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RollenspieltheorieAbbildbarkeit von NSC anhand der Spielregeln - Argumente für und wider
Aber willst Du Dich mit einem Idioten-SL tatsächlich auf ein Pissing Match darüber einlassen, welche Regel auf welcher Seite nun genau wie zu interpretieren ist? Mir wär das schlicht zu blöd und ich würde dann lieber aufs Hobby verzichten. Rollenspiel funktioniert nach meiner Erfahrung nur mit Leuten, die man persönlich wertschätzt. Der Idioten-SL kommt den Leuten ja schließlich nicht nur regelseitig krumm, sondern geht auch anderweitig auf den Geist. Die Ursache ist also der Idioten-SL. Daran müsste man etwas verändern. Ich würde in einem solchen Fall garantiert nicht über Regeln diskutieren. Das bringt doch nix.
Klar, sehe ich genauso. Ich theorisiere auch nur. Ich persönlich rebelliere bei Idioten-SLs einfach und kippe ihren Plot, sobald's mir zu dumm wird. (Jedenfalls auf Con-Runden, wo's eh yolo ist.)
Insbesondere sind die wenigen Beispiele, wo ich soetwas direkt oder indirekt erlebt habe (also NSCs nicht nach Regeln abgebildet), eher abschreckend (für mich). Insbesondere Mary Sues von SL gehören nämlich der Katergorie "unabbildbar" an.
Eine Erinnerungen:
Ein Nornisabenteuer. Es geht durch den Dschungel. Und da das sehr gefährlich ist, gibt es einen NSC, der um die Spielergruppe herumflitzt und die Gefahren beseitigt, ohne dass diese das wissen. Yööö!
Dazu kommt, dass man ja durchaus vieles regelkonform abbilden könnte, wenn man nur wollte ...
Bei Cthulhu selbst würde ich einsehen, warum er nicht zwingend Werte braucht ...
Also alle NSC bau ich auch nicht nach Regeln. Beispiel Mechwarrior 3, ich hab da einen NSC der aus storytechnischen Gründen ein sehr talentierter Clan-Komet ist. Wenn ich den nach den Regeln bauen würde, dann könnte der entweder kämpferisch nicht darstellen, was er ist oder aber er findet seinen Hintern nicht, selbst wenn er mit beiden Händen danach sucht. Also bekommt er von mir Werte, die er braucht.
Nicht unbedingt.
Wenn ich leite plane ich nur bedingt den Plot und da wird nicht jeder NSC der da so kommt vorab geplant und mit Werten versehen. Der kriegt erstmal eine Beschreibung und einen Namen und alles weitere sieht man dann mal. Sollte sich dann mit dem gewöllt werden kann man sich immernoch spontan passende Werte ausdenken.
Nun und es gibt da noch die Option das ein NSC keine Werte kriegt weil sie nicht relevant sind. Wenn da ein Geist auftaucht der so als einzige bzw. primäre Fähigkeit hat das er mit den SCs schwatzen kann und mitfliegt werde ich mir eher nicht überlegen was der nun für Werte haben könnte. Vielleicht so ein paar relevante Verhaltensweisen und Charakterzüge und so,..
Ich finds bei dem Thema ehrlich gesagt schwierig.
Einerseits kann ich gut verstehen, dass man Spieler auch mal überraschen will, sense of wonder, etc., was auch mal beinhalten kann, dass ein NPC etwas eigentlich regeltechnisch nicht wirklich mögliches schafft.
Oder er beispielsweise einen Zauber hat, der selbstgebaut ist und in keinem Regelbuch in der Form steht.
Ich kanns nachvollziehen, warum man ab und an auf so was zurückgreifen will (auch wenn es nicht meine bevorzugte Art zu leiten/spielen ist).
Weil man eine bestimmte Wirkung auf die Spieler beabsichtigt, oder sich auch etwas Arbeit sparen möchte (was ich einem SL niemals vorwerfen würde), oder einfach etwas vergessen hat, woran der Erzschurke wahrscheinlich schon gedacht hätte.
