[26.04.2008] Zwillingsschwestern

Es war kurz nach Mitternacht, Kiera und Rashid hatten Caitlin beim Junggesellenabschide des Prinzen abgesetzt und waren nun auf dem Weg zur Kunstakademie.

Rashid hielt in der Nähe des Gebäudes und wartete dort auch, da sie hinterher noch einmal zu Herrn Keller wollten wegen dem Demoband ihrer Show.

Sie sollte den Seiteneingang nehmen hatte man ihr gesagt und so ging sie um das Haus herum und würde so über kurz oder lang den Eingang mit der Überwachungskamera finden. Sie schaute sich nach einer Klingel oder einem Klopfer um und würde diese dann auch betätigen und abwarten, was sich tat.

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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

Es gab nichts dergleichen, nur eine Klinke an der Eingangstür.
Nachdem sich die Kameras aber neugierig auf den unverhofften Gast eingestellt hatten verdeutlichte ein deutliches Schnappen im Schloß, dass der Zugang in die Heiligen Hallen nun möglich war.

Das Innere des Büros roch nach Bohnerwachs und einem undefinierbaren Reinigungsmittel. Die Mischung war nicht unangenehm und von der Sorte die einem auf Ewig in Erinnerung bleiben würde. Die Art von Geruch die auch nach Jahrzehnten fest eingebrannte Bilder einer längst verlorenen Vergangenheit hervorrufen würde.

Romero hatte sich inzwischen erhoben, leicht verbeugte er sich vor seinem Gast.

"Welch Freude sie zu sehen Miss McKinney! Ich dachte Sie wären Gast bei Hofe? Hatte nicht Prinz Buchet Sie selbst zu seinem Junggesellenabscheid eingeladen? Ist alles in Ordnung?"

Aufrichtige Sorge zeichnete sich als aufkeimende Erkenntnis in den Zügen des Italieners ab. Wenn die Regentin eine Einladung dieses Ausmaßes ausschlug, musste etwas furchtbares geschehen sein.
Natürlich die Wölfe...

"Ich hoffe es ist nichts schreckliches...?"

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Kiera lächelte, es war klar, was hier geschehen war.

"Guten Abend, Herr Romero, ich bin zwar Mrs McKinney, aber nicht diese McKinney, die dürfte im Moment beim Empfang beim Prinzen sein", sagte sie freundlich. "Es lag nicht in meinem Sinn sie zu verwirren, aber es ist einfach so, es gibt 2 von uns."

Sie gab dem Mann Zeit zu reagieren.

"Ich bin Kiera McKinney." Eine winzige Pause. "Ich wollte meine Anwesenheit in der Stadt melden und um Aufenthaltserlaubnis bitten, aber wenn sie nach etwas schrecklichem fragen ..." Wieder ein Pause - Unsicherheit oder nur ein Augenblick um zu Überlegen, ob sie sich vielleicht lächerlich machen könnte. "... ich hatte da gestern abend oder besser heute Morgen ein merkwürdiges Erlebnis im Zusammenhang mit einem Paket."

Vermutlich kam es selten vor, dass Zwillinge Kainskinder wurden, eigentlich wußte sie von keinem anderen Fall.

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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

"Das ist sehr... außergewöhnlich Miss McKinney. In der Tat! Aber ich bin froh das nichts geschehen ist. Wollen Sie bitte Platz nehmen? So läßt es sich besser unterhalten."

Die Vorteile einer Zweiklassengesellschaft. Ein Zwillingspaar der Brujah, Gangrel, oder Malkavianer hätte es um ein vielfaches schwerer gehabt den Ghul von der Aufrichtgkeit dieser Tatsache zu überzeugen. Bei den Tremere und den anderen Highclans setzte man dies einfach voraus. Besonders wenn es sich um die hiesige Regentin handelte.
Romero wies auf einen freien Stuhl.

"Ich hatte noch nicht die Ehre ihre Schwester persönlich kennenzulernen und kann mich nur auf einige Fotografien berufen aber die Ähnlichkeit ist... frappierend!"

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Kiera lachte.
"Danke schön", sagte sie und setzte sich. "Ja, wir sind auch eineiige Zwillinge, da ist die Verwechslung quasie vorprogrammiert. Ich hoffe, sie haben kein Problem damit, wir waren auch längere Zeit getrennt und würden es begrüßen, wenn wir beide hier Aufnahme finden würden."

Sie legte den Kopf schief und betrachtete Romero eine Weile und war gespannt, was er von ihr wissen wollte.

