[12.05.2008] Die Sitzung des alten Rates mit neuen Mitspielern

Caitlin nutzte die Zeit des Telefonats und sortierte sich wenige Sekunden. Sie sparte sich so das altbekannte: Ähm… Wo war ich? Und da sie als Frau einigermaßen multitaskingfähig war, bekam sie die Reaktion von Enio trotzdem halbwegs mit.

Das Enio abgezogen wurde, schockte sie ziemlich. Sie brauchte den Brujah hier, er ist einer der wenigen, auf die sie sie wirklich verlies. Oh Graus. Nachdem der Brujah sein Gespräch mit dem Brujah-Archont beendet hatte, nickte sie ihm nur kurz zu, gute Reise-wünsche hatte er bereits genug. Außerdem vermied sie es, Galante und Grimm von der Tiefe ihrer Teamarbeit in Kenntnis zu setzen. Dann wurde das Wort an sie weitergereicht und sie fuhr mit ihrem Bericht fort.

"Wie ich vorhin erwähnte, kenne ich die Ursprungsgeschichte des Zacharias té Zloduch nur in Auszügen. Da werden die Alteingesessenen wie zum Beispiel die Primogena O´Neil gefordert sein. Die ältesten Fakten, welche ich kenne, betreffen ein altes Pergament, in dem ein Bauer von dem Überfall auf das Schloss im Jahre 1652 berichtet. Selbstverständlich geht er von falschen Details bzgl. Maskerade aus, aber es ist mit dem uns vorliegenden Hintergrundwissen deutlich zu erkennen, dass ein Werwolfangriff auf die Burg stattgefunden hat und diese daraufhin in Flamm aufging. Seine geliebte Ehefrau Elisabetha, eine Lasombra, wurde getötet. zudem ein Kind, welches zur Maskeradewahrung geschaffen wurde.

Wir wissen aus Bildern in den Laboren dass dies zu stimmen scheint, denn auch hier ließen sich Hinweise dazu finden. Abbildungen von einer Frau, die von Werwölfen zerrissen wurde, Flammen und immer wieder das Wappen der Lasombras.

Entgegen unserer ersten Annahme stellte sich die Lasombra nicht als vernichtet heraus. Ihr Körper war perfekt erhalten geblieben, nur ihr Geist hatte bereits das Umbra erreicht und Zacharias – der koldunischen Hexerei mächtig – versuchte seit daher, ihre Seele zurück zu bringen. Er benutze dazu auch eine Salubrie, welche er über jahrhunderte quälte, weil er auch durch sie nicht zum Ziel kam. Auch deren Geist irrte durchs Umbra, vom Körper getrennt, wobei mir persönlich dies noch ein Rätsel ist.“
Von der frevelhaften Tat Enios wusste Caitlin offenbar nichts. Und sie versuchte so neutral wie möglich über die Salubrie zu reden. Sie empfand diese alte Kainitin einfach nicht mehr als das Ungeheuer, als das ihr Clan sie hinstellen würde. Grimm dagegen hatte nie erlebt, an wie vielen Stellen sie geholfen hat. Allem voran das Ritual zur Vernichtung Zachs.

„Wie dem auch sei, bevor ich auf die Labore und den Kampf gegen Zacharias eingehe, muss noch vorangestellt werden, dass sich Finsterstal vor etwa 3 Wochen auf einen Krieg gegen ein neues Rudel Werwölfe einstellen musste. Das alte Rudel, mit dem ein Waffenstillstand geschlossen war, wurde wohl aufgrund genau dieses Abkommens von einem Rudel vernichtet, welches aus Spiraltänzern und Schattenlords besteht. Dieses neue Rudel lies diverse Pakete mit den Köpfen der getöteten Garou an uns schicken, um ihre Position klar zu machen. Dies war die Zeit vor der Hochzeit des Prinzen Buchet. Direkt danach am 04.05. Fand dann der Überfall auf unseren Prinzen statt.
Ich kann an dieser Stelle nicht sagen, wer in welchem Maß dafür verantwortlich ist, das wird die Gerichtsverhandlung gegen Lena Buchet zeigen, aber Fakt ist, dass sich der Prinz seit dem in den Mienen befindet, welche sich in Hand der Spriraltänzer befinden. Uns wurde mitgeteilt, der Prinz sei vernichtet, was auch mit dem Fund getürkter Leichen versucht wurde zu beweisen.

In dieser Nacht, dem 04.05. sind wir auf dem Südfriedhof auf ein Grab mit der Grabinschrift „Zacharias“ gestoßen. Hier fanden wir das erste Labor mit einem Steinsarg welcher eine perfekt erhaltene Frauenleiche enthielt. Einer von Zacharias zahllosen Versuchen, Elisabetha, welche auch die portugiesische Witwe genannt wurde, wieder zu erwecken.
Wir fanden auch an anderen Stellen Labore: Unter dem Dom, unter der Zachariaskirche und unter der Tremereburg. Immer wieder fanden wir Frauenkörper und diverse Dinge, die auf haarsträubende Experimente schließen ließen.“ Caitlin schwieg einen Moment, als sie die grausamen Funde Revue passieren lies. Vor allem der Raum mit den Mündern unter der Burg, war der reine Horror gewesen. Doch die Archonten wollten über Zacharias und den Verbleib des Prinzen informiert werden.

