5.4.04 - Down in the park

Meyye zuckt die Schultern. Was die Parkbank angeht und ob sie nun da hinmüssen oder nicht, hat Tatjana alles gesagt. Die einzige andere Möglichkeit wäre, sofort in eine andere Zuflucht umzuziehen. Aber wohin? Meyye muß sich eingestehen, dass sie auf sowas nicht vorbereitet war. Sie kennt nur noch ein, zwei Erdlöcher im Wald, in denen sie im Notfall übertagen kann...

Dann legt sie leicht den Kopf schief. "Du meinst, du kannst mit mir mithalten wenn ich mit dem Rad fahre?" fragt sie mit einem Unterton, der nahelegt, dass sie das bezweifelt. "Und wenn du mir meine Reifen zerbeißt, gibts keinen Hundekuchen." Leise lachend begibt sie sich zur Tür. "Mir ist es egal... wir können gehen, beide zweibeinig, oder so wie du gesagt hast."
 
Tatjana grinste. "Lassen wir es doch drauf ankommen? Und was hast du gesagt? Ich bekomme einen Hundekuchen, wenn ich dir den Reifen aufbeiße? Die Knochenbeisser sagen, dass die Dinger recht lecker sind. Darauf lass ich es gerne ankommen ..." Das Grinsen war nicht mehr aus ihrem Gesicht fortzuwischen. Dann machte sie einen angestrengten Gesichtsausdruck ... "obwohl ... die essen aber auch wirklích alles, was sie zwischen die Pfoten kriegen ... wahre Müllschlucker ... " Sie lächelte wieder.

"Also schwing dich auf dein Schlachtross und ich schaue, dass ich dir hinterher komme ... aber vergiss mein armes Kriegsleiden nicht. Wenn ich nicht mehr hinter dir bin, solltest du vielleicht was langsamer in die Pedale treten." Dann verwandelte sie sich in einen Wolf und machte Andeutungen ihr in den Allerwertesten zu kneifen.
 
Meyye schaut Tatjana schräg an und schüttelt schmunzelnd den Kopf. "Ich sagte, wenn du meine armen Reifen beißt, gibts nix." berichtigt sie. "Knochenbeißer, soso... und was schmeckt denen jetzt so gut? Reifen oder Hundekuchen? Egal... mein Reifen ist tabu, damit das klar ist. Such dir ein eigenes Rad zum Zerkauen."

Damit schließt sie hinter Tati die Tür und nimmt ihr Rad auf, um die Treppe damit hinaufzugehen. "Alles klar... ich werd schon hin und wieder schauen, ob du mir nachkommst." nickt sie, schaut der Verwandlung zu und versucht dann, der überraschenden Attacke auszuweichen. "He! Aus! Sitz! Platz! Ich brauch wirklich nen Maulkorb für dich." sagt sie und grinst. Dann verläßt sie das Haus und schwingt sich auf den Drahtesel. "Na dann... wer zuletzt im Park ist, ist ein Hündchen." provoziert sie und fährt los... Tatjana hat sie ja noch nie fahren sehen (soviel Meyye weiß jedenfalls), ansonsten könnte ihr auffallen, dass sie tatsächlich langsamer fährt als sonst immer. Aber immer noch schnell genug, dass sie eine Wölfin auf Trab hält. Sie schaut tatsächlich immer wieder mal zurück und bremst im Fall des Falles herunter (sowas tut sie sonst nie). Der Park sollte so schnell erreicht sein.
 
Tatjana rannte Meyye hinterher, die Bewegung tat ihr wirklich sehr gut und die Abendluft war angenehm. So, wie sie mit Meyye durch die Stadt hetzte ... das war ein Moment, der sollte niemals vergehen. Wie war einfach nur glücklich. Ab und zu lies sie ein fröhliches Kläffen hören, wenn sie genug Luft dazu hatte und zweimal hatte sie ein Schnappen nach dem Reifen angedeutet. Es war einfach herrlich ... Wie gerne würde sie mit Meyye Seite an Seite durch den Wald rennen ... so das sie auch ein Wolf wäre ... Aber da dies nicht der Fall war, musste die "Hetzjagd" in der Stadt halt reichen.

