5.4.04 - Down in the park

Gerade sah er den Rand der Büsche vopr sich auftauchen, nur noch wenige Meter durch den Dreck krabbeln, dann hatte er den anvisierten Rand der Wiese erreicht.
Er spürte die ersten Wellen der Erleichterung in sich aufflackern. Er würde entkommen, die Monster würden ihn nicht bekommen, er nahm alle seine Kraft zusammen und beschleunigte ein letztes Mal um aus dem Unterholz zu entkommen.
Mit einem lautem bersten krachte ein Stück Ast auseinander. Er hatte das Gefühl das man es durch die ganze Stadt hören konnte.
Er starrte entsetzt auf den veräterischen Ast auf dem seine linke Hand gelandet war und seine Gesicht zeigte seine ganze Fassungslosigkeit.
Es dauerte nur eine Sekunde bis er sich zusammengenommen hatte.
Jetzt sprang er auf und rannte davon, es war keine Zeit mehr für heimlichkeit oder kluge Mnöver, vor ihm sah er schon die dunkle Wiese, nur noch ein paar Meter durch die viel zu lauten Blätter, dann hatte er es geschaft.
 
Vielleicht sind ihre geänderten Ohren ja doch zu etwas gut. Da hat doch gerade ein Ast geknackt, irgendwas geraschelt... flugs eilt ihr Blick und ihre Aufmerksamkeit dorthin, und sie selbst folgt im nächsten Augenblick. Und dann kommt es noch besser, Blätter rascheln auf, und was vorher ein Phantom war, etwas Unsichtbares, nur ein Lufthauch und gar nicht wirklich vorhanden, wird zu einem wahrnehmbaren Schemen, dem Schatten eines Menschen - oder zumindest von etwas, das aussieht wie ein Mensch.

Bei Schleicher sah das anders aus, als er sichtbar wurde. Aber vermutlich ist das bei jedem von denen verschieden... oder er ist kein Nosferatu. Bei ihrem Glück legt sich Meyye gerade mit einem Tänzer der Schwarzen Spirale an, denkt sie sich, aber jetzt gibt es erstmal kein Zurück. Ungefähr so schnell wie damals, als sie auf aufsehenerregende Weise auf die Straße gelaufen ist um Tatjana Hilfe zu holen, rennt sie auf den Schatten zu, der damit nicht ganz mithalten kann.

Der Aufprall ist hart, aber das will sie so. Sofort schlingt sie die Arme um ihn und versucht, ihn zu Fall zu bringen, was bei ihrer Wucht nicht schwierig sein sollte, außer der Kerl - die Tussi? - ist um einiges stärker als sie ahnt. Aber das kann sie möglicherweise ausgleichen. Blut zu Kraft!
"Hab ich dich!" zischt sie ihm zur Begrüßung ins Ohr.
 
Etwas prallte von hinten gegen ihn und riß ihn um. Er gab einen wenig imposanten Quiecklaut von sich und sah nur noch den Waldboden auf sich zurasen.
Ich nächsten Moment zog er eine ansehnliche Furche in den Boden und sein Mund füllte sich mit Erde als er ihn zum Schrei öffnete.
Dann hakte etwas in ihm aus und sperrte sein Bewußtsein scheinbar in eine kleine Kammer seines Geistes.
Sein spindeldürrer Körper peitschte hin und her und er achtete nicht im mindesten darauf das er sich in dem Schraubstockartigem Griff dabei selber durchaus veletzen konnte. Er wand sich und legte jede verzweifelte Unze Kraft in dieses Winden hinein.
Gleichzeit schrie er wie von Sinnen, fauchte und spieh seinem Gegner blutigen Geifer in das Gesicht, vorzugsweise in die Augen, damit dieser geblendet wurde. Sein Kopf ruckte wild hin und her in dem Versuch den Anderen damit zu stoßen und wann immer etwas in Reichweite seiner Zähne kam schnappte er danach, wenn er nur etwas zwischen seine Reißzähne bekäme, er würde es ganz sicher mit in die Hölle nehmen und nie wieder loslassen.
Er versuchte mit aller Macht seine Arme frei zu bekommen, seine Finger waren nicht minder dürr als sein Körper, aber sie waren kräftig und vor allem seltsam lang und beweglich und endeten in lange, schmutzig schwarze Nägel, die demjenigem den er damit erwischte eine heftige Entzündung zu versprechen schienen. Seine Hände glichen Klauen.
Lurker war niemals besonders Tapfer oder gar ein großer Kämpfer gewesen, aber es gab defintiv angenehmere Anblicke als er ihn jetzt bot. Sein Hut war davon geflogen und sein Schal von dem Sturz verrutscht, wann immer seine Zähne ins leere zischten und zuschnappten gab es ein widerwärtiges Gerräusch das wie kalter Tau klamm den Rücken herunter lief.
 