Caitlin riss sich also zusammen und berichtete weiter: „ Zacharias wurde immer mehr zur Bedrohung. Nachdem bereits am 04.05. die ersten Plagen aus dem Umbra in der Realität auftauchten, wurde am Tag darauf die Nutzung der Mentalen Disziplinen – allem vorran natürlich Auspex – zu einer lebensgefährlichen Sache. Sie ermöglichte Zacharias plötzlich vollen Zugriff auf unseren Verstand, sodass er nach Herzenslust spionieren konnte, wo immer ihm sich eine Chance bot. Sofort stellten wir die Auspexnutzung unter Strafe.

Wir haben es geschafft, die Schattenlords durch ein Abkommen mit der jungen Silva Parxx, der Tochter der Anführerin, auf unsere Seite zu ziehen und diese in den Kampf gegen die Spiraltänzer, bei welchen es sich um Zacharias Schergen handelte, auf unserer Seite zu haben. Der Kampf fand bei dem Cearn statt, einer alten Stätte, die den Garou heilig ist. Wir waren in einem überwältigendem Vorteil und hätten die Spiraltänzer vernichtet, wenn nicht Zacharias eingegriffen hätte. Zunächst mit einer Plage, die sich in die Realität kämpfte und die unsere Seneshall Lady Noir mit unserer Hilfe in das Umbra zurück bannte, danach mit einer Generalohnmacht, die uns fast das Leben gekostet hätte, denn wir waren der Sonne schutzlos ausgeliefert. Nur wenige Minuten länger und wir hätten verloren.
Hierzu sei gesagt, dass unser Verstand wiedereinmal in einer von Zacharias Träumen gefangen war, wo er sehr schwer zu erkennen ist, ob etwas real oder Traum ist. Daher sind die Einwohner Finstertals zurzeit sehr empfindlich, was Fragen in dieser Richtung angeht. Unsere Verspätung gestern liegt, wie ich Ihnen bereits erläutert habe, ebenfalls hier begründet.
Zacharias versuchte diverse Finstertaler auf seine Seite zu ziehen. Erfolg hatte er bei einem Brujah namens Max Reser und einer Ventrue der Gräfin von Liebenstein. Beide konnten wir vernichten, nachdem ein Attentat auf mich fehl schlug.

Doch komme ich zurück zu meinem Bericht; Zum einen wurde klar, dass der Lude Ziegelowskie wieder zu seinem alten Meister übergewechselt war – ihn nie verlassen hatte. Lady Noir zeigte in dieser Nacht während des Kampfes gegen die Riesenplage Fähigkeiten einer Lasombra. Ich möchte an dieser Stelle keinerlei Anklage vornehmen, das ist nicht meine Absicht. Fakt war, wir konnten der Seneshall unser Vertrauen nicht mehr schenken und sie zog sich aus ihrem Amt zurück.
Wie wir später erkennen mussten war ihr Geist von zwei weiteren Geistern bei einem Ausflug ins Umbra bereits vor Tagen besetzt worden. Diese Geister beeinflussten sie und es handelte sich bei Ihnen um die portugiesische Witwe nahmens Elisabetha und um die Salubrie.
Die Witwe verfolgte eigene Ziele und diese bestanden aus Rache an Zacharias und danach der alleinigen Herrschaft über Finstertal. Sie half uns also Zacharias zu besiegen, indem sie ein Ritual ausführte, dass die Salubrie vor vielen Jahrhunderten entwickelt hatte, überschätzte sich aber und verlor gegen uns, als sie sich offenbarte und damit bewies, was wir bereits ahnten aber nie beweisen konnten.

Ich habe die Ziegelowskie-Geschehnisse weitestgehend heraus gehalten, denn die Fragestellung bezog sich auf den Kampf gegen Zacharias und den Verbleib von Buchet. Und es wird viele Dinge geben, die ungesagt sind, aber ich hoffe, die wichtigsten Fakten genannt zu haben. Bitte ergänzen Sie mich, verehrte Primogene, wenn ich etwas Entscheidenes ungesagt lies.“

Puh, das war viel. Caitlin lehnte sich zurück und lies kurz die Konzentration los. Es war anstrengend gewesen, sich zu erinnern, die Dinge in eine sinnvolle und vor allem für außenstehende verständliche Reihenfolge zu bringen, und dabei nach Möglichkeit Wertungen und Emotionen heraus zu halten. Sie wünschte sich grade einen Ohrensessel und ein gutes Buch vor dem Kamin.
 
Als der Interimsprinz sie so fixiert erwidert sie den Blick. Sie hat keine Angst vor ihm und wird ihm so lange nicht ins Handwerk pfuschen wie er keinen Mist baut.. wie etwa, Buchet zurückzuholen oder die Garou angreifen. Seine nächsten Worte legen dar dass er zumindest Letzteres nicht vorhat, und das ist schonmal ein vorsichtiger Pluspunkt.. die sie im Fall eines Neuen wohl bereitwilliger verteilt, schließlich wollte auch Buchet nie Krieg mit den Garou. "Wird gemacht." bestätigt sie kurz und knapp. Sobald sie ihr Handy wiederhat, bekommt Silva eine SMS.. und wenn die anderen Vampire der Stadt noch halbwegs zusammengerottet sind, kann sie ja ne kleine Ansprache halten.

