[16.05.2008] Ankunft im Cafe

"Ja, die waren ganz nett, nicht gerade ansehnlich, aber nett würde ich sagen, mal sehen, waren auch sehr interessiert, kommen bestimmt nachher nochmal zurück, wenn wie warten wollen."

Sophia interessierte sich nun auch nicht, was Marta essen wollte, so lange es nicht sie war, das fände sie nicht so nett.

"Es soll wohl ein Toreador werden, da gibt es nur Oliver Buchet und die Harpyie. Ich glaube, die Harpyie würde den Caitiff auch nichts tun, sonst hätte sie Jenny nicht zur Ancilla gemacht."
 
Nicht ansehnlich, aber nett? Das sagte jetzt nicht so viel aus, ließ jedoch den Schluss zu, dass sich die Neuen zumindest im Ansatz zu benehmen wussten. Gut so, denn was sie im Moment nicht gebrauchen konnten, waren rüpelhafte Krawallmacher.

"Wie lange sind sie denn schon unterwegs?"

Direkt bei der Archontin vorstellig zu werden war eine zweifelhafte Ehre. Marta hatte d'Auvergne nur ein einziges Mal gesehen und zwar auf der 'Wilkommensparty' am Pfingstmontag und da hatte die Ahnin - die sie nicht wirklich eines Blickes gewürdigt hatte - einen eher unterkühlten Eindruck gemacht. Für Vampire ihres Ranges kam der Empfang durch eine Ahnin einem Spießrutenlauf gleich. Auf der anderen Seite zeugte es auch von Weitsicht, wenn sich die Ahnen persönlich ein Bild von den Neuankömmlingen machten anstatt die Aufgabe einem Ghul zu übertragen. Für unsereins ist das aber angenehmer.

"Warum ist es so wichtig, welchen Clan der Prinz hat? Und 'nichts tun' ist auch so eine Sache - wenn noch ein paar mehr anreisen könnte es so langsam kritsch mit der Versorgung werden."

Und damit auch mit der Maskerade. Im Norden gab es zwar durchaus Möglichkeiten doch am Ende war das Gebiet keinesfalls so ergiebig wie das Stadtzentrum oder auch das Rotlichviertel. Im südlichen Gebiet gab es vielleicht etwas mehr, doch am Ende war das Gebiet stark beschränkt und die Vampirdichte entsprechend hoch. Wie viele sind wir jetzt? Sechs oder sieben?
 
Sophia schaute auf die Uhr.

"So etwa eine halbe Stunde man weiss ja nie, wie lange das dauert."

Ein rechte Ahnung von dem ganzen Vampirkram hatte sie nicht und so konnte sie auch die Frage nicht beantworten. Sie war hier nicht die Hüterin und ob die das wußte, wußte sie auch nicht.

"Das weiss ich nicht, ich weiss nicht wer bestimmt, wer wo Prinz werden darf, aber ich denke Helena wird schon handeln können, sie wäre nicht zu der Toreador aufgenommen worden, wenn sie es nicht könnte." Das war jetzt mal ein Schuss in Blaue, aber die Kleine vor ihr, hielt sie anscheinend für die Auskunft.
 
Normalerweise bestimmt es der Prinz, wer Prinz werden darf. Doch scheinbar machte die Anwesenheit von Archonten die ganze Sache wesentlich komplizierter. Vor allem wenn das Amt einem Clan zugeschanzt werden sollte, der nur zwei geeignete Mitglieder hatte. Gab es da nicht noch eine Frau Buchet?

"Das ist wohl abhängig davon, wer das Gespräch durchführt. Doch ich denke bei Clanlosen sollte es nicht übermäßig lange sein."

Sophia war immerhin die Bedienung im Hauptelysium und konnte durchaus aufgeschnappt haben, was man sich unter den Blutsaugern so erzählte. Das da natürlich keine Nosferatu-Level-Informationen herausspringen würden, war Marta durchaus bewusst. Es ging ihr eigentlich bloß um einen groben Überblick und den hatte ihr die Ghulin freundlicherweise gegeben.
 
