[16.05.2008] Ankunft im Cafe

Vicente überlegte, formte die Worte in unterschiedlichen Betonungen, kam jedoch beim besten Willen nicht drauf wie auf 'Frau O'Neill' eine Beleidigung werden konnte. Offensichtlich eine gute Idee Signora zu verwenden. Immerhin verstand er den angesprochenen Zusammenhalt recht gut..
"Gerne, in dem Fall, bitte nennt mich Vicente." Er sprach den Namen gewohnt italienisch aus. Das Angebot galt offenbar beiden. "Ziehen sie das Sie oder das Du vor?"
Sein Blick wanderte von Helena zu Jenny. Mochte sein das beide unterschiedliche Ansichten hatten.

Er wandte sich schließlich an Jenny. "Korrekt. Was Spaß und Spiel für die Archonten angeht. Werde dennoch versuchen das beste draus zu machen." Er zeigte ein leichtes Lächeln. Was für die einen ein Sparringskampf gegen einen überlegenen Gegner war, das war für ihn die Vorstellung... Minus Boxhandschuhe, Fairness, Gnade und Respekt des überlegenen Gegners.
 
"Für mich wäre du voll und ganz in Ordnung, Vicente", erwiderte Helena und blickte dann zu Michael.
 
Jenny ist tatsächlich so ein Fall für sich, ich habe dich schon verstanden, Finstertal ist gefährlich und wirklich gefährlich. Ich finde es sogar nett, dass du uns dies mitgeteilt hast und warnst, über die Art und Weise kann sicher streiten. Ein Brujah ist gar nichts gegen dich. Einmal dich hier hochbringen und dein Kopf sitzt verdammt locker zwischen den Schultern. Nicht jeder will Dir gleich blöd kommen auch andere haben gute Ratschläge oder Ideen, seis drumm, ich dachte die Sprache verstehst Du dann wenigstens, auch nicht recht, nah gut. Man musst Du viel Schlechtes erlebt haben. Ich bete für dich.

Michael dachte keinen Moment darüber sie weiter zu reizen, auch wenn er sich keiner Schuld bewusst war. Dass sie eine bessere Kämpferin war, war nicht zu übersehen, aber die Ahnen werden nicht so alt in dem sie selber kämpfen, sondern indem sie es die Anderen machen lassen und bequem zu Hause sitzen. Michael war durch aus in der Lage seine Kampffertigkeiten realistisch einzuschätzen. Wahrscheinlich hatte er in Leben wirklich viel mehr Glück gehabt als sie und für diesen Frust sollte man sie nicht verurteilen.

Gleich das Du von mir aus gerne. Zuerst Helena und dann Jenny mit einen leichten Lächeln zuwendend und im freundlichem Ton. „ Helena, (keine kleine Pause) Jenny, Michael.“
 
Nun sitzen wir hier und wissen eigentlich gar nicht recht was wir sagen sollen? Wieso nehmen die Bonzen diesen ganzen Vorstellungsscheiß eigentlich so wichtig? Ich habe keine Ahnung, was noch besprochen werden soll? Sie haben gesagt wer sie sind und was sie machen, ich habe ihnen gesagt dass sie wahrscheinlich nächste Woche schon tot sind. Damit haben wir doch alles wichtige abgehakt, oder nicht.

Jenny schenkte Vincente ein Lächeln, eine Antwort auf das was er gesagt hatte, fiel ihr nicht ein. Sie nahm noch einen Schluck Whisky und zündete sich mit dem Stummel der Alten eine neue Zigarette an.

Laaaaangweilig!

Sie begann mit ihrem Stuhl zu kippeln und nagte an der Unterlippe.
Außerdem hörte sie dem Gespräch nicht mehr zu...

Ich muss gleich dringend noch zu Duke. Wenn der gleich morgen den Termin mit Moishe verpasst, dreht mir der olle Ventrue gleich nen Strick daraus. Außerdem sollte er wissen, dass er nicht länger ins Prviatgymnasium der Bonzen muss. Ob es ihm gefällt, dass ich ihm jetzt alles beibringen soll? Ich könnte mein Motorrad mal wieder putzen. Oh, Fuck! Hans muss ich auch noch füttern...

