Siegels sein. Das ist zwar noch nicht vollständig, aber was immer es tut, sollte es je vollendet werden, wird es mächtige Auswirkungen haben.
Zuletzt haben sich einige Lasombra beschwert, dass sich das Verhalten einiger ihrer Protegés, die viel Zeit in den Gärten verbracht haben, doch merklich verändert hat. Sie seien nun unbeherrschter, mit einem Hang zu Sadismus und sexuellen Ausschweifungen. Eine Untersuchung der Betroffenen ergab keine eindeutige Erklärung dieser Verhaltensänderung, nur einige merkwürdige drogeninduzierte Fieberträume, in denen die Betroffenen nackt mit Nymphen und Satyren durch den Park tanzen.

Daher wurde unter den Eingeweihten beschlossen, dass man bis zur Klärung dieser Vorkommnisse den Park erst einmal meiden wird. Großzügig hat man einem neu angekommenen, jungem Gangrel namens Diego erlaubt, sich vorübergehend in dem Park eine Zuflucht zu suchen, in der Hoffnung er oder ihn möge etwas finden, dass Licht in das Dunkel bringt.



Malkavianer

Gefährlich ist wer Schmerzen kennt
Vom Feuer das den Geist verbrennt
Gefährlich das gebrannte Kind
Mit Feuer das vom Leben trennt
Ein heißer Schrei
Feuer frei!
-Rammstein, Feuer frei

Malkavianer schwelgen im Chaos Südamerikas und tragen weiter zur politischen Instabilität bei. Scheinbar kümmern sie sich nicht um Sekten, denn Clanmitglieder jeglicher Herkunft finden sich zu spontanen Treffen zusammen. Es ist unklar ob dies der Grund oder das Ergebnis ist, dass andere Vampire es vermeiden mit Malkavianer zusammen zu arbeiten, da sie als noch unzuverlässiger gelten, als an anderen Orten. Ihre eher destruktive Herangehensweise, dass Ausüben von Einfluss anderer Vampire zu verhindern, anstatt selber welchen aufzubauen, hat ihnen nur bei den Anarchen etwas Respekt verschafft.

Mitglieder
Amytis 11. Generation, Kuss: 1927
El Generalissimo, 12. Generation, Kuss: 1985

Treffpunkt: geschlossene Irrenanstalt


Amytis
Malkavianer, 11. Generation, geboren: 1910, Kuss: 1927, Erzeuger: Daphne
Wesen: Masochist, Verhalten: Gigolo
Auspex 1, Irrsinn 4, Verdunklung 3, Dionysos Rebe 4, Präsenz 3
Einfluss 1 (korrumpierte Oberschicht), Gefolgsleute 2 (SM-Sklaven), Herde 1, Status 1
Menschlichkeit 3, Willenskraft 4
Clansschwäche: Amytis hat die unkontrollierten Begierden einer Nymphomanin, deren ausschweifende Exzesse sie zum ungeliebten Gast einer jeden Party werden lässt.

Geschichte: Amytis stammt ursprünglich aus Persien, hat aber als Kind lange in Griechenland gelebt, zu einer Zeit in der die Griechen versuchten, ihre Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich zu erkämpfen. Sie kam dort in Kontakt mit den Sagen über die Satyre und stellte sich gerne vor, wie sie als Nymphe mit diesen durch die Wälder tanzt.
Eines Abends verschwand sie für einige Tage, bis die Polizei ihren blutigen und zerschundenen Körper an einem nahen Waldrand fand. Es war offensichtlich, dass sie über einen längeren Zeitraum missbraucht wurde, doch bei der Befragung lächelte sie nur und sagte sie hätte die Satyrn gesehen. Sie erholte sich nie ganz von diesem Vorfall und verschwand immer wieder für einige Zeit, um die Satyrn zu finden, bis ihre Eltern sie im Haus einschlossen.
Ihre Erzeugerin befreite sie aus diesem Gefängnis und sie durchreiste die Welt. In Los Angeles traf sie auf die enigmatische Persönlichkeit des Derrick Zeel, der ihr endlich geben konnte, wonach sie solange gesucht hatte. Er empfahl ihr Cartagena aufzusuchen, wo sie sich nützlich machen könnte.
Nach der Eröffnung der Semiramis Gärten, fand Amytis endlich ihre Bestimmung. Während sie während einer nächtlichen Soiree durch den Park wandelte, erkannte ihr Verstand die Zusammenhänge, die anderen verschlossen blieben und sie begann ihr Werk.
Seitdem verführt sie nächtliche Besucher des Parks und treibt sie mit absurden Sex-Praktiken in den Wahnsinn. Inzwischen hat sie eine kleine Gemeinde von kultisch-fanatischen Anhängern etabliert. Sie weiß, dass ihre Aktivitäten Aufmerksamkeit erregen werden, aber sie kann sich nicht genug kontrollieren, um das zu verhindern.
Außerdem hat sie angefangen im Schutze ihrer Verdunklung sumerische und mesopotamische Artefakte in die Gärten zu bringen und an bestimmten Orten zu platzieren. Sie weiß jedoch nicht, wer für die anderen Gegenstände verantwortlich ist, die immer wieder alle ihre Bemühungen zunichte machen. Eigentlich hat sie aber auch selber keine Ahnung, was sie da tut und warum.
Aussehen: Amytis ist von berauschender Schönheit und sie betont ihr gutes Aussehen noch mit äußerst freizügiger Kleidung im orientalischen Stil.
Verhalten: In der Gewalt ihres Wahnsinns ist Amytis eine Männer-fressende Nymphomanin, die ihre Opfer in einem Spiegelbild ihrer eigenen geistigen Zerstörung zurück lässt. In ihren ruhigeren Momenten könnte sie eine Prinzessin aus 1001 Nacht auf der Suche nach ihrem Prinzen sein. Sie ist dann kultiviert, freundlich und belesen und schätzt Geschichte, Architektur und Literatur.
Zitat: „Bist du mein Prinz für diese Nacht?“



El Generalissimo
Malkavianer, 12. Generation, geboren: 1941, Kuss: 1985, Erzeuger: Amytis
Wesen: Pädagoge, Verhalten: Rebell
Auspex 1, Beherrschung 1, Irrsinn 1, Verdunklung 3
Einfluss 3 (Guerilla & Revolutionäre), Gefolgsleute 4 (Leibgarde), Status 1
Menschlichkeit 5, Willenskraft 6
Clansschwäche: El Generalissimo ist ein Megalomane und er erwartet von jeder Person in seiner Umgebung Anbetung und Unterwerfung. Er ist jedes mal schwerstens irritiert, wenn dass nicht wie erwarten eintritt und kann dann äußerst ungehalten reagieren.

Geschichte: Der General war Banker und Arbeitsdrohne bis er einer von Amytis Liebhabern wurde. Niemand gibt vor, zu verstehen, warum sie von all ihren Opfern ihm den Kuss weiter gegeben hat, aber man nimmt an, dass es einfach aus einer ihrer vielen Launen heraus entstanden ist (tatsächlich erinnerte er sie an ihren Vater).
Lange Zeit spielte er nur einen General, aber seit er 1999 einem Malkavianer antitribu begegnete, hat sich sein Geisteszustand massiv verschlechtert (er würde sagen befreit) und seit dem ist er DER General (oder auch El Generalissimo).
Die Kainiten Cartagenas bemerkten erst den Unterschied, als ihre Stadt am Rande eines neuen Bürgerkrieges stand, weil El Generalissimo mit Hilfe seiner Verdunklung immer wieder in die Rolle verschiedenster Anführer von Straßenbanden, Guerilla-Gruppen, der Armee, der Polizei, Drogenkartellen oder sonstigen schwerst bewaffneten Gruppierungen schlüpft, um diese gegeneinander in blutigen Feldzügen aufzureiben. Nicht nur haben viele Vampire dadurch massiv an Einfluss verloren, sie mussten auch davon Abstand nehmen, zu exponierte Führer zu kontrollieren, damit dieser nicht gleich wieder von El Generalissimo vernichtet wird. Stattdessen verfügen die meisten Kainiten jetzt über ein Netz zweitrangiger Fußsoldaten, um ihren Einfluss geltend zu machen und die Situation in der Stadt wieder etwas mehr unter Kontrolle zu bringen.
Aussehen: El Generelassimo ist eine vorbildliche Karikatur eines jeden Diktators. Er ist etwas kleiner als der Durchschnitt mit einem gut sichtbaren Bauchansatz und sein faltiges Gesicht wird von einem mächtigen Schnauzer dominiert. Dazu trägt er Fantasie-Uniformen aus dem Kostümverleih inklusive überdimensionierter Schulterklappen, Schirmmütze und bizarr vielen Orden, Kordeln und Abzeichen (von denen er gerne auch mal welche als Auszeichnung weitergibt). Eine Reitgerte oder ein Marschallstab vervollständigen die Uniform.
Verhalten: Der General liebt den inszenierten Auftritt und wird just dafür stets von seiner kleinen Leibgarde begleitet, die ihm alle Türen öffnet und seine Anwesenheit und Fantasie-Titel verkündet, wenn er einen Raum betritt oder verlässt. Er macht einen lächerlichen Eindruck, aber die Vampire Cartagenas wissen es besser, ihn noch einmal so zu unterschätzen. Er kann sehr gefährlich sein und sein Exekutionskommando schießt nicht mit Platzpatronen. Er arbeitet weiter auf sein Ziel der totalen Anarchie hin. Wer seine Scharade mitspielt, mit dem unterhält er sich gerne über aktuelle politische Entwicklungen, für die er ein sehr scharfes Auge hat. Seine akkuraten Einsichten nutzt er aber auch nur, um wiederum sein Zuhörer dazu zu manipulieren, dass diese im seinen Sinne aktiv werden.
Zitat: „Keine Macht für Niemand.“
 
Hallo,
nachdem ich die letzte Zeit still und fleißig vor mich hingearbeitet habe, hier mal wieder ein kleiner Lagebericht: Wie ihr ja auch an den letzten Posts gesehen habt, bin ich hauptsächlich noch mit den NSCs beschäftigt. Die meisten Charaktere sind entweder schon gepostet (Brujah, Toreador, Giovanni, Sabbat, Malkavianer) oder zu 70% fertig (Tremere, Ventrue, Caitiff). Große Lücken gibt es nur noch bei den Setiten und Lasombra, wo ich noch keine schlüssigen Konzepte entwickelt habe, die sich nennenswert von den Stereotypen unterscheiden, die ich sonst für diese Clans verwende. Mein Problem speziell mit Lasombra und Setiten sind auch mangelnde Vorbilder aus den Städtebüchern oder anderen offiziellen Quellen. Wer da noch ein paar gute Ideen hat, darf mir da gerne helfen.
Der Plan ist diesen Monat wenigstens noch Tremere, Ventrue und Caitiff zu beenden und mich dann erst mal wieder anderen Sachen zu zu wenden, um neue Ideen für die fehlenden NSCs zu sammeln.
Falls jemand anhand der bestehenden Charakterbeschreibungen bereits passende Charakterbilder kennt, darf mir auch gerne Vorschläge als Link per PM schicken.

Als nächstes möchte ich die Geographie der Stadt weiter ausarbeiten. Es gibt ja schon ein paar Beschreibungen für einige Viertel (Bocagrande & Mamonal), sowie eine ganze Reihe einzelner Orte. Nächsten Monat möchte ich wenigstens die groben Viertel-Beschreibungen alle fertig machen. Da fehlen noch Centre, El Bosque, Marbella, La Popa und Santa Monica. Also genug zu tun. Die ausführlichsten Beschreibungen soll Santa Monica bekommen, nicht weil es auch flächenmäßig den größten Anteil an der Stadt hat, sondern hauptsächlich weil es das vorgesehene „Startviertel“ für neue Spielercharaktere sein soll, die sich erst mit zunehmenden Status in die anderen Viertel hocharbeiten.

Das letzte große Kapitel, dass ich noch in Angriff nehmen will, bevor ich mich dem eigentlichen Abenteuer schreiben widmen will, soll sich mit den Beziehungen und Intrigen der NSCs untereinander beschäftigen. Welche Gruppen, Bündnisse und Fraktionen existieren und welche Ziele diese haben.
 
Die Camarilla

In Kolumbien sind die Lasombra für sich genommen zwar mächtiger als Ventrue oder Tremere, aber die Sekte der Camarilla als Ganzes verfügt immer noch über mehr als Einfluss in Form von Kontrolle über Gebiete und Institutionen als der Sabbat. Da der Sabbat allerdings so gut wie nicht-existent ist, ist das auch nicht weiter schwer.
Nach dem Sturz zahlreicher Prinzen durch die Setiten und den Verrat der Giovanni sind nur noch die Städte Bogotá und Santa Marta unter der Kontrolle der Camarilla. Beide werden stark durch Clan Toreador dominiert. Die verbliebenen Mitglieder im Rest von Kolumbien sind verstreut und unorganisiert und sind entweder untergetaucht oder haben sich angepasst und mit den neuen Machthabern arrangiert.
Auch in Cartagena muss die Camarilla erst ganz langsam wieder Fuß fassen. Die Brujah neigen eher den Anarchen zu und die Toreador sind in einer Fehde mit dem Prinzen von Bogotá verstrickt und würden sich seiner Dominanz in der kolumbianischen Camarilla nicht unterordnen. Somit liegt es bei den verbleibenden Clans der Tremere und Ventrue halbherzig die Ideale der Camarilla in Cartagena zu vertreten. Doch gerade der Konflikt zwischen diesen beiden Clans um den Führungsanspruch in der Camarilla Südamerikas hat Kolumbien erst in diese missliche Lage geführt.


Tremere

Also the mantras and spells; the obeah and the wanga; the work of the wand and the work of the sword; these he shall learn and teach.- Aleister Crowley

Haus und Clan Tremere hat mit dem Ratsherren Xavier de Cincao einen mächtigen Vertreter in Caracas und übt von dort aus maßgeblichen Einfluss über ganz Venezuela und angrenzende Regionen aus. Obwohl sie für das Errichten des letzten, unbezwingbaren Bollwerks Südamerikas den Respekt der Camarilla haben, wundert man sich im eigenen Clan, warum noch nicht mehr erreicht wurde.
In ganz Südamerika gehören die Tremere zu den letzten unumstößlichen (andere würden sagen uneinsichtigen) Verfechtern der Camarilla, nachdem selbst viele Ventrue eine weniger strenge Kontrolle ihrer Aktivitäten schätzen gelernt haben. Ermöglicht wird dies durch die pyramidenartigen Aufbau der Clanstruktur, die kaum einen Neugeborenen unbeaufsichtigt lässt. Zwar wird einzelnen Mitliedern immer wieder erlaubt, längere Expeditionen zum Lüften der Geheimnisse untergegangener Zivilisationen zu starten, doch die meisten dieser Forscher kehren eh nicht aus dem Dschungel zurück.
Die Tremere glauben, dass sie auf sich allein gestellt sind, wenn sie den Kontinent wieder zurück in den zivilisierten Schoss der Camarilla führen wollen. Allerdings fehlen selbst ihnen die nötigen Mittel für solch einen Alleingang. Daher versuchen sie in einer großangelegten PR-Show ihr Ansehen zu verbessern, um unabhängige Kainiten unter ihre Führung zu vereinen. Diese Imagekampagne ist auch dringend nötig, denn neben den üblichen Vorurteilen mischen sich auch noch Gerüchte, dass ihr Ratsherr mit Feen und Gestaltwandlern paktiert und eventuell nicht nur das Beste für andere Vampire im Sinn hat.

Mitglieder
Fay LaFleur, 12. Generation, Kuss: 1985

Treffpunkt: Fay LaFleurs Zuflucht (es gibt noch kein Gildehaus in Cartagena)

Ziele: Die Tremere hoffen genug Unterstützung in der Stadt sammeln zu können, um es ihnen zu ermöglichen mit einem Gildehaus wieder eine permanente Vertretung in Cartagena zu etablieren.


Fay LaFleur
Tremere, 12. Generation, geboren: 1942 , Kuss: 1985, Erzeuger: Ricard Fouchart
Wesen: Architekt, Verhalten: Direktor
Auspex 2, Beherrschung 2, Thaumaturgie 2, Pfad des Neptuns 2, Wetterkontrolle 1
Fokus einer Vitae-Infusion, Gesang des Schäfers, Mystisches Gespür, Teufelsberührung
Herde 2, Kontakte 1, Ressourcen 2
Menschlichkeit 6 , Willenskraft 5
Clansschwäche: Aufgrund ihrer Lebensweise wird Fay größtes Misstrauen im Clan entgegengebracht. Sie ist nur noch einen Fehltritt davon entfernt in ein Blutsband zum Clan gezwungen zu werden. Auch jetzt schon nutzen andere Tremere ihren schlechten Status sie bei jeder Gelegenheit nach Belieben herumzukommandieren. Sollte das in Cartagena bekannt werden, könnte dies alle ihre Bemühungen zunichte machen.
Aus unerklärlichen Gründen ist sie außerdem überaus lichtempfindlich und noch sensibler als andere Vampire gegenüber grellen Licht und Sonnenstrahlen.

