[30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Scheiße, was soll ich schon planen Klingt nach ner Portion Action, da bin ich bei

Das Tier in ihm wollte ihn dazu treiben Enio zu folgen. Es wollte Blut sehen und...und Max spürte auch einen leichten Hunger der ihn in die gleiche Richtung trieb. Er hatte gestern einiges an Blut verbraucht, aber heute noch nicht die Zeit gehabt zu jagen. Er war sehr angespannt als er Enio's Worten folgte, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Hatte er vergessen das Cortez ein Toreador war, oder hatte es ihm einfach noch niemand gesagt? In diesem Moment aber musste Max die Lippen zusammenpressen um nicht laut zu lachen, aber einzelne Töne waren zu hören. Er hatte das Bild vor Augen, das Bild wie eine endlos geschminkte Frau im Minirock der Primogena der Ventrue den Kopf abhackt, ein spanischer Tunten-Toreador im rosa Anzug daneben, der mit weit aufgerissenen Augen dasteht udn sich eine Hand vor entsetzen vor den Mund hält und dabei etwas ruft wie "ach du böser Ghul, was machst du da schon wieder?". Doch wie in Zeitlupe wurden alle drei Körper von Bleikugeln durchlöchert die die gesamte Szene übernahmen und nur kleine Stückchen am Boden übrig liessen.

Verdammter Dreck, ich muss nen guten Schluck trinken, wenn's das Zeug erst ordentlich verdünnt krieg ich vielleicht endlich nen klaren Kopf.

Ja, es stand Max frei was er tun würde, aber in seiner Verfassung wollte er sich selbst nicht wirklich auf die Menschheit loslassen. Aber auf der andern Seite, Enio hatte bei den vier oder fünf Leuten wahrscheinlich mehr dabei als nur nen kleinen Brujah-Neugeborenen. Max konnte kämpfen, aber bei anderen Sachen war er mehr ne Last.

"Reizt mich schon da mit runter zu kommen, aber ausser ner Faust kann ich dir bei sowas keine echte Hilfe bieten.Schätze ich werd aber schon noch ne sinnvolle Beschäftigung in der Stadt findn. "

Denn es gab ja noch Fabian, über den man etwas herausfinden sollte. Und da war noch etwas das Max ein wenig seltsam vorkam. Alle Kainskinder der Stadt sollten für eine Bestrafung versammelt sein obwohl es wirklich wichtigers gab. Niemand sollte so blöd sein solche Anweisungen zu geben, aber konnte dieser Buchet wirklich dermaßen auf nem Egotrip sein das er Anweisungen nicht wegen etwas wichtigerem umändern konnte? Max hielt den Gedanken im Kopf, fürs erste war er aber noch unwichtig.
 
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Hannah verstand ihren Clansbruder nur zu gut. Sicher wäre es interessant mit in diese Sakristei zu gehen, sogar möglicherweise Vorteilhaft - wenn man von eventuellen Risiken absah. Andererseits bestand das ganze Unleben aus kalkulierten Risiken um einen weiteren Schritt gehen zu können, oder nicht? Es würde die Möglichkeit bieten, sich in der Stadt ein wenig weiter zu profilieren, sich gewissen Kainskindern zu zeigen, sie vielleicht ein wenig 'kennen zu lernen' - wenn man soweit gehen wollte, es so zu nennen.

Auch der Part mit dem Werwolf und Meyye hätte etwas für sich, aber barg weitere Risiken, die allerdings etwas offensichtlicher waren, als bei dieser Sakristei - die Gott-weiß-was beinhalten konnte. Aber der Gedanke behagte der Brujah dennoch nicht - auch wenn sie Meyye immerhin schon einmal begegnet war. Meyye, Jenny und... Salem... schnell wischte Hannah den Gedanken an diesen seltsamen Kauz zur Seite. Oder sollte sie davon und von ihren verwirrenden Eindrücken doch noch jemandem erzählen? Für einen Augenblick sah sie nachdenklich zu Enio.

Nicht jetzt, beschloss sie. Dann gab es da noch Fabian, dem man auf den Zahn fühlen könnte. Ein Thema, das man in all dem Trubel leicht übersehen könnte, was in Hannahs Augen allerdings ein Fehler war. War das Buschfeuer erst richtig entfacht, konnte es schnell zu einem richtigen Flächenbrand werden - und dafür war das Timing im Moment zwar einerseits perfekt, aber andererseits einfach... beschissen.

In Ordnung - reden wir für einen Moment von was anderem. Diese Bestrafungsgeschichte - ich habe keine Ahnung, was Cortez getan hat. Ich verstehe zwar den Ansatz in diesem Trubel einen Hauch von 'Normalität' und 'Stärke' demonstrieren zu wollen, aber da es die ganze Stadt wohl irgendwie anders sieht, als der Prinz, weiß ich nicht, was ich von ihm halten soll. Ganz davon zu schweigen, dass mir sein Befehlston tierisch gegen den Strich geht. So oder so aber werden wir wohl ins Cafe gehen, später. Vielleicht lässt sich dieser Mist schnell rumbringen. Die Brujah deutete auf Max und sich selbst.

Dann gibt's noch eine andere Sache, die wir ansprechen sollten. Ich glaube, dass man das in dem ganzen Trubel um Werwölfe und Tzimisce-Hexen leicht übersieht: Fabian.

Hannah pausierte für einen Augenblick - um sich einerseits die Worte zurecht zu legen und andererseits mit Max einen Blick auszutauschen - hatte er Enio wohl bereits davon erzählt?

Mein Eindruck ist, dass man den Jungen leicht unterschätzt, vielleicht aber auch schnell wieder überschätzt. Aber die Gefahr, die er momentan darstellt, kann die ganze Situation schnell noch hässlicher werden lassen.

Jetzt wartete Hannah, was Enio oder Max darauf sagen wollten, bevor sie selbst loslegen würde. Sie sah die beiden großgewachsenen Brujahs abwartend an.
 
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Max hörte den Worten von Hannah zu, zufrieden lächelte er dabei ein wenig in sich hinein.

