Brainstorming Das Erste Gefecht

AW: Das Erste Gefecht

Naja, das hört sich weitaus langweiliger als Ausgangssituation an, als selbst die weichspülerigste Nobilis-Runde.

Es fehlt der zwingende, der TREIBENDE Konflikt, der das Ganze in Bewegung setzt.

Klar, es gibt die Engel. Alles ist gut. - Nun gibt es irgendwelche untergeordneten Wesen, die bekommen so etwas wie eine Seele. Und auch noch einen eigenen Willen. - Was daran nun konkret den Konflikt darstellen soll, ist mir nicht klar.

Mir gibt gerade die Bibel zu der "ersten Stunde" der Schöpfung recht wenig Informationen her. Interessant wird es erst, als der Mensch im Paradies aufkam und andere Paradiesbewohner (ihrer gottgeschaffenen Natur folgend!) die verbotene Selbsterkenntnis diesen Menschen angetrickst hatten. Nach der Vertreibung aus dem Paradies beginnt ja das ganze Blutvergießen und die ganze Action: Sex, Sex, Sex und Massenmorde, Schlachten, Quälereien, Ignoranz, Genozid etc. Alles hochdramatischer Stoff.

Nur eben in der Zeit davor: warten auf Go(do)t(t). Überall tote Hose und gleichgeschaltete Engel und andere Paradiesbewohner.

Nach der Bibel gab es weniger ein erstes GEFECHT, als kleinere, lokale Rebellen, die auch prompt vom Herrn ihre Quittung bekommen hatten (Schlange verlor ihre Beine, die Menschen ihre Unschuld und das sorglose Leben im Paradies, Luzifer die Harfen-Groupies, etc.).

Ich fand die Idee ganz charmant, wenn es zwischen dem Ewigen (letzten) Schlachtfeld, dem Harmageddon, und den ersten Konflikten eine KONTINUIERLICHE Geschichte der Engel geben könnte, die irgendwie knapp neben der Menschheitsgeschichte verläuft, aber zeitlich nicht linear, sondern kreuz und quer. Das rutscht aber leicht in sowas hier hinein...

