[08.05.2008] Die Gosse ruft...

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"Ob dus glaubst oder nicht: Das letzte rave auf dem ich war, war ein Brujahrave. Verdammt! Ich sag dir DAS ist harter Shit!" Sagte er zu Jenny. "Sag mir doch bescheid, wenn hier was abgeht." Dann eins von Richards aufrichtigen Lächeln.
"Esteban und du brauchst wirklich keine Hilfe? Ich meine, es ist nicht so als hätte ich gar nichts zu tun, aber wenn du Hilfe brauchst, für dich bin ich da. Das weißt du, oder?" Dann eine kurze Pause. "Für dich natürlich auch, Jenny. Wenn du mich brauchst..."
 
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"Jepp! Mach dir um mich keine Sorgen Esteban. Ich hab' hier in der Nähe noch etwas vor..."

Ganz in der Nähe der Fabrik befand sich die große Müllhalde. Einer der Haupttreffpunkte der Nosferatu und ein sehr guter Einstiegsort in die Kanalisation. Wenn man wusste wo man lang gehen musste. Jenny wollte noch kurz an ihrem unterirdischen Heim vorbeischauen, danach würde sie ihr Motorrad vom Hovel holen und sich als erstes um Max kümmern. Anschließend war dann Roxanna dran.
Wäre doch gelacht, wenn sich die Glücksträhne dieser Nacht nicht noch ein wenig ausdehnen ließe.

Sie erinnerte sich daran, dass Richard etwas gesagt hatte.
Nach einer etwas zu lang wirkenden Pause antwortete sie.

"Wir werden noch einige Male füreinander da sein müssen! So gut sich das alles bis hierher anhört, es wird kein leichter Weg!"
 
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Esteban nickte in Jennys Richtung.

"Richtig. Wir müssen objektiv bleiben und logisch vorgehen. Nur so können wir Wahrheit von Täuschung unterscheiden."

Im Anschluss blickte Esteban zu Richard.

"Keine Sorge, ich werde zurechtkommen. Ich würde sagen, wir sollten uns jetzt auf den Weg machen. Zurück zum Wagen. Por la presente."

Wieder ging Estebans Aufmerksamkeit auf Jenny über.

"Begleitest du uns noch zum Wagen?"
 
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Estebans Worte hallten in Richards Kopf wider: objektiv und logisch vorgehen.... Wahrheit von Täuschung unterscheiden... Eigentlich meine Stärken... Jedoch: Heute Nacht, nachdem soviel passiert ist? Zum Glück bin ich gleich ersteinmal wieder im Hotel. Dann werde ich anfangen ein paar meiner Ideen niederzuschreiben.
Langsam ging er wieder zurück aus der verfallenen Fabrik und betrat den Hof wo sie noch eben gewesen waren. Ahh das Podest, die zerfallenen Wände..... Der Busch! Der Busch? WO zur Hölle ist der Busch??? Irgendwo..."...muss der doch sein!". rief Richard laut aus
 
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"Klar, ich muss ja noch alles abschließen! Aber das mache ich wenn ihr weg seid. Ich liebe auch die Zeitweise Stille und die Ruhe an diesem Ort, die möchte ich gleich noch ein paar Augenblicke genießen. Gehen wir!"

Gut gelaunt wie selten folgte sie ihren beiden neuen Kameraden nach draußen.
Als Richard dann plötzlich aufschrie, erschrak sie sichtlich. In kampfbereiter Pose sondierte sie die Umgebung nach einer möglichen Bedrohung. Aber da war nichts! Alles war wie immer, wenn man vom sich langsam immer seltsamer färbenden Himmel einmal absah. Aber das konnte ja nicht das Problem sein. Langsam sickerten Rihchards Worte und ihre Bedeutung durch das Verständnis der Caitiff.

What the fuck...?

"Was muss wo sein? Der Wagen steht doch noch dort, alles ist wie immer!? Glaub mir!"
 
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Richard sah sich irritiert um... sein Hirn funltionierte jedoch so schnell wie eh und je... es lief nur wirrere Wege als sonst:
Der Busch... Zacharias... berührt.... Wahn... Wahrer Blick... Zach... Der Busch... Nur ich... Die nicht... Nur ich sah Zach... Nur ich sah Busch... Hat keinen Sinn nach einem Busch zu fragen... Wie kann ich das
Ganze erklären?

