[07.05.2008] Es ist wieder soweit - Krisensitzung der Primogene

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"Sicher, wie du meinst. Bis gleich also." sagte Caitlin zu Enios Ausführung. Für sie war es allerdings doch eine Sache des Anstandes. Sie hatten Noir rausgeworfen, nachdem sie vorerst gute Arbeit geleistet hatte und sich nichts zu Schulden gekommen lassen hatte. Zumindest nichts, von dem sie wussten. Und der grund dafür war, nicht, dass sie als Seneshall untauglich war, sondern ein Küken und eine Lasombra und nicht nur eine einzige Seele. Etwas, dem man nicht vertrauen konnte. Sie jetzt aber zu ignorieren, war in Caitlins Augen ein Fehler.

Sie ging also Richtung Ausgang und suchte die Guhlin von Noir an ihrem Schreibtisch auf. Dieses mal sah sie das Zimmer mit einem anderen Blick. Dies würde also bald ihr und Gabriels Schaffensplatz sein. Sie sah sich in Ruhe um und sah die Goth-gekleidete Guhlin dann an. Ihr Blick hattes etwas bestimmendes und spiegelte den eiserenen Willen der Regentin wieder. "Ich möchte Noir über den Verlauf des Gespräches informieren, finde ich sie im Büro? Und mein Assitent Gabriel DuPont wird gleich in die Akkademie kommen. Bitte arbeiten Sie ihn die restliche Nacht in den Ablauf und das Ordnungssystem dieses Sekreteriats ein, damit der Übergang so reibungslos wie möglich klappt."

Es war klar, dass dies keine einfach Bitte, sondern ein Befehl war, der keine Widerworte duldete. Dennoch war der Tonfall und die Mimik von Caitlin freundlich.
 
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Ferdinand verließ zusammen mit seinem Clansbruder die Akademie. Als sie schließlich das Gebäude verlassen hatten und unterwegs zum Parkplatz waren, sagte der Primogen:

„Nun, was sagen Sie? Ein höchst unerwarteter Verlauf…wer hätte gedacht, dass Noir sich selbst entmachtet? Umso besser…ich sagte ja, diese Frau ist kapriziös und unberechenbar.
Nur seltsam, dass Herr Stahl nicht anwesend war…so ist ihm also die Möglichkeit entgangen selbst an die Macht zu kommen.“
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Mylady bereitet die Übergabe vor, Frau McKinney. Sie finden sie also tatsächlich in ihrem Büro."

Laura ersparte sich irgendwelche Gefühlsregungen und bemühte sich um einen sachlichen Ton. Die Naivität der Tremere erstaunte sie dann aber doch. Sie selbst hatte beinahe eine Woche intensivster Arbeit benötigt um sich einigermaßen in die Gefüge der Stadt einzuarbeiten. Jetzt meinte die Regentin ernsthaft, das ihr Untergebener das nach ner kurzen drei Stunden Einweisung hinbekam?

Was sollte sie sich über soviel Arroganz ärgern, sie nickte daher schlicht.

"Ich werde mich bemühen, Ihren Ghul so gut wie irgend möglich über alles zu informieren. Es ist nicht wenig..."
 
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Malik ging auf den Weg nach draußen noch einmal bei Enio vorbei und reichte ihm die Hand.

Falls dieser sie schütteln würde, würde er noch einen kurzen Satz von Malik hören.
"Auf gute Zusammenarbeit Kriegsherr." für die meisten würde es vielleicht so aussehen, dass die Geißel schleimte, doch für den Malkavianer war es einfach noch einmal eine öffentliche zur Schau Stellung der Unterstützung, die er Enio zusicherte.
Doch unter den gesprochenen Worten würde noch eine Botschaft gewechselt werden, die als Zettel in Enios Hand auftauchen würde. Doch diese würde nur er mitbekommen.
Würde der Brujah die Hand nicht annehmen, so würde der Malkavianer mit den Schultern zucken und gehen.

So oder so folgte Malik Ferdinand und verließ mit ihm die Akademie. Doch im Gegensatz zu ihm, schwieg er bis sie im Auto sahsen.
"Mh...meiner Meinung ist es zu glatt verlaufen. Außerdem gefällt mir nicht, dass die Hexe sich als Sekretärin profiliert hat.

