[15.05.2008] Die Höhlen der Schattentänzer

Kiera packte die Sprosse, sobald auch ihre Füsse halt fanden. Was nun, sie würde mal versuchen müssen, Lurkers Hand an die Sprosse zu bringen, er würde sich dann doch wohl festhalten, das hoffte sie zumindest, denn so konnte das nicht weitergehen, sie war nicht die Kräftigste und jetzt würde er bestimmt alleine weiterkommen. Sie wäre am liebsten weg gelaufen, hätte eine Mauer hinter sich errichtet und dann den ganzen Schacht abgesperrt und ja, sie hätte es gekonnt, aber sie brauchte ihre Kraft, sie würde bestimmt ihr Blut noch für was anderes brauchen.
'Habe ich denn nicht das A-Team bestellt und warum habe ich dann das Chaos-Team bekommen?' fragte sie sich, aber irgendwie gab es in Finstertal wohl nur Chaos, was hätte sie im Moment für Leute mit Todesmut, wie Jenny oder Meyye gegben?
"Lurker, halt dich fest und komm hinterher", meinte sie leise.
Angst, ja, sie hatte welche, aber mindestens genausoviel Adrenalin in den Adern. War das bei Vampiren eigentlich in Reinform? Na, egal, sie stieg hoch, bemüht nicht auf die Bestie zu achten.
 
Die Stille um sie herum war erdrückend!
Besonders wohl auch deshalb, weil die Gruppe genau wusste, was oder wer hier im Dunkeln lauerte...

Die Gefahr war spürbar!
Beinahe zu greifen. Sie kribbelte den Vampiren über die tote Haut und schlich ihnen langsam und genussvoll den Nacken empor.

Nicht mehr lange und sie würde sich in nackte Panik wandeln. Spätestens dann, wenn dem ersten der Vier plötzlich aufgehen würde, dass sie hier unten gefangen waren. Der Fahrstuhlkorb schwamm unbrauchbar in der vollgelaufenen Schachtkuhle hinter ihnen. Klettersteige, Leitern oder ähnliches gab es nicht mehr. Nichts! Gar nichts! Alternativen? In einem Hoch- oder Parkhaus vielleicht. Wer aber hoffte schon auf ein Treppenhaus tief drinnen im Berg?

Nun war auch klar, warum der Wolf sich Zeit ließ!
Er konnte es sich leisten, denn jede einzelne Minute die verstrich spielte ihm in die Hände. Irgendwann würde der Tag hereinbrechen und er konnte sich vollkommen gefahrlos über die erstarrte Gruppe hermachen. Aus Sicht des Garou, hatte er dieses Spiel in dem Moment gewonnen, an dem er die Haltekabel des Förderkorbes zerschnitten hatte.

Niemand mochte es laut aussprechen, aber sie waren in echten Schwierigkeiten!
 
Adrian war sich über die Katastrophe in die er hier geschlittert war nur allzu genau im Klaren, aber jammern oder Panik nutzte ihnen nichts. Es gab hier unten gewiss Luftschächte, Quergänge und ganz sicher nicht nur einen Weg nach oben, aber diese alternativen Wege mussten sie finden, anders ging es eben nicht. Nur nicht die Hoffnung fahren lassen, immerhin sind wir ja auch schon tot.
Nachdem Kiera sich nun an der untersten Leitersprosse festklammerte schien mit ihr alles klar zu sein und Adrian setzte seinen Aufstieg fort. Er kletterte stetig auf den Stolleneingang zu, der wieder festen Boden unter seinen Füssen bedeutete. Der Japaner beruhigte sich langsam und die Passivität des Wolfes im Hinblick auf die sichere Beute sorgte für eine gewisse, wenn auch trügerische, Sicherheit.
 
Kiera blickte nach oben und beeilte sich dann. War das wirklich der einzige Ausgang? Machte es diesen Viechern denn wirklich keinen Spass, eine Beute zu jagen? Gut im Moment gab es wirklich keine Chance als einfach nur nach vorne.
Bekanntlich starb die Hoffnung ja zuletzt und noch gab es die. Trotzdem sprach sie innerlich einige Gebete, es konnte schließlich nichts schaden, himmlichen (okay der Terminus war vermutlich falsch) zu haben.
"Gerade aus, beeilen wir uns?" sagte sie leise und etwas drängend.
 
