[12.05.2008] Die Sitzung des alten Rates mit neuen Mitspielern

....und der Primogena Honorable vorzulegen....

So war es denn offiziell wieder ihr Titel. Dennoch gelang es Caitlin nicht wirklich sich zu freuen. Sie hatte keinen Plan gehabt und nur reagiert. Eines hatte sie aber gelernt: Nie wieder. Soll er doch das nächste mal verrecken, sie würde sich niemals wieder zwischen ihn und irgendeinem Angreifer stellen. Ihr wurde sofort klar, wie kindisch und jämmerlich dieser Gedanke war. Aber er tat gut.

Rückblickend war der Diskussionsverlauf sehr überraschen verlaufen. Gut, dass ein Malk der Meinung war, Caitlin könnte keinen Irrsinn erkennen, war klar und wurde von ihr völlig ignoriert. Unnötig sich darüber aufzuregen. Grimm war ihr Verteidiger? Wie kam das. Auch wenn er ihr Clansbruder war, das war überraschend und so verarbeitete sie diese Information erst einmal ohne darauf zu reagieren, zumal sie bereits von Lurkes Reaktion aus den Socken gehauen war. Seltsam und gar nicht typisch für ihn, sie zu verteidigen. Hatte er den seltsamen Drang, die Schwachen zu beschützen und fühlte, dass Caitlin in dem Moment Schutz brauchte? Dieser erste Gedanke kam ihr so absurd vor, dass sie ihn gleich wieder vergaß.

Sie nickte schweigsam, als der Prinz ihr die Strafe auferlegte, von nun an vorerst auf Gabriel verzichten musste. Das lies zwei Rückschlüsse zu: Die Ventrue hatte erkannt wie viel ihr an Gabriel lag – er ist eher ein Sohn/Familienmitglied denn ein Guhl – oder, und das war weitaus wahrscheinlicher – sie kam mit der Arbeit in der Akademie nicht zurecht und brauchte Hilfe. Nun, sie hätte Fragen können, aber egal. Es war seine Chance, sich seinen Platz unter den Kainiten zu verdienen. Caitlin konnte nur hoffen, dass dem Guhl nichts passierte, wenn der Spuk vorbei war. Schließlich dürfte er zuviel wissen. Was sie zu einem anderen Problem brachte: Wie schützte sie den Verstand des Guhls vor der Beeinflussung durch die Ventrue? Sie dürfte Zeit genug haben, Gabriel zu konditionieren.

Caitlin dachte ein wenig nach, während sie am Fenster des Sitzungssaales stand und hinausblickte. Sie kam zu dem Schluss, dass sie wohl Grimm bitten musste, ihr zu helfen, wenn er denn höher in der Generation war, als sie selbst. Aber das bedeutete auch, dass sie ihm gleichzeitig vertrauen musste, denn sie würde nichts entfernen können. Scheußlich.

Sie hatte endlich die letzten Reste nebliger Erinnerung, und wirren Gedankenguts verdrängt und ihr Geist fühlte sich wieder klar und stabil an. Auch ihre Gefühle hatte sie endlich wieder im Griff, ihr schauderte es bei der Erinnerung an die vergangenen Minuten. So impulsiv, so leichtsinnig und derart emotional hatte sie seit Jahrzehnten nicht mehr reagiert. Sie war sich nicht sicher, ob der alte Malk allein Schuld hatte. Samedies Liebeswochen steckten ihr noch ganz schon in den Knochen.

Die Regentin atmete einmal tief durch und sah auf die Uhr. Verdammt, noch weitere 5 Minuten Pause. Da geblieben war eigentlich nur Enio und so gesellte sie sich zu ihm an den Tisch zurück.

„Hey, es läuft doch gut. Du kannst dich zurücklehnen und die Zeit genießen, wo Vorträge zur Aufarbeitung der Vergangenheit gehalten und Berichte geschrieben werden, anstatt die Spiraltänzer ins Nivana zu befördern und den Typen, der unseren Rat grade angegriffen hat zur Strecke zu bringen.“ Caitlin lächelte ironisch.
 