Geschichte: Den Namen, den sie bei ihrer Geburt bekam, hat Fay inzwischen vergessen, vielleicht aber auch nie erfahren. Ihre Eltern verkauften sie in jungen Jahren als Opfer an einen Blutkult, um sich das Wohlwollen der Loas zu sichern und einen Mund weniger stopfen zu müssen. Dem Tode nahe wurde sie von der Macht der Geister erfüllt und ihre tödlichen Wunden geheilt. Sie wuchs als geehrte Mambo in der Voodoo-Gemeinde auf, als Gefäß und Sprachrohr der Loas und ihrer Diener.
Ihrem Erzeuger begegnete sie das erste Mal 1980 als dieser auf der Durchreise durch New Orleans von verschiedenen Voodoo-Kulten fasziniert war und diese näher untersuchte. Fouchart hatte zwar schon viel Zeit in der Karibik verbracht, stammt aber ursprünglich aus Guyana. Er beobachtete und teste Fay mehrere Jahre lang und erst als er überzeugt war, dass sie keine Scharlatanin war und tatsächlich eine besondere Verbindung zu den Geistern hatte, nahm er sie in den Clan auf.
Er brachte ihr die Grundlagen über den Clan Tremere doch ein Leben im Gildehaus, wie es so viele andere Novizen haben, wurde ihr nicht zuteil. Als Mitglieder des Hauses Hoher Samstag durchreisten sie weiter die Karibik, um das Wanga, eine spezielle Form der Thaumaturgie, weiter zu entwickeln. Insbesondere suchten sie Kontakt mit den Samedie Haitis, die diese Form der Magie als erste praktizierten.
Aus der Geschichte der Entstehung des Hauses Hoher Samstag und auch weil sich die Mitglieder weniger stark an den Clan binden, wird allen Anhängern dieser Strömung immer größeres Misstrauen im Clan entgegen gebracht. Gegenüber Fay LaFleur noch um so mehr, da sie die seltene Verirrung des Blutes hat, mehr noch als andere Vampire überaus lichtempfindlich zu sein. Manche glauben sie wären in der Tat eine Abtrünnige, die sich mit dem Kult des Auge der Schlange eingelassen hat, der angeblich im Clan Tremere existiert. Andere gehen sogar noch weiter und beschuldigen sie, in Wirklichkeit eine Schlange des Lichts zu sein, die die echte Fay auf ihren Reisen durch Kuba ersetzt hat.
Ohne das Vertrauen und die Unterstützung ihres Clans wurden Fay lange Zeit die undankbarsten und gefährlichsten Aufgaben übertragen. Auf der anderen Seite hatte sie auch mehr Freiheiten als andere Neugeborene, da sie in vielen Gildehäusern nicht erwünscht ist.
Sie hat sich bei ihrer letzten Aufgabe allerdings viel Anerkennung erworben, als sie erfolgreich eine Gruppe von Tremere Autarkis in New Orleans wieder zurück in den Schoss des Clans führte. Pontifex van Guy hat sie daraufhin persönlich für die Mission nach Cartagena angefordert. Vielleicht auch, um sie endgültig loszuwerden.
Immerhin haben ihre gute Kenntnisse der Kultur und die Fürsprache von Clan Brujah ihr die Anerkennung als Botschafter der Camarilla in Cartagena eingebracht, aber trotzdem wird nur wenigen Vampiren der Stadt ein größeres Misstrauen entgegengebracht, dass sie vorhat zu überwinden.
Sie hat sich in einer kleinen Hütte am Stadtrand niedergelassen, die einen kleinen Laden für Esoterikbedarf enthält. Sie bietet auch Hausbesuche für Seancen an. Ihr Clan finanziert ihre Anwesenheit über einen kleinen Fond mit venezolanischen Erdöl.
Aussehen: Schon etwas älter und nicht besonders hübsch, ist Fay eine übergewichtige und kleine Afro-Amerikanerin. Ihr altmodisches, braunes Kleid und die verdreckte Schürze, die sie trägt, lassen sie eher wie eine Köchin aussehen (tatsächlich kann sie auch sehr gut kochen). Auffallend sind jedoch die große Flieger-Sonnenbrille und ein regenbogenfarbener Regenschirm, die sie stets als Sonnenschutz auch nachts dabei hat.
Verhalten: Fay sucht nach Verbündeten auf allen Seiten. Sie tut daher freundlich und hilfsbereit und bietet im Austausch für zukünftige Gefallen gerne ihre Hilfe an. In einer mütterlichen Art und Weise gibt sie auch schon mal ungefragt Ratschläge. Hauptsächlich versucht sie das Vertrauen der Brujah und Toreador zu gewinnen und wird im Zweifelsfall eher diese unterstützen.
Zitat: „Das solltest du besser nicht tun. Die Loas haben mir deine düstere Zukunft gezeigt, aber es gibt einen Weg ihr Wohlwollen zurück zu gewinnen.“



Ventrue

By leadership we mean the art of getting someone else to do something that you want done because he wants to do it.
- Dwight D. Eisenhower (1954)

Clan Ventrue investiert viel in die Wirtschaft Südamerikas, besonders in die Schwerindustrie wie Bergbau, Erdölförderung und Schiffbau. Doch nur wenige Ventrue suchen sich hier auch ihre Zuflucht, sondern kontrollieren ihre Ressourcen lieber aus Übersee. Die mangelnde Präsenz schlägt sich dann auch in einem verhältnismäßig geringen politischen Einfluss nieder. Anders als Andererorten stellen die Ventrue nur selten den Prinzen und wenn sie an der kainitischen Macht beteiligt sind, dann eher als Verwalter einer Domäne.
Da die Ventrue mehrheitlich der Camarilla nahestehen, haben sie es schwer in Cartagena. Mehrfach hat der Clan versucht einen Camarilla-Prinzen zu etablieren und ist damit immer wieder am Widerstand der anderen Clans gescheitert. Inzwischen setzen die Ahnen des Clans ihre Hoffnungen mehr auf Mittelamerika, wo in Panama und Nicaragua noch einzelne Städte unter ihrer Kontrolle sind. Die Ventrue, die noch verstreut in Kolumbien geblieben sind, sind daher auf sich allein gestellt und haben es schwer sich zu etablieren. Die meisten haben sich angepasst und mit den neuen Machtverhältnissen arrangiert, um die Gelegenheit abzuwarten, die bestehenden Verhältnisse wieder zu ihren Gunsten zu verändern.

Mitglieder
Friedrich von Babel, 9. Generation, Kuss: 1826
Javier Falvea, 12. Generation, Kuss: 1955

Treffpunkt: Torre de Babel

Ziele: Die Unterstützung der Camarilla zur Erreichung ihrer persönlichen Ziele zu gewinnen.

Friedrich von Babel
Ventrue, 9. Generation, geboren: 1787, Kuss: 1826, Erzeuger: Henriette
Wesen: Autokrat, Verhalten: Architekt
Beherrschung 4, Präsenz 2, Seelenstärke 3
Einfluss 2, Gefolgsleute 4, Herde 3, Kontakte 3 (organisiertes Verbrechen), Ressourcen 4, Status 3, Verbündete 2 (sterbliche Nachkommen)
Menschlichkeit 4, Willenskraft 8
Clansschwäche: Von Babel liebt den Geschmack von Eisen im Blut. Daher bevorzugt er Männer, die in der Eisenverhüttung, dem Stahlbau oder ähnliches tätig sind.

Geschichte: Friedrich von Babel war ein wohlhabender, deutscher Industrieller des 19. Jahrhunderts, der in den Krupp-Stahlwerken Karriere machte und zu den engsten Mitarbeitern von Krupp selbst gehörte. Mit seinem Vermögen und guten Kontakten zur Stahlindustrie gründete von Babel die Baufirma Babel-Bau, die schon bald erfolgreich an zahlreichen Großprojekten des Landes beteiligt war.
1933 bereitete er sein erstes internationales Mammutprojekt vor. Um ein Eisenbahnnetz in Guatemala aufzubauen und dort der Camarilla mehr Einfluss zu verschaffen, begleitete er persönlich die erste Schiffslieferung mit 6 Lokomotiven. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im September mussten die deutschen Frachter vor der britischen Marine fliehen und drehten nach Cartagena ab, wo von Babel die nächsten drei Jahren zusammen mit ihnen festsaß. Nach Zerstörung zahlreicher seiner Zufluchten im Ruhrgebiet durch alliierte Bombenangriffe, zog er dauerhaft in die Stadt.
Dort unterstützte er bis zu dessen Ermordung den Ventrue Prinzen von Cartagena und arbeitete erfolgreich als Primogen seines Clans.
Nach der Machtübernahme durch die Setiten arrangierte er sich geschickt mit den Giovanni und konnte so seiner Vertreibung oder Vernichtung entgehen, auch wenn er seine Kontakte mit der Camarilla seitdem auf ein Minimum reduzieren musste.
Aussehen: Von Babel pflegt die Erscheinung des perfekten Geschäftsmannes. Sein steifes Auftreten und sein stechender Blick (er muss bewusst blinzeln) verleihen ihm eine sehr kalte Aura. Er kleidet sich in teure Anzüge von hervorragender Qualität und trägt souverän die Statussymbole eines Siegelrings, einer goldenen Armbanduhr und des neusten Smartphones zur Schau.
Verhalten: Babel ist stur, stolz und unbeugsam und schätzt die alten preußischen Tugenden von Pünktlichkeit, Ordentlichkeit und harter Arbeit. Er vermutet hinter den starken wirtschaftlichen Rückschlägen seiner Firma in der letzten Zeit einen indirekten Angriff auf ihn und auch wenn dies ihm noch keine Sorgen bereitet, macht es ihn aufmerksam und vorsichtig.
Zitat: „Anfangen im Kleinen, Ausharren in Schwierigkeiten, Streben zum Großen.“



Javier Falvea
Ventrue, 12. Generation, geboren: 1917, Kuss: 1945, Erzeuger: Dijon Tamela
Wesen: Tyrann, Verhalten: Bürokrat
Beherrschung 2, Präsenz 2, Seelenstärke 2
Einfluss 2 (Justiz), Gefolgsleute 3 (Wärter), Herde 5 (Gefangene), Kontakte 3 (Verwaltung), Ressourcen 2, Status 1
Menschlichkeit 4, Willenskraft 6
Clansschwäche: Javier versetzt seine Opfer in Angst und Terror bevor er von ihnen trinkt, da er dass Hochgefühl seiner Macht über ihr Leben so schätzt.

Geschichte: Javier war ein kleiner Beamter im Staatsdienst, der sich durch äußerst kreative Nutzung der Bürokratie auszeichnete. Überaus geschickt wusste er das behördliche System zu nutzen, um sich zu unauffällig zu bereichern und seine Spuren zu verwischen, sei es durch das Einrichten von Scheinfirmen, für die er Subventionen oder Steuergelder kassierte oder durch offizielle Abmahnungen einfacher Bürger mit Bußgeldbescheiden, deren Zahlungen auf seinem Konto landeten. Zudem wusste er nicht nur genau wer alles bestechlich war, sondern auch zu welchem Preis und baute über diese Kontakte ein beachtliches Netzwerk auf, um seine Aktivitäten zu unterstützen.
Nachdem er erfolgreich verschiedene Institutionen auf diese Weise ausgehöhlt hatte, nahmen die Ventrue seine Dienste in Anspruch, um die Kontrolle der Giovanni und Setiten über Justiz und Regierung zu brechen.
Jedoch kurz nachdem er den Kuss erhielt, übernahmen die Setiten mit einem Staatsstreich landesweit die Kontrolle und in der Folge wurde viele Camarilla Mitglieder getötet oder vertrieben, so auch Javiers Erzeuger.
Im Chaos der Revolten war Javier in Cartagena von seinem Clan abgeschnitten und auf sich allein gestellt. Er fürchtete auch einem Killerkommando zum Opfer zu fallen und ließ sich vom Innenministerium auf einen Posten als Gefängnisdirektor versetzen, den er bis heute innehält. Im Gefängnis igelte er sich ein und hoffte lange genug dort aushalten zu können, bis die Unterstützung der Camarilla kommt. Die kam nie, genauso wenig wie das Killerkommando der Setiten.
Stattdessen kam er endlich in den Genuss tyrannischer Herrschaft und Kontrolle über die Insassen, die er willkürlich misshandelte, um Angst und Schrecken zu sähen. Er ist sich nie bewusst geworden, wie gründlich in die Setiten korrumpiert haben und wie wenig ihn seine Mauern davor schützen konnten. Inzwischen ist er fast vollständig unter der Kontrolle der Jünger des Set, die ihn an einer langen Leine tanzen lassen.
Gerne bietet er jedem innerhalb seiner Mauern Schutz und eine sichere Zuflucht vor Setiten, Sabbat oder Giovanni an, aber wenn es hart auf hart kommt, könnte dieses Versprechen wenig wert sein.
Als weitere zuverlässige Einnahmequelle hat sich der Verkauf von Gefängnisinsassen als Herde und Blutpuppen erwiesen. Auf Auktionen können die Pechvögel von anderen Vampiren Käfigweise ersteigert werden und Javier brüstet sich damit, dass es in seinem Gefängnis keine katastrophale Überbelegung wie an anderen Orten gibt. Er überlegt bereits, wie er Bestellungen annehmen kann, um die Polizei zu nutzen, eine spezielle Geschmacksrichtung zu fangen und diese zu liefern.
Aussehen: Javier ist klein und untersetzt und hat eine Halbglatze. Zudem geht er etwas gebeugt mit leicht angewinkelten Armen, was ihm etwas affenartiges verleiht. Er hat eine Halbglatze und trägt immer noch seine Brille aus sterblichen Tagen, wenn jetzt auch ohne optische Stärke, nur um sie aus Gewohnheit auf der Nase hin und her zu schieben oder sie abzunehmen und zu putzen, wenn er jemanden besonders bedeutungsvoll etwas sagen möchte. Auch der Rest der Kleidung ist äußert unscheinbar. Um möglichst unscheinbar zu bleiben, begnügt Javier sich mit einen billigen grauen Anzug, aber er bevorzugt Hosenträger über Gürtel.
(Tom Cruise im Tropical Thunder)
Verhalten: Javier Falvea ist misstrauisch und zurückhaltend und scheut jedes Risiko. Da er selber besonders feige ist, genießt er es über alle Maßen, wenn andere sich vor ihm fürchten, verwechselt dabei aber Respekt mit Terror. Er hat kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und schließt sich gerne unauffällig den Stärksten an. Nachdem er sich lange paranoid abgeschottet hatte, sucht er jetzt wieder verstärkt nach Beschützern oder Handlangern, die seine Dreckarbeit machen können.
So versucht er sich auch in einer Vermittlerrolle als Diplomat und Brückenbauer zwischen den verschiedenen Fraktionen der Stadt und lädt dazu immer wieder verschiedenen Gruppen in sein Gefängnis dazu ein. Er gibt vor, Friedensgespräche zu führen ähnlich wie sie zwischen dem kolumbianischen Staat und den zahllosen Rebellengruppen stattfinden, um mit Verhandlungen einen für alle angenehmen Kompromiss zu finden. Tatsächlich will er nur Interessen und Schwächen der Beteiligten ausloten, um sie gegen sie zu verwenden oder die Informationen seinen Beschützern anzubieten.
Zitat: „Bück dich. Ich befehle es dir!“



Caitiff

If you say jump we say how high?
- Rage against the machine

Caitiff haben einen schweren Stand in Cartagena. Das Stigma der Clanlosen ist ein genauso großes Hindernis wie in anderen Städten und es gibt keine Sekte, dessen Schutz sie beanspruchen können. Da es theoretisch keine Beschränkung gibt, den Kuss weiter zu geben, entstehen in Cartagena vermutlich mehr Caitiff als an anderen Orten. Da es aber auch keine Beschränkungen zur Vernichtung anderen Vampire gibt, verschwinden die Caitiff so schnell wie sie entstehen wieder, sei als Sport und Unterhaltung für den Sabbat oder als Experimente für Giovanni und Tremere. Genauso wie es die Setiten haben wollen.
Manche in Cartagena glauben, dass die Clanlosen der Stadt eine Art Freilaufgehege alter Ahnen wären, die sich nur noch von Vampirblut ernähren können und regelmäßig Caitiff züchten und ernten lassen. Wie es die Setiten haben wollen.


Louise
Caitiff, 13. Generation, geboren: 1977, Kuss: 2002, Erzeuger: unbekannt
Wesen: Abhängiger, Verhalten: Märtyrer
Auspex 1, Beherrschung 2
Herde 1 (Kunden), Kontakte 2 (Dealer, Pharmakonzern), Mentor 1 (Fay LaFleur), Ressourcen 1 (Tattooladen), Verbündete 1 (Krankenhaus-Arzt)
Menschlichkeit 6, Willenskraft 4
Clansschwäche: Ohne Kenntnis ihrer Abstammung wird Louise niemals Status und Ansehen gewinnen können. Sie ist praktisch Freiwild und jeder kann mit ihr machen, was er will.

