Wirrkopf
Titan
- Registriert
- 26. Mai 2006
- Beiträge
- 4.802
Naja "again" ist vielleicht nicht das richtige wort. In den letzten Jahren ist DnD im Speziellen und Rollenspiele im allgemeinen (zumindest gemäß amerikanischer Statistiken) so populär geworden wie niemals zuvor!
In diesem Beitrag werden drei Faktoren angesprochen:
1) DnD 5E ist vom Gamedesign Standpunkt her explizit darauf ausgelegt Einsteigerfreundlich "Accessible" zu sein. Man braucht wenig Bücher um spielen zu können und man muss wenig lesen, um die wichtigen Regeln zu kennen.
2) Viele Prominente sind aktive DnD Spieler (Vin Diesel, Russo Brothers, Dan Harmon, Stephen King, Will Wheaton...)
3) Critical Role (und andere Streams), die eine riesige Fanbase anziehen. Ja es gibt Leute, die schauen nur die Lets Plays aber spielen nicht selber. Jedoch ein Großteil aller, die neuerdings mit DnD anfangen rekrutieren sich aus Fans von gestreamten Sessions.
Ich selbst bin auch ein großer Fan von Critical Role, habe zwar noch nie ein DnD 5E Buch in der Hand gehabt aber ich denke ich habe das meiste des Regelsystems durch Osmose erlernt.
Andererseits gibt es Bezüglich Critical Role auch einen negativen Effekt: den Matthew Mercer Effekt. Viele Neue Spieler gehen mit zu hohen Erwartungen an das Spiel heran und erwarten, dass es genau so eine hohe Qualität der Storyentwicklung und Athmosphäre wird wie sie es im Stream gesehen haben. Dies enttäuscht Neuspieler und kann eine Menge Stress für angehende DungeonMaster bedeuten.
- An einem Privaten Spieltisch sind nicht alle Professionelle Schauspieler oder Synchronsprecher.
- Critical Role spielt seit mehr als zehn Jahren zusammen, sie haben im Privaten Bereich angefangen und sind dann zum Stream übergetreten. Als eingespieltes Team.
- Matthew Mercer MUSS die Regeln perfekt kennen: "Or otherwise the Internet yells at me!"
- Critical Role hat ein ganzes Produktionsteam um sich herum. Leute die Miniaturen einkaufen, Requisiten und Gelände herstellen und wahrscheinlich auch Ideen zu Matthew Pitchen.
Ein Weiterer Faktor, den ich noch hinzufügen möchte ist: DnD wird endlich positiv in den Medien dargestellt:
- Stranger Things:Hat die Hauptcharaktäre regelmäßig am Spieltisch - Es ist eine der ersten Szenen, die zeigt, dass die Jungs Dnd als Hobby haben.
- I-Zombie: Am Ende der dritten Staffel isst Liv das Gehirn eines Dungeon-Masters und es wird sogar eine DnD Runde gespielt. Die Darstellung dieser Runde war vollkommen autentisch. Würfe, Klassen, das allgemeine Verhalten am Tisch. Hier wusste jemand bei den Drehbuchschreibern, was DnD ist und hat es gut dargestellt. In der Vierten Staffel fängt Clyve sogar eine eigene Runde an.
- Goblin Slayer: Es spielt eindeutig IN einer RPG-Welt. In den Introszenen werden Würfel gezeigt. Das RPG Typische Schema von: Auftrag am Schwarzen Brett Abholen > Abenteuer bestehen > Belohnung einstreichen > Aufleveln wird immer wieder dargestellt. Sowie andere typische Dinge, wie zum Beispiel Zauberwirker haben nur eine bestimmte Anzahl an Spells pro tag. Es ist nicht einfach nur eine Fantasy Welt es ist ganz klar die Welt eines RPG.
- Blind Spot: Special Agent Patterson spielt einen Paladin in einer DnD Runde. Dies wird meines Wissens nach nur in Gesprächen erwähnt und nicht gezeigt. Hier hängt es wohl auch damit zusammen, dass der Charakter von Ashley Johnson gespielt wird, und sie ist teil der Critical Role Gruppe.
- Gravity Falls: hat eine Episode namens "Dungeons Dungeons and more Dungeons" Hier gibt es noch eine sehr schöne Moral in der Geschichte. Mabel und Stan sind zuerst sehr generft von Dipper und Ford, die das Spiel spielen und haben keine Lust darauf, weil es zu viel Mathematik beinhaltet. Jedoch am Ende der Episode haben ALLE Spaß an dem Spiel.
- American Dad: Ich möchte es eigentlich nicht mitzählen, Steve hat eine regelmäßige DnD-Runde. Leider werden Steve und seine Freunde grundsätzlich als Looser dargestellt. Dies ist bei den anderen Beispielen nicht so der Fall
- Big Bang Theory: Selbes Problem wie mit American Dad. Es ist weniger eine Positive Darstellung von DnD und mehr ein sich Lustig machen über Nerds.
Also zumindest im Englischsprachigen Raum kann man einen TREND zu DnD erkennen. Im Deutschen Bereich leider weniger.
Gründe dafür könnten wohl sein, dass es keine deutschsprachigen Streams mit so guter Qualität gibt. Und Möglicherweise auch, dass DnD nur zweite Geige in Deutschland spielt. Das Populärste deutsche RPG ist DSA. So finden interessierte Neuspieler mit größerer Wahrscheinlichkeit nur DSA-Runden.