Richard drehte sich zu Jenny um und sah was als Nächstes geschehen sollte.
 
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Esteban stutzte. Was konnte Richard gesehen haben, das nun nicht mehr da war? Wie Jenny bereits richtig erkannt hatte, stand zumindest der Wagen noch dort, wo er stehen sollte. Er nahm seine Sonnenbrille ab, verstaute sie in seiner Jackentasche und machte von der ihm angeborenen Kraft Gebrauch, im Dunkeln sehen zu können. Nachdenklich ließ er den Blick schweifen. Manchmal hatte es seine Vorteile, dass seine Augen immer glühten; so wusste niemand, ob er die Kraft der Gangrel gerade in Anspruch nahm oder nicht. Er begutachtete das Gelände, doch da war nichts...
Halt! Da war doch etwas. Aus dem Augenwinkel konnte er einen schwarzen Schemen erkennen. Er bewegte sich rasend schnell um die Fabrik herum - zu schnell für einen Menschen oder ein Tier. Instinktiv ließ er seine Klauen ausfahren und sprintete in gebeugter Körperhaltung um die nächste Ecke der Fabrik. Bevor er aus dem Blickfeld der anderen verschwand, war ein kurzes Zischen zu vernehmen:

"Jenny, pass auf Richard auf! Ihm darf nichts passieren!"

Esteban verharrte einen Moment, als er auf der anderen Seite der Fabrik ankam. Er hockte in lauernder Position und stütze sich mit einer Hand auf dem Boden ab. Ruhig und dennoch intensiv suchte er die nähere Umgebung ab. Er konnte nichts erkennen. Wenn das, was er sah nicht mehr um ihn herum war, musste es über ihm sein. Ja, da war etwas. Zumindest glaubte er es. Ohne weiter darüber nachzudenken, eilte er einen Schutthaufen empor, sprang an eine halbwegs stabil genug aussehende Regenrinne und seine kraftvollen Pranken schlossen sich fest um das kalte Metall. Stück für Stück kletterte er in Richtung des Dachs.
 
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Tut mir Leid Jenny. Du kannst auf dich aufpassen, doch er muss sehen... Und ich bin der Einzige der Augen hat.
Ehe Jenny es sich versah, rannte Richard Esteban mit unmenschlicher Geschwindigkeit hinterher. Auch wenn es die schwächste Stufe der Kraft war, er war ohne das Jenny sie hatte, uneinholbar. ICH MUSS SEHEN!!!. Sein Gesicht verzerrte sich, er wollte nicht schon wieder berührt werden. Doch was er wollte, war egal. Die Bewegung durfte nicht sterben. Nicht heute. Und nicht so. Seine Sinne schärften sich. Er durchsuchte das Zwielicht nach Wesen, die sich in ihm versteckten, Illusionen die durchschaut werden sollten.
Er rannte, sah sich dabei hecktisch um. Er wusste zwar, dass das was er sah wahrscheinlich nicht der Wahrheit entsprach, doch wenn etwas hier war, dann konnte nur er es sehen!
Schließlich hielt er bei Esteban an.
Out of Character
Geschwindigkeit 1, Auspex 1 und Auspex versus Obfuscate/Chimestry (Ich habe Stufe 3)
 
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Esteban blickte endlich auf dem Dach angekommen zu Richard hinunter.

"Du Narr, versteck dich! Du vergisst, wie wichtig du bist!"

Esteban selbst wirkte in diesem Moment grotesk. Die Fänge ausgefahren, die Augen die Nacht in grellem rot-orange durchleuchtend und mit riesigen Klauen, wo sonst seine Hände waren. Äußerlich verhielt er sich wie ein Raubtier, das seine Beute suchte. Esteban sprang auf und eilte über das Dach - immer noch auf der Suche nach dem schattenhaften Etwas.
 
