[28.4.08] Das Sakriversum

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Eins ist sicher, zumindest für Meyye, die Haut war spannender. Total creepy und zum Davonlaufen, aber auf jeden Fall spannender als sich durch den Staub zu wühlen in einer Kammer, die rein gar nix mehr zu bieten hat außer alten Sachen, mit denen wohl nur noch die Auspexler (vielleicht) irgendwas anzufangen wissen. Sie ist schon drauf und dran, sich der nächsten Tür zuzuwenden um zu schauen, was der Torrie da freigeschaufelt hat vom Staub der Jahrhunderte, als von genau da der Schrei kommt... Enio, und es klingt richtig dringend. Vor allem deswegen, weil er nach ihr ruft. Er kann sie nicht leiden, warum sollte er das tun? Das ist auf jeden Fall dringend!

Sie zögert nicht. Mit einem Satz ist sie an der Tür, reisst sie auf und rennt die Treppe hinauf. Oben stürmt sie in den Raum und durchmisst ihn mit wildem Blick, als würde sie sich gleich auf die nächste manifestierte Plage, mit denen sie wohl gerechnet hat, stürzen wollen. Ihr Blut ist schon halb zu den Fingern unterwegs um sie zu Krallen umzuformen, aber dann hält sie inne. Kein Feind zu sehen, der Torrie und Enio verhalten sich auch nicht so, als müssten sie sich gegen einen Unsichtbaren wehren. Sie entspannt sich wieder aus ihrer Angriffshaltung. "Was is los?" fragt sie und betrachtet jetzt auch mal das Fenster, oder den Teil, der schon sichtbar ist. Da steht was geschrieben, kann sie aber nicht lesen. Sie hatte nie altdeutsche Schrift in der Schule.
 
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Miguel zuckte in der Tat zusammen als Enio plötzlich fluchte und wich auch einen Schritt zurück. Jetzt war Miguel froh nichts gesagt zu haben. Er verstaute den Zettel mit dem aufgeschriebenen Spruch in seiner Hosentasche und versuchte so unauffällig zu wirken wie ein Möbelstück, damit der Brujah in keiner Weise durch ihn gereizt wurde.

Und dann ging der Sheriff in Richtung Ausgang und schrie noch lauter. Was war bloß los? Wen rief er da? Die Schwester von Kiera hieß doch Caitlin, oder nicht, und wer war der zweite? Das zeigte sich schon bald, als nämlich die Gangrel im Raum auftauchte. Seine beste Freundin. Warum wollte der Sheriff ausgerechnet sie hier haben?
 
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Caitlin hochte auf. Das war doch der Sherrif. Sie steckte das letzte Teil rasch ein und eilte nach einem kurzen, fragen Blick zu Kiera in Richtung der Stimme. Es dauerte nur wenige Sekunden und sie stand in der Tür. Sie sah das Fenster, erfasste die Schrift, aber beschäftigte sich vorerst nicht weiter damit, denn ihr Blick fiel sofort auf Enios Gesicht. "Was ist passiert?!" fragte sie mit sorgenvoller Stimme.
 
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Enios Pokerface hatte sich vorübergehend verabschiedet. Der sonst so lässig wenn auch etwas grummelig wirkende Brujah mußte auf alle Anwesenden einen aufgewühlten und etwas hektischen Eindruck machen. Fehlte nur noch das er zum Stammeln anfangen würde.

Erst nachem die Regentin ebenfalls den Raum betreten hatte zeigte Enio auf das Fenster und begann seine Erkenntnis preis zu geben. Er würde es warscheinlich sowieso mehrmals erzählen müssen. „Das Fenster… ich weiß was wir darauf sehen werden. Da unten ist ein Schriftzug, der eigentlich alles erklärt.“ Eine gewagte These aber im Moment war Enio überzeugt davon. „Wir waren alle so dämlich… vor allem ich selber. Verdammt!“ Der Sheriff überraschte warscheinlich alle Anwesenden als er begann den Text vorzulesen und seine Interpretationen ein wenig zu erläutern. „Phylacista… steht für Kerkermeister. Gemeint ist der Typ… Kozel eben, der den Wolfsdorn unter dem Dom eingemauert hat. Baro tè Zloduch…“, Enio drückte die Worte in astreinem Tschechisch aus. In dem doofen Brujah schlummerten anscheinend ungeahnte Talente für Sprachen und auch… Recherchen. Hätte man ihm womöglich nicht zugetraut. „Zloduch wird für Teufel oder Satan verwendet… steht aber auch für Unhold. Tzimisce… frei interpretiert. Aber was die Sache noch wesentlich eindeutiger macht ist die Tatsache, daß der Koldunen sich zu der Zeit Graf Zacharias Zloduch nannte. Pugio Arymdis ist das Artefakt, das man den Wolfsdorn nennt und Homo Lupius wird hier als Begriff für die Werwölfe benutzt.“ Enio sah für einen kurzen Moment die anderen an als müßte jeder verstehen auf was er hinaus wollte… aber er hatte das ganze ja noch gar nicht im Zusammenhang vorgelesen. Geschweige denn die genauere Bedeutung von Kozel erläutert.