Warum haben sie sich nicht auf den Posten beworben? Es ist so gut wie klar, dass sich der Posten des zukünftigen Seneschalls nun in den Händen der Tremere befindet. Ein Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte...sehr unschön." Dann schaute Malik Ferdinand direkt an.

"Es ist nicht im Mindesten akzeptabel, dass diese Frau die neue Seneschall wird! Ich habe nicht dafür gekämpft, dass Noir den Posten verlässt und nun eine andere Frau ihn einnimmt! Dazu auch noch eine Hexe." Rothschild konnte an Maliks Stimme und Gesichtsausdruck erkennen, dass er sehr wütend darüber war, dass es so gelaufen ist. Die Stimme der Geißel war schneidend kalt.

"Doch zum Glück hat Mister Pareto die Rolle eingenommen, die ich ihm zugedacht habe. Was Stahl angeht...ich hoffe einmal er ist nicht gestorben." damit startete er dann den Motor.
 
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Ich? Glauben Sie denn im Ernst, irgendjemand außer Ihnen hätte gewollt, dass ich, ein Malkavianer, das Sekretariat übernehme?“

Ferdinand ahnte ja nicht, dass neben Malik wahrscheinlich zumindest auch Meyye für ihn gestimmt hätte.

„Ein Malkavianer Ghul im Sekretariat - dann hätte man doch befürchtet, die Stadt würde dann endgültig im Chaos versinken. Dabei bin ich sehr ordnungsliebend und rein gar nicht chaotisch, und Henry ganz genauso. Natürlich wäre Henry im Prinzip für das Sekretariat geeignet. Aber die Vorurteile gegen unseren Clan sitzen tief. Die Tremere und Ventrue werden als effizient gesehen, die Malkavianer dagegen als chaotisch…das ist keine schöne Sache.“

Und genau das ließ in Ferdinand alsbald Ideen reifen, die nicht besonders edelmütig waren. Er fühlte sich verkannt.

„Wenn ich mir nicht eines gewissen Rückhalts sicher sein kann werde ich mich doch nicht der Schmach aussetzen, dass man sich gegen mich ausspricht. Und warum hätte Herr Pareto mich nehmen sollen? Wo doch Frau Mc Kinney sein besonderes Vertrauen zu haben scheint…wenn man einmal davon absieht, dass sie nicht um Hilfe aus Wien bitten soll. Aber er war bereit sich dem Wahrknochen auszusetzen. Und die beiden duzen sich."

Ferdinand überlegte.

„Hmm…aber wer seine Arbeit im Sekretariat nicht ordnungsgemäß erledigen kann wird diese Arbeit irgendwann verlieren, nicht wahr? Wenn dem Ghul ein paar schwerwiegende Pannen passieren und er im Sekretariat für Chaos anstatt für Ordnung sorgt, dann wird er als Sekretär untragbar.
Und Sie könnten glänzen indem Sie trotzdem den Überblick über die Neuankömmlinge bewahren und sie unter Kontrolle haben…die Stadt versinkt also nicht im Chaos obwohl im Sekretariat das Chaos herrscht.“

Hatte er das gerade wirklich gesagt? Hatte er da gerade eine üble Intrige vorgeschlagen?
Aber wenn es Trapper so wichtig war die Regentin aus der Akademie wegzubekommen, dann sollte er das doch in die Tat umsetzen…

„Wenn der Ghul von alptraumhaften Visionen geplagt wird, das würde seine Konzentration doch schon mal erheblich stören, meinen Sie nicht? Ich glaube kaum, dass die Tremere über die Wirkungsweise unserer Clansdisziplin Bescheid wissen, also wird man doch sicher nicht die Ursache der Störquelle feststellen können. Mit dieser Disziplin kann man unter Umständen auch die Schwachstellen des Ghuls ausloten…oder im geeigneten Moment Gefühle verstärken.“

Natürlich konnte man mit dieser Disziplin einiges an Unheil anrichten, wenn man nur wollte.
Eigentlich wollte Ferdinand nicht, dass man sich an einem unschuldigen Ghul vergriff, und er bereute schon jetzt, dass er überhaupt sowas gesagt hatte. Aber rückgängig machen konnte er das jetzt nicht.