Und OHNE jetzt auf DSA Bashen zu wollen, aber Einsteigerfreundlichkeit und Kompakte Regeln haben sich die Macher sicherlich nicht auf die Fahnen geschrieben.
In diesem Beitrag werden drei Faktoren angesprochen:
1) DnD 5E ist vom Gamedesign Standpunkt her explizit darauf ausgelegt Einsteigerfreundlich "Accessible" zu sein. Man braucht wenig Bücher um spielen zu können und man muss wenig lesen, um die wichtigen Regeln zu kennen.
2) Viele Prominente sind aktive DnD Spieler (Vin Diesel, Russo Brothers, Dan Harmon, Stephen King, Will Wheaton...)
3) Critical Role (und andere Streams), die eine riesige Fanbase anziehen. Ja es gibt Leute, die schauen nur die Lets Plays aber spielen nicht selber. Jedoch ein Großteil aller, die neuerdings mit DnD anfangen rekrutieren sich aus Fans von gestreamten Sessions.
Ich selbst bin auch ein großer Fan von Critical Role, habe zwar noch nie ein DnD 5E Buch in der Hand gehabt aber ich denke ich habe das meiste des Regelsystems durch Osmose erlernt.
Andererseits gibt es Bezüglich Critical Role auch einen negativen Effekt: den Matthew Mercer Effekt. Viele Neue Spieler gehen mit zu hohen Erwartungen an das Spiel heran und erwarten, dass es genau so eine hohe Qualität der Storyentwicklung und Athmosphäre wird wie sie es im Stream gesehen haben. Dies enttäuscht Neuspieler und kann eine Menge Stress für angehende DungeonMaster bedeuten.
- An einem Privaten Spieltisch sind nicht alle Professionelle Schauspieler oder Synchronsprecher.
- Critical Role spielt seit mehr als zehn Jahren zusammen, sie haben im Privaten Bereich angefangen und sind dann zum Stream übergetreten. Als eingespieltes Team.
- Matthew Mercer MUSS die Regeln perfekt kennen: "Or otherwise the Internet yells at me!"
- Critical Role hat ein ganzes Produktionsteam um sich herum. Leute die Miniaturen einkaufen, Requisiten und Gelände herstellen und wahrscheinlich auch Ideen zu Matthew Pitchen.
Ein Weiterer Faktor, den ich noch hinzufügen möchte ist: DnD wird endlich positiv in den Medien dargestellt:
- Stranger Things:Hat die Hauptcharaktäre regelmäßig am Spieltisch - Es ist eine der ersten Szenen, die zeigt, dass die Jungs Dnd als Hobby haben.
- I-Zombie: Am Ende der dritten Staffel isst Liv das Gehirn eines Dungeon-Masters und es wird sogar eine DnD Runde gespielt. Die Darstellung dieser Runde war vollkommen autentisch. Würfe, Klassen, das allgemeine Verhalten am Tisch. Hier wusste jemand bei den Drehbuchschreibern, was DnD ist und hat es gut dargestellt. In der Vierten Staffel fängt Clyve sogar eine eigene Runde an.
- Goblin Slayer: Es spielt eindeutig IN einer RPG-Welt. In den Introszenen werden Würfel gezeigt. Das RPG Typische Schema von: Auftrag am Schwarzen Brett Abholen > Abenteuer bestehen > Belohnung einstreichen > Aufleveln wird immer wieder dargestellt. Sowie andere typische Dinge, wie zum Beispiel Zauberwirker haben nur eine bestimmte Anzahl an Spells pro tag. Es ist nicht einfach nur eine Fantasy Welt es ist ganz klar die Welt eines RPG.
- Blind Spot: Special Agent Patterson spielt einen Paladin in einer DnD Runde. Dies wird meines Wissens nach nur in Gesprächen erwähnt und nicht gezeigt. Hier hängt es wohl auch damit zusammen, dass der Charakter von Ashley Johnson gespielt wird, und sie ist teil der Critical Role Gruppe.
- Gravity Falls: hat eine Episode namens "Dungeons Dungeons and more Dungeons" Hier gibt es noch eine sehr schöne Moral in der Geschichte. Mabel und Stan sind zuerst sehr generft von Dipper und Ford, die das Spiel spielen und haben keine Lust darauf, weil es zu viel Mathematik beinhaltet. Jedoch am Ende der Episode haben ALLE Spaß an dem Spiel.
- American Dad: Ich möchte es eigentlich nicht mitzählen, Steve hat eine regelmäßige DnD-Runde. Leider werden Steve und seine Freunde grundsätzlich als Looser dargestellt. Dies ist bei den anderen Beispielen nicht so der Fall
- Big Bang Theory: Selbes Problem wie mit American Dad. Es ist weniger eine Positive Darstellung von DnD und mehr ein sich Lustig machen über Nerds.
Also zumindest im Englischsprachigen Raum kann man einen TREND zu DnD erkennen. Im Deutschen Bereich leider weniger.
Gründe dafür könnten wohl sein, dass es keine deutschsprachigen Streams mit so guter Qualität gibt. Und Möglicherweise auch, dass DnD nur zweite Geige in Deutschland spielt. Das Populärste deutsche RPG ist DSA. So finden interessierte Neuspieler mit größerer Wahrscheinlichkeit nur DSA-Runden.
Und OHNE jetzt auf DSA Bashen zu wollen, aber Einsteigerfreundlichkeit und Kompakte Regeln haben sich die Macher sicherlich nicht auf die Fahnen geschrieben.