Werwölfe hören sich anders an, denkt sie merkwürdigerweise bei dem Quieklaut, während sie noch mit dem Ex-Flüchtigen dem Boden entgegenrast. Dann kommt dieser zweite Aufprall. Erde und Laub spritzen auf, regnen auf die beiden in einer trügerischen, einseitigen Umarmung Verbundenen, während sie über den Boden schlittern. "Halt still, verdammt!" knurrt die Gangrel ihrer Jagdbeute zu, als er immer noch Anstalten macht, sich zu wehren. Genausogut könnte sie versuchen, einen Meteor mit den Händen aufzufangen.

Raserei, durchzuckt es sie als sich Lurker (sie kann jetzt erkennen, dass es wohl wirklich ein Nosferatu ist) sich übergangslos gebärdet wie ein... nunja.. Rasender. Sie hat alle Mühe, sich nicht abschütteln zu lassen, zuckt zurück vor seinen zuschnappenden Zähnen und versucht sich ansonsten als sich windende und klammernde Falle für einen sich windenden und aufbäumenden Ausbrecher. Wie lange sie das wohl durchhalten wird? "Tati, ich brauch dich!" schreit sie und faßt nach, um ihren Griff so fest zu behalten wie er anfangs war, um die Arme unter Kontrolle zu halten. Schwieriger ist es da schon, den Fängen auszuweichen, denn für ihr Vorhaben muß sie ihm ziemlich nahe sein. Doch was er ihr an Kraft überlegen ist, holt sie mit der Schnelligkeit und Gewandtheit ihrer Bewegungen wieder herein, so dass sie bis auf ein paar Kratzer der Klauenhände unverletzt bleibt.

"Halt still oder du bist dran!" versucht sie es nochmal, mit ihrem verzerrtem Gesicht, den lodernden Augen und den unbewußt ausgefahrenen Fängen äußerlich nicht weniger Monster als er. Und innerlich, wer weiß, vielleicht sogar mehr als er...
 
Die letzte Drohung scheint ihn erreicht zu haben. Entweder das oder er sammelt seine Kräfte für einen letzten Schlag, auf jedenfall ebbt das Zappeln ab und er hört auf sich wie ein Wahnsinniger zu gebärden. Schließlich wird aus seinem Knurren ein Wimmern.
Obwohl er eigentlich größer als seine Gegnerin ist, sieht er durch den Buckel und die stets gebeugte Haltung kleiner aus als sie.
Jetzt rollt er sich zusammen und versucht möglichst wenig Ziel zu bieten. Wenn Kämpfen nicht hilft, dann hilft vielleicht betteln.
Oder ist das nur eine List damit sie ihren Griff lockert ? Die Zähne des Nosferatu schienen eben unverhältnismäßig groß. Allerdings war Meyye auch unverhältnismäßig nahe an ihnen dran gewesen.
Lurker rollte sich ein und wimmerte und heulte nun wie ein Schloßhund. Ab und an verliefen zitternde Schauern durch seinen Körper, immer noch drehte er scih ab und an hin und her, doch diese Versuche waren kraftlos und schienen mehr Reflex als alles andere zu sein.
Er hatte sich, das hatte Meyye spüren können, mindestens eine Rippe gebrochen.
 
Mehr hätte er Meyye kaum überraschen können. Natürlich vermutet sie einen Trick und hält eher noch fester, als etwa lockerzulassen, schließlich kann er kaum auf sie gehört haben. Das wäre ja so, als ob ein Verbrecher beim Ruf 'Stehenbleiben, Polizei!' tatsächlich stehenbleibt oder bei 'Waffe fallenlassen!' nicht anfängt zu schießen. Noch dazu, wo er gute Chancen gehabt hätte, ein paar Lidschläge später ihren Griff zu sprengen. An Kraft kann sie ihm wohl nicht das Wasser (oder Blut) reichen.