Geschichte: Das Leben war nicht immer so kompliziert für Louise. Einst hatte sie einen großartigen Job als Ärztin in einem von Cartagenas Krankenhäusern, eine Familie, Geld und eine sorglose Zukunft vor sich. Wenn darauf angesprochen, weist sie jede Schuld des Versagens von sich und gibt den Vampiren die Schuld für ihren jetzigen Zustand, doch in Wahrheit hat ihr Abstieg schon lange vorher begonnen.
Sie hat mit den Pillen im Studium angefangen, um ihre Lernleistung zu steigern. Dann hat sie als Ärztin noch mehr genommen, um länger wach zu bleiben und konzentrierter Arbeiten zu können – für die Patienten natürlich. Ihre Medikamentenabhängigkeit führte zu Komplikationen in der Schwangerschaft. Anhaltende Schmerzen und zugehörige Mittel waren die Folge nach der Geburt.
Das Krankenhaus hätte sie in diesem Zustand nicht weiter arbeiten lassen, aber sie schuldete es ihren Patienten. Also verschrieb sie sich selbst eine stärkere Medikation von Aufputschmitteln.
In diesem Zustand verlor sie ihren ersten Patienten. Ein Opfer eines nächtlichen Raubüberfalls wurde mit starken Blutverlust in die Notaufnahme eingeliefert und zeigte sehr merkwürdige Werte. Alles was sie versuchte war vergebens und er verstarb unter ihrem Händen.
Die folgende Untersuchung deckte ihre Probleme auf. Auch wenn der Befund ihr keinen konkreten Behandlungsfehler nachweisen konnte, wurde sie wegen Fehlverhalten entlassen, um einer Klage zuvor zu kommen.
Die Untätigkeit zu Hause zerrte an ihren Nerven und strapazierte ihre Verhältnis mit ihrer Familie bis zu den Punkt an dem ihr Mann die Scheidung einreichte. Ohne Geld und Job musste sie sich mit kleinen Nebenverdiensten als Tätowierer herumschlagen. Trotz allem hatte sie kaum genug zum Leben und musste sich ein ärmliche Hütte in Santa Monica als Unterkunft suchen, nur vorübergehend natürlich. In ihrer Verzweiflung wurde sie sogar menschliches Versuchskaninchen eines namenlosen Pharmakonzerns.
Umso überraschter war sie, als sie ihr „Opfer“ eines nachts bei bester Gesundheit durch die Stadt wandeln sah. Ihre Überraschung wandelte sich schnell in unkontrollierbare Wut als sie endlich den Sündenbock für all ihre Probleme fand, der ihr den Job und die Familie gekostet hat.
Wie eine Furie fiel sie ein zweites Mal über ihr Opfer her, nur um wie ein kleines Kind in seinem Griff und unter seinem Blick zu erschlaffen.
In einer Seitenstraße erklärte er ihr gereizt, dass es nicht seine Absicht war, ihr zu schaden. Feinde hatten ihn in aller Öffentlichkeit niedergeschossen und er müsste eine gewisse Maskerade wahren. Louise verstand nicht was er meinte, bis er seine Zähne entblößte und begann ihr Blut zu trinken.
Später erwachte sie allein aus ihrer Bewusstlosigkeit. Offensichtlich hatte er sie für Tod gehalten und zurück gelassen. Oder vielleicht war sie gestorben und nur zurück gekehrt um Rache zu nehmen? Sie fühlte sich definitiv verändert. Sie hatte im Krankenhaus Geschichten über Nahtoderfahrungen gehört, doch nach ihrer ersten Hunger-Raserei glaubt sie nun vielmehr, dass ein dunkler Geist von ihr Besitz ergriffen hat.
Sie hat angefangen Okkultismus und Voodoo-Geschichten zu studieren, um Hinweise darauf zu bekommen, was mit ihr geschehen ist. Sie hat sogar die Voodoo-Ongan Fay LaFleur in Cartagena ausfindig gemacht, die ihr einige Fragen beantwortet konnte, aber sie spürt, dass ihr die wichtigsten Antworten noch vorenthalten werden.
Aussehen: Louise ist vermutlich die einzige Tätowiererin die keine eigenen Tattoos hat. Sie ist keine Schönheit, aber sie hat ein freundliches offenes Gesicht, dass sie erst mal sympathisch macht. Sie hat kein Geld für neue Kleidung und es kümmert sie auch nicht wirklich. Sie zieht an, was sie gerade findet, aber bevorzugt praktische Kleidung mit vielen kleinen Taschen und flache Schuhe – eine Angewohnheit aus ihrer Zeit als Ärztin.
Verhalten: Louise hat zwei Seiten an der Grenze zu Schizophrenie. Oberflächlich ist sie extrem hilfsbereit mit einer angenehmen Stimme, die sie auch zum einem extrem verführerischen Schnurren senken kann, wenn sie etwas von jemanden haben will. Wenn ihr etwas versagt wird, reagiert sie schnell launisch und gereizt. Ihr Stimme bekommt dann einen ungeduldigen Befehlston. Sie hatte schon immer extreme Probleme mit gefühlten oder tatsächlichen Provokationen, aber seit sie Vampir ist, haben ihre gewalttätigen Neigungen noch weiter zugenommen.
Selbst im Untot konnte sie ihre Medikamentensucht nicht abschütteln und sucht ständig Opfer, die genug Schmerzmitteln intus haben. Notfalls hilft sie da auch mit Beherrschung etwas nach. Da sie nur noch nachts als Tätowiererin arbeiten kann und ihre Nebeneinnahmen als Versuchskaninchen weggefallen sind, hat sie mit dem Pharma-Konzern einen neuen Deal abgeschlossen. Hin und wieder werden ihr unbeschriftete Pakete mit codierten Substanzen geliefert, die sie ihren Kunden zusammen mit der Farbe injiziert. Sie nennt das „Forschung“, aber hauptsächlich versucht sie etwas Geld zu sparen, um eines Tages ihre Familie zurück zu gewinnen (oder es wenigstens ihrem elenden Drecksack von Ex-Mann es unter die Nase zu reiben, dass sie ihn nicht mehr braucht).
Zitat: „Das wird jetzt etwas wehtun. Wenn es sich entzündet, komm morgen wieder.“


Louises Tattoo-Studio

Der einzige Hinweis auf Louises Tattoo-Studio ist ein selbstgemaltes Holzschild an der Eingangstür eines ansonsten wenig bemerkenswerten Einfamilienhauses. Interessierte Kunden werden durch einen kurzen Flur in die zum Arbeitszimmer umfunktionierte Küche geleitet. Einer der Küchenschränke enthält die nötigen Nadeln und Farben.
Kunden können sich zur Behandlung entweder in einem schweren Sessel setzen oder auf den großen, hölzernen Küchentisch legen. Neulinge könnte es beunruhigen das beide nicht nur über kräftige Lederriemen zum Festschnallen der Opf-äh... Kunden verfügen, sondern auch über zahlreiche Flecken, die verdächtig nach Blut aussehen.
Stammkunden wissen diesen Service allerdings durchaus zu schätzen, denn Louise arbeitet auch als Straßendoc, um schnell und unbürokratisch Schnittwunden von der Gartenarbeit zu flicken. In einem zweiten Schrank findet sich dafür ein ansehnliches Sortiment an frisch gewaschenen Verbänden, kaum abgelaufenen Medikamenten und Einweg-OP-Besteck.
 
Der zweite Monat nähert sich dem Ende und somit gibt es die nächste Zusammenfassung.
Ich bin jetzt je nach Formatierung bei 40-50 Seiten, also im Schnitt fast eine Seite pro Tag.
Nicht schlecht. Ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden mit mir und froh dass es immer noch so gut voran geht.

Folgendes ist bereits alles enthalten:

Thema & Stimmung

Kapitel 1: Geschichte

Kapitel 2: Geographie
Infrastruktur
Übersicht Stadtviertel
Bocagrande
Mamonal

Kapitel 3: Charaktere und Fraktionen
Brujah
Giovanni
Malkavianer
Toreador
Tremere
Ventrue
Caitiff
Camarilla
Sabbat
 

Anhänge

  • 140530 Cartagena by Night.pdf
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Dunkle Geheimnisse 1: Geschichte der Hidalgos

Also, einer der groesseren Plots im Hintergrund, wird sich um die Frage drehen, was mit der Giovanni Blutlinie der Hidalgos passiert ist.

Erstmal die Fakten:
In den Giovanni Clanbuechern wird kaum etwas ueber diese Blutlinie gesagt, ausser dass es sie mal gab und jetzt nicht mehr. Sie war wohl vor allem in Mexico ansaessig und vielleicht auch ein bisschen in Suedamerika und entweder hat angeblich der Sabbat sie ausgeloescht oder ihr Verschwinden koennte etwas mit den Sendboten des Todes zu tun haben.

Damit waere alles Bekannte ueber diese Blutlinie gesagt (oder kann hier noch jemand was ergaenzen?).


So, dann zu meinen Ueberlegungen:
Erstmal find ich es schon seltsam, dass sich die Giovanni neben den Pisanob noch eine zweite regionale Blutline in Mexico leisten, aber in den USA gibt es ja wohl auch mehrere.
Es gibt keinerlei Hinweise, welche Funktion die Hidalgo im Clan hatte. Praktizierten sie eine spezielle Form der Nekromantie oder waren sie nur Mafiosis und Gangster wie einige der anderen kleinen Familien? Obwohl ich das letztere fuer wahrscheinlicher halte, ist eine bestimmte Nekromantie-Form spannender in der Chronik, daher wuerde ich mir in die Richtung was ueberlegen.
Wenn man Wikipedia nach Mexico und Hidalgo fragt, taucht als erstes diese Person auf: Miguel Hidalgo, ein Anfuehrer im mexikanischen Unabhaengigkeitskrieg gegen Spanien. Auf den ersten Blick habe ich keine Ahnung, was sich White Wolf dabei gedacht haben koennten, den als Gruender einer Giovanni Blutslinie auszuwaehlen.
Klar, es koennte auch irgendein Spanier/Mexikaner namens Hidalgo gewesen sein. Auf jeden Fall ist der Name keine Hilfe, bei der Entscheidung, worum es bei der Blutslinie gehen koennte.
Immerhin scheint er ein paar Freimaurer Kontakte gehabt zu haben und ist regelmaessig mit der Inquisition aneinandergeraten. Also vielleicht nicht voellig nutzlos.

Es gibt leider keinerlei Hinweise wann die Hidalgo verschwunden sind, aber nach den Geruechten hoert es sich so an, als waere das erst rechts kuerzlich geschehen. Es gibt aber leider ueberhaupt keine Stellungnahme vom Stammclan dazu, ob sie das besorgt oder ob sie froh sind die loszusein.

Sabbat und Sendboten scheiden bei mir auf jeden Fall als Erklaerung aus. Sabbat Angriffe muessten ueber einen langen Zeitraum an vielen Orten stattfinden, um die Blutlinie langsam aufzureiben. Aehnliches gibt es ja in der Beschreibung der Pisanob. Da weiss man, was passiert.
Es koennte sein, dass die Sendboten im Sabbat die Angriffe irgendwie koordiniert haben, um den Giovanni einen ersten Schlag zu versetzen und sozusagen im Heimspiel ihre Staerke und Reaktionen zu testen.
Aber auch das ist irgendwie nicht so spannend und in meiner Chronik werden die Sendboten noch nicht zurueck sein, so es sie denn ueberhaupt gibt.

Also habe ich momentan zwei weitere Erklaerungen fuer das Verschwinden der Blutlinie und beide laufen auf Verrat innerhalb der Giovanni Familie hinaus:
1. Pochtli und seine Pisanob haben die Hidalgo verschwinden lassen.
2. Die Hidalgo haben den Clan verlassen, um auf eigene Faust ihr Glueck zu versuchen.

Habt ihr noch weitere Erklaerungsansaetze fuer das Verschwinden der Hidalgos oder Gruende, die die eine oder andere These stuetzen? Bin auf eure Ideen gespannt.
 
Centro

Die als Centro bekannte und von einer Stadtmauer eingegrenzte Altstadt Cartagenas ist nicht nur das historische Kernstück der Stadt, es ist auch heute noch Sitz der Verwaltung, Finanzzentrum und als Touristenmagnet bedeutende Einnahmequelle von Cartagena. Der offizielle Zugang ist Puerta del Reloj, das Tor im Uhrturm. Von dort aus lassen sich schnell die zahlreichen Kirchen erreichen, wie die Claver-Kirche, mit dem Grab des Heiligen Peter Claver, den Palast der Inquisition inklusive Folterkeller oder die Kathedrale von Cartagena mit Sitz des Erzbischofs. La Matuna ist der Finanzdistrikt Cartagenas mit den Hauptsitzen von Banken und Versicherungen, aber auch das Rathaus des Bürgermeisters und der Regierungspalast des Gouverneurs vom Department Bolivar sind hier untergebracht. Das überbevölkerte Viertel Getsemani liegt auch noch am Rande des Centro. Das ehemalige Sklavenviertel bietet neben einem äußert aktiven Nachtleben in zahlreichen Clubs und Bars auch noch eine ganze Reihe illegaler Aktivitäten und einige unerfreulichen Überraschungen, zu denen Drogenmissbrauch und Messerstechereien auf der Straße noch zu den harmloseren gehören.

Kirche des St. Peter Claver
Der 1580 geborene „Apostel Cartagenas“ war ein spanischer Missionar und gilt als Schutzheiliger ganz Kolumbiens. 1616 wurde er als erster Jesuit in Cartagena zum Priester geweiht, wo er auch 1654 verstarb. Während ab 1610 die Inquisition hunderte oder tausende Personen wegen Hexerei und Glaubensvergehen folterte und hinrichten ließ, um die Reinheit des Glaubens zu wahren, bezeichnete Claver sich selbst als Sklaven der Sklaven und gab den zu Tode verurteilten Beistand. Er missionierte unter den Ärmsten und betreute Leprakranke im Hospiz. Er besuchte selbst entflohene Sklaven, die sich vor der Stadt in den Sümpfen versteckten, wodurch er sich den Unmut, der spanischen Oberklasse zuzog. Dort erkrankte er an Sumpffieber und er blieb 1650 in Cartagena als dort die Pest wütete. Er erholte sich nicht mehr von seinen Krankheiten und verstarb im Jesuitenkolleg.
Peter Claver wurde in der nach ihm umbenannten Kirche bestattet, die sich schon vor seiner Heiligsprechung schnell zu einem Wallfahrtsort mit großer Anziehungskraft entwickelte.
Hier gründete sich auch der Orden der Ritter des Heiligen Peter Claver, dem weltweit größten katholischen Laienorden von Afroamerikanern, die inzwischen ihren Hauptsitz in New Orleans haben.

Die meisten der Clans, allen voran Lasombra, Brujah und Toreador haben auch heute noch größten Respekt vor Clavers herausragenden Leistungen und jeder der in Clavers Namen um humanistische Hilfe bittet, wird wenigstens ein Quäntchen an Unterstützung von ihnen erfahren.
Ebenso sind Einmischungen in die Angelegenheiten von Clavers Kirche oder eine Beeinflussung seiner Besucher tabu. Letzteres fällt ohnehin schwer, da kaum ein Vampir längere Zeit den heiligen Boden betreten kann.
Gerade die arme, schwarze Bevölkerung hat aber gelernt, dass der Heilige Claver einen gewissen Schutz bietet und kleine Relikte, die sich auf ihn beziehen, sind äußerst populär. Jemand der gar eine originale Reliquie des Heiligen Clavers besitzt, kann sich der Bewunderung aller Einwohner Cartagenas gewiss sein.

Ritterorden des St. Claver
Der Ritterorden des St. Claver ist heutzutage zwar zahlenmäßig am stärksten in den USA vertreten, doch zu jedem Zeitpunkt befinden sich immer einige seiner Mitglieder auch in Cartagena, entweder auf Pilgerreise oder im Dienste der Kirche.
Die Ritter des St. Clavers sind alle afroamerikanische Katholiken, aber nicht Teil der offiziellen Kirchenhierarchie. Viele stammen ehemals aus armseligen Verhältnissen und haben einen besonders starken Glauben. Unter ihnen befinden sich auch eine ganze Reihe Jäger, die die Armen, Kranken und Schwachen gegen die Mächte der Finsternis verteidigen. Der Orden verfügt über einige Reliquien mit wahren Glauben, doch am häufigsten setzen sie Feuer, Schwert und Weihwasser ein. Ihr Glaube und ihre große Willensstärke schützt sie in vielen Fällen vor schwächeren Ausprägungen von Geist-beeinflussenden Disziplinen.


Palast der Inquisition
Die Inquisition hat lange Zeit eine dominante Rolle in Cartagena gespielt. Die ersten Inquisitoren kamen bereits 1610 nach Cartagena und sie bauten den Einfluss der römisch-katholischen Kirche erheblich aus. 1770 wurde der Palast der Inquisition fertig gestellt, der die nächsten 50 Jahre einer von drei Hauptsitzen für die südamerikanische Inquisition war. In den Verliesen des Gebäudes haben viele Andersdenkende ihre Irrtümer eingesehen und konnten auf den rechten Weg zurück geführt werden.
Erst als Kolumbien 1822 seine Unabhängigkeit von Spanien erkämpft hatte, wurde die Inquisition offiziell für beendet erklärt.