Ein Soldat liegt vor Ypern in einem Schützengraben, ein gegnerischer Soldat hat ihm sein Bayonett in die Eingeweide gestoßen, Gedärm und Blut quellen nass aus der schlammfarbenen Uniform: "Ariel, mein Bruder. Ich sterbe." Der andere Soldat: "Ich wollte das nicht. Du weißt es doch." Der Sterbende: "Dann hilf mir. Hilf mir doch." - "Ich kann Dir nicht helfen, wenn Du mich nicht lieben kannst." sagt der junge Fischer an der Schwarzmeerküste. Die Frau, die ihn mit Tränen in den Augen ansieht, wirkt verärgert: "Du sagst 'Du kannst nicht helfen', aber eigentlich meinst Du, daß es Dir egal ist. - Sieh doch wie ich sterbe." Sie nimmt seine Hand und führt sie zu ihrem Gewand, welches sich feucht und klebrig vom vielen Blut, das aus ihrem Bauch quillt, anfühlt. - Mit einem Ruck stößt der ausgemergelte Junkie das Klappmesser dem Geschäftsmann tief in den Bauch. "Du mußt auch meine Position sehen. Ich liebe Dich. Ich Diene. Auch Dir. Sogar Dir." Der Geschäftsmann verdreht die Augen vor Schmerz. Dann flüstert er. "Aber Du willst von mir Vergebung, oder? Ich soll Dir den Schmerz nehmen." - Der junge Massai umarmt von hinten die ebenso junge Frau. "Ich nehme Dir den Schmerz gerne. Doch kann ich Dir keine Vergebung bieten. Dir ist es nicht bewußt. Du verstehst es nicht. Aber - das sage ich Dir ganz offen - Du hast die Wahl. Auch Du. Sieh Dich doch um - die Wahl hat ER in alle Geschöpfe gelegt. Nur ist dies fast allen nicht bewußt. Und Du weißt, wie ER reagiert, wenn jemand das mit der Wahl wirklich versteht... " Der junge Mann nimmt die Frau bei der Hand und geht mit ihr zu den Hütten hinüber. Sie fragt ihn "Wie hast Du Dich gefühlt, als Du mich getötet hast?" - "Ich konnte da nichts fühlen. Rein GARNICHTS!" schreit der Soldat, das Gewehr mit dem aufgepflanzten Bajonett noch in der Wunde drehend. "Du weißt genau, daß wir nichts fühlen können, wenn wir IHM dienen. - Nur ihr habt das nie wahrhaben wollen und baut Euch Eure künstliche und unwahre Weltvorstellung auf. Und ihr sterbt GERNE, weil das Eure Welt für Euch realer macht." Das Gewehr entgleitet seinen Händen. Er sackt im nassen Matsch des Schützengrabens auf die Knie. "Siehst Du es denn nicht, daß ihr einer Lüge nachhängt?" - "Du könntest nicht sterben müssen." sagt der Engel, während er über dem großen Turm schwebt, den die Menschen dort unten zu ihrem eigenen Ruhm bauen. "Dein Bild der Schöpfung ist unwahr. Es ist so wie mit diesem Turm dort unten: Du machst Dir nur zu Deinem eigenen Betrug ein Bild. Und an diesem haftest Du und Du verstehst uns nicht mehr - so wie diese da unten sich auch nicht mehr verstehen können. - Du bist die Liebe selbst. Aber Du wirfst das weg. Dir bleibt nur die Liebe zu Dir selbst. Du hast Dich damit selbst getötet, da Du Deine unendliche Liebe weggeworfen und eingetauscht hast, gegen einen einsamen Schatten der Liebe, die Du eigentlich sein solltest." ...
Sowas ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Nur Gelaber und keine Action. Da passiert mir mit Hinblick auf den Titel einfach zuwenig. Ein "Erstes Gefecht" erweckt in mir Bilder von heftigem Gemetzel, von aufeinanderprallenden Heerscharen, von Waffengeklirr, von Schreien, Blut, Tod, Vernichtung - alles brennt. Und man hat bei all der Zerstörung immer das Bewußtsein: "das alles ist erst der Anfang".

So etwas verbinde ich eher mit "Erstes Gefecht".

Aber das sehe ich in einem "Vorzeit"-Setting nicht, und - ehrlich gesagt - auch nicht in einem Zeitspringer-Setting. Vielleicht ist das der Grund, warum die meisten derartig angehauchten Settings tatsächlich ENDzeit-Settings sind: da passiert wenigstens ständig was Interessantes, was Berührendes, was Packendes.

Z.B in "Die Chroniken der Engel": da wird ein ganz konkreter Krieg auf der (verbliebenen Rest-)Erde gegen Traumsaat, Ketzer und andere Gegner gekämpft, wo man Material für Action-Szene, packende Luftkämpfe etc. herausziehen kann. Dann gibt es Logen, Geheimbünde, Geheimnisse der Welt, wie sie ist, zu erkunden. Und Verschwörungen, Kriminelles, Spionage, etc. aufzudecken. Und Gutes zu tun um sich ab und an trotz Endzeit als HELDEN fühlen zu können (mal wieder ein armes Dorf vor dem sicheren Untergang gerettet - das gibt auch Erfolgserlebnisse, selbst in einem Depri-Setting wie den Chroniken der Engel).

Mir ist beim Ersten Gefecht noch so garnichts klar.

Da kommen keine rechten Story-Ideen auf, da springt kein Funke über, da sind keine GRIFFIGEN, SPANNENDEN Konflikte zu erkennen.

Das wirkt - wie schon gesagt - wie eine (totlangweilige und damit schlechte und verunglückte) Nobilis-Runde (denn Nobilis ist alles andere als langweilig, wenn man sich mal darauf einläßt, daß man dort in einer durchaus Engeln vergleichbaren Position relativ zum jeweiligen Gottwesen spielen soll).

Also: Wo ist das Begeisternde an einem Nicht-Endzeit-, sondern an einem Anfangs-Zeit-Setting?
 