Naja, man würde sehen, was sich ergab.

Sophia hatte gehört, was Moishe mit Kai Braun besprochen hatte, nicht jedes Wort, aber einen Teil.
Vielleicht würde der auch noch versuchen, die anderen Caitiff bei sich einzugemeinden.
 
Es war kaum eine Minute nach dem letzten Satz von Sophia vergangen, als Helena mit den beiden Neuen rein kam.

"Hallo Marta", sagte sie und wandte sich dann denen wieder zu. "Also einmal ausdrucken und du, Vincente?"
 
"Es wäre sehr freundlich von Dir, wenn Du Frau Groote für uns kontaktieren würdest."

Michael hielt die Tür so lange auf bis Vicente auch eingetreten war und schloss sie dann.
 
"Sofern es keinen weiteren Aufwand ist, elektronisch bitte" entgegnete der Italiener.
Er war nicht unbedingt Technik verrückt, aber die Option die Unterlagen ohne Qualitätsverlust vervielfältigen zu können gefiel ihm. Gerade da die Alternative 'nur' ein Ausdruck war.
 
"Gut, werde ich für euch machen, vielleicht wollt ihr euch solange mit eurer Clansschwester anfreunden?" Sie nickte Marta zu. "Kümmerst du dich ein wenig um die Beiden?"

Nach der nächsten Antwort würde sie in ihrem Büro verschwinden.
 
Das war es dann wohl mit der Auskunft. Klar, am Ende wurde Sophia ja nicht dafür bezahlt diversen Besuchern diverse Informationen für lau anzubieten. Wenn du überhaupt bezahlt wirst... Es wäre eigentlich interessant zu wissen, ebenso wie ihr restlicher Tag so ablief. Nicht weil sich Marta so unglaublich für Sophia interessierte - es sagte einfach sehr viel über Helena aus. Doch am Ende war das Thema wohl zu privat.

"Guten Abend, Helena - die Herren."

Marta hatte nach Vorbild der Älteren den Vornamen gewählt. Trotzdem vollführte sie einen statusgerechten Knicks, der trotz - oder gerade wegen - des Rockes durchaus formvollendet ausfiel. Vielleicht nicht ganz in Helenas Sinne aber das Café war nun einmal ein offizieller Ort und es waren Fremde zugegen. Außerdem hatte die Etikette hier durchaus einen praktischen Nutzen - zumindest wenn man sie zu deuten wusste und der Status von Helena bekannt war. Davon gehe ich aus. Bei der 'Clansschwester' musste Marta schmunzeln.

"Natürlich, es ist mir ein Vergnügen."

Was durchaus ernst gemeint war, die war gespannt auf die Neuen. Auf den ersten Blick wirkten die beiden wie beschrieben: wenig ansehnlich doch höflich. Dann ging der Eindruck jedoch weit auseinander: Der Herr, welcher den Raum als letzter betreten hatte wirkte irgendwie normal, fast hätte sie ihn für einen Diener gehalten. Der andere war wesentlich... beeindruckener. Doch nicht auf die Art beeindruckend wie etwa der Duke - ja er war groß und muskulös doch auf eine gänzlich andere Art. Dieser hier war ein bisschen unheimlich und Marta hatte den Eindruck, dass es ihr kalt den Rücken hinunter lief. Eine interessante Person...

Doch anmerken ließ sie sich davon nichts. Ein anziehendes Lächeln auf den Lippen schritt die zierliche Frau auf die beiden zu. Die eleganten Bewegungen wurden vom Geräusch ihrer Absätze begleitet, was wohl auch darauf hinwies, dass sie etwas kleiner war, als es im Moment den Anschein hatte. Eine Schönheit ohne Frage, doch fehlte ihr das unterschwellig Verführerische, das Helena ausmachte, oder die edle Dunkelheit der Dame hinter der Bar. Marta wirkte eher zart, beinahe zerbrechlich, ein bisschen wie ein junges Mädchen. Schließlich stand sie vor ihnen und war wohl doch etwas unschlüssig, was die Form der Begrüßung anging. Sollte die Körpersprache der Herren entsprechend zu deuten sein, würde es wohl auf einen Handschlag hinauslaufen.

