[15.05.2008] Die Höhlen der Schattentänzer

"Ja, ist es." Kiera rappelte sich auf, der ganze Korb hing schief. "Und was glauben sie, wie gross die Chance ist, dass wir hier nen freien Fall bekommen. Das ist kein Freefalltower." Sie probierte ein wenig mit Gewichtsverlagerung die Stabilität. "Ich denke, da ist die Chance, dass sie nach ihrem Tod an der rechten Seite Gottes sitzen grösser."

50 Meter im freien Fall wären bestimmt nicht ohne gewesen, aber das war kein Fahrstuhlhorror-Film, der Titel wäre wohl eher Richtung "Grauen im Dunkeln" gewesen.
 
Adrian nickte bei dem was Kiera sagte, sie könnte Recht haben und der Japaner war niemand der stur auf seiner Meinung beharrte. Dennoch wandte er den Kopf in Richtung von Malik, den der musste das letztlich entscheiden.
 
Als der Korb das erste mal stehen blieb, gab sich Malik noch der Hoffnung hin, dass er sich gleich wieder bewegen würde. Bei dem Schlag gegen den Korb, war seine Hoffnung, dass nicht mehr kommen wurde, doch als er das kreischen der Stahlkabel hörte und sie danach ein gutes Stück nach unten gerutscht waren, war jede Hoffnung gestorben und der Malkavianer gab sich der bitteren Realität hin. Die knapp 50 Meter, die sie fallen konnten, beruhigten ihn nicht gerade, auch wenn er ein Kainit war, wobei Kiera damit recht hatte, dass es wohl kein freier Fall werden würde...doch auch so, wollte er ihn nicht erleben.

Langsam ließ auch er die Hand von Lurker los und schloss für einige Sekunden die Augen, so das er durch seine Kleidung und Hautfarbe fast völlig mit der Dunkelheit verschmolz.
"Mister Yoshida, ich gebe ihnen eine Räuberleiter und sie gehen über die Notluke nach oben. Schauen sie sich dort schnell um, ob es eine Notfallleiter oder so etwas gibt. Wenn ja, holen sie Miss McKinney und dann Lurker hoch. Sie sollen sich an der Leiter festhalten. Danach helfen sie mir und wenn wir alle sicheren halt haben, versuchen wir einmal den Fahrstuhl zu entkanten oder vielleicht gibt es bei der Leiter einen Weg." Der Schwarze hatte nicht vor, noch eine Sekunde länger als nötig in diesem Käfig zu sein. Nicht auszudenken, was bei einem Fall passieren würde, wenn dieser sich so verbog, dass sie nicht mehr heraus kommen würden.
 
Adrian lies sich nicht lange bitten, öffnete die Notluke und stieg dann über Maliks Räuberleiter hinauf. Der Asiat sah sich aufmerksam um, vor allem nach dem- oder denjejnigen die für die Panne des Aufzugs verantwortlich sein mochten. Er prüfte außerdem den Stand und besah sich die Lage des verkanteten Aufzugs.
 
Urplötzlich sprang ein riesiger, massiger Körper durch den Schacht hinab. Nur Bruchteile einer Sekunde bedurfte es, da krachte er auch schon mit aller Gewalt gegen die Oberseite des Förderkorbes. Adrian mochte schnell sein, aber niemand war in der Lage in einem derartigen Tempo zu reagieren. Das Gewicht des fellüberzogenen Untiers war gewaltig. Mit einem schrecklichen Geräusch, einer Mischung aus brechendem Stein, sich verbiegendem Stahl und dem brüllen eines halbwahnsinnigen Werwolfes löste sich der Förderkorb aus seiner unfreiwilligen Halterung und schoß die letzten Meter nach unten.

Die Bestie stieß sich in dem Moment ab, an dem sie den Korb erreicht hatte und verschwand wieder im Dunkel des Schachtes über ihnen.
Der Angriff hatte kaum eine Sekunde gedauert....


++++


Klatschend fiel die hoffnungslos verbogene Kabine auf die Wasseroberfläche des Fahrstuhlgrundes.
Langsam aber unaufhaltsam versank sie in dem kalten Nass.
 