Aber prinzipiell ist es mir persönlich wichtiger, dass NPCs nach denselben Regeln funktionieren, wie die Spielercharaktere (was nicht heißt, dass sie automatisch nach genau denselben Punktebeschränkungen gebaut sein müssen, darüber kann man schon Varianz rein bringen).
Das heißt außerdem ja nicht, dass die Chars dann automatisch die Chance haben, gegen besagte NPCs was zu reißen - wer mit Level 3 meint, den schwarzen Drachen angreifen zu müssen, der wird auch anhand der Regeln feststellen, dass das keine gute Idee ist. Dazu muss ich mir nichts ausdenken, was den Gegner abseits der Regeln noch schlimmer macht.
NPCs, die den Regeln gehorchen, machen Dinge sicherer, erwartbarer.
Und man hat ja normalerweise doch genug Spielraum, in diesem Rahmen sehr unterschiedliche NPCs darzustellen.
Selbst wenn man die Werte erst wenn sie wichtig werden improvisiert, gerade wenn man ohnehin viel aus dem Stegreif macht. Solange diese Werte dann bestand haben, und die erwürfelten Ergebnisse dann für sich stehen, dann langt mir das als regeltechnische Basis.
Und wenn der Zufall dann eben gegen den NPC spricht, dann ist es eben so. Vielleicht nicht so spektakulär wie erwartet, aber dadurch unter Umständen auch eine anderweitig tolle Szene.
Die große Endbegegnung der Spielsitzung, der unglaublich starke Chaoskrieger patzt mehrfach bei seinen Angriffen, fällt um und kommt in seiner Rüstung nicht schnell genug auf die Beine, so dass er von den Chars überraschenderweise gleich getötet werden kann? Shit happens.
Hat unserer Gruppe irre Spaß gemacht, das war auch deutlich außerhalb dessen, was wir erwartet hatten. Der Spielleiter improvisiert zum Glück gerne und hatte noch ein paar andere Sachen ausgearbeitet, für den Fall dass wir zu schnell durch wären, von daher war das dann kein Problem.
Und ich habe auch noch eine Rollenspielleiche im Keller, die meine Spieler mir (hoffentlich nicht ganz so ernst gemeint) immer noch ab und an um die Ohren hauen, wenn sie ausdrücken wollen, ich sei als SL fies.
Das war so eine SL-Jugendsünde, bei der ich einen (zum Glück eher friedfertigen) Critter gebaut hatte, der über einen Manipulationszauber verfügte, gegen den die SCs wenig machen konnten. Und klüger als die Chars war er auch noch, was allerdings leider nicht schwer war.
Es war auch gar nicht vorgesehen, dass sie einen Kampf starten würden, und sollte eigentlich nur eine kurze Randnotiz sein, um zu zeigen dass in der Spielwelt manchmal auch unerklärliche Dinge in den Schatten lauern.
Nun, ich habe meine Lehren daraus gezogen. Nicht mehr irgendwas einplanen, was die Spieler wahrscheinlich tun könnten - es kommt ja eh anders.
Und eine kleine Randnotiz nicht mit Dingen aufblasen, gegen die die Spieler mit ihren aktuellen Mitteln absolut nichts ausrichten können, ohne dass das für sie vorher ersichtlich wird (auch wenn ich dachte, ich hätte es klar genug durchscheinen lassen). Denn das zieht ihnen natürlich den Boden unter den Füßen weg.
Die Begegnung verlief dann doch friedlich, besagtem Critter sind sie danach auch nie wieder ins Revier gelaufen, aber "der Rattenkönig" kommt in ihren Schauergeschichten immer noch vor.
Und ist für mich ein guter Grund, das rechte Maß besser im Auge zu behalten, und nicht einfach "kewle" Zauber zu verteilen, weil ich als SL ja am längeren Hebel sitze.
Hängt vielleicht auch damit zusammen wie offen man gegenüber Improvisation ist bzw. wie gerne man improvisiert?
Wenn man den Anspruch hat das alle NSC regelmechanisch voll ausgearbeitet zu sein haben, eventuell noch vorher, kann man das mit der Improvisation in dem Bereich knicken.
Ich denke es kommt auch drauf an, wie man die "Abbildbarkeit nach den Regeln" versteht.