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Das Einzige was Esteban noch von Richard vernahm war ein verzweifelter Ruf Richards. "Du bist der Narr! Ich befehle dir! Komm da runter! Nur ich kann sehen was in den Schatten vor sich geht!"
Die Eindrücke um ihn herum überwältigten ihn. Er sah Farben, war gestresst. Verzweifelt suchte er nach dem, was dort in den Schatten war und wuste dabei ganz genau, was er suchte... Er suchte nach der Macht des Hexers, der im Zwielicht seine Fäden spann. Doch es gab auch eine andere Möglichkeit: Hier konnte jemand verdunkelt sein. Er durfte diese Möglichkeit nicht außer Acht lassen. Die Welt wurde trübe, verlor ihre Farben. Richards Gesichtsausdruck war leer. Er sah sich hecktisch um, seine Augen waren Blutunterlaufen, die Adern waren klar zu erkennen und Esteban sah, das einige von ihnen bereits geplatz waren.
 
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Vielleicht hätte Richard doch lieber auf den Einsatz seiner Kräfte verzichten sollen und die Warnung nicht in den Wind schreiben sollen, denn damit hatte er dem Koldunen wieder Tür udn Tor zu seinem Geist geöffnet und er sah mehr als es ihm lieb sein konnte.

Dieses unglaubliche Gesicht des Koldunen erschien vor ihm und grinste ihn höhnisch an. "Ich wußte, du kannst es nicht lassen", spuckte dieser ihm entgegen und dann spürte er, wie sich dessen Hand ihm näherte und einfach in seinen Kopf fasste und sich dort an allem gütlich tat. Schmerzen durchfluteten Richard und als Zacharii ihn wieder losließ, stand er in einem Feuer und dieses Feuer verbrannte seine Blutvorräte, während er das Gefühl hatte zu verbrennen und das war für einen Vampir schlimmer sein, als für jeden anderen.

Als dann das Feuer veschwand, kam zu den Schmerzen ein unbändiger Hunger.

Out of Character
Viel Spaß, du hast noch 1 BP
 
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Richard schrie. Und es war ein vollkommen anderer Schrei als ihn Esteban von ihm zuvor gehört hatte. Es war nun keine Verzweiflung, keine Resignation, keine Furcht wie im Auto. Es war Zorn. Es war Wut. Es war Schmerz.
Schlagartig wich ihm die gesammte Farbe aus dem Gesicht. Das Tier suchte nach dem was er brauchte und fand es an zwei Orten. Hoch in der Luft und zu Boden.
Das Tier übernahm die Gewalt von ihm.
Das Tier kletterte hinauf zu Esteban. Schrie. Zorn und Hunger standen dem Körper Richards im Gesicht. Das Tier jagde, denn es hatte Hunger. Und dort auf dem Dach war das ungefährlichste, und vor allem erreichbarste Ziel.

Richard wollte sie retten, sie schützen und nun war er eine Gefahr. Das Tier war bereit zu fressen.
 
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Ja spinnt ihr denn?

Auch Jenny beherrscht den Trick mit den leuchtenden Augen und der Dunkelsicht. Für sie, die sie ständig unter der Erde herumspazierte eine der wichtigsten Eigenschaften ihres Vampirdaseins überhaupt. Als Esteban losstürmte und sie bat sich um Richard zu kümmern, nickte sie nur. Rot leuchtend flammten ihre Augen auf. Jenny hatte nicht den geringsten Schimmer was hier eigentlich vor sich ging. Aber irgendetwas schien nicht zu stimmen, ganz und gar nicht. Nur weil sie nicht verstand was es war, musste es nicht heißen das es nicht trotzdem gefährlich war.

"Richard, was geht hier vor? Was seht hier?"

Suchend ließ die junge Caitiff ihren Blick schweifen. Das hier war die alte Fabrik verdammt, hier gab es keine Feinde.
Sie, Jenny Färber - Kainit ohne Clan, war verdammt noch mal das gefährlichste Wesen hier.

Fragend und in der Hoffnung eine befriedigende Antwort zu bekommen, sah sie zu dem Toreador hinüber. Genau in diesem Augenblick spurtete er davon, als hätte plötzlich eine Rakete in seinem Arsch gezündet. Na klar, dieser übernatürliche Geschwindigkeitsmist!

Oooh Fuck! Warum können das nur immer alle?

