Balancing

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Also ich finde das ein Balancing im Spiel schon eine Berechtigung hat. Im Rollenspiel geht es ja darum mit anderen zusammen als Gruppe Spaß zu haben und am meisten Spaß hat man eben wenn jeder irgendwo einen gleich großen Anteil in Spiel einbringen kann, wenn man also Probleme gleichberechtigt löst als Gruppe.
Wenn ein Regelwerk balanct ist und der Meister fair, dann hat jeder Spieler im Spiel seine Momente. Der scharmante Gentleman hat seine Abendveranstaltung auf der er sich ausleben kann und das Nahkampfmonster punktet bei der Schießerei in der Gasse. Die beiden Spieler erwarten gar nicht das sie im Gebiet des jeweils anderen auftrumpfen, das NK Monster ist also nicht überrascht wenn er auf der Abendveranstalltung nur das Büffet plündert und nicht mit der Frau des Bürgermeisters tanzen kann.
Mangelt es dem System an Balanc, dann kann ein entsprechend motivierter Spieler auf einmal sämmtliche Szenen im RPG bestimmen oder zumindest über große Teile. Hier leidet eben das Spiel der anderen Spieler, denn es gehört auch ein Erfolgserlebnis zum Rollenspiel. Wenn man nur noch Charakter XY beim Plotlösen in allen Lebenslagen zuschaut kann man auch gleich ins Kino gehen, da macht passiver Konsum in der Regel mehr Spaß. Es gibt auch die Problematik das zwei Leute mit gleichem Spezailgebiet eben durch so eine Lücke gigantische Unterschiede in ihrer Wirkung haben. Wieso braucht die Gruppe noch den geschickten Schwertkämpfer am Rapier, der jeden Feind in 30 Minuten Kampf besiegt ohne selbst getroffen zu werden, wenn man den Zweihänderschwingenden Krieger mit der Autokillwaffe hat, die das auch in 12 Sekunden hinbekommt?

Zu letzt ist auch der Meister durch solche Spieler betroffen, denn er will
a)die ganze Gruppe bespaßen
b)Einen Plot auf bauen, der vordernd ist
Zu starke Charaktere (betrachtet auf den Gruppenschnitt) machen es dem Meister fast unmöglich die Gruppe in einen fairen Kampf zu bekommen (außer man deaktiviert irgendwie die Superkraft des Lückennutzers). Entweder die Gegner sind so stark, das sie auf den stärksten Spieler passen, dann hat die restliche Gruppe kaum noch Spaß weil es auf ein mal extrem tödlich für sie wird, oder er passt sie an den normalen Teil der Gruppe an woraufhin der mächtige Chara alles killt und die anderen Spieler verkommen zu Statisten.
Als Meister hat man auch nicht immer Bock sich den Plot ruinieren zu lassen. Da steckt auch Arbeit drin und es kann mit unter extrem lästig und zeitraubend sein dauernd so zu planen, das Charakter XY nicht direkt alles aushebelt und eine geplante 5 Sitzungskampange in 2 Stunden sprengt.
 
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Man könnte ja auch alles auf die Machtebene von Time Travel hochbalancen.
 
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Sicher. Das ginge. Nur was ist dann wirklich passiert, wenn die Zeit für alle beteiligten sehr relativ ist?
 
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Ist das zwingend wichtig?
Besonders in einem Zeitreise- und Realitätsorigami*abentzeuer?

*=Danke, HJ.
 
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Ja eigentlich schon, weil ein Charakter alles was die Gruppe bisher erlebt hat über den Haufen werden kann.
 
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Gorbag schrieb:
Zu starke Charaktere (betrachtet auf den Gruppenschnitt) machen es dem Meister fast unmöglich die Gruppe in einen fairen Kampf zu bekommen

Da war er schon wieder ... der Kampf ... ich glaub das Thema ist auch mal nen Thread wert.
 
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Da war er schon wieder ... der Kampf ... ich glaub das Thema ist auch mal nen Thread wert.

Der Kampf ist eben das Element das man in den meisten RPGs finden kann und somit das klassische Beispiel. Außerdem ist es die Situation wo die Regeln meistens am striktesten vorgegeben sind und wo der Meister weniger Optionen hat den überstarken SC zu meiden/drosseln.

In sozialen Situationen kann sich ja auch so ein Ungleichgewicht einstellen. Hier löst sich das Spiel aber meistens etwas vom Charakterbogen und die Konsequenzen eines Scheiterns sind nur selten direkt tödlich (wenn auch meistens unangenehm für die Charaktere). Außerdem kann der Meister hier leichter reagieren, z.B. in dem man Sprachdefiziete des zu starken Charakters ausnutzt, seinen Stand als Hinderniss einsetzt usw.
 
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Vor allem ist der Kampf der Punkt, wo der Verlierer oftmals nicht mehr mitspielen darf, im Gegensatz zu so ziemlich jeder anderen Form von Wettbewerb.
 
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Zumal der Punkt als Gegenargument rausfällt, wenn's alle können.
Dann könnt ich allerdings auch gleich Exalted:Fair Folk spielen.
 
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Womit du es spielst ist ja egal. Mir ging es nur um die Frage ob Time Travel und ähnliches nun zwingen "gamebreaking" ist. Ich meine nein. Ist nur eben ein eigenes "game".
Wie in den Superheldengeschichten eben auch. Dr. Strange, Spectre, seit er als lebende Naturkatastrophe reinvented wurde und nicht mehr mit anderen kompatibel ist auch Hulk - die spielen natürlich in einer eigenen Liga und haben nur sehr sehr selten was mit den anderen zu tun. Und dann auch nahezu immer als Major-NPC oder Antagonist. Aber in der Liga spielen sie eben auch, und haben ihren Spaß.
Von daher würde ich sagen : Balancing ja, Verbote nein.
Es muss nur eben allen klar sein in welcher Machtliga man so spielen will. Ob alle Rorschach sein wollen, John Constantine, Wolverine, Hulk, oder Spectre.
Aber das können vernünftige Menschen eben untereinander klären ohne das der SL autokratisch etwas verbieten muss.
 
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Aber ist Gambit wirklich auf der gleichen Machtebene wie Wolverine? Nur weil er im selben Team ist?
 
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Kommt drauf an, was man vorhat. Wolverine ist zwar unkillbar, aber Gambit hat mehr utility.
 
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Wobei....wenn der Wolverine dann auch noch alle Frauen abbekommt und ich von allen gedisst werde, weil mein Cajun nicht so cool ist wie "bub", und der Wolverine Spieler mit dem Machtpotential noch krasser abgeht, als das, was Marvel mit dem Berserkerzwerg ohnehin schon verbricht....dann tät's mich wurmen. Dann wäre ich doch lieber Hulk und stampf den ollen Logan ein.
 
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Wisst ihr wer Hulk und Logan einstampfen würde?

The fucking Batman.
Superkräfte sind für Superweicheier.
 
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Aber Cajun klingt soooo lässig.
Muss halt mehr rüberkommen wie René aus TrueBlood, als wie Gambit aus dem Wolverine-Film. ;)
 
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