Enio wandte sich wieder dem Fenster zu und begann den Text als ganzes vorzulesen. „Meister… Kerkermeister Kozel bringt Graf Zacharii Zloduch den erbeuteten Wolfsdorn dar und läutet damit die Kapitulation der Werwölfe ein. Das war es was ich zunächst gelesen habe und das steht auch da. Die eigentliche Erkenntnis kam mir erst einen Augenblick später als ich mich schon aufgeregt hatte, weil nicht wirklich was Interessantes drauf steht.“ Wenigstens kam Enio jetzt gleich zur Sache und machte nicht noch eine theatralische Pause. Er wirkte mitlerweile sowieso schon wie einer aus einer TV-Serie… einer von denen, die immer irgendwelche kniffligen Dinge so darstellen, daß sie zunächst keiner versteht obwohl es eigentlich eine ganz einfache Erklärung gab. „Kozel ist ein gebrächlicher Name, der sehr oft vorkommt. Auch hier in Deutschland übrigens. Aber Kozel hat im Tschechischen auch eine andere Bedeutung.

Ziege!

Ihr werdet sehen, wenn Cortés mit dem Fenster fertig ist werden wir die Gesichtszüge dieses verdammten Ziege auf dem Bild erkennen. Darauf verwette ich meinen italienischen Arsch.“ Enio wandte sich an Caitlin. Er schien jetzt richtig in fahrt zu sein und gab eigentlich ein völlig anderes Bild wieder als sonst. „Das Blut das ich ihnen von der Haut gestern gegeben habe und das so sonderbar war… so ausergegwöhnlich. Die ehemalige Sheriff Cat hat mir einmal erzählt, daß sie von Ziege getrunken hat und festgestellt hat, daß er ausergewöhnlich köstliches Blut hat und kein normaler Mensch ist. Ich möchte eine weitere Wette eingehen und bin mir ziemlich sicher, daß das Blut dieser Haut und das Blut von Ziege identisch sind.“

Wow! Das konnte man mal wirklich neue Erkenntnisse nennen!
 
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Kiera sah ihrer Schwester nach und sah dann wieder zu der Garou, die noch immer alles beschnüffelte.
Irgendwie war sie gespannt, ob dies etwas brachte und was den Sheriff hatte so hektisch reagieren lassen. Alles in allem war es ihr hier immer noch unheimlich und sie war froh, wenn diese Aktion vorbei war.
 
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Meyye wartet wenigstens nur kurz, während Enio sie schmoren lässt.. der Torrie scheint selbst nicht zu wissen, was hier vorgeht, seinem Gesichtsausdruck nach. Aber zum Glück ist die Tremere (muss wohl auch die Regentin sein, so genau hat sie sich nicht gemerkt welche von beiden das war) ebenfalls schnell hier. Die Gangrel sieht nochmal zum Fenster, als Enio davon anfängt. Aber als er erzählt, so interessant das auch ist, fragt sie sich, warum er gerade sie gerufen hat. Nicht, dass sie das nicht hören will... schließlich geht es um Zach und anscheinend auch die Werwölfe.. und den Dolch.

Der Dolch, der Garou töten soll. Lächerlich, eigentlich. Oder ist es so wie sie vermutet hat? Ist der Dolch soetwas wie die Glocke, und die Idioten die hier nach einer Waffe gesucht haben, haben mehr gefunden als ihnen jetzt lieb ist? Haben Enio und seine Begleiter ohne es zu wissen die Plagen gerufen? Die Kapitulation der Werwölfe... das kann nur durch wirklich schwerwiegende Argumente passieren. So schwerwiegend wie jetzt vielleicht. Mag sein, dass Zacharii das zu seinen körperlichen Zeiten schonmal gemacht hat. Bastard!