Adrian blieb nicht einmal genügend Zeit zu fluchen.Mühsam kämpfte er noch darum nicht den Halt zu verlieren und versuchte instinktiv durch die vorbeirauschende Öffnung des Schachts zum Aufzug zu gelangen, was durch die urplötzliche Katastrophe natürlich nur schwer gelang. Auf der inzwischen voll Wasser laufenden Aufzugskabine balancierend sah sich Adrian gehetzt um in der Hoffnung einen Halt an der Wand des Schachts zu finden oder zur Leiter im Aufzugsschacht zu kommen. Um die anderen im Aufzug machte sich Adrian erstmal wenig Gedanken, ertrinken konnten sie ja nicht mehr. Es war wichtiger sich den Fluchtweg aus dem Schacht aufrecht zu erhalten, denn wenn sie die Leiter nicht erreichten würde es nahezu unmöglich sein den Schachteingang zu erreichen. Während er sich umsah rief er trotzdem hinunter "Alles klar bei Ihnen oder ist jemand verletzt?"
 
Wenn man sich einmal in Bewegung gesetzt hatte, dann ging es. Lediglich für Kiera und Malik wurde es noch einmal recht unangenehm, als der Nosferatu, obschon des Höllenspektakels das los ging, die gehaltenen Hände vor lauter Anspannung sehr stark quetschte. Glücklicherweise jedoch nicht in unkontrollierter Panik, denn sein Clan hatte eine gewisse, unnachgiebige Kraft in seinem Blut, die auch einen anderen Untoten verletzen konnte. Schließlich waren sie aber im Aufzug und so wie die Last des Spuks in der großen Halle von Lurker abfiel, ließ auch augenblicklich der Griff seiner Hände nach.

Leider, wie sich wenige Sekunden später herausstellte, denn als ihr Gefährt attackiert wurde und Kiera den Halt verlor, war er nicht mehr kräftig genug um sie zu halten. Kurz darauf löste auch Trapper seinen Griff und ließ den Nosferatu alleine im Versteck zwischen Wahrnehmung und Realität zurück. Sicher hätte Lurker geflucht und wäre durch die Luke nach oben gesprungen, aber der Asiate ging nach Anweisung der Geißel als Erster und kurz darauf wurde leider sein Inneres komplett nach Außen gestülpt, als die Kabine einen Schlag versetzt bekam und in die Tiefe raste. Der Aufprall in das schwarze, unterirdische Wasser schüttelte ihn durch und ließ seine Zähne klappernd aufeinander schlagen, aber glücklicherweise verursachte das grobe hin und her schleudern keine ernsthaften Verletzungen.

Obwohl sich alles in Sekunden abspielte, in denen der Verborgene mit nichts anderem beschäftigt war als sich versteckt zu halten und weiterhin vor der Wahrnehmung der Welt zu fliehen, arbeitete sein Verstand fieberhaft. Es galt unendlich viele Optionen abzuwägen. Fest stand für ihn Yoshida als Prallbock zwischen sich und allem zu halten, dass eine Gefahr darstellen mochte, denn der war im Moment noch für nichts verplant das der Verborgene vor hatte. Trapper zu opfern wäre hingegen schon unschön, denn bislang war die Geißel ebenso nützlich wie kompetent gewesen und ein guter Draht zum Henker der Stadt war wichtig für ihn. Schließlich war es für seinen Clan wichtig einen gewissen Einfluss darauf zu haben wer vom Bodensatz der Vampirgesellschaft alle Knochen bekommen und wer nur mit einer Schelle davon kommen würde.

Kiera indes hätte den Nosferatu eigentlich vor einen Konflikt stellen sollen. Immerhin war die Caitiff und das Wort dass er ihr gegeben hatte das Einzige das zwischen der Auslöschung ihrer Schwester und den Interessen des Clans der Verborgenen stand. Sollte ihr hier unten etwas zustoßen, dann wäre auch die Abmachung nichtig und man könnte die Oberhexe aus dem Weg räumen und in Sachen Zieglowski gänzlich anders und vor allem viel einfacher vorgehen. Nicht wäre als so günstig für die Nosferatu, als wenn die Mambo diesen Stollen nicht mehr verlassen würde.
Allerdings musste der nüchterne, kalkulierende Lurker erstaunt feststellen, dass es diesen Konflikt nicht gab. Kiera war als Verbündete zu ihm gekommen und viel wichtiger, sie hatte sich um Stray gekümmert und geholfen als es nötig war. Sicher würden dutzende seines Blutes gequält aufstöhnen, eingedenk der Tatsache welche Chance sich der verdammte Dummkopf hier entgehen ließ, aber die hatten auch nicht viele Jahre in Finstertal verbracht. So wurden die Dinge hier nicht gehandhabt. Seine Tochter hätte es als ekelhaft und illoyal empfunden, wenn die McKinney hier unten aus Clansinteressen geopfert werden würde und wenn er eines nicht wollte, dann einer aufgebrachten Stray erklären, warum es klüger und besser für die eigenen Ziele war einer Kiera hier unten nicht aus Leibeskräften zu helfen. Also war es beschlossen. Er würde bei der Voodoo Hexe bleiben. Blieb nur die Frage wo sie landen würden.
 