Viel zu schnell waren sie am Stadtpark angekommen. Meyye versteckte wie gewohnt ihr Fahrrad in einem Gebüsch. Tatjana lief die ganze Zeit um sie herum und zog Zweige, die sie über das Rad gezogen hatte wieder zur Seite ... dabei wedelte sie mit dem Schwanz ... anscheinend hatte sie einen Heidenspaß dabei.

Dann lief Tatjana in eine bestimmte Richtung. Sie drehte sich immer wieder nach Meyye um, und achtete darauf, dass sie auch hinter ihr bleib. Ein potentielles Opfer war aber nicht zu finden. Mitten im Park erreichten sie eine Parkpank. Sie unterschied sich nicht sonderlich von anderen Bänken, außer, dass sie an der Seite ein paar tiefe Furchen hatte. Vier Stück. Diese Bank war also "markiert".

Tatjana blickte sich um und als niemand zu sehen war, verwandelte sie sich wieder in das Mädchen. Dann kletterte sie unter der Bank, hantierte mit etwas herum und stand dann wieder auf. Sie hatte zwei türkise Steine an jeweils einer Lederschnur in der Hand und einen großen Zettel.

Sie reichte die Steine gleich an Meyye weiter. Sie selber hatte nur einen kurzen Blick darauf geworfen. Als die Gangrel die Steine betrachtete, musste sie schon etwas staunen. Wenn man sie genauer ansah, schienen sie von innen heraus etwas zu leuchten. Dunkelblaue schlieren schwammen darin herum, begleitet mit einem silberen Funkeln. Fast schon faszinierend, weil sie sich ständig veränderten. Meyye war so etwas abgelenkt.

Tatjana lies leise das Schreiben durch, betrachtete dann Meyye. Leise fing sie an. "Die wollen, dass du mitkommst ... sozusagen auch mit aussagst, dass ich unseren Caern nicht verraten habe. Mein Vater ist von der Anhörung ausgeschlossen worden, weil sie es fair machen wollen ... Da hat er sich heute abend wohl tierisch aufgeregt und wollte deswegen nochmal mit Silvia sprechen. Die blieb aber hart ... Es werden nur die Ältesten da sein ... Ich kann das nicht von dir verlangen ... " Sie zuckte mit den Schultern und lächelte Meyye an.
 
Meyye nimmt heute extra mehr die Seitenstraßen als die große, wo ja doch viele Autos noch fahren, damit Tatjana unbeschwerter hetzen kann. Immer wieder grinst sie zurück und ruft Bemerkungen wie "Ich dachte, du könntest laufen." oder "Nicht so lahm!" während sie andererseits empört ausweicht und auf Straßenköter schimpft, wenn Tatjana an ihre Reifen geht. Auch sie denkt sich, dass es im Wald noch besser wäre und nimmt sich vor, sich intensiver mit dem Gestaltwandel zu beschäftigen... damit sie irgendwann auch als Wolf unterwegs sein kann.

Grinsend und die Sabotage mokierend gibt sie der zweigeverschleppenden Wölfin angedeutet ein paar auf die Pfoten, bevor sie mit dem Versteck für ihr Fahrrad endlich zufrieden ist und droht sich auf Tati zu stürzen, sie aber dann nur wuschelt und streichelt. Normale Hunde mögen sowas, und eigentlich sollte sie fragen ob das bei verwandelten Wölfen auch so ist... naja, das hat Zeit bis nachher.

Sie folgt der momentan vierbeinigen Freundin und betrachtet die Parkbank, als sie angekommen sind, fährt mit den Fingern die Zeichen nach. "Ich hoffe, diese Botschaft ist jetzt keine Duftmarke." meint sie, als Tatjana wieder Mensch ist und etwas von unter der Bank hervorholt. Die Steine nimmt sie leicht verwundert entgegen und betrachtet sie von nahem. Dann noch näher. Schlieren und Funken, denen sie mit dem Blick zu folgen versucht. Wie kann es Edelsteine geben, die sich derart in sich bewegen? Oh nein, gute Frau Blutsaugerin, was du da in den Händen hältst ist einmal mehr ein Beispiel für Zauberei und Geister. Das Zeug, das dir deine Großeltern immer erzählen und deine Eltern immer ausreden wollten. Natürlich glaubt sie an das Übernatürliche; aber dass sie seit kurzem Dinge gesehen hat die sie an die verschwommenen Erinnerungen an die Geschichten der orisha gemahnen, ist etwas ganz anderes.