"Von wegen nix Interessantes." murmelt sie mal dazwischen und ist schon drauf und dran, ihm ihre Gedanken unter die Nase zu reiben, aber er hat ja noch was über diesen Kozel... und das hat es in sich! Ziege! Sie glotzt ihn an wie ein Schaf wenn's donnert (um blumige Redewendungen zu verwenden). Es ist nicht so, dass alle Puzzlesteine plötzlich an ihren Platz fallen und ein Bild ergeben, dass es ihr wie Schuppen von den Augen fällt. Aber es passt trotzdem alles zusammen.

Meyye weiß nichts von Wiedergängerfamilien, darum gibt es für sie nur eine Schlussfolgerung. Sie wendet sich wieder dem Fenster zu, mit verengten Augen und geballten Fäusten. "Zachariis Ghul. Die ganze Zeit war er da, hier in Finstertal, schon damals. Die halbe Stadt wurde damals ausgerottet!" sagt sie mit steigender Wut. "Und unser verdammter Bastard von Prinz hat es gewusst! Die ganze Zeit hat er es gewusst!" Das schreit sie schon fast. Ja, es scheint, Meyye zieht mal wieder ihre eigenen Schlüsse.
 
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Das Fenster war wirklich interessant. Zwar schien noch nicht alles freigekratzt zu sein, aber der untere Teil mit dem Schriftzug war deutlich sichtbar. Caitlin übersetzte ihn mühelos, während Enio seine Ausführungen kundtat. Über den verwendeten Plural der Werwölfe lächelte sie kurz, das war eine verbale Ohrfeige, eine Beleidigung der Garou, aber anscheinend nicht hier von Bedeutung.

Wolfsdorn... Kiera hatte etwas dergleichen erwähnt, oder? Sie war sich nicht ganz sicher, aber den Begriff hatte sie schon einmal gehört. Als Enio schließlich das tschechische Wort übersetzte und Ziege sagte, wandte Caitlin ihm entgeistert den Blick zu. Aber es scheinte zu stimmen, jedenfalls der Reaktion der Gangrel nach. Ziege? Ein Guhl des Koldunen? Wie sollte das möglich sein?! Und wie konnte es sein, dass die Haut das selbe Blut hatte, wie dieser Ziege? Sie lebte noch, das jedenfalls war sicher. Wie konnte die Haut dann getrennt von Ziege weiterleben?

So viele Fragen schossen Caitlin im ersten Moment durch den Kopf und alle begannen mit "W". Als Meyyes allerdings den Prinzen beschimpfte, schüttelte sie verwirrt den Kopf. Das glaubte sie einfach nicht. Das machte keinen Sinn. Er wird eines mehr über Ziege wissen, aber das?!?

Sie sah zu der Gangrel und meinte mit ruhigem Ton, der nicht auf ihre innere Angespanntheit schließen lies: "Das ist noch zu beweisen. Mit solchen Äußerungen sollten wir vorsichtig sein. Höchste Priorität hat nun die Befragung von Herrn Ziege." Irgendwie klang das Befragung recht grimmig und der Blick, den sie Enio dabei zuwarf sprach Bände. "Bekommen wir ihn heute wohl noch zu Gesicht? Er wird hiervon nichts ahnen. Zumindest nicht, dass wir es entschlüsselt haben, daher denke ich nicht, dass es so rasch verschwinden wird. Aber sollten wir das Risiko eingehen?"
 
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Innerhalb von Sekunden verwandelte sich Silva zurück und nahm wieder ihre menschliche Gestalt an. Offensichtlich ging es auch wesentlich schneller.

"Was ist los? Habt ihr etwas entdeckt?"

Irgendeinen Grund musste Slavatores rufen ja gehabt haben und der Tonlage nach war es nicht Gutes. Sekunden später war Meyyes Fluchen zu vernehmen. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht. Hätten sie ein Geheimnis aufgedeckt hätte man doch eher überraschte, oder erfreute Laute von sich geben müssen. Nicht aber derart Erboste.
Trotz des Aufruhrs blieb die Schattenlord im Labor. Der Raum in dem die Draugar ihre Entdeckung gemacht hatten, war zu klien für einen solchen Auflauf. Außerdem schien der hier eingesperrte Mann über ihren Anblick sehr erschrocken zu sein. Kein Grund ihn zu all seinem Elend noch weiter zu ärgern.

"Nun sagt doch was verdammt...!"
 
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"Ich weiß es nicht, was es ist, aber es scheint wichtig zu sein", meinte Kiera. "In dem Raum da oben soll es ein Fenster geben und einen kleinen Gebetsraum. Der Mann hat dort versucht das Fenster zu reinigen."
Sie schaffte es sogar die Garou freundlich anzulächeln.
"Ich denke, Salvatore hat dort etwas entdeckt, aber frag mich nicht was, ich denke, da müssen wir warten, bis die fertig sind, da nicht alle dort Platz haben."