AW: Das Erste Gefecht

Sowas ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Nur Gelaber und keine Action. Da passiert mir mit Hinblick auf den Titel einfach zuwenig. Ein "Erstes Gefecht" erweckt in mir Bilder von heftigem Gemetzel, von aufeinanderprallenden Heerscharen, von Waffengeklirr, von Schreien, Blut, Tod, Vernichtung - alles brennt. Und man hat bei all der Zerstörung immer das Bewußtsein: "das alles ist erst der Anfang".

So etwas verbinde ich eher mit "Erstes Gefecht".

(Schlange verlor ihre Beine, die Menschen ihre Unschuld und das sorglose Leben im Paradies, Luzifer die Harfen-Groupies, etc.).

Deswegen bin ich auch eher für ein antikes/alttestamentarisches Setting !!
Da ist es mit der Harmonie ja schon deutlich vorbei, aber die Sache fängt eben erst an. Es ist alles noch offen....Der Sündenfall ist natürlich schon lange passiert, aber für unsterbliche Wesen ticken die Uhren eben etwas langsamer.
Und zu jener Zeit, als sich unten auf der Erde die ganzen alten Völker: Israeliten, Babylonier, Agypter, Assyrer, Griechen, etc. pp. (wann auch immer man die Spielzeit ansetzt, nimmt man ein vorsintflutliches Setting kann man auch fiktive Kulturen verbraten) sich die Schädel einschlagen, bricht der Konflikt im Himmel auch erst richtig los !
Es hat vorher zwar schon kleinere "Streitereien" gegeben (wie etwa Luzifers Rauswurf...), aber so richtig heftig wird es erst jetzt.
Das wäre noch "Erstes Gefecht" genug und man hätte auch durch die Menschheit beeinflussende, bzw. infiltrierende Engel genügend Potential für Verschwörungen, Geheimnisse, Intrigen und Verrat.
Wie wäre es z.B. wenn die alten polytheistischen Religionen dadurch entstanden sind, das Engel sich im Zuge des Ersten Krieges zu den Herrschern diverser Menschenvölker aufgeschwungen haben und diese aufeinanderhetzen (Eben weil man seinen Mitengel ja so liebt und ihm eigentlich garnicht weh tun möchte, schickt man halt die eigenen Menschen los um seine Menschen alle kaputt zu machen. Vielleicht bringt ihn das ja zur Vernunft...)
 
AW: Das Erste Gefecht

Agroschim schrieb:
Tut mir leid, aber irgendwie hat das einen Kitschfaktor in der Nobilis Region.

Du weisst aber schon, dass dieser Vergleich bei mir als positiv registriert, gell? :D

Nimm Zornhaus Ideen rein und lass die Kämpfe durch alle Epochen stattfinden. Dann nimm dir meine Idee zu Herzen. Es ist egal wann gekämpft wird, die Epoche steht nur als Methaper, es ist egal ob die Engel auf den Stränden von Gallipoli oder in der sengenden Hitze Isreals verbrennen.

Und gerade weil es egal ist, werde ich es aller Wahrscheinlichkeit nach eben nicht dergestalt auswalzen.

mfG
fps
 
AW: Das Erste Gefecht

Zornhau schrieb:
Es fehlt der zwingende, der TREIBENDE Konflikt, der das Ganze in Bewegung setzt.

Gut erkannt. ;)

Die Idee des Ganzen ist nicht aus der Idee eines solchen Konfliktes erwachsen. Es gibt in der ersten Grundkonzeption noch keinen solchen Konflikt.
Denn die ursprüngliche Idee kommt genau aus den Beobachtungen, die ich in den ersten Zeilen meines einleitenden Beitrages dargelegt habe. Die Idee entstand durch die simple Feststellung, dass das (epi)biblische Ende der Zeiten in der Popkultur, speziell auch im Rollenspiel, ständig und ausgiebig behandelt wird, die oft implizierte Ursache (die sich so in der Bibel nach meinem Kenntnisstand ja nicht wiederfindet) - die Rebellion des Lichtbringers - aber eben nur als (nebensächliche) Hintergrundinformation Erwähnung findet. Die ganze Idee war dem Abhilfe zu schaffen. Das war Alles.