Schließlich aber, nach einigen Sekunden, in denen Meyye fast versucht ist, aufzuatmen bevor ihr einfällt dass das für sie nicht mehr so einfach ist, wird ihr Griff tatsächlich langsam, langsam ein wenig lockerer. Tatjana muß ja ganz in der Nähe sein. Und die Geräusche, die sie von der Kreatur hört, zupfen an dem Ende von ihr, das sich fragt wie eine Lebende, wie Tatjana vielleicht jetzt reagieren würde. Sie schaut auf zu ihrer Freundin, die jetzt bei ihnen steht, und hält die Sache für sicherer. Sein Gesicht behält sie im Auge, will vor allem auf schnelle Bewegungen der Zähne vorbereitet sein, als sie den Griff löst, allmählich. "Keine Tricks..." warnt sie ihn mit eindringlichem Unterton, während das geschieht, dann rollt sie sich weg und springt auf.

Wie merkwürdig verloren und klein er jetzt aussieht, zusammengekauert und heulend vor ihren Füßen, zwischen Tatjana und ihr. Sie blickt auf, ihre Freundin könnte wohl die ein oder andere Erklärung brauchen. "Ein Nosferatu. Das ist auch ein Vampirclan... verdammt, dass der sich im Park rumtreibt! Sie können sich unsichtbar machen, keine Ahnung was passiert ist, dass ich ihn entdecken konnte. Normalerweise geht das nur mit Kameras."

Ihre Selbstsicherheit hat sich inzwischen wieder aufgerappelt, und was immer gleich Adrenalin durch ihre Adern und untoten Muskeln pulste, ist versiegt. "Er ist verletzt, ich glaub er macht uns keinen Ärger mehr." sagt sie, und es klingt wie eine Empfehlung an Lurkers Adresse. Dann stößt sie das zitternde Bündel leicht mit dem Fuß an. "He, du! Wer bist du? Was machst du in der Gangrel-Domäne?" Und was zum Teufel soll ich mit dir machen...? Aber diese Frage kann nur Tatjana in ihrem Gesicht lesen.
 
Er hob einen Arm, den er bisher schützend vor seinem Gesicht gehalten hatte. Dann rappelte er sich langsam soweit auf das er in die Hocke kam.
Als er den Wolf sah pulste wieder flammende Angst in ihm auf und man sah ihren widerschein kurz in seinen Augen aufflackern, aber er blieb zunächst hocken wo er war und machte ein betrenes Gesicht.
Flucht war sinnlos, die andere hatte bewiesen das sie schneller war als er, selbst wenn sie ihn nicht nocheinmal einholen könnte, der Wolf konnte es todsicher.
Andererseits... noch war gar nichts todsicher..noch war er am leben und wo seine Beine versagten, da konnten ihm seine anderen Talente vielleicht helfen.
Seltsamerweise sah er plötzlich alles sehr klar und deutlich, sein Verstand schien wie befreit, als hätte man eine Klinge geschliffen. Er war pber den Punkt der Angst hinaus, war das jetzt resignation ? Nein, er fühlte sich nicht Teilnahmslos, er hatte sich nur entschlossen.
Allerdings blieb er zunächst hocken und schaute vom Wolf zum Mädchen und zurück. Irgendwie wirkte Sie jetzt wesentlich weniger imposant als eben, trotzdem hatte sie ihn festgenagelt.
Gleichzeitig blitze da aber auch etwas anderes auf. Unsicherheit ? Ja, ihre ungemein menschliche Art machte es nur einfacher zu ergründen was in ihr vorging. War das ein aufatmen ? Beinahe hätte sie wohl tatsächlich einmal durchgeatmet. Es kam auf einen Versuch an.

Domäne der Gangrel ? Der Park ist doch ein öffentliches Gelände ? Oder ? Öffentliche Gebäude sind von der Domänen Regelung nicht betroffen. Ich darf jederzeit durch den Park gehen. Und nichts anderes habe ich getan. Schließlich würde ich DICH nicht angreifen wenn Du durch unsere Domäne gehst um irgendwo hinzu gelangen.

Er senkte den Kopf und seine Stimme wurde weniger ätzend als er hinzufügte

Außerdem bin ich neu in der Stadt, und mir wurde nicht gesagt wem welche Domäne hier gehört.

Er seufzte leise, eine Nachahmung sterblichen Verhaltens, wenn sein Gegenüber selber noch so menschlich war wie sie schien, würde sie auf derartige Kleinigkeiten sicher unbewußt reagieren.

Weißt Du.. in einer Stadt wie dieser hat man als meinesgleichen wenig zu lachen.