Dann beginnt die Tremere mit dem Bericht, und sie bleibt natürlich sehr kurz gefasst.. nur Bruchteile der Geschehnisse werden beleuchtet, vermutlich speziell auf die Archonten zugeschnitten und was sie interessieren wird. Zachariis erstes Auftauchen fällt unter den Tisch, aber sie ist ja auch die einzige hier im Raum die das miterlebt hat. Die Komplexität des Verhältnisses zu den verschiedenen Garou-Gruppierungen wird stark vereinfacht. Und sie fragt sich, ob die Archonten mit Begriffen wie Plagen, Umbra, Spiralentänzer und Salubri so viel anfangen können wie die Finstertaler inzwischen. Womöglich könnte es sie verblüffen, dass keiner der Anwesenden bei diesen Worten fragend schaut. Oder? Sie schielt kurz zu Grimm, dann sagt sie: "Der Dämon, Azazel, der beinahe Finstertal vernichtet hätte.. der war zwar vor Zach, aber gehört dazu. Es gibt genug Hinweise, dass Buchet und Johardo bei beidem ihre Finger im Spiel hatten, um 'ne Kathedrale daraus zu bauen." So, damit das nur nicht untergeht!
 
Ein paar Mal nickte Helena und dann wieder runzelte sie die Stirn, aber wenn man davon absah, daß sie darauf verzichtet zu erwähnen, daß ihr Clan die Sache sabotiert hatte, stimmte das meiste.

"Zu erwähnen sei, daß mir zum Beispiel bereits Ende April bekannt war, daß das Umbra von Plagen und einem Dämon, bzw. Zacharii besetzt war und daß die Übernahme von Lady Noir nur deswegen möglich war, weil diese Information nicht weitergegeben oder für unwichtig erachtet wurde", sagte sie dann. "Stimmt Buchet und Johardo haben seid ewigen Zeiten an dem Problem Zieglowski forschen ohne nennenswertes Ergebnis.
Es gibt unzählige Labore und einige sind auch schon vernichtet worden, die anderen sollten auf jeden Fall auch vernichtet werden. Die einzelnen Berichte können bestimmt jedem zur Verfügung gestellt werden, der sie sehen will."

Ein Labor unter der Tremereburg, na dann war ja klar, warum die Hexer diese unbedingt gewollt hatten. Denn natürlich würden sie weiter an diesen widerlichen Dingen forschen und wenn möglich Zach wieder zurück holen um ihn für ihre Machtgier zu benutzen. Gewissenlos waren sie und die nötige Selbstüberschätzung hatten sie auch.
 
Es war gut möglich, dass einige Beteiligte später Schwierigkeiten haben mochten sich zu erinnern, wann genau der Verborgene wieder in den Raum gekommen war. Allerdings war dies etwas, was der Verstand gerne mit der lapidaren Erklärung abtat, dass der Madenträger sicher mit irgendwem zusammen rein geschlüpft sein musste. Wie sollte er auch sonst dort hin gekommen sein? Wichtig war es sowieso nicht wann und wie genau Lurker wieder auf diesen Stuhl gekommen war. Ärgern mochten sich vielleicht diejenigen, die Explizit darauf achten hatten wollen was der Nosferatu tat und sich im Nachhinein wohl einen Moment der Unachtsamkeit attestieren mussten. Vielleicht waren sie kurz in Gedanken gewesen? Oder sortierten noch ein paar ihrer Sinne nach dem Überlauf durch das Mondkind? Aber genauso gut war es möglich, dass der Dreckssack von einer Kanalratte seine Trickkiste bemüht hatte. Das wäre dann wohl Anwendung einer Disziplin in einem Elysium, nicht wahr? Aber sollte man ihn damit konfrontieren? Schließlich konnte man nicht sicher sein, ob man nicht wirkliche einfach so Unachtsam gewesen war. Tat man es, erlaubte man Lurker damit den Rückschluss, dass man versucht hatte ihn zu beobachten. Eine Information auf die der Nosferatu vielleicht nur lauerte und er würde sich am Ende wohl einfach nur damit entschuldigen, dass er unachtsam ein wenig zu viel Gas gegeben hatte bei seiner ansonsten durchaus gewünschten Verschleierung seines Äußeren.