Da is also das Stück Brujah in dir versteckt

Für Max hatte ein Prinz, dessen Politik so sehr am aktuellen Geschehen vorbei ging, für ihn eine große Zielscheibe auf der Stirn. Vielleicht würde es sich wirklich lohnen etwas zu unternehmen. Da waren sie wieder, die Entscheidungen. Loyalität zum Clan bedeutete gerade Loyalität zu Enio. Es gab wichtige Aufgaben und der Prinz geghörte gerade nicht dazu. Aber später. Und dann war da Fabian. Er machte zu viel Ärger, daher sollte man ihn vielleicht unter Kontrolle halten. Aber bei dem Prinzen gab es vielleicht einen guten Grund dafür, einen Grund wegen dem Max vielleicht selbstnichts anderes machen würde.

Scheis politische Spielchen

Aber an sowas musste Max sich gewöhnen. Er nickte Hannah zu als sie vom Cafe sprach, dort wollte Max auch hin. Beim Thema Fabian nickte Max erneut zustimmend, das könnte noch sehr hässlich werden.
 
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Tja was sollte Enio da groß sagen. Im Prinzip war er ja der selben Meinung und verstand es ebenso wenig warum Buchet auch gewisse Dinge soviel wert legte und scheinbar äußerst fragwürdige Prioritäten an den „Tag“ legte. Aber was sollte er da groß machen auser es zähneknirschend hinnehmen. Viel schlimmer war aber die Tatsache, daß sich euer hochwohlgeboren nicht bei Enio meldete. Seine Botschaft an Butch war unmißverständlich und die Dringlichkeit seiner Worte sollten eigentlich keinen Prinzen – zumindest einen mit Verstand – dazu bewegen ehrenkäsig zu reagieren und die Aufforderung seinen Sheriff zu kontaktieren mit dem Hochmut zu überwiegen nur Kontakt zu jemandem zu suchen wenn man es selbst für richtig hielt. Aber vielleicht waren bei solchen Dingen Prinzen alle gleich. Egal ob Toreador, Brujah oder Ventrue.

Folglich zuckte Enio nur leicht resigniert mit den Schultern und winkte ab. „Pfff... ich hätt auch besseres zu tun... und der Befehlston inklusive Vorschußdrohungen sind Dinge auf die ich ebenso verzichten kann. Aber was solls... müssen wir wohl drüber stehen.“ Ob der Italiener tatsächlich so gleichmütig war wie er eben vorzugeben versuchte war nur schwer abzuschätzen. Aber offenbar gab es da nicht mehr zu sagen.

Jetzt kam ein weiterer interessanter Teil. Fabian! Enio überlegte kurz wie viel er von dem Preis geben sollte was er bereits wußte, entschied sich dann dafür nicht alle Karten auf den Tisch zu legen. „Fabian? Max hat mir bereits berichtet, daß sich Mr. DJ ne Horde Sterblicher zugelegt haben, die ihn flankieren. Dafür ist er leider bekannt. Das hat er in der Vergangenheit schon öfters getan. Tatsächlich ist das nicht ganz ungefährlich und birgt einige komplizierte Auswirkungen. Aber Hannah... erzähl mir doch warum du denn Fabian für gefährlich hältst.“ Es war eine simple Frage und gab nichts von dem preis was der Primogen denn von seinem Clansbruder hielt oder wie groß er die Gefahr einschätzte, die von ihm ausging. Hannah hatte jetzt freies Schußfeld. Enio wollte abwarten in welche Richtung sie schießen wollte und mit welchem Kaliber.

Das Gespräch zwischen den drei Brujahs war offenbar noch ein gutes Stück davon entfernt sich dem Ende zuzuneigen.
 
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Grundsätzlich war Enios Frage gar nicht so schlimm, aber eine Antwort darauf zu geben, war auch nicht leicht, wenn man sich alle Möglichkeiten offen halten wollte. Hannah entschloß sich Zeit zu schinden, indem sie sich auf ihrem Sitzplatz noch einmal etwas umsetzte, scheinbar um eine bequemere Position zu erlangen, Enio für einen Augenblick musterte und ein wenig die Lippen schürzte. Die Zeit reichte ihr, um sich einen Kurs für dieses Gewässer zu suchen, also fing sie an.

Du meinst, davon abgesehen, dass er sich mit sterblichen 'Soldaten' umgibt und diese in Dinge hineinzieht, die sie absolut nichts angehen?

Hannah wog noch einmal den Kopf hin und her, bevor sie fortfuhr.

Also gut. Dann schauen wir uns mal an, was ich bisher über ihn sagen kann. Fabian Mahler - DJ deSade hat einen Ruf als Unruhestifter und, sagen wir auffällige Persönlichkeit, was mir bereits zu Ohren kam, bevor ich hier in Finstertal ankam. Es mißfällt sogar vielen Leuten, dass er sich so offen in lebenden Kreisen bewegt, als Prominenz, sozusagen. Das allein stellt zum Beispiel schon eine Gefährdung für die Maskerade dar, die man schwer Leugnen kann.

Er behauptet von sich selbst, nicht politisch interessiert zu sein und vieles, was man von ihm sieht oder hört, scheint tatsächlich nur seinem eigenen Zeitvertreib zu dienen. Aber es ist bei näherer Betrachtung schwer zu sagen, ob das stimmt. Ich denke aber durchaus, dass er von etwas anderem getrieben wird.

Sogar ich habe gerochen, dass diese Demonstration zumindest von ihm mit-organisiert worden war und ich bin erst seit kurzem in der Stadt. Er gibt es ja sogar zu. Aber gut, die Aktion ansich war gut und richtig, und ich kann sie wirklich nicht verdammen. Was mir dabei aber sehr wohl 'Sorgen' macht, ist die Motivation. Was steckt dahinter? Tatsächliche Sorge um die Situation der Menschen kann es wohl kaum sein. Fabian scheint so weit vom 'normalem Leben' entrückt zu sein, dass ich mir das absolut nicht vorstellen kann. War's also sein eigener Spaß, der im Vordergrund stand? Schwer zu sagen, aber nach den beiden Gesprächen, die ich bisher mit ihm geführt habe, kann ich sagen: ich glaube nicht.


Hannah pausierte nur kurz. In ihren Worten schwang eine gewisse Leidenschaft und ein unterschwelliger aggressiver Unterton mit, aus der man durchaus ihr Brujahblut erahnen konnte, aber denoch unterstrich sie mit - absolut berechnender - Körpersprache und vordergründig ruhiger Haltung den Eindruck einer nicht ungeübten Rednerin.