Natürlich platzte auch die Tremere vor Neugierde, aber es würde nichts bringen, wenn sie versuchen würden sich noch in den Raum zu zwängen, allerdings versuchte sie zu lauschen, ob sie mit Auspex etwas hören konnte.
 
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"Ach ja? Warum hat Ziege denn die von Buchet verordnete Narrenfreiheit hier in der Stadt? Warum is alles was ihm gehört ein Elysium? Weil der Prinz nix weiß?" hat sie für Twin1 und es fehlt eigentlich nur noch der Schaum vor dem Mund. Übergangslos fixiert sie wieder Enio. "Damals gab's ne Glocke, die den ewigen Regen, den Blutfluch und die Wassergeister gerufen hat... jetz isses 'n Dolch der die Plagen ruft. Das da is ja wohl deutlich!" Sie zeigt auf das Fenster. "Warum sollten die Garou denn sonst kapitulieren? Weil ihnen 'ne Scheiss-Plagenarmee den Arsch aufgerissen hat! Der Mistkerl hat das alles schonmal gemacht! Und der Dolch hat was damit zu tun!"

Es mag Zufall sein oder nicht, dass sie ruhiger wird kaum dass Silvas Stimme durch die Katakomben hallt. "Alles okay! Erklärung später!" ruft sie zurück, dann sieht sie wieder Caitlin an. "Mit einem haste recht. Wir müssen uns Ziege kaufen und der wird singen wie ne Nachtigall... oder ich bin sicher mir fallen verdammt fiese Sachen ein!"
 
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Miguel kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Der Sheriff war ja ganz schön aufgewühlt, und schaffte es schon ganz alleine den Schriftzug zu übersetzen. Er konnte sogar Tschechisch?

Ziege? Wer um Himmels Willen war Ziege? Von einer Person dieses Namens hatte Miguel noch nicht gehört.
Dieser komische Ziege hatte Zacharii einen Dolch überreicht? Das wurde auf dem Fenster dargestellt? Das Blut in der Haut war von Ziege?
Er war Ghul des Tzimisce, und der Prinz hatte das die ganze Zeit gewusst, konnte das stimmen?
Dieser Ziege hatte sogar ein eigenes Elysium?

Äh was, eine Glocke, die ewigen Regen, einen Blutfluch und die Wassergeister gerufen hat, und ein Dolch rief Plagen? Was waren denn überhaupt Plagen?

Miguel wurde immer verwirrter und auf seiner Stirn stand ein einziges großes Fragezeichen.
 
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Einiges wurde herausgefunden... manches würde vorerst Spekulation bleiben. Die folgende Disskusion zeigte da ja bereits. Enio selbst hatte auch noch ein paar Fragen offen und eine war vor allem warum die Haut so eigenartig auf ihn reagiert hatte und was es mit dem Gebilde tatsächlich auf sich hatte. Aber der Brujah war pragmatisch veranlagt und momentan hatten er wieder einen Ansatz um weiteren Antworten nachzujagen... das mußte vorläufig reichen. Hier herumzustehen und über das Schalten und Walten von Buchet in dieser Sache zu grübeln würde sie alle nicht weiterbringen.

„Der Ghul von Zacharii? Soviel ich mitbekommen habe war das Blut von der Haut nicht von einem Ghul.“ Er sah fragend zu Caitlin. Sie hatte das Blut ja zunächst oberflächlich untersucht und Enio vermutete, daß sie bemerkt hätte wenn es von einem Blutsklaven gewesen wäre. „Auserdem schätze ich das Cat es ebenfalls bemerkt hätte, wenn Ziege nur ein stink normaler Ghul wäre. Ich glaube da steckt mehr dahinter... aber das werden wir herausfinden.“ Die Garou meldete sich in dem Moment von unten. Es war nicht ideal, daß sie hier oben standen und Kiera und die Schattenlord an ihrem Gespräch nicht teilnehmen lassen konnten... aber es ging leider gerade nicht anders. Meyyes Worte dehnten die Geduldsspanne von Silva hoffentlich noch soweit aus bis sie sich wieder nach unten begeben konnten.