Ob es nun eine erneute Erinnerung der Kanalratten war, dass sie gehen konnten wohin sie wollten, wann sie wollten, vielleicht sogar ein leiser Wink an die Tremere, oder Lurker einfach nur vergessen hatte sich auffällig genug zu benehmen um bemerkt zu werden, würde wohl unter Narrenfreiheit ungeklärt bleiben. Oder wagte wer ein Tänzchen? So oder so ging die Sitzung also weiter. Leider nicht positiver als das ganze Fest begonnen hatte.
Paretos Abkommandierung traf den Nosferatu wie ein Stanzhammer und er konnte die ganze Zeit nicht anders als einfach nur da zu sitzen und zu glotzen wie ein verdammtes Mondkalb. Erst viel später würde er sich bewusst werden, wie sein Verstand arbeitete und versuchte alle Informationen in die korrekten Fächer zu ordnen und die passenden Schlüsse zu ziehen. Hatte der verdammte Thronwärmer von einem Archonten Enio aus dem Weg räumen lassen? Oder hatte jemand anderes ein Interesse an dem Italiener und versuchte ihn nun aus der Schussbahn zu bekommen, bevor es hässlich werden würde? Möglich auch, dass jemand dem Brujah persönlich schaden wollte, damit dieser nicht die Karriereleiter noch weiter hinauf stolperte, oder dass sich hier gerade das genau Gegenteil abspielte und der Spaghetti sogar noch eine bessere Beförderung bekommen würde als Prinz in diesem Moloch, das sie ihr Zuhause hießen, zu werden. Es war sogar möglich, dass man wirklich einfach seine Hilfe bei irgendetwas speziellem brauchte, wer zur Hölle sollte das schon wissen? Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten rasten durch die Hirnwindungen des Verborgenen und Puzzle Teile anderer Informationen hüpften wie Springteufel aus ihren Themenkisten und versuchten an diese oder jene Stelle anzudocken um zu prüfen, ob sie Sinn machten.

Doch im Augenblick destillierte sich nur eine Erkenntnis wirklich glasklar aus allem anderem heraus, seine Pläne für und mit dem Brujah, waren vorerst vorbei, seine investierten Ressourcen für den Moment verloren.

Mist! Mist! Mist! Mist! MIST! Verfluchter!

Pareto war eines seiner stärksten Pferde im Rennen und nun war er raus. Einfach so, mit einem Wimpernschlag. Wie so oft, auch schon alleine am heutigem Abend, überraschte sich der Nosferatu selber, weil sein erster Gedanke völlig absurd war und sich um Kiera McKinney drehte. Er hatte vorgehabt mit dem Kriegsherrn der Stadt zusammen zu arbeiten um dafür zu sorgen, dass die Schwester der Caitiff nicht in Mühle der Hexer geriet. Sie hatten bei Ziege schon einmal einen ziemlichen Coup gelandet und das ohne sich gegenseitig in ihre jeweiligen Pläne eingearbeitet zu haben. Einfach so, ganz spontan und improvisiert. Sie waren ein gutes Team gewesen.

Nun, das ist sicherlich nicht die einzige Stelle an der du ein wenig um planen müssen wirst, oder du Genie?

So blieb Lurker, ein wenig überrannt von den Ereignissen, weiterhin stumm sitzen. Weder reagierte er auf den Bericht der Tremere, der merkwürdigerweise eher so klang als hätte sie und ihresgleichen den ganzen Hausputz rund um den Tzimiscen alleine bewältigt, noch auf die Tatsache, dass Enio und er die meisten, entscheidenen Informationen aus Zieglowski selber herausgeholt hatten, dass sie das Thema um den Blutsklaven allgemein ziemlich umging und dass die Noir am Ende gar nicht wirklich lange unter dem Einfluss der Lasombra gestanden hatte, sondern sich die Witwe, die portugiesische, nicht die Prinzen Witwe, in einem armen Mädchen namens Laura versteckt hatte. Möglich dass sich später herausstellen mochte, dass er mal wieder Dusel gehabt hatte, dass er das Maul nicht aufbekommen hatte, denn man würde sich hier sicherlich wundern, wenn er öffentlich für die Lady Noir hier Partei ergriff. Nein, ihr Bündnis war deutlich wertvoller, solange niemand davon erfahren würde.
Im Augenblick wäre der Verborgene, ohnehin vor derartigem Publikum nicht der größte Redner vor dem Herrn, vermutlich sogar stumm geblieben, anstatt sich empört zu melden, wenn Meyye ihren Gedanken bezüglich der ersten Zacharii Krise ausgesprochen hätte, denn sie war mitnichten die einzige Anwesende die das Thema mit gemacht hatte.
Nur ganz leise konnte man seine Zähne vor Wut aufeinander mahlen hören, seit Enio Pareto aufgestanden war und den Raum verlassen hatte. Vermutlich würde man es unschönes Nosferatu Betriebsgeräusch abtun.
 
Sybille hörte sich den Bericht an und auch die Einwände von Meyye und Helena. Natürlich war dieser gefärbt, das mußte ja so sein, wenn man sich im besten Licht zeigen wollte. Sie für ihren Teil würde sich die Berichte geben lassen, das war klar.

"Interessant, aber was für eine Kathedrale und warum wußte Miss O'Niell schon früher von den Plagen", sagte sie dann. "Hat sonst keiner etwas zu sagen, wie ich gehört habe, gilt allerseits besonderer Dank der Leistung von Senior Pareto, von daher ist es ausgesprochen schade für die Stadt, dass dieser jetzt wegberufen wird. Ich würde gerne von anderen etwas über die Einschätzung hören, immerhin waren doch noch mehr als diese 3 Damen dabei, oder etwa nicht.