Sowas ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Nur Gelaber und keine Action. Da passiert mir mit Hinblick auf den Titel einfach zuwenig. Ein "Erstes Gefecht" erweckt in mir Bilder von heftigem Gemetzel, von aufeinanderprallenden Heerscharen, von Waffengeklirr, von Schreien, Blut, Tod, Vernichtung - alles brennt. Und man hat bei all der Zerstörung immer das Bewußtsein: "das alles ist erst der Anfang".

So etwas verbinde ich eher mit "Erstes Gefecht".

Und das ist letztlich auch eher der Plan. Das, und eben noch ein wenig mehr, denn Waffengeklirr, Schreie, Blut, Tod und Vernichtung kann ich letztlich überall haben. Natürlich, die Szenerie hebt es bereits heraus, und in gewissem Sinne ist das Konzept ja auch aus dem Wunsch nach einer bestimmten Szenerie entstanden, aber einfach nur Flügel an die Soldaten zu kleben, ist eben nur sehr begrenzt geeignet, um dem Ganzen sein eigenes Gefühl, seinen eigenen Sinn, seine Daseinsberechtigung zu geben.

Mir ist beim Ersten Gefecht noch so garnichts klar.

Es sind - mittlerweile - drei "Standbeine", die Das Erste Gefecht für mich ausmachen.
Zum ersten, ursprünglichen und wichtigsten, habe ich mich ja bereits geäussert. Das ist einfach die Vorstellung, den Krieg im Himmel, die Rebellion Luzifers, als Hintergrund zu verwenden. Nicht mehr, nicht weniger. Diese Idee alleine, zieht aber auch schon die ersten, für das Spiel konkreteren, Überlegungen nach sich. Das Erste Gefecht ist ein Kriegsrollenspiel, ein Kampfrollenspiel, ein Actionrollenspiel. Es gibt Waffen, Rüstungen, Mord und Totschlag. Kriegsgetümmel und Schlachtenlärm. Es ist ein Spiel, dass sich (gerne auch wenig korrekt) an Bildern aus der judäochristlichen Mythologie anlehnt. Zehnköpfige Bestien, von Löwen mit hundert Flügeln und tausend Augen gezogene Streitwagen, flammende Schwerter, weisse Schwingen. Mit all dem ausgerüstet könnten dann munter die eigenen Brüder (und deren geflügelte Löwen) niedergemacht, die Pforten des Paradieses erstürmt, sich in feindliches Gebiet eingeschlichen, und gefangene Kameraden aus Gefangenschaft befreit werden.
Nummer zwei, eine Idee, die der ersten recht schnell folgte, war die ebenfalls zu Beginn gestellte Frage nach dem Warum. Was bringt Engel, nein, noch viel konkreter, was bringt die gespielten Engel, was bringt die Charaktere der Spielteilnehmer dazu, zu den Waffen zu greifen, und gegen ihre eigenen Brüder zu kämpfen? Was muss passiert sein? In der Vergangenheit - denn da das Kriegsgeschehen, den eigentlichen Hintergrund des Spiels bieten soll, müssen die Charaktere in es involviert sein. Am besten also gar nicht erst vor dem Krieg mit dem Spiel beginnen, und den Engeln die Möglichkeit geben "es auszudiskutieren". Nein, die Frage nach dem Warum sollte in meinen Augen rückblickend beantwortet werden. Das Erste Gefecht soll kein Spiel um wimmernde Zweifler sein, die sich nach jedem Schwertstreich fragen, ob es das wert ist, gleichzeitg soll eben diese Frage aber zentral sein. Die einfachste Möglichkeit dazu ist es, in zwei Zeitebenen zu spielen. Hauptsächlich während, aber immer wieder auch vor dem Krieg. Und mit diesen Szenen vor dem Krieg dann das "eigentliche Geschehen", und die handelnden Charaktere gleichsam zu kommentieren.
Dann bliebe nur noch die jüngste, die letztgeborene Idee, die für mich das Erste Gefecht, so wie ich es hier vorzustellen begonnen habe, ausmacht. Das ist die Beziehung der Kriegsgegner miteinander, die Liebe der Engel zueinander, um es noch einmal auszusprechen. Sie führt mich zu der Vorstellung eines, wenn man nur den ersten Eckpfosten betrachtet doch mehr oder minder gewöhnlichen, Fantasykriegsrollenspiels (jetzt ohne Ohren, dafür mit Flügeln), in dem sich die Gegner über die noch bestehende Lücke zwischen ihren Schlachtreihen statt Verwünschungen Liebesworte zurufen, und in dem zwei überraschend aufeinander treffende Patroullien zunächst zu Worten, und erst dann zu den Waffen greifen, ohne dass das folgende Blutvergießen weniger und weniger brutal werden würde.