Enio versuchte sogar für ein paar Momente das zu verstehen was Galante ihm entgegnete aber er gab nach kurzer Zeit auf, da er nicht erkennen konnte wo er ihn oder die Ventruearchontin geduzt hatte. Enio hatte nunmal eine andere Art der Kommunikation und sah unter einem „Sagt mal…“ keine saloppe Anrede, die mit einem „Hey Du!“ verglichen werden konnte. Warscheinlich hätte er ihm jetzt entgegenen müssen, daß er doch nur beabsichtigt hatte mehr als förmlich zu sein und ihn mit „Ihr“ anzusprechen. So hat es doch warscheinlich „Sagt mal euer Hochwohlgeboren…“ heißen sollen. Odersoähnlich!

Aber statt etwas auf Galantes Erwiederung zu sagen schüttelte Enio nur resignierend den Kopf und setzte sich wieder. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Die Archonten mußten doch erkennen was hier gerade vorgegangen war und konnten doch nicht so ohne Weiteres einfach zur Tagesordnung übergehen. Vielleicht war es ein größerer Fehler die Macht an diese Puppen abzugeben als Enio im Vorfeld gedacht hatte. Er war irgendwie immer noch optimistisch geblieben aber das verschwand, mit jeder Sekunde die verstrich, ein bißchen mehr. Hörbar und nicht darum bemüht den letzten Kommentar für sich zu behalten fügte er beim Hinsetzen noch hinzu: „Jawohlja! Ganz wie belieben. Wir werden sicherlich eine neue Redewendung in der vampirischen Gesellschaft einführen die so ähnlich klingen wird wie In Finstertal war Gehenna bekannt dafür, daß es zwar endgültig war aber wenigstens die Form warte, höflich blieb und auf eine überkorrekte Anrede wert gelegt hatte.

Der Brujah kochte innerlich vor Wut. Er würde jetzt hingehen wo man ihn hin schickte… Hauptsache es gab da etwas zu zerstören. Am besten etwas, das sich wehrte. Sinnloses Herumgesitze! Die Regentin gesellte sich dann irgendwann zu Enio, der vor sich hingahrte und immer noch auf der Suche war für ein Ventil seines Zorns. Die Tremere würde dafür wohl eher schlecht dienlich sein. „Verdammter Dreck! Das ist doch ein schlechter Scherz oder?! Wir hätten sie doch gleich aus der Stadt werfen wollen als sie hier angekommen sind. Verdammte Idioten. Aber warscheinlich hast du recht und ich sollte mich nicht aufregen. Im Prinzip reicht es ja wenn ich hinterher den Bericht lese. Und wenn der nix taugt kann ich ihn immer noch als Einlage für mein Katzenklo verwenden. Was für ein Alptraum!“ Immerhin tauschten Enio und Caitlin hier wirklich wichtige Informationen aus. Die Regentin hatte gerade mitbekommen, daß Enio eine Katze hatte. Süß oder? Gab es wichtigeres in Finstertal?!
 
Caitlin lächelte müde. Soso, der Raubeinige Brujah hatte eine Katze, war wirlich eine Sensationelle Neuigkeit, die ihr Weltbild über den Haufen warf. Oder so ähnlich. Und das wo man die Katze wohl eher ihr, also der Hexe zugetraut hätte. "Der Malk, meinst du, er hat wirklich Gehenna angekündigt? Glaubst du an diese Theorie? Weil ich mach mir persönlich mehr Sorgen, das einige andere Kainiten von Finstertal ihm Glauben schenken und sich eine neue Gruppierung hier bildet. Und das er skrupellos ist, hat sein heutiger Auftritt ja gezeigt."
 
Grimm blieb nachdem der Prinz sich zurückgezogen hatte in seinem Stuhl sitzen, die Augen geschlossen, sein Fingerspitzen gegeneinander gelegt. Er hörte am Rande die kleinlichen Bemerkungen von Caitlin und Enio auch ohne sich auf Auspex verlassen zu müssen.