Man soll uns nicht nachsagen, wir hätten jemanden übergangen, bevor wir dann das weitere Vorgehen in den ausstehenden Sachen besprechen."
 
Ja, ist ja auch das Einfachste Pareto zu danken wenn er schon nicht mehr im Raum ist, dann kommt er nicht auf die absurde Idee mehr als den Wagen des Prinzen für die Deportation nach Irland als Lohn zu fordern. Auch etwas das man sich merken sollte.

"Ich bin völlig sicher das die ganze Domäne hervorragend gehalten hat, daher sollte man überlegen niemanden besonders hervorzuheben. In der Konföderierten Armee wurden während des Amerikanischen Bürgerkriegs auch keine Orden vergeben weil man davon ausging das alle Soldaten Helden waren."

Und außerdem haben die am Ende verloren.

"Die Fragen die uns zum Thema Zacharii beschäftigen sollen betreffen genau zwei Punkte: Erstens ist der Koldun nun endlich abschließend vernichtet und zweitens gibt es noch alte Seilschaften von ihm um die man sich kümmern sollte? Zum zweiten Punkt gibt es wohl bezüglich der Personen Prinz Buchet und Lord Johardo Zweifel soweit ich gehört habe?"
 
"Na sagen wir mal so, es gab schon welche, die haben mehr und welche, die haben weniger getan und vielleicht haben die die Konföderierten aus dem Grund verloren", gab Helena zurück. Es war nicht zu deuten, ob das Lächeln nun ernsthaft war. "Manches Mal wirkt ein wenig Lob wahre Wunder."

Sie blickte in die Runde.

"Wir hätten eigentlich gehofft, daß jemand von ihrem Format darauf eine Antwort geben könnte, ob er vernichtet ist und überhaupt vernichtet werden kann. Ich mit meinem beschränkten Verstand, würde denken, es kommt auf den Willen des Dämonen an.

Was Seilschaften angeht ... Nun, sicher hat sich Prinz Buchet schuldig gemacht, er hat sich ohne spezifisches Wissen darauf eingelassen, bei diesem Experiment mitzumachen, aber ich fürchte, von sowas kann sich keiner freisprechen, ich denke allerdings, daß Lord Johardo sich da besser ausgekannt hat und die Gefahren hätte besser einschätzen sollen.

Vielleicht hat Prinz Buchet auch gedacht, wenn ein Toreador an der Unsterblichkeit von Ziege mitgearbeitet hat, dann wäre es seine Aufgabe, alle Register zu ziehen um das Rätsel zu lösen, sie wissen, die Sache mit der Clansehre."
 
Ach so ein kleiner Lurker.. der zählt doch gar nicht, zumal er auf einer (nicht DER, sondern einer) Gegenseite stand bei Zachariis erstem Auftreten.. vielleicht ist da ja auch der Wunsch Vater des Gedanken, oder Meyye blendet ihn unbewusst gedanklich aus. Auch sie kann nicht an alles denken, zumal wenn sie THC im Blut hat und ein Malkavianer noch sein nichtchemisches LSD mit hineingemischt hat in ihre 'Gehirnchemie'.

Und dann Sybille.. welche Kathedrale? Die Metapher-Kathedrale, die aus den Hin- und Beweisen gegen Buchet und Johardo gebaut werden kann. Da hat die Ventrue (womöglich auch wegen Meyyes syntaktisch nicht ganz korrekten Ausdrucksweise) etwas falsch verstanden, so scheint es. "Weiß nich. Vielleicht die Zachariaskirche." murmelt sie dann nur noch dazu, dann als Helena die Sache konkreter anspricht lauter: "Steht alles in den Tagebüchern von Buchet. Da hat er selber beschrieben wie er Zach zurückgeholt hat für seine Wahnsinns-Experimente. Fragen Sie Frau de Groote." Der Blick der Gangrel fällt auf die Toreador, welche diese Tagebücher schließlich ausgewertet hat.
 
Antonia nickte leicht.
"Ja, es steht das eine oder andere in den Tagebüchern, aber nicht, dass Prinz Buchet Zacharii die Stadt überlassen wollte", sagte sie dann. "Es könnte allerdings sein, dass er an einem Punkt, einen Fehler in der Beurteilung gewisser Gefahren gemacht hat.

Ich bin der Meinung, das Rätsel um Ziege ist auf jeden Fall von Nöten. Was würden sie an seiner Stelle tun oder getan haben, Miss Meyye?"

Das war immer die Sache kritisieren war leicht, aber auf die Frage, was man selber tun würde, konnten die Kritiker keine Antwort geben.
 