Diese Demonstration vorgestern stand unter dem Vorbild eines Bombenlegers, der seine Regierung stürzen wollte und ein bekennender Anarchist war. Ich glaube, Fabian versucht - ähnlich dieses Beispiels - auf der Nase seiner 'Obrigkeit' herumzutanzen, sie bloßzustellen und vielleicht - im übertragenen oder tatsächlichen Sinne - wegzubomben. Vielleicht hält sich für einen überlegenen Blutsauger, für einen untoten Gott in Menschengestalt, der mit Anderen nur das tut, was er für Richtig hält, für den Sterbliche wirklich nur ein Spielzeug sind und der anderen untoten Göttern in nichts nachsteht, vielleicht für einen großen Befreier oder den einsamen Rächer. Er verwechselt obendrein Anarchist-sein mit Anarch-sein - aber die Gleichung geht so nicht auf. Nach allem, was er von sich Preis gibt, könnte er genauso gut zum Sabbat gehören, einfach seinen Spaß haben wollen oder echt wegen irgendwelchen Dingen dermaßen angepisst sein, dass er versucht was zu Ändern oder sich zu rächen.

Aber letztlich ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Sagen wir einfach, ich habe ein beschissenes Gefühl bei der Sache. Aber was weißt DU über ihn? Was denkst du darüber? Oder wird er wirklich nur weitestgehend belächelt und ignoriert?


So endete die Brujah und gab die Frage an ihren Clansbruder zurück. Sie hatte zwar genug Raum in ihrer Aussage gelassen um zu interpretieren, dabei aber ihre eigenen Ziele verborgen zu halten, ganz ähnlich wie Enio selbst. Vielleicht mochte es überraschen, dass sie mit so offenen Karten spielte und nur wenige Informationen zurückhielt, aber für ihre Zwecke machte es schlicht keinen Sinn, hier unbedarft oder unwissend zu spielen. Lediglich manche Dinge mußte sie Enio ja nicht sofort auf die Nase binden.
 
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Na das waren doch mal ganz brauchbare und offene Worte. Hannah würde es zwar in keinster weise merken aber mit dem was sie gerade so alles von sich gegeben hatte wurde ihr Haben-Konto ein gutes Stück weit aufgefüllt. Es war letztendlich egal ob sie tatsächlich alles gesagt hatte oder doch noch einen Teil für sich behalten hatte aber sie nahm gewisse Dinge ernst, die vielleicht in der Vergangenheit etwas vernachlässigt wurden. Obwohl es eigentlich auch noch keinen Anlasss gegeben hatte sich Sorgen zu machen. Aber ja doch... Fabian war zu einem Problemfall geworden. Leider! Egal wie sich sein Clansbruder von dem Turiner wegentwickelt hatte... er blieb immer noch ein Brujah und es tat Enio um jeden leid, der sich selbst auf die Abschußliste setzen mußte. Es gab aber keinen Grund für Enio Fabian zu verschonen. Enio hatte nicht einmal seinen eigenen Erzeuger verschont als er sich zur Anarchie gewandt hatte und begonnen hatte seinen ganz persönlichen Kleinkrieg gegen die Camarilla auszufechten. An Fabian würde sich der Brujah-Ahn warscheinlich in 30 oder 40 Jahren nicht einmal mehr erinnern. Das aber widerum... konnte er von Salgari nicht behaupten, zumal sich Enio fast sicher war das der Alte immer noch existierte. Aber das war ein anderes Thema!

„Ich werde auf keinen Fall den Fehler machen Fabian zu belächeln oder ihn nicht ernst zu nehmen... das habe ich noch nie. Bisher haben sich die Vergehen unseres Clansbruders auch noch im Rahmen bewegt und er hat jeweils seine Strafe dafür bekommen. Aber vielleicht waren die alle zu mild. Buchet ist nicht die Art von Prinz, der einen sofort vernichtet wenn man sich mal daneben benimmt... innerhalb eines gewissen Rahmens. Fabian ist mehrfach vorgewarnt, nicht zuletzt von mir persönlich. Daher wäre es meiner Meinung nach ein dummer Fehler noch einen Pfifferling auf den Störenfried zu geben. Es ist mitlerweile erwiesen, daß Fabian Mahler der maßgebliche Drahtzieher von der Demonstration ist. Er leugnet es ja nicht einmal selber.“

Jetzt war es zumindest raus was Enio wußte... größtenteils. Der Sheriff wußte aber immer noch nicht warum Fabian die Sache so an die große Glocke hing. Ihm mußte doch bewußt sein, daß er sich damit sein eigenes Todesurteil unterschrieben hatte. Wo war das Ass im Ärmel? „Über die Gründe und die Motivation von Fabian wissen wir noch nicht wirklich viel. Letztendlich gibt es aber den einen oder andern Ansatz. Das Fabian selber zum Sabbat gehört kann ich nicht ausschließen aber halte ich für unwarscheinlich. Er hat selbst gegen die andere Sekte gekämpft. Nun... das mag ganz sicher kein Beweis sein. Aber sind wir mal ehrlich... für einen Sabbat-Spion würde er sich schon selten dämlich anstellen.“

Möglich war alles aber Enio unterstellte Fabian ganz andere, viel einfachere und kindlichere Motive. „Seis drum! Eines habe ich jedenfalls über Fabian in den letzten paar Jahren gelernt. Es gibt nur eine einzige Person im ganzen Universum, die für Fabian Mahler wichtig ist und die ihn kümert. Und das ist Fabian Mahler selbst. Daher halte ich sämtliche politische Interessen oder Auswüchse für eine eigene Maskerade, die ihm dazu dient sich der Masse zu bedienen. Das kann er... keine Frage. Es ist zwar ein total alberner Grund aber vielleicht ist Fabian einfach nur stinkig und schmollt immer noch, weil er für seine vergangene Vergehen eine auf die Finger bekommen hat und will sich irgendwie an Prinz Buchet rächen.“ Enio erinnerte sich an den randalierenden Ghul in der Akademie. Das war eine total dämliche und völlig wirkungslose Tat und sie war für Buchet so einfach zu durchschauen. Hatte Fabian damals wirklich gedacht er könnte damit was erreichen? „Es gibt für mich zwei grundsätzliche Ansätze für Fabians Verhalten. Erstens... er schmollt tatsächlich und will irgendwem irgendwas heimzahlen. Dabei geht er aber sehr dumm vor und immer viel zu offensichtlich. Oder zweitens – und das würde wieder für die Idee sprechen, daß Mahler tatsächlich gefährlicher ist als wir alle glauben – er stellt sich absichtlich so scheiße an und geht den Prinz jedesmal so offensichtlich an... weil er noch ein Ass im Ärmel hat, das ihm niemand zutraut und das uns noch alle schwer auf die Schnauze gibt.“ War Enio jetzt paranoid? Konnte es wirklich sein, daß Fabian eine viel größere Nummer war als es den Anschein hatte. Zumindest hatte es den Anschein als ob Enio ihn auf keinen Fall unterschätzen wollte oder ihn sogar belächelte.