Sie sah aus dem Fenster

Enio ist ein Arschloch! Hätte sich ruhig melden können.... Ich weiß, ich bin nicht so wichtig wie alle anderen. Aber ich dachte echt wir wären sowas wie Freunde...

Weg mit dem Gedanken...
Einen neuen her...

Ich hab Hunger...
 
Michael nutzte das betretene Schweigen um seinen Gedanken nachzuhängen.

Die Gesellschaft der Kainiten und der Menschen ist doch gar nicht so verschieden, wie immer gesagt wird. Als Mensch hätte ich über Jenny und ihr Benehmen auch mehr als die Nase gerümpft - keine Bildung, kein Benehmen, für mehr als das Bett taugt sie wohl nicht, aber sicher nicht als Ehefrau. Und seien wir ehrlich, ich hatte nur Glück, dass meine Eltern, auch wenn sonst reichlich Fehler hatten, mir Benehmen beigebracht haben und ich studieren gehen konnte. Die oberen 10.000 der kainitischen Gesellschaft denken genauso, nur halt Deckarbeit etc. Nur die Konsequenzen sind bei uns härter, was mich allerdings auch nicht wirklich wundert. Die Ahnen stammen aus einer Zeit, wo schon Kleinigkeiten ausreichten, um einfach aufgehängt zu werden.

Und es gibt ein Problem, Menschen ändern sich schwer und Kianiten sind dagegen fast Betonklötze.

Ein Gedanken wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen; Was sollte Jenny hier?

Helena wird schon durch die Gespräche mitbekommen haben, dass bei uns ein anderer Hintergrund vorhanden ist. Ist sich ein Test wie wir reagieren, wenn man ohne Grund einfach provoziert wird. Jenny würde wahrscheinlich sagen, an das Bein gepinkelt bekommt. Ich kann den Sinn. warum hier ist noch nicht erkennen, oder einfach nur Vorstellung aller Caitiff in Finstertal, kann eigentlich nicht sein, zwei würden wohl kaum den Clansanerkennung durchsetzten können. Wenn dies ein Test ist, sei vorsichtig, Nachtigall ich hör dich trapsen.

Michael schaue mit bewusst neugierigen Blick in die Runde, von Helena zu Jenny und dann zuletzt zu Vicente.

Und schon kam ihm sein Mantra wieder in den Sinn:

Ich schwöre bei Appollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen rufe, dass ich nach meinem Vermögen und ….................

Zumindest beruhigt dies immer wieder und was geschieht nun, ich könnte Helena noch so viele Fragen stellen.
 
Helena sah in die Runde, es kam nichts mehr, also gut.

"Dann würde ich sagen, ihr geht im Gedanken mal durch, was ihr gleich der Archontin erzählen wollt", sagte sie und sah dann zu Jenny. "Komm gehen wir in mein Büro." Sie winkte zur Tür. "Bis gleich!"

Sie erhob sich und würde dann wohl mit Jenny in ihren abhörsicheren Raum gehen.
 
Das Lächeln Jennys nahm er durchaus zur Kenntnis nur erwiderte er ebenso nichts.
Offensichtlich fühlte sie sich durch seine Worte, ganz anders als von Michaels, soweit nicht provoziert und er hatte nicht vor das zu ändern. Abgesehen davon fehlte ein wenig das passende Gesprächsthema. Scheint ganz umgänglich, wenn man auf ein paar Kleinigkeiten achtet.
Seine Gedanken wanderten zu seinem französischsprechenden Kumpel. Wie ihre längere Aufenthaltsdauer, Kleinigkeiten wie ein Ancilla-Titel - dank Kampfeinsätzen. Plus Proleteriat Einstellung. Vor so jemanden hast du mit deiner guten Herkunft angegeben und ihr in's Gesicht gerieben das du klüger bist? Wir müssen und wohl nochmal unterhalten. Vorausgesetzt die Vorstellung klappt halbwegs.

"Ciao" er verdrückte sich ein Bella. Per du und Vorname war einiges, aber im Angesicht der nahenden Vorstellung bei der Archontin hatte er andere Sorgen. Nachdem beide verschwunden waren glitt sein zur der Mappe im Ledereinband. Einerseits hatte die Hüterin erwähnt das sie Mappen erhalten werden, andererseits standen dort bereits Daten zu seinen Bürgen. Dann wiederum war sie beim hinlegen im Weg. Wahrscheinlich nur Kleinkram, aber etwas womit er sich beschäftigte. Die beiden würden wohl zumindest etwas drin bleiben und er konnte entweder schweigend die Mappe anstarren oder zumindest eine minimal Unterhaltung führen. "Was wäre dein Tipp, was besser wäre?" *er tippte leicht auf den Rücken der Mappe* "Mitnehmen und Abgeben oder von lassen?"
 