Also: Wo ist das Begeisternde an einem Nicht-Endzeit-, sondern an einem Anfangs-Zeit-Setting?

Was mich begeistert hat, das war wie gesagt erst einmal alleine die Vorstellung vom Anfang. Aber da das noch nicht genug ist (Die Welt ist nicht genug) bin ich hier. ;)

mfG
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AW: Das Erste Gefecht

Was bringt Engel, nein, noch viel konkreter, was bringt die gespielten Engel, was bringt die Charaktere der Spielteilnehmer dazu, zu den Waffen zu greifen, und gegen ihre eigenen Brüder zu kämpfen? Was muss passiert sein? In der Vergangenheit - denn da das Kriegsgeschehen, den eigentlichen Hintergrund des Spiels bieten soll, müssen die Charaktere in es involviert sein.
Muss das Geschehen in der Vergangenheit liegen? Kann nicht die Zukunft zeigen, dass es nicht so weiter gehen kann? Eine Erkenntnis, die in die Zukunft weist...
 
AW: Das Erste Gefecht

Sie helfen nicht weiter. Historisch antike Settings zumindest.

Ein gewisses antikes Aussehen hatte ich mir durchaus vorgestellt, aber keine wirklichen historischen Schauplätze - egal ob nun antik, mittelalterlich oder neuzeitlich.

Säulen und Marmor? Ja.
Rom und Jerusalem? Nein.

Das Antike mit seiner zeitlosen Ästhetik will ich haben.
Die Antike mit ihren historischen Begebenheiten will ich nicht haben.

mfG
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AW: Das Erste Gefecht

blut_und_glas schrieb:
Das beisst sich aber damit:
Was bringt Engel, nein, noch viel konkreter, was bringt die gespielten Engel, was bringt die Charaktere der Spielteilnehmer dazu, zu den Waffen zu greifen, und gegen ihre eigenen Brüder zu kämpfen? Was muss passiert sein?
Es bringt sie nichts Gewesenes dazu. Denn es sind Engel und die funktionieren nunmal nicht so.

Bliebe also ein Einfluss von Außen oder eine Einsicht, das der bisherige Kurs doch nicht so toll ist und nicht da endet, wo die Reise eigentlich hin sollte.
 
AW: Das Erste Gefecht

blut_und_glas schrieb:
Liebe. Glaube. Krieg. Feuer.

Liebe? Haben wir.
Glaube? Vorhanden.
Krieg? Ist im Gange.