Enio sah Hannah an, sprach aber eigentlich die ganze Zeit zu beiden Brujahs, die ihm gegenüber saßen. „Nun... hat das ein einigermaßen deutliches Bild wieder gegeben was ich von Fabian halte und wie ich ihn einschätze?“
 
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Max hörte noch wortlos zu, gelegentlich kniff er die Augen fest zusammen und presste die Lippen aufeinander. Es waren Szenen vom Schrottplatz, ein Blutbad das hätte passieren können, das es aber nie gab. Er versuchte sich ein Bild von Fabian zu machen, aber vor allem das Motiv dahinter verstand Max noch nicht ganz. Überraschenderweise hörte Max nun auch einmal ein paar gute Worte über den Prinzen.

Was will Fabian wirklich?

Irgendwie glaubte Max nicht daran das Fabian nur schmollen würde, für ihn steckte allein in der Demonstation zu viel Arbeit für eine einfache Laune. Sollte es einmal das Kommando geben Fabian anzuschleifen, Max würde es mit Freuden befolgen. Aber bis dahin wollte er die Motive verstehen. Fabian bewegte sich an einer Grenze hin zum Sabbath, aber überschritt er sie auch irgendwann? Und traute Max ihm ein wirklich mächtiges Ass im Ärmel zu? Dafür kannte er ihn zu schlecht. Er nahm die letzte Frage von Enio auf.

Jup, is klar

Als Antwort nickte er nur leicht.
 
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Hannah nickte ebenfalls. In ihren Blick hatte sich etwas berechnendes eingeschlichen, auch wenn sie versuchte, es weiter zu verbergen. Tatsächlich überdachte sie eben ihre Schritte noch einmal und wie sie wohl weiter vorgehen wollte. Wie würde sie - an Enios Stelle - jetzt mit Fabian weiter vorgehen?

Hannah verlies sich mehr auf ihr Gefühl und ihre Intuition, was Fabian anging - und die hatte sie recht schnell auf einen Kurs von ihm weg geführt, auch wenn sie ihm etwas anderes vorgespielt hatte. Letztlich half es aber alles nichts. Es gab noch etwas nachzusetzen.

Klar wär' er nicht der beste Spion, aber er würde sich immernoch besser anstellen als irgend'n dahergelaufener Spaten. Ich hab schon Schlechteres erlebt. Vermutlich hast du aber recht und das war ja auch nur ein Beispiel - oder ein Vergleich, wenn du so willst. Was ich aber noch sagen wollte... er ahnt gewisse Schritte von euch bereits voraus, dass der Prinz dich schicken würde oder die Geissel zum Beispiel. Er rechnet also bereits mit euch, auch wenn er wohl denkt, dass er noch einmal belehrt werden wird und - wie er sagte - einfach alles abnicken wird. Das waren Fabians Worte gewesen. Alles abnicken. Sie selbst würde es nicht dazu kommen lassen, wenn sie an Stelle einer Camarillaauthorität wäre - das Risiko im Moment wäre einfach zu groß einen solchen Unsicherheitsfaktor zuzulassen, aber ob Fabian das erkannte?

Hannah zuckte kaum wahrnehmbar mit den Schultern. Sie traute dem jungen Brujah tasächlich zu, dass er noch ein, zwei Asse im Ärmel hatte. Genügend Vorbereitungszeit und Einfluss hatte er hier in der Domäne offensichtlich. Und wenn er die Gelegenheit wenn Enio oder Dargol ihn einfangen kamen, nutzen wollte, diesen einen Denkzettel zu verpassen - dann sollten sich die Beiden vielleicht vorsehen. Auch wenn sie ihrem jüngeren Clansbruder in Dargols Fall heimlich Erfolg wünschte.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Enio winkte lässig ab. Nicht weil er gelangweilt war oder die ganze Situation nicht ernst nahm, sondern weil ein paar Dinge einfach zu offenischtlich waren und das Fabian gewisse Schritte vorausahnte war in dem Fall total einleuchtend und sowohl Dargol als auch Enio mußte eigentlich davon ausgehen. "Aber ist doch klar. Fabian hat einem Nosferatu offen gestanden, daß er für die Demonstration mit all ihren Folgen verantwortlich ist und er hat ihm sogar ganz frech mitgeteilt, daß er das ruhig der Geissel sagen kann. Ist doch logisch, daß er dann erwartet, daß Dominic Dargol oder ich irgendwann ihn in die Finger bekommen wollen."

Das war soweit einleuchtend... Enio hatte sogar für Fabians lockere Haltung wegen einer erneuten Bestrafung eine Erklärung oder vielleicht eher eine Vermutung. "Hmm... warum Fabian das so locker sieht und sich einbildet, daß Buchet schon wieder den Gutmütigen spielt ist auch nicht hunderprozentig klar. Eine Vermutung wäre, daß er meint etwas gutes für die Stadt getan zu haben, da er an dem Abend der Demo noch in der Kunstakademie aufgetaucht ist und selber vor der Demo gewarnt hat. Er gab sogar, den Hinweis das es gut möglich sein konnte, daß Kainskinder dabei ihre Finger im Spiel haben. Keine Ahnung was für ein dämliches Ablenkungsmanöver das war aber die Demo war zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt und da ja Fabian selber dahintersteckte... sollte ihn das nicht retten."