Meine Güte was für eine Horde von unreifen Kindern. Ist denen wirklich nicht klar warum Galante sich so verhält? Der Prinz ist Archont und die Camarilla verneint alles zum Thema Gehenna. Galante darf diesem Kerl kein glaubhaftes Interesse entgegenbringen. Er muss ihn als Irren abstempeln der eben nur irre ist und kein Prophet. Wahrscheinlich stimmt das sogar. Außerdem würde ich vor diesem Haufen hier auch nicht die Blutjagd organisieren, jeder denkt er hat mitzureden aber alle zusammen wären nicht in der Lage ein Flohtreffen auf einem Hund zu organisieren. So was schimpft sich dann Ahn.

Grimm öffnete die Augen und warf Caitlin einen kurzen warnenden Blick zu und berührte wie zufällig mit einem rechten Zeigefinger seine Lippen. Wenn die so weitermachte redete sie Haus und Clan Tremere noch um seine zweite Stimme.

Wer sagt denn das Galante nicht an der Tür lauscht. Caitlin hat verdammt nochmal im Elysium Thaumaturgie angewendet. Dann hat sie sich undiplomatisch verhalten und zwei Ahnen die ihr Gesicht wahren mussten gegen sich aufgebracht. Galante hat letztlich sehr maßvoll reagiert. Ich muss Caitlin noch einmal klar machen das Sybille und Galante ein gewisses Verhalten erwarten und kumpelhafte Einbindungen wie bei Pareto vorhin lässt sich ein Mann wie der nicht gefallen, zumal es eine Art des Umgangs ist, die ihn wie Paretos Kumpel erscheinen lässt und nicht wie den Prinz der Domäne. Es ist augenscheinlich das hier außer Johardo, Buchet und Leuten wie diesen Kuragin und Mahler niemand mit richtigen Ahnen im Amt Erfahrung hat. Umso interessanter das die Domäne mit einem Unhold wie diesem Zacharii alleine fertig geworden ist. Die Leute haben Potential aber sind auch so an Katastrophen gewohnt das Gehenna für die kein Märchen aus alter Zeit ist wie Adam und Eva sondern ihnen wie eine hässliche Realität vorkommt. Mal sehen ob sich das ausnutzen lässt.
 
Ohne sich irgendwie um andere Kainiten oder gar Sterbliche zu kümmern geht Meyye zum nächsten Raum, in dem sich zumindest ein Waschbecken vermuten lässt. Ob sich die unbedarften Menschen wundern wieviele dieser Gestalten in ihrer Mitte sich plötzlich seltsam benehmen und, schlimmer, blutige Tränen weinen? Kai und andere mit seinen Fähigkeiten werden einiges an Arbeit haben. Darum sollten sich diese Camarilla-Marionetten da drinnen mal kümmern! Nicht zu fassen dass sie sich mal Hoffnung gemacht hat, jetzt würde vielleicht ein etwas frischerer Wind wehen... alles was sie hört ist Gerichtsverhandlung gegen Noir, Johardo und Buchet 'anhören' und ansonsten das übliche Gezanke, nur schlimmer. So sehr sie es hasst, das denken zu müssen, aber: Vielleicht wäre Enio doch der bessere Prinz gewesen. Himmel, langsam darf sie wirklich damit aufhören und sich seine miesen Seiten wieder bewußter machen. So wenige sind das ja gar nicht.

Angekommen dreht sie das Wasser auf und wäscht sich erstmal die Hände, ehe sie in den Spiegel starrt und das was ihr da entgegenstiert nach Blutspuren absucht. Auch denen rückt sie dann mit Wasser zuleibe. Was für ein Mist.. was für ein ganz grosser verdammter Mist! Da steht sie, in einem ihr immer unpassender vorkommenden weissen Kleid, mit lächerlichen Schuhen, inmitten einer Veranstaltung die ihr nichts zu sagen hat. Der Gedanke, wieder in diese Primogenssitzung hinein zu müssen fühlt sich an wie der Brechreiz aus sterblichen Tagen. Aber da sind noch immer viele Spiralentänzer, Stark und Buchet, die auf ihre Krallen warten. Die werden sich nicht in einer Reihe aufstellen, soviel ist sicher. Allein schafft sie das nicht.