Fehlt das Feuer. Und hinter diesem Schlagwort verbirgt sich ein kleines Körnchen Regelwerk.
Ich würde die Engel gerne über Feuer beschreiben. Flammenschwerter, brennender Zorn, feurige Augen... alles da, alles Teil der (dieser!) Vorstellung von Engeln. Engel sind Feuer. Sie brennen. Ihr Zorn, ihre Liebe, ihr Wesen. Sie stehen in Flammen.
Und das will ich in Regeln bannen. Eher noch, ich will diese Idee zur Grundlage (wenigstens zum Teil) des Regelsystems machen.
Die Überlegungen sind dabei zweierlei. Einmal hätte ich gerne die Feuermetapher in der Begriffswahl für die Charakterwerte verarbeitet. Zum anderen hätte ich auch gerne etwas über die Natur des Feuers ausgesagt. Klingt komisch, ich weiss. Feuer brennt. Klingt trivial, weiss ich auch. Es wärmt, und es verbrennt. Es hilft und es schadet. Gleichzeitig. Und das ist etwas, dass ich so in den Engeln, in den Werten, wiederfinden möchte. Ich will "doppelte" Spielwerte. Alles was ein Charakter kann, soll gleichzeitig ein Segen und ein Fluch sein. Wenn sein Zorn besonders heiss brennt, dann versengt er nicht nur seine Feinde, sondern auch ihn selbst.
Woran ich bisher konkret dachte - und das ist wirklich nur der allergröbste Entwurf, nur ein Gerippe - das sind erst einmal zwei "Doppelwerte". Einen der zeigt wie "schnell" das Feuer eines Engels brennt, ob es langsam vor sich hin schwelt, oder ob es mächtig auflodert. Dieser Wert gibt gleichzeitig wie brutal ein Engel sein kann, wie viel Effekt seine Handlungen haben (oder seien wir ehrlich: wie viel Schaden er anrichtet, hier geht es schließlich nicht um goldgelockte Harfenspieler sondern um blutverschmierte Schwertschwinger), aber auch gleichzeitig wie sehr er seine Brüder überzeugen (anstatt totschlagen) möchte und somit wirkt es auch als eine Art negative Initiative, eine Handlungsverzögerung. Der zweite Wert beschreibt die Hitze des Feuers, und damit einerseits die Fähigkeiten, das Können des Engels seine Liebe und Hingabe zu den Dingen die er tut (seine Fertigkeitswerte wenn man es prosaisch haben will) aber auch seine Liebe und Hingabe zu seinen Brüdern, die ihn verzehrt während er gegen sie kämpft (ihm Schaden (durch mit-leiden) zufügt).

mfG
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AW: Das Erste Gefecht

Willst du die Doppelwerte unabhängig von einander, oder vielleicht nach einem Waage-Prinzip?
 
AW: Das Erste Gefecht

Weder noch. Ein Doppelwert misst jeweils beides. Wenn dein Feuer sehr heiss ist, dann hast due hohe Fertigkeiten und bekommst viel (Mitleids-)Schaden.

mfG
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AW: Das Erste Gefecht

Also ein Wert für beide Ausprägungen einer "Eigenschaft". Wobei die Eigenschaften dann einmal positiv und einmal negativ sind?
 
AW: Das Erste Gefecht

Waldviech schrieb:
...also keine Feueranbeter...na gut...
Dachte ich beruhigt.

Jedoch...

Die aktuelle Idee den Engeln überall Feuer anzudichten halte ich nicht für überzeugend, was das (meinige) Bild der Engel betrifft. Da halten nur ganz wenige das Feuer in Händen, nur wenige führen ein Flammenschwert (u.a. weil sie es garnicht brauchen werden).

Was mir dabei fehlen würde:

Engel, deren Schönheit so groß ist, daß der bloße Anblick verletzt oder gar tötet.

Engel, deren Stimme in die Seelen anderer Wesen dringen kann.

Engel, deren Posaunen die Erde zum Bersten und das Firmament zum Wanken bringen können.

Engel, deren Gesang heilen kann.

Engel, die von der Liebe des Herrn zu ihnen seinen Heerscharen LEBEN und ohne diese Liebe vergehen müßten.

Engel, deren Korona weithin leuchtet.

Engel, die alle Wesen verstehen und mit jedem innig kommunizieren können.

Engel, die mit anderen Wesen Nachkommen erzeugen können.

Engel, deren Schwingen beim Entfalten die Welt verdunkeln.

...

Da ist das mit dem Feuer auch ein Aspekt, aber nur einer unter vielen (mir wichtigeren).

Und dann noch etwas zu Luzifers "Rebellion". Das ist die Fassung, wie wir sie kennen. Was, wenn er einfach nur Gehorsam zu dem Befehl seines Herrn gezeigt hat und das Ganze einem anderen Zwecke als dem Unfrieden unter den Engeln zu stiften dienen sollte. - Und was, wenn der ursprüngliche Zweck aber leider gescheitert ist, und es eben DOCH den Unfrieden unter den Geschwistern im Herrn gegeben hat? - Nur eben keine Rebellion. Es ging NIE um Individualität, nie um eine andere Meinung als die des Herrn, nie um den Zweifel und schon garnicht um Freiheit. Es ging um Gehorsam, Konformität, Gleiches-Wollen, Gleiches-Denken, Einheit im Unterschied, gewollter Dissens, geplanter Konflikt, kalkulierte Konsequenzen.