Enio sah seine beiden Clansgeschwister abwechselnd an. Ganz sicher konnte man bei beiden nicht sein - dazu kannte der Turiner sie viel zu wenig - aber er gab nicht unbedingt Anzeichen dafür, daß einer von beiden mit Fabian zusammenarbeitet oder für ihn spionierte. Wenn doch... hatten sie nichts weltbewegendes erfahren. Zumindest nichts was nicht schon als logische Konsequenz gesehen werden konnte.

"Es ist schon ein sehr merkwürdiges Spiel das unser junger Clanskumpane da spielt. Wir sollten aufpassen, daß er dadurch nicht den ganzen Clans in den Dreck zieht und die Sache schnellstens beenden." Ah da war es also! Das alte Loyalitätsprimborium. Wer konnte schon wissen ob es ja tatsächlich einmal funktionieren würde und die Brujahs von Finstertal einmal miteinander arbeiteten. Das wäre auch für Enio neu.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Nachdenklich rieb Hannah sich den Nacken und sah nach wie vor zu Enio auf.

Der Prinz hat ja sogar ausdrücklich alle unseres Clans in seine Entscheidung, dass wir für unsere Vergehen vorgestern nicht belang werden sollen, einbezogen und zwar genau aus dem Grund, den du erwähnst. Wir wissen alle, dass es ein reines Ablenkungsmanöver war - aber Aufgrund des Organisationsaufwandes habe ich inzwischen sogar ein wenig Zweifel, dass es tatsächlich Fabian selbst war, der in der Akademie aufgetaucht ist. Er war aber sich nicht ganz allein in seinen Bemühungen.

Hannah lies offen, ob sie einen bestimmten Verdacht hatte oder dies einfach nur eine Spekulation darstellte, das war nicht der Sinn dieser Aussage, sie wollte auf etwas völlig anderes hinaus. Abgesehen davon, dass sie Jenny absolut nicht mit in diese Sache hineinziehen wollte.

So wie's aussieht, können wir schlecht losziehen und ihm den Schädel einschlagen und ihn für die Sonne liegen lassen, oder? Also wie beenden wir das?

Eigentlich war der Spruch nicht ganz ernst gemeint, aber für einen Augenblick zweifelte Hannah, ob Enio es nicht durchaus genau so ernst auffassen würde. Er hatte von 'wir' gesprochen - und die Brujah hatte sich selbst damit angesprochen gefühlt. Vielleicht hätte der Erstgeborene auch mit 'wir' die offiziell eingesetzten 'Ordnungshüter' und den Prinzen meinen können, aber auf den Gedanken kam sie in dem Augenblick noch nicht.

In ihren Gedanken spielte sie längst wieder einige Szenarien durch, sogar eines, bei dem sie Fabian Unterstützung anbieten würde, aber schnell trat der Fluch Kains und die Sorge um das eigene Wohl wieder in den Vordergrund. Fabian hatte - zumindest augenscheinlich - nichts zu bieten, für das sich das Risiko lohnen würde und stand auf längere Sicht einfach mit viel zu schlechten Karten da. Auf der anderen Seite konnte sie über die Stadt eine Menge erfahren, wenn sie sich hier etablieren könnte, mitarbeiten, sich in ein besseres Licht rücken und so weiter. Bei näherem Nachdenken bestätigten sich ihre Intuition und ihr Bauchgefühl erneut. Ja, Hannahs Kurs war gesetzt, aber eine nicht zu verachtende, innere Stimme kommentierte jede Verfehlung, die sie aus ihrer Sicht heraus von den Mächten dieser Stadt begangen wurden.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Max konnte sich noch keinen Reim darauf bilden, an einem Prinzen konnte doch nicht alles einfach so vorbei ziehen? Oder war es dessen Arbeitsweise die Domäne beschäftigt zu halten das sie etwas nicht sehen sollten? Wäre der Name des Prinzen Bush würde Max annehmen er wolle einfach seine eigene Unfähigkeit verdecken. Aber ansowas dachte Max hier nicht. Sein Interesse wurde aber mehr geweckt als es um die Frage ging, wie dieses Problem beendet werden würde. Max richtete sich nun nach vorne in seinen Stuhl, man erkennte ihm deutlich an wie neugierig er auf die Frage war. Der Job könnte ihm glatt gefallen, wenn es ihn denn einmal geben sollte.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Mitten in den Überlegungen was mit Fabian anzustellen war klingelte plötzlich das Telefon auf dem Schreibtisch, den der Brujahprimogen so gern benutzte um sich anzulehnen. Sollte Enio ein Gerät mit Display besitzen und dieses auch zu nutzen wissen würde er erkennen, dass es die Nummer von Fabian Mahler, DJ deSade, dem Subjekt der Unterhaltung war.
Wenn man vom Teufel spricht...
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Hannah brachte ja ganz neue Ansätze. Enio lies es sich kurz durch den Kopf gehen. Es könnte durchaus sein, daß Fabian einen Verbündeten benutzt hatte um von sich selbst abzulenken. Na immerhin wäre Fabian nie aufgeflogen, wenn der Nosferatu ihm nicht auf die Pelle gerückt wäre. Einzelheiten kannte Enio natürlich nicht aber er sah keinen Grund warum der junge Brujah sonst freiwillig und völlig grundlos sich selbst als die Ursache für diese Demonstration und die Unruhen offenbaren hätte sollen, als das ihm bereits jemand auf die Schliche gekommen war. Wenn aber Fabian Hilfe bei dieser ganzen Sache hatte... und sei es nur um seine Anwesenheit irgendwo vorzutäuschen, dann bekam die Sache einen neuen Anreiz und warf neue Fragen auf. Wer hatte Fabian geholfen? Steckte derjenige auch noch mehr in der Demo mit drin? Hatte der Clansbruder vielleicht sogar noch mehrere Helfer in den Reihen der Kainskinder?