Da muss sie ja schon fast wieder verächtlich schauen in Richtung der Harpye. Dass sich jetzt immer alle hervortun dabei, diesen skrupellosen Schwerverbrecher zu verteidigen und seine Schuld zu relativieren! Ihre Antwort sieht entsprechend aus: "Natürlich wollt er das nich, aber er is der Prinz! Er is für das Wohl der ganzen Stadt verantwortlich, und er hat Johardo dabei gehabt, den Lord der Tremere der jetz sogar noch was höheres is in Warschau, ein Meistermagier und was sonst noch alles... soll ich echt glauben, die beiden konnten nich vorhersehen was passieren würde? Ich kann Ihnen sagen was ich gemacht hätte, ich hätt diese Pandorasbüchse gar nich erst aufgemacht, die Dutzende von Kainiten und Tausende von Menschen gekillt hat, Zachs Geist da gelassen wo er war und nach anderen Wegen gesucht, hinter das Ziege-Geheimnis zu kommen!" Also echt.. als ob das jetzt so schwer zu beantworten gewesen wäre...
 
Grimm warf Helena einen kurzen Blick zu und lies sich nicht zweimal bitten.

"Was Ihre Frage nach der Vernichtung des Koldunen angeht Frau O´Niell hängt das davon ab ob Zacharii bereits vernichtet war bevor die Witwe von Hr. Pareto vernichtet wurde. Wenn sie ihn diableriert hat wie es in Miss McKinneys Bericht stand dürfte ihr endgültiger Tod auch jedes verbliebene Erinnerungsstück des Zacharii in ihrem Hirn vernichtet haben.
Was den Dämonen angeht besagen meine Kenntnisse das dieser seinen Teil des Paktes mit Zacharii in der Vergangenheit erfüllt hat als er ihn ins Leben zurückholte. Damit gehört ihm Zachs Seele, was ja von Dämonenseite das Ziel dieses Paktes ist. Warum sollte er ihn also jetzt wieder zurückschicken? Der Dämon hat Zach und wird ihn nicht wieder hergeben.
Weiterhin kann ich sagen das in der Geisterwelt die Spuren der Ereignisse der letzten Nächte noch spürbar sind, aber seit meinem Eintreffen schon nachgelassen haben. Das deutet darauf hin das die Geister langsam wiederkehren werden und nur an wenigen Plätzen an denen besonders Schlimmes geschah die Penumbra Narben zurckbehalten wird. Der Einfluss von Zacharii scheint mir vergagen zu sein."

Zum Thema Oliver Buchet würde Grimm nur ein kurzes Statement abgeben.

"Wie mir Prinz Galante und Mme. d´Auvergne sicher zustimmen ist ein Pakt mit einem Unhold ein Verrat an unserer Gesellschaft. Bedenkt man dann noch die Opfer und die geschwächte Maskerade kann dies kaum den Nutzen einer Untersuchung des Prinzen wegen seiner eigenen Neugier zur Kunstfertgkeit seines wohl längst vergangenen Clanbruders aufwiegen."
 
Antonia hob die Hand kurz.

"Einen Augenblick", sagte sie. "Jetzt macht die Aussage, dass die Macht von Zacharii von Tag zu Tag steigt sogar Sinn. Wenn es das Geschäft war, dass der Dämon ihm die Rückkehr ins Leben gestatten würde, dann war der vermutlich beim ersten Mal wirklich vernichtet, aber diese Sache hat ihn zurück gebracht. Keiner hatte und konnte damit rechnen."
Sie machte eine Pause.
"Prinz Buchet schreibt, dass er einen Plan hätte, Zacharii zu vernichten, es ist an keiner Stelle von einem Pakt die Rede, das sind Unterstellungen, für die es keinen Beweis gibt. Die Tagebücher enden 2006 mit dem Vermerk, dass in Zukunft Johardo die Aufzeichnungen weiterführen würde."

Das ließ sie dann einfach mal so im Raum stehen.
 
Es kostete ihn ein wenig Mühe die geistige Lähmung abzuschütteln, die ihn für einen Moment erfasst hatte, als die Ereignisse sich kurzzeitig überschlugen und Enio Pareto aus der Stadt schwemmten, aber auf seine Ratio war, glücklicherweise wieder, verlass. Sicher war der Italiener mit seinem knurrigem Charm und seiner raubautzigen Art, gepaart mit einem unerschütterlichem Vorrangehen, anpacken und selber machen jemand gewesen dem man folgen wollte. Natürlich hatte Lurker das Gefühl gehabt, dass man ein gutes Team war und sich tatsächlich, innerhalb gewisser Spielregeln, vertraute, aber am Ende aller Dinge war es doch ein Schachzug gewesen, oder? Ein Puzzlestück in seinem Plan den Clan der Verborgenen in dieser Stadt voranzubringen. Das war doch das Langzeitziel und nicht Freundschaften zu schließen. Enio sollte nur eines von Dutzenden Eisen im Feuer sein. Wenn eines heraus fiel, machte das einem anderem Platz, dass dann vielleicht mehr Hitze ab bekam und dadurch sogar stärker werden mochte. Selbst wenn nicht, war jetzt nicht der Zeitpunkt hinter dem Ittaker herzueilen und das schluchzende Liebchen am Bahnsteig zu geben. Hier war Primogenssitzung. Hier war Politik. Hier war Krieg. Der Nosferatu zwang seine Konzentration wieder zurück in die Bahnen die es hier benötigte. Gerade hatte die blaublütige Superblondine die Versammlung aufgerufen ein hastiges 'ich-war-auch-ganz-wichtig' in den Raum zu werfen. Ein netter Versuch um die profilierungssüchtigen zu ködern. Beinahe schade, dass Helena so früh abwiegelte, Lurker hätte gerne gesehen vor vorhechtete um ein paar Zoll Boden bei der neuen Obrigkeit gut zu machen. Er verzichtete gekonnt darauf sich auch in einem ähnlichem Bericht wie die Hexe zu ergehen.