„Aber ich habe nichts gesagt und weiß von nichts wenn die Arbeit des Ghuls sabotiert wird…“

Nein, eigentlich schmeckte Ferdinand so eine Intrige überhaupt nicht.
Wie aber könnte er Trapper jetzt davon abbringen?

„Aber man sollte sich auch darüber Gedanken machen was passieren würde wenn die Regentin tatsächlich die Akademie räumen muss weil ihr Ghul versagt. Wer käme an ihre Stelle? Ich vermute Herrn Paretos erste Wahl wäre dann Frau O´Niell. Sie hat zwar schon ein Amt, aber das würde dann vielleicht jemand anders übernehmen...ihr vertraut er sicher noch mehr als der Regentin.
Frau O´Niell ist auch eine Frau…aber wäre sie denn für Sie das geringere Übel, im Vergleich zu der Regentin? Oder müsste dann auch sie aus der Akademie rausgeekelt werden?
Und welcher Mann hätte denn Chancen Seneschall zu werden?
Herr Stahl sicherlich, aber wenn er nicht mehr auftaucht...
Lurker kommt da wohl kaum in Frage, denn wer würde denn einen Nosferatu in der Akademie haben wollen? Ich jedenfalls nicht. Wer dort ist hat Zugriff auf alle Akten, und die Nosferatu wissen doch ohnehin schon zuviel.
Und dass ich Seneschall werde ist meiner Ansicht nach utopisch.
Zu versuchen Pareto von all seinen Verbündeten zu entzweien, das wäre ein hartes Stück Arbeit. Und es scheinen ja vor allem Frauen zu sein, die ihm zugetan sind. Wenn man mal von Meyye absieht.“

Trapper würde sich wohl schlicht und einfach damit abfinden müssen, dass eine Frau Seneschall wurde. Oder wollte er jetzt nacheinander alle Frauen absägen?

„Und Sie sollten auch das Risiko bedenken. Wenn die Sache auffliegt stehen Sie als Verräter da. Wollen Sie das wirklich?“

Es schien nicht so als sei Ferdinand bereit bei solch einer Intrige mitzumachen.

„Ich persönlich finde wir sollten uns nicht mit den Tremere anlegen und uns stattdessen mit ihnen gutstellen. Aber Sie müssen selbst wissen was Sie tun.“

Die Regentin wirkte auf Ferdinand jedenfalls wesentlich umgänglicher und kompetenter als Noir.
 
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Malik musste beim fahren über die Überraschte Aussage von Ferdinand lächeln, dass er Seneschall werden könnte.

"Sie müssen sich mehr zutrauen Mister Rothschild und Gelegenheiten ergreifen, wenn sie sich bieten. Es gab gerade einen Putsch, falls sie das nicht richtig gesehen haben.

Meine Chancen in diesem werden noch kommen, doch ihre könnte schon vorbeigezogen sein. Die Tremere nun auf dem Posten des Seneschalls zu haben, zerstört auf die Dauer das machtgleichgewicht in der Stadt.
Man darf ihnen nicht trauen und gerade bei Mister Pareto haben sie gute Chancen. Er ist ein guter Krieger, doch wird er sich sicher von der Administration fernhalten. So wie ich ihn einschätzte ist er dafür nicht der richtige Mann.

Wer wird dann also an seiner regieren?" Die Antwort war für Malik klar. Es war der Seneschall!

"Sie sollten in den nächsten Nächten also subtil nach Unterstützung suchen, wenn sie Seneschall werden wollen. Oder wollen sie das etwas nicht Mister Rothschild?"

Die Aufforderung zu einer Intrige, kommentiert die Geißel erst einmal nicht. Warum sollte er auch? Bei so etwas schwieg man am besten.
 
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Caitlin nickte Laura zu. "Ja, das kann ich mir denken. Sie hatten zwei Wochen Zeit, um von Romero eingearbeitet zu werden. Doch diesen Luxus können wir uns nicht leisten. So leid es mir für Gabriel und unsere Stadt tut. Er wird es schneller hinbekommen müssen und ich danke Ihnen schon jetzt, für ihre Unterstützung."

Caitlin kannte zwar nicht Lauras Vorerfahrung in Schreibtischdingen, aber sie wusste um Gabriels Qualitäten. Er würde das sicher meistern.
Sie ging zum Büro und klopfe kurz. Nach zwei Sekunden (egal ob Noir geantwortet hatte oder nicht) öfffnete sie die Tür und trat hinein. Sie blickte sich kurz um und lies ihren Blick dann auf Noir verweilen.