"Marta Hagen. Mit wem habe ich die Ehre?"
 
Michael schaute Helena kurz und wendete sich Marta zu. „Eine gute Nacht wünsche ich Ihnen, darf mich vorstellen, mein Namen ist Michael Köning, Sie können mich gerne Michael nennen, wenn es Ihnen recht wäre. Darf ich Sie Marta nennen?“ Dabei machte Michael einen leichten Schritt auf die Dame zu, verbeugte sich leicht und würde auch einen Handkuss machen, wenn es denn gewünscht würde.
 
Vicentes Blick würde von Helena, die er mit einem leichten Nicken das Einverständnis signalisierte verabschiedete, zu Marta gleite.
"Einen guten Abend Signora Hagen." respektvoll gesprochen, mit einem merklichen italienischen Akzent in der Betonung und untermalt von einem kleinen Lächeln. "Marta, wenn ich so frei sein darf?" er hatte die Aussage von Helena bezüglich der Ansprache im 'Clan' nicht vergessen und soweit er erkennen konnte waren sie eigentlich allein, auch wenn das Personal dies anders sehen mochte. "Mein Name ist Vicente Rosselini, ich bin erfreut ihre Bekanntschaft zu machen." Es folgte eine angebrachte Verbeugung, schließlich galt er nachwievor, bis die Harpyie anders entschied, als statuslos und er ging nicht nur davon aus das seine Gegenüber akzeptiert war, sondern wohl auch Neugeborene.
 
Helena ging während der Zeit in ihr Büro, während sie eine CD für Vicente brannte und einen Ausdruck für Michael machte, rief sie Antonia an und bat diese ins Cafe zu kommen.
 
Statusmäßig war Marta wohl ein Kind glücklicher Umstände hatte sie doch mit der Erhebung der Clanlosen zum 'Clan' ihren Aufpasser in Form von Trapper verloren. Ich glaube nicht, dass er zu traurig ist. Jedenfalls war sie jetzt wieder so etwas ähnliches wie eine Neugeborene, doch nach ihrem Verständnis immer noch ganz unten in der Hierarchie. Den Handkuss würde sie nicht fordern aber dankend annehmen. Es war deutlich zu erkennen, dass die Respektsbezeugung gut ankam.

"Selbstverständlich dürfen sie das."

Die Verbeugung kam ihr dann aber auf Grund dessen doch etwas seltsam vor. Soll ich... Marta war durchaus etwas überrumpelt, vor allem da die Herren älter und erfahrener wirkten. Wahrscheinlich sind sie das auch.

"Eine Verbeugung ist wirklich nicht nötig, Herr Rosselini. Sparen sie sich das für... naja, die meisten anderen eben."

An der Aussprache des Namens konnte man - wenn man aufmerksam war - erkennen, dass die Betonung schnell verinnerlicht hatte oder etwas Italienisch konnte.
 
Sie siezt weiter, ok dann weiter Sie, wie die Dame wünscht.

„Bei einer schönen Dame ist zuvorkommende Höflichkeit nie verschwendet“

Sie wird wohl in der gleichen Liga, wie wir spielen, scheint aber der Kleidung nach jünger. So ein kurzer Rock wäre früher tatsächlich unmöglich gewesen, aber es sieht wirklich nett aus. Bei dem Gedanken musste Michael leicht schmunzeln.

Italienisch scheint sie auch zu sprechen, wird Vicente freuen.
 
Die Aussprache des Namens wurde von einem Lächeln begleitet. "Ich werde es berücksichtigen." Die Worte waren von einem Lächeln begleitet.
Marta vermittelte zwar einen eher zierlichen, schüchternen Eindruck, dennoch gestand er ihr zu die Worte aufrichtig gemeint zu haben und nahm sie ernst.