Seine Stimme klang ein wenig anklagend... immerhin war er hier das Opfer, nicht wahr ?
 
"Bleib am Boden." ist das erste was er zu hören bekommt, durchaus in drohendem Tonfall, als er sich in die Hocke begibt. Verdammt nochmal, warum ist sie mit dem Kerl eigentlich so zimperlich? Wenn er verrät, dass sie mit einer Werwölfin zusammen Gassi geht, ist es aus mit ihr! Was zum Teufel soll sie jetzt tun? Sie hat noch nie jemanden getötet, und sie kann sich nicht einfach einreden, dass der da längst tot ist. Er existiert, er bewegt sich, er spricht. Ein Impuls aus Frustration und Wut über die Situation, die Ungerechtigkeit der Welt, einen Nosferatu der seine Nase in Angelegenheiten stecken muß die ihn nichts angehen und überhaupt, diese plötzlich ihren Geist überschwemmende Welle steckt hinter dem Tritt, den sie ihm versetzt, stark genug um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen so dass er wieder am Boden liegen oder sitzen sollte. "Bleib verdammt nochmal unten!" herrscht sie ihn nochmal an.

Menschlich ist sie vielleicht, aber auch Menschen haben ihre schlechten Seiten und schlechte Tage noch dazu. Also bemüht sie sich, seine durchaus nicht falschen Argumente zu überhören. "So, nur mal hier durchtänzeln, einfach so, und nicht etwa mir und meiner Freundin nachspionieren und es entweder als Haken benutzen an dem mich der Prinz aufhängen kann wenn er es erfährt oder um mich in der Hand zu haben, damit er es nicht erfährt."

Ihre Augen sind schmal, was bei dem blutroten Leuchten darin besonders gut zu sehen ist. Sie beugt sich vor, bringt ihr Gesicht näher zu ihm. "Warum bist du denn so schnell davongelaufen?" fragt sie rhetorisch und antwortet gleich selbst. "Du hast meine Freundin gesehen, als sie sich verwandelt hat. Das wär ne Story, oder? Das Gangrel-Küken macht mit den Wölfen gemeinsame Sache! Die suchen schon lange nach einem Vorwand, um mich kaltzustellen. Glaubst du ich kenn mich nicht aus? Und jetzt hast du uns gesehen. Weißt du eigentlich, was das bedeutet?"

Die letzten Worte flüstert sie fast, nur noch hörbar gemacht durch die Wellen unterschwelliger Wut, auf denen sie schwimmen. Natürlich kann ihm kaum entgehen, was sie meint. Gangrel-Klauen sind nur zu geeignet, einen Vampir dem Endgültigen Tod zuzuführen. Und sie hat eine Wölfin dabei, die sie unterstützen kann, die machen das nach allem was zu hören war noch schneller. Lurker könnte zur Überzeugung kommen, dass es Zeit wird, eine rettende Idee zu haben...
 
Tatjana sah sich noch einmal um ... der Park war ansonsten leer. Sie knurrte noch einmal aus tiefster Kehle den ... Nosferatu? an ... dann verwandelte sie sich wieder ... blieb etwas länger als normal in ihrer Brutgestalt (Kriegsform) und wurde wieder zu dem 17 jährigen Mädchen.

"Meyye ... es ist zu gefährlich ... wenn er das ausplaudert, dann bist wahrscheinlich nicht nur du ganz tot ... Ich war abgelenkt ... vielleicht hätte ich ihn noch gesehen ... obwohl, du hast gesagt, dass er sich ganz unsichtbar machen kann ... da hätte ich keine Chance so etwas zu sehen ... Weißt du, was wir hier machen können? Ich meine, ich schrecke keineswegs davor zurück, so etwas häßliches von Gaias Antlitz zu fegen ... wirklich nicht ... aber ich glaube, selbst wenn er hier neu ist, fällt das doch bestimmt deinem Prinzen auf, oder?"

Die Garou sah während sie sprach ununterbrochen zu dem häßlichen, bleichen Kerl und fixierte ihn mit stechendem Blick.
 