Es war schwierig, anzufangen. Es war nicht ihr Ziel Noir zu verhöhnen oder gar zu belächeln. Oder ihr das Ergebnis hämisch unter die Nase zu reiben. Sie wollte einen sauberen und anständigen Schnitt. Und so nickte die Tremere der ehemaligen Seneshall zu und sagte ziemlich sachlich und ohne schadenfreude:" Wir sind zu einem Ergebniss gekommen. Ich möchte Sie nur kurz informieren, dass Enio Pareto die Kainiten Fintertals durch diese schwierige Zeit führen wird. Die administrativen Dinge werden für die nächste Zeit in meinen Bereich fallen und ich habe Laura Raabe gebeten, meinen Assitenten Gabriel DuPont noch heute in den Ablauf der Stadt einzuarbeiten."

Sie pausierte kurz. Na? Würde jetzt schadenfreude seitens Noir kommen, dass Gabriel keine Chance hatte, dies in so kurzer Zeit zu lernen? Oder hätte Noir nur noch Deintresse für die Finstertaler übrig? Oder... und auch das war eine mögliche Reaktion, die Caitlin einkalkulierte ... Oder würde die Lasombra in Noir durchbrechen und sie angreifen. Jetzt, wo sie allein mit ihr in einem Büro war. Die Regention war jedenfalls auf der Hut.
 
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Ich traue mir zu wenig zu? Ich sehe die Sache nur realistisch. Das vorhin, das war keine Gelegenheit, nicht für mich, und ich habe Ihnen auch schon erklärt, warum.“

So, Ihre Chancen werden noch kommen?

Wenn das mal nicht arg optimistisch war. Aber dieser Mann schien ohnehin zur Selbstüberschätzung zu neigen.

Was hatte dieser Mann für Vorstellungen??
Und jetzt gab er dem Primogen schon wieder Anweisungen.

„Ob ich ein weiteres Amt anstrebe oder nicht ist allein meine Sache.
Ich werde mich nicht auf einen Schleudersitz begeben, nur weil es Ihnen in den Kram passt!“

Helena war sicher schon mal die erste, die ihn in diesem Amt nicht sehen wollte. Und wenn man diese Frau gegen sich hatte...

An dieser Frau werden auch Sie sich noch die Zähne ausbeißen, glauben Sie mir.

Eigentlich war Ferdinand zufrieden mit der Position, die er jetzt innehatte.
Er wollte sich bewähren, gewiss. Aber erst einmal ging es ihm darum seinen Ahnenstatus zu behalten und Primogen seines Clans zu bleiben. Was brachte es da, wenn er zu hoch griff und dann alles verlor? Wenn er eine Frau wie die Hüterin gegen sich hatte, die würde doch garantiert Mittel und Wege finden um ihn nach ganz unten zu befördern. Das war sicherlich keine überzogene Voraussage.

„Nun, es könnte natürlich nicht schaden auszuloten wem es ansonsten nicht recht wäre, dass eine Tremere Seneschall wird. Wenn Herr Pareto sie haben will, wird er sie aber sicher trotz Proteste anderer Primogene nehmen.
Und natürlich wäre es gut, wenn wir uns mit Herrn Pareto gutstellen.“

Aber warum sollte er ausgerechnet Ferdinand mehr vertrauen als der Hüterin oder der Regentin und darum ihm den Seneschallposten geben?

„Bis es soweit ist, dass offiziell ein Seneschall ernannt wird, bis dahin kann ohnehin noch viel passieren.“

Und unter einem Putsch verstand Ferdinand etwas anderes. Noir war selbst zurückgetreten, sie war nicht vom Thron runtergestoßen worden. Das kam den anderen Primogenen vielleicht sogar gelegen, dass ein Putsch da gar nicht mehr nötig war.
Ein solches Amt einfach hinzuschmeißen, das allerdings war Ferdinand unverständlich.
 
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Malik war überrascht, dass Rothschild so aufgeregt reagierte. Das er mit seiner jetzigen Position zufrieden war, war für ihn die nächste Überraschung.

