AW: Bluthochzeit - Ritus, Sinn und Zweck?
Ich würde es auch so sehen, dass die Bereitschaft zum Töten den Ausschlag gibt. Wenn man es mal so betrachtet, dass ein Vampir ohne bestimmte Diszis gar nicht auf den ersten Blick sagen kann, ob er einen Menschen, Ghul, Vampir, Wechselbalg oder eine Werkreatur vor sich hat, dem er grad mit einem kräftigen Hieb den Kopf von den Schultern holen will, muss ja die moralische Reaktion die gleiche sein.
Der Entschluss, eine Existenz zu beenden, wäre bei mir ausschlaggebender als Überlegungen, ob durch die Vernichtung/den Tod der betreffenden Person jetzt etwas Gutes oder etwas Schlechtes bewirkt wird.
Also der Faktor "Mörder" wäre wichtiger als der Faktor "Ermordeter".
Der "Fanatismus"-Punkt, den Mommsen anspricht, ist natürlich interessant. Aber ich denke, wenn man so völlig überzeugt einen Kriegszug führt, sollte man den Pfad entsprechend anpassen, wie es etwa bei Assamiten der Fall ist, bzw. bei manchen Sabbat-Pfaden. An die Menschlichkeit kann sich ein solch fanatischer Charakter meiner Meinung nach nicht mehr sehr gut klammern. Da widersprechen sich einfach die Grundhaltungen zu sehr. Das ist ja eigentlich ein weiterer Punkt: Viele Sabbat-Pfade verbieten das Töten ja auch. Also auch das Töten von Cammies? Und das Töten der Alten? Wie passt das zu ihrem "Heiligen Krieg", zu Gotcha-Partien und dem Friss-oder-stirb-Credo?
P.S.: Noch eine Frage an Mark (naja, eher ein Fragenkomplex
): Wie sieht es aus, wenn der vernichtete Vampir mit seinem Mörder zuvor befreundet war, bzw. ein Klüngel gebildet hat? Unterscheidest Du auch zwischen frisch gezeugten Neugeborenen und Jahrhunderte alten Ahnen? Gibt es einen Unterschied beim Vernichten von Vampiren der eigenen und der anderen Sekte? Wo stehen die Anarchen dann? Was, wenn der Charakter schon einmal Kontakt mit Sabbatis hatte und feststellen musste, dass es auch durchaus vernünftige unter ihnen gibt - ja, dass der Unterschied zur Camarilla im rechten Licht betrachtet gar nicht so wahnsinnig groß ist?
Was, wenn der Mensch, der getötet wird, ein verurteilter Massenmörder ist? Was, wenn er ein Gewaltverbrecher ist? Ein Bankräuber? Autodieb? Steuerhinterzieher? Wo fängt denn der Verlust für die Gesellschaft und damit der Verlust für die Menschlichkeit an?