[15.05.2008] Die Höhlen der Schattentänzer

"Das gefällt mir ganz und ga rnicht..." murmelte Malik vor sich hin. Als das Licht angegangen war, hatten Lurker und Adrian gespürt, wie sich der Schwarze kurz versteift hatte. Wären seine Hände frei gewesen, hätte er sicher wie Adrian nach seiner Waffe gegriffen.

Seine Augen huschten von einer Ecke zum Anderen und dass es plötzlich keinen Schatten mehr gab, gefiel ihm ganz und gar nicht. "Ja wir sollten uns eine Lampe oder so holen. Ohne sie werden wir dort unten sicher Blind sein..." antwortete Malik flüsternd auf Adrians Aussage.
 
"Ich mache das!" lies Adrian vernehmen. Allerdings wollte der Japaner nicht die Scheiben einschlagen. Er besah sich das Schloß zur Glasvitrine und zückte dann schnell einen seiner Dietriche in seinem Werkzeuggürtel der zum Schloss passte.
Nach einer kurzen herumstocherei ging das simple Vitrinenschloss auf. Adrian griff hinein und holte die Lampen heraus, lies aber die Vitrine offenstehen für die anderen Mitglieder der Gruppe.
"Bitte bedienen Sie sich."
Adrian holte noch ein Seil heraus das er sich um die Hüfte schlang. Sicher war sicher. Danach prüfte er ob die Petroleumlampe funktionierte indem er versuchte sie vorsichtig zu entzünden.
Als sich der Japaner umdrehte sah er aber den Rest der Gruppe nicht mehr.
Verdammt, jetzt bist Du auch aus Lurkers Verdunkelung herausgetreten.
"Nun, das ist...ärgerlich. Ich werde mich dann wohl lieber mal durch meine eigene Fähigkeit wieder verbergen."
 
Es war merkwürdig eine Stimme zu hören, so nah an seinem Ohr, ohne auch eine Luftbewegung wahrzunehmen. So als hätte das Geräusch keine Umwege durch den Äther und die Ohren gemacht, sondern wäre direkt dorthin gewandert wo sie dann verstanden wurde. Im Kopf des Nosferatu. War sie damit also real, oder nur ein Hirngespinst? Der Körper des Nosferatu reagierte instinktiv, indem er sich tiefer in die Lücke der Realität presste, wie ein Hase sich in seine Sasse, während der seltsame Teil seines Verstandes, der sich oft abzukoppeln schien wenn das Entsetzten des Wesens das sich Lurker nannte zu groß wurde, interessiert der Stimme nachhorchte und beschloss, dass so eine Behauptung zunächst einmal nichts anderes bewies, als dass irgendeine Art von Entinität vielleicht auch nur glaubte zu wissen, was hier vor sich ging, und nun auf den Busch klopfte.
Der andere Teil des Verborgenen kam allerdings nicht so recht dazu sich vor Angst zu winden oder einfach schreiend aus dem Raum zu laufen, weil die Mitglieder seines Teams alle ihrerseits reagierten und er zu kaum etwas anderem kam, als nur seine Gruppe zu kontrollieren und sie aus dem Verstand eines eventuellem Beobachters zu verdrängen. Es kostete ihn viel Konzentration und eine Aufgabe die er lösen und an die er sich klammern konnte, wie ein Insekt auf einem Korken in einem Meer aus Furcht, war genau das richtige.
Dann spürte er wie sich jemand löste und damit eine Schnittstelle zwischen der Wahrnehmung und ihm aufriss. Es wäre ein guter Zeitpunkt gewesen um scharf die Luft einzusaugen und hektisch zu versuchen alle Bälle in der Luft zu halten, aber in Ermangelung des Phänomens 'atmen' blieb es für Lurker dabei sich mit einigen schnellen Bewegungen so zu positionieren, dass er und seine restliche Gruppe nicht aufflog, weil der Brujah die Kette brach. Ein wenig wie ein Fisch, den die Strömung freigelegt hatte und der mit einer schnellen Bewegung wieder im Sand des Grundes verschwand, noch bevor man mehr als einen Blick auf silbrige Schuppen erhaschen konnte.

Yoshida, der verfluchte Idiot.