Meyye richtet sich wieder auf und blickt Tatjana an. Sie winkt nur leicht ab, als die Werwölfin an ihrer eigenen Wahrnehmung zweifelt. Sie blickt ja selbst nicht durch, wie dieser Trick der Nossi funktioniert. Aber dass er funktioniert (meistens), kennt sie aus eigener Erfahrung. Dann sieht sie ihre Freundin nachdenklich an. ...so etwas Häßliches von Gaias Antlitz zu fegen... Die meisten Werwölfe denken so über alle Vampire. Auch Schleicher ist von diesem Clan und sieht danach aus, und über ihn denkt Meyye eigentlich nicht, dass er von Gaias Antlitz gefegt werden muß.
...in einer Stadt wie dieser hat man als meinesgleichen wenig zu lachen. Die Untertreibung des Jahrhunderts, wahrscheinlich. Wo haben die überhaupt was zu lachen?
"Du solltest nicht so nach dem Äußeren gehen." sagt sie, merkwürdig ruhig aufeinmal, ihr Zorn verraucht als wäre er nie dagewesen. "Ihre Häßlichkeit ist der Fluch ihres Clans... wie die Tiermerkmale bei meinem. Egal... ich glaube nicht, dass irgendwer weiß, wo er hingegangen ist, dazu sind die viel zu heimlichtuerisch. Und wenn er nicht wiederkommt, wird keiner rausfinden wo er geblieben ist."

Sie schaut wieder zu ihm hinunter, wappnet sich gegen das was sie aller Vernunft nach tun muß. Wappnet sich, erstmals willentlich jemanden auszulöschen. Hey, es ist ein Vampir, ein Verfluchter wie du. Vermutlich tust du ihm noch einen Gefallen. Wie ist das in den Filmen immer? Wir töten ihn nicht, wir erlösen ihn. Aber wen willst du damit eigentlich überzeugen? Und wie war das noch mit deiner Vernunft... hast du schon jemals auf sie gehört? Und dann hat sie einen Geistesblitz.

"Es gibt noch eine Möglichkeit." meint sie und sieht Lurker abwägend an, ob sie das jetzt durchziehen oder doch lieber bei Plan A bleiben soll. Sie macht einen Schritt auf ihn zu und hebt den Arm zum Mund, ritzt ihre Haut an der Schlagader mit dem scharfen Fangzahn. Was bei ihren menschlichen Opfern funktioniert, geht auch bei ihr selbst. Dann hält sie den Arm aus dem das Blut quillt wie aus einer frischen Quelle, Lurker hin. "Los, trink. Tu es, oder wir müssen dich auslöschen." sagt sie und Stimme wie Miene wirken kalt, leidenschaftslos, als vergleiche sie Preise zweier T-Shirts, von denen sie definitiv das Billigere nehmen wird. Welches das auch immer sei...
 
Die Garou bekam plötzlich ein schlechtes Gewissen ... seit wann achtete sie großartig auf Äußerlichkeiten. Sie sah Meyye mit entschuldigendem Blick an und biss sich auf die Unterlippe.

Tatjana sah verdutzt auf Meyyes Blut. Was machte sie denn da? Von was für einer Möglichkeit redete sie? "Ähm Meyye ... was machst du da? Stärkst du ihn damit denn nicht?" Sie war wirklich total verwirrt ...
 
Lurkers Augen wanderten blitzschnell von einem der Beiden zum Anderem. Irgendwie überschlug sich diese ganze Sache jetzt, es passierte ihm definitiv zuviel auf einmal.
Der Wolf verwandelte sich unter spektakulären Verrenkungen langsam in ein Mädchen.
Jetzt standen die beiden `Gören´also vor ihm, sie sahen aus wie Kinder, und Lurker gewann an Sicherheit und Boden, je länger die Sitouation dauerte. Wenn die Beiden ihn töten wollten, dann hatten sie den besten Zeitpunkt schon lange hinter sich gelassen.
Das Säbelgerassel der Kainitin wollte er allerdings trotzdem nicht abtun. Wirklich besorgt war er allerdings erst als `die Wölfin´sprach. Er war sich ohne jeden Zweifel sicher das sie ihn einfach zerfetzen würde.
Allerdings machte sie einen äußerst Schuldbewußten Eindruck als die Kainitin sie maßregelte.
Wenn das ganze so weiter lief würde er aus dieser Sache herraus kommen.

Ich habe nichts falsches gemacht, ich bin durch den Park gegangen weil ich trinken muß, ich bin auf dem Heimweg. Dann höre ich den Aufruhr hier und schaue nach, nur um im selben Moment Zeuge zu werden wie Deine `Freundin´, sagen wir mal einige Veränderungen durchmacht.

Je mehr er den beiden Kleinen einreden konnte das sie ihm unrecht taten, umso besser. Schuldbewußtsein war ja scheinbar ausreichend vorhanden.

