Rudolf war noch dabei den Ausbruch von Gewalt seitens des Herzogs einzuschätzen und diesen zu beobachten, Ein Brujah der sich einen Adelstitel verpasst? Willkommen in Finstertal!, als er von Marta angesprochen wurde. Da sie ein weibliches Wesen und nicht gerade hässlich war, wurde sie aus diesem Anlass nochmals von oben bis unten betrachtet, wenn auch nur einen Lidschlag lang, schließlich wäre es unhöflich gewesen das Gespräch stocken zu lassen. Natürlich hatte er sie schon vorher bemerkt und gemustert, immerhin fehlte ja die heftigste weibliche Konkurrenz aus dem Ballsaal. Und natürlich hatte er sich gleich ein paar Vorurteile zurecht gelegt, damit es auch mit der Kommunikation klappte. Sieht wirklich harmlos und zerbrechlich aus. Bestimmt eine Toreador, die von dir erwartet, dass du die Schläge für sie einsteckst.
"Nun, Frau Hagen", da der Anblick ihm durchaus angenehm war, brauchte er keine freundliche Miene zu schauspielern, "ich für meinen Teil bin der Überzeugung es braucht nicht noch einen Ahnen, der in meinem Verstand herum stochert. Insofern würde ich eine Blutjagd begrüßen. Eine erfolgreiche noch viel mehr. Da ich darüber hinaus die Geschehnisse der letzten Tage in dieser Stadt auch nicht kenne, kann ich ihnen nicht sagen inwiefern diese unsäglich nichtssagende und allgemeine Prophezeiung oder Botschaft damit zu tun hat", sagte er mit genau der richtigen Tonlage und -stärke für ein angenehmes Gespräch. "Ist ihnen schon einmal aufgefallen, wie unklar solche Prophezeiungen immer sind? Ansonsten könnte man in die Peinlichkeit geraten, dass schon wieder ein Datum für den Weltuntergang ungenutzt verstrichen ist. Oder man könnte sie nicht mehr auf jedes beliebige Ereignis eichen, um Beweise vorzutäuschen." Er schmunzelte. "Ich halte es für wahrscheinlicher, dass wir eines schönen Nächtens über eine durch einen Atomkrieg verwüstete Welt schreiten und uns fragen, was die Propheten wohl dazu sagen, dass ihnen die Menschen ihre Apokalypse geklaut haben."
Nun, vielleicht hatte er sich ein wenig zu weit aus dem Fenster gelegt, aber seine Gemütslage verlangte nach ein wenig Ausdruck. Ohne dabei gleich Porzellan zu zerschmeissen.