Sie blickt wieder auf, als Tatjana spricht. Und der erste Satz ist ja schon ein Hammer für sich. Sie bleibt stumm, bis Tati fertiggeredet hat, dann betrachtet sie die Steine wieder. "Darum war er also dort." sagt sie als erstes und verrät damit ihre unfreiwillige Begegnung. "Naja... dass er nicht dabei ist, ist schonmal ne gute Nachricht. Was meinst du... wo findet denn das Treffen statt? Und krieg ich.. wie heißt das? Freies Geleit?"
 
Tatjana runzelte die Stirn. "Du hast meinen Vater heute gesehen? Dann scheint er ja gar nicht so verstimmt zu sein, oder?" Dann biss sich Tatjana auf ihre Unterlippe und sah ihre Freundin an. Sie dachte doch nicht wirklich darüber nach mitzukommen? Sie sah sie sehr nüchtern an. "Das Treffen ist eine knallharte Gerichtsverhandlung ... und ... das Freie Geleit, hälst du in deinen Händen. Das sind zwei ... Talen. Sie haben Wörter mit denen du sie aktivieren kannst, weil du ja keine ... spirituelle Kraft hast, um die Dinger zu aktivieren. Das eine macht dich so gut wie unsichtbar, und das andere erzeugt eine Art ... Kraftfeld um dich herum, was alles abprallen läßt ... Solange, bis du die Wörter sagst, aber höchstens für 12 Stunden."

Dann schüttelte Tatjana den Kopf. "Ich bin dir nicht böse, wenn du nicht mitgehst ... und du hast genug für mich getan ... zweimal das Leben gerettet ... du musst das nicht machen ... wirklich nicht ..."
 
Ups. Verplappert. Ein wenig irrt ihr Blick von der Freundin ab, als der Vater ins Gespräch kommt, und sie meint: "Äh... doch, glaub mir, der ist so verstimmt wie noch nie... aber das ist jetzt auch nicht weiter wichtig, dass er mich tot sehen will war mir schon vorher klar." Nur wie nahe sie dran war und dass sie es ihrer Vermutung nach ohne die Hilfe von Silvia und Richard nicht geschafft hätte, das behält sie für sich.

"Also wenn ich diese Dinger da anlege und das Zauberwort sage bin ich unsichtbar und unverwundbar. Wow. Klingt echt gut... nur auf der Versammlung nutzt mir das eh nichts, Silvia und Richard wissen ja wo sie mich finden." Sie wiegt den Kopf. "Trotzdem... sag mir die Wörter."

Natürlich weiß sie, was sie damit impliziert. Sie sieht Tatjana ernst an. "Ich hab dir gesagt, dass ich dir helfe, wenn ich kann. Wäre schön blöd von mir, wenn ich jetzt einen Rückzieher mache, und auch nicht meine Art. Außerdem hab ich mich gerade so daran gewöhnt, dir das Leben zu retten." Sie schmunzelt. "Ich komme mit. Sag mir die Wörter. Wann ist dieses Tribunal?"
 
Tati schüttelte stumm den Kopf ... "Aber ... wenn dir was passieren würde ... das könnte ich mir nie verzeihen ... die Wörter schreibe ich dir auf einen Zettel, sobald sie gesagt werden, sind die Dinger aktiv." Dann lächelte sie doch ... aber schüttelte immernoch den Kopf. "Ich weiß gar nicht, wie ich mich da bei dir jemals bedanken kann ... es ist soviel was du immer für mich tust. Ich danke dir ... du bist echt ... ja, du bist echt etwas mehr wie nur meine allerbeste Freundin ... Danke." Sie zögerte noch einmal, und so unangenehm es Meyye vielleicht auch war, aber sie umarmte sie fest.