Ich habe außerdem wenig Interesse daran irgendetwas über eure Umtriebe hier auszuplaudern. Was weißt Du denn über meinen Clan ? Mein Blut ist in allererster Hinsicht stolz darauf Geheimnisse zu verwahren. Was glaubst Du wohl was sich hier alles abspielt wovon wir ohnehin wissen ? Nichts bleibt uns verborgen. Das Ihr Tierhaften Umgang mit den Wölfen habt ist unter uns Kainiten schon lange ein Gerücht, aber mein Blut kennt die Wahrheiten dahinter schon lange. Und denke bloß nicht das Du mich einfach so verschwinden lassen kannst. Mein Clan ist stark in dieser Stadt, wir sind nicht wenige und unser Erstgeborener ist die Geissel. Wenn mir etwas zustößt, dann wird er herausfinden was. Er wird Dich finden. Und dann kannst Du sicher sein das alles was Du hier treibst auffliegt. Glaube mir, solange Du mich einfach ziehen läßt sind Deine Geheimnisse sicher, aber wenn Du mir etwas antust, dann wird das Kreise ziehen.

Er machte eine dramatische Pause um das erstmal sacken zu lassen. Dann fuhr er fort, diesmal bezog er den Wolf mit ein.

Ja richtig, radiert das häßliche Monster einfach aus weil es auf dem Nachhause Weg war. Wie menschlich von euch. Ich bin also der Erste den ihr meint umbringen zu müssen. Und was ist mit dem nächsten der unschuldig über euer Geheimniss stolpert ? Bringt ihr den auch um ? Wieviele Toten könnt ihr denn mit welcher Begründung rechtfertigen ?

War der erste Teil dieser Ansprache noch verletzt und eingeschnappt, so wurde er zum Ende hin immer anklagender und energischer.

Und dann hatte er es geschafft, die Kleine machte einen Fehler. Während die Wolffreundin noch unsicher war, hatte die Kainitin ihm unmißverständlich klar gemacht das sie bereit war ihn zu töten. Damit hatte er nichts mehr zu verlieren, es war aus, bis die Kleine sich die Adern öffnete und ihm den Arm reichte.
Lurker mußte sich ein Grinsen verkneifen.

Dumm von dir meine Kleine...

Er griff behutsam zu und spielte weiterhin den unwilligen und eingeschüchterten. MIt einem furchtsammen Blick schaute er noch einmal von der Kanitin zu der Wölfin und zurück, dann führte er, scheinbar zaghaft Meyyes Schlagader an seinen Mund...

Und Biss zu, er umfaßte ihren schmalen Körper um ihn zu stützen und begann zu trinken, und er trank und trank. Die Kleine hatte sich ihm ausgeliefert.
Gierig wie ein Blutegel fraß er sich immer tiefer und es war herrlich und süß. Kräftiger als das Blut der Menschen, verheißungsvoller, wie ein verbotener Sirup rann es hinab und lockte ihn in die Tiefen der Wonne, doch er widerstand, genoß jeden Augenblick als glühten seine Nerven und die ganze Welt schien gestochen scharf auf ihn einzustürmen.
Er sah alles, er hörte alles, er fühlte alles.
Es zuckte und wühlte durch ihn hindurch wie Fieber und noch immer trank er von der Anderen, denn sie war in diesem Augenblick schutzlos und Gefangene der Ekstase des Trinkens.
Er würde sie nicht töten, auch wenn etwas bösartiges hinter seiner Stirn ihm die Logik vor Augen führte das dies das sicherste sei, aber er würde sie außer Gefecht setzen.
 
Irgendwie... ist dieser Nosferatu ziemlich vorlaut und seine Masche zu billig und auf zuviele Seiten gleichzeitig zielend. Sie hätte ja gute Lust, seine plötzlich wieder so aufmümpfig auftretende Selbstsicherheit erstmal zu demontieren und ihn in Starre zu prügeln, bevor sie ihn vielleicht doch noch trinken läßt. Damit er weiß, woran er ist und dass seine Argumente ihr eigentlich egal sind, wenn sie ihnen überhaupt glaubt. Die moralische Frage steht an zweiter Stelle, an erster stehen die Sachzwänge. Ihr Geheimnis muß um jeden Preis geschützt werden. Jeden.