Der Schacht in dem sie sich die Kainiten nun befanden, glich exakt dem was man sich unter einem Bergwerksschacht vorstellen mochte. Die Wände waren mit stählernen Stützpfeilern gesäumt, zwischen denen Holzplanken, Stahlstreben und Metallplatten angebracht waren, die einen durchaus vertrauenserweckenden Eindruck machten. Ähnlich sah es mit der Decke aus. Auch hier stemmte sich modernste Technik erfolgreich gegen das Gewicht eines gesamten Berges.
Ein leichter Feuchtigkeitsfilm lag über allem. Schwitzwasser, wie es schien!?

Obwohl die niedrige Decke in regelmäßigen Abständen mit speziellen Grubenlampen ausgeleuchtet war, die über lose hängende Kabel mit Strom versorgt wurden, war das Ende des schnurgeraden Ganges nicht zu erkennen. Türen, Öffnungen oder Abzweigungen gab es leider nicht. Sollte der Garou seinem Jagdtrieb erliegen, blieb den Vampiren einzig die Flucht nach vorne.

Was immer dort auch kommen mochte...
 
Adrian, der als Erster im Schacht ankam sah sich um und war eigentlich ganz zufrieden das es wenige Ecken und Nischen zu geben schien, die es ermöglichten die Gruppe aus dem Hinterhalt anzugreifen. Hier würden sie die Gefahr kommen sehen, was zumindest ein kleiner Lichtblick war. Adrian half Kiera und wenn er denn Hilfe benötigte Malik bei der letzten Etappe des Aufstiegs in dem er ihnen die Hand entgegenstreckte und Malik auch das Seil abnahm und sich wieder um den Körper schlang. Lurker war verborgen, so musste er ihm auch ncht weiter zur Seite stehen.
Um so besser, meine Hände sind schon schmutzig genug ohne das ich die Kanalratte antatsche.
Nachdem alle oben im Schacht angekommen waren begann Adrian ein wenig vorweg in den Gang zu gehen, aber es sah tatsächlich so aus als ginge es einfach geradeaus weiter. Der Japaner sah sich interessiert die Stromkabel an und wandte sich an den Rest der Gruppe.
"Kennt sich jemand mit der Stromversorgung hier unter Tage aus? Wird das Licht hier durch einen Generator hier unten angetrieben oder kommt die Energie von oben? In letzterem Fall müsste es doch eine Art Kabelschacht für die Stromleitung geben und bei der Menge von Energie sollte der für die Techniker die ihn warten müssen zugänglich sein. Das könnte ein Weg hier heraus sein, oder bin ich mal wieder zu optimistisch?"
 
Wenn sie es schaffen würde, würde sich Kiera etwas weiter nach vorne drängen um so früh genug zu sehen, wenn es Abzweige gab und natürlich auch um jemanden zwischen sich und dem Wolf zu haben, doch wer wußte, was es vor ihnen erst gab?
 
Ein leises Stöhnen dringt an die Ohren der Gruppe!
Sehr leise nur... weit entfernt!
Schwach!

Und doch...


...es klingt eindeutig menschlich!
 
Malik kletterte als Letzter die Leiter hoch und nahm das Seil dann wieder mit. Wie sie wieder nach oben kommen wusste er nicht, doch hoffte er einfach vielleicht noch einen Gang oder so zu finden. Ihm gefiel diese ganze Sache überhaupt nicht und er hatte ständig das Gefühl, als würden ihn tausende von unsichtbaren Stimmen auslachen. Doch er konnte an der Situation jetzt nichts ändern und hoffte einfach nur, dass die Leute am Skilift ihre Sache gut machten. Falls sie nicht wieder heraus kommen würden...schnell verdrängte er diesen Gedanken. Einen Schritt nach dem Anderen Malik, einen Schritt nach dem Anderen...

"Wenn wir Glück haben, finden wir so einen Schacht. Doch lasst uns erst einmal Buchet finden und dann können wir einen Ausgang suchen." Malik hoffte einfach nur, dass Adrian recht hatte...

Dann hörte er das Stöhnen und blieb stehen um zu lauschen. Er gab auch den anderen ein Zeichen, was in der Dunkelheit ein kurzes "Halt" war und lauschte dann. Sollten sie etwa schon am Ziel sein oder war es eine Falle?
 