Presste der Nosferatu leise zischend zwischen seine zusammengebissenen Zähnen hindurch. Seine Wortwahl passte kaum zu seiner sonstigen Ausdrucksweise, aber es kam einfach zu sehr von Herzen. Nicht nur, dass es dem Spatzenhirn nicht möglich gewesen war der einfachsten Regel folgen zu leisten die er aufgestellt hatte, nämlich dass ihre Verbindung nicht unterbrochen werden konnte, nein, er hatte sich jetzt auch noch für die gesamte Mission völlig ins Aus manövriert, weil er ohne Kieras Anleitung schließlich kaum eine Chance hatte hier unten irgendetwas zu finden. Das einzige nützliche, dass er jetzt noch für die Mission tun konnte, war sich irgendwo in einer entfernten Ecke des Stollens von einem Monster fressen zu lassen und dabei möglichst viel Lärm zu veranstalten, so dass der Weg für die anderen frei wäre. Wäre aber reiner Zufall.
Sie würden es aber im Grunde auch niemals erfahren, weil sie ihn nicht sehen würden. Theoretisch konnte er auch schnurstracks wieder raus rennen und sich irgendwo verstecken, bis alles vorbei war. Möglich, dass das auch seine Absicht gewesen war. Hoffentlich drehte Trapper dem Deppen den Hals um. Lurker wäre auf jeden Fall die erste leise, geheime Stimme im Ohr der Geissel, die darauf hin wies, dass an dem Brujah sowieso irgendetwas faul sein musste.
 
Es klopfte!
Irgendwo! Ein genauer Ursprungsort ließ sich unmöglich ermitteln.
Es klang wie das Klopfen eines sehr von sich überzeugten Staubsaugervertreters an der Tür einer unschuldigen (und vor allem unvorbereiteten) alten Dame.

*Tock! Tock! Tock!*

Drei Mal, in schneller Reihenfolge. Forsch, aber nicht drängend. Selbstbewusst ohne dabei jedoch aufdringlich zu wirken.
Dem Klopfen folgte eine kurze Pause, dann erklang es von neuem. In der gleichen Weise wie beim ersten Mal nur -vielleicht- ein klein wenig ungeduldiger...?

Wieder folgte Stille!

Länger diesmal...

Fast unangenehm...

Als ohne jede Vorbereitung plötzlich wieder etwas zu hören war, klang es nach riesigen, messerscharfen Krallen mehrer Wesen die sich hinter der Wandverkleidung bewegten. Sie schienen überall und nirgends zu sein. Atemberaubend schnell, mit schweren aber äußerst geschickten Körpern und denkbar tödlichen Klauen. Wie Ratten unter dem Dach! Ratten mit einem Körpergewicht von über einhundert Kilogramm.

Das kratzende, scharrende Geräusch ließ einem die Nackenhaare zu Berge stehen.
Dann war es wieder still.

Aber nur für einen Moment!
Einen Augenblick!

Dann war ein Kichern zu hören.
Geschlechtslos, schrill und durch und durch böse!

Ein Stiefel flog quer durch den Raum.
Zielsicher und in einem hohem Bogen geworfen, traf es Lurker genau an der Stirn. Das Kichern wurde zu einer flüsternden Stimme, die nur für den Nosferatu zu hören war.

"WIR sehen DICH! Wir sehen dich IMMER! Selbst wenn du dich vor der Welt selbst verstecken würdest, vollständig und für alle Zeit! Einsam und verloren! WIR würden dich sehen und wir würden kommen um deine SEELE zu fressen!"
 
Kiera seufzte. "Ich glaube das mit dem Verdunkeln können wir uns auch sparen, wenn da jemand in den Schattenlanden sitzt, dann sehen wir für ihn ziemlich lächerlich aus", sagte sie. "Ich glaube, wir sollten uns beeilen, je schneller wir sind, umso besser."

Dass Lurker getroffen wurde war ja wohl der letzte Beweis gewesen. Nein, sie hatte wirklich keine Lust länger hier zubleiben als nötig.

"Und wir müssen definitiv nach unten und dann ein ganzes Stück tief rein."
 
Naja, dass die Geister uns sehen heisst ja noch lange nicht das die Wölfe es tun, aber es wäre irgendwie kontraproduktiv das jetzt aufs Tableau zu bringen, zumal es weiter Wasser auf Lurkers Mühlen wäre.

Adrian brach kommentarlos den Verdunklungsversuch ab. "Wer will die Lampen nehmen?"
 
Malik war die ganze Sache nicht geheuer und da Adrian nun seine Hand losgelassen hatte, konnte er sein Messer ziehen. Schlagartig ging es ihn besser, als er das vertraute Gewicht in der Hand spürte. Doch war der Spuk noch nicht vorbei und etwas oder jemand sah sie scheinbar, was der Schuh eindrucksvoll bewies.