"Halt einfach die Klappe, ja? Du weißt gar nicht, wieviel Glück du hast, genau uns beiden begegnet zu sein. Fordere es nicht heraus." sagt sie noch unwirsch nach seinem Gelaber. Dann schaut sie ihm mit schmalen Augen zu, als er ihren Arm zum Mund führt. Dieses Glitzern in seinen Augen, als ob er sich darauf freue... aber vielleicht auch nur die Erleichterung darüber, dass sie ihn nicht umbringt. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, das zu tun. Auch von der Betrachtung her eine irgendwie intime Handlung und die Umkehrung dessen, was sie ist. Von Jägerin zu Beute. Ein wenig beunruhigt ist sie daher schon, als sie seine Spinnenfinger an ihrem Arm spürt und dann den kühlen Mund, und wie an ihrer selbstzugefügten Wunde gesaugt wird. Aber dann breitet sich, wie mit einer warmen Welle von dort ausgehend, ein Gefühl aus, das sie kennt. Ist es das, was Sterbliche fühlen wenn sie ihr zum Opfer fallen?

"Keine Sorge, ich weiß was ich tue..." sagt sie zu Tatjana, aber es klingt schon leise, irgendwie entrückt. Sie schließt die Augen und taucht kurz in das Gefühl ein, um wieder hervorzukommen und sich an ihre Absicht zu erinnern. Zufrieden stellt sie fest, dass sie sich nicht verrechnet hat. So, wie sie abschätzen kann wieviel Blut sie einem Sterblichen nehmen darf, so kann sie auch abschätzen wieviel er ihr nimmt. Sie weiß nicht genau, wieviel Blut nötig ist um ein Blutsband herzustellen, aber viel kann es nicht sein. Schon nach enttäuschend kurzer Zeit entzieht sie ihm ihren Arm wieder. "Das ist genug."

Nun, sagen wir, sie versucht es zumindest. Meyye mag Erfahrung mit den Tücken von Werwolfblut haben, aber dass Kainitenblut ein ähnlich suchterregender Stoff ist, weiß sie nicht. Sie vertraut auf Lurkers Vernunft, aber wer weiß ob die nicht gerade, wie die von Meyye meistens, abwesend ist.

Out of Character
Lurker kann sich einen BP gutschreiben. ;) Meyye ist doch keine Tankstelle...
Edit: Dahingehend geändert, Lurkers Reaktion abzuwarten.
 
Tatjana sah sich die Situation genau an. Nach der Rede des Nosferatu fühlte sie sich tatsächlich noch schuldiger als vorher ... Sie verstand ihre Freundin nicht ... warum gab sie dem Vampir ihr Blut zu trinken. gehetzt und besorgt sah sie immer wieder von der saugenden Gestalt zu Meyye ... irgendetwas stimmte hier aber nicht ... Wollte sie nicht gerade etwas sagen?

Das passte Tati überhaupt nicht ... dass dauerte doch viel zu lange ... Was sollte sie denn nur machen? Wenn Meyye ihm nicht freiwillig ihr Blut angeboten hätte ... dann hätte sie schon längst eingegriffen. Tatjana verwandelte sich sofort in Crinos und sah nun in ihrer imposanten Gestalt auf den fremden Vampir. "Hör auf! Sofort!!" das waren die einzigen Worte, die knurrend aus ihrer Kehle kamen. Es würde auch die einzige Warnung bleiben ...
 
Out of Character
Wie ich schon per PN Mitgeteilt habe, ein trinkender Vampir ist im Moment des Trinkens völlig Wehrlos. Allerdings ist er aufgrund der Machts des Vampirblutes vom Trinken fasziniert. Es ist schwieriger von selber aufzuhören. Wie schwer hängt unter anderem von dem aktuellen Blutstand von Lurker ab und vom Generationsunterschied. Da Allerdings das Blut von Meyye weniger Mächtig ist als das von Lurker fällt das wieder positiv auf. Ich hab im Mom leider nicht das GRW da um die nötige Probe rauszusuchen. IMHO ist es eine WK Probe, nur die Schwierigkeit weiss ich nicht.


Das Gefühl was Lurker beim Trinken erfährt ist grandios. So leckeres Blut hatte er noch nie getrunken. Es schmeckt so gut. So verdammt gut.
 