Wenn NPCs eben zum Teil improvisiert werden, genau wie ihre Werte, so ist das in meinen Augen nach wie vor nach den Regeln abgebildet (im Gegensatz zu "der braucht keine Werte, dem gelingt immer alles, wenn ich als SL das so möchte, und Fehlschläge gibts nur zu Dramazwecken", was natürlich auch ziemlich überspitzt ist).
Die NPCs haben Werte (selbst wenn sie diese erst kriegen, wenn sie wichtig sind), würfeln darauf, und das hat dann seine Gültigkeit (in dem Rahmen, in dem die Spielrunde sich drauf geeinigt hat). Auch wenn das Ergebnis nicht genau das ist, was man von vorneherein wollte - wobei das ja in improvisationsfreudigen Runden eher weniger problematisch sein sollte, weil man sich ja eigentlich eh drauf einlässt, dass eben nicht alles nach Plan verläuft, geschweige denn es besagten Plan überhaupt so wirklich gibt.
Also zumindest bei meiner Auffassung des Sachverhalts gibt es da keinen Widerspruch zwischen Regelbasis und Improvisation.
Bei mir auch nicht. Improvisation und Handwedeleien anhand der sonst verfügbaren Regeln lasse ich außen vor. Es ging mir tatsächlich ganz explizit um NSC, die vom sonstigen Regelkanon abweichen bzw. damit nicht abbildbar sind. Ich nutze so etwas (ebenso selten wie behutsam), andere mögen das nicht. In diesem Thread ging es mir darum zu ergründen, wie viele Leute sich für welche Variante mit welcher Begründung entscheiden.
Nicht jedes Rollenspiel kennt Werte in Form von Attributen und Fertigkeiten. Wer also mit übermächtigen Chars Erzählonkeln will, der soll ein narratives Rollenspiel spielen, indem es darum geht und die Regeln dafür ausgelegt sind.
Die Frage ist: Was ist ein NSC, ohne Regelentsprechung?
Die Regeln sind die Gesetzte der simulierten Spielwert. Sie sind z.B. Gravitation, Magie, Liebe und jede andere abgebildete Kraft.
Ein NSC ohne Entsprechung... steht außerhalb der Regeln des jeweiligen Universums. Ist kein Teil davon. Ist kein Teil der Spielwelt... Und somit kein Teil des Spiels.
Angesicht dessen das die Regeln beim RPG nicht unbedingt die Spielwelt abdecken kann auch ein NSC ohne Werte ein Spielelement sein.
In der cWoD gibt es z.B. keine Werte für Brötchen, glaube ich, dennoch existieren Brötchen. Menschen, Guhle und Vampire mit entsprechenden Vorteil können Brötchen essen. Es kann sogar Auswirkungen haben, wenn der Vampir dank 20 gefressener Brötchen einen total fetten Blähbauch kriegt, also neben der RAW regelseitigen Aspekt das er die Brötchen irgendwann noch auskübeln wird.. @.@
Je nach SL können die 20 nicht so echt verdauten Brötchen dann auch als Belastung und oder bissel Rüstung gewertet werden.. @.@
Man könnte auch Menschen oder Guhlen die sich nur noch von Brötchen ernähren Mangelerscheinungen und entsprechende Modifikatoren anhängen.. @.@
Eigentlich habe ich meine Meinung ja schon kundgetan, aber nun muß ich doch nochmal fragen was denn überhaupt als nicht Regelkonform gilt ?
Beispiel: In vielen Systemen ist ein Limit eingebaut worden wieviele Untote ein Nekromant kontrollieren kann.
Wenn ich als Meister jetzt den typischen NPC Nekromanten mit einer untoten Armee haben möchte muß ich ein bißchen "tricksen". Ich könnte ihm ein Artefakt geben das ihm dies ermöglicht oder ein spezielles Talent.
(Gleiches hätte man auch mit Nahemas Kettenhemd machen können... meiner Meinung nach geschickter als aus ihr gleich eine Halbgöttin zu machen).
So oder so: damit kann ich diese "Ausnahme" dann mehr oder weniger plausibel begründen. Im Endeffekt habe ich mir dies aber (jenseits der Regeln) "herbeigewedelt".
