[30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Hannah lies sich nachdenklich nach hinten in den Sessel sacken. Ihre rechte Hand ruhte in nachdenklicher Pose an ihrem Kinn und tatsächlich dachte sie über Enios Frage nach. Es passte nicht. Oder hatte Fabian wirklich die Hosen voll? Heiße Luft und dann doch soetwas? Irgendwie mochte sie das nicht so recht glauben, aber sie war sich eben genausowenig sicher, wie Enio, was sie davon halten sollte.

Schließlich schüttelte sie leicht den Kopf.

Ich weiß nicht. Irgendwie... passt es - und auch wieder nicht. So oder so hat er wohl Glück, dass er sich meldet, bevor die Maschinerie im Gang ist. Die Brujah machte eine kurze Pause. Etwas, was sich ihr über Fabian erschlossen hatte - oder sie zumindest glaubte - kam ihr in den Sinn. Ich würde tippen, dass er 'nen Ausweichplan hat, falls es ihm dennoch an den Kragen geht. Wie du schon sagtest, nichts ist ihm so wichtig, wie er selbst.

Sie runzelte leicht die Stirn, als sie überlegte, was sie wirklich über die Sache dachte. Es dauerte einige Sekunden, bis ihr tatsächlich ein Spruch einfiel, bei dem sie allerdings nicht sicher war, ob sie ihn mit den beiden Anwesenden teilen sollte.

Wie heißt es? The light that burns twice as bright burns for half as long. Wie hell will wohl Fabian noch brennen?

Der Gedanke zog noch einen wahren Rattenschwanz an weiteren Überlegungen hinter sich her, die sie ganz sicher nicht mit den Anderen teilen wollte. Nicht im Moment.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Max kratzte sich am Bart, die Sache kam ihm irgendwie faul vor. Für nen echten Egiostien gab es laut Max zwei Möglichkeiten.

Klarer KO Sieg oder alles mit sich reißen was man in die Finger kriegt, falls man fällt.

"Seh ich auch so. Wer so ne Demo aufziehn kann,wird schon weiter denkn könn' als vonner Tapete bis zur Wand. Hätt ich ne Demo gemacht und wüsste das es mir an' Arsch geht, ich würd aufn Rest scheißen und zusehen das ich soviel abfackel wie ich noch kann."

Hatte Fabian vielleicht in der Tat noch ein gewaltiges Ass im Ärmel?
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Was Hannah über Fabian ausgesagt hatte zwang dem Primogen eine Art Lächeln auf das Gesicht. Es war zwar nur ein kleines Stück des rechten Mundwinkels daran beteiligt und das dazugehörige Auge verengte sich dabei als hätte Enio etwas darin, das ihn juckte aber es war immerhin mit großzügiger Auslegung als Lächeln zu erkennen. Sie hatte es auf den Punkt gebracht auch wenn sie nur wiedergab was Enio selbst vorhin gesagt hatte. Aber es war die Quintessenz von Fabians Verhalten und man konnte nicht oft genug darauf hinweisen. „Ob er tatsächlich Glück gehabt hat... wird sich noch zeigen müssen. Ich bin mir da nicht so sicher.“

Enio versuchte Max etwas besser einzuschätzen. Aber das war nicht so einfach, da der Brujah-Ahn sich nicht darüber im Klaren war ob der Hühne vielleicht doch wesentlich komplizierter gestrickt war als er manchmal den Anschein erweckte. Immerhin war seine Aussage ein klares Statement und ein Zuhörer konnte so abschätzen wie Max Reser reagieren würde, falls er einmal ernsthaft in Bedrängnis kommen würde. „Vielleicht ist Fabian noch nie während seiner Existenz so dicht an seiner Vernichtung gewesen wie im Moment und er hat erst jetzt bemerkt, daß sein Arsch keinen Pfifferling mehr wert ist. Oder er hat tatsächlich noch einen Plan. Ich werd die Sache auf jeden fall im Auge behalten... und ihr solltet das vielleicht auch. Der Clan Brujah hat viele Jahre lang keinen besonders guten Ruf in Finstertal gehabt und wurde mehr schlecht als recht behandelt. Ich habe einiges dafür getan, daß sich das geändert hat und ich werde mir das nicht von so einem Möchtegernanarchen kaputt machen lassen. Die Stadt wimmelt momentan von Toreador, Ventrues und Malkavianern und wenn es dabei keine Stimme... der Vernunft mehr gibt, die den Pennern Einhalt gebietet und ihnen ab und zu den Kopf zurecht rückt... ist das meistens sehr schlecht für die sogenannten hohen Clans. Sie verlieren dabei eine gewisse Bodenständigkeit.“ Es war nicht herauszuhören aber jedem hatte klar sein müssen, daß Enio es natürlich ironisch gemeint hatte als er seinen Clan als „Stimme der Vernunft“ bezeichnet hatte.