Verdammt! Nicht ganz so unauffällig, wie ich gehofft habe, doch wo bleibt das Begrüßungskomitee?

Adrian wurde also sichtbar...sollte er es bleiben, Malik hatte nicht vor, es ihm gleich zu tun. Daher konzentrierte er sich und suchte den Geist des Asiaten. Als er diesen fand, schickte er seine Gedanken auf die Reise und Adrian sah oder spürte, dass sie nach unten gehen mussten und er nun die glorreiche Aufgabe von Malik bekommen hatte, mit den Lampen vor zu gehen.
 
Adrians Miene blieb unbewegt auch wenn ihm der Auftrag der Geißel nicht gefiel, so war er derjenige auf dem Präsentierteller. Am besten würde er von nun an garnichts mehr ohne Anweisung tun. Der Japaner beugte sich herunter und nahm die Lampen auf, eine davon entzündete er äusserst vorsichtig und stellte sie ein so dass er genug erkennen konnte. Dann stand er auf und ging in Richtung des Grubenaufzugs.
 
Es klopfte und kratzte, es pochte und scharrte, es polterte und schabte und durch das Kichern und all die Geräusche konnte man den Eindruck gewinnen, dass der komplette Raum sich um einen herum drehte, doch am Ende geschah nichts. Bis plötzlich, der Nosferatu war viel zu sehr damit abgelenkt die vermeintlichen Lärmquellen zu sondieren als das er hätte reagieren können, ein sehr weltlicher Stiefel in seinem Gesicht landete. Ein heftiges Fauchen war seine Reaktion darauf, das nach Nadelspitzen Zähnen klang, aus denen Gift tropfte. Allerdings schüttelte ihn der Treffer auch aus seiner Lethargie, ähnlich wie eine Ohrfeige jemanden aus der Panik zur Vernunft bringen konnte. Er biss die Zähne aufeinander, als die seltsame Stimme zurückkehrte und ließ sie, wie einen starken Wind, einfach über sich hinweg fegen.

Meine Seele fressen. Das wird sicher eine schmale Mahlzeit.

Außerdem war die Hölle sicher voller Teufel, die alle bereits das Lätzchen um hatten um die kümmerlichen Reste von dem zu vertilgen, was überhaupt noch an Seele von dem Menschen über war, aus dem Lurker hervorgegangen war. Die Plattitüde half also auch eher beim Denken, als dass sie ihn schreckte. Anstatt wütend die Faust zu schütteln und irgendwelchen Wesen zu drohen ihnen sonst was auszutreiben, beschloss Lurker die Momentane Lage so zu nehmen, als wäre die Realität im Augenblick nur ein wenig defekt. So ähnlich wie eine rausgesprungene Sicherung. Ärgerlich, aber bis man sich darum kümmern konnte, musste man halt damit leben wie es war.

Vielleicht will man aber auch genau das erreichen, dass wir los rennen und auf das Verstecken verzichten.

Zischelte er Kiera leise zu. Es wäre eine simple List, so einfach würden sie den Nosferatu nicht bekommen.

Immerhin geht der Strom wieder.

Kommentierte er leise in Richtung Malik und setzte sich dann ebenfalls wieder in Bewegung.
 
Vielleicht lag es daran, dass die unbekannten Wesen (Geister, Phantome, Gespenster wer wusste dies zu diesem Zeitpunkt schon...) darüber erbost waren, dass ihnen nicht die nötige Anerkennung für ihre Mühen zu Teil wurde, vielleicht war es auch einfach nur Teil der Show. Auf jeden Fall wurde das Pochen lauter und lauter. Langsam aber stetig stieg der Lärmpegel an, bis nur noch ein ohrenbetäubendes Donnern hinter den Wänden zu hören war. Was für ein Wesen verfügte über die Kraft derartige Geräusche zu verursachen? Kein Abrissbagger, keine Kanone und keine Granate war zu so einem Dröhnen in der Lage.
Egal wie abgebrüht man war, diese Macht ließ einen die Beine weich werden und in einer Mischung aus Verstörtheit und reiner Verzweifelung die Hände auf die Ohren pressen.

Dann war es mit einem Mal wieder still. Einzig ein leises Flüstern lag in der Luft. Unverständliche Worte wurden gemurmelt. Ohne jeden Sinn und doch beladen mit Hass und brutaler Gehässigkeit. Die Stimmen umkreisten die anwesenden Vampire wie aufgeschreckt vorbeiflatternde Vögel.