Santo Domingo
Die älteste Kirche Cartagenas wurde 1534 gegründet und 1551 fertiggestellt. Durch die Angriffe des Freibeuters Francis Drake wurde sie aber 1586 so schwer beschädigt, dass sie komplett neu errichtet werden musste.
Auch wenn sie heute ein bedeutender Publikumsmagnet für Touristen ist, wird die Kirche immer noch aktiv für Gottesdienste genutzt. Die Mönche des angrenzenden Klosters kümmern sich um die Instandhaltung und die Messen.
Innerhalb der Mauern des Klosters finden auch einige Mitglieder der Leopolds Gesellschaft Unterschlupf. Und von hier rücken sie auf ihren Kreuzzug gegen die Ungläubigen, Hexen und satanischen Kreaturen aus, um das Licht des Herrn in der Welt heller leuchten zu lassen.


Hotel Santa Klara
Dieses Gebäude beherbergte einst den Orden der St. Klara. Die als Klarissen bekannten Nonnen hatten ein Armutsgelöbnis abgelegt und folgten den Regeln von Franziskus und Klara von Assisi, die den Orden gegründet hatten.
Wenn man heute hier noch Nonnen trifft, dann nur für viel Geld, denn die Setiten haben den Orden unterwandert, korrumpiert und aufgelöst und betreiben an diesem Ort ein profitables Bordell. Echte Nonnen kosten extra.


Heredia Theater
Das Herdia Theater wurde vom berühmten Architekten Jose Enrique Jaspe in dem verlassenen Kloster de la Merced errichtet, dessen Grundmauern noch aus dem 16. Jahrhundert stammten. Zum 100jährigen Jubiläum von Cartagenas Unabhängigkeit wurde es 1911 offiziell eröffnet. Seit den 60er Jahren steht es allerdings leer und verfällt seitdem zusehends. Die Mitglieder vom Clan Toreador nutzen es regelmäßig als Treffpunkt und haben Anstrengungen unternommen es wieder restaurieren zu lassen. Es verfügt bereits wieder über Balkone aus portugiesischem Holz, italienischen Marmorstatuen und eine Deckenmalerei des kolumbianischen Meisters Enrique Grau. Eine Wiedereröffnung ist aber noch in weiter Ferne.


Bartolomé Calvo Bibliothek
Die 1843 gegründete Bibliothek gehört zu den größten in de Karibik. Seit 1900 dient sie als Elysium für Treffen von Toreador, Ventrue, Brujah, Tremere und Lasombra und auch die Herrschaft der Setiten hat an dieser Praxis nichts geändert.
Unbemerkt von den Vampiren hat ein Mitglied des Arcanums die Kontrolle über die Videoüberwachung übernommen und zudem heimlich überall in der Bibliothek Mikrofone installiert, um die Vampire bei ihren Treffen auszuspionieren. Auch wenn er das Material nur zu wissenschaftlichen Zwecken sammelt, könnte es der Maskerade einem empfindlichen Schlag versetzen, sollte es in die falschen Hände geraten.


Das Amerikanisch-Hispanische Kulturzentrum
Das Kulturzentrum spezialisiert sich mit regelmäßigen Veranstaltungen und Seminaren auf die Bewahrung und Verbreitung hispanischer Kultur und Geschichte in ganz Lateinamerika und der Karibik. Das Kernstück des Kulturzentrums ist seit den 40er Jahren immer noch eine exzellente Sammlung historischer Schriftstücke im Casa de España. 1999 stiftete der spanische König Juan Carlos I mehrere weitere Gebäude, um die Arbeit zu fördern und hat seitdem dem Haus mehrere Besuche abgestattet, um die Fortschritte seines persönlichen Projekts zu verfolgen.
Die Lasombra nutzten die Stiftung, um die kulturelle Bindung mit Spanien zu stärken und können zudem mit Spenden illegale Gelder waschen und sich diese über Stipendien und Förderprogramme wieder auszahlen lassen.
 
Santa Monica

Santa Monica verfügt über mehrere Wohnviertel bei denen sich die besseren Viertel mit explodierenden Mietpreisen und überfüllten Wohnungen mit denen abwechseln, die so heruntergekommen sind, dass jeder der kann, das Viertel verlässt. Kein Tourist und kein seriöser Geschäftsmann verirrt sich hierher. Die kleinen Häuser stehen dicht gedrängt entlang der engen, staubigen Straßen und viele sind verwahrlost und einsturzgefährdet, nicht nur wegen fehlender Instandhaltung sondern auch wegen grassierenden Bausünden mangels einer Bauaufsicht. Viele wurden von ihren Bewohnern mit einfachsten Hilfsmitteln selbst errichtet und genauso schnell wieder aufgegeben, als ihnen Mängel und Schulden über den Kopf wuchsen. Andere wurden von Banden besetzt, die die rechtmäßigen Bewohner vertrieben haben. Die meisten der Häuser verfügen nur über ein Erdgeschoss mit Holz- oder Wellblechdach und keinen Keller. Nur die besseren haben wenigstens Fenster und außen angebrachte Klimaanlagen sind begehrte Beutestücke. Sollten die Behörden wieder einmal zulange „vergessen“, den Müll aus dem Viertel abzuholen, wird dieser entweder von den Bewohnern selbst verbrannt oder auf einer der wilden Mülldeponien geworfen, die sich auf leer stehenden Baugrundstücken entwickelt haben.
Wer wenigstens ein paar Stunden am Tag Strom haben möchte, legt entweder ein Kabel zu der nächstgelegenen Straßenlaterne oder Ampel oder zu seinen Nachbarn, der irgendwo eine Leitung angezapft hat. Die Folgen sind ein unübersichtliches Gewirr von Kabeln, die sich hin und her über die Straßen spannen und ein Stromnetz, dass diesen Namen eigentlich nicht verdient hat.
Die einzig intakte Infrastruktur sind die breiten Schnellstraßen, die sich auf großen Betontrassen an verschiedenen Stellen quer durch das Viertel ziehen, um die Innenstadt mit dem Umland zu verbinden.
Am äußeren Stadtrand sind große Wohntürme in einem Neubesiedelungsprojekt entstanden, teilweise um die Wohnungsnot der Unterschicht zu lindern, teilweise um sie weiter weg vom Zentrum zu halten. Die massive Blöcke wirken fast wie kolossale Teile eines alten Befestigungsrings.
Santa Monica hat keine Industrie, keine nennenswerten Geschäftsviertel und keine Regierungsgebäude. Dennoch hat es den Vampiren Cartagenas einiges zu bieten, wenn man weiß, wo man suchen muss:
Erstmal gilt Santa Monica als neutraler Boden, der von keinen der mächtigen Ahnen oder Clans für sich beansprucht wird. Jeder kann sich hier eine Zuflucht suchen, ist aber in dieser Zone der Anarchie auch ohne Schutz der Mächtigen, die in ihren Vierteln für ein gewisses Maß an Zucht und Ordnung sorgen. Daher enden hier oft die Neugeborenen und Neuankömmlinge, die glauben, sie müssten keinen Deal mit den Setiten und Giovanni machen, um zurecht zu kommen oder die einfach nichts als Gegenleistung anbieten können. So wundert es auch nicht, dass das Viertel immer wieder eine Brutstätte von Anarchen und Caitiff ist, was aber niemanden in den anderen Bezirken zu stören scheint.
Ein Leben kostet nicht viel in Santa Monica. Vampire können hier frei unter der Bevölkerung jagen. Die ärmlichen Behausungen können kaum einen Vampir den Zutritt verwehren.


Speakers Corner (Rincón del orador)
An einer der größeren Straßen auf einem Vorplatz vor einer Kirche gelegen, stehen die geschändeten Überreste einer großen Bronzestatue auf einem Sockel. Vielleicht gibt es noch Hinweise in den Archiven der Stadt, wen die Statue darstellen sollte, aber in Santa Monica kümmert dies niemanden mehr. Die Plakette ist längst verschwunden und die Statue ist von Kopf bis Fuß mit gelber und roter Farbe beschmiert. Es lässt sich noch erkennen, dass die dargestellte Person eine eiserne Rüstung trägt, also war er vielleicht einer der Konquistadoren.
Die Anwohner stören sich jedoch weniger am Anblick der alten Statue, sondern mehr an den Leuten die sich regelmäßig hier versammeln, um lautstark ihrer Verärgerung Luft zu machen. Gerade für Gewerkschaften ist dies ein beliebter Sammelpunkt, um ihre Anhänger vor dem nächsten Streik anzuheizen. Auch lokale Politiker und Weltuntergangspropheten erklimmen immer wieder den Sockel der Statue, um sich Gehör zu verschaffen.
Nachts nutzt die rebellische Jugend den Ort als Treffpunkt, um sich lautstark zu betrinken und Black Sabbath zu hören. Früher waren auch öfter Anarchen unter ihnen, bevor sie aus der Stadt vertrieben wurden. Aber auch jetzt ist dies immer noch ein beliebter Ort für Clan Brujah, um einen Rant zu veranstalten.


Taxifahrer Christopherus „Cris“ Colombo
Cris oder CC, wie er sich gerne vorstellt, wenn er sich cool geben möchte, ist Taxifahrer. Kein besonders guter oder übermäßig zuverlässiger, nicht ehrlicher oder schneller als andere Taxis der Stadt. Aber er bietet einen besonderen Service an, den manche wohl zu schätzen wissen: Er behauptet, er kann sicheres Geleit durch die Stadt garantieren. Angeblich – und bisher hat niemand es drauf ankommen lassen, ob es stimmt – hat er von „den Giovanni“ einen Freifahrtschein bekommen, der sein Taxi und seine Passagiere unter besonderen Schutz stellt.


Suppenküche Marias Milde Gabe
Maria Bernada Bütler war eine Schweizer Ordensfrau, die 1888 nach Ecuador auswanderte, um dort zu missionieren. Nach Ausbruch der Revolution und im Zuge der Katholiken-Verfolgung floh sie 1895 mit ihren Schwestern nach Cartagena, wo sie bis zu ihrem Tod 1924 tätig war. Der von ihr gegründete Orden ist aber weiter in vielen Ländern Südamerikas aktiv. In Cartagena betreiben die Schwestern die Suppenküche „Marias Milde Gabe“. Es ist eins von vielen kleinen Projekten der katholischen Kirche im Zuge der Aktion „Brot für Glauben“.
Die Suppenküche hat kaum eigene finanzielle Mittel und wird nur über Spenden in Form von Speiseresten und Lebensmittelabfällen aus Restaurants und Supermärkten betrieben. Ein sehr spezielles Gericht im Angebot ist dabei die „Schwarze Suppe“ oder auch Swattsuer. Diese besteht fast ausschließlich aus Tierblut, dass zusammen mit anderen Fleischresten aus den Schlachthöfen geliefert wird. Auch wenn es ein Gebet und enorme Selbstbeherrschung bedarf, das kalte Tierblut zu trinken, enthält es für Vampire immer noch einen gewissen Nährwert.


Jack Cassidy, ein aufrechter Bürger und fairer Sportsmann
Jack Cassidy heißt mit bürgerlichen Namen eigentlich Dominique Molasses und hat offensichtlich schwarzafrikanische Wurzeln. Er trägt sogar die rituellen Stammesnarben seines Volkes anstatt der sonst üblichen Gangabzeichen und Tätowierungen.
In seiner Jugend träumte er den amerikanischen Traum. Er war ein sehr guter Läufer und hoffte mit Sport der Armut zu entkommen und in die USA auswandern zu können. Er lernte Englisch und übte sich neben seinem Lauftraining als Quarterback und Baseballspieler. Er nahm sogar einen amerikanischen Namen an in der Hoffnung, dies würde seine Einreise ins Land der Träume erleichtern.
Doch die Träume gingen nicht in Erfüllung. Statt von einem Sportagenten wurde er von einem Drogenkartell entdeckt, für dass er jetzt als Kurier arbeitet. Er hofft immer noch, dass ihn sein Job eines Tages zu Freiheit und Reichtum in die USA führen wird.
Bis dahin wohnt er in einer Garage, die ihm vom Kartell zur Verfügung gestellt wurde. Gelegentlich nimmt er dort Lastwagenlieferungen mit Drogen entgegen, passt ein paar Tage auf sie auf und fährt dann den Laster zur nächsten Verteilstation weiter. Kleinste Mengen an Drogen behält er dabei für den Weiterverkauf.

Wenn Jack nicht gerade im Dienst ist, schlendert er unablässig durch das Viertel. Er hat sich dabei einen Namen als Aufpasser gemacht, der bei zu unverhältnismäßigem Gewalteinsatz einschreitet. Daher gilt er mehr als die Polizei als Vertreter von Recht und Ordnung.
Normalerweise hat er immer einen Baseballschläger und -ball dabei, mit denen er unablässig herum spielt. Dazu noch ein gruseliges Bowiemesser unter der Kleidung, wenn es mal richtig ernst wird. Wenn er Ärger erwartet, wird er sogar noch seine „Rüstung“ in Form von Rugbyhelm und Polstern anlegen.
Jack kennt das Viertel inzwischen wie kaum ein anderer. Er hat ein untrügliches Gefühl dafür, wenn etwas nicht stimmt, kann leicht Neuankömmlinge aufspüren und hat ein unglaublich gutes Timing, um zu rechter Zeit aufzutauchen.


Mme ZsaZsas Spielzeug-Emporium

"Wir weinen, wenn ein Vogel singt, aber nicht wenn ein Fisch blutet. Gesegnet sind die, die eine Stimme haben. Wenn die Puppen sprechen könnten, würden sie mit Sicherheit schreien: Ich will aber kein Mensch sein!“
- Motoko Kusanagi, Ghost in the Shell 2

Kein Vampir Cartagenas wüsste mit dem Namen dieses Ladens etwas anzufangen, aber unter den Straßenkindern Santa Monicas ist er durchaus beliebt. Zu dem Laden führt eine schmale Gasse mit hoch aufragenden fensterlosen Wänden von Fabrikhallen auf beiden Seiten und alten Holzpaletten, die sich im Weg stapeln. Angeblich soll Mme ZsaZsas Spielzeug-Emporium schon seit hundert Jahren an dieser Stelle des ehemals florierenden Viertels stehen, da schon die Großeltern für ihre Kinder hier Sachen gekauft haben.
Die hölzerne Ladenfront liegt eingequetscht im Schatten der hohen Gebäude und in dem schwachen Licht ist kaum der alte Namenszug über der Tür und dem Schaufenster lesbar, da es in der Gasse keine Beleuchtung gibt und auch vom Laden kein Licht ausgeht.
Wer sich tatsächlich an diesen Ort verirrt und vor dem Laden zu stehen kommt, würde ihn wahrscheinlich für geschlossen halten. Tatsächlich ist aber immer geöffnet, Tag und Nacht, rund um die Uhr.
Durch eine niedrige Holztür kommt man direkt in den Verkaufsraum. Überquellende Regale sind bis unter die Decke vollgestopft mit altmodischen Blech- oder Holzspielzeug und Puppen. Auch in den schmalen Gängen hängen Marionetten, Flugzeuge und Papierdrachen von der Decke, so dass sich Erwachsene von normaler Statur ständig bücken müssen, wenn sie sich durch den Laden bewegen.
Die Luft ist muffig und schwer und von einer fauligen Süße. Dazu kommt noch der Qualm der Räucherstäbchen, die Mme ZsaZsa Nacht für Nacht abbrennt.
Der gleiche Muff zieht sich auch durch alle Sachen, die im Laden gelagert werden. Dazu kommt noch eine dicke Staubschicht auf allen Gegenständen auf höheren Regalen. Nur hin und wieder findet man etwas, dass blank poliert und wie neu aussieht. Die meisten Dinge haben kleinere Defekte, aber tatsächlich sind es alles von Mme ZsaZsa persönlich angefertigte Unikate, die länger halten als gewöhnliches Spielzeug.
Hinter einem Kasperletheater als Tresen thront die Mme ZsaZsa. Sie ist eine runzlige, alte Mestize, klein und rundlich. Mit einer Vorliebe für betont asiatischer Kleider und Schminke, ahmt sie den Stil einer Geisha nach, inklusive Kimono und Fächer. Ihre Augenlider sind so dick zugeschwollen, dass sie sie nur noch einen Spalt öffnen kann und oft sieht es so aus, als würde sie schlafen. Der Effekt, wird noch dadurch verstärkt, dass sie sich wie eine Spinne im Netz kaum bewegt.
Manchmal finden die Kinder Sachen und bringen sie zu Mme ZsaZsa. Manchmal bekommen die Kinder ein Spielzeug dafür. Manchmal sterben die Kinder.
 