Also geht sie wieder zurück in den Saal, wo sich noch nicht viel geändert hat. Es haben sich kleine Grüppchen gebildet, hier und da, die irgendwas miteinander tuscheln.. alles, nur nicht zielführend. Sie fragt sich kurz, warum sie nicht dem alten Mann nachgerannt oder ihn zumindest gesucht hat.. aber wie sinnvoll ist das bei einem Malkavianer - wenn er einer ist? Sie hat dieses Auspex nicht.. sie würde ihn nie finden, wenn er nicht will. Gehenna.. wenn es kommt, kann sie es ohnehin nicht verhindern, sie kann nur das beste aus der verbliebenen Zeit machen. Das Beste nicht für sich, sondern für die Stadt, sonst wäre sie wohl kaum hier.
 
Nachdem Helena dafür gesorgt hatte, daß draußen wenigstens wieder einigermassen Ruhe war und dafür sorgte, daß die Kainskinder eine Möglichkeit hatten, der Situation zu entfliehen, hatte sie tatsächlich draußen einen prüfenden Blick in den Himmel geworfen und hatte beruhigt fest gestellt, daß (noch) nichts von einem verdächtigen roten Stern zu sehen war. War auch der Clan Caitiff ein Zeichen? Möglich, aber deswegen würde sie die Idee doch nicht einfach so wieder aufgeben.

Mit langsamen, aber festen Schritten betrat sie den Besprechungsraum wieder und sah sich um, einige waren wieder da oder waren garnicht raus gegangen, war sie die einzige außer Lurker der die Leute draußen wichtig waren? Fast schien es so.

"Auch wenn ihr mich jetzt gleich lyncht, aber ich habe die Leute draußen ins Café geschickt und werde ihnen dort entsprechend Getränke geben lassen, damit sie sich nicht wegen des Blutgeruchs gegenseitig an die Gurgel gehen", sagte sie. "Ich habe Herrn Ben Levy und Kiera damit beauftragt, sich darum zu kümmern."

Zeigte sich gerade, wem die Hüterin traute?
 
Caitlin hatte das Zeichen des Alten bemerkt, natürlich, sie würde ihn niemals völlig aus den Augen lassen, er war gefährlich. Sofort ging sie innerlich durch was sie gesagt hatte und fand eigentlich nichts Verwerfliches. Nicht mit einem Wort deutete sie an, dass sie an diesen Gehennagedanken glaubte - im Gegenteil, sie machte sich doch nur Sorgen, wie andere darauf reagieren könnten. Aber wurscht. Sie war es echt leid, jedes Wort vorher auf die Goldwaage zu legen um zu sehen, ob man ihr einen Strick draus drehen könnte. Manchmal war Politik nur anstrengend.

Sie sah kurz hoch, als Helena hereinkam und nickte dieser dankbar zu. „Das ist eine sinnvolle Sache, geht es den anderen draußen gut? Ich nehme an, es hat sie auch getroffen?“ Caitlin sah mittlerweile wieder vorzeigbar aus. Die Blutspuren in ihren Augen waren verschwunden und auch der gehetzte und verwirrte Ausdruck in ihrem Gesicht war wieder durch die gewohnte Ruhe und Selbstbeherrschung ersetzt worden.
 
Enio machte sich keinerlei Gedanken über den anderen anwesenden Tremere. Es hat auch noch niemand für notwendig gehalten Grimm dem Sheriff und Brujah-Primogen vorzustellen noch hatte er das selber gemacht. Umgangsformen… Höflichkeit… Etikette… Blablabla die hohen Clans legten offenbar das Niveau ihrer Umgangsformen ständig aufs neue fest und bestimmten willkürlich was richtig und falsch war. Enio war der letzte der sich allzu viel Gedanken darum machte. Grimm war zunächst nur einer von vielen. In den wenigen Jahren seit er in Finstertal war, hatte er viele kommen und wieder gehen sehen. Ein paar hatten tatsächlich einfach die Stadt verlassen. Die meisten aber waren trotz großer Worte und abgehobene Gehabe in einem Haufen Asche verendet. Viele von ihnen hatten vorher noch den Graf Rotz raushängen lassen und ordentlich Vorschußlorbeeren vor sich selbst ausgestreut. Aus was für einem Holz der Tremere geschnitzt war und ob er noch irgendetwas nützliches für die Stadt tat mußte sich noch zeigen. Vielleicht war er aber auch nur hinter Ziege her. Das der eine oder andere Hexenmeister sich wegen dem Wiedergänger hier noch blicken lassen würde war Enio eigentlich klar gewesen. Obwohl er ja innständig gehofft hatte, daß der Hund von Johardo höchstpersönlich hier vorbei schauen würde. Weihnachten und Ostern fielen nunmal nie auf ein und den selben Tag.