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Ghul des Prinzen, Toni Romer:

"Was für eine Frage! Für eine Stadt wie Finstertal ist es eine ganz besondere Ehre Gäste ihres Formates beherbergen zu dürfen. Aber sagen Sie, wenn ich mir die Frage erlauben darf, wie kam es das Sie von Ihrer Schwester getrennt wurden und doch beide das gleiche Schicksal erlitten? Die Welt der Kainiten ist klein, die Chance in sie hineinzugelangen verschwindend gering. Dann nioch der gleiche Clan das ist wirklich erstaunlich!"

Romero lächelte schüchtern, sein Augen zeigten echte Neugier. Sicher eine Berufskarkheit

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'Ob es denn nun gleich mit der Freundlichkeit vorbei ist?' überlgte Kiera und lächelte etwas entschuldigend.

"Wir sind zwar beide verwandelt, aber nur eine von uns in den entsprechenden Clan, mich hat einer der vielen Feinde ihres Sires erwischt und mich anschließend verschleppt", erklärte sie dann so unschuldig wie es ging. Immerhin hatte sie das am Morgen noch mit Caitlin abgesprochen. "Ich kann nicht mal den genauen Tag nennen, da ich im Wald verscharrt worden war.

Ich bin also mitnichten ein geachtete Mitglied von Haus und Clan Tremere."

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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

"Ihre Schwester ist sich aber Ihrer Existenz bewußt nehme ich an, da Sie ja zur gleichen Zeit in die Stadt kamen wie Sie auch. Von daher möchte ich vorschlagen das Sie sich in ihrem Beisein an den Lord wenden. Er ist ein großer Mann mit viel Einfluss und noch mehr Verständnis. Ich bin sicher er wird Ihnen helfen können. Es ghet doch nicht das Sie für die ungerechten Machenschaften Ihres Erzeugers büßen müssen!"

Wieder die offen zu Tage tretende Doppelmoral. Wäre Kiera nicht die Schwester der Regentin der Tremere, wäre sie sicherlich direkt als Abschaum zu den anderen Clanlosen in den Dreck gestoßen worden. So aber wurde ihr jede Hilfe angeboten, die dem Ghul zur Verfügung stand.

"Aber sagen Sie, wie gelang es Ihnen sich wieder zu einen? Wenn ich das richtig verstanden habe, verloren Sie sich doch aus den Augen?"

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"Ja, das wird sie bestimmt tun und wir sind auch zusammen hier angekommen, nachdem wir uns vor einiger Zeit wieder getroffen haben, haben wir uns entschlossen uns nicht mehr trennen zu lassen", erklärte Kiera.

"Nun ich habe gewissermassen immer gewußt, dass es sie gibt, nur sie wissen doch selbst wie es ist, wie man mit Kindern umgeht, die nicht rechtmässig gezeugt wurden, so habe ich es lieber vermieden mich ihr zu zeigen, sondern mich stattdessen fern gehalten. Lieber als normale Clanslose als von den Tremere vernichtet zu werden, weil man fürchtete einer könnte mich mißbrauchen. Auf diese Art und Weise vergingen die Jahrzehnte und so fand ich mich in der Rolle ein, was nicht immer ganz einfach war."

So die ganze Geschichte kannte nicht einmal Caitlin, dazu war noch nie Zeit gewesen.

Dann waren wir beide in Dortmund und auf einmal standen wir uns gegenüber. Zum Glück fanden wir dort einen Prinzen und Caitlins Erzeuger, der sehr liberal war und so konnten wir unseren Plan ausführen und zusammen bleiben. Da nun meine Schwester hier Regentin wurde, bin ich ihr kurzerhand gefolgt."

Es war sozusagen die Kurzfassung, daß Kiera schon ab und zu nachgeholfen hatte, wenn es brenzlig wurde, mußte keiner wissen, immerhin erzählt sie nicht die Unwahrheit, sondern ließ nur das eine oder andere aus.

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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

"Ich denke wir können ruhigen Gewissens die Verantwortung für Ihre Zukunft damit in die Hände des Clans der Tremere legen. Bitten Sie doch Ihre Schwester mir in der nächsten Zeit einen Plan bezüglich Ihrer Zukunft zu kommen zu lassen."

Nachsichtig nickte der Ghul, sie war ja in den besten Händen.

"Es eilt übrigens nicht, solche Entscheidungen wollen gut überlegt sein, nicht wahr?"

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"Ja, natürlich, es hat bestimmt Vorteile für die Regentin, wenn sie ein Ebenbild hat", sagte Kiera und lächelte. "Dann kann ich mich hier als willkommen getrachten?

Sollten sie Bedenken haben, so könnte ich sie an das Büro des Prinzen von Dortmund verweisen."

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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

"Sie dürfen!"

Romero erhob sich und reichte der Dame die Hand, das einzige Zeichen seiner eher geringen Wertschätzung diesen Abend. Kumpelhaft, aber nicht standesgemäß für einen anerkannten Kainiten.