Adrian hörte auch dieses Stöhnen und wollte sich schon auf den Weg machen als Malik das Kommando übernahm. Also hielt der Japaner inne und wartete bis ihr Anführer eine Entscheidung traf wie es weitergehen sollte, wobei...wohin sollten sie schon gehen? Geradeaus dem geräusch hinterher, aber das war vielleicht gerade die Gefahr.
Adrian strengte so gut es ging sein Gehör an. Klang dieser Ton nach einer Stime die er kannte? Immerhin waren sowohl Buchet als auch sein persönlicher Vertrauter und Blutsklave angeblich hier unten...
Yoshida blickte zu Malik und dann wieder den gang entlang. Wie würde ich eine Gruppe wie uns in die Falle locken? Das was sie suchen vor ihnen gelegen erscheinen lassen und dann die Falle zuschnappen lassen, eine Grube, ein einstürzender Gang...Trapper hat Recht, wir dürfen nicht unvorsichtig sein und es musst auch nicht zwingend Du sein der vorangeht, immerhin hat Kiera angeblich die Fährte zu Buchet.
Wieder spürte Adrian diesen Drang loszulaufen aber seine Disziplin hielt ihn zurück, Eile schadete hier nur, konnte sogar tödlich sein.
 
Kiera hatte den Oberguhl des Prinzen nicht gerade in bester Erinnerung, aber vermutlich würde sie ihn gerade deswegen erkennen können, sie hielt inne, sammelte sich kurz und versuchte herauszufinden, ob denn die Richtung des Geräusche, die selbe war, wie die des Prinzen.
Es war nicht schön hier, schon garnicht anheimelnd, aber es gab kein zurück, es gab nur einen Weg. Immer nach vorne.
 
"Miss McKinney, könnt ihr herausfinden, ob die Stimme von den Gesuchten ist oder es einfach nur eine Falle ist?" Malik konnte beim besten Willen nicht heraushören, ob es der Ghule von Buchet ist. Gesehen hatte er ihn ja noch nie, geschweige denn gehört. Wenn dann konnte Kiera sicher etwas Licht ins Dunkel bringen.
 
Das Geräusch war zu schwach um es identifizieren zu können! Selbst die Frage ob es überhaupt menschlichen Ursprungs war, ließ sich nicht ohne Restzweifel beantworten. Der kleinen Gruppe blieb nicht viel Zeit sich auf das Gehörte zu konzentrieren, denn jetzt nachdem die Anspannung und die direkte Bedrohung etwas nachließ, gesellte sich noch eine weitere Sinneswahrnehmung hinzu.

Es roch eindeutig nach Blut!
Altem Blut zwar, aber der Geruch war unverkennbar.
Letztlich blieb der Gruppe nur der Weg nach vorne. Es gab nur diesen Gang, diesen schier endlos wirkenden Schlauch tief unten im Berg! An ein *Zurück!* war nicht zu denken. Selbst wenn jeder Schritt voran sie weiter und weiter ins Verderben führte...

*Ein Flüstern an Lurkers Ohr. Leise und kaum zu vernehmen. Ein Hauch bestenfalls...:*
"Dein Verzweifelter Versuch dich zu verstecken amüsiert die Monster hier unten! Sie haben dich und deine Freunde gewittert, schon als ihr noch draußen bei euren Wagen wart. Sie warten seit Tagen auf euch und sind bestens vorbereitet! Sie gieren danach ihre scharfen Krallen in euer Fleisch zu schlagen. Flüchte dich weiter in dem Gedanken nicht wahrgenommen zu werden und stirb den endgültigen Tod in der qäulenden Erkenntnis, dass für eure Gegner hier in ihrer Festung... ihrem Heim... rein gar nichts unmöglich ist..."
 
"Nein, leider nicht, aber wir müssen vorwärts", erklärte Kiera und eilte weiter, in den schwarzen Kleidern wirkte sie selber fast wie ein Schatten.
"Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg."
Altes Blut, mächtiger als ihr eigenes, das würde dann vielleicht heissen, dass es weniger weit war, als sie gedacht hatte. Sie blickte sich nicht um, sie ließ sich nicht die Zeit und konnte nur hoffen, dass diese nicht verloren gingen. Allerdings gab es jetzt auch keinen Grund mehr, kein Licht zu haben. In ihrer Tasche hatte sie einige Knicklichter mitgebracht, von denen sie nun eines aktivierte.

"Will noch einer von euch, halten aber nur ne halbe Stunde oder so."
 
Das Knicklicht in Kieras Hand sah Adrian etwas verwirrt an, war der Gang doch durch die Grubenlampen gut beleuchtet. Wenn Kiera wollte würde sie dem bezeichnenden Blick von Adrian zur nächsten hellen Grubenlampe folgen können. Der Brujah sparte sich aber den Kommentar zur Verschwendung von Ressourcen, die sie vielleicht später noch dringend brauchen würden, schließlich war das jetzt auch nicht mehr wichtig da der Stab ja schon eingesetzt worden war.
"Warten Sie, Kiera, nicht zu schnell! Das ist genau das was ich tun würde um uns hier in die Falle zu locken, uns das Gestöhne eines Verletzten vorgaukeln um uns zu unvorsichtiger Hast zu verleiten. Sie haben Recht das wir weiter müssen, aber mit Bedacht. Wer sagt uns das es hier keine Stolperdrähte oder Fallgruben gibt die wir durch zu eiliges Laufen auslösen? Die Tänzer hatten genug Zeit sich auf uns vorzubereiten und dergleichen hier einzubauen. Wir sollten uns durch unpassende Eile nicht noch mehr in Gefahr bringen als wir es jetzt bereits sind."
Und wir können uns nicht leisten die einzige Person zu verlieren die den Weg zu Buchet kennt.
 