"Wird nicht lange dauern!"

Auch Jenny erhob sich. Sie stellte die Flasche Jack Daniels auf den Tisch und legte das Päckchen Zigaretten danaben.

"Bedient euch, wenn ihr wollt. Ich mache mich wieder auf den Weg, wenn ich mit Hel gesprochen habe, wir sehen uns sicher noch. Ich wünsche euch einen ertäglichen Besuch bei den Bonzen und viel Spaß in unserer schönen Stadt!"

Irgendwie gelang es der Anarche den letzten Satz gehässig klingen zu lassen.
Ohne weiteres Wort oder Geste, folgte sie Helena ins Büro. Als sie eingetreten waren, schloss sie die Tür.

"Nett die beiden, werden nicht lange durchhalten....", war alles was Jenny über die zwei Caitiff draußen zu sagen hatte. Sollte sie sich irren und die beiden hielten länger durch als drei oder vier Nächte, konnte man sich noch einmal mit ihnen beschäftigen. Derzeit aber, waren sie für Jenny nichts mehr als ein paar neue Statisten. Sie hatte sich mit zuvielen Neuen angefreundet und ihnen dann beim sterben zugesehen. Da war es erheblich einfacher sie auf Abstand zu halten.

"Ich habe was wichtiges! Duke, der Brujah wurde von den Bonzen dazu verdonnert, dass er beim Sheriff Unterrichtsstunden nehmen muss. Benimm, die Vampirgesetze, Camarillascheiß... Sicherlich erinnerst du dich noch daran, dass man sich damals einen Spaß gemacht hat, mit mir das gleiche Spiel zu treiben. Ich habe mich in den letzten Nächten mit ihm angefreundet und versuche nun, diese beknackte Ausbildung wieder zu beenden. Duke ist weder dumm, noch gefährlich. Er ist sehr impulsiv und legt großen Wert auf ein offenes Wort...."

Kennste da noch jemanden, bei dem das so ist?

Jenny grinste. Das Moishe ihr die Verantwortung für Duke übertragen hatte, verschwieg Jenny so wie sie es versprochen hatte. Es ging nicht darum, wer dem Brujah seine Dummheit unter die Nase rieb, es ging darum, dass es überhaupt geschah. Hier ging es nicht ums lernen, nicht um irgendwelche Etikette. Hier ging es einzig und allein um Kontrolle und Demütigung. Wie bei dem Lehrer, der seiner Klasse aufträgt dreißig mal die Hausordnung abzuschreiben. Vollkommen ohne jeden Effekt, aber ein netter Machtbeweis.

"Der Arsch von einem Ventrue will nicht von seinem Auftrag abweichen. Er würde, glaube ich... aber er traut sich nicht. Kannst du als Primogena nicht ein Veto gegen diesen Unsinn einlegen? Ich habe schon mit Vat... Lurker gesprochen und er wird sich ebenfalls verwenden!"

Hoffe ich!?
 
„Bis Gleich„ Nun der Vorschlagung von Helena war gut und wären doch besser, wenn er wüsste wie die Ventrue tickt.
Mit Ventrue hatte Michael irritierenderweise wenig Erfahrung, die von ihm besuchten Städten waren Ventrue frei- zumindest kein Prinz oder Seneschall. Der Namen sagt mir leider rein gar nicht, schade, ich sollte mich mal um die Hierarchie der Ventrue kümmern.


Unterhaltung ist gut. „Vicente, gute Unterlagen sind erstklassik, gern gesehen und werden auch mal überprüft.“ Also mitnehmen auf jeden Fall, allerdings wird es sehr schwer Dir einen guten und ehrlichen Rat zu geben ohne den Inhalt zu kennen. Bei Ahnen weiß man nie, vielleicht haben sie ein verstecken Hinweis hinterlassen, zu zu trauen wäre es ihnen", es erinnerte ihn gerade an die Arbeitszeugnisse, die er mitschreiben musste, wie er diesen Verwaltungsaufwand doch schätzt.