Enio zog mehrere Personen in betracht aber es gab eigentlich keinen wirklichen Verdachtsmoment. Peter? Den hielt er eigentlich für schlauer. Er würde keinen langen Weg mit Fabian zurücklegen. Die beiden würden sehr früh aneinandergeraten. Meyye? Unwarscheinlich! So viel sich Enio erinnerte kamen die beiden nicht sonderlich gut miteinander aus oder hatten zumindest nichts am Hut. Jenny war bei sowas natürlich immer ein Hausnummer. Anarchie und so weiter... Randale... Schlägereien und mit Molotow-Coctails rumschmeißen. Würde zu ihr passen. Wie weit sie überhaupt etwas mit Fabian am Hut hatte wußte der Sheriff nicht. Sie kannten sich... soviel lies sich sagen. Irgendwie wollte Enio vielleicht sowieso nicht wahr haben, daß sich Jenny nur so kurze Zeit an das gehalten hatte was sie vereinbart hatten und sie jetzt schon anfieng in ihre alte Muster zu verfallen. Was half es zu spekulieren? Wie immer nichts! Er würde es herausfinden... irgendwann.

Enio sah Hannah an und hatte gerade Max fast schon ein wenig ausgeblendet. Er klang beunruhigend ernst als er erwiederte: „Warum eigentlich nicht? Schädel einschlagen und dann in der Sonne liegen lassen hört sich jedenfalls... endgültig an.“ Es war für die beiden Brujahs schlecht zu erahnen aus was für einem Holz ihr Primogen geschnitzt war aber gerade hatte er sich überzeugt angehört und glaubhaft vermittelt, daß es ihn kein müdes Lächeln kosten würde Fabian den Kopf abzureißen und er sich über die Vernichtung eines Clansangehörigen unterhielt als würde er gerade versuchen sein Gegenüber davon zu überzeugen, daß Weiswein hervorragend zu Fisch paßte. Die Wahrheit war eine andere. Enios Mine verriet nichts davon und spielte ihre eigene Maskerade. „Manchmal ist es für einen Sheriff besser gleich Nägel mit Köpfen zu machen und hinterher einzugestehen, daß man vielleicht unverhältnismäßig hart vorgegangen ist und man die Sache auch anders klären hätte können. Besser... als sich mit ein und dem selben Wichser immer und immer wieder herumzuplagen und sich über Jahrzehnte hinweg die Nerven kaputt zu machen.“ Enio hob in einer unschuldigen Geste beide Hände in die Höhe. Seine beiden Clansgeschwister wurde gerade einem kleinen Test unterzogen. Ob sie das wohl bemerkten?

„Andere Vorschläge eurerseits?“

In dem Moment klingelte Enios verdammtes Handy. Manchmal vermisste der Turiner die Zeiten als man noch Telegramme schicken mußte. Der Primogen sah auf sein Display und zog eine Augenbraue hoch. Er sprach das aus was eben in solchen Fällen unausweichlich ist... „Wenn man vom Teufel spricht!“

Um Fabian nicht das Gefühl zu geben etwas sei anders als sonst meldete sich Enio in gewohnt mürrischem Ton. „Pareto! Was gibt’s!“
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Fabian wusste zwar das es eine "Clansversammlung" gab, das er jedoch mehr oder minder mitten in sie hinein platzte, konnte er nicht ahnen. Doch der Anruf war einer der Schritte, die er zu gehen hatte, um dem Ziel ein Stückchen näher zu kommen. Auch hatte Fabian keine Ahnung wie viel Enio wusste und wie viel er nicht wusste, bzw. wie viel er ahnte, aber letztendlich machte es keinen Unterschied. Fabian ging einfach davon aus, dass inzwischen so ziemlich jeder Bescheid wissen müsste. Zumindest diejenigen, die in der Stadt immer auf dem neuesten Stand waren. Und dazu gehörte -oder sollte gehören- auch der neue Sheriff der Stadt.
"Hallo Enio, Fabian hier..."

War erst einmal alles was aus dem mobilen Telefon drang. Ein kurzes Zögern setzte ein. Die Stimme war leicht als Fabians auszumachen und trotz der wenigen Worte hörte sich der Tonfall verändert an. Der sonst so markante ironische Unterton fehlte. Und Personen mit hoher Empathie konnten sicher auch einen gewissen Missmut heraushören.
"Ich habe scheiße gebaut. Ich denke du weißt bereits bescheid."
Fabian fuhr sich mit der Hand über den Kopf und kniff die Augen zusammen.
"Die Demonstration, die für einiges Chaos in der Stadt gesorgt hat geht auf mein Konto. Ich denke..."
Ja, was dachte sich der Brujah wohl bei dem ganzen? Und welchen Zweck hatte dieses Telefonat überhaupt?
"Ach ich weiß auch nicht, ich fürchte ich hab gedacht, ich könnte in der Stadt mal richtig ordentlich auf den Putz hauen. Meine Agressionen oder so raus lassen. Aber..."
Das wiederum hörte sich jetzt fast schon so an, als wolle Fabian versuchen mit Enio Paretto, seinem Primogen und dem Sheriff über die Sache reden. Und sich am Ende sogar noch dafür entschuldigen?
"...in den letzten Tagen ist mir einiges klar geworden. Vielleicht auch wegen der Gefahr mit den Werwölfen. Was weiß ich..."
Es klang nicht gerade als hätte sich der Brujah überlegt, was genau er sagen wollte. Vielleicht weil es direkt aus seinem inneresten kam?
"Ich will nur...ich will nur nicht mein Leben dafür wegwerfen. Ich will nicht wie dieser Cortes enden, nur weil ich dachte, ich müsse irgendwelche Rache üben."

Fabian drehte den Kopf ein wenig um den Nacken knacken zu lassen.
Verdammte verspannte Schultern.
"Was ich sagen will, es...ach fuck, es tut mir nicht leid, aber ich will das gut machen. Ich will nicht draufgehen, nur weil ich dachte, es wäre spassig ein paar Menschen zu manipulieren und die Stadt anzuzünden."
Er machte eine kurze Pause in seinem Monolog.
"Enio, ich weiß, dass es damit nicht so einfach getan ist. Ich weiß dass ich Bestrafung verdient habe. Aber verdammt, ich werd versuchen alles zu tun, solange man mich nicht wie diesen Cortes killt."
Hatte Fabian da etwas falsch verstanden? Na ja, wie sollte er auch wissen, das der Toreador nicht getötet werden sollte.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Moment mal! Das ging jetzt Enio alles entschieden zu schnell. Auserdem war das Timing von Fabian viel zu gut als das der Sheriff nicht automatisch mißtrauisch werden mußte. Was bezweckte Fabian mit diesem Telefonat? Seinen Arsch retten? Eigentlich offensichtlich und doch schon wieder zu offensichtlich. Dazu kam noch, daß dieses Verhalten nicht so richtig zu dem jungen Brujah passte. Irgendwas war hier faul... oder war Enio bereits zu sehr in der Paranoia gefangen und konnte keinen einfachen und unkomplizierten Gedankenweg nachgehen?