"Solange wir unter uns sind genügt Vicente vollkommen. Wollen wir uns nicht setzen?" er wies kurz entschlossen zur nächsten Sitzgruppe. "Helena versucht gerade Frau De Groote zu erreichen und für ein Gespräch hier in's Cafe zu bitten. Ich vermute jedoch das selbst wenn sie es so kurzfristig einrichten es noch eine Weile dauert."
Wie erfahren sie wohl ist? Wie alt tatsächlich? Dem äußeren Erscheinungsbild nach, dem optischen Vergleich entsprechend wirkte Vicente mit seinen Ende Vierzig, wohl gut zwanzig Jahre Älter als Marta. Allerdings war die Aussagekraft dessen doch sehr begrenzt, überbot er selbst die Seneshall um gut zehn Jahre. Selbst die Schüchternheit konnte Teil ihrer Maske sein.
 
Michael würde Marta den Arm anbieten und sie zur Sitzgruppe beleiten. „Darf ich bitten“

Michael wirkt eher wie der typische Intellektuelle, geistig und sozial kompetent und körperlich, schweigen wir lieber drüber, wobei seine Bewegungsabläufe galant und fließend sind. Auf der Straße geht er, ohne weitere Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet, als Mensch durch.

Wer ist Du wirklich, Marta? Das Aussehen sagte meist nicht wirklich etwas, außer über eine gewisse Einstellung, wenn er an Jenny dachte.
 
Wenn es nicht schon dort gewesen wäre, hätte Michaels Kompliment wohl ein reizendes Lächeln in ihr Gesicht gezaubert. Auf Vicentes Frage hin nickte sie. Den angebotenen Arm schlug sie nicht aus und würde sich brav an ihren Platz führen lassen.

"Na klar, warum nicht? Keine Sorge ich bin heute nicht in Eile."

Tatsächlich war es schon etwas spät um sich noch um Geschäftliches zu kümmern, zumindest wenn der Partner nicht ebenfalls ein Nachtschwärmer war. Und wie es der Zufall so wollte war genau das der aktuelle Plan. Die Harpyie... Ob das jetzt gut oder schlecht war, würde sich zeigen. De Groote hatte sie bei ihrer letzten Begegung relativ schnell als nutzlos abgestempelt. Ich wünsche euch mehr Erfolg dabei. Auf der anderen Seite gab es wesentlich unangenehmere Personen als die Rose. Womöglich hatten die Herren auch schon Bekanntschaft mit einer gemacht - Marta konnte die Archontin hier schwer einschätzen.

"Wie ist denn ihr Besuch in der Akademie verlaufen?"
 
"Nach Ihnen" Michael würde Marta höflich den Stuhl zu recht rücken, wenn sie einen Stuhl bevorzugte und sich auf einen freien ihr gegenüber setzen.

„Wenn Ihr mir eine bescheide Frage gestattet, was könnt Ihr mir über Frau Grotte berichten?“

"Wie ist denn ihr Besuch in der Akademie verlaufen?" darauf sollte wohl besser Vicente antworten, so fand er zumindest, eigentlich ganz gut, sieht man von allen anderen Kleinigkeiten ab.
 
Helena hatte den Ausdruck und auch die CD fertig und Antonia hatte versprochen in einigen Minuten da zu sein, also würde sie sich auf den Weg zu Enio machen können.

Die beiden sassen mit Marta an einem Tisch, gut, dann würden sie nicht vor Langeweile sterben.

"So, einmal Ausdruck, einmal CD", sagte sie und legte die Informationen auf den Tisch. "Frau de Groote hat gesagt, sie wird in einigen Minuten hier sein, also solltet ihr das heute auch noch klären können, allerdings muss ich weg, ich habe heute mehr als nur wenig Zeit."

Ja, wer behauptete, ein Amt wäre was tolles, der sollte es einfach mal ne Weile machen.

"Was mir noch einfällt, der Tunnel nach Burgh ist wegen eines Unfalls gesperrt, also werdet ihr früher los müssen oder hier im Keller schlafen."

Wenn nicht noch einer etwas von ihr wollte, wäre sie dann auch weg.
 
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