Für mich recht einfach, ich kenne ja Gott sei dank den Inhalt der Schreiben, Natascha und Garbriela sei dank. Keine Lüge und auch kein Lobduschelei, ist soweit in Ordnung, allerdings als Arbeitszeugnis würde ich mich furchtbar aufregen.

„Ich bin gespannt auf Madame Ventrue. Sie wird sicherlich versuchen ein Spiel mit uns zuspielen und die spielt das Spiel eindeutig länger als wir beide zusammen alt sind “ Gegen sie wird auch jahrelanges Training wenig helfen.
 
"Die Frage ist nicht ob ich sie übergebe, sondern sie bezieht sich allein auf den Zeitpunkt." Ein schmales Lächeln. Er hatte sowohl auf der Fahrt in Hamburg wie auch der zu Finstertal und zu letzt im Hotel einen sehr genauen Blick in die Unterlagen geworfen. Auf die Idee den eigenen Unterlagen keine detaillierte Aufmerksamkeit zu schenken musste man erst einmal kommen. Erst Recht wenn sich Michael daran erinnert das die Anzahl der Mappen die Vicente ausgehändigt erhielt die der Mappenempfänger überstieg. "Ich werde sie gleich mitnehmen." er nickte seinem Gegenüber dankbar zu.

Er legte den Kopf leicht schief als er auf die Worte zur Archontin einging.
"Wir sind Neu, wir sind nicht nur Caitiff sondern auch statuslos. Unfrei. Sie könnten uns zur Vorstellung vor einen letzte Nacht gezeugten Neugebornenen aus " er gestikulierte " irgendeinem Clan vorsetzten und er könnte mit uns spielen." Um bei dem Spiel mitspielen zu können braucht man ein Mindestmaß an Status. "Eine Ahnin der Ventrue, Archontin der Camarilla und Seneshall zu Finstertal wird es nicht versuchen. Für sie sind wir nicht mehr als Würmer, Kakerlaken. Es werden kaum die Archonten gewesen sein die den Caitiff hier den Primogensitz und Clanstatus zugestanden haben." Im Grunde können wir nur hoffen das sie zu sehr mit was auch immer beschäftigt sind als das sie eine Änderung des Status der Caitiff in Angriff nehmen. Vielleicht sind inkompetente Caitiff im Sinne der Archontin wenn es zurück zur normalen Gesellschaft gehen soll? Vicente verwarf den letzten Gedanken wieder, närrisch wäre der Versuch. In gleich mehrerer Hinsicht.
 
"Nur leider reicht nett nicht."

Helena seufzte und deute auf Sessel vor ihrem Schreibtisch.

"Im Moment kann ich leider nicht hingehen und sagen: Mein Prinz, ich hätte da mal ein Anliegen und dann wenn es auch nur halbwegs machbar ist, ein Ja bekommen", sagte sie dann. "Also heute werde ich nichts mehr erreichen, genauso wenig wie Lurker, aber ich werde es versuchen, wenn ich morgen weiss, wer der neue Prinz der Domäne ist.

Ich weiss, du mags, Obrigkeiten nicht, wenn du möchtest und nachher noch was Zeit hast, werde ich dir gerne mal was über Vampirpolitik erzählen, jetzt wo wir ein Clan sind, kann es nichts schaden, wenn du weisst, wie der Haufen tickt und wie du ihnen im Notfall den Wind aus den Segeln nehmen kannst, eleganter, effektiver und dauerhafter als mit der Gewaltaktion."

Gut das würde Jenny auf die Schnelle nicht helfen.

"Du könntest aber mal bei Antonia vorbeigehen, wenn einer was auf die Schnelle entscheiden kann, dann sie. Und eine Bitte, wenn du Lurker triffst, dann sag ihm bitte, ich würde ihn gerne sprechen."
 
Fast entschuldigend antwortete Michael:
„Oh, Du meinst den besten Zeitpunkt, Entschuldigung, da habe ich Dich missverstanden, denn kann ich Dir beim besten Willen nicht genau im voraus nennen, dass hängt sicherlich vom Verlauf des Gespräches ab.“ Da erzähle ich Dir aber wohl kaum was Neues.