"Mh..." mehr sagte Malik nicht zu den Kommentar von Kira.

"Dann gehen wir weiter und wie Mister Yoshida schon anmerkte, sollten wir ab jetzt auf Fallen achten. Hoffen wir einfach, dass wir Buchet schnell finden." Da sich alle in diesem Punkt einig waren, ging Malik dann langsam voran und suchte den Pfad vor ihnen sorgfältig nach Fallen ab. Er hoffte zwar, dass die Wölfe nicht auf solche Dinge zurückgreifen würden, aber man konnte nie wissen.

Ein Auge des Malkavianers war jedoch auch immer nach hinten gerichtet, denn von dort erwartete er die Bestie, die den Kob zum absturz gebracht hatte. In einer Hand hielt er auch schon seinen von den Tremere verstärkten Dolch in der Hand. Bereit zuzuschlagen, sollte eines der Biester aus der Dunkelheit über sie herfallen.
 
Als Malik nach vorne ging lies sich Adrian ans Ende der Gruppe zurückfallen. Irgendwie glaubte er nicht das der immer noch verdunkelte Nosferatu oder Kiera den Rücken der anderen Decken konnten oder würden. Ob er in der Lage wäre den Wolf aufzuhalten konnte er nicht sagen aber er würde es zumindest versuchen.
 
Völlig unvermittelt traf die Gruppe auf eine Öffnung in der linken Seite des langen Ganges. Sie war erst zu erkennen, als sie fast davor standen. Offensichtlich wand sich der Gang in einem leichten Bogen. Wölbung genug um einen raffiniert getarnten Zugang erst im allerletzten Augenblick sichtbar zu machen und doch zu wenig um es im Halbdunkel der Grubenbeleuchtung bemerken zu können.

Wieder hatten sie Glück!
Hätte es sich an dieser Stelle um einen Hinterhalt gehandelt, wäre ihnen nichteinmal Zeit geblieben sich gegen den ersten Schlag zu verteidigen. So aber blieb ihnen nur einen Blick ins Innere zu werfen.

Von dieser Stelle aus kam der Geruch. Das ehemalige *Büro* des Steigers wurde durch die Wesen hier unten in eine Schlachterei umgewandelt. Überall waren Blutspritzer zu erkennen. Auf einer Werkbank lagen Knochensägen, Skalpelle und Zangen. Was auch immer hier geschehen war, man ersparte es sich am Besten den genauen Sinn dieses Grauens zu hinterfragen...
 
Kiera blieb abrupt stehen und vermutlich würde der nächste auf sie auflaufen, doch das war ihr im Moment egal. Die starrte einen Moment angewidert in den Raum und überprüfte, ob es denn hier weitergehen könnte oder ob sie gar da hindurch mussten.
Wenn ja, würde sie dies vermutlich mit geschlossenen Augen versuchen.
 