Habe ich diesen Typen falsch eingeschätzt? erst scheint er seinen Posten wie ein tollwütiger Hund verteidigen zu wollen und nun zieht er den Schwanz ein...komisch...

Doch Malik blieb stumm und drängte Ferdinand nicht weiter.

"Wir werden sehen, was die heutige Nacht bringt. Vielleicht wird ja wieder etwas neues an die Oberfläche befördert, was alles verändert." Schließlich war das in den letzten Nächten nicht selten passiert.
 
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Enio sah tatsächlich zuerst die Hand des Malkavianers an und zögerte kurz. Er war selbst kein „Handgeber“ und vermied es für gewöhnlich aber an dieser Stelle würde es natürlich extrem unhöflich rüberkommen und er würde der Geissel öffentlich vor den Kopf stoßen. Soviel diplomatisches Gespür beherrschte der Sheriff noch. Daher nahm er die Hand von Trapper und bewahrte natürlich sein Pokerface als er den Zettel spürte. Also doch mehr als nur eine dumme Höflichkeitsfloskel.

Enio erwiederte auf seine etwas hölzerne Art: „Ja.“ Und das wars auch schon. Die Hand mit dem Zettel lies er nicht in de Tasche verschwinden, sondern hielt sie in einer natürlichen Haltung am Körper. Was sollte das eigentlich? Waren sie jetzt schon so weit und tauschten Zettel aus wie in der Schulbank. So das es der Lehrer nicht mitbekam. Nun… der Malkavianer würde wohl seine Gründe haben. Und Enio hattte noch etwas zu erledigen. Er wandte sich um und verlies den Raum.

Auserhalb des Gebäudes machte sich Enio auf den Weg zu seinem Motorrad und sah erst dort was die Geissel ihm zugesteckt hatte.
 
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Enio würde wahrscheinlich schwer Enttäuscht sein, was die Geißel ihm da zugesteckt hatte und vielleicht auch einfach den Kopf darüber schütteln.

Sogar die Hölle, fürchtet den Zorn einer verschmähten Frau!

Die Frage war nun, ob dies einfach nur das Gequatsche eines Verrückten war oder mehr dahinter steckte.

Wenn Enio noch den Zettel umdrehte, stand dort noch etwas, als wäre es fast vergessen worden.

Es wird übrigens noch eine Hinrichtung im de Trois geben. Nur damit ihr nachher nicht zu sehr überrascht seid.

Oder war das die eigentliche Nachricht? Malkavianr waren schon manchmal verrückt!
 
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"Gewiss, es mag noch etliches Unerwartete passieren heute. Man kann in dieser Domäne nicht wirklich allzu weit im voraus planen, da neue Entwicklungen dann völlig neue Wege aufzeigen mögen. Warten wir ab wie es sich weiterentwickelt."

Ferdinand schwieg den Rest der kurzen Fahrt.

"Ich werde noch kurz Henry anrufen, Sie können also schon mal ins Cafe gehen", sagte er dann als Trapper das Auto parkte.
 
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Laura versprach sich die größte Mühe zu geben. Ihr Gesichtsausdruck verriet aber, das sie dem neuen Sekretär nur wenige Chancen einräumte. In Finstertal herrschte das Chaos und es brauchte mehr als ein wenig Talent um ihm Herr zu werden. Aber es war nicht an ihr dies klarzustellen.

Als Caitlin wenig später auf jede Höflichkeitsform verzichtend in das Büro der Seneshall platzte, wer klopft und nicht auf eine Antwort wartet, kann es auch gleich sein lassen, erblickte sie Noir hinter ihrem Schreibtisch.

"Verzeihen Sie, wenn ich mich wenig überrascht zeige. Ich habe mit einem derartigen Ergebnis gerechnet und werde mich nicht herablassen dies zu kommentieren. Sowohl Ihnen, als auch Herr Pareto wünsche ich von Herzen gutes Gelingen und viel Glück bei den bevorstehenden Aufgaben."

Sie pausierte kurz und unterschrieb einen Brief den sie scheinbar so eben vollendet hatte.