„Seis drum... was aus Fabian wird oder zumindest ob er die nächsten Nächte weiterhin existieren wird, muß Buchet oder Noir entscheiden. Ob sich Mahler danach noch in unseren Clan integrieren läßt werden wir sehen.“ Enio lehnte sich wieder nach hinten und wirkte einigermaßen entspannt dabei. Nach ein bis zwei Sekunden stille fügte Enio noch hinzu: „Sonst noch jemand etwas auf dem Herzen?“
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Hannah nickte mehrfach bei Enios Erwiederung. Sie schien mit ihren Gedanken und Einschätzungen bisher zumindest einigermaßen richtig zu liegen. Sie reagierte kein Stück auf den ironischen Titel für ihren gemeinsamen Clan. Gewissermaßen war das doch gar nicht so falsch, oder?

Müssig, sich darüber im Moment den Kopf zu zerbrechen, es gab noch andere Dinge zu besprechen. Erneut nickte Hannah bei der Frage ihres Erstgeborenen.

Ja, da wäre noch was. Hast du von hier aus 'ne Möglichkeit einen Blick in den Club zu werfen?

Sie sah Enio abwartend an. Ob er wohl über die Geschichte informiert wurde? Was würde er wohl darüber denken?
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Was kam jetzt? Eine Frage, die sich Enio zwangsläufig stellen mußte, da er auf Anhieb natürlich keinen Zusammenhang sah zwischen den Räumen des Black Hammers und seiner Frage. Nun... Der Turiner würde sich an dieser Stelle einfach überraschen lassen müssen.

Enio zuckte mit den Schultern... obwohl es nicht ganz zu seiner Antwort passen wollte. "Sicher! Was für eine Niesche möchtes du gerne sehen?" Er deutete auf die Monitore, die hinter seinem Rücken aufgehängt waren. Keiner davon war eingeschaltet aber es war anzunehmen, daß Enio sich hier nicht mehrere Monitore aufgestellt hatte um 7 Kanäle TV-Programm gleichzeitig anzuschauen.

Irgendwo drückte der Sheriff einen Knopf und alle Bildschirme gingen gleichzeitg an. Anstreiner Empfang!
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Einer der Bildschirme, welcher den Bar-Bereich des Elektro-Floor seigt, bildet auch einen etwa 30-jährigen Mann mit sehr kurz rasiertem, leuchtend rotem Haar und einem ebensolchen, ordentlich gestutzten Baart ab.
Der Mann trägt zerrissene Denim-Jeans zu einem Tank-Top und einige Ketten schmücken seinen Hals, von einer Perlen-Surferkette, bis zu einem mittelgroßen Anch-Anhänger an einer Silberkette.
Als er mit dem Rücken zur Kamera steht, sieht man, dass sich die auf den nackten Unter- und Oberarmen sichtbären Tätowierungen bis zum Haaransatz im Nacken ziehen.

Im Moment unterhält sich der (noch) Unbekannte mit einer jungen, attraktiven Frau neben ihm und schwenkt dabei einen Drink in der Hand.
Für den geübten Beobachter macht er einen nicht besonders gut unterhaltenen, aber etwas unruhigen Eindruck, so als würde er auf etwas warten.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Eben jener Unbekannter war es, auf den Hannah in den Büros irgendwo außerhalb der Sichtweite deutete, damit Enio und Max ihn sehen konnten.

Der Kerl mit den roten Haaren - das ist Stefan Weiland. Er ist ein Kainskind - ein Brujah. Er ist mein Kind.