Out of Character
S.148: Anmerkung: Kainskinder finden den Biss zwar angenehm, doch sie können sich leichter dagegen wehren als Sterbliche. Jedes kainskind kann ungeachtet seiner Willenskraft einen Wurf auf Selbstbeherrschunhg(Schwierigkeit 8 ) machen, um nicht dem Biss zu erliegen. Das befähigt vampirische Opfer der Diablerie, sich zu wehren.
Davon das es schwieirg für den trinkenden ist, ahbe ich nichts gefunden, nur den Hinweis auf Seite 239, das alle Angriffswürfe gegen einen Vampir der Diablerie begeht gegen 2 sind.
Ich hoffe das hat geholfen
 
Out of Character
Oki, danke Burncrow... ich werde mal diesen Wurf machen und mein post oben ggf. dem Ergebnis entsprechend ändern. ;)


[dice]

Out of Character
Edit: Damit kann Meyye sich beherrschen und mein post oben bleibt bestehen... was Lurker tut überlass ich ihm.
 
Out of Character
Hui.. jetzt schwirrt mir schon ein wenig der Kopf mit Regel und Gegenregel ;) Also ich beschließe jetzt mal einfach das Lurker die Kontrolle verliert weil ich das lustiger finde. Meyye ist ja klar genug um sich zu wehren und schlimmstenfalls kann das Wölfchen sie ja retten.


Lurker war völlig allein an einem Ort absoluter Ruhe. Er war sowohl das Zentrum dieses Universums, als auch gleichzeitig völlig klein und unbedeutend in ihm verloren. Er spürte das er Teil eines warmen und wunderbaren Flusses geworden war. Eine Strömung die er mit jeder Faser spüren konnte.
Derartiges hatte er schon so schrecklich lange nicht mehr gespürt. Es fühlte sich an wie... Leben.
Irgendwo tief in ihm und gleichzeitg weit weg außerhalb von ihm spürte er das pulsieren einer seltsamen ursprünglichen Kraft.
Irgendetwas in ihm entschloß das er nicht mehr weg wollte. Es setzte einfach aus. Er konnte die Jahrzehnte kaum noch zählen in denen er gegen die leise flüsternden Stimmen ankämpfte die in seinem Kopf widerhallten. Immer mußte er die Kontrolle behalten, sich wehren, gegen das handeln was ihm in seinem tiefstem Innerem eigentlich gut und richtig vorkam.
Dabei war es so unendlich viel leichter einfach loszulassen. Er war des kämpfens müde und ergab sich bereitwillig.
Er wollte der anderen Kainitin eigentlich nichts tun, alleine weil er schreckliche Angst vor der Vergeltung hätte die ihn für das töten eines Kainskindes erwarten würde, ganz sicher wollte er ihr nichts böses. Er hatte nur schlicht und einfach vergessen das sie existierte.

Was für Lurker scheinbar eine Ewigkeit dauerte spielte sich in Wahrheit in Sekunden ab. Als Meyye versuchte ihn sachte von sich wegzuschieben reagierte er instinktiv und wnad sich eng um sie, wie eine Würgeschlange die ihr Opfer umfing schien der Nosferatu sich um sie zu wickeln. Sein schmaler Körper legte sich um den Ihren, die dürren und viel zu langen Finger schlangen sich um ihren Nacken, schlossen sich wie Klammern und die Nägel gruben sich in das Fleisch. Seine Augen waren geschlossen, nur ab und an flatterten die Lider leicht. Er gab glupschende Gerräusche von sich und schlug seine Zähne tiefer und immer tiefer in die Wunde.
 
Meyye reißt die Augen auf, als der wie ein Egel an ihr hängende Nosferatu keine Anstalten macht, sie loszulassen, im Gegenteil. Sie zieht den linken Arm, an dem er saugt an sich, will ihn abschütteln und drückt mit der Rechten gegen sein Gesicht, sich jetzt keine Zurückhaltung mehr auferlegend. "Hör... auf!!" keucht sie, ihre Wut durch das gute Gefühl des Bisses fließend wie Öl in Wasser.

Er ist tatsächlich stärker als sie. Sie faucht, immer noch mit ausgefahrenen Fängen und kann sich gerade so zurückhalten, den nächsten Fehler zu machen und selbst zuzubeißen. Jetzt könnte sie ihn eigentlich nur noch vernichten, aber ganz will sie ihren Plan noch nicht aufgeben. Mit rotglühenden Augen starrt sie Tatjana an, die bereits in der richtigen Gestalt dasteht. "Hilf mir...!" stöhnt sie fast, und sie bringt es aus mehreren Gründen nur mühsam hervor. Selbst wenn sie jetzt eine beste Freundin hat, schwierig kommt eine Bitte über ihre Lippen, wo sie doch immer alles alleine schaffen wollte...
 
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