Fast gleichgültig oder wie Gott ergeben führte Michael weiter aus:
„Ich persönlich glaube die Ventrue ist nicht so arrogant und überheblich, dass ihr nicht auffällt, das unser Benehmen gewissen Ansprüchen genügt,“ Ob ihren sei mal dahingestellt, aber zumindest besser als andere. Ihr Gedanken möchte dazu möchte ich glaube ich nicht wissen. „ Archonten haben einen gewaltigen Vorteil, sie verschwinden wieder, mir ist zumindest nicht bekannt, dass sie sich dauerhaft in einer Stadt aufhalten, Hamburg hatte meines Wissens keine."

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen:
„Ich nenne es Spielen, das Spiel des Lebens. oder Überlebens. Sie wird wahrscheinlich wie fast alle da oben ihre Postion klar stellen.“ Dass sie nichts von uns hält, im allerbesten besten Fall sind wir ihr nützlich, ist wohl schon fast vorauszusetzen.„Es ist wie ein Schachspiel, gegen einen Großmeister kann man nicht gewinnen, wird man aber nicht in drei Zügen schachmatt gesetzt, kann man beeindrucken.“ Und ich hoffe dies reicht ihr.
 
Vicente wurde während Michael Worten sprach todernst.
"Michael" er setzte sich etwas weiter rüber so das er ihm direkt in die Augen sehen konnte. Die Hände legte er flach aufeinander, einem Gebet, einem flehen gleich. "Bitte. Was du sagst ist " Wahnsinn? Überheblich? Realitätsfern? "unangebracht. Bitte. " Seine Stimme wurde eindringlicher. "Denke nicht einmal daran. Keine Sekunde. Das die Archontin der Ventrue, Ahnin, Seneshall uns gegenüber arrogant oder überheblich überhaupt sein kann." Er schwieg kurz, presste die Zähne aufeinander und betrachtete seinen Gegenüber. Vermutlich musstest du im Leben noch nicht demütig sein. "Stell dir vor." Verdammt ist das vergleichen schwer, vermutlich behauptet der noch Penner zu respektieren. Es brauchte eine kleine Pause bevor ihm ein Einfall kam. "Stell dir vor du bist in einem Fremden OP Saal, bei einer wichtigen Operation. Und da kriecht so eine Ratte entlang. Eine Pest. Ein Krankheitsüberträger. Eine verdammter Gen-Unfall eines Tieres. Und du hasst Ratten, weil alle die du kennst dreckige Krankheitsüberträger sind die in OP Sälen so rein gar nichts zu suchen haben. Du stehst aber in dem OP-Saal, vor dem Patienten den du retten muss, aber weil das Krankenhaus,... was auch immer,.. darfst du die Ratte nicht zertretten. Du musst sie sogar hoch heben. Weil es eine Fremde Ratte ist schauen das sie keine Krankheiten überträgt. Und du sollst sie die dann in eine Rattenfarm tun." Er machte eine kleine Pause um es wirken zu lassen. "Die Ratte kann dich auf die verdammt nochmal eloquenteste, freundlichste Art und Weise anquieken. Es ist eine gottverdammte Ratte. Es ist keine Laborratte, eine verdammte Strassenratte. Die zu den Laborratten will" Er sah Michael in die Augen.
"Für die Archontin sind wir nichts weiter als Ratten. Kakerlaken. Schädlinge. Es ist unmöglich ihren Ansprüchen zu genügen. Vielleicht hält sie uns für amüsante Ratten, nette Ratten, aber seien wir realistisch, vermutlich bleibt es bei 'Ratte'. Mit Glück und wenn wir uns richtig benehmen nicht bei 'scheiß Ratte'."

Er löste die Hände aus der betenden Haltung. Legte sie auf den Tisch. "Vielleicht reist sie in ein paar Nächsten ab. Vielleicht ist die Scheiße die hier am dampfen ist noch viel Größer und sie bleibt eine Woche länger. Es ist aber auch verdammt noch eins egal weil sie bereits bei der Vorstellung auf uns zu gehen kann und uns den Kopf abreißen. Wort.Wörtlich. Uns vernichten. Selbst Jenny hätte es gekonnt. Sie hätte nichtmal rausgehen gebraucht, nur ein Nicken von Helena. Ich mein, du weist doch was statuslos, unfrei bedeutet? Die Konsequenz?" Nicht von einer verdammten Tradition geschützt.