Enio sah zu Caitlin als sie ihre Sorgen über die Prophezeihung von sich gab. Der Brujah schüttelte den Kopf. „Nein. Für mich ist das alles totaler Mumpiz. Diese Gehennagrüze hör ich jetzt schon seit ich erschaffen wurde und sie ist mit keinem Jahrzehnt das vergangen ist interessanter geworden. Seis drum… was zählt ist aber die Raktion auf die Mehrheit der Kainskinder. Einige sind da wohl empfindlicher als andere.“ Eigentlich war es ja witzig nicht an Gehenna zu glauben und dann die Blutsauger als Kainskinder zu bezeichnen. Enio entging die eigenen Pointe.

„Ich weiß nicht ob du Fabian Maler noch kennengelernt hast aber der hat mir vor einiger Zeit von Typen… untoten Typen berichtet, die hier in Finstertal ihr Unwesen treiben. Naja zumindest haben sie ihm ein Angebot zur Errettung gemacht und ebenfalls von Gehenna geschwafelt. Leider hat man von denen seither nichts mehr gehört und niemand hatte einen Ansatz für Recherchen. Fabian war sich aber ziemlich sicher, daß der Typ, der ihn aufgesucht hat ne recht alte Nummer war. Er war wohl äußerst gut darin sich zu verschleiern und der Wahrnehmung zu enziehen. Dazu kam, daß nachher die Erinnerung an die Person stark verblasste und deshalb mein ehemaliger Clansbruder sich nur noch vage an die ganze Begegnung erinnert hat. Ich habe mich erkundigt und es besteht die Möglichkeit, daß es unter Umständen so mächtige Ausprägungen des Tarnens gibt, daß man sich im Nachhinein kaum noch an den Gesprächspartner erinnert. Erschreckend! Ich hab natürlich keine Ahnung ob das mit dem Penner von grad eben zusammenhängt aber das Gehennagesabbel hat zumindest gepaßt.“ Es gab leider noch einige unagetastete Baustellen in Finstertal. Die kamen ja zu den akuten Problemen noch hinzu. Galante würde eine lange Liste machen müssen. Die Gehennatypen, Tänzer, Stark, Ziege, Die Irrenanstalt und was auch immer da vor sich ging, die Vampire, die Helena und Ferdinand angegriffen hatten als sie Miguel geborgen hatten und natürlich diese verdammte Zachariaskirche und Zachs Fleischtempelreste unterhalb des Schrottplatzes. Ja… es gab eine Menge zu tun.

Enio zuckte die Schultern als Helena berichtete, daß sie die anderen weg geschickt hatte. Der Sheriff machte sich keine Gedanken darüber ob das jetzt clever war oder ob das überhaupt die Aufgabe von Helena war. Sie hatte entschieden und Enio war über jeden froh, der selber Entscheidungen traf und nicht nur mit Fragen und Probleme kam. Ob Galante und die Ventrue das ebenso sehen würde blieb zu hoffen.
 
Galante

Der Prinz betrat relativ pünktlich wieder den Sitzungssaal und ergriff sofort das Wort.

"Meine Herrschaften, ich wurde unterrichtet das dieser Maskeradebrecher auch im Saal für Aufregung gesorgt hat und das vordem gesamten Personal. Einige Leute dort draussen sind bemüht es unter Kontrolle zu halten, aber es sind nicht genügend Personen mit den geeigneten Fähigkeiten der Beherrschung um die Menschen alles vergessen lassen zu können. Ich bitte die Anwesenden Ratsmitglieder die dazu in der Lage sind Mme. d´Auvergne und mich dabei zu unterstützen die Maskerade zu wahren."

Ohne weiteren Kommentar ging Galante nach draussen in den Ballsaal.
 