Sie las nochmal den Zettel, als Meyye nach dem Wann fragte. "Oh ... ich fürchte du kannst nicht mitkommen. Mittwoch um 12 Uhr Mittags." Sie grinste breit. "Nein ... nachts halt um 12. Im Fianna Pub."
 
"Wenn mir was passiert, bin ich selber schuld." erwidert Meyye auf die Bedenken ihrer Freundin trocken. "Alles klar, schreibs mir auf." nickt sie dann und schaut Tatjana fragend an, als sie den Kopf schüttelt. Was sie danach sagt, will sie eigentlich schon nach dem ersten Halbsatz mit einer Handbewegung abtun, aber dann schaut sie Tatjana nur an. Vielleicht stimmt es ja. Vielleicht ist sie das, eine gute Freundin. Und was eine Freundin ist, die läßt sich sicher auch umarmen. Außerdem ist sie ein wenig überrascht, und legt nach einem Moment des Zögerns auch vorsichtig ihre Arme um Tatjana. So warm, so lebendig, sie kann ihr Herz klopfen fühlen... und erstaunlicherweise fühlt Meyye nur schwach die Gier nach ihrem Blut, ganz normal für ihren geringen Hunger, wie eine ferne Erinnerung im Nebel gegen das, was beim Geruch des Werwolfblutes immer über sie kam. Freundin, keine Beute. Vielleicht sickert das ja auch irgendwann zu ihrem Tier durch. Wünschenswert wäre es, aber Meyye wäre nicht Meyye, wenn sie dem inneren Frieden und seiner Dauerhaftigkeit nicht mißtraute.

"Du weißt das vielleicht nicht... aber du tust auch verdammt viel für mich." kommt es ihr schließlich über die Lippen. Etwas, das ein verlegenes Lächeln werden könnte, wenn es mal ausgewachsen ist, erscheint. "Und dafür danke ich dir. Also... lob mich nicht so hoch in den Himmel, sonst werd ich noch größenwahnsinnig."

Kurz danach verzieht sie das Gesicht. Na gut, dass Tati sie jetzt anhimmeln anfängt, besteht wohl keine große Gefahr. "High Noon, was? Macht nix... mußt du mich halt in einem Sarg zum Pub schleppen, wenn es Mittags ist. Ansonsten, okay... das sollten wir wohl schaffen, meinst du nicht?"

Sie hängt sich die Steine, Dinger.... Talen, genau, das war es, sie hängt sich also die Talen um. Dann läßt sie ihren Blick schweifen. "Na schön... das hätten wir. Jetzt werd ich mal sehen ob ich hier irgendwo meinen Hunger stillen kann. Damit ich übermorgen auch bei Kräften bin."
 
Tatjana nickte wild und meinte lächelnd: "Ja, das solltest du sein." Sie steckte den Zettel ein und verwandelte sich wieder in einen Wolf. Sie lief ein paar mal im Kreis und schnüffelte am Boden ... es schien so, als wenn sie eine Fährte aufnehmen wollte. Sie ging etwas weiter den Weg entlang und schnüffelte immernoch. Immerwieder sah sie zu Meyye zurück. An dem Bild fehlten eigentlich nur zwei Dinge, dann wäre das Bild perfekt gewesen. Meyye ... die ein Stöckchen warf und Tati aufforderte es zurück zu holen und natürlich ... die Sonne ... Es wäre einfach zu liebreizend.

Als wieder mehrere Wege auf einandertrafen, schnüffelte Tatjana immernoch herum ... dann schien sie eine recht frische Spur zu finden. Sie setzte sich hin, stellte den Kopf etwas schräg und gab ein sehr leises Kläffen von sich. In die Richtung setzte sie sich dann in Bewegung.
 
Meyye hebt die Brauen und schaut interessiert zu, als Tatjana sich wieder in eine Wölfin verwandelt. Eines Tages...
Sie bemerkt, dass sie den Zettel einsteckt und dieser sich mit der Kleidung glatt mitverwandelt. Kuriose Sache, aber mit derlei von Schulwissen geprägten Gedanken wird sie wohl kaum weiterkommen. Genauer gesagt war sie gerade mal kurz aus der Schule raus, als das dort Gelernte auf den Kopf gestellt wurde. Es stimmt eben doch: In der Schule lernst du nichts, was du später wirklich gebrauchen kannst.