Es war nicht schwer zu ertragen gewesen in das kalte, schwarze Wasser zu gleiten. Wenngleich der Nosferatu auch trockenen Passagen den Vorzug gab bei den Reisen durch das unterirdische Reich Finstertals, kam es oft genug vor, dass man mehr als nur ein wenig nasse Füße bekam und oftmals waren es unangenehmere Gemische als Grubenwasser. So blieb er also stoisch an Kieras Fersen geheftet und schlich leise und unbemerkt hinter der Gruppe her. Seine Augen hatten versucht durch schiere Willenskraft die Dunkelheit des Schachtes zu durchdringen und die Quelle für das irre Kichern ausfindig zu machen, das wohl von ihrem Angreifer ausgestoßen wurde.
Im Augenblick sah es wohl so aus, dass er die Wahl hatte sich von dem leisen tröpfeln des Kondenswassers und dem merkwürdigen Hall der Mine vor Angst in den Wahnsinn treiben zu lassen und jedem Geräusch, jedem Echo, hinterher zu jagen, oder sich die Eigenschaften seiner Umgebung zu nutze zu machen und dem stur geradeaus führendem Schacht zu folgen und sich darauf zu konzentrieren einen Fuß vor den Anderen zu setzen.
Das der Wahnsinn schon lange an Bord war und sich in Malik Trapper personifiziert hatte war dann auch schnell bewiesen, als die Geißel doch tatsächlich immer davon sprach den Rosenprinzen zu suchen. Hatte es jemals einen Beweis dafür gebraucht, dass die Mondkinder völlig, total und komplett übergeschnappt waren, dann war dieser also nun erbracht. Anstatt ganz schnell einen Weg aus diesem Todesloch heraus zu suchen, wollte der Schwarze hier tatsächlich noch eine Rettungsmission durchziehen?
Von allen Anwesenden sollte ihre Umgebung Lurker wohl am wenigsten nervös machen, denn er war es gewohnt sich in der Welt unterhalb der Oberfläche zu bewegen und wenn er lieber jetzt als gleich den Notausgang nehmen wollte, konnte man das als sicheres Zeichen nehmen, dass sie verschwinden sollten. Dummerweise wäre es aber ein ebenso großes Zeichen von Irrsinn, und zwar von der ausgesprochen dummen Sorte, sich jetzt, da sie mindestens einen Verfolger hatten, von der Gruppe zu trennen.
Außerdem ging auch die Mambo weiter und da er beschlossen hatte sie nicht allein zu lassen, blieb jetzt nur in den sauren Apfel zu beißen und Teil der Truppe zu bleiben.

Allerdings hatte er nicht damit gerechnet direkt angesprochen zu werden. Verwirrt zuckte sein Kopf von rechts nach links, in dem Versuch zu erkunden mit welchem Ohr er die seltsame Stimme gerade wahrnahm. Da sie aber körperlos blieb, war es schwer sie nach akustischen Maßstäben zu bewerten, oder zu verorten. Anscheinend hatte die gruselige Stimme also beschlossen, dass es ihr nichts ausmachte, wenn der Nosferatu sie einfach ignorierte, oder besser gesagt sie einfach als Begebenheit hinnahm, ohne weiter darauf einzugehen und so war sie immer noch da. Alleine das Beharren der Stimme darauf wie sinnlos und dumm es war, dass er verborgen blieb machte ihn stutzig. Wenn es doch so unsinnig und umsonst war, warum tanzte Geisterstimme dann andauernd darauf herum? Entweder war sie mit den Monstren im Bunde, dann wäre es taktisch klüger ihn nicht darauf hinzuweisen wenn diese ihn entdecken konnten, da man damit den Überraschungseffekt zunichte gemacht hätte, oder es war eine Lüge, damit der Verborgene sein angeblich sinnfreies Tun unterließ.
Wieder war es der kaltblütige Anteil Lurkers, der schnell kalkuliert hatte, dass es keinen vernünftigen Grund gab sich nicht weiter zu verstecken, egal wie effektiv dies wäre, weil er dadurch auch nicht mehr zu verlieren hatte. Er würde sich einfach nicht darauf verlassen, das immerhin brachte ihm einen Vorteil. Allerdings gab es noch eine andere Variante und die war vielleicht interessant. Nicht unbedingt hilfreich in dem Sinne dass es sie hier raus holen konnte, aber immerhin war seine Neugierde geweckt.

Vielleicht hatte das etwas das mit ihm hier Kontakt aufnehmen wollte auch rein gar nichts rechtes mit den Werbestien zu tun die sich hier schließlich auch nur einquartiert hatten und spielte hier ein völlig eigenes Spiel?
Wenn dem so war, würde es wohl nicht Schaden eine Runde mit zu bieten. Davon abgesehen, wenn Lurker einmal ein Geheimnis witterte, hatte ihn noch niemals etwas aufhalten können.

Also schön, ich spiele mit. Was willst du?

Er hatte wenig Lust auf den Mumpitz einzugehen wie furchtbar verdammt sie alle waren und wie schrecklich die Monster da draußen, die ihn natürlich ja alle sehen konnten. Er hatte bereits maximale Angst und war mit dieser in diesen Schacht geklettert. Das war nicht wirklich beruhigend, aber akzeptabel.
Er war ein paar Meter hinter den anderen geblieben um seine stumme Antwort an die Entität zu richten und nun witterte er Blut. Das half und wie an einer Schnur gezogen holte er auf, witterte und schlich vorwärts. Als er schließlich mit den Anderen den Raum erreichte presste er sich eng an eine der Wände und krallte sich fest, damit er nicht in Versuchung kam in das Büro zu schleichen und die Wände abzulecken.
 
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