Jedenfall wollte Enio es Fabian nicht so einfach machen und vor allem seine Karten nicht auf den Tisch legen. Der Problemfall von Enios Clan würde noch ein bißchen schmoren müssen und der Italiener wollte vorerst auf keinen Fall ihm mitteilen was er über die Sache dachte und wie er vorzugehen gedenkte. Eine einfache Frage kam zurück. So tonlos und sachlich, daß Fabian vielleicht den Eindruck bekommen könnte als unterhielte sich Enio mit ihm über eine völlig unwichtige und uninteressante Angelegenheit. „Aha! Und was genau soll jetzt deiner Meinung nach geschehen? Wie willst du die Sache wieder ausbügeln?“ Keine Vorschläge! Keine Drohungen! Nichts mit dem man weiterarbeiten hätte können. Aber vor allem auch keine Korrektur von Fabians Vorstellung, daß Cortes vernichtet werden sollte.

Fabian bewegte sich auf Messers Schneide... und Enio war sich sicher, daß er das wußte.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Wusste Fabian das? Vielleicht konnte er bereits die Klinge des Messers im Fleisch spühren und vielleicht war das der Grund für den Anruf. Das Enio so reagierte hatte der andere Brujah irgendwie voraus geahnt. Doch letztendlich war es sowieso egal wie Enio reagierte. Fabian hatte nicht vor sich auf seinen Primogen zu verlassen. Er hielt dem alten Brujah nicht sein Leben hin und fragte ihn was er jetzt damit zu tun hatte. Fabian wusste ganz genau was er selbst zu tun hatte. Dieser Anruf diente lediglich dazu, dass Enio ebenfalls bescheid wusste.

Trotzdem schien Fabian mit seiner Antwort kurz zu zögern.
"Ich werde mich bei der Holländerin de Groote melden. Außerdem werde ich auch versuchen bei der Seneschall, oder zumindest Romero ein Gespräch zustande zu bekommen."
Fabian machte eine kurze Pause.
"Alles was nötig ist."
Beantwortete der Brujah etwas spät die Frage des Italieners.
"Darum rufe ich an. Ich will dir versichern, dass ich versuchen werde mich zu bessern. Und was immer der Prinz oder die Seneschall gedenken mit mir zu tun, ich will zeigen, dass ich bereit bin, diese Strafe zu erhalten."

Er räusperte sich.
"Aber ich will auch was wiedergut machen. Enio, ich will mich einfach nicht morgen bei Sonnenaufgang irgendwo angekettet draußen wiederfinden. Ich will zeigen, dass ich bereit bin mich zu verändern. Und darum rufe ich an. Wenn ich irgendwas tun kann..."
Bisher klang das ganze wirklich wie eine Art entschuldigung. Der letzte Teil schien jedoch direkt an Enio gerichtet zu sein und schien nachhaken zu wollen, ob es etwas gäbe, dass den Sheriff versichern lassen würde, dass Fabian nicht getötet wurde.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Enio war tatsächlich etwas überrascht. Fabian hörte sich überhaupt nicht so an wie sonst und der Sheriff stellte sich eben das Gesicht des Brujahs vor, wie es einmal ernst dreinblickte und dieses dämliche Grinsen nicht zur Schau stellte. Entweder war Fabian ein noch besserer Schauspieler als Enio überhaupt vermutete oder sein Clansbruder hatte tatsächlich Angst. Ihm ging der Arsch auf Grundeis! Das war es doch? Anders konnte man es nicht ausdrücken. Enio war immer noch skeptisch ob das sein ernst war und er fragte sich wo dieser plötzliche Sinneswandel herkommen wollte.

Enio würde es vielleicht nie herausfinden und warscheinlich war es auch völlig egal aber er war Primogen dieses Lodderhaufens und dazu noch Sheriff dieser Irrenanstalt Finstertal. Er konnte Fabian unmöglich einfach beseitigen und konnte nicht das Gesuch von Fabian Mahler einfach ignorieren. Selbstverständlich gab es auch noch diese lästigen moralische Bedenken, die Enio momentan so plagten wie selten zuvor. Noch vor ein paar Wochen hätte Enio nicht mit der Wimper gezuckt und Fabian kurzerhand das Licht ausgeblasen... noch einmal... aber dafür endgültig. Aber in den letzten paar Nächten wurde Enio sowieso viel zu oft an die Greultaten von früher erinnert und das machte es überhaupt nicht einfacher seinen Job vernünftig zu erledigen. Ein schöner Sheriff war er... früher wäre er für die Stelle wesentlich besser geeinget gewesen als jetzt. Aber was half es drüber zu sinnieren?

Nach einer halben Ewigkeit sprach der Italiener endlich. „Gut! Dann weiß ich hiemit offiziell bescheid. Du wirst dich umgehend bei der Seneschall melden. Romero ist nur ein Ghul... ein Gespräch mit ihm hilft dir nicht weiter. De Groot ist in diesem Fall ebenfalls vorerst unwichtig. Dein Geständnis und das was mit dir geschehen wird muß mit Noir oder Buchet selbst besprochen werden.“ Es klang alles wie bei einem Gespräch mit einem Anwalt. Enio wirkte recht unlocker und geschäftsmäßig. Bis jetzt zumindest. Nach einer kurzen Pause änderte sich der Tonfall jedoch und der Brujah-Ahn hörte sich auf sehr ungewohnte Art nachsichtig... fast schon milde an. Merkwürdig! Auf jeden Fall aber äußerst ungewöhnlich. „Alles weitere werden wir dann sehen. Wenn du das durchziehst Fabian... und ich den Eindruck gewinnen sollte, daß es dir ernst ist... gibt es bei den Brujahs dieser Stadt noch einen Platz für dich. Aber diesesmal wird das anders laufen... wir müssen die Spielregeln ändern. Das wird alles ganz alleine nur an dir hängen. Entweder du packst es... oder nicht.“

Fabian hatte die Wahl. Er erinnerte sich hoffentlich an Enios Spielregeln und das „Ich-scheiß-dich-nicht-an-und-du-schießt-mich-nicht-an“ – Spiel. Für Fabian würde sich das ändern darüber mußte er sich einfach im Klaren sein. Er hatte mehrfach bewiesen, daß er ein Stück Scheiße war und nur Müll im Kopf hatte. Ihn konnte man nicht unbeaufsichtig schalten und walten lassen wie er gerade Lust hatte. Da kam einfach immer nur Blödsinn raus. Aber erstmal mußte sich Fabian dem Prinzen stellen. Da kam er nicht daran vorbei.