„Kann man mir erzählen was man will aber der Alte hat mit Sicherheit irgendwo seine Finger im Spiel. Ist mir schon lange aufgestoßen, daß Ziege hier als angeblicher Mensch eine Sonder-sonderstellung einnimmt. Aber bis wir etwas genaueres wissen werden wir uns mit uferlosen Spekulationen über den Prinzen zurückhalten. Genauso werden wir uns Gewissheit über die Annahmen von Meyye verschaffen müssen. Keine Ahnung ob er Dolch tatsächlich etwas mit den Plagen zu tun hat. Kann sein... kann auch nicht sein aber das sollten wir herausfinden. Wir wissen was zu tun ist und das ist im moment Ziege zu krallen aber dafür möchte ich auf keinen Fall erst bis Morgen warten... das muß heute Nacht noch geschehen und ich hab auch schon eine Idee wie.“ An der Stelle brach der Sheriff ab und behielt sich weitere Erklärungen für später vor. Jedenfalls hatte sich Enio schon genug unkonfomistisch geäußert und ebenfalls in Frage gestellt ob der Prinz tatsächlich mehr über Ziege weiß und es stillschweigend hinnahm oder sogar noch untestützt hatte. Was tat sich hier nur für ein Abgrund auf?!

Enio wandte sich an Miguel. „Mir ist klar, daß sie jetzt mehr Fragen auf dem Herzen haben als ne Matratze Staubmilben hat und ihnen das alles ziemlich unzusamenhängend vorkommen mag. Aber momentan müssen sie sich damit zufrieden geben, daß sie mit ihrer Arbeit hier der Stadt einen großen Dienst erwiesen haben. Es ist von großer Wichtigkeit, dass sie ihre Arbeit fortsetzen und das Fenster heute noch vollständig freilegen. Wenn sie ein Handy mit Kamera haben machen sie ein Bild und senden sie es unverzüglich an mich. Aber nur an mich... ich hoffe ich habe mich deutlich ausgedrückt. Ich danke ihnen.“ Ja... noch ein paar Streicheleinheiten an den Toreador um ihn ein bißchen zu motivieren. Der Kerl konnte es warscheinlich gut gebrauchen. Vielleicht würde er sich schneller wieder rehabilitieren als er erwartet hatte... falls er seine Bestrafung überstehen sollte.

„Laßt und nach unten gehen um den anderen Bescheid zu geben.“
 
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Miguel lächelte. Das Lob des Sheriffs ging runter wie Öl.

„Ich helfe doch gern."

Aber das Fenster noch heute vollständig freilegen?? Der Sheriff hatte ja keine Vorstellung davon, wie die Schmutzentfernung vonstatten ging!

"Aber die Paste muss mindestens fünf, besser acht Stunden einwirken bevor ich sie entferne, ansonsten geht der Schmutz nicht vollständig ab. Ergo kann ich maximal drei Viertel freilegen. Aber vielleicht reicht das ja schon um die Gesichter der Personen zu sehen?“

Eine längere Einwirkzeit als sechs Stunden wäre Miguel wirklich lieber gewesen. Wie sollte er sonst gute Arbeit abliefern. Zeitdruck bei so etwas war immer schlecht. Gewisse Einwirkprozesse konnte man einfach nicht beschleunigen.

Miguel schaute sich sein Handy an, das ja das Handy von Lucia war. Da war eine Kamera mit dabei, ja, wenn er nur wüsste wie die funktionierte. Lucia hatte die bedienen können, aber Miguel hatte Schwierigkeiten mit so einem technischen Firlefanz. Vielleicht einfach mal ausprobieren?
Aber da war doch bestimmt kein Blitz mit bei? Wie sollten da vernünftige Bilder bei rauskommen. Und wie man solche Bilder verschickte wusste er auch nicht. Verdammt. Wenn er das jetzt sagte stand er da wie der letzte Idiot, und das, nachdem er eben erst gelobt worden war. Da schwieg er lieber.

"Dann mache ich mich besser wieder an die Arbeit."

Miguel begab sich zur Leiter und kletterte das Gerüst hoch.
 
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Meyye macht eine unschlüssige Geste. Ghul wäre eben ihre erste Vermutung, und wer weiß schon, was ein Fleischformer mit dem Blut von Menschen alles anrichten kann... vielleicht auch verfeinern. Sie will es eigentlich gar nicht so genau wissen. Und dann winkt sie ab. Das mit dem Prinzen ist ihr eben einfach in den Sinn gekommen (weil sie ihn eben auch nicht leiden kann, so richtig gar nicht halt, war die Querverbindung sofort da), aber es stimmt dass das erstmal nebensächlich ist. Wenn es denn wirklich nebensächlich ist. "Ich hoffe, seine Prinzlichkeit macht uns keine Schwierigkeiten, wenn wir Ziege hopsgenommen haben..." murmelt sie noch, leise aber hörbar. Vielleicht wurden die Plagen sogar auf Geheiß des Prinzen und Johardos gerufen? Verschwörungstheorien haben das an sich, sie ufern immer ein wenig weiter aus...