"Wie ich bereits sagte, werde ich Ihnen allen nach Kräften zur Seite stehen. Bis auf weiteres, werde ich mich in die Villa Buchet zurückziehen. Ich bin dort persönlich, wie auch über die üblichen elektronischen Wege zu erreichen. Heute Abend werde ich allerdings noch hier verweilen, wenn Sie nichts dagegen haben. Es gibt noch etliches für die Übergabe vorzubereiten und darüber hinaus eine Menge unerledigter Dinge, die ich noch zum Abschluß bringen möchte."

Neugierig blickte Noir zu der Tremere hinüber.
Würde sie den anständigen Weg wählen oder würde sie die Toreador direkt vor die Tür setzen. Immerhin traute man ihr nicht, wer konnte wissen wozu sie die letzten Stunden mißbrauchte?
 
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Caitlin sah Noir einen Moment schweigsam an. Ihr war klar, dass die ehemalige Seneshall viel Unsinn machen könnte, aber hätte sie nicht die letzten Tage ebenfalls machen können? Die Frage war allerdings auch: Hatte sie zu dem Zeitpunkt einen Grund dazu gehabt? Vor zwei Stunden sicher noch nicht, doch jetzt sah die Situation anders aus. Man musste schon ziemlich blauäugig sein, wenn man den Hybriden unbeaufsichtigt im Büro des Prinzen alleine werkeln lies und das unmittelbar nach ihrer entmachtung. Die schönen Worte über weitere Hilfsbereitschaft hin oder her. Enio hatte darüber anscheinend nicht weiter nachgedacht, oder es war ihm egal.

Nach einer schier endlosen Zeit der Entscheidungsfindung sagte Caitlin schließlich: "Aber nein, selbstverständlich dürfen Sie bleiben und in Ruhe Ihre Angelegenheiten sortieren und in Ordnung bringen, Noir. Ihre weitere Hilfsbereitsschaft ehrt Sie und ich danke Ihnen dafür. Allerdings, was den Abschluss der angefangen Dinge angeht, so möchte ich Sie bitten, dass kein offizieller Schriftverkehr heute nacht das Haus verläßt, oder gibt es etwas, dass nicht bis morgen warten kann?"

Es war das weiteste Entgenkommen, das Caitlin zu stande brachte. Ihr erster Impuls war tatsächlich gewesen, die Stadt vor der Lasombra zu schützen und diese aus der Akkademie fernzuhalten. Doch das war weder fair noch anständig und so war das für sie ein annehmbarer Kompromiss. Ob es das für Noir auch sein würde, würde sich zeigen.
 
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"Nein, nichts! Ich wüsste auch niemanden, den ich informieren wollte?"

Was dachte die Tremere? Das Noir sich hilfesuchend an den Clan oder gar einen Justicar wenden würde? Wenn dem so wäre hätte sie es längst getan oder würde es in Zukunft auch von zu Hause aus können. Aber wen kümmerten die Sorgen dieser McKinney? Sie hatte sich unberechtigter Weise auf den Thron der Stadt gehievt und würde irgendwann deswegen Rechenschaft ablegen müssen. Wann und vor wem würde die Zeit zeigen.

"Es gibt ein paar Dinge die ich mit Herrn Pareto besprechen müsste. Es sind noch einige Dinge offen die erledigt werden wollen und einige Entscheidungen die getroffen werden müssen. Ich werde alles zusammenstellen und dann zu gegebener Zeit dem neuen Herren vortragen. Ich hoffe, dass trifft soweit Ihre Vorstellungen?"

Noir war klar, dass die Hexe sie am liebsten sofort vor die Tür setzen würde, aber sie wusste auch, dass ihr derzeit noch die Macht fehlte etwas derartiges zu entscheiden. Schade wenn man nach der Macht griff und statt eines ganzen Schopfes nur ein paar Strähnen erwischte, nicht wahr?

Die ehemalige Seneshall konnte und wollte ein amüsiertes Lächeln nicht unterdrücken.
 
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Adrian hin oder her, das geht sie nichts an, da sie ja zur Ruine mitgeht.. ansonsten ist wohl alles gesagt. Wird sie sich eben um den Pfefferspray und die Böller kümmern und die zusammentapen. Caitlins kleinen Triumphzug braucht sie auch nicht begleiten.. also steht sie auf und verlässt wie die anderen einfach den Raum, wobei sie im Vorraum noch Laura ein beinahe entschuldigend aussehendes Schulterzucken widmet und einen augenrollenden Blick.. warum auch nicht, die darf ruhig wissen, dass die Gangrel mit der derzeitigen Besetzung nicht einverstanden ist. Dann ist sie auch schon weg. Ein bißchen was muss sie noch erledigen, bevor sie ins Cafe geht.
 