Sie hatte sich aufgerichtet und nach vorn über den Schreibtisch Enios gebeugt, aber nach der Offenbarung lies sie sich wieder in den Sessel sacken. Sie pausierte für einige Augenblicke - lies die Aussage kurz einwirken, aber es ging gleich weiter.

Das ist seine erste Nacht. Ich habe ihn Gestern gewandelt. Irgendein Deal zwischen meinem alten Herrn und Buchet - zumindest soweit der Prinz mir gesagt hat.

Damit waren eines der wichtigsten Details auch gleich genannt. Der Prinz wußte bescheid und die Sache war offiziell und wohl nicht auf ihrem Mist gewachsen. Aber dass sie keine Wahl gehabt hatte - war das nicht nur eine bequeme Ausrede für sie im Moment? Sie war gespannt, was Enio davon halten würde und wie er reagieren würde. Warum sie ihn hier hergebracht hatte, war ihm aber wahrscheinlich klar. Vermutlich würde er ihn hier hoch rufen?

Sie hatte ihn absichtlich nicht direkt mit nach oben gebracht, denn einige der besprochenen Dinge wollte sie Stefan erst langsam näher bringen und ihn nicht noch mehr zubomben, als ohnehin schon - auch dass würde Enio hoffentlich in ihrer Entscheidung erkennen.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Enio folgte dem Bildschirm mit den Augen und sah sich den jungen Mann an den Hannah beschrieb. Zunächst fielen nur die Worte „mein Kind“ und Enio dachte sich noch sehr wenig dabei. Warum auch nicht? Es war nicht unüblich das Erzeuger und Kind im Schlepptau herumreisten und der Rotschopf mußte ja nicht schon mit Hannah die Stadt betreten haben.

Dann aber offenbarte ihm seine Clansschwester, daß er gerade auf ein frisch gezeugtes Küken herabsah und Enio wäre das Lächeln gefroren wenn er eines aufgesetzt gehabt hätte. Es ging ihm auch gar nicht um die Tatsache ob Hannahs Küken jetzt nun angemeldet war oder nicht… es war alleine die Tatsache, daß er schon wieder einen Toten vor sich sah, der erst vor kurzem noch die Sonne gesehen hatte und Luft geatmet hatte. Wieder ein Herz weniger das schlug… wieder ein Leben das verblasste und zum Untod verdammt wurde. Sicher… Enio war natürlich klar, daß Vampire sich eben nur so vermehren konnten und er selbst letztendlich so gezeugt wurde aber er hatte ebenfalls nicht darum gebeten. War dem Kerl da unten klar gewesen was auf ihn zukam? Warscheinlich nicht! Nur Idioten begaben sich wissentlich in solch ein Schicksal… oder die Narren, die es nicht besser wissen.

Auf jeden Fall wollte Enio diesen jungen Brujah kennen lernen. Es galt ein paar Dinge zu erfahren. Nicht nur über diesen Weiland… sondern auch über Hannah. „Hol ihn. Er soll sich zu uns gesellen.“

Noch bevor Hannah den Raum verlassen konnte wandte sich der Primogen wieder an sie. „Eines noch! Hat er gewußt was mit ihm geschehen wird? Und… weißt du etwas Genaueres von dem Deal zwischen deinem Erzeuger und Buchet?“ Vielleicht hatte Hannah es bemerkt aber Enio hatte lediglich gefragt ob sie über den Deal im Bilde war und nicht was er beinhaltete. Erstens wollte er es gar nicht wissen und zweitens würde Hannah es ihm nicht sagen wollen und Enio das ebenso respektieren. Aber es wäre interesssant zu wissen wie wohl oder unwohl sich Hannah in ihrer Rolle als Spielball vorkam.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Der Blick, den Hannah ihrem Erstgeborenen zuwarf, als sie sich bereits halb zur Tür umgedreht hatte, sprach Bände. Ihre Unzufriedenheit damit, was geschehen war, ihr eigener Kampf im Innern mit der Tatsache, dass sie ein Leben ausgelöscht hatte. Wut flackerte kurz in dem Blick auf - aber nicht auf Enio, was selbst er verstehen würde - aber das war schnell wieder unter Kontrolle.

Wir hatten Beide keine Ahnung.