So blieb es einige schier endlos anmutende Sekunden.

Dann erklangen erneut Geräusche hinter -oder an?- den umliegenden Wänden und unter der Decke.
Messerscharfe Krallen, zugehörig zu zentnerschweren Körpern, strotzend vor Kraft bewegten sich in atemberaubendem Tempo um die Kainiten herum. Sie schienen fast überall gleichzeitig zu sein...

Vielleicht mochte es dem ein oder anderen in den Sinn kommen?

Was, wenn auch die Garou in der Lage waren sich unsichtbar zu machen?
Was wenn das Wesen, dass die Magie der Vampire scheinbar zu ignorieren schien, dem Feind verriet, wo genau die untoten Opfer zu finden waren? Wenn der Spieß herumgedreht wurde und urplötzlich aus den Jägern die Gejagten wurde? Wie lange konnte eine handvolle Blutsauger auch nur einem einzigen dieser Werwölfe standhalten, wenn man seine Gestalt nicht zu erkennen vermochte?

Was auch immer die Gruppe geplant hatte, vielleicht war es an der Zeit den ernst der Lage in seinem ganzen Umfang zu begreifen!
Dies würde kein Spaziergang werden, bestenfalls vielleicht ein Gang nach Canossa...

Die Garou würden Buchet nicht leichtfertig herausgeben und sie hatten, das wurde in diesem Augenblick nur mehr als deutlich, nicht vor diese Auseinandersetzung zu verlieren.
 
Adrian stiefelte vorsichtig in Richtung des Grubenaufzugs. Die Aufzugkabine war oben und der Japaner stellte die Grubenlampe auf den Boden und öffnete den Aufzug. Vorsichtig trat Adrian ein, belastete die Kabine mit seinem Gewicht. Wenn der Aufzug nicht den ganz schnellen Weg nach unten einschlagen, also abstürzen würde wartete er darauf das sie anderen mitgleider der Gruppe ebenfalls den Grubenaufzug betreten würden.
Da er seine Mitstreiter nicht sah fragte er naach einem Augenblick: "Sind alle drin?" Damit nahm der Japaner seine Lichtquelle in die Kabine und wartete auf die Bestätigung.
 
"Gehen wir?" fragte Kiera zu den beiden Männern, die immerhin mit in den Schatten waren.

Wer wusste schon, ob nicht Malik wollte, dass sie warteten, aber eigentlich wollte sie endlich was tun.
 
Diese ganze Sache gefiel den Schwarzen überhaupt nicht, doch konnten sie jetzt nicht mehr zurück. Ein Rückzug würde die ganze Mission beenden und jeder Kainit, der auf der Skianlage war, würde für nichts und wieder nichts kämpfen. Malik wollte und konnte das nicht akzeptieren!

Das immer noch kein Angriff gekommen war, ließ ihn hoffen, dass das hier alles nur eine Art Show war und ein Hund der Bellt, beißt nicht. Wäre er der Bewacher dieses Ortes, hätte er schon längst aus dem verborgenen zugeschlagen und einen von ihnen getötet. Doch so wurde nur gebellt und das ziemlich gut.

Daher sah Kiera, wie Malik nickte und Adrian in den Grubenschacht folgte. Hier war der kritische Punkt ihrer Mission und wenn der Aufzug abstürzen sollte, war ihre Chance zu überleben nicht sehr hoch. Doch war der Schwarze bereit, dies zu riskieren.

Als sie alle in der Bahre waren, spürte Adrian eine leichte Bestätigung und ein Bild von Leuten, die in einem Aufzug waren, blitzte kurz vor seinem Auge auf.
 
Adrian lies sich nicht lange bitten und betätigte den Schalter nach unten. Hoffetnlich gibt es nicht unterschiedliche Sohlen, aber Kiera muss ja wissen wann und wo wir raus müssen...hoffentlich.
 
Jeder, der über die dunkle Welt hinter dem Schein der Normalität informiert war, wusste, dass Finstertal eine ganz besondere Stadt war. Im negativen Sinne. Nur wenig andere Orte in Europa boten derart viel Gewalt, Katastrophen, Tod und Verderben. Die Stadt zog das Unheil förmlich an. Man könnte die berühmte Weisheit -Wie Motten vom Licht!- heranziehen, wenn es den wahren Sachverhalt nicht verschleiern würde.