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Das amüsierte Grinsen dieses Kükens mit den uralten Seelen intus reitzte Caitlin sehr und sie wünschte sich verzweifelt ihre magische Ruhe zurück. Es war wie eine Sucht, so friedlich und einfach alles dann war. Mühsam riss sie sich in die Gegenwart zurück. Ihre Augen füllten sich mit einem kalten Glanz und jeglicher freundlicher Schimmer, den Sie bislang zur Schau gestellt hatte, verschwand. Vielleicht war dies die wahre Regentin der Tremere, vielleicht war sie einfach nur stinksauer, nachdem ihr ihre Freundlichkeit so wenig vergolten wurde.

Jedenfalls verzog sich ihre Mimik zu einem eiskalten Lächeln und sie antwortete: "Das trifft keinesfalls meine Vorstellung Noir. Sie haben da etwas ganz gehörig missverstanden. Ich habe sie soeben informiert, dass Enio Pareto unser aller Kriegsherr ist, was bedeutet, er führt uns durch den Krieg. NICHT: Er kümmert sich um die Neuzugereisten oder um die Presse oder gar die Einhaltung der Maskerade. Diese organisatorischen Dinge fallen in meinen Aufgabenbereich und ich, Noir, werde diejenige sein, die morgen in diesem Büro sitzt. Mit anderen Worten, Sie werden diese Dinge mir nachher vorlegen und ich entscheide, was der Kriegsherr für seine Entscheidungen wissen muss und mit welchem Kram er nicht belastet werden sollte."

Das war harter Toback und Caitlin bezweifelte, dass sich Enio selbst darüber klar gewesen ist, was ein "Übernehmen der Bürokratischen Dinge" bedeutete. Aber eines war sicher. Er hatte wichtiges zu tun, als zu entscheiden, ob einer neuer Katastrophentourist nun willkommen war oder nicht. Caitlin hatte ihm offen versprochen, den Rücken freizuhalten, und genau das würde sie auch tun. Vielleicht hielt sie nur eine Strähne in der Hand, doch was, wenn diese ausreichte um zu lenken? Oder vielleicht war Caitlin mit dieser einen Strähne zufrieden und sie wollte Enio eine loyale Vertraute sein. Wer, außer ihr selbst, konnte das schon wissen. Natürlich war es unklug sich Noir zur Feindin zu machen, aber zu glauben, dass diese nicht bereits ihr Feind war, wäre mehr als naiv gewesen. Und sie glaubte nach wie vor, dass Noir irgendein unbekanntes Ziel hatte, weswegen sie den Fintertalern nach wie vor helfen wollte. Es würde auf einen Handel hinauslaufen, nichts weiter.

Nun blickte sie die Hybride ruhig an. Caitlin hatte zu ihrer alten Form gefunden und strahlte eine Welle Authorität aus. Ja, Caitlin McKinney war eine Führungspersönlichkeit und sie war gewohnt, dass man ihren Befehlen nachkam. Auch wenn sie ihren angeborenen Titel "Lady McKinney" noch vor ihrer Zeugung vor vielen vielen Jahrenzehnten abgelegt hatte, war sie dennoch eindeutig ein Mitglied der Aristokratie.

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Draußen stand Gabriel DuPont wieder einmal vor der Tür der Akkademie. Nicht das erstemal und nach dem seltsamen Anruf von Caitlin wohl auch nicht das letzte Mal. Er hatte eine Tasche bei sich, in der zwei 1-Kilo Beutel waren. Was genau dortdrin war, wusste er nicht, denn er war kein Chemiker, aber Maria, die sich in den Laboren eines Gildenhauses gut auskannte, hatte gemeint, zusammen würden sich heftige Gase bilden, die wie Tränengas funktionierten. Außerdem hatte er einen weiteren Beutel einer Chemikalie, die hochentzündlich war und ein mächtige Explusion bewirken konnte. Entsprechend vorsichtig handhabte er seine Ware.
Jetzt klopfte er sachte an der schweren Tür. Er wusste vom letzten Mal, das die Kamereas ihn bereits erfasst hatten.
 