El Bosque

Wenn man so will spiegelt El Bosque am ehesten das moderne Cartagena wieder, befreit von dem Ballast vergangener Zeiten. Während Centro das historische und kulturelle Zentrum der Stadt bildet, ist El Bosque heutzutage die geographische Mitte Cartagenas. Das Viertel verbindet die Außenbezirke Santa Monicas mit der Altstadt. El Bosque wird eingerahmt von zwei Stadtautobahnen und erstreckt sich vom Hafengebiet bis zur Universität.
Während die Touristen selten Bocagrande und Centro verlassen, ist El Bosque der wahre Dreh- und Angelpunkt der Einheimischen. Der Hafen und alle damit verbundenen Firmen sind immer noch der größte Arbeitgeber der Stadt. Von dort ziehen sich die großen Transportwege durchs ganze Land.
El Bosque hat auch kulturell einiges zu bieten, doch nur wenige Touristen bleiben lange genug in der Stadt, um diese verborgenen Schätze zu entdecken und so bleiben die Einheimischen bei diese Juwelen unter sich. Während in Centro die Scharade vergangener Zeiten zelebriert wird, findet in El Bosque das wahre Leben Cartagenas statt.


Der Hafen
Korrekterweise kann man nicht von dem Hafen sprechen, sondern es muss die Häfen heißen. 40 unabhängige Seehäfen stehen unter der Kontrolle von drei großen Betreiberfirmen (Sociedad Portuaria de Cartagena de Indias, Muelles El Bosque und Terminal de Contenedores de Cartagena de Indias). Auch wenn einige Terminals den Kreuzfahrtschiffen vorbehalten sind, dominieren bei weitem die Industriehäfen. Die größten Firmen Kolumbiens leisten sich sogar einen eigenen Hafen (SABMiller, Argos cement, Dow Chemical, BASF Colombia, DuPont, Cemex, Dole Food Company und Colombian Navy Steelworks). Die häufigsten umgeschlagenen Güter sind tropische Früchte, Kohle, Kaffee und Baumwolle.
Ebenfalls Teil des Hafens sind eine Zuckerraffinerie und eine Fischfabrik, sowie eine Öl-Raffinerie an der einige grosse Pipelines aus dem Inland enden und die auch über einen eigenen Betriebshafen vefügt.
Der Hafen war schon immer der grösste Garant von Wohlstand und sein Erfolg ist gleichzusetzen mit der internationalen Bedeutung von Cartagena. Es wundert daher nicht, dass die Setiten ihre Macht in Cartagena hauptsächlich über ihre Kontrolle des Hafens ausüben. Zwei der drei Betreiberfirmen werden direkt und indirekt von ihnen kontrolliert. Der Zugang zum Hafen ermöglicht es den Jüngern des Set von ganz Kolumbien ungestört ihre Drogen, Waffen, Schmuggelgut und menschliche Waren nach Belieben ein- und auszuführen und ist damit ein Grundpfeiler der Macht der Setiten in ganz Südamerika.
Trotz all ihrer Bemühungen ist den Jüngern des Set jedoch die absolute Kontrolle des Hafens entglitten und sie konnten es nicht verhindern, dass sich die Brujah Abo ebenfalls eine Domäne hier erkämpft hat. Der Kampf um eine der wichtigsten Quellen von Wohlstand und Einfluss in der Stadt wird jede Nacht mit härteren Mitteln fortgeführt.


Candomblé Kult des Exú
Tagsüber dient die große Lagerhalle der Ledo Food Company als Zwischenlager und Umschlagplatz hauptsächlich für Kaffee und Bananen für den Export in die USA, bevor die Ware auf die Schiffe verladen wird. Gelegentlich landen noch ein paar kleine Drogenpäckchen mit in den Kisten, aber nichts Größeres.
Nachts ist hier der zentrale Treffpunkt von Abos Candomblé Kult. Hafenarbeiter, Obstpflücker und Lastwagenfahrer versammeln sich für gemeinsame Rituale, singen, beten und trainieren miteinander Kampfkünste, denn nachts ist der Hafen Kriegsgebiet. Den Setiten ist der Einfluss der Brujah im Hafen und die Gemeinde, die in Konkurrenz zu ihren eigenen Blutkulten steht, ein Dorn im Auge. Regelmäßig eskalieren hier Bandenkriege um die Kontrolle des Hafens und die wertvollen Schiffsrouten über die im großen Stil Drogen außer Landes gebracht werden. Im blutigen Unterwelt-Krieg wirkt die von Candomblé-Anhängern gut bewachte Lagerhalle fast wie ein Auge im Sturm. Auch wenn sich die Anhänger gegen die Übergriffe der marodierenden Straßenbanden verteidigen müssen, hegen sie keinen Groll gegen sie oder die Setiten. In ihrem Glauben muss jeder die ihm von Schicksal übertragene Aufgabe bestmöglich erfüllen, zum Guten oder Bösen.

Der Kult verehrt alle Orishas und hat auch starke katholische Einflüsse, aber ist hauptsächlich dem Trickster Exú gewidmet, dem Geist der Kreuzungen und des Neubeginns, der die Botschaften zwischen den Menschen und den Göttern überbringt und die Seelen in die Unterwelt begleitet. Exú hat große Ähnlichkeit mit dem griechischen Gott Hermes und wird mit dem Erzengel Gabriel gleichgesetzt. Im Vodoun kennt man ihn auch als Papa Legba. Seine Anhänger begrüssen sich mit den Worten „Laroê Exú“. Exú kann ein harter und grausamer Lehrer sein, der die Leute verführt und in schwierige Situationen bringt, aber letztendlich ist er den Menschen wohlgesonnen.
Als Bruja (Hexe) des Macumba gilt Abo als Hüterin der unheimlicheren Rituale, mit der sich die einfachen Menschen nicht beflecken wollen. Die regelmäßig in der Lagerhalle abgehaltenen Rituale und Gottesdienste haben fast unbemerkt von der Gemeinde ihre Spuren hinterlassen. Teilnehmer gehen ruhiger und konzentrierter aus dem Gottesdienst nach Hause und für Vampire verringert sich für eine Nacht die Wahrscheinlichkeit in Raserei zu verfallen. Die Mitte der Halle ist sogar ein magischer Ort und die Anwendung aller Disziplinen ist dort erleichtert.


Marinestützpunkt
Auf der Isla Manzanillo befindet sich einer der Hauptstützpunkte der kolumbianischen Marine. Die etwa 7000 dort stationierten Soldaten verfügen über drei kleine Fregatten und ein Schnellboot für Aufklärungsmissionen. Außerdem gibt es noch das Segelschulschiff Gloria zum Training der Offiziersanwärter. Es gibt Pläne auf der Isla Tierrabomba einen größeren und moderneren Stützpunkt zu errichten, um den noch aus der 30er Jahren stammenden Stützpunkt in Cartagena zu ersetzen, doch noch ist nicht klar ob das Großprojekt nicht wieder an der Korruption der Behörden scheitert.
Während die Überwachung der karibischen See Aufgabe der Marine ist, kann die ebenfalls hier stationierte Küstenwache auch Aktionen an Land unterstützen. Dabei versucht die Küstenwache hauptsächlich den Schmuggel und Drogenhandel zu unterbinden, aber für die meisten Offiziere ist die Bestechung ein festes zweites Einkommen. Trotzdem ist die Marine immer noch der erfolgreichste Zweig der Streitkräfte im Kampf gegen die Drogen und im Zeitraum von 1997 bis 2005 wurden 435 Tonnen Drogen sicher gestellt.
Marine und Küstenwache betreiben gemeinsam ein marines Forschungszentrum und teilen sich in Mamonal auch eine kleine Schiffswerft für ihre Schnellboote.


Fernbusbahnhof
Die einfachste und günstigste Art zu reisen, aber bei weitem nicht die schnellste, ist der Bus. Von Cartagena fahren Überlandbusse über Barranquila und Santa Marta bis Caracas nach Norden oder bis nach Cali und Medellin in den Süden. Die Fahrten sind so günstig, dass sich selbst einfache Leute ein Ticket leisten können, aber man muss viel Zeit mitbringen.
Lange Zeit nutzten oft Schmuggler und Drogenkuriere die Busse als Transportmittel ihrer Waren, aber seit Polizei und Militär überall im Land regelmäßig Straßensperren errichten und bevorzugt ganze Busse durchsuchen und alle Mitreisenden genau kontrollieren, hat dies wieder nachgelassen.
Die Setiten haben trotzdem immer noch viele Kontaktleute am und um den Busbahnhof, die sie über das Kommen und Gehen bestimmter Personen auf dem Laufenden halten.


Gefängnis
Im Gefängnis von Cartagena sind 20 Wachen für 2160 Insassen zuständig, wobei nur 1000 zulässig sind. Daher ist es offensichtlich deutlich weniger stark überbelegt als andere Gefängnisse Kolumbiens, die bis zu 400% zu viele Gefangene haben. Der Direktor hat die Anerkennung des Justizministeriums, dass er schnell und effektiv mit den regelmäßigen Aufständen umgeht, ohne dass allzu beunruhigende Berichte an die Bevölkerung nach draußen dringen.
Der Ventrue Javier Falvea hat seine Zuflucht in dem angrenzenden Gefängnis-Komplex, der als Hotel Escobar unter der Bevölkerung verrucht ist. Dieser spezielle Anbau wurde von der Regierung errichtet, um den berüchtigten Kartellboss Pablo Escobar unterzubringen. Es diente weniger ihn im Gefängnis zu halten, da er sich selber gestellt hatte, um einer Auslieferung in die USA zuvorzukommen, vielmehr sollte es seine zahlreichen Feinde draußen halten. Hotel Escobar verfügt für ein Gefängnis über zahlreiche Annehmlichkeiten, unter anderem einen Sportplatz, ein überdimensioniertes Puppenhaus, eine Bar und einen Jacuzzi samt Wasserfall. Escobar ließ sich auch von seinen eigenen Leuten bewachen, aber der Deal platzte als er anfing unliebsame Personen in seiner Unterkunft zu foltern. Er floh vor der Polizei indem er einfach aus der Hintertür raus spazierte, wurde aber 1993 auf der Flucht erschossen.


Universidad de Cartagena
Die Universidad de Cartagena oder auch nur kurz Unicartagena genannt, wurde 1827 von Simon Bolivar gegründet und hatte anfangs nur die zwei Fächer Jura und Medizin. Aus dieser Zeit stammt auch noch die José Fernández Madrid Bibliothek, die hauptsächlich von den Studenten genutzt wird.
Inzwischen sind auch alle weiteren Fächer einer Volluniversität hinzugekommen und etwas 12.000 Studenten lernen auf dem Campus. Die Aula Maxima aus dem frühen 19. Jahrhundert wird meist für Debatten und Diskussionen genutzt und auch Brujah und Tremere treffen sich hier gelegentlich zum Diskurs. Die Bibliothek der Historischen Akademie für Geschichtswissenschaft, Literatur- und Kunstgeschichte verfügt über eine ausgezeichnete Sammlung an antiken Büchern und Dokumenten. Einer der anonymen Förderer der Bibliothek ist der Toreador Santiago, der auch über eine geheime Notzuflucht in den Kellern der Bibliothek verfügt.


Olympiadorf

"Das Leben ist ein Kampf. Und solange du kämpfst, bist du nicht tot. Die Toten haben keine Kämpfe mehr." - Arthur Miller,

Unweit der Universität ist das Olympiadorf gelegen, ein riesiger Komplex mit zahlreichen Sportstätten.
Das nach dem spanischen Konquistador und Stadtgründer benannte Estadio Pedro de Heredia wurde 1958 eröffnet. Mit Platz für bis zu 16.000 Zuschauer wird es hauptsächlich von Cartagenas größtem Fußballverein Real Cartagena genutzt. Der vom Sportwetten-Unternehmen Lotto Sport gesponserte Verein spielt zurzeit in der Primera B und hat eine gefürchtete Anhängerschaft von Ultras und Hooligans. Neben dem Fußballstadion steht seit 1974 die in der Bevölkerung sehr beliebte Stierkampfarena Plaza de Toros, obwohl es bereits schon 1908 die ersten Stierkämpfe auf einem Sandplatz hier gegeben hat und schließlich gibt es auch noch das Baseballstadion Once de Noviembre der Cartagena Tigers, dass ebenfalls um die 12.000 Zuschauer fassen kann.

Die Universität und das Olympiadorf sind die Domäne des Brujahs Ducoudray Holstein. Der organisiert nachts fast ebenso viele Aktivitäten wie tagsüber. Allerdings sind nicht alle hier stattfindende Veranstaltungen legal oder für die Öffentlichkeit zugänglich. Unter dem Denkmantel des Sports gibt es neben Fußball und Hunderennen auch blutige Tier- und Gladiatorenkämpfe und Docudray verdient sowohl am Eintritt als auch an den Wetteinnahmen. Allerdings sind schon viele der normalen Sportveranstaltungen manipuliert und die über die ganze Stadt verteilten Wettbüros helfen auch der Geldwäsche.
Gelegentlich kommt es sogar vor, dass sich Vampire in der Arena gegenüber stehen. Besonders die älteren, die vorgeben einen altertümlichen Ehrenkodex zu folgen, verlangen von den Neugeborenen Satisfaktion, um ihre gekränkte Ehre wieder herzustellen.
Legendär ist auch der Kampf eines berittenen Don Blaz gegen einen geghulten Stier. Manche titulieren Don Blaz seitdem scherzhaft als Toreador.
 
Ich hatte die letzten Tage eine sehr nette Unterhaltung mit Master Lestat via PM ueber das Schicksal der Hidalgo Blutlinie. Auch wenn ich das Ende noch offen gelassen habe, habe ich jetzt eine gute Vorstellung, was fuer Vampire das waren:


Dunkle Geheimnisse 1: Die wahre Geschichte der Hidalgos
(V 2.0)

Der Ursprung der Hidalgos
Die Geschichte der Hidalgos beginnt wahrscheinlich mit dem Konquistador Juan Ponce de León, ein einfacher Soldat aus gutem Haus, der erfolgreich 1491 in der Reconquista kämpfte. Wie bei vielen anderen auch wurden seine Dienste nach dem Fall des Königreichs von Granada in Spanien nicht mehr benötigt und er folgte den Expeditionen in die Neue Welt.
Dort diente er der Krone indem er ein brutales System zur Unterdrückung der indianischen Eingeborenen installierte und ihre verzweifelten Aufstände erbarmungslos niederschlug. Der Gouverneur der neuen Kolonien verlieh ihm dafür ein größeres Stück Land auf Puerto Rico, aber von den indianischen Sklaven wurde er verflucht, auf das sein Geist und die seiner Nachkommen niemals Ruhe finden, bis das von ihm verursachte Unrecht wieder behoben wurde.
Nach seiner Heirat mit Leonora, der Tochter eines Gastwirts, begann der Konquistador seine zahlreiche Expeditionen auf der Suche nach Gold und Sklaven für Spanien. Tatsächlich war er dabei erfolgreich genug, um vom spanischen König zum Ritter geschlagen zu werden, so dass seine Familie fortan den Titel eines Hidalgo führen durfte.
Auf einer seiner letzten Reise erkundete er die Gegend in der Nähe von Cartagena. Sein Trupp wurde von Indios angegriffen und er wurde durch einen vergifteten Pfeil verletzt. Fiebrig schleppte er sich durch den Urwald und versteckte sich für eine Weile, bis seine Verfolger die Suche aufgegeben hatten. So schaffte er es zu seinem wartenden Schiff und wieder zurück nach Puerto Rico, wo er jedoch kurze Zeit später verstarb.
Sein Grab ist auch heute noch in einer großen Kirche seiner Heimatstadt zu finden. Er hinterließ seiner Frau drei Töchter (Juana, Isabel und Maria) und einen Sohn (Luis), die das Erbe der Hidalgo-Familie bewahrten und die Tradition fortführten.

Clan Giovanni
Teil des Giovanni-Clans wurde die Hidalgo Familie erst dreihundert Jahre später, als der Mexikaner Miguel Hidalgo den Kuss erhielt. Die Hidalgos hatten sich seitdem über ganz Lateinamerika verbreitet und waren eine kleine, aber stolze Familie des niederen spanischen Adels. Miguels Mutter war Dona Ana Maria Giovanni, eine geborene Giovanni und so erhielt der älteste Sohn auch die Aufmerksamkeit des Clans.
Miguel Hidalgo studierte Theologie und hielt auch für kurze Zeit eine Professur, bis er sie wegen Problemen mit der Inquisition wieder aufgeben musste. Offensichtlich galten seine Ideen über die Nachwelt als zu ketzerisch. In mehreren Ketzerprozessen wurde er aber (auch dank subtiler Hilfe des Clans) nie verurteilt. 1806 schloss er sich einem Zirkel der Freimaurer in Mexico City an, die den Götzen Baphomet verehrten und wurde probeweise ein Ghul des Clans. 1808 wurde er Mitglied im Geheimbund der „Guadalupanos“, der sich zum Ziel gesetzt hatte, Mexiko von der spanischen Herrschaft zu befreien. Miguel setzte sich an die Spitze eines gewalttätigen Aufstands der Landbevölkerung und dem undisziplinierten Pöbel gelangen einige Überfälle auf ein paar spanische Kasernen und die Einnahme einer Reihe kleinerer Städte, wo sie ihre Unabhängigkeit von Spanien erklärten. Ein Angriff auf die gut verteidigte Hauptstadt Mexico City wurde aber vermieden und obwohl zahlenmäßig überlegen, mussten die undisziplinierten und schlecht ausgerüsteten Bauern und Arbeiter schnell herbe Niederlagen gegen die spanische Armee erleiden. 1810 ließ daraufhin die Inquisition Miguel zum Häretiker erklären und zum Tode verurteilen. Um seine Truppen bei Laune zu halten, erlaubte Miguel Hidalgo ihnen die eroberten Städte abermals zu plündern, deren Zivilbevölkerung ohnehin schon Opfer von Massakern geworden war, doch es half nichts. Auf den Weg zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand wurde Miguel 1811 in eine Falle gelockt, von den Spaniern gefangenen genommen und vor ein Erschießungskommando gestellt.
Das Vampirblut in seinem Körper ließ ihn knapp seine Hinrichtung überleben und er wurde, wenn auch dem Tode sehr nahe, lebendig in der toltekischen Ruinenstadt von Tula begraben. Sein vom Körper gelöster Geist entstieg seinem Grab und er konnte die Giovanni kontaktieren, die ihn ausgruben und den Kuss an ihn weiter gaben.