Die Wahrheit war viel schlimmer!


Die wenigen Vampire, denen es gelungen war eine längere Zeit inmitten den verfluchten Mauern der Stadt Finstertal zu überleben, sprachen unter Ihresgleichen von einer Art Katastrophentourismus. Davon, dass viele Blutsauger nur deshalb in die Stadt kamen, weil sie am eigenen Leib erfahren wollten, ob sie hart genug für einen Ort wie diesen waren. Die meisten waren es nicht....

Wer nun aber glaubt, dass sich dieser Tourismus nur auf die Kainiten beschränkt, irrt sich gewaltig. Finstertal übt auf alle übernatürlichen Sparten, aller nur erdenklichen Wesenheiten einen gewaltigen Reiz aus. Nicht nur um sich mit den anderen Mächten zu messen, sondern sehr häufig auch um das vorherrschende Chaos für ihre eigenen niederen Bewegründe zu nutzen.

Und dann gibt es noch die Wesen, die trotz aller Widrigkeiten eine halbe Ewigkeit (manchmal sogar länger) überlebt haben. Viele deshalb, weil ihre Macht alle Vorstellungskraft übersteigt, manche vielleicht auch, weil sie eine Nische gefunden haben in der sie nicht gefunden werden konnte.


Eines dieser Wesen, eine Mischung aus mächtig und clever versteckt, hatte sich in der Finstertaler Mine eingenistet. Neugierig betrachetete es aus seinem Versteck die angekommene Gruppe Vampire, Spielgefährten wie es sie nannte. Bisher hatte es sich noch keine große Mühe gegeben die Eindringlinge zu bekämpfen. Es beschränkte sich vorerst darauf zu prüfen wie leicht die Unoten zu erschrecken waren.

Wo war ihre Schmerzgrenze?
Was fürchteten sie?
Gab es Schwachstellen?
Verwundbarkeiten?

Das sollte reichen für den Anfang. Den nächsten Schritt würden sowieso die vollkommen wahnsinnigen Wolfsmenschen übernehmen.
Um das, was dann übrig blieb würde es sich kümmern.
Endgültig!

Denn die Vampire bedrohten das Versteck des Wesens!
Sein sicheres Nest!
Und davon gab es hier Finstertal nicht sonderlich viele.....

Nein!
Es schüttelte energisch den Kopf!

Keine Überlebenden!!!

*************************************************************************************************

Inzwischen im Förderkorb:
Als die Tore sich schlossen und der Hebel betätigt war, fuhr er langsam und laut vernehmlich klappernd nach unten.

Fünfzig Meter
Hundert!
Dann stockte er ruckend und blieb, zwischen den einzelnen Schächten in absoluter Dunkelheit hängend, stecken.



.
 
Großartig! Das musste ja passieren, es ging garnicht anders. Wie konnten wir auch nur denken der Aufzug würde anders als unsere anderen technisceh Spielzeuge funktionieren? Und ich habe als einziger in der Gruppe Seil....na das kann ja was werden.
Adrian untersuchte die Steuerungsanlage. Die Stromkreisläufe schienen nicht unterbrochen zu sein, aber es wirkte keine Kraft auf die Kabine. Wütend trat der Brujah gegen das Kabinengitter. "So ein verdammter Sch....." platzte er hinaus.
"Kiera, wie weit runter müssen wir noch und wie weit ist Prinz Buchet dann noch entfernt?" Adrian versuchte zu bestimmen ob der Weg hinaus noch kürzer war als zu dem Ort an dem Buchet festsaß. Was machen wir wenn der nicht selbstständig laufen kann? Wie kommen wir mit dem wieder hier raus? Trapper, Lurker, ihr seid hier die Obermuftis, lasst euch was einfallen verdammt."
Adrian war kein Feigling und hatte gewusst das diese Aktion ein Himmelfahrtskommando war, aber er hatte sich mehr Planung und genauere Anleitung erhofft.
Ja, klar von einem größenwahnsinnnigen und gewalttätigen Irren samt einem in den Schatten herumkriechenden Kloakenbewohner mit der netten Gesangstimme und der Zwillingsschwester der Oberhexe der Stadt - wirklich eine illlustere Truppe von Unsympathen.
 
Kiera ließ sich kurz in die Konzentration fallen, bevor sie antwortete.