Nun, Kiera war nicht wirklich so empfindlich, dass Lurker sie verletzten konnte, sondern hielt seine Hand einfach mit einem recht festen griff in der ihren, so als wollte sie sagen, dass alles gut werden würde. Aber konnte hier überhaupt irgendwas gut werden? Sie selbst fürchtete vielleicht den Tod weniger als andere, aber sie konnte es nicht leiden, wenn irgend jemand verhinderte, dass sie ihre Aufgaben zu Ende bringen konnte.

Sobald der Korb unter Wasser war, würde sie versuchen nach oben durch das Loch zu kommen und dabei den Nosferatu versuchen mit zuziehen, so schwer schien er schließlich nicht zu sein. Sollte der Mann seinen Kopf in ihre Richtung drehen, würde sie ihm auch mit der freien Hand andeuten, was sie vor hatte. Irgendwo musste es weitergehen, auch wenn sie sich dazu erst neu konzentrieren musste. Waren die Werviecher eigentlich wasserscheu?
 
So viel zur Heimlichkeit...Malik hatte mit viel gerechnet, doch das so ein Wesen plötzlich auf den Korb krachte, war mehr als nur überraschen für ihn gekommen. Eigentlich hatte er gehofft, dass so gut wie alle Werwölfe beim Skilift waren...naja...soviel dazu.

Diesmal holte der Ruck auch den Schwarzen von den Beinen und als sie aufs Wasser aufschlugen und es schnell begann der Korb zu fluten, war er mehr als froh, nicht mehr atmen zu können. Kurz kam ihn sogar der Gedanke, einfach mit in die kalte dunkle Tiefe abzutauchen und ein paar Jahrzehnte oder Jahrhunderte zu schlafen. Schließlich mussten diese Wölfe doch atmen oder?

Doch schüttelte er diesen lethargischen Gedanken schnell wieder ab. Er hatte eine Mission und die musste er erst erfüllen, eh er an etwas anderes denken konnte! So stieg er mit den Anderen zur Wasseroberfläche und halt ihnen aus den Korb, eh er als letzter das sinkende Schiff verließ. "Ich hoffe sie können alle klettern." Malik schaute sich nach dem Eingang um, der gerade noch unter ihnen gelegen hatte und nun über ihnen war.

Wo war hier diese verdammte Sicherheitsleiter?!
 
Die war dank der Dunkelheit um sie herum beinahe nicht zu sehen.

Sicherlich auch, weil die untersten Sprossen fehlten.
Doch irgendwann war der Aufstieg endlich gefunden.

Erst etwa einen Meter fünfzig über dem noch immer schäumenden Wasserspiegel ragte der erste Tritt aus der Wand. Er schien, so weit man das aufgrund der widrigen Umstände beurteilen konnte, in ausgezeichnetem Zustand. Auch die sauberen Löcher im Stein, dort wo die anderen Sprossen hätten sein müssen, bewiesen ebenfalls dass die fehlenden Teile absichtlich entfernt wurden.

Ein Meter fünfzig!
Schwimmend im Wasser hätten es auch zehn oder hundert Meter sein können. Leider war der Förderkorb sehr schnell in den schwarzen Tiefen versunken und befand sich jetzt etwa zwei Meter unter der Wasseroberfläche. Nicht genug um darauf stehen zu können und sich abzustoßen.

Nicht ganz....


Von oben herab ertönte ein schrilles Lachen.
In einer Mischung aus ehrlichem Vergnügen, gewürzt mit einer Priese ehrlichen Wahnsinns schallte es durch die Dunkelheit und machte eines klar. Das was sich dort oben lautstark amüsierte, war ganz sicher kein Werwolf!
 
Na das läuft ja mal wieder ganz großartig schoß es Adrain durch den Kopf während der Korb schon voll Wasser lief und versank. Er sah sich nach den anderen um und stellte fest das die sich wohl ohne Probleme schwimmend befreien konnten. Also begann Adrian sich selbst in die Brühe gleiten zu lassen die das Grubenwasser bildete und schwamm dann auf den Rand des Schachts zu an dem die Leiter hing. Das irrsinnige Gelächter versuchte er einfach auszublenden, Panik behinderte ihn jetzt nur.
An der Wand unter der Leiter angekommen war schnell klar das er dort nicht alleine hinaufkommen würde. Kiera und Lurker waren noch immer vor den Augen verborgen wobei langsam klar sein sollte das die Verdunkelung wirkungslos war, eine Tatsache die für Adrian ziemlich beunruhigend war. Also wandte er sich an die Geißel sobald die aus dem Korb heraus war.
"Herr Trapper, hier werden wir einander helfen müssen. Da muss einer den Anderen auf die Schultern nehmen damit wir die Leiter erreichen können."
 