"Klar." er riss die Hände rauf. "Vielleicht wird es unsere Bürgen ärgern." Seine Hände kamen wieder auf dem Tisch an und er wurde sarkastisch. "Ich bin sicher sie werden eine besonders scharf formulierte Protestnote schicken. Wenn überhaupt."
"Es mag eine Schachpartie gegen einen Großmeister sein. Für Neugeborene. Mitglieder der Camarilla. Nicht-Clanlose. Wenn es für uns eine ist, dann eine in der uns die Figuren fehlen."
 
Nett; Netter; am Nettesten
Das erste mal wurde Vicente jetzt gewahr, Michael Geschichtszüge und auch die restliche Körpersprache wurden wie zu Stein gefroren ohne jeden Ausdruck und sein Augen schauten Vicente an, nein schauen durch ihn durch als wenn er nicht dort stände, wie ein Blick in eine andere Welt, oder wenn sich die Seele zurückzieht.

Seine Gedanken rasten. Ich schwöre bei Appollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen rufe, dass ich nach meinem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Vereinbarung erfüllen werde .............

Vicente hatte Recht, in Michaels Weltbild passte so eine Geringschätzung anderer Personen nicht herein, die sind schlimmer als die Nazis mit ihrem Untermenschen Mist. Den Seneschall, welcher er kannte, gab tatsächlich jedem eine Chance, nur eine aber immerhin eine. Wer dies jedoch als Schwäche auslegte, wurde schnell und endgültig eines Besseren belehrt.

Als Ratte in diesem Sinne, hatte ihn noch niemand bezeichnet. In Michael regte sich das Tier, RATTTTTE dann, aber eine die sie von Innen heraus frisst, grrrr. Ich schwöre bei Appollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen rufe, .............

Ich mein, du weist doch was statuslos, unfrei bedeutet? Die Konsequenz? wiederholte er innerlich Vicente. Michael kannte die Traditionen und alles was damit zusammen hin, aber es passte nicht in sein Weltbild, daher hatte er über Konsequenzen nicht in aller Konsequenz nachgedacht und kam zum Schluss ich hatte wirklich bisher Glück. Ich sollte mal Jenny über ihre Erlebnisse fragen.

Es gib sicher jemanden den unser Tod mehr als nicht gefällt.

Es dauerte eine ganze Weile bis Michael antwortete ohne jedoch sich in einer Form zu bewegen, selbst die Lippen nicht mehr als unbedingt notwendig war, daher war die Sprache auch sehr leise; “ratti come siamo, ma bello tossico“


Outime:
(so Ratten sind wir also, aber schön giftige)
 
Vicente erwiderte den Blick, forderte ihn sich zurück zu finden. Auf das hier und jetzt.
Natürlich dachte Vicente das Michael die Demut, ebenso hatte er gedacht das Michael Verstand besaß. Sein Blick wisch nicht für den Bruchteil einer Sekunde von dem Gegenüber während dieser im innere Widerstreit gefangen war. Er registrierte wie sich die Haltung des anderen anpasste, versteifte, härter wurde.
Bitte, Bitte hab verstanden. Es geht um uns beide. Wenn du es nur dir versauen würdest.

Gespannt wartete der Italiener auf ein Zeichen des Verständnis.
Langsam, leise drangen die Worte auf italienisch an sein Ohr.
Michael würde Angesichts des direkten Blickkontakt, der Tatsache das Vicente ihm direkt gegenüber saß bemerken wie sich etwas veränderte. Es war als wäre etwas auf einen Spiegel getroffen. Erst ein kleiner Riss, kaum erkennbar, dann eine Strebe welche das Glas herunter sprang, zwei. Eine Vielzahl. Der Spiegel, das Glas zersprang.
Die Art und Weise wie Vicente die soziale Maske fallen ließ war subtil.

Der Effekt war in keinsterweise vergleichbar mit den vulgären Mittel der zweiten Präsenz, er bleckte weder die Zähne, noch fauchte er und auch sein Tier sah man nicht. Dennoch war verschwand die Fassade des Kainiten den die Politik berührte, der versuchte in einer Gesellschaft der Menschen sich als solcher zu tarnen, es verschwand die Illusion das sich der Italiener irgendetwas menschlichen Hingab und er wurde eins mit der eh bereits beunruhigenden Präsenz.

