Lurker stand immer noch halb hinter einer der Säulen und spähte durch die aufgehangenen Tücher.
Irgendwie fühlte er sich schlapp, die Neugierde hatte ihn angetrieben, aber jetzt ließ sie ihn Antriebslos zurück. Einher damit meldete sich auch die Nervosität wieder und raunte ihm ins Ohr das er auf einem öffentlichem Auftritt inmitten all dieser Kainiten war, aber eine seltsame Trägheit floß wie Sirup über diese Angst hinweg. Er war schlicht und einfach übersättigt. Wahrscheinlich hatte er vor lauter Unruhe an diesem Abend fünf oder sechs Gläser zu sich genommen. Klates Blut, er hatte das Gefühl es lief in seinem Magen hin und her und wurde langsam zu einem zähflüssigem Klumpen, während es in ihm mehr und mehr gerann.
Es wollte in zu Boden ziehen. So stand er also in seiner Höhle aus Tuch und beobachtete den Ball, er sah den Prinzen und er sah wie die Kettenreaktion von diesem losgetreten wurde, wie Dumont, der eitle Geck, mit der schönen Regeane in die oberen Stockwerke ging. Wie der Prinz, einem mächtigem Schiff gleich durch den Ballsaal glitt und mit dem Mann sprach der den ersten Tanz mit der sterblichen provoziert hatte, Lurker schenkte diesem jetzt etwas mehr aufmerksamkeit und machte sich eine geistige Notiz mit diesem Kerl vorsichtig zu sein. Er konnte nichts in dessen Miene lesen, seine Gestik konzentrierte sich auf das absolut notwendigste. Dieser Mann war verschlagen und undurchsichtig.
Dann bewegte sich der Prinz wieder und Lurkers Blick folgte ihm, gierig darauf bedacht jede Bewegung des Mannes zu verfolgen. Wann immer sich der Regent auch nur halb in seine Richtung drehte kroch er tiefer in sein Versteck.
Einmal, als der Blick des Mannes wie der eines Adlers über die Ecke in der er hockte hinwegfegte, versteckte er sich sogar komplett hinter der Säule.
Dann ging der Prinz zu dem Malkavianer hinüber und sprach mit ihm. Es dauerte einige Augenblicke bis sich die Bedeutung dieser Szene durch Lurkers müdes Bewußtsein gedrängt hatte.
Der Prinz sprach mit dem Malkavianer. Er bezeugte ihm tatsächlich sogar Achtung, wenn auch keine Freundlichkeit in dieser Begegnung mitschwang, so mußte der Andere dennoch ein mächtiger und alter Kainit sein, wenn der Prinz so mit ihm umging. Er schluckte und fühlte sich gleich wieder ein wenig wacher, eigentlich ein wenig ängstlicher.
Sollte dieser Mann, seinem Verhalten zum Trotze, also ein mächtiger Vertreter ihrer Art sein ? Aber er war faszinierend gewesen, seltsam abgehoben, aber dadurch auch sympathisch gelöst von dem was sonst einen mächtigen Kainiten ausmachte. So als wäre er um Lurker besorgt gewesen.
Er befühlte nachdenklich die Visitenkarte des Mannes in seiner Hand. Dann dachte er an etwas anderes. Luka... sie stand an eine Säule gelehnt und gab eine seltsame Vorstellung ab, als würde sie die Säule am umfallen hindern. Lurker jaulte leise und kratzte sich, während er wieder kleine Tritte auf der Stelle machte. Sein Blick fiel auf die Tanzfläche, wo sich die schönen und eleganten seiner Art tummelten. Sie gaben sich alle Mühe un d forcierten sich vor aller Augen. Seht mich an, schienen sie mit ihrer Haltung und ihren schwungvollen Schritten zu sagen.
Nur Luka stand alleine, die schöne, sanfte Luka. Aus irgendeinem Grunde spürte er in sich einen heißen Blitz des Zornes. Die anderen Frauen waren auch nicht hübscher. Es sah nur keiner richtig zu ihr hin.
Und außerdem ist sie die Einzige die dich bisher nicht angespuckt hat, nicht wahr Quasimodo ?