"Gut" knurrte Malik etwas, wobei die Wut sicher nicht Adrian galt. Maliks Sinne weiteten sich wieder ein wenig, doch wo kein Licht war, konnte auch die verstärkte Sicht mit Auspex nichts helfen. Dafür hatte er eigentlich Meyye bei sich haben wollen. Verdammtes Weib!

"Ich werde wieder nach unten tauchen und ihnen alle eine Räuberleiter geben, so dass sie die Leiter erreichen können. Zuerst Mister Yoshida, dann Miss McKinney und dann Lurker. Sie müssen mir dann helfen Lurker." Malik wartete noch auf ein kurzes Nicken oder eine Andere Bestätigung und suchte sich dann eine gute Stelle, eh er das Zeichen gab und wieder unter Wasser tauchte um halt am Korb zu finden.
 
"Ich habe von oben ein Seil mitgebracht, das geht einfacher. Sobald ich oben bin mache ich es an der Leiter fest und Sie können sich daran alleine raufhangeln. So habe ich wenigstens eine Hand frei um notfalls auf einen Angriff reagieren zu können. Sagen Sie wenn Sie bereit sind Hr. Trapper."
Adrian machte sich auf bereit mit Maliks Hilfe nach oben zur Leiter zu klettern. Nachdem er halt in Maliks Räuberleiter gefunden hatte nutzte er Halt, Schwung und seine Disziplinsstärke um sich abzustossen und an der untersten Leitersprosse festzuhalten. Von dort hangelte er sich nach oben, verknotete das Seil an der Leiter und lies es danach hinunter zu den anderen. Danach kletterte Adrian weiter nach oben um den Nachzüglern Platz zu machen.
"Der Letzte bringt das Seil mit" rief er den Gefährten zu.
 
Kiera schwamm so gut es ging nach oben und versuchte dann nach der Hand von Adrian zu greifen, was aber im Dunklen nicht so ganz einfach sein. Sie versuchte sich an der Stimme des Asiaten. Seil, wo sollte sie denn jetzt das Seil herbekommen? Der war ja lustig, sie sah schließlich genauso wenig und hier war auch keine Chance, ein Licht zu beschwören.
 
Adrian bemerkte Kieras Schwierigkeiten und da sie sich als Einzige nicht wie eine Diva aufführte dirigierte er die Frau. "Das Seil hängt etwa zwei bis drei Handbreit links von Ihner Hand! Nur die Ruhe, gleich haben sie es." Adrian bewegte das an der Leiter festgemachte obere Seilende in Kieras Richtung bis sie es bemerken musse und zufassen konnte.
 
Irgendwo weit oben im Schacht erklang ein leises Knurren.
Es war bedrohlich genug um sogar das irre Lachen mit einem Schlag verstummen zu lassen.

Man musste kein Hellseher sein, um zu erraten wer der Urheber dieses Geräusches war. Sein mehrere Zentner schwerer Körper hatte eben erst den Förderkorb aus seiner Verkeilung gerissen und geschossartig nach unten katapultiert. Seine Klauen hatten Zentimeter dicke Haltetrosse wie Bindfäden zerschnitten.

Irgendwo dort oben in der Dunkelheit kautere er....

Sollte er jetzt angreifen, hätte die Gruppe Vampire, halb schwimmend, kletternd und sich rettend, nicht den Hauch einer Chance!
Hier unten halfen ihre manipulierenden Kräfte und Zaubertricks nichts. Hier unten waren sie keine Jäger, sie waren Opfer!

Beute!

Was für ein Glück für sie, dass ihr Feind in spielerischer Laune war...
 
Sobald die Anderen das Wasser verlassen hatten, würde Malik ihnen folgen. Es behagte ihm überhaupt nicht, dass dieses Wesen hier irgendwo auf sie lauerte und wartete sie anzuspringen. Wie konnte es bei dieser Dunkelheit überhaupt erkennen, wo sie waren!? Falls es sie jetzt angreifen sollte, würden sie wohl sterben oder jedenfalls ein paar von ihnen.

Doch die Augenblicke verstrichen und es geschah nichts. Würde Maliks Herz noch schlagen, so müsste er sicher fürchten, dass es den ganzen Schacht alarmieren würde, doch sie war es nur sein Geist und ein paar Dutzend Stimmen, die in seinem Kopf Alarm schlugen. Die Wetten standen jedenfalls gegen ihn...