Sie schaut der schnuppernden Wölfin eine Weile zu und überlegt schon, ob sie nicht wirklich ein Stöckchen suchen soll, aber sie kapiert schon, was Tatjana will... ihr bei der Jagd helfen. Darum wartet sie gespannt und nickt, als sie kläfft, um ihr dann zu folgen. Mal sehen was sie aufgespürt hat.
 
Tatjana ging es richtig gut ... so richtig ausgelassen gut ... Auch wenn sie gerade einer Gangrel bei ihrer Jagd half. Manchmal ärgerte sie Meyye und schien sich furchtbar auf den Geruch zu konzentrieren, einen Bogen zu beschreiben und direkt die Spur zu Meyye zurück zu verfolgen. Bevor sie aber was machen konnte, hüpfte sie wieder zur Seite und folgte hochkonzentriert weiter der Spur.

Dann blieb sie stehen und ging etwas in Richtung des Gebüsches. Ein Mann mit selbstgestrickten Pulli und Schlafanzughose, hielt seine Arme vor der Brust verschränkt und sprach mit etwas, dass sich im Gebüsch bewegte.
 
Zuerst irritiert, dann mit dem Begreifen schmunzelnd, verschränkt Meyye die Arme vor der Brust, als Tatjana mit ihr spielt. Immer wieder macht sie einen Satz, um die Wölfin zu greifen, was aber natürlich nicht so einfach ist. Sie lacht leise und droht mit dem Finger, zischt leise nur ein Wort: "Leine!"

Dann jedoch wird die Jagd konkreter, wie sich schon in Tatjanas Haltung zeigt. Meyye konzentriert sich auf das was vor ihr liegt und entdeckt den Mann am Gebüsch. Der sieht aus, als hätte ihn sein Haustierchen zu einem ungeplanten Gassi-Gang genötigt. Und jetzt gibt es da irgendein Problem. Na, mal sehen ob sie da als freundliche Passantin nicht weiterhelfen kann. Sie schlendert offen auf den Mann zu. "Guten Abend. Gibt's irgendein Problem?" fragt sie harmlos und mit etwas Neugier in der Stimme.
 
Der junge Mann dreht sich zu Meyye um und lächelt erstaunt. "Oh ... ähm ... guten Abend auch ... Furchtbar wenn einem die Kläffer mitten in der Nacht aus dem Haus jagen ... Endlich erreichen sie ihren Lieblingsbusch, und dann? Dann wollen sie nicht mehr ... als wenn sie nur mit einem spielen wollen ... wirklich schrecklich aber trotz allem liebenswert. Und was treibt sie noch so zur späten Stunde raus?"

Der Mann war äußerst gutaussehend und sehr charismatisch. Sein Hund war ein recht hübscher und nicht zu kleiner Mischling. Sah zumindest noch natürlicher aus, im Gegensatz zu den völligen Überzüchtungen, wo die Hunde wegen schwacher Gelenke eingeschläfert werden mussten. Der fast hüfthohe Mischling wedelte mit dem Schwanz und sah süß treudoof zu Meyye.
 
Meyye blickt hinab und betrachtet den Hund halb amüsiert. "Ja, die lieben Hundchen... immer zu Späßen aufgelegt." sagt sie, vielleicht ein wenig lauter als es für den neben ihr stehenden Typen nötig wäre. Sie wendet sich ihm zu. "Ach, bei mir ist es ganz ähnlich. Ich hab auch so ein wildes Tier, das Auslauf braucht. Und Futter... wissen Sie was? Ich verrat ihnen einen Trick." Sie beugt sich vor, und da wohl auch er näherkommen wird, ist die Gelegenheit günstig. Sie packt seine Schultern, reißt den Mund auf und schlägt die Zähne in seinen Hals. Tja, du armer netter Hundeliebhaber, das hast du nun davon...