War alles, was sie zurückgab - kurz und bündig. Ihr Tonfall und die Aussage war durchaus berechnet, sie wollte, dass die beiden Brujahs im Raum verstanden, dass sie wenig davon hielt, so bevormundet und außen vorgelassen zu werden, vor allem bei solchen Dingen, die ihr eigenes Wesen, Gewissen und ihre Freiheit angingen.

Sie war sich nur noch nicht so ganz selbst darüber im Klaren, ob sie Buchet oder ihren eigenen Erzeuger mehr dafür verantwortlich machte. Aber diese Entscheidung schob sie beiseite, noch bevor sie durch die Tür aus dem Büro getreten war.

-------------------------

Kurz darauf kam sie in den Clubbereich hinunter und machte sich auf die Suche nach Stefan. Während die Brujah zwar den Bereich ansteuerte, an dem sie ihn auf dem Bildschirm hatte sitzen sehen, sah sie dennoch die Gesichter der noch wenigen Clubbesucher an, die ihr auf dem Weg entgegen kamen.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Als Hannah in Sichtweite kam, trat der frischgezeugte Vampir auf seinen Sire zu.

"Na endlich. Können wir jetzt zu diesem... Typ gehen? Mir is' vorher nie aufgefallen, wie langweilig diese Clubs sind, wenn man sich nich' im zweifelsfall betrinken kann..."

Er sah gelangweilt aus, was aber nun, da das Treffen mit dem "Ältesten des Clans" bevorstand, immer mehr verging und einer halb unterdrückten Nervosität wich.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Max verfolgte stumm den weiteren Teil des Gesprächs, auf die Frage von Enio schüttelte er den Kopf, er hatte nichts mehr zu sagen. Aber dann kam Hannah mit etwas das wichtig klang. Auch sein Blick folgte den Monitoren und dem Mann. Was folgte war für Max überraschend.

Holla, kaum da und schon Nachwuchs an der Backe

Die Überraschung liess er sich nicht ansehen, dafür hörte aber umso neugieriger zu als die Frage von Enio kam. Als Hannah ging sah Max zu Enio.

"Klingt nach Scheißpolitik die die beiden ausbaden dürfen."

Und Max wusst das er recht hatte. In seinen Ohren klang es so als ob dieser Neuling davor noch keine Ahnung hatte. Der Tod des Mannes interessierte Max wenig, so lief es eben ab. Aber ohne Vorahnung in diese Welt gebracht zu werden war eine Sache für sich.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Als Hannah Stefan erspähte, ging sie recht direkt auf ihn zu. Der Blick, den sie dem Mädchen in seiner Nähe zuwarf, lies diese unwillkürlich einen Schritt zurück machen, aber da hatte Stefan seine Erzeugerin auch schon entdeckt.

Sie nickte ihm knapp zu.

Oi. Wir können raufgehen. Enio Pareto heißt er. Und was die Sache mit Clubs angeht - du wirst sie noch von einer anderen Seite kennen lernen. Wird nicht lange dauern.

Hannah verschwieg, was sie damit meinte. Sie gab Stefan ein Zeichen mit der Hand, dass er ihr folgen sollte und führte ihn auf dem direkten Weg nach oben, woher sie eben schon gekommen war.

Enio wird dich ein Stück weit 'kennen lernen' wollen. Sei... eh.... natürlich.

Sie drehte sich bei dem Satz kurz zu ihm um, lies ihren Blick kurz über ihn schweifen und schmunzelte ein wenig.
Sie hasste die Situation im Moment - aber das mußte sie ihm ja nicht zeigen.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Stefan nickte lediglich knapp.
Obwohl sonst alles andere als wortkarg, hatte er in diesem Moment nichts mehr zu sagen.

Folgsam ging er hinter Hannah her bis zu dem Raum, in dem Enio und Max bereits mehr oder weniger gespannt auf den Neuankömmling warteten.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Enio registrierte die Reaktion von Hannah und bildetet sich ein ihre Antwort und die Art wie sie sie gab richtig einordnen zu können. Offfensichtlich war die Brujah alles andere als zufrieden mit diesem Handel zwischen Buchet und ihrem Sire. Der Italiener konnte das gut nachvollziehen. Buchet würde sich ganz sicher die Zähne daran ausbeißen, wenn er Enio dazu zwingen wollte ein Kind zu Zeugen. Es gab einfach Dinge, die waren einfach unverträglich... egal was für Randbedingungen herrschten.