Jenny blieb nichts anderes übrig, als den beiden Männern hinterher zu spurten. Sie kam sich dabei in den ersten Momenten wie eine Schnecke vor. Langfristig aber konnte sie einiges an Zeit aufholen weil sie die Fabrik einfach besser kannte. Sie hatte fast ein ganzes Jahr hier gelebt, sie kannte jeden Stein, jeden Winkel und jedes verfluchte Erdloch. Und den schnellsten Weg hinauf zum Dach, zu ihrem Lieblingsplatz. Trotzdem dauerte es einige Augenblicke bis es ihr gelang aufzuschließen. Langsam bekam sie echt schlechte Laune...

"Esteban! Lass diese Scheiß Einzelaktionen! Wenn es ums Kämpfen geht, bin ich besser als du... Sag mir was du gesehen hast und wo es ist, ich reiß dem Ding dann den Arsch auf!" schrie sie ihrem neuen Kumpel hinterher. Dann suchte sie Richard und fand ihn auch recht schnell. Sofort erkannte sie das Problem. Zu oft schon hatte sie dem Monster aus dem Inneren der Untoten ins brennende Auge geblickt. Für sie war dieses Ding, dieses Tier wie es alle nannten, der eigentliche Grund warum ein Kainit trotz seines Todes aus dem Grab erhob.

"Oh Scheiße!"

Beschwichtigend hob sie die Hände obwohl sie wusste das es keinen Zweck haben würde.

"Tut mir leid Freund, aber ich werde dich wohl umhauen müssen!"
 
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Esteban erkannte puren Wahnsinn, Angst und Zorn in Richards Blick. Esteban wusste, was auf ihn zukommen würde und so lauerte er, bis Richard in Reichweite gekommen war.
 
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Das Tier erblickte nun auch die zweite Gefahr. Unten ganz nah am Boden dort wartete But auf ihn. Doch auch hier oben. Wäre das Tier nicht so hungrig gewesen, es wäre geflüchtet. Hätte sich versteckt. Und alles niedergestreckt was ihm in den Weg kommen würde.

Das Wesen vor Esteban verlor seinen Geschwindigkeitsschub. Und es würde ihn nicht reaktivieren können. Das Tier rannte auf Esteban zu. Das Gesicht verzerrt, die Augen blutunuterlaufen. Die Körperhaltung verdreht und veriet nichts menschliches mehr.

Und dann sprang das Tier auf Esteban zu. Das Tier stürzte mit Esteban in die Tiefe. Esteban erkannte im Sturz blutigen Schaum vor dem Mund des Tiers. Und dann prallten sie auf den Boden auf. Esteban lag dort, nahe der Wand, weich gelandet in einer schlammigen Pfütze. Das Tier schlug auf dem Boden auf und rollte noch ein paar Meter weiter. Es orientierte sich und fand erneut sein Opfer. Es lag am Boden. Und das Tier lief mehr auf allen Vieren als tatsächlich gehend auf das Blut zu. Und vergaß dabei die Gefahr, der das Tier nun näher war als zuvor.

Und irgendwo tief in dem Tier schrie Richard verzweifelt Nein! Esteban. Renne! Bring dich in Sicherheit! und weinte seiner Torheit wegen.


Out of Character
Können wir den Kampf einfach beschreiben, ohne zu würfeln? Richard wird so oder so verlieren. Der hat nur Ausweichen. Mehr nicht. Wird also mit Körperkraft eins und ohne Nahkampffähigekeiten und ohne Blut sowieso keinen Schaden machen können.
 
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Esteban prallte auf den Boden. Er rappelte sich auf, ignorierte die glücklicherweise wenigen Blessuren, machte eine kaum wahrnehmbare Bewegung mit seiner linken Pranke am Boden und orientierte sich neu. Richard war nicht weit von ihm entfernt gelandet und eilte unbeirrt weiter auf ihn zu. Esteban zählte in Gedanken. 3...2...1...Los!

Er schleuderte Richard eine große Pranke voll Schlamm in die Augen, drehte sich mit einem Schritt zur Seite und ließ die rechte Pranke in Richards Rücken landen. Die Klauen schnitten sich kreischend durch Muskelstränge und das Fleisch wurde regelrecht von der Wirbelsäule geschält. Richard, oder besser gesagt das Tier, landete frontal in der Schlammpfütze, aus welcher sich Esteban erst wenige Augenblicke zuvor erhob. Dreckiges Wasser spritzte zu allen Seiten. Esteban sprang dem Angreifer mit dem rechten Knie direkt ins Genick. Die Pranken schlossen sich um die Arme des Angreifers und drückten sie hinter dem Rücken soweit nach oben, dass das Tier mehr oder minder manövrierunfähig war. Esteban rief etwas in die Richtung, in der er Jenny vermutete, ohne den Blick dabei vom Angreifer abzuwenden.