„Spätesten Morgen am frühen Abend möchte ich wieder von dir hören. Entweder direkt oder über die Kunstakademie. Sollte ich bis morgen Nacht nicht darüber informiert sein, daß du dich bei Noir oder Buchet gestellt hast... werde ich zu all der Scheiße, die hier in Finstertal gerade hochkocht zusätzlich noch eine Blutjagd ausrufen.“ Das war deutlich aber dennoch hatte der Sheriff bei seinen Worten kurz zuvor durchklingen lassen, daß er nicht vor hatte loszuziehen und Fabian mit einem Flammenwerfer hinterherzujagen. Ob ihn das aber letztendlich retten würde und ob Buchet erneut den jungen Brujah mit einer blutigen Nase davonkommen lassen würde, konnte selbst Enio nur erraten.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Während des Telefongesprächs ihres Erstgeborenen blieb Hannah ruhig sitzen und hörte zu. Sie hatte die Hände ineinander gefaltet und ihr Kinn darauf gestützt, aber erst, als deutlich wurde, mit wem Enio da gerade sprach, hob sie eine Augenbraue, ansonsten regte sie sich kein Stück.

Auf eine gewisse Art und Weise war es eine Art Vertrauensbeweis Enios, dass er die Beiden bei seinen Gesprächen im Raum sitzen lies, das mußte sie ihm lassen. Vielleicht kein großer Beweis - denn bei einem anderen Gespräch könnte er sie immernoch hinausschicken - und war somit im Wert auch nicht zu überschätzen, aber immerhin.

Vielleicht waren sie ja alle gar nicht so auf der falschen Spur miteinander.

Aber Hannah kam nicht umhin, sich zu fragen, wie Fabian dort hineinpasste.
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Blutjagd.
Fabian hatte einmal solch eine 'Veranstaltung' mitbekommen. Plötzlich war jeder mit der gejagten Person Feind und trachtete ihr nach dem Leben. Es war die größte Ächtung, die man als Kainskind erleben konnte. Man war vogelfrei.
Kurz schüttelte er den Kopf und verdrängte die Gedanken aus dem Kopf.

Das er sich bei Romero melden wollte um ein Gespräch mit der Seneschall oder dem Prinzen zu initieren sollte eigentlich klar gewesen sein. Aber man widerpsrach seinem Primogen nicht. Zumindest nicht in einer solchen Situation. Also lies Fabian statt einer Erwiederung einfach eine kleine Pause entstehen. Scheinbar hatte sich der Kerl tatsächlich verändert, sonst wäre hier definitiv eine patzige Antwort gekommen.
"Gut, ich melde mich bei der Seneschall und dem Prinzen, wenn dies möglich ist."
Fabian nickte als Enio auf 'die Spielregeln' zu sprechen kam. Ja, er erinnerte sich daran. Der Italiener hatte mehrmals ein Gespräch mit dem DJ darüber gehabt. Bisher hatte Fabian das ganze einfach ignoriert. Und jetzt schien es keinen Belang mehr zu haben, da sowieso andere aufgestellt werden würden. Ein bisschen war der Brujah auch gespannt, was die Autoritäten jetzt mit ihm machen würden.
"Ist in Ordnung, ich werde mich so schnell wie möglich melden."

Das er trotzdem bei der Holländerin vorbei sehen wollte musste er ja nicht zwingend sagen. Irgendwie hatte er nur einfach das Gefühl, dass dies der richtige Weg war, die Sache anzugehen.
Nun ja, aber davor würde er eben bei Romero anrufen und versuchen einen Termin mit der Seneschall auszumachen. Das war sowieso was er vorgehabt hatte.
Hoffentlich würde das reichen um nicht alles zu zerstören.
Wollte der Scheriff noch etwas loswerden? Klang nicht so. Auch Fabian hatte eigentlich seinen Part vorgetragen. Gab es noch etwas wichtiges zu sagen? Eigentlich nicht.
"Dann bis bald."
Mit einer anderen Tonlage ausgesprochen mochte es wie der typische Fabian klingen, doch irgendwie klangen die Worte zu ernst, als das sie von dem Fabian stammen konnten, den der Primogen kannte. Hatte sich der junge DJ etwa so radikal verändert? Und wenn ja, was war vorgefallen?
 
AW: [30.04. 2008] verschiedene Standpunkte

Es war alles gesagt was gesagt werden mußte und Enio hatte das Gefühl das er den entsprechenden und notwendigen Nachdruck während des kurzen Gesprächs nicht zu kurz hatte kommen lassen. Daher legte er ohne einen Abschiedsgruß einfach auf und sah für ein paar Sekunden Max und Hannah wortlos an.

Eine Spannung baute sich im Raum auf, obwohl der Verlauf des Gesprächs und ein paar gefallene Worte mehr als deutlich waren und Max und Hannah relativ einfach erahnen konnten was Inhalt des Telefonats war. Enio hatte das Gespräch deshalb vor den beiden anderen geführt, weil er sie diesbezüglich soebene mit ins Boot genommen hatte und selbst von einem „Wir“ geredet hatte, da wäre es etwas paradox sie hinauszuschicken und wieder das eigene Süppchen zu kochen. Endlich sprach der Sheriff. „Ich bin mir noch nicht sicher was ich davon halten soll... aber wie ihr ja bestimmt mitbekommen habt will sich Fabian stellen und macht einen auf reumütig. Er hoff abermals auf eine milde Vorgehensweise ihm gegenüber und will... seinen Arsch retten. Und? Was haltet ihr davon?“ Eine einfache Frage und doch würde dem Primogen die Antwort wieder ein Stückchen mehr über seine Clansgeschwister sagen.
 
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