Nach den 'Abenteuern der kleinen Hexe' hören sie nun im Spätprogramm 'die Geschichte von der mutigen Ratte'.

Wie schön dass sein Freund, der ätzende Humor, bei ihm war. Dann bot sich eine glänzende Gelegenheit, die noch viel besser war als mit den neuesten Eskapaden anzugeben. Eine Möglichkeit daran zu erinnern, dass einige Leute in diesem Raum hier keine frisch gewickelten Babys waren, sondern schon eine Runde gegen den Koldunen im Ring gestanden hatten und es jetzt sicher nicht nötig hatten zu erzählen was sie in den letzten Tagen alles ach so tolles geschafft hatten.

Zu diesem Zeitpunkt mussten wir alle davon ausgehen dass Zacharii vernichtet war, denn sein erster Fluch war gebrochen.

Sollten die Tremere doch jetzt mal ihren Spieler auf das Feld schicken und mit ein paar Orden blinken lassen, der auch schon in dieser Liga gespielt hatte. Zu schade wenn die Ersatzbank nur voller Möchtegerns war.
Hätte er gewusst, dass er damit auch Meyyes unausgesprochene Gedanken widerlegte, wäre er wohl recht nahe daran gewesen heute Nacht noch ein wenig feiern zu gehen.
 
"Nun, die Primogena der Gangrel sagte Oliver Buchet beschreibt in seinen Tagebüchern wie er Zacharii zurückgeholt hat. Warum sollte er das tun? Um ihn zu vernichten ja wohl kaum, denn er musste Zacharii ja für vernichtet halten und das zurückholen eines so gefährlichen und offensichtlich geistesgestörten Kainskindes wäre dann als grob fahrlässig zu bezeichnen und wiegt umso schwerer weil Oliver Buchet der Prinz von Finstertal war zu dieser Zeit.
Da sich nun aber offensichtlich die Aussagen widersprechen würde ich vorschlagen das jedes Primogen eine Kopie der Original - Tagebücher von Oliver Buchet erhält um sie zu studieren und sich selbst ein Bild zu machen, ich darf doch annehmen das alle des Lateinischen mächtig sind?"

Ich fress einen Besen wenn Meyye oder Malik das können, wahrscheinlich hätte sich Pareto auch nur mit der Verwandschaft zum Italienischen zu helfen gewusst. Mal sehen wer danach richtig zitiert und mit den Quellen argumentiert.

"Aber im Vordergrund sollte ja die Rettung des Manes stehen, bevor wir uns über mögliche Verfehlungen des Mannes in seinem Amt Gedanken machen. Was ist denn nun Fakt zum Verbleib des ehemaligen Prinzen?"
 
"Die Primogena der Gangrel hat die Tagebücher nie in der Hand gehabt", entgegnete Helena. "Keine Ahnung, wo sie das her hat. Er hat es mit Sicherheit nicht getan, Prinz Buchet ist in seine Kunst vernarrt, aber eines ist er mit Sicherheit nicht, dumm."
Wie sie wohl reagieren würde, wenn man ihr umgekehrt vorwerfen würde, daß sie die Stadt an die Werwölfe verraten hatte und somit an der ganzen Misere schuld war?
"Aber es stimmt, wir sollten ihn wirklich fragen und er ist unschuldig, solange seine Schuld nicht bewiesen ist und das geht nur in seinem Beisein."
Sie blickte zu Antonia.
"Kannst du uns die Kopien besorgen?"
 
"Kann ich, würde einige Stunden dauern, alles zu kopieren und einige Nächte alles zu lesen, wobei das Meiste ziemlich uninteressant ist, wenn es nur um diese Sache geht, allerdings nehme ich an, dass zumindest Miss Meyye, behaupten würde, dass ich genau das rausgelassen habe", erwiderte Antonia.

Es war selbstverständlich Helena so zu antworten, sie war für sie eine Toreador und auch ihre Primogena, da konnten Galante und Sybille sagen, was sie wollten.

"Eine Zusammenfassung mit Zitaten, sollte ich auf meinem Rechner haben, falls dies jemandem reicht."
 
Die Dinge, die der Tremere über das Umbra sagt, sind interessant, und könnten tatsächlich zur besten Nachricht dieser Nacht, ach was, des ganzen Jahrhunderts werden. Dann überrascht er sie auch noch indem er ihr zustimmt.. also, so irgendwie, vielleicht ist ja noch ein Haken dabei, aber grundsätzlich könnte er als Neuankömmling und Nicht-Torrie vielleicht ja tatsächlich objektiv sein.