"Also es sollte schon so 10 Meter bis zur ersten Stufe weiter runtergehen", sagte sie dann und untersuchte dann vorsichtig den Korb, wenn man das Seil kappte, 10 Meter als Fall würde man bestimmt gut überleben, aber sie würde erstmal die Meinungen der anderen abwarten.
 
Seit dem unfreiwilligen Halt des Förderkorbes waren nur wenige Momente vergangen.
Kaum hatte der klare Verstand der gefangenen Kainiten seinen Weg durch Schrecken und Verwirrung hindurch gefunden und sich an die Spitze der Emotionen gesetzt, da ließ ein heftiger Schlag den Förderkorb erzittern. Irgendetwas hatte mit großer Wucht an die Kabelage des Aufzugmechanismuses geschlagen. Vielleicht gab es auch einen weiteren technischen Effekt der mit dem plötzlichen Halt zu tun hatte? Oder war etwas ungeheuer Schweres an die Kabel gesprungen???

Deutlich spürten die Insassen des Korbes, das ihr *Käfig* lose und ohne Führungen im Schacht hing, denn die Wucht ließ ihn derart hart gegen die nahen Wände schlagen, dass es den überrschten Insassen äußerst schwer fallen dürfte nicht das Gleichgewicht zu verlieren und hart mit dem Körper auf den Boden des Förderkorbes zu stürzen.

Was allerdings keine größere Rolle spielte, denn noch bevor sich irgendwer gefangen oder aufgerappelt hatte, begann in sehr großer Höhe über ihnen jemand mit aller Gewalt gegen die Haltekabel zu schlagen. Es war viel zu weit in der Dunkelheit über ihnen verborgen, ließ aber keinen Zweifel an dem, was dort geschah.

Zing!
Zing!
Zing!

Es klang fast als würden die Halteseile vor Schmerz aufschreien. Dann folgte kurze Stille. Nur ein paar Wimpernschläge später folgte ein schreckliches Geräusch. Eine Mischung aus reißendem Stahl, brechenden Fasern und dem schrillen Kreischen das entsteht wenn stählerne Seile mit größter Gewalt überdehnt werden...

Das alles hatte keine Minute gedauert!

Ruckartig gab der Förderkorb sofort nach und stürzte hinab. Da er aber in keinerlei Führung hing, verkantete er sich kaum das er drei vier Meter hinabgestürzt war und kam mit einem herben Ruck wieder zum stehen...

Out of Character
Handelt wie ihr es für richtig haltet. Bedenkt aber bitte, dass nur wenig Zeit bleibt bis der unsichtbare (Unbekannte) Gegner seinen nächsten Zug macht.
 
Kiera schrie zwar nicht aus, aber sie ließ Lurkers Hand los und fiel aus der Verdunkelung, doch das war nun auch nicht mehr wichtig.

"Der Anfang war schon mal okay, aber wir müssen noch ein Stückchen tiefer, wie wäre es mit vorsichtig rütteln, dass wir was weiter rutschen?" schlug die Voodoo-Hexe vor.
 
Adrian starrte die Schwester der Regentin an als wäre sie gerade aus der Klappsmühle entlaufen und hätte ihm eben eröffnet das sie die Jungfrau Maria sei und er seine Eltern auf bestialische Weise töten solle.
"Mrs. McKinney - das sind noch etliche Meter bis unten und die Kabine hängt nicht unbedingt stabil. Der einzige Grund warum wir nicht unten zerschellt sind ist das wir uns hier verkeilt haben. Wenn wir hier runterrutschen landen wir höchstwahrscheinlich auf direktem Weg am Boden des Schachts. Gestatten Sie mir also wenigstens vor der Katastrophe meine Widerstandskraft mittels meiner Vita zu erhöhen bevor wir da unten zerschellen, danach können wir es meinnetwegen versuchen."
Adrian begann seine Vita durch die Adern pulsieren zu lassen, seine Haut schien dicker, seine Muskeln und Sehnen härter und widerstandsfähiger zu werden. Wenn er hier schon als Crash-Test-Dummy enden sollte wolte Adrian tun was er kann um zu überleben. Ein ganz leicchtes Hungergefühl war die Strafe für diese Tat, das Tier war nicht wach, es schlief und bewegtesich im Schlaf, was aber sein würde wenn er mehr seiner Vita einsetzte...
Adrian warf einen Blick in Richtung Malik und Lurker - vielleicht fiel ja einem von denen eine Alternative zum Absturz der Kabine ein auch wenn der Asiat wusste das ihnen die Zewit davonlief.
 
Zurück
Oben Unten