Gott, hoffentlich hat er sich unter Kontrolle aber er muss es kapieren. Vicente wägte nur für den Bruchteil einer Millisekunde ab. Dann fasste er den Entschluss
Noch während die letzte Silbe leise verklang. Erhob sich Vicente, schritt auf Michael zu, schnell würde dieser auch nur eine Regung geben und würde ihn mit der rechten Hand packen. Die Handfläche lag auf dem Schlüsselbein auf, der Daumen drückte merklich über die Krawatte an den Hals und die Finger griffen in Richtung des Schulterblatts.

Er beugte sich zu dem kleineren, zumindest dem schwächeren Caitiff runter. Andere haben Jahrhunderte um Demut zu lernen, für dich der paar Minuten Crashkurs.
"Wir sind Nichts. Ratten. Kakerlaken" Die Stimme war leiser. Heiser und Kratzig. Sie entbehrte der Emotion die zuvor drin lag. Ich bin älter als du und habe es kapiert. Wieso du nicht? Er würde ihn ein Stück näher ziehen. Die letzten paar Zentimeter Privatsphäre überbrücken und direkt neben seinen Ohr stoppen. Die Stimme wurden zu einem tonlosen flüstern "Ich. Du. Wir werden die verfickt liebsten, zahmsten Ratten sein welche diese Scheißwelt je gesehen haben." Vicente hatte nichts gegen Schwarze, aber er war so langsam die Rattensymbolik leid, zumal sie scheinbar nicht ganz so unmissverständlich war wie er dachte "Gute Nigger. Brave Nigger. Harmlose Nigger. Komm mir nicht mit toxischen Niggern, scheiß Messern oder sonstigen Dreck. Denk. Nicht. Dran." So leise gesprochen wie es ihm nur irgendwie möglich war, selbst wenn Silben verschluckt werden mochten. Ohne Zweifel derart betont das er es ernst meinte "Capiche?!" das letzte und einzige italienische Wort das er nutzte verklang in einem zischen. Er verstärkte den Druck auf die Schulter, nicht so sehr das es auf dem Anzug Spuren hinterlassen würde, drückte ihn leicht zurück.

Entfernte sich etwas. Hielt ihn kurz auf Armeslänge, Löste seinen Griff schließlich und trat dann einen Schritt zurück.
"Sollten wir die Vorstellung überstehen." Eine kurze Pause "Wir, werden reden müssen." Verdammt lange und verdammt intensiv.
Ein Blick nach hinten, in die Richtung wo Helena und Jenny verschwunden waren. Vicente wandte sich wieder Michael zu und würde sich daran begeben Stück und Stück die Scherben wieder aufzusammeln, die Fassade zu rekonstruieren.
 
Michael reagierte überhaupt nicht, nur die Augen wurden für ein Augenblick einer Sekunde so leer wie bei einem Toten, lag es daran, dass er es nicht kommen sah, weil er Vicente schon kannte oder weil er darauf vertraute, dass Vicente nicht eine so große Dummheit begehen würde, lesen konnte man es nicht im Gesicht von Michael. Das Tier grollte, wusste aber genau fliehen war schlecht möglich und ein Kampf Selbstmord, da genau das Gift den Tier zur Zeit gerade fehlte.

Demut kannte Michael schon, aber nur gegenüber Gott und seiner Ordnung. Alle anderen haben wenn Respekt verdient oder auch nicht.

„Bleiben wir bei den Ratten als Vergleich, gefällt mir eindeutig besser, Farbige sind Menschen, auch wenn dies viele andres sehen“ Wie mein Vater zu Beispiel. „Ratten wissen sehr genau, wann sie beißen können und wann sie besser fliehen oder sich Tod stellen sollten.“

„Vicente ich kann Dich beruhigen, mir sind die Gepflogenheiten der Camarilla durchaus bekannt und zudem habe ich kein gesteigertes Verfallen Suizid zu begehen. Helena erwähnte, dass Finstertal zur Zeit keinen Prinzen hat und der Archont Monsignore Galante übergangsweise den Posten übernommen hat, folglich besteht die berechtigte Hoffnung, dass die Hohen Damen und Herren mit wichtigeren Angelegenheiten beschäftigt sind, wie sich uns kleine Ratten - netter Vergleich - zu kümmern.“

Ich interessiert brennend, was aus Buchet geworden ist.