Er wischte den Gedanken beiseite. Er machte zwei entschlossene Schritte in Lukas Richtung, aber dann verließ ihn der Mut und er kroch wieder zurüch hitner die Säulen. Ein anderer Mann, den er einmal sehr gut gekannt hatte, lange vor dieser Zeit. Einer der noch im Licht der Sonne gegangen war, hatte schon nicht wirklich tanzen können. Ein großer Frauenschwarm war dieser Mann auch niemals gewesen. Wieso sollte sich daran etwas ändern ? Lurker konnte nicht einmal tanzen.
Sein Blick fiel auf Luka und er knurrte entschlossen, als er jedoch wieder den Ballsaal durchqueren wollte schnürrte die Angst ihm den Brustkorb zu.
In seinem Kopf wirbelten Bilder wie er auf Luka zu kroch und sie ansprach und diese ihn ansah wie eine widerliche, schleimige Schnecke, in diesem Schreckens Szenario stand dann auf einmal Dumont hinter ihm und hatte mitbekommen wie er Luka stotternd und lispelnd zun Tanz gebten hatte, und der Toereador lachte. Er lachte laut und schallend und sein Finger war auf ihn gerichtet. Alle Finger waren auf ihn gerichtet und während sein Blick panisch nach einem Fluchtweg suchte, sah er das alle lachten. Die gesamte versammelte Meute stand im Kreis um ihn und lachte höhnisch. Die häßliche kleine Mißgeburt gab sich nicht damit zufrieden das man ihn hierher einlud und dann überging. Er wollte teilhaben an ihrem Leben, als sei er einer von Ihnen.
Wenn er nicht so damit beschäftigt gewesen wäre sich zu krümmen und zu winden hätte er sicher auch über sich gelacht. Wie kannst Du an so etwas denken.
Er konnte nicht, er würde nicht zu ihr gelangen, es ging nicht.
Entäuscht und kraftlos sank er im Schneidersitz auf den Boden, ungesehen hinter den Schleiern, wo er verdammt war seine ganze Existenz zu verbringen. Ungesehen, hinter den Schleiern.
Ungesehen, hier hinter Säulen und den Tüchern, du Ochse.
Er sprang auf die Füße und dann huschte er los, zwischen den säulen und der Wand, auf dem Gang der durch Tücher und Pomp vom Ballsaal abgetrennt war. Er trat leise hinter Luka und harderte noch.
Zweimal setzte er an, schüttelte dann aber verärgert den Kopf und brach wieder ab. Dann kaute er wieder auf seiner Hand und schaute auf Lukas Rücken, ihr Kopf hing herunter, sie schien zu schlafen. Absurd, sie konnte gar nicht schlafen. Aber er wollte verdammt sein wenn er sie weiterhin dort so stehen lassen würde. Er hoffte inständig das der Gerruch von alter, verotteter Erde,den er mit jeder Bewegung in ihre Richtung entlies nicht so streng und deutlich sein würde. Dann blieb er zitternd in ihrer Nähe stehen und flüsterte zu ihr hinüber.
Mrs. Linley ich wil nicht vermessen sein, sicher haben sie heute besseres zu tun... aber vielleicht möchten sie mir einen Gefallen erweisen ? Ich würde mich nicht vorne unter den Blick der dort versammelten wagen, aber ich habe sogar hier ein verborgenes Reich gefunden. Würden sie hier, hinter den Tüchern und Säulen, mit mir einen kleinen Tanz wagen ? Es ist nicht viel Platz und für große kunstvolle Tanzschritte wird kein Raum sein und gerecht werde ich ihnen sicher nicht. Aber es würde diesem Abend für mich einen Sinn geben...
Es war raus, er hatte ein paar mal gestockt und er hatte das Gefühl gehabt das er die Worte mit gewalt an seinen zu langen Vorderzähnen hatte vorbei pressen müssen, aber es war raus. Er schluckte hart und schloß sogar die Augen und umkrallte mit seinen Langen Fingern seinen Brustkorb, während er sich möglichst klein machte.