Die Letzten Nächte
In den letzten 200 Jahren sind die Hidalgos auf eine kleine außerhalb von Mexiko so gut wie unbekannte Blutlinie mit etwa 20 Mitgliedern angewachsen. Selbst innerhalb des Giovanni Clans standen die Hidalgo stets im Schatten der älteren und einflussreicheren Pisanob.
Obwohl die Familie Wurzeln in Mexiko hat, haben sich wegen der Bedrohung durch den Sabbat nur wenige Mitglieder dort niedergelassen. Die meisten hatten ihre Zufluchten in anderen mittelamerikanischen Ländern bis nach Kolumbien. Im Laufe des Jahres 1999 verschwanden sie alle spurlos und ließen den Giovanni Clan ratlos zurück.
Pochtli gibt den verstärkten Sabbat-Aktivitäten, unter denen auch seine Blutlinie zu leiden hat, die Schuld für ihr Verschwinden und die meisten im Clan begnügen sich mit dieser Erklärung.


Besondere Fähigkeiten der Hidalgos
Die Hidalgos verfügten über eine Reihe von Eigenschaften, die sie so interessant für die Giovanni machten, dass sie sogar ihre eigene Blutlinie bilden durften.
Abgesehen davon, dass sie sehr enge Familienbindungen pflegten (was die Giovanni immer sehr zu schätzen wissen) hatten sie auch die Unterstützung ihrer Ahnengeister:
Jeder Verstorbene aus der Hidalgo-Familie findet sich in den Schattenlanden wieder und auch wenn viele der Geister so schwach sind, dass sie schnell wieder verschwinden, blieben doch genügend zurück, um einen Ahnenrat zu bilden, der über die Geschicke der Familie wachte und sie lenkte. Die Familie glaubte, dass ein indianischer Fluch Ursprung dieses Mysteriums war. Es könnten aber auch sein, dass sie mit ihren nekromantischen Praktiken selbst für dieses Phänomen verantwortlich waren.
So wird jedes Kind direkt nach seiner Geburt mit dem „Wasser vom Fluss des Todes“ getauft. Diese Praxis geht auch auf den ersten Hidalgo zurück, ein Geheimnis, dass er mit seiner Familie auf dem Sterbebett teilte. Juan Ponce de León glaubte, dass er auf seiner Flucht vor Eingeborenen sich in einer Höhle versteckte, die als ritueller Bestattungsort diente und das Wasser, dass er dort trank stammte vom Fluss des Todes selbst.
Selbst dem Tode nahe, entwickelte er die Fähigkeit, die Geister um sich herum zu sehen.
Unter Anleitung ihrer Ahnengeister entwickelte die Familie dieses Praxis weiter und einige Mitglieder wurden zu Hecken-Magiern deren Fähigkeiten dem nekromantischen Pfad der Schatten glichen. Mit Hilfe dieser Magie konnten sie kleine Mengen Wasser aus dem Fluss des Todes in die Welt der Sterblichen herüber holen, um die Neugeborenen zu mächtigeren Nekromanten zu machen.
Die talentiertesten Magier konnten sogar selber ihren Geist in die Schattenlande entsenden, doch den meisten gelang dies nur, wenn sie dem Tode sehr nahe waren. Manche behielten jedoch diese Fähigkeit nach ihrer Nah-Tod-Erfahrung.

Ihre Rolle im Clan war zwar unbedeutend, aber nur aufgrund ihrer geringen Zahl. Die Hidalgos hatten überproportional viele fähige Nekromanten in ihrer Reihen, die von Geburt an auf ihr Erbe vorbereitet wurden. Selbst unter denjenigen, die nicht den Kuss erhielten gab es viele, die als Hecken-Magier Geister sehen oder sogar mit ihnen interagieren konnten. Die vielen Ahnengeister der Familie waren äußerst zuverlässige Verbündete und Mentoren auf der anderen Seite des Leichentuchs. Auch mit ihrer Hilfe wurde große Menge an Seelen für den Clan gesammelt und verwahrt.
Wirtschaftlich und finanziell hatten sie weniger Einfluss als andere Zweige der Familie. Zuviel ihrer Zeit widmeten sie der Erkundung der Schattenlanden und sie waren auch weniger daran interessiert große Finanzimperien oder Mafiafamilien zu führen. Die Familie verfügte über einen angemessen Wohlstand, eine Reihe politischer Kontakte in Mittelamerika und bei den Exilkubanern in Florida, sowie einige Verbindungen zu organisierten Schlepperbanden, die illegale Einwanderer in die USA schleusten. Der Hauptfamiliensitz wurde noch im 19. Jahrhundert von Mexiko wieder nach Puerto Rico verlegt, um den Sabbat-Angriffen zu entgehen.


Das Schicksal der Hidalgo
Mit ebenso viele Versprechungen wie Drohungen seitens der Giovanni waren die Hidalgo Teil des Clans geworden. Als einer der kleinsten selbst unter den kleinen Familien ist ihnen nie die Anerkennung und der Einfluss zu Teil geworden, den sie ihrer Meinung nach verdienten. Trotz allem blieb die vampirische Untersterblichkeit ihrer Besten und das nekromantische Wissen der Giovanni stets reizvoll.
1998 gab es die ersten großen Umwälzungen. Die Ahnengeister warnten die Hidalgos vor der Ankunft einer neuen Gruppe mächtiger Wesen in den Schattenlanden von Mittelamerika. Die Hidalgos deuteten dies als eine Rückkehr mächtiger, alter Todesalben der Azteken, die zurückgekehrt waren, um ihr Reich aus Obsidian wieder herzustellen.
Eine kleine Delegation von Hidalgo samt Ahnengeister traf sich daraufhin spontan und unangekündigt mit den Pisanob in Pochtlis Tempel, um sich über diese Situation zu beraten. Während sie Pochtli noch beschwichtigte, ihnen für die Informationen dankte und versicherte, er werde den Gerüchten mal nachgesehen, brach im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle im Tempel los.
Der 6. Malstrom explodierte aus der Unterwelt hervor und Legionen von Spektren fielen wie schwarzer Regen über Pochtlis Tempel herein. Das letzte was die Hidalgo während ihrer wilden Flucht aus dem Chaos von ihren Ahnengeistern hörten, war das Wort „Kappadozianer!“. Sicherlich wären alle Hidalgo mit vielen anderen Vampiren in dieser Nacht vernichtet worden, wäre ihnen nicht ein obskures Artefakt in Pochtlis Tempel in die Hände gefallen: Das Bein wirkt wie aus Marmor und schien einem Vampir gehört zu haben, jedoch ohne zu Staub zu zerfallen, nachdem es vom Körper getrennt wurde. Zudem existiert es in beiden Welten und hält wie auch immer wenigstens einen Großteil der Spektren fern. Damit und ihrer Sicht in die Schattenlande gelang es einigen Hidalgo die Schrecken von Pochtlis Tempel hinter sich zu lassen und zurück nach Puerto Rico zu entkommen.
Die Folgen dieser Nacht haben den ganzen Giovanni Clan in größter Aufruhr hinterlassen. Wie die meisten Giovanni auch haben die Hidalgo im Malstrom fast alle ihre Verbündeten und versklavten Geister verloren. Zudem war unklar, was es mit der letzten Warnung ihrer Ahnen über die Kappadozianer auf sich hatte. Ob Pochtli mit ihnen im Bunde war oder von ihnen angegriffen wurde?
Die wenigen verbliebenen Vampire entschieden sich bei der nächsten Gelegenheit nach Venedig zu reisen und solange dort zu verweilen, bis ihren Bedenken Gehör geschenkt wurde. Sie sollten niemals dort ankommen.
 
Ich hab mal einen Teaser geschrieben, so wie man sie auf der Rueckseite von den Staedtebuechern finden wuerde:


Cartagena de Indias bei Nacht

Flüsse von Gold, Fluten von Blut

Gegründet von den gierigen Konquistadoren auf der Suche nach den Schätzen eines ganzen Kontinents, war Cartagena lange Zeit der bedeutendste Hafen des spanischen Kolonialreiches. Für jede mit Gold beladene Galeone, die auslief, erreichte eine Ladung afrikanischer Sklaven die Stadt, mit deren Blut und auf deren Knochen die Mauern gebaut wurden, die auch heute noch stehen.
Inzwischen ist die schwarze Perle der Karibik ein fauliger Hort des Verbrechens, der nur an der Oberfläche vorgibt ein Paradies für Urlauber zu sein. Einer Venusfliegenfalle gleich hat ihr süßer Duft der Verwesung auch zahlreiche Vampire aus der ganzen Welt angelockt, die sich an ihren Revolutionen und Drogen bereichert haben, nur um von ihr wieder vernichtet zu werden.
Dabei werden sie stets aufmerksam von den alten Mächten beobachtet, die geduldig auf ihre Chance warten, altes Unrecht zu vergelten.
Camarilla und Sabbat sind kaum mehr als Namen in diesem Winkel der Welt und die jungen Vampire können frei von dem erstickenden Einfluss ihrer Ahnen ihre eigenen Reiche errichten, nur um die Fehler früherer Generationen zu wiederholen. Wenn sie die letzten Reste der Maskerade zusammen mit ihrer Menschlichkeit verloren haben, müssen sie erneut feststellen, dass die Menschen nicht nur Sklaven, Herde und Opfer sind.

Cartagena bei Nacht enthält:
  • eine detaillierte Beschreibung von Cartagena de Indias und seiner bewegten Geschichte
  • die zahlreichen Vampire Cartagenas, ihre Geheimnisse und Schwächen und ihre ungewöhnlichen Wege zu Macht und Einfluss
  • reihenweise Ideen und Vorschläge die Charaktere in Geschichten zu verwickeln, sowie eine vollständig ausgearbeitete Chronik, bei der sich das Schicksal Cartagenas zum Guten oder Schlechten entscheidet.
 
Hallo & Laroê Exú.
Und schon wieder ist ein Monat rum.
Diesmal sind die Beschreibungen der Stadtviertel Centro, Santa Monica und El Bosque dazu gekommen, sowie die Hintergrundgeschichte der Giovanni-Blutlinie Hidalgo.

Mit insgesamt ca. 60 Seiten habe ich zwar keinen exponentiellen Zuwachs mehr, aber immerhin geht es noch voran. Ich hab bereits festgestellt, dass ohne grossartige Geistesblitze der Rest in harter Arbeit ausartet. Es fehlen noch die Beschreibungen fuer die Clans Setiten und Lasombra und die Stadtviertel La Popa und Marbella. Da werd ich mich jetzt naechsten Monat durchbeissen.

Andere Sachen an denen ich noch so nebenbei arbeite, bevor ich mich dann ab August hoffentlich dem Abenteuer schreiben widmen kann, betreffen das gesellschaftliche Zusammenleben der Vampire in Cartagena.
Wie funktioniert Status in einer Stadt mit verschiedenen Sekten?
Welche Etikette sind zu beachten?
Welche gesellschaftlichen Ereignisse bringen die unterschiedlichen Vampire zusammen?
Wer kann mit wem und was denken sie uebereinander?
Welche Traditionen bilden den Sektenuebergreifenden Konsenz und wie werden sie ausgelegt?

Mit einem Blick auf die Chronik werde ich spaeter noch ein Kapitel ueber moegliche Antagonisten schreiben. Das sind zu einem Sekten-Vampire in den anderen Staedten, aber hauptsaechlich Sterbliche, die das Leben oder die Maskerade der Vampire bedrohen.

Ich hoffe, ihr habt weiterhin Spass beim Lesen, so wie ich beim Schreiben.
Kommentare und Feedback zu allem sind weiterhin erwuenscht.

Gruss Magnus,
 

Anhänge

  • 140630 Cartagena by Night.pdf
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Ich hätte in den nächsten Tagen Feedback für einige deiner NSCs, wenn ich ein bisschen mehr Zeit hab.
 
Jünger des Set

I can resist everything except temptation.
- Oscar Wilde, Lady Windermere's Fan (1892)

Die Jünger des Set haben gewaltigen Einfluss in der gesamten Karibik und Südamerika. Obwohl weniger zahlreich als viele andere Clans, sind die Setiten hier so dominant wie kaum an anderen Orten auf der Welt. Drogen- und Waffenschmuggel haben sich als unglaublich lukrative Geschäfte in den letzten Jahrzehnten erwiesen. Die Drogenbarone stellen den Setiten nicht nur Geld sondern auch schlagkräftige Truppen zur Verfügung, die vielerorts der Regierung die Kontrolle entrissen haben oder entreißen könnten, sollte es in ihrem Sinne sein. Korrupte Politiker und Beamte gibt es auf allen Ebenen und das Leben von aufrechten Bürgern ist nicht viel wert. Zwar müssen die Setiten inzwischen mit Giovanni und Sabbat um die Kontrolle der Drogenkartelle konkurrieren, aber noch würde es niemand wagen ihre Macht herauszufordern.
Neben dem Geld ist die Häresie korrumpierten Glaubens das zweite Standbein der Jünger in der Region. Mehr noch als Brujah und Toreador fördern die Setiten das Entstehen zahlreicher Blutkulte, oft mit sich selbst als Objekt der Verehrung oder als Kultführer, um die Menschen von der Lasombra-dominierten Kirche abzubringen. Diese Untergrundbewegungen sind besonders in den Bevölkerungsgruppen mit afrikanischer Abstammung populär und bei diesen schüren die Seiten auch den Rassenhass gegen die europäischen Besetzer und Diktatoren, um mit Revolten und Unruhen die politischen Systeme zu destabilisieren.
Dabei sind die Jünger des Set weit weniger geeint, als es Außenstehende glauben. Unter den beiden mächtigsten Ahnen der Karibik – Ghede und seinem Kind Ezuli – tobt schon lange ein Konflikt um Macht und Einfluss in der Welt der Sterblichen wie auch im Clan. Bisher hat dieser Zwist den Erfolg des Clans in der Karibik nicht verhindert, aber sollte die Uneinigkeit weiteren Kreisen bekannt werden, könnten gewiefte Kainiten dies nutzen, um die Vorherrschaft der Setiten zu beenden.

Mitglieder
Nicolas Naaman, 8. Generation, Kuss: 1881
Schwester Antonia, 10. Generation, Kuss: 1947
Gilma Uribe, 11. Generation, Kuss: 1977
Marita Veron, 11. Generation, Kuss: 1980

Treffpunkt: Monasterio de La Popa
Ziele: Die momentane Machtposition nutzen, um Ressourcen für die Erweckung von Set bereit zu stellen.


Nicolas Naaman, Apophis Liebling
Jünger des Set, 9. Generation, geboren: 1856, Kuss: 1881, Erzeuger: Hesha Ruhadze
Wesen: Fanatiker, Verhalten: Visionär
Präsenz 4, Serpentis 5, Verdunklung 4, Setiten-Hexerei (Pfad der Verderbnis) 3
Einfluss 3, Gefolgsleute 5, Herde 5, Kontakte 4, Ressourcen 4, Status 4
Pfad des Typhon 3, Willenskraft 9
Clansschwäche: Nicolas verlässt nur noch ungern die Sicherheit des Tempels und meidet offene Plätze.