"Ich bräuchte dann in den nächsten Nächten ihre Meldeadresse und eine stets erreichbare Telefonnummer. Bis es soweit ist, werde ich alle anfallenden Nachrichten ans Gildenhaus schicken!"

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Kiera erhob sich auch und reichte Romero die Hand, das war schon mehr als sie normalerweise erwartete hätte, aber damit konnte sie bestens leben.

"Da ich nicht weiß, was hier in der Stadt zu beachten ist und mir meine Schwester auch nicht besagt hatte, dass man ihr da was hätte zukommen lassen, würde ich gerne noch fragen, ob es Probleme gibt, wenn wir, ich und mein Mann sich im Black Hammer um ein Engagement bemühen?" fragte sie dann. "Außerdem möchte ich nicht gerne in ein Fettnäpfchen treten, gibt es Gebiete, die man nicht betreten darf?"

Außer mehr oder weniger freundlichen Worten hatte Caitlin wirklich keine Informationen bekommen, vielleicht konnte sie hier welche bekommen.

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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

Sie spielte auf die Elysien an, denn aus ihrer Position wäre ein Verbot nicht ungewöhnlich, genau genommen sogar beinahe selbstverständlich. Sie kannte also die Regeln, gut. Da sie aber einen sehr einflußreichen Verbündeten und damit auch gewisse Verpflichtung hatte, sah Romero zu diesem Zeitpunkt keinen Grund ihr irgendetwas zu verwehren.
Sicher konnte es nicht schaden wenn die Regentin sich irgendwann darain erinnerte wie nachsichtig er mit ihrer Schwester verfahren hatte.

"Bezüglich des Hammers wenden sie sich bitte an Signore Pareto, in dieser Sache möchte ich mich nicht unnötig einmischen. Reden Sie einfach mit ihm, ich bin sicher er ist erfreut!"

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Kiera lächelte.

"Ich danke ihnen. Ich werde mich an den Herren wenden und dann werde ich sie nicht länger stören", sagte Kiera freundlich. "Noch eine angenehme Nacht."

Nun hatte sie wenigstens einen Namen und wenn sie den hier erhielt, bestand die Chance, dass es sich dabei um einen Vampir handelte.

Sollte Von dem Ghul nichts mehr kommen, würde sie gehen und den Weg fortsetzen zum Black Hammer.

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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

Der Italiener gab Kiera noch die Telefonnummer des Brujah und veraschiedete sich dann von der Tremere. Das war gut gelaufen, aber nun galt es sich wieder wichtigeren Dingen zuzuwenden, es stand ein Krieg vor der Tür.

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Das Ganze hatte nicht lange gedauert und nun konnte sie mit Rashid zum Black Hammer fahren.
Unterwegs versuchte sie Herrn Pareto zu erreichen.

Das Telefon des Brujah-Ahnen würde klingeln und die Nummer kannte er nicht.

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Aha! Wieder mal ein Anruf. Enio würde sich wohl bald eine Sekretärin zulegen müssen. Ein bißchen hatte er sich sogar schon daran gewohnt und regte sich nicht mehr so sehr darüber auf, wenn eine unbekannte Nummer auf seinem Display auftauchte. Finstertal war ja sowieso mit einem Taubenschlag zu vergleichen.

"Pareto!"

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"Guten Abend, Herr Pareto, mein Name ist McKinney, Kiera McKinney", meldete sich auf der anderen Seite eine Frauenstimme und wie sie den Vornamen betonte war schon etwas auffällig. "Ich habe ihren Namen von Herrn Romero, von dem ich erfahren habe, das ihnen das Black Hammer gehört." Eine kleine Pause. "Ich hatte da gestern mit Herrn Keller gesprochen, aber nun denke ich, ich sollte nicht weiter ohne ihre Einwilligung mit dem Mann verhandeln."

Was würde das Gegenüber wohl für Schlüsse ziehen? Wenn er ein Vampir war, wohl die richtigen.

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Enio grinste. Ja genau... mein Name ist Bond... James Bond.

Sein Grinsen verschwand aber wieder schnell. Da Romero ihr seine Nummer gegeben hatte war die Andere wohl ein Kainskind. Dem Brujah war es eigentlich gar nicht recht, wenn andere Blutsauger sich an seinen Geschäftsführer wendeten. Von dem her konnte man den Anruf aber auch schon wieder positiv werten. Die gute McDingsbums wollte sich wohl an die Regeln halten. Gut!

"Ahja... dann gehe ich mal davon aus, daß sie nicht nur ne neue Biersorte an das Hammer verkaufen wollen. Was solche Dinge angeht oder alles andere... wenns ums Bussiness geht hat nämlich Herr Keller freie Hand. Also Signorina McKinney... wie kann ich ihnen weiterhelfen?"