Auf den Kommentar von Max zuckte Enio nur mit der Schulter. Ob das jetzt tatsächlich Politik war oder nicht konnte Enio nicht beurteilen. Es gab durchaus auch andere Beweggründe, die wesentlich komplexer sein konnten und vielleicht ihren Ursprung bereits vor 200 Jahren gefunden hatten. Aber das war unwichtig und vor allem... nicht Enios Problem. Letztendlich konnte bei der sache Hannah schlecht einschätzen und wußte natürlich nicht, daß sie so etwas wie ein ausgeprägtes Gewissen hatte oder ob sie einfach nur die Tatsache ärgerte, daß sie benutzt wurde. Enio würde es vielleicht noch erfahren.

Als Hannah und Stefan herein kamen regte sich Enio nicht und sprach zunächst nichts. Es war an Hannah das Wort zu ergreifen. Der Primogen sah beide abwechselnd an und wartete.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Hannah trat in Enios Büro und lies Stefan an sich vorbei gehen, der die abwarten oder vielleicht sogar erwartungsvollen Blicke der beiden anderen Kainskinder vermutlich nur zu deutlich spüren würde. Sie schloss hinter ihm - und sich selbst - die Tür und ging dann hinter ihm herum auf seine andere Seite.

Enio, darf ich dir Stefan Weiland vorstellen? sagte sie zunächst, bevor sie sich an Stefan wandte.
Enio Pareto, Erstgeborener und Ältester des Clans Brujah in dieser Domäne.

Da sie aus Stefans Sicht Max ein klein wenig verdeckte, mußte für den frisch gezeugten Vampir nur der richtige Schluß übrig bleiben, welcher der Beiden Enio war. Zumal Max' Teint und Aussehen nicht gerade zu einem Italiener passen wollten, fand zumindest Hannah. Sie klang so schrecklich geschwollen und aus irgendeinem Grund mißfiel ihr das im Augenblick sehr, auch wenn sie gelegentlich kein Problem mit solcher Sprache hatte.

Schließlich ging sie etwas zurück und machte den Blick auf Max wieder ganz frei.

Und das hier ist Max Reser. Einer unserer Clansbrüder.

Damit sah sie dann zwischen den Anwesenden umher.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Enio starrte Stefan kurzzeitig einfach nur an. Es war nicht weil er ihm Unbehagen bereiten wollte oder ihn einfach nur aus einer dämlichen Laune heraus dastehen lassen wollte, sondern weil ihn diese Wendung des Abends sehr beschäftigte und der dunkelhaarige und ein wenig miesepetrig dreinschauende Mann gerade ein wenig im Gedanken versunken war ohne jedoch die Aufmerksamkeit von Stefan zu nehmen.

Enio fühlte sich gerade ein Stück weit in die Vergangenheit zurück versetzt und stellte sich gerade vor wie es bei ihm damals war als Salgari ihn zu seinem damaligen Primogen brachte. Ach ja… das war ja damals gleich der Prinz. Enios Erzeuger war ja zu dieser Zeit schon selbst Primogen von Turin. Wie mußte sich Stefan jetzt wohl fühlen? Hatte er Angst? War er verwirrt oder nervte ihn der ganze Scheiß einfach schon? Aus dem Gesicht des jungen Mannes konnte man nichts ablesen… aber darin war Enio ja auch nicht unbedingt Meister.

Nach einem verstrichenen Augenblick des unangenhmen Schweigens erhob sich der Sheriff und deutete auf einen weiteren Stuhl. „Hallo Stefan. Pflanz dich einfach mal hin. Wir sind hier kein so ein steifer Club wie es vielleicht manchmal den Anschein erwecken könnte.“ Die Hand bot Enio dem neuen Brujah nicht an aber das hatte nichts zu bedeuten… Enio machte das nur selten.