"Kann sein? Schau nochmal hin. Ich bin kein Torrie und versteh nix von Kunst, aber da oben is der Dolch das Hauptthema von dem ganzen verdammten Fensterbild, und zwar in Sachen Sieg über Werwölfe. Und das bestimmt nich weil er nur kann was ein normaler Silberdolch auch könnte." beharrt sie auf ihrer Meinung. Was verfluchte Artefakte angeht, hat Zacharii einfach schon zuviele groteske Kunststücke abgeliefert.

Wo sie aus vollem Herzen zustimmen kann ist, dass sie heute noch Ziege besuchen sollten. Daher nickt sie dazu nur. "Gehn wir." sagt sie ungeduldig und mit einem schwelenden Abbild ihrer Wut in der Stimme. Aber Enio denkt auch an den Torrie und den Rest des Bildes, und das schadet sicher nicht. "Hey.. wär nich schlecht, wenn'de die Gesichter einzeln knipst, damit wir sie in größer haben." Damit geht sie zur Tür.

Da fällt ihr etwas ein und sie wendet sich nochmal Enio zu. "Hey. Du hast den Dolch grad bei dir, oder?" fragt sie ihn. Würde sie doch sehr wundern, wenn es nicht so wäre. "Vielleicht war's das, worauf die Haut reagiert hat."
 
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Enio zuckte lediglich mit den Schultern auf Miguels Einwände. Was sollte er ihm groß erzählen? Er war der Künstler… er würde das schon irgendwie hinbekommen. „Machen sie es so wie sie es für richtig halten… aber halt so schnell wie möglich. Wie schon Meyye erwähnt hat sind die Gesichter vorläufig am wichtigsten und der überbrachte Gegenstand vielleicht noch. Sollte das Fenster noch andere Dinge offenbaren, die aufschlußreich sein könnten… naja vielleicht werden sie sie ja erkennen.“ Enio war natürlich klar, daß Miguel jegliche Informationen fehlten um die Informationen richtig deuten zu können, die das Bild noch preis geben könnten aber vielleicht hatte der Toreador ja genügend Intuition um dennoch auf weitere interessante Detaills zu stoßen. Leider sah der Brujah keine andere Möglichkeit als warscheinlich nochmal hier herunter zu kommen und das behagte ihm eigentlich nicht so richtig.

Enio wandte sich bereits wieder ab und kramte dabei irgendwo in seinem Mantelinneren herum. Schwer zu sagen was der Sheriff in seinem Wachsmantel so alles versteckt hatte und vor allem wo… aber offenbar bot er genügend Platz für allerlei Spielsachen. „Auf die Idee mit dem Artefakt bin ich auch schon gekommen aber bitte… uns sollte allen klar sein, daß es nicht unbedingt für die Sache sehr hilfreich ist, wenn wir uns in Gegenwart der Garou allzu offen über den Dolch unterhalten. Es würde ihr wackeliges Vertrauen ins unser kleines Klüngel nicht unbedingt besser machen.“ Klar hatte Enio bereits daran gedacht, daß die Reaktion der Haut auch von dem Dorn kommen könnte aber die Möglichkeit ihn in andere Hände zu geben hatte der Italiener bisher noch auf die lange Bank geschoben. Die bizarre Haut würde nämlich vielleicht immer noch auf ihn reagieren obwohl er das Artefakt nicht mehr bei sich trug und das würde Enios Gefühl bei dieser Angelegenheit nicht gerade besser machen. Auserdem war da noch die Frage wem er den Dolch vorübergehend geben wollte. Eigentlich niemandem… aber auf gar keinen Fall der Gangrel. Blieb die Regentin der Tremere. Sie hatte sich bisher als recht hilfreich und auch einigermaßen loyal erwiesen und obwohl Enio den Dolch eigentlich keinem Hexenmeister in die Hände geben wollte – obwohl er das bereits unwissend getan hatte - entschied er sich für Caitlin.

Der Sheriff holte den Wolfsdorn aus seinem Mantel und hielt ihn Caitlin entgegen. „Hier! Nehmen sie ihn an sich bis wir an dem Hautgang vorbei sind. Wir werden sehen was dann passiert. Ich muß zugeben, daß ich hoffe, daß die Haut danach auf sie geprägt ist, wenn nicht… macht das die Sache auch nicht besser.“ Im Gedanken fügte der Brujah hinzu: Wiedersehen macht Freude! Aber die Regentin würde höchstwarschienlich selber wissen, daß der Brujah-Primogen das Artefakt nicht für unbestimmte Zeit aus der Hand geben wollte.