Helena ging nicht mit, mit Beherrschung hatte sie nichts am Hut, sie liebte dafür Präsenz, so war ihre Anwesenheit draußen nicht so wichtig und was war mit den Tremere, waren die beiden sich einfach zu fein?

Na schön, wenn dem so war, sollte es halt so sein.
 
Caitlin hatte eben geantwortet: "Nein, ich kannte Mahler nicht, ich hatte nur die traurige Aufgabe ihn auf die Liste der vermissten Kaniskinder zu setzen," als sie von Galante quasi unterbrochen wurde. Sie fügte hinzu: "Entschuldige mich, bitte" und folgte dem Interimsprinzen umgehend in den Ballsaal um bei der Maskeradewahrung zu helfen. Das war eindeutig vorrangiger als eine Sitzung und sie scheute auch nicht, den Anwesenden zu offenbaren, dass sie über solche Fähigkeiten verfügte. Es gab wichtigeres und ein "zu fein für etwas", gab es in ihrem Wortschatz nicht.
 
Sybille hatte die Nachricht von Moishe bekommen und machte sich dann auch sogleich auf dem Weg, das durfte auf keinen Fall geschehen. Dass Helena verkündete, sie wollte die Kainskinder hier wegbringen, wußte sie zwar nicht so recht, was sie davon halten sollte, dass schon wieder Entscheidungen getroffen wurden ohne sie vorher zu unterrichten, doch es stimmte, die Sterblichen mußte beruhigt werden und es durfte sich keiner an das Geschehen erinnern.

Wenn sie draußen ankam, würden sich wohl gerade sehen, wie jeder nach Gutdünken irgendwelche Menschen beherrschte. Das konnte ja was werden.
 
Und auch Amanda bekam irgendwann mit, das die ganze Angelegenheit nicht nur den Duke und sie heimgesucht hatte. Zwar hatte sie keiner gefragt, wahrscheinlich, weil sie hier noch keiner richtig kannte, aber sie war nicht dumm genug, um nicht zu merken, was das für die Maskerade bedeutete.
"Sag mal, Duke, könntest du mir vielleicht helfen ?" fragte sie den Großen. "Die Leute hier haben viel mehr gesehen, als gut für sie ist. Es wäre besser für sie, wenn ihnen jemand bei vergessen helfen würde.
Jemand wie ich." Sie zwinkerte ihm zu.
"Aber wenn nun unbedingt wer darauf besteht, sich zu erinnern, dann würde uns ein patentierter Brujahnarkosehammer sicherlich die notwendige Zeit verschaffen, dem Ärmsten zu helfen.
Komm, laß uns mal was gutes tun !"
Und so kam sie mit dem Riesen am Arm zu der d'Auvergne, als diese gerade aus dem Sitzungssaal kam, knickste ihr vornehmes Ventrueknicksen und bot sich an. Dabei behielt sie den Arm des Brujah in ihrer eigenen Armbeuge und zog ihn sanft zu einer Verbeugung mit runter. Zumindest versuchte sie es. Wenn der Große nicht wollte, dann zog den nicht viel. Weder runter noch sonstwohin.
"Madame," sagte sie, "bitte entschuldigen sie, aber aufgrund meines noch fehlenden Dossiers, ist ihnen vielleicht noch nicht bekannt, in welchen Künsten Herr Finnlay mich geschult hat, aber in dieser Situation könnte ich sicherlich nützlich sein.
Bitte verfügen sie über mich, Madame."
Das war nunmal das Los eines Ventrue. Es gab nichts, was einen Ventrue nichts anging und nichts, worum er sich nicht irgendwie kümmern mußte.
 
Grimm nickte zum Befehl des Prinzen kurz bejahend, stand sofort auf und folgte Galante und den anderen nach draussen um das Seinige zu tun.
 
"Schön, dass sie helfen wollen." Sybille sah sich um und schüttelte den Kopf. "Es wäre nur schön, wenn nicht jeder nach eigenem Gutdünken einfach machen würden, sondern das alle die selben Erinnerungen verteilen."

Hatte Helena nicht behauptet, sie hätte Moishe beauftragt und der dann sie und Galante gebeten, mit höheren Kräften zu arbeiten? Schien wohl nicht angekommen zu sein.