Im Gegensatz natürlich zu Antonia. Meyye weiß gar nicht sicher, dass das in den Tagebüchern steht was sie da herausgelesen hat.. für sie gibt es auch ohne die Bücher genügend Indizien, die ihr auf jeden Fall sagen dass Buchet den Tod all dieser Menschen und Kainiten zumindest billigend in Kauf genommen hat. Antonias Abwiegeln und Grimms Vorstoß, der ja wohl vor allem dazu dient, sie und die anderen ohne Gymnasium aussen vor zu lassen, kann sie daher wegstecken. Helena wird da schon deutlicher und bekommt nur noch ein Schnauben von ihr. Immerhin nickt sie Antonia noch zustimmend zu. "Die sin' doch jetz schon manipuliert." gibt sie sich überzeugt.

Was den Aufenthaltsort des Prinzen angeht, kann sie den neuen Obertremere erhellen: "Der is vermutlich in der alten Mine von Finsterburg. Da haben die Spiralentänzer ihr Hauptquartier. Ein Grund mehr, die endlich mal auszuräuchern." Erfreuliche Aussichten, aber immerhin jetzt das Thema das ihr besonders am Herzen liegt.
 
Malik lehnte sich mal wieder in seinem Stuhl zurück, verschränkte die Arme und hörte den Anderen zu. Da er noch relativ frisch in der Stadt war, waren viele Fakten auch noch für ihn neu und er fühlte sich auch nicht angesprochen, als gefragt wurde, ob jemand noch etwas hinzufügen wollte.
Was sollte er auch sagen? Die Ermittlungen hatten größtenteils andere übernommen und er war meist nur bei den Kämpfen dabei gewesen oder hatte sich um andere Dinge gekümmert. Daher hüllte sich der Schwarze in Schweigen.

Als dann das Gespräch auf das Tagebuch kam und dass jeder eine Kopie bekommen sollte, zog er bei dem Kommentar des Oberhexers eine Augenbraue hoch. Die Geißel hatte nie vor dieses Tagebuch zu lesen, selbst wenn es in einer Sprache gewesen wäre, die er kannte. Warum sollte er sich auch die Mühe machen? Er war kein Detektiv oder so, sondern ein Aktivposten, der für Ordnung sorgen würde, wenn man ihm den Ort zeigen würde und das Ziel nennen würde.

Doch musste er als neuer Primogen wohl oder übel ein wenig Politik betreiben, doch das würde er langsam angehen lassen. Er hatte Zeit...

Bei den Gespräch über die Miene, hörte er dann etwas mehr zu. Endlich mal ein Job, der sich interessant anhört! Malik würde auf jeden Fall bei der Miene dabei sein, dann konnte man ihn wenigstens nicht mit anderen Problemen zubomben.
 
Grimm betrachtete Antonia und Meyye aus halb geschlossenen Augen. Er hatte es sich in seinem Besprechungsstuhl bequem gemacht, seine Hände waren mit den Fingerspitzen in Form eines Dreiecks vor dem Gesicht gefaltet. Der Mann wirkte entspannt und nachdenklich, vielleicht auch lauernd.

"Nun, Frau Meyye, ich denke einige von uns wären durchaus erfahren genug, um auch ohne Auspex Veränderungen an den Texten in den Büchern von Oliver Buchet zu entdecken. Schreibstil und Wortwahl differieren in gewissen Abweichungen von Autor zu Autor, so etwas fälscht man nicht in wenigen Nächten, zumindest nicht überzeugend. Es gibt ja weiterhin keinen Grund etwas zu fälschen, denn Oliver Buchet ist ja unschuldig."

Blitzte da in Grimms Gesicht etwas wie eine Spur Humor auf der nur für Meyye sichtbar war? Der Ton des Tremere war jedenfalls glatt und ohne Spur von Zweifeln oder Zynismus.

"Aber sprechen wir doch lieber über diese Spiraltänzer - was sind das für Wesen, was unterscheidet sie von den anderen Werwölfen? Wie kann man ihnen beikommen? Wie viele sind es und können wir von den anderen Lupinen Unterstützung erwarten? Was ist über diese Miene bekannt und woher wissen wir das Buchet wirklich dort ist?"
 
"Diese Information konnten wir der Aussage von Herrn Stahl entnehmen, der dorthin verschleppt worden war und offenbar mit dem überlebenden Guhl des Prinzen Romero sprach." ließ Caitlin verlauten. Sie hatte der Disskussion still zugehört. Ihr Bericht war nicht verissen worden, immerhin. Klar hatte sie das ein oder andere ausgelassen, das meiste davon sogar ungewollt, aber es war dermaßen viel in kürzester Zeit passiert, da war es kaum möglich, alles perfekt in eine diplomatische Reihenfolge zu bringen.
"Herr Stahl ist der bisherige Primogen des Clans der Könige und hat schwere Verletzungen davon getragen, die Ihn an der Ausübung seines Amtes hindern. Auf sein Wort ist aber Verlass, davon bin ich absolut überzeugt." Caitlin blickte kurz in die Runde und blieb dann an Sybille hängen. Klar hatten sie und Stahl kurze Startschwierigkeiten gehabt, was in seinem unverhältnissmäßigen Wutausbruch im Park Ziege gegenüber begründet war, aber sie hatte ihn anschließend als verlässlich kennengelernt. Und so war ihr Tonfall sicher und überzeugt.
 
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