"Beieilen wir uns hier raus zu kommen. Ich will endlich festen Boden unter den Füßen haben." zischte er nach oben, eh er das Seil mitnahm und den Rest folgte.
 
Adrian wartete nicht erst auf Maliks Aufforderung. Sobald der Malkavianer die unterste Sprosse der Leiter ergriff huschte der Japaner bereits so schnell er konnte die Leiter nach oben in Richtung des Eingangs zum Tunnel. Auch er wollte so schnell wie irgend möglich an einen Ort an dem er festen Boden unter den Füssen und eine Tunnelwand als Rückendeckung im Kampf hatte. Auch Adrian war sich der Gefahr eines Angriffs bewusst, dem man in der derzeitighen Situation wohl wenig entgegen zu setzen hatte. Nur die Angst vor dem was noch kommen mochte und seine Disziplin hielt ihn davon ab seinen Aufstieg mit der seinem Clan eigenen Schnelligkeit zu beschleunigen, wer wusste schon wozu er die Vita noch brauchen würde? Der Asiat war bereit sich im Falle eines Angriffs an der Leiter eisern festzuklammern, was immer das auch nutzen mochte. Ängstlich blickte Adrian dem Eingang zum Tunnel während des Aufstiegs entgegen und näherte sich dabei zwangsläufig auch den Geräuschen des Untiers weiter oben im Schacht.
 
Es war für Kiera nicht leicht, auf der einen Seite das Seil an dem sie hochklettern sollte uns auf der anderen Seite, an der anderen Hand Lurker, der sich festklammerte also wäre sie sein einziger Hand in dieser Situation, so würde das nie was werden. Aber sollte sie Lurker einfach los lassen? Nein, das war nicht ihre Art.
"Kann mich einer hochziehen, ich kann mit einer freien Hand nicht klettern", rief sie deswegen den Anderen zu.
Hoffentlich reagierte einer, sonst müsste doch die Magie in Aktion treten müssen.
 
Adrian war schon auf halbem Weg die Leiter hoch als er Kiera hörte. Er sah nicht genau wo das Problem war, aber Malik war auch irgendwie nicht aktiv und von Lurker sah er überhaupt nichts. Verdammte Kanalratte, großes Maul aber zu nichts zu gebrauchen. Widerlicher Abschaum.
Also kletterte der Japaner notgedrungen wieder zum anderen Ende der Leiter hinunter. Seine übernatürliche Stärke half ihm dabei Halt an nur einem Arm zu finden und Kiera, deren einer Arm merkwürdig durchgestreckt an ihrer Seite hing, mittels des Seils nach oben zu ziehen. Adrian merkte dabei schnell das er nicht nur das Gewicht der rechtzierlichen Frau nach oben wuchtete, sondern das der Nosferatu augenscheinlich an deren Arm baumelte. Verdammter feiger Schmarotzer, man sollte Deinesgeleichen garnicht existieren lassen. Wenn eines sicher ist, dann das der Kerl uns hier unten sofort in den Rücken fällt wenn er dafür eine Chance sieht hier sicher raus zu kommen.
"Halten Sie Sich fest Kiera, ich zieh sie und ihr Gepäckstück hoch. Sagen Sie es mir wenn sie sicheren Halt haben!"
Verdammt, warum greift der Wolf nicht an? Wir sind im Augenblick vollkommen wehrlos. Spielt der nur mit uns und weidet sich an unserer Panik?"
Die Muskeln des Mannes spannten sich unter seiner Kleidung und Kiera und Lurker spürten wie sie langsam aus der Grube gezogen wurden. Adrians Gesicht war angestrengt, auch mit seiner übernatürlichen Stärke war es nicht alltäglich zwei erwachsene Personen einhändig an einem Seil aus dem Wasser zu ziehen während er mit der anderen Hand an einer Leitersprosse hing, aber der athletische Mann schaffte das, zu irgewndetwas musste das stetige Stählen seines Körpers ja schließlich gut sein.
Von oben strich ein eiskalter Hauch durch den Schacht und waren da nicht gelbe Lichter in der Größe von Augen weiter oben? Jetzt waren sie wieder verschwunden, wie ausgeknipst. Oder spielten seine Nerven Adrian eine Streich? Adrian war ein Jäger, aber hier fühlte er sich wie die Beute, eine Empfindung die er schon sehr lange nicht mehr gespürt hatte und dem Mann keineswegs behagte.
So, auf die Leiter mit Euch und dann nichts wie raus aus diesem verfluchten Schacht.
 
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