Interessant so sieht Du wirklich aus, nicht gerade sympathisch. Die Aktion ich vergebe Dir; schenkte sich Michael, da er nicht genau wusste wie gut kann sich Vicente wirklich beherrschen, die meisten Kainiten reagierten bei Provokation schneller und heftiger.
 
Plötzlich löste sich Michael aus seinem Zustand und sagte.

„Vicente, es wäre nett wenn Du das nächste Mal einfach nur redest, ich verstehe Dich auch ohne Deinen übertriebenen Auftritt.“ und lächelte ihn dabei nett an.
 
Vicente blieb stehen, ruhig mit einem gewissen maß der Anspannung während er da stand.
Er überlegte sich die Reaktion genau, wusste er das er recht weit gegangen war.
"Du verstehst den Vergleich nicht. Es geht mir darum was Andere sehen, in uns sehen. Allein darum." Er machte eine Pause.
"Nicht darum was wir sind." Weiße Kainiten ohne Nagezähne. "Nicht darum was Ratten können." Wir sind keine Nosferatu,

"Finstertal besitzt einen Prinz. Unabhängig von der Amtszeit. Der Seneshall wird sich mit uns beschäftigen." schnörkellos und auf den Punkt. Drei einfache Fakten die man nicht weg oder schönreden konnten. "Natürlich gehe ich davon aus das du die Gepflogenheiten kennst und nicht Lebensmüde bist. Dennoch werde ich deine Worte und die Konsequenzen dieser nicht ignorieren."

Vicente folgte den Worten. "Verstehst du sie wirklich?" eine, aus Vicentes Sicht, rhetorische Frage. Offenbar vermittelt man einem Oberarzt nicht so schnell eine gesellschaftliche Realität in der er nicht im OP steht, nicht anerkannt wird. Er begab sich zurück auf seinen Platz Hoffentlich geht es gleich gut. Die letzten Splitter der Fassade fügten sich wieder an ihren Platz, stand schließlich an das die Primogen zurück kommen würde. "Reden allein,... können ohne Handlung so leer sein. Ihnen der fruchtbare Boden fehlen." ruhig gesprochen, ohne Lächeln aber auch scheinbar auch ohne den Anflug eines Schuldbewusst sein. Ich hab doch nur geredet. Du glaubst die kleine Nummer war martialisch?
Sein Blick ging zu dem Whiskey und den Kippen welche Jenny zurück gelassen hat. Würde er damit nicht Gefahr laufen stinkend wie ein Kneipen-Aschenbecher vor die Archontin zu treten, er wäre geneigt sich eine Zigarette zu nehmen und vielleicht sogar einen Zug aus der Flasche zu gönnen. Alkohol ist keine Lösung und wirkt in der Form eh nicht.
 
"Vampirpolitik.... schnarch!", antwortet Jenny mit einem Grinsen. "Nein, im ernst! Können wir gerne machen. Allerdings bin ich längst nicht mehr so blauäugig wie vor einigen Jahren. Ich habe meinen Godwin gelesen. Außerdem Ward und Tucker. Unsere politischen Ansichten dürften damit schwer auseinanderklaffen, Helena. Anarchie ist keine einfache Kost!"

Sie schenkte ihrer Gegenüber ein aufrichtiges Lächeln.

"Der Grund, warum ich die deswegen überhaupt anhaue ist, dass wir bald einen neuen Prinzen bekommen. Egal um wen es sich handelt, sobald er neu im Amt ist wird er zugänglich sein, für den ein oder anderen Wunsch der Primogene. Selbst ein alter Hase wie Buchet wird bestrebt sein, die Wogen zu glätten und das ein oder andere Häppchen zu verteilen. Ich gedenke mir meinen Teil zu holen."

So schwer war Politik nicht, sobald man sich ein wenig mit menschlichen Sozialverhalten auskannte, ließen sich auch gewiefte Politiker berechnen.
Ein wenig zumindest...

"Aber dafür brauche ich deine Hilfe! Du hättest einen Gefallen bei mir gut..."
 
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