Exakt sowas mein ich doch. Der Kettenhemdbikini von Nahema ist ein klassisches Beispiel. Der Grund, weshalb sich die Leute damals wie heute darüber aufregen, ist doch ein ganz anderer und hat nichts mit Regeleinhaltung zu tun. Die Leute fühlten sich von diversen DSA-Autoren bevormundet, kleingehalten, herumgeschubst und von oben herab belehrt. Der Kettenhemdbikini war immer ein SYMPTOM, niemals die Ursache für den Ärger. Wenn die Leute heute also massenhaft hingehen und auf die Regeln pochen, wollen sie eigentlich nur die Macht des SL eindämmen. Aber das, so meine mittlerweile sehr verfestigte Ansicht, funktioniert mit Sicherheit nicht über das Pochen auf Regeln in irgendwelchen Büchern. Man muss sich stattdessen den Ursachen widmen.
Um es mal pointiert auszudrücken:
Wie spießig ist es bitte, sich über ein Detail wie den Kettenhemdbikini in höllischem Eifer aufzuregen? Da hatte ein spätpubertierender DSA-Autor eine beknackte Idee und wollte einen Kontrapunkt setzen. Aber darüber den heiligen Krieg zu erklären, ist doch offensichtlicher Mumpitz. Meinetwegen soll der Magier in unserer Gruppe gerne ein Kettenhemdkondom tragen, wenn er denn unbedingt möchte und es zum Charakter passt. Da scheiß ich auf die Regeln. Das ist nicht wichtig. In allen Runden, die ich bislang erleben und schätzen durfte, war das problemlos möglich und ich mache sowas als SL auch möglich - und noch viel mehr! Wir spielen PHANTASIEspiele, keine angemufft-mechanistischen Simulationistenalpträume mit spaßbefreiten Regelbeamten.
Ja, ich finde die goldene Regel gut. Ja, SL sollten problemlos NSCs erschaffen, die niemals regelkonform sein können. Ja, ich bin für Ausnahmen, Überraschungen und den Sense of Wonder. Ja, ich will keine vorgekaute Standardscheiße wiederkäuen. Ja, ich will proaktive Spieler, die selbst irre Ideen gerne auch abseits des Regelwerks einbringen. Ja, ich möchte mich überraschen lassen und selbst überrascht werden. Nein, viele Rollenspiele bestehen nicht zwingend aus in Stein gemeißelten Regeln.
Nur bitte: alles mit Sinn, Verstand, Augenmaß und Sozialkompetenz. Das ist die Basis. Dann klappt der Rest von alleine.
Manchmal habe ich den Eindruck das gilt das Regeln einfach alles das sind was gefällt. ^^
Wenn einem Improvisation gefällt ist auch die Abwesenheit von Regeln oder das schaffen spontaner neuer Regeln regelkonform. ^^;
Und bitte mit dem Selbstverständnis, dass es hier um ein Spiel geht, nicht nur um eine Story.
Der SL ist ja schon Herr über die Handlung des Abenteuers. Aber nur weil ihm als ausführender Person hier die maßgebliche Anerkennung für die Story zukommt, sollte er nicht die Story über das Spiel stellen. Dann braucht er nämlich keine Mitspieler.
Erhebt sich der SL aber regelmäßig über die Regeln, dann entzieht er den Spielteilnehmern nämlich eben die Basis ihrer berechenbaren Interaktionsmöglichkeiten. Das ist eine Gefahr.
lösen könnte. Aber das Leitmotiv sollte das Spiel spielen sein und nicht sich auf Biegen und Brechen genötigt zu sehen, eine tolle Story abzuliefern.
Gott bewahre, dann bräuchte es ja nachher für die Spieler noch Regeln, um Erzählrechte zu verwalten, damit diese auch noch was machen und an der Story rumbiegen und brechen können... Neeein, da will der alte Skar nicht hin.
Ich plädiere dafür, dass "Da will der alte Skar nicht hin." von nun an als Geflügelte Worte genutzt werden, sobald man erklären soll, warum man für etwas keine rechte Präferenz hat.
Ich werde in diesem Zusammenhang im Laufe des Tages auch ein Meme erschaffen, um das Ereignis entsprechend zu würdigen.