Sie überflutete den Raum mit ihrer Präsenz, der alle in ihren Bann ziehen würde und so, dass sie alle anschauen würden.

Galante würde schon verstehen, was sie vorhatte.
 
"Selbstverständlich, Madame," konnte Amanda noch sagen und war dann weit mehr von den Worten der Archontin beeindruckt, als es hätte sein sollen. Aber wie hätte sie auch nicht ? Diese Frau war eine Königin. Selbst Queen Anne hätte es nicht besser machen können.
Wunderbar, soetwas miterleben zu können.
 
Helena sah den Tremere hinterher, schön, sie halfen doch, da draußen würde sie sich bestimmt nicht einmischen, das war deren Metier, jeder sollte tun, was er am besten konnte, dann würde es auch funktionieren.

Sie sah kurz zu den anderen Verbleibenen. Dann rief sie bei Maya und auch bei Sophia an, sie sollten alles vorbereiten.

Eine andere Sache, war das Musikinstrument auf dem Tisch, es wäre vermutlich perfekt für Kiera oder vielleicht auch für Noir um etwas über den Malkavianer herauszufinden.

"Hat einer von euch etwas dagegen, wenn ich das Beweisstück sicherstelle, es sollte bestimmt bei der Bestimmung des Angreifers nützlich sein." Wobei sie das Wort Angreifer in einer Art aussprach, als ob sie nicht sicher war, daß es einer war, eigentlich sah sie es nicht als solcher. Malkavianerkommunikation hatte hin und wieder schon mal Nebenwirkungen.
 
Galante

Niemand hatte etwas dagegen das sich Helena der Gitarre annahm. Der Prinz bestätigte das auch noch einmal als er schließlich mit den restlichen Primogenen aus dem Ballsaal zurückkahm um die Sitzung wieder aufzunehmen.
Galante nahm wieder am Kopfende des Tisches Platz und eröffnete von Neuem die Sitzung.

"Meine Damen und Herren, bevor wir mit der Tagesordnung fortfahren hier die offizielle Sprechweise zu diesem Vorfall die bei Fragen weitergegeben werden kann.
Die heutige Veranstaltung wurde von einem unbekannten Kainskind vermutlich vom Blut der Malkavianer gestört. Sheriff, Geißel und Statthalterin werden angewiesen Nachforschungen anzustellen und den Unbekannten zu ergreifen, so dass er vor dieses Gremium zur Aburteilung gebracht werden kann.
Das zum offiziellen Teil. Ich möchte von niemandem aus diesem Kreis hören das er den Unsinn weitergibt den der Mann zusammensalbadert hat oder Kommentare dazu abgibt. Wir werdem dem Kerl keine unangebrachte Autorität gewähren indem wir dieses Gewäsch als Prophezeihung werten oder bezeichnen.
Herr Trapper und Hr. Pareto bleiben bitte am Ende der Sitzung noch hier um diese Angelegenheit kurz mit mir zu besprechen.
Damit nun weiter zur Tagesordnung und zu den Fakten um den Kampf gegen Zacharii und dem Verbleib von Prinz Oliver Buchet. Bitte fassen Sie die Ereignisse für uns zusammen soweit Ihnen Fakten vorliegen Miss McKinney."

Galante wartete darauf das Caitlin sich soweit sammelte und mit Ihrem Bericht begann.
 
Während der letzten Worte des Archonten würde dessen Handy klingeln oder vibrieren, jedenfalls würde es mehr als aufdringlich sein.
 
Helena bedankte sich für die Erlaubnis das Instrument an sich zu nehmen und packte es, ohne es mit blossen Händen zu berühren in das Halbcape, das sie von ihrem Gewand entfernte.

Natürlich würde sie nichts erzählen, das hatte sie damals schon Buchet versprochen, aber sie tat es nicht, weil sie nicht hinter solchen Dingen wie Kain und ähnlichen anderen Konzepten oder Gehenna stehen würde, sondern nur, weil die Camarilla sie sonst bestraft hätte, doch so unter der Hand, waren von ihr durchaus Informationen zu bekommen.

Dann kam ein Telefonat dazwischen, ja wurde das denn heute noch was?
 
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