Endlich ging Enio wieder die Treppen hinunter. Kiera, Alexander und auch Silva mußten nun noch aufgeklärt werden. Der Sheriff hoffte, daß die Garou nicht nur daran denken würde Ziege sofort und ohne ausführliche Befragung töten wollte. Das war doch die übliche Werwolfvorgehensweise der Garou oder? Aber vielleicht folgte Der Turiner da auch nur einem alt eingeprägten Vorurteil.

Unten angekommen sah er den anderen die Spannung regelrecht an. Es war was passiert und sie wußten nicht was. Dennoch stellte Enio zuerst eine Frage an den Ventrue. „Alexander… sind sie in der Lage jemanden zu… rufen? Wir müssen uns unbedingt Ziege vornehmen. Wie sich auf dem Fensterbild herausgestellt hat handelt es sich bei diesem Drecksack von einem Waffenschieber um den Handlanger unseres alten Feindes… Zacharii.“

Sollte noch einer sagen, daß der Abend nicht genügend neue und unerwartete Wendungen brachte.
 
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"Kluge Gangrel. Das ist ein interessanter Gedanke" schoss Caitlin durch den Kopf, als Meyye eine Verbindung zwischen Wolfsdorn und Haut herstellte. Sie sagte allerdings nichts dazu, sonder nickte nur stumm. Das war etwas, was die Garou nicht unbedingt mitbekommen musste. Als Enio ihr den Dolch hinhielt, nahm sie ihn lächelnd entgegen. Dabei verdeckte sie ihn mit ihrem Körper und sie betrachtete das Artefakt noch einen kurzen Moment intensiv. Allerdings verzichtete sie darauf, Auspex zu verwenden, denn Kieras Erlebniss hatte sie klar vor Augen. Dennoch würde sie später einige Bücher wälzen...

Fürs erste merkte sie sich Form, Beschaffenheit, Verzierungen etc und steckte ihn dann sorgsam in ihre tiefen Manteltaschen. Dann folgte sie nach einem letzten kurzen Blick auf das Fenster und einem "Auf Wiedersehen" zu Miguel, dem Sherrif die Treppe hinunter.
 
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"Ich werde mein Bestes tun", versprach Miguel.

Als der Sheriff davon sprach der Regentin diesen Wolfsdorn zu geben, der offenbar von großer Wichtigkeit war, konnte der Toreador es nicht lassen zu linsen, denn er wollte einen Blick auf diesen so besonderen Dolch erhaschen.
Und natürlich war er neugierig was weiter geschah. Als der Sheriff den Raum verließ schärfte Miguel sein Gehör um mitzubekommen was weiter unten besprochen wurde.
Der Ventrue sollte diesen Ziege herbeirufen damit sie ihn dann ausquetschen konnten, so so.

Währenddessen versuchte Miguel abzuschätzen in welcher Höhe des Fensters die Gesichter sein mochten. Dort trug er dann als nächstes die Paste auf.
Wenn er mit dem Auftragen fertig war konnte er sowieso eine ganze Weile erstmal nichts weiter tun als warten dass die Paste einwirkte.
Dann hatte er genug Zeit um Evelina besuchen zu gehen, und danach würde er nochmal hierher zurückkommen und das Fenster dort säubern wo die Paste schon lang genug eingewirkt hatte. Wenn er sich jetzt mit dem Auftragen beeilte, desto schneller war es geschafft.
 
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"Aber wollen wir ihn wirklich hierher locken", gab Kiera zu bedenken, als ihr klar war, was das bedeuten konnte. "Wer weiß, was dann hier abgeht, ob dieser Ziege hier nicht Kräfte anzapfen kann, von denen wir keine Ahnung haben. Immerhin wissen wir nicht wirklich, was sich hier noch alles verbirgt.
Allerdings sollten wir ihn irgendwo haben, wo er uns nicht so leicht entrinnen kann."

Es sollte natürlich auch kein Elysium sein, doch das sollte allen klar sein. Im Moment wartete sie jedoch auf eine Antwort des Ventrue.
 