Irgendwie ist das mit den feurigen Engeln, die sich wegen persönlicher Kleinlichkeiten als Rebellen gegenseitig umlegen, zu simpel, zu sehr dahingesagt, zu wenig Gesang darin. - Da ist irgendwie keine Musik drin. Bei Engeln sollte IMMER Musik drin sein.

Irgendwie ist das so, als ob man dann nur einen Haufen Gabrieliten aus den Chroniken der Engel aufeinander hetzen wollte. Die haben ja auch das Feuer als wichtigen Charakteraspekt in sich aufgenommen. Aber Engel, alle Engel, oder auch nur die meisten Engel und Feuer - das kommt nicht so überzeugend.

Licht. Ja, Licht und Sprache und Musik. Das eher.

Meines Erachtens ist hier das Brainstorming noch lange nicht abgeschlossen.
 
AW: Das Erste Gefecht

Nein, ist es definitiv nicht. ;)

Das Feuer sehe ich als eine schöne Metapher für die... hm... emotionale Intensität, die ich den Engeln für das Erste Gefecht gerne zuschreiben würde. Man spricht ja auch ohne an Engel zu denken von brennendem Zorn, schwelendem Hass oder auch heisser Liebe. Und genau das sind Elemente, die ich gerne in diesem Spiel verankern würde. Die (selbst)zerstörerische Kraft solcher Gefühle. Und die Flammenschwerter und Zornesschalen bauen lediglich die Brücke um von diesen Gefühlen zu den (feurigen) Namen der Werte zu kommen.

Den Werten würde ich im übrigen noch gerne einen dritten hinzufügen, innerhalb der Feuermetapher (falls diese erhalten bleiben sollte) wäre es wohl die Grösse des Feuers, Kerzenflamme oder Waldbrand, der gleichzeitig das Durchhaltevermögen/die Widerstandskraft eines Engels, und seine Auffälligkeit misst.

Die Rebellion Luzifers würde ich gerne behalten, weil sie einer der Ursprünge des ganzen Konzeptes war. Die Frage ist natürlich wie man diese Rebellion für sich definieren möchte, was wirklich hinter ihr steckt, was sie bedeutet, wie sie verläuft/verlaufen kann. Wenn der HERR allwissend ist, dann weiss er auch um Beginn und Ausgang der Rebellion. Ist im Lichte dieser Allwissenheit die Rebellion überhaupt eine Rebellion?

Den Einwand mit der Musik finde ich im übrigen äusserst treffend. Da fehlt tatsächlich etwas.

mfG
fps
 
AW: Das Erste Gefecht

Man spricht ja auch ohne an Engel zu denken von brennendem Zorn, schwelendem Hass oder auch heisser Liebe.
Passt übrigens nicht nur zu "Feuer", sondern auch zu "Licht". Licht könnte dahingehend eher (bei mir) Engelsassoziationen wecken, als Feuer.
 
AW: Das Erste Gefecht

Nur ein kleiner Einwurf meinerseits für die Motivation Luzifers, vielleicht hilft sie dir.

Luzifer war der erste und schönste und beste der Engel. Er war geschaffen worden, wie Gott ihn wollte.

Gott wollte einen Widersacher, so dass er die Menschen prüfen kann, damit ihr freier Wille sich entfalten kann.

Daher hat er Luzifer gefragt, ob er dieser Aufgabe übernimmt.

'Herr, ich liebe dich so sehr, dass ich auch diese schwere Aufgabe für dich übernehmen werde!'
 
AW: Das Erste Gefecht

Hmm...das hat so einen leichten Anklang vom Goethe-Mephisto....eine echt gute Idee. Ich denke nur, das würde wohl den Charakter des Spiels ziemlich stark verändern. Obwohl...wäre das schlecht ? Wäre zu überlegen....
 
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