"Jenny, hol' einen schweren Ast, ein altes Tischbein... Irgendetwas!"
 
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Das Tier war gefangen. Ein sehr schweres Gefäß Blut drückte es zu Boden, in den Schlamm, in den Dreck. Die Arme unbeweglich, doch die Beine noch frei bewegbar. Das Tier strampelte, versuchte sich zu befreien. Und irgendwie gelang es ihm sein Genick aus der Umklammerung zu befreien. Es versuchte dem Angreifer zu beißen. Der Kopf des Tieres schnellte Estebans Kehle entgegen. Doch der Griff Estebans hinderte das Tier am Biss. Kurz vor dem Gesicht hielt das Maul des Tieres an, schrie und roter Geifer traf ihn im Gesicht.
Das Tier startete einen erneuten Versuch, sich irgendwo in dem Gefäß festzubeißen. Vergebens. Es war unmöglich. Nicht so. Sein Körper, seine Knochen beschränkten das Tier. Und dann war ein Knacken zu hören und Esteban spürte wie der Arm des Tieres unter seinem Gewicht brach. Das Tier hatte neue Bewegungsfreiheit... Unter dem Preis eines gebrochenen und ausgekugelten rechten Armes erlangt. Es konnte beißen und es verbiss sich in der linken Schulter Estebans. Jeden Moment würde es beginnen zu saugen...

Und über dem Szenarium veränderte sich der Himmel. Wolken zogen auf und der Himmel nahm eine seltsame grünliche Trübung an. Der Mond fing an seltsam rot zu schimmern und irgendwo würde man den schwarzen Hexer lachen hören.
 
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Esteban spürte den Schmerz in seiner Schulter, als sich die Fangzähne des Tieres in ihr verbissen. Eigentlich hatte er gehofft, dass das bisherige Maß an roher Gewalt ausreichen würde, um das sichtlich angeschlagene Tier kampfunfähig zu machen; doch dies bestätigte sich leider nicht.
Würde Esteban Richard nochmals mit den Klauen angreifen, würde von ihm nicht mehr viel übrig bleiben, so viel war sicher. Esteban tastete in seiner Verzweiflung nach Dingen, die auf dem Gelände verstreut lagen und irgendwie nützlich sein konnten. Er bekam einen alten Ziegelstein zu fassen, umschloss ihn mit seiner Pranke und schlug ihn mit voller Wucht gegen Richards Kopf. Die Zähne lösten sich aus dem Fleisch und Richards Kopf schnellte zurück. Den Ziegelstein immer noch umschlossen schlug Esteban ein zweites Mal zu. Dann ein drittes und viertes Mal, bis die Verletzungen stark genug waren und auch der letzte Tropfen Vitae in Richards untotem Körper verbrannt war. Esteban stand nun kerzengerade. Der Ziegelstein glitt aus seiner Hand, fiel auf den Boden und auch die Klauen formierten sich langsam aber sicher wieder zu normalen Händen.

"Perdona, mi amigo."

Esteban packte den Jackenkragen von Richard und zog ihn über dem Boden hinter sich her. Mit Richard im Gepäck betrat Esteban die alte Fabrikhalle. Er ließ Richard los, zertrat einen alten Holzstuhl und rammte Richard das längliche, gesplitterte Holz direkt ins Herz.
Blut tropfte zu Boden. Doch es war nicht das von Richard. Es waren kleine, rote Tropfen, die über Estebans Gesicht glitten und langsam zu Boden fielen.

Esteban schulterte Richards erstarrten Körper und bewegte sich mehr als schnell zum Wagen. Er zog den Autoschlüssel aus der Hosentasche, öffnete den Kofferraum und verstaute Richard darin. Dann klappte der Kofferraumdeckel zu.

Esteban wischte sich mit dem Ärmel seiner Lederjacke durch das Gesicht. Wie paralysiert stand er vor dem Heck des Fahrzeugs und blickte starr in den nächtlichen Himmel.
 
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