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"Das stimmt, wenn er die Möglichkeit hat, auf die Energie des Hautfetzen zuzugreifen, wäre es höchst gefährlich ihn hierherzurufen. Ich kenne mich in Finstertal allerdings noch nicht gut genug aus. Zu schade dass sein eigenes Haus Elysium ist und die Käfigtür bereits aus den Angeln gerissen worden ist." meinte Caitlin mit einem bedauernden Unterton. Ziege in seinen eigenen Käfig zu sperren hätte etwas gehabt. Das sein Besitz Elysium war, war ihr allerdings neu und stellte Enios ersten Plan in ein ziemlich interessantes Licht. Als Sherrif hatte er das bestimmt gewusst. Ins Gildehaus würde sie ihn und die ganze Meute hier auf jedenfall nicht bringen. Sie wüsste zwar, dass sie da die besten Karten hätte, aber soweit würde die Tremere niemals gehen. Außerdem konnte sie sich vorstellen, dass Silva gerne bei dem Verhör dabei wäre. Das lies sich bestimmt nicht vermeiden.
 
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Der Antwort des Ventrue ein wenig vorgreifend ging Enio zunächst auf Caitlin und Kieras Einwände ein. Sie hatten offenbar gedacht er wollte Ziege hierher rufen lassen. „Nein! Selbstverständlich werden wir ihn nicht hierher rufen. Ich komme mir hier unten sowieso vor wie eine Ratte in einem Loch und hab eigentlichen absolut keine Lust noch allzulange hier unten meine Zeit zu vertreiben. Wir müssen Ziege an einen abgelegenen und ruhigen Ort in der Nähe des Schrottplatzes locken. Erstens geht das dann recht schnell und auserdem müssen wir verhindern, daß Ziege seine kleine Privatarmee mitbringt oder sie ihm einfach folgt. Wir müssen uns ein Plätzchen suchen bei dem die Warscheinlichkeit äußerst gering ist, daß dort Menschen auftauchen.“

Ein Seitenblick traf die Garou neben ihnen. Enio hatte letztendlich keine Ahnung was so eine Schattenlord noch alles zu bieten hatte auser Klauen und Zähne. Ihre Darbietung in Zieges Boxbude wies zumindest darauf hin, daß sie mehr konnte. Aber wieviel? Und konnte sie sich auch im Zaum halten? Silva war ein Risikofaktor… in mehrerlei Hinsicht. Leider auch was seinen „Plan B“ anging.

Sein Blick ging wieder zu Alexander. „Ich hätte da aber noch einen Ersatzplan bei dem man Ziege erst gar nicht auf diese Art rufen müßte und warscheinlich am allerwenigsten Verdacht aufkommen lassen würde. Wie vielleicht der eine oder andere weiß kann man sich unter günstigen Umständen gegen diesen „Ruf“ auch wehren und wir würden selten dämlich dastehen wenn Ziege das gelingen würde… auserdem wäre er dann vorgewarnt.“

Was Enio jetzt vorschlagen würde barg natürlich auch gewisse Risiken und wer würde das besser wissen als die Gangrel Meyye. Das ganze war ein Drahtseilakt… aber Enio hielt die Balancestange. „Wie ich vorhin mitbekommen habe ist Cat wieder in der Stadt. Nach meinem Wissen steht sie recht gut mit Ziege… natürlich ohne zu wissen was es mit dem Wichser auf sich hat. Wir könnten Cat hinzuziehen. Sie würde Ziege einfach anrufen und ein Date mit ihm ausmachen… nach dem Motto: Treff mich bitte sofort… ich bin heiß auf dich! Glaub kaum das der alte Bock darauf nicht anspringt.“ Enio machte gleich eine beschwichtigende Geste in Richtung Meyye. „Laß dir diese Möglichkeit erst mal durch den Kopf gehen bevor du dein „Dagegen“-Schild vor dir her trägst. Cat war hier lange genug Sheriff um die Situation zu erkennen, wenn wir sie aufklären was wir heute erfahren haben. Sie wird sich ganz sicher in unseren Plan einfädeln und für mich wäre das immer noch die einfachste Art Ziege zu pflücken ohne das irgendein Verdacht aufkommen kann und Ziege garantiert ohne seine Schergen oder jeder Menge Waffen dort auftaucht.“

Das ganze stand schwer im Raum. Meyye und Cat hatten wohl in der Vergangenheit schon oft Reibereien mitienander gehabt und das war warscheinlich die Untertreibung der Woche… aber die Vernunftbegabung des Brujahs wollte einfach nicht einsehen warum man selbst als Vampir solche Dinge nicht kurzzeitig für ein höheres Ziel beiseite legen konnte. Schließlich hatte er in der heutigen Nacht dasselbe getan. Rechnete ihm das eigentlich irgendjemand an? Er vermutete mal das die Antwort darauf „nein“ lauten würde.
 
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