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"Natürlich Mylady! Sie haben die Macht übernommen und Sie werden es sein die die Stadt zu neuen Ufern führt! Verzeihen Sie meine kleine Unachtsamkeit. Erlauben Sie mir bitte, die Übergabe für die kommende Nacht vorzubereiten. Es gibt eine ganze Menge Dinge die noch offen sind und die ich erst ordnen und entsprechend vorbereiten würde. Wir sollten Fehler in diesem heiklen Moment nach Möglichkeit vermeiden, meinen Sie nicht?"

Noir sprach demütig, wirkte aber nicht so. Ihre Augen waren hell wach und zeigten unverholenes Vergnügen. Sie wusste, dass Enio sich nicht so ohne weiteres aufs Abstellgleis abschieben lassen würde. Der alte Brujah war steif, aber sicher nicht dumm. Sobald er den Trick der Hexe durchschaute, würde er tun was zu tun war. Aber das war nicht ihr Problem. Daher auch die gute Laune. Sie konnte zurück zur Villa, die Füße hochlegen und warten bis das Schicksal ihr die guten Karten wieder in die Hände spielte. Und das würde es, die Primogene hier waren bestenfalls ahnungslos. Sie würden ihre Hilfe noch bitter nötig haben. In mehr als nur einer Lage. Also sollte die Tremere ihren Augenblick des Triumpfes genießen. Es würde noch so viele bittere folgen...
 
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"Genau so ist es. Nun gut, wenn Sie mich bitte jetzt entschuldigen, Zeit ist momentan eine sehr kostbare Ressource. Ich werde in den früheren Morgenstunden nocheinmal herkommen." erwiderte Caitlin und sah Noir noch einmal kurz an. Sie nickte der jungen Kainitin mit den alten Seelen zu und verlies dann den Raum.

Als sie den Empfangsraum betrat, um sich nach Gabriel zu erkundigen, kam dieser grade zur Tür herein. Er wirkte ein wenig gehetzt und besorgt, als hätte er sich wahnsinnig beeilt. Sie nahm seine Chemikalientasche entgegen und bedankte sich kurz. Dann wandte sie sich an Laura Rabe und wies sie an, Gabriel in alles einzuarbeiten und ihm ihre Tätigkeiten zu erläutern. Außerdem erwähnte sie auch hier, dass kein Schriftwechsel das Haus verlassen dürfe und dass es an Gabriel wäre, das auch nachzuhalten. Der Assistent schluckte mehrfach und nickte schließlich. Er war blass geworden, bei all der Verantwortung, die plötzlich auf ihm lag. Doch zu widersprechen kam ihm nicht in den Sinn.

Nun endlich konnte Caitlin die Akademie verlassen und sich der Ruine zuwenden. Noch auf dem Parkplatz wählte sie die Nummer von Kiera´s Handy.

Es klingelte….
 
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Enio runzelte die Stirn.
Klar! Jeder verdammte Mann wußte das... ob jetzt noch am leben oder schon tot. Das spielte keine Rolle. Enio vermutete, daß Malik auf Noir anspielte. Toller Tip!

Das andere war da schon interessanter. Eine Hinrichtung! Auch das noch! Enio wußte natürlich, daß dei Geissel das Recht hatte andere Kainskinder zu vernichten, wenn es einen Grund dafür gab und sie noch nicht offiziell Gäste der Domäne waren. Der Brujah ging davon aus, daß alles seine Richtigkeit hatte. Dennoch... es war ein Tod... eine Vernichtung. Manche Dinge waren nicht mehr so einfach wie noch vor ein paar Wochen. Das Auslöschen einer Existenz gehörte leider mit dazu. Oder zum Glück?

Ja! Enio empfand es als Glück wieder mehr zu empfinden... weniger abgestumpft zu sein als früher. Scheiß auf dieses ganzen Untoten- und Monstergehabe. Er war einmal ein Mensch gewesen und er erinnerte sich seit kurzer Zeit mehr daran als die letzten 100 Jahre.

Merda! Das macht es auch nicht besser.

Mißmutig wie eh und jeh stieg Enio auf seine Norton und brauste davon. Das Wetter hatte null Chance seine Laune noch schlechter zu machen.
 
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