Tja was sollte er jetzt sagen? Seine übliche Ansprache? Wohl kaum! Damit würde der Rotschopf bestimmt nichts anfangen können. Es gab auf jeden Fall ein paar Dinge, die Enio wissen wollte. „Ich gehe mal davon aus, daß Hannah dir bereits ein paar grundlegende Dinge erklärt hat und du mitlerweile schon weißt was gut für dich ist und was nicht, was du machen kannst und was nicht, wie wir in der Camarilla organisiert sind undsoweiter. Dann weißt du ja sicherlich auch, daß Hannah jetzt eine zeitlang für dich verantwortlich ist und für jeden Mist, den du baust verantwortlich gemacht und bestraft wird. Versuchen wir so eine Situation einfach zu vermeiden.“ Der Brujah-Primogen hatte bei dem was er sagte scheinbar die Angewohnheit keinerlei Handbewegungen oder sonst eine Körpersprache zu benutzen. Nur sein Mund bewegte sich und seine Augen waren ständig auf Stefan gerichtet.

„Hat man dich darüber aufgeklärt was dir passiert wenn du das Blut eines anderen Vampirs trinkst? Auch… das deiner Erzeugerin?“ Die Frage war unverfänglich aber man konnte spekulieren auf was Enio hinaus wollte. Der Sheriff wollte keine willenlose Sklaven in seinem Clan. Er wollte selbstständig denkende Individuen und keine dummen Mitläufer. Die Frage war in mehrerlei Hinsicht wichtig. Enio wollte damit auch austesten wie Hannah in dieser auch für sie ungewohnten Situation handeln würde und ob sie bereit war Stefan so weit es ging die Zügel lang zu lassen.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Max nickte dem Neuen einfach zu. Zum einen wäre es ohnehin nicht angemessen gewesen vor seinem Primogen das Wort zu erheben und zum anderen war Enio einfach auch früher dran. Max beobachtete Enio beim Reden, er wollte auf seine Wortwahl und auf seine Körpersprache dabie achten. Und dabei ging es Max im übertragenen Sinne eiskalt den Rücken runter. Er selbst hatte noch einige menschliche Angewohnheiten, bei Enio erkannte er soetwas nicht.

Holla, was für ne Maschine

Dafür machten seine Worte ihn schon wieder ein Stück sympatisch, mit so jemandem als Primogen konnte man leben. Nach der letzten Frage ging der Blick von Max hinüber zu den anderen beiden Brujah, auch wenn er die Bedeutung der Frage nicht direkt als so bedeutungsvoll erkannte fand er es sehr interessant später die Reaktion darauf zu verfolgen.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Als Stefan den Raum betrat und Hannah ihn vorbeiließ, war dem blutjungen Vampir ein wenig mulmig zumute.
Angst hätte er nicht, auch wenn er die Situation bereits richtig hätte einschätzen können.

Ein Italiener und ein Riese... das kann ja was werden, resümierte der gelernte Lackierer mit dem extravaganten Stil zwischen Punk, Rocker und Biker, als Hannah ihm die beiden Anwesenden vorstellte.
Sein Gesicht zeigte so gut wie nichts von dem, was hinter seiner Stirn vor sich ging, dazu wusste Stefan dann doch zu gut, in welcher Situation er sich fand.

Deshalb sagte er einfach nur "Danke", als Enio ihm einen Platz anbot und setzte sich locker, aber nicht provokant auf das Möbelstück.
Er beobachtete den Primogenn aufmerksam, aber wieder ließ seine Miene nicht erkennen, ob er dem folgen konnte, was er gesagt bekam, oder nicht.
Trotzdem antwortete er zügig, als der Sheriff ihm die wichtigste Frage stellte.

"Jap, das Thema haben wir durch. Trinke kein Vampirblut und lass auch keinen deins Trinken, so in etwa", sagte er.
"Ansonsten ham' wir auch einiges geklärt. Camarilla, Maskerade und so..."