Sie hofft nur, dass der Hund sich nicht einmischt. Aber für den hat sie ja im Notfall ihren Trick... es wäre nur ärgerlich, da sie jetzt schon beim Trinken ist, und das ungern unterbrechen würde wegen einem Hund.
 
Als Meyye den Mann an sich riss, fing augenblicklich das nette Hundlein an zu knurren ... bellen tat er nicht, aber er fletschte die Zähne und knurrte. Tatjana trat nun aus ihrem Gebüsch heraus und fing daraufhin an, den Hund laut ... sehr laut ... anzuknurren. Dann war noch ein japsendes kurzes Jaulen zu hören und der Mischling rannte mit eingezogenem Schwanz weg. Tatjana hinterher.
 
Meyye hört den Hund knurren und zollt ihm im Stillen Respekt... viele andere Tiere, einschließlich treuer Wachhunde, hätten vor dem unnatürlichen Wesen, das sie darstellt, schon Reißaus genommen. Es scheint, als müßte sie sich wirklich mit ihm beschäftigen. Doch dann mischt sich Tatjana ein und übernimmt den besten Freund des Menschen auf ihre Art... Meyye fragt sich nur, was sie jetzt vorhat, als sie ihm nachrennt.

Fast erschrocken kehren ihre Gedanken zu ihrem Opfer zurück. Wieviel hat sie jetzt schon? Es ist nicht leicht, im Rausch des Trinkens Gedanken zu fassen die mit dem Aufhören zu tun haben. Doch sie fühlt, dass sie nicht mehr braucht, und mit einem angestrengten Keuchen zieht sie die gelockerte Kette des Tiers wieder straffer und läßt ihren unfreiwilligen Spender los, stößt ihn regelrecht von sich, nachdem sie über seine Bißwunde geleckt und sich davon überzeugt hat, dass sie geschlossen ist. Wahrscheinlich stolpert er und fällt zu Boden. Schwach dürfte er sich auch fühlen. Einen Augenblick betrachtet sie ihn und ein dumpfes, bohrendes Gefühl anders als der Hunger meldet sich einmal mehr in ihr. Er war freundlich und sie...

Abrupt dreht sie sich um und läuft durch das Gebüsch in die Richtung, in der Tatjana und der Hund verschwunden sind. Nach einigen Schritten bleibt sie stehen, formt die Hände vor ihrem Mund zu einem Trichter und stößt einige Belllaute aus. Dann wartet sie.

Out of Character
Tierhaftigkeit 2... Charisma + Überleben. Sie ruft den Hund zu sich und hofft, dass Tatjana es kapiert. ;)


[dice]

Out of Character
Edit: *grummel*
 
Tatjana kam nach drei Minuten noch nicht wieder zurück und Meyye ging nun in die Richtung, in die die beiden verschwunden sind. Meyye sucht die Büsche nach den beiden ab. Nach fast 15 Minuten wurde sie auch fündig. Tatjana saß in ihrer Menschlichen Gestalt im Gebüsch des Parkrandes. Der Hund lag auf der Seite und Tatjana kniete bei ihm. Tati schien etwas blass zu sein. Mehr war im Augenblick nicht zu erkennen.
 
Den ganzen Weg über ärgert sich die Gangrel noch darüber, dass ihr Ruf offenbar nicht echt genug war. Sie wird das noch üben müssen. Mit Augen, die ihr die Nacht vertreiben, folgt sie den Spuren die zwei rennende Vierbeiner, ein Hund und ein Wolf, hinterlassen. Und schließlich entdeckt sie die beiden, wenn auch anders als sie erwartet hätte. Sie blickt von Tatjana zum Hund und fragt ahnungsvoll: "Was ist passiert?"
 
Jetzt konnte es auch Meyye genauer sehen. Die Hüfte des Hundes lag in ungewöhnlichem Winkel da und er hatte eine große Bauchwunde. Tatjana sah traurig zu ihr hinüber. "Er ist gerade über die Straße gerannt ... da war ein Auto. Der ist aber gleich weiter gerauscht ... und ich bin dran schuld ..." Tatjana machte ein sehr trauriges Gesicht ...
 
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