Geschichte: Nicolas Naaman wurde zu einer Zeit geboren, wo Ägypten nach einer kurzen Zeit des Aufschwungs und der Unabhängigkeit wieder unter die Kontrolle des britischen Empires fiel. Der ägyptische Staat hatte sich für den Bau des Suez-Kanals bis zum Bankrott verschuldet und englische Beamte besetzten Minister- und Richterposten und übernahmen die Kontrolle über das Land. Als uneheliches Kind eines Engländers mit einer Ägypterin behielt Nicolas seinen ägyptischen Namen, konnte aber in London aufs College gehen. Trotz der guten Ausbildung, die ihm sein Vater ermöglichte, blieb er stets ein Außenseiter, den die rassistischen Engländer spüren ließen, was sie von seiner minderwertigen Herkunft hielten. Nicolas verstand, dass er genau wie sein Land den Engländern kräfte- und ressourcenmäßig unterlegen war und suchte nach anderen Möglichkeiten die Verhältnisse auszugleichen. Es gelang ihm die wohlgeborenen Sprösslinge der Lords und Ladys Opium abhängig zu machen und verführte sie zu homoerotischen Eskapaden nach deren Bekanntwerden sie zuerst gesellschaftlich und dann auch finanziell ruiniert waren.
Sein Erzeuger begrüßte sein Vorgehen, die gesellschaftliche Elite des Empires zu ruinieren, um sie langfristig zu zerstören zu können und nahm ihm in den Clan auf. Nicolas blieb noch längere Zeit in London, wo er mehrere okkulte Geheimbünde gründete oder unterwanderte und auch mit Aleister Crowley in Kontakt stand.
Wegen seiner kontinuierlichen Versuchen das Empire von innen zu zermürben geriet er in Konflikt mit dem Archonten Theo Bell und musste England zur Zeit des 1. Weltkrieges verlassen. Im Iran organisierte er erste große Versorgungsrouten für Opium und Morphium, als die Engländer zunehmendes Interesse an der dortigen Ölförderung gewannen. Er überlebte dort zwar einen Anschlag von Assamiten, fiel jedoch kurze Zeit später in Starre und Gefolgsleute brachten ihn nach Ägypten zurück.
Erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges erwachte er wieder aus der Starre. In Anerkennung seiner Dienste für den Clan wurde er von den Priestern im Pfad des Typhon geschult und zur Unterstützung der Clansinteressen nach Kolumbien entsandt, wo die Setiten gerade dabei waren, die komplette Kontrolle über das Land zu ergreifen. Aus der Zeit verfügt er immer noch über beträchtlichen Einfluss in der Politik, den Drogenkartellen und der Ölindustrie.
Nach dem Ende der offenen Kämpfe zog sich Nicolas in seinen Tempel in Cartagena zurück, um sich mehr seinem verstärkten Interesse in esoterischen Fragen zu widmen. Er hat sich in seinem Blutkult mit fanatisch loyalen Anhängern umgeben, an denen er verschiedene Theorien über die Beschaffenheit der Seele testet und wendet sich allgemein eher spirituellen als weltlichen Fragen zu.
Aussehen: Normalerweise reichen Nicolas die besten, golddurchwirkten Seidenmäntel, auf die Schlangenmotive auf Rücken und Ärmel angebracht wurden. Sollte er den Tempel verlassen, speziell bei öffentlichen Auftritten, wählt er sorgfältig die Kleidung aus, die am wirkungsvollsten, den von ihm gewünschten Effekt erzielt. Um aufzufallen, verzichtet er auf einfache Anzüge zugunsten von roten oder hellblauen Seidenhemden, die aufwendig mit Goldstickereien verziert wurden. Um Set zu ehren färbt er sich regelmäßig die Haare mit Henna und trägt viel Goldschmuck oder andere Accessoires, um seinen Reichtum darzustellen. Er atmet und blinzelt nicht und vollführt kaum Bewegungen oder Regungen über das Nötigste hinaus. Er spricht betont leise aber sehr deutlich, um sich die volle Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zu sichern.
Verhalten: Nicolas ist ruhig, kalt und glatt wie eine Schlange. Es sieht sich nur als ein Werkzeug in Sets Händen, ein Diener für eine größere Sache. Er hat keinerlei Stolz oder Selbstachtung und wird sich ohne zu Zögern erniedrigen, alle seine Ressourcen oder sich selbst opfern, wenn es seiner Sache dient.
Mit Leichtigkeit identifiziert er Schwächen und Makel in Charakter und Seele und nutzt dies aus, um alle, die sich für groß und stark, für gut und edel halten, auszuhöhlen, zu erniedrigen und zu zerbrechen. Seine Opfer lässt er dann als Schatten ihrer selbst weiter existieren, damit sie weiter zum Klima von Angst und Verzweiflung beitragen. Nur die wenigen, die seinen Versuchungen widerstehen, müssen mit Gewalt beseitigt werden. Nicolas ist personifizierte, gnadenlose Entropie und Wegbereiter für Sets glorreiche Rückkehr.
Zitat: „Am jetzigen Verfall hat jeder von uns seinen eigenen Anteil.“


Schwester Antonia, die Maßlosigkeit
Jünger des Set, 10. Generation, geboren: 1902, Kuss: 1947, Erzeuger: Manuel Soarez
Wesen: Abweichler, Verhalten: Pädagoge
Präsenz 4, Serpentis 1, Verdunklung 3
Einfluss 1, Gefolgsleute 5, Herde 3, Kontakte 2, Ressourcen 3, Status 3 (Harpyie)
Menschlichkeit 2, Willenskraft 7
Clansschwäche: Wegen ihrer schwachen Selbstkontrolle bereitet Antonia schon grelles Licht einer Neonlampe Unbehagen. Sie hält sich lieber im Halbdunkel auf, auch um sich eine mysteriöse Aura zu geben.

Geschichte: Antonia Nieto konnte noch nie gut mit Regeln leben. Stets musste sie alle Grenzen testen und Tabus brechen, einfach weil sie da waren. Als Teenager verführte sie einen ihrer Lehrer. Er wurde dafür suspendiert, sie kam in ein katholisches Mädcheninternat. Ihre psychologischen Spiele wurden ausgereifter, so dass die Nonnen mehr unter den zunehmend härteren Strafen litten als sie und in Depressionen verfielen oder sich in Alkoholismus flüchteten. Antonia erkannte die hervorragenden Möglichkeiten für körperlichen und geistigen Missbrauch, die die Kirchenhierarchie bot und trat als junge Frau dem Convento de Nuestra Señora de la Candelaria in Cartagena bei.
Über Jahre spielte sie die Nonnen des Klosters gegeneinander aus und brachte das Schlechteste in ihnen hervor. Zunehmend gelangweilt suchte sie sich andere Exzesse, um sich zu stimulieren und erforschte wahllos die Todsünden Trägheit, Wollust und Maßlosigkeit. Ihr Ruf als Schwester Sünde drang zu ihrem Erzeuger, der sie in den Clan holte.
Für die Setiten baute sie ein Netzwerk aus Menschenhandel und Zwangsprostitution aus, mit Frauen und Kindern die von Guerillas und Revolutionären aus ihren Dörfern verschleppt und mit Einschüchterung und Drogen gefügig gemacht wurden. Eine Zeitlang hatte sie sogar die Führung des Clans inne, und thronte matriarchalisch als die Große Hure in ihrem Bordell „Hotel Santa Klara“ gleich einem Kalifen in seinem Harem.
Derweil legte sie unter dem Monasterio de La Popa den Grundstein für den Setiten Tempel, wo Generationen von ihren Schülerinnen ausgebildet und ausgesandt werden sollten, um die Welt zu verderben.
Ihr Erfolg blieb auch im Clan nicht ohne Anerkennung, allerdings nicht mit den von ihr erwünschten Folgen. Mit der wachsenden Bedeutung der Setiten in Cartagena und des dortigen Tempels, wuchs der Druck der Ahnen einen Typhoniten als Priester dort zu installieren, um die ideologische Ausrichtung zu schärfen und sich nicht in einem unkontrollierten Rausch zu verlieren.
Mit der Ankunft von Nicolas verlor Schwester Antonia somit ihre Führungsrolle, bleibt aber eine der einflussreichsten Machtfaktoren in der Stadt. Solange sie Nicolas im Tempel beschäftigen kann, ist er ohnehin auf ihre Kontakte und Gefolgsleute angewiesen und sie ist schon gespannt, ob sich auch Typhoniten noch weiter korrumpieren lassen.
Aussehen: Antonia ist groß, kräftig und korpulent. Sie war mal hübsch, aber endlose Exzesse haben bereits ihre Spuren hinterlassen, bevor sie den Kuss erhielt. In der Öffentlichkeit trägt sie ihre alte Nonnentracht und darunter heiße Reizwäsche oder SM- und Latexoutfits.
Verhalten: Schwester Antonia wird von einem unstillbarer Hunger nach mehr geplagt und tut alles um zu verstören und Leute geistig krank zu machen. Sie selbst fühlt sich dabei jedoch zunehmend abgestumpft und sucht nach immer größere Exzesse, um noch etwas zu fühlen. Ihre schwindende Menschlichkeit lässt sie immer leichter die Kontrolle verlieren und ihre halbherzigen Versuche auf den Pfad der Ekstase zu wechseln, waren bisher wenig erfolgreich, so dass die Gefahr besteht, in naher Zukunft komplett dem Tier anheim zu fallen.
Zitat: „Was ist es, dass du wirklich willst? Ich will mehr davon!“


Gilma Uribe, Reiterin der Apokalypse
Jünger des Set, 11. Generation, geboren: 1954, Kuss: 1977, Erzeuger: Schwester Antonia
Wesen: Masochist, Verhalten: Raubein
Präsenz 1, Serpentis 3, Stärke 2, Seelenstärke 3
Einfluss 2 (Gangs), Gefolgsleute 3 (Schläger), Kontakte 3, Ressourcen 2, Status 2 (Sheriff)
Menschlichkeit 4, Willenskraft 8
Clansschwäche: Gilma empfindet Ra als ihren persönlichen Feind. Sie quält sich regelmäßig mit Sonnenlicht, um sich abzuhärten und eines Nachts an Sets Seite den finalen Sonnenuntergang zu sehen.

Geschichte: Gilma ist bereits mit Gewalt auf die Welt gekommen und hat ihre Mutter dabei getötet. Nachdem Krieg und Revolten sie aus ihrem Dorf vertrieben haben, ist sie alleine in einer grausamen Welt mit einer Waffe in der Hand aufgewachsen. Es gelang ihr, mit der Wilderei zu überleben, zuerst mit den erlegten Tieren als Nahrung, dann mit dem Verkauf exotischer Trophäen und später indem sie die naiven Safari-Touristen im Busch ausraubte.
Sie war härter als viele Männer, aber am grausamsten zu sich selbst. Durch Einschüchterung konnte sie eine kleine Bande von Halsabschneidern um sich sammeln und begann frei von jeglicher Ideologie Waffen an alle Konfliktparteien in Kolumbien zu verkaufen. Nach der Feier zu einem weiteren erfolgreichen Deal traf sie ihre Erzeugerin in einem der Bordelle Cartagenas.
Die Setiten boten ihr zum ersten Mal so etwas ähnliches wie eine Gemeinschaft, eine gewisse Struktur und Richtlinien und daher kommt der Tempel dem am nächsten, was ihre verdrehten Gefühle als Heimat empfinden würden. Als Neugeborene war es ihr Wunsch, alle Feinde ihres Clans zu zermalmen und sie begann ihr körperliches und ideologisches Training mit Anhängern vom Pfad des Kriegers. Schließlich wurde sie aber von denen zurück gewiesen, angeblich weil sie zu schwach wäre. Sie glaubt, dass die Krieger keine Frau in ihrem Zirkel haben wollten.
Frustriert kehrte sie nach Cartagena zurück, nur um festzustellen, dass auch hier ein Mann per Anweisung vom Haupttempel das Sagen übernommen hatte und sie jetzt regelmäßig einen Großteil ihrer Gewinne an den Tempel abführen darf.
Seitdem verbringt sie weniger Zeit im Tempel sondern streift jede Nacht unablässig durch die Straßen, um sich ein Ventil für ihre Verbitterung zu suchen. Für die Setiten bekleidet sie eine Funktion ähnlich dem eines Sheriffs oder einer Geißel und stöbert ungebetene Besucher auf. Theoretisch ist ihre Funktion nur auf die von den Setiten kontrollierten Domänen beschränkt, aber sie schaut auch gerne mal in anderen Vierteln nach dem Rechten und wehe dem, der sich ihr in den Weg stellt.
Gilma kontrolliert auch immer noch viele der Waffenlieferungen, die für das Drogengeld ins Land kommen und ihre Kontakte reichen bis Afrika. Sie versteht, dass Drogen wahrscheinlich das bessere Gift sind, um die Welt zu zerstören, aber sie mag den Tod lieber mit viel Lärm und Geschrei.
Schließlich hat sie auch noch in den Wohnvierteln rings um La Popa die meisten der jugendlichen Straßenbanden und eine Reihe von organisierten Verbrechern mit Gewalt und Einschüchterung unter ihre Kontrolle gebracht, um den Tempel vor möglichen Angriffen zu schützen. Ihr Einfluss bei den Drogenkartellen und unter der korrupten Polizei hat allerdings sehr gelitten, nachdem die letzten Bandenstreitigkeiten in regelrechte Straßenschlachten ausgeartet sind. Sie vermutet das Werk von El Generalissimo dahinter und er steht jetzt ganz oben auf ihrer Abschussliste.
Aussehen: Gilma hat ein burschikoses Aussehen mit sehr kurzen Haaren und den kräftigen Rücken einer Schwimm-Athletin. Sie ist meist locker bekleidet mit Kakifarbenen Shorts und einem ärmellosen, weißen Hemd, das ihre beeindruckende Schlangentätowierung gut zur Geltung bringt.
Ohne die Tätowierung könnte man sie auf den ersten Blick für eine Brujah oder Gangrel halten und sie macht sich nicht die Mühe solche Fehleinschätzungen zu korrigieren.
Verhalten: Es kümmert Gilma nicht mehr, ob sie schon mit ihrer grenzenloses Selbstverachtung geboren wurde oder ob die kalte und zynische Welt sie dazu gemacht hat. Sie könnte kein spezielles Ereignis benennen, dass sie so werden ließ. Vielleicht war es tatsächlich die allnächtliche Bestätigung ihrer vorgefassten Meinung. Sie verabscheut sich selbst und jede Nacht nimmt sie Rache an der Welt, um ihr all die Schmerzen, ohne die sie nicht mehr leben kann, tausendfach zurückzuzahlen. Heimlich hofft sie im endgültigen Tod den Frieden zu bekommen, den sie im Leben und Unleben nicht finden konnte, aber bis dahin hat sie noch eine Mission zu erfüllen: Der ganzen Welt den Frieden und das Vergessen des Untergangs zu bringen.
Zitat: „Der Mensch kann zwar tun, was er will; er kann aber nicht wollen, was er will. Von der Hoffnung genarrt, tanzt er dem Tod in die Arme.“


Marita Veron, die Gottesanbeterin
Jünger des Set, 11. Generation, geboren: 1959, Kuss: 1980, Erzeuger: Schwester Antonia
Wesen: Schurke, Verhalten: Adrenalin-Junkie
Präsenz 2, Serpentis 1, Verdunklung 3, Tierhaftigkeit 2
Einfluss 1, Gefolgsleute 3, Kontakte 4, Ressourcen 3, Status 1
Menschlichkeit 6, Willenskraft 9
Clansschwäche: Tollkühn fordert Marita immer wieder die Sonne heraus und liefert sich Wettrennen gegen den Sonnenaufgang mit ihrem Schnellboot oder anderen getunten Fahrzeugen.

Geschichte: Marita Veron lebte schon immer ein schnelles, exzessives Leben, mit Drogen, Geld und heißen Maschinen. Ihr gutes Aussehen und ihre mitreißende Art verhalfen ihr leicht zu Gönnern, die ihren ausschweifenden Lebensstil finanzierten. Zecken-gleich biss sie sich in ihrem Opfer fest und saugte sie finanziell wie emotional aus, nur um die ruinierten Hüllen zurückzulassen und zum nächsten weiter zu ziehen.
Marita mischte sich in Kolumbiens Partyszene mit VIPs, aber nicht auf der Suche nach Ruhm, sondern nach der wahren Action. Immer auf der Suche nach dem nächsten Kick fand man sie auf Untergrund-Raves, bei illegale Autorennen oder in Extremsportarten. Am meisten reizte sie das Verbotene und Duelle mit der Polizei auf dem Motorrad oder im Schnellboot waren unausweichlich.
Sie landete bei ihrer Erzeugerin, als sie als Drogenkurierin von ihrem Kunden betrogen und mit vorgehaltener Waffe, betäubt und gefesselt wurde. Da er noch Schulden bei Schwester Sünde hatte, wurde Marita kurzerhand in die Prostitution verkauft, um diese zu begleichen.
Nach einer kurzen Zeit der Prüfungen als Ghul und Tempelhure, erhielt sie den Kuss, um den erweiterten Einfluss der Setiten in Cartagena zu festigen. Ihr wurde aufgetragen, die Versorgungswege für den Clan in Kolumbien zu sichern, eine Aufgabe, die ihr bislang eher schlecht als recht gelang.
Zwar konnte sie bisher verhindern, dass die Giovanni Einfluss am Flughafen gewinnen, doch schon seit einiger Zeit muss sie dulden, dass sich die Brujah Abo eine Zuflucht am Hafen gesucht hat. Auch wenn dies die Leistungsfähigkeit ihres Netzwerks nicht beeinträchtigt, lässt es die Setiten schwach aussehen, wenn sie sich in diesem wichtigen Punkt nicht durchsetzen können.
Marita macht bedenkenlos Geschäfte mit jedem, der sich auf ihre Forderungen einlässt. Vermutlich als einzige kann sie schnell und sicher ganze Lastwagen-Ladungen oder Personen an jedem beliebigen Punkt innerhalb Kolumbiens oder der Karibik bringen. Seit sie regelmäßig Sabbat-Rudel nach Kolumbien geschleust hat, erstreckt sich ihr Einfluss bis Mexico City.
Es ärgert sie allerdings zusehends, dass sie zwar innerhalb und außerhalb des Clans als nützlich angesehen wird, man sie jedoch nicht voll respektiert. Sie fürchtet eines Nachts als ersetzbares Bauernopfer zu enden und sucht nach Möglichkeiten sich unentbehrlicher zu machen. Bisher stehen nur eine Reihe Neugeborene und Anarchen in ihrer Schuld, da Ahnen oft über genug eigene Ressourcen verfügen und ihre Dienste nicht benötigen. Zudem traut sie Nicolas jederzeit zu, sie zu hintergehen, um vielleicht Platz für ein eigenes Kind zu schaffen. Da auch keiner ihrer Psychotricks bei dem Typhoniten fruchten, versucht sie Antonia und Gilma zu gewinnen, den Kult der Sekhmet in Cartagena stärker zu fördern und darüber Einfluss auszuüben. Auch wenn die beiden das grundsätzlich für eine vielversprechende Idee halten, sind sie noch nicht überzeugt, dass sie so auch gegen Nicolas vorgehen sollten.
Aussehen: Marita Veron ist ein quirliges Girlie mit einem roten Lockenkopf. In flachen Turnschuhen, kurzen Hotpants über zerrissenen Nylons und mit enganliegendem, halbdurchsichtige Netzhemden, die ihre Kurven gut zur Geltung bringen, macht sie eine gute Figur auf der Straße oder jeder Party. Sie trägt offen ein goldenes Ankh-Amulett, von dem eine schwache magische Aura ausgeht.
Verhalten: Spontan, energetisch und ansteckend gut gelaunt kann Marita schnell mitreißen und Emotionen anfachen. Wer allerdings nicht mitzieht wird von ihr schnell wieder als feiger Langweiler ausgegrenzt. Sie spielt gerne die naive Unschuld samt Schmollmund und ist immer zu einem Flirt aufgelegt. Sie kann jedoch auch sehr manipulativ sein und verliert nie ihr Eigeninteresse aus dem Auge. Oft spielt sie nur mit ihrem Umgang, um ihn nach Möglichkeit auszunutzen oder gegeneinander aufzuhetzen. Dabei nutzt sie gerne zweideutige Anspielungen, um Schwächen betont hervorzuheben. Die meisten Männer sind chauvinistische Machos und Marita weiß das geschickt gegen sie einzusetzen. Sie gerne ihr gutes Aussehen zur Verführung und um Minderwertigkeitskomplexe in anderen zu erzeugen. Je mehr sie ihre Gegenüber ungestraft erniedrigen kann, um so besser fühlt sie sich selbst.
Zitat: „Ja, Mann. BUMM! Das geht voll ab, ich sach's dir! Besser ausbrennen, als langsam zu verblassen!“