Stefan war sofort klar, dass sich das, was er sagte, nicht gerade gelenk anhören musste. Zwar war er nicht gerade ein Intellektueller, aber so dumm, wie er sich unfreiwilligerweise gerade gab, war er doch nicht.
Das konnte vielleicht sein Sire einschätzen, aber nichts sprach für Max und Enio dagegen, ihn einfach für ein wenig dämlich oder sehr, sehr unbedarft zu halten.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Wenn es etwas gab – und eigentlich gab es da viel – auf was der Brujah nicht viel Wert legte, dann war es der sogenannte „erste Eindruck“. Enio hielt selber nicht so viel von seinen Menschenkenntnissen und die galten natürlich auch für Kainskinder, deshalb unterlies er es tunlichst nach so wenigen Worten Stefan einzuschätzen. Sein Erscheinungsbild sagte natürlich auch nicht viel aus obwohl Enio sich dabei ertappte den typischen Brujah in Stefans Äußerem zu erkennen. Tätowiert... es lies sich nur erahnen wo überall... ein bißchen was von einem Biker. Ja... das paßte irgendwie. Aber über den Charakter sagte soetwas nichts aus. Das tat es vor 100 Jahren nicht und das war auch heute so geblieben.

Enio nickte auf Stefans Antwort. Der Primogen wußte nicht ob Stefan das erste Kind von Hannah war oder ob sie bereits vor ihm einen Vampir gezeugt hatte. Klar man hätte nachfragen können aber eigentlich interessierte es den Turiner nicht. Es würde sich zeigen ob Hannah dazu fähig war die Verantwortung für einen kainitischen Nachkommen zu übernehmen ohne in größere Schwierigkeiten zu geraten. Daher unterlies Enio es weiter nach Stefans Wissen der Regeln der Camarilla und der Existenz als Untoter an sich zu fragen. Wenn er etwas bestimmtes wissen wollte würde er schon fragen.

Auf jeden Fall war Enio aufgefallen, daß der junge Brujah es über einen Kamm zu scheeren schien ob man nun das Blut von einem anderen Blutsauger trank oder sein eigenes für einen Verwandten hergab. Interessant! Warscheinlich würde er früher oder später diese Prinzipien genauso aufgeben wie ein jedes Kainskind vor ihm.

„Wie du siehst sind wir hier nur vier aus dem Clan Brujah. Es gibt noch einen weiteren aber der hat sich noch nicht ganz entschieden ob er weiter existieren will oder vielleicht doch lieber als Asche für den Winterstreudienst seinen weiteren Dienst antreten möchte. Zumindest steht es gerade noch in den Sternen.“ Ach ja... ein bißchen Realität konnte den Neuling ja auch nicht schaden. Er sollte ruhig schon wissen, daß auch Untote ab und zu über die Klinge springen und man es nicht immer nur selbst in der Hand hat.

„Aber zurück zu dir. Was kannst du so? Was hast du getrieben als du noch Mensch warst und gibt es irgendwas das du besonders gut kannst oder besonders schlecht kannst? Akademische Ausbildung... Beruf... Holzfiguren schnitzen, ne Torte backen oder einfach nur anderen Leuten qualitativ hochwertig die Scheiße aus dem Leib prügeln.“ Selbstverständlich interessierte Enio nicht wirklich ob Stefan Holzfiguren schnitzen konnte oder ähnliches aber sein Gegenüber würde schon bemerken, daß das eine oder andere Beispiel eher scherzhaft gemeint war, obwohl man es dem Itaiener ganz und gar nicht an der Mine oder seinem Tonfall anmerken konnte. Er gehörte wohl zu der trockenen Art.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Stefan lachte kurz, aber herzlich, als Enio ihm eine kurze Auswahl dessen gab, was er hätte sagen können.

"Akademische... was? Ne, so lange hab ich's in der Penne nich' ausgehalten. Ich bin Lackierer, hab' mich in der letzten Zeit aber eher mehr auf Motive umgestellt. Deshalb bin ich auch hier."
Er machte eine Pause, bevor er fortfuhr, während der er erst einen kurzen Seitenblick zu Hannah warf und Max mit seinem Blick streifte.
"Ansonsten kann ich so ziemlich von allem was, was man brauch', um auf der Straße zu überleben. Zwar schätz' ich ma', dass du", wieder sah er Max an und grinste dabei "wesentlich kreativer im Prügeln bist, als ich, aber ich kann auf mich aufpassen."
Stefan fuhr sich durch das Haar und rutschte ein wenig in seinem Sitz umher, womit er das krasse Gegenteil von Enios Bewegungslosigkeit darstellte.
"Außerdem bin ich ziemlich gut, was Computer angeht, aber ein Crack oder Nerd bin ich nich'... Ja, ich glaub', das wär's so in etwa."
 
Zurück
Oben Unten