La Popa

Woher kommen die höchsten Berge? so fragte ich einst. Da lernte ich, dass sie aus dem Meere kommen. Dies Zeugnis ist in ihr Gestein geschrieben und in die Wände ihrer Gipfel. Aus dem Tiefsten muss das Höchste zu seiner Höhe kommen.
- Friedrich Nietzsche, Also Sprach Zarathustra (1883-91)

Mitten in der Stadt erhebt sich bis auf über 150 m Höhe der grüne Hügel Cerro La Popa, der von seiner Form her an ein Schiffsheck (la Popa) erinnert. Das dornige Dickicht ist der letzte fast unberührte Fleck Vegetation aus der präkolumbianischen Ära und selbst mit einer Machete gäbe es kaum ein Durchkommen. Lediglich ein unbefestigter Schotterpfad windet sich mühsam den Hügel zum Kloster de la Popa hinauf.
Die Dornenhecken haben den Ruf, Menschen zu verschlucken und unter die Erde zu ziehen. Auch wenn die regelmäßig verschwundenen Teenager wahrscheinlich eher auf das Konto von den marodierenden Straßenbanden in der Umgebung gehen, stimmt es, dass La Popa sehr still und bar alles tierischen Lebens wirken kann.


Monasterio de la Popa

Der 1606 gegründete Convento de Nuestra Señora de la Candelaria verehrt Cartagenas Schutzpatronin, die Schwarze Maria (Virgen de la Candelaria), der jedes Jahr am 2. Februar eine Wallfahrt gewidmet wird. Der Aufstieg zum Kloster ist gerade tagsüber in der karibischen Hitze extrem anstrengend und der Weg ist auch nicht ganz ungefährlich, so dass sich kaum Besucher hierher verirren.
Man hat allerdings vom Kloster aus einen überragenden Blick über die ganze Stadt und in der Vergangenheit diente es auch schon mal als Festung und Rückzugsort bei Piratenangriffen. Im Unabhängigkeitskrieg wurde hier der letzte Vizekönig Granadas Antonia Amar festgehalten, bis er abdankte und ins Exil gezwungen wurde.
Um den Ort ranken sich einige Legenden. So soll er schon vor der Ankunft der Spanier ein Heiligtum der Indianer beherbergt haben und tief im Berg gibt es immer noch ein unerforschtes Höhlensystem, dessen obere Ebenen von den Mönchen als Katakomben genutzt wurden und werden.
Mit ihrer Machtergreifung in Cartagena haben auch die Setiten ihren Tempel dorthin verlegt. Der Typhonit Nicolas hat dort in einem versiegelten Gang einen abgetrennten Kopf eines ehemaligen Vampirs gefunden. Nachdem dieser mit etwas Blut gefüttert wurde, erwachte der Kopf zu neuen Unleben, aber er scheint recht wahnsinnig zu sein und orakelt in einer unverständlichen Sprache. Der Setiten-Priester glaubt, dass sich Sets Wille aus den Worten des Orakels entschlüsseln lässt und er beobachtet den Kopf aufmerksam jede Nacht.


Der Tempel des Set

Tief im Berg unter dem Kloster liegt das Heiligtum der Setiten Cartagenas. An den Wänden des unterirdischen Ganges, der zum Tempel führt, ist eine Szenerie eines realistischen Wüstenpanoramas und kleine Leuchtdioden an der Decke bilden den Sternenhimmel, wie man ihn in Ägypten sehen würde. Die Luft ist stets sehr warm und trocken, um selbst das Klima nachzuahmen. Je näher man dem Tempel kommt, desto mehr Sand sammelt sich auf dem Boden, der aufwendig aus Ägypten importiert wurde. Der Eingang ist ein in Stein gemeißelter Felsendom, der von tierköpfigen Götterstatuen bewacht wird.
Die Wände im Vorraum sind mit Hieroglyphen bedeckt, die die Geschichte von Set und seiner rechtmäßigen Herrschaft über Ägypten erzählen. Was sich nicht erahnen lässt, ist, dass der Raum drei Meter in die Tiefe geht, aber mit Sand aufgeschüttet wurde. Unwissende kommen nur schwer im lockeren, rutschigen Sand voran und laufen Gefahr die unter der Oberfläche ruhenden Schlangen und Skorpione zu stören. In den Tiefen unter dem Sand können Setiten ruhen, die den Tempel besuchen oder die im Dienste Sets in Starre gefallen sind. Einige größeren im Sand verborgenen Felsbrocken erlauben schnelle und sichere Passage, wenn man den Weg kennt.
Hinter dem Vorraum verblasst auch schnell das schwache Licht der simulierten Sterne und der Tempelraum selbst liegt in absoluter Dunkelheit. Es gibt hier keinerlei Lichtquellen, aber die Setiten haben keine Probleme sich hier praktisch blind zurechtzufinden. Wie im Inneren einer Pyramide läuft der Raum von seinem quadratischen Grundriss spitz zu. Nahe des Randes wird die Decke von Säulen gestützt, die weitere Inschriften mit Hieroglyphen haben. Eine dieser Säulen dient als Fokus eines Schutzrituals, um Geister fernzuhalten, denn davon gibt es zahlreiche, die als Opfer im Tempel entstanden sind. An vier weiteren ringeln sich vier Meter lange tönerne Schlangen nach oben. Diese magischen Tierstatuen dienen als Wächter des Tempels und greifen jeden Eindringling an, wenn sie nicht von den Setiten andere Befehle erhalten. In der Mitte an der vom Eingang gegenüberliegenden Wand erhebt sich eine große Steinstatue von Set. Davor ist der Opferaltar, dessen schwerer Steindeckel sich zur Seite schieben lässt. Das Innere des Altars gleicht einem Sarkophag in dem eine Tierhybrid-Mumie liegt, die halb Mensch, halb Krokodil ist.
Ein weiterer Durchgang auf einer Seite führt in einen verwinkelten Bereiche kurzer Gänge in den auf einigen Regalen und in einigen Schränken verschiedene Ritualkomponenten gelagert werden, wie Öle, Myrrhe und Weihrauch, Zeremonienroben, goldene Schalen, kleinen Götterstatuen und Papyri mit heiligen Texten und ägyptischer Geschichte. Seitlich hinter der Statue gibt es einen weiteren Durchlass, der jedoch nur Arm dick im Durchmesser ist und knapp unter der Sandoberfläche verborgen liegt. Dieser Weg steht nur Setiten in Schlangenform offen und er ist zusätzlich thaumaturgisch gegen alle Nicht-Setiten geschützt.
Hier gelangt man in die Zuflucht des Hohepriesters von Set, die die wahren Schätze des Tempel beherbergt. Neben beträchtlichen Mengen von Gold und Juwelen aus der Zeit der Konquistadoren, lassen sich hier einige magische Artefakte und Amulette finden und zahlreiche Papyrus-Rollen, die Geheimnisse der Setiten-Hexerei beinhalten, aber auch Teile von Sets Plänen für die Weltherrschaft.

Die meisten der magischen Schutzrituale wurden von einer Fluchmumie bei der Einweihung des Tempels vorgenommen. Da die Setiten ihrem psychopathischen Verbündeten kaum vertrauen können, hat Nicolas begonnen die Setiten-Hexerei zu studieren, um selber für angemessenen Schutz zu sorgen.

Skorpione & Schlangen Ghule
Die Skorpione und Schlangen im Vorraum sind normale Tiere, auch wenn sie regelmäßig mit Überresten von Opfern aus dem Tempel oder dem Blut ihrer vampirischen Herren gefüttert werden. Sie stellen keine echte Gefahr für Untote dar, aber für Sterbliche ist ihr Gift extrem tödlich.

Schlangen Ushabti
Die vier tönernen Wächter im Tempel sind belebte Statuen, ähnlich einem Golem. Wie bei echten Schlangen basiert ihre Wahrnehmung hauptsächlich auf Vibrationen im Boden, so dass sie auch in völliger Dunkelheit praktisch lautlos ihre Opfer finden können. Sie greifen jeden an, der den Tempel betritt. Auf Befehl eines Setiten, können sie wieder auf ihren Wachposten zurück geschickt werden. Der Befehl ist geschickt in einer ehrfürchtigen Begrüßungsformel versteckt, die eh immer bei Betreten des Tempel gesprochen wird. Danach bleiben sie solange inaktiv, bis erneut jemand den Raum betritt.

Attribute: 4/4/4, 0/0/0, 1/1/1
Aufmerksamkeit 2, Handgemenge 2, Heimlichkeit 2
Angriff (6W): Packen (4W, Schlagschaden), Biss (5W, tödlich)
7 Gesundheitsstufen, ohne Verwundungsabzüge

Tierhybrid-Mumie
Diese Kreatur des Apophis ist ein Hybrid aus Leichenteilen von Menschen und eines großen Krokodils, die zusammen genäht und dann mit Bandagen umwickelt und mumifiziert wurden. Dabei sind Körper und Extremitäten menschenähnlich geblieben, aber Kopf, Hände und Füssen sind vom Krokodil.
Im Gegensatz zu anderen Zombies der Nekromantie verfügt dieses Wesen über eine gewisse Intelligenz und auch wenn es magisch in den Dienst gebunden ist, hat es durchaus gewisse eigene primitive Wünsche und Vorstellungen.

Attribute: 6/3/6, 0/0/0, 2/2/2
Handgemenge 2, Linguistik 3 (Ägyptisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch), Okkultismus 2
Menschlichkeit 1, Willenskraft 10
Angriff (5W): 2x Kralle (7W, Schlagschaden), Biss (8W, tödlich)
Die Mumie kann denselben Gegner 3x pro Runde mit den vollen Würfelpool angreifen, sich aber nur einmal verteidigen.
10 Gesundheitsstufen, ohne Verwundungsabzüge


Festung San Felipe

Am Fuße der Hügels von La Popa liegen direkt vor dem Eingang nach Centro die Ruinen der mächtigen Festung San Felipe. Auch nach der langen Zeit des Verfalls sind die dicken Mauern immer noch beeindruckend und lassen erahnen mit welcher Größe sich das Bauwerk den Ruf als bestes Vorbild für spanische Militärarchitektur erworben hat. Das mag nicht zuletzt daran liegen, das angeblich jeder einzelne Stein mit dem Blut von den Sklaven getränkt ist, die die Festung errichten mussten.
Die Festung wurde gebaut um spanisches Gold und Galeonen vor Piratenangriffen zu schützen. Die günstige Lage erlaubte eine souveräne Kontrolle des Hafens und der gesamten Bucht. Erst 1697 konnte sie vom Freibeuter Baron de Pointis eingenommen werden und spielte später eine essentielle Rolle in der Abwehr englischer Angriffe.
Dabei waren nicht nur die Mauern von großer Bedeutung für den Erfolg der Verteidiger, sondern auch das unterirdische Netzwerk von Gängen und Tunneln, dass sich unter der Festung erstreckt und sie mit den Wallanlagen und den kleineren Forts von San José und San Fernando verbindet. Hier ließen sich nicht nur hervorragend Vorräte einlagern, sondern es konnten auch ungesehen Truppen verstärkt oder abgezogen werden.
Die ersten Verteidigungsanlagen und Tunnel wurden bereits 1536 mit Hilfe einer Brut von Nosferatu erschaffen. Die Kanalratten wurden aber schon seit 1610 nicht mehr gesehen. Später wurde das Fort unter Anleitung des Toreadors du Casse mehrfach erweitert und ausgebaut, bis auch er in den Wirren des Unabhängigkeitskrieges hier verschwand. Seitdem vermeiden es die Vampire zu tief in die unterirdischen Gänge einzudringen, aus Furcht, dass noch zu viele Fallen des ehemaligen Nosferatu-Baus intakt sein könnten.
Der oberirdische Teil der Festung, den tagsüber Touristen überrennen, wird wegen seiner strategisch günstigen Lage nachts zu einem neutralen Treffpunkt verschiedener Gangs und Banden oder auch verfeindeter Vampire.
 
Hi,
momentan mache ich mir wieder Gedanken um eine Design-Entscheidung, zu der ich eure Meinung brauchen koennte und zwar geht es um das Bild auf dem Buchcover.

Ich bin kein Kuenstler und ich kenne auch niemanden, der da was machen koennte, also ist es wahrscheinlich aussichtslos da selber etwas Vorzeigbares zu produzieren. Ich kann allerdings ausreichend gut mit Photoshop umgehen, koennte also andere Bilder fuer ein Cover verbasteln.
Wenn man jetzt davon ausgeht, dass ich das nur fuer private Zwecke brauche und das AA-Forum notfalls mit einer zensierten Version leben muss, kann ich Copyright-Bedenken erstmal aussen vor lassen.

Was dann noch bleibt, sind folgende Moeglichkeiten fuer ein Cover Bild:
1. Ich kann ein reales Foto von Cartagena nehmen, ein paar Filter drueber laufen lassen (Oelgemaelde, Bleistiftzeichnung, etc.) und fertig. Mir wuerde es gut gefallen, wenn tatsaechlich etwas von Cartagena auf dem Cover zu sehen waere (fuer mich und meine Freunde soll es tatsaechlich mal eine gedruckte Buchversion geben).
2. Ich koennte ein bestehendes Bild aus irgendeinen der zahllosen White Wolf Buecher nehmen, das thematisch passt. Das sieht wahrscheinlich besser aus, weckt eher das WW-Feeling und mit etwas Glueck waere dann auch ein Vampir oder eine andere duester-coole Gestalt vorne drauf zu sehen.
3. Ich koennte irgendein Bild aus dem Internet mit einem Vampir verwenden. Optimalerweise ewas unter einer Free Commons License (heissen die so?), was ich also frei, nicht-kommerziell verwenden duerfte. Muesste eventuell noch leicht nachbearbeitet werden, macht aber dann hoffentlich keine Copyright Probleme mehr.

Was sind eure Erfahrungen mit solchen Geschichten? Gibt es noch andere Moeglichkeiten?
Theoretisch koennte ich einen Kunst-Studenten mit einem Bild beauftragen, aber viel mehr als Ruhm und Ehre und einen Ersatz von den Materialkosten wuerde ich nicht anbieten koennen.
Kunst-Studenten anwesend?
 
Waehrend der WM kommt man einfach zu nix.
Nu, da ich wieder etwas mehr Freizeit habe, habe ich mal 6 moegliche Cover-Varianten gebastelt. Da fehlt jetzt noch der Schriftzug "Cartagena by Night" darueber und unten drunter kommt noch "V20 Vampire: The Masquerade".

Aber jetzt sagt mir erst mal, welches der Bilder eurer Meinung nach am ehesten die Stimmung fuer Cartagena einfangen und wieder geben wuerde.
 

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