Regine
Tremere
- Registriert
- 23. Juli 2009
- Beiträge
- 3.952
AW: [07.05.2008] Auf der Jagd
Erneut erntete Max einen dieser Seitenblicke, die es immer wieder in Situationen gab, die zwei Dinge gemeinsam hatten:Sie traten fast nur auf, wenn sie 'unter sich' waren, also zu mindest wenn keine anderen Kainiten in direkter Nähe waren. Hatte er überhaupt schon mal erlebt, dass soe ein Blick kam, wenn ein anderer aus der Gesellschaft bei ihnen war?
Vorhin war so ein Blick auch nur gekommen, bevor sie bei Lilly und ihrem Ghul angekommen waren. Die zweite Sache, die diesen Blicken gemein waren, war der mögliche Anlaß. Fast immer wäre es die perfekte Gelegenheit für ein Lachen, Lächeln oder Grinsen gewesen, dass sich aber nicht einstellte. Genau so wie jetzt auch. Auffällig waren diese Blicke vor allem wohl deshalb, weil auch sie in der Anwesenheit anderer unterdrückt wurden. Sonst müssten sie um einiges häufiger auftreten, wenn dieser Blick für sie gewöhnlich war.
Puh. Wieso scheinen sich die Geister einer Nation an dieser Frage zu scheiden? Bemerken die Typen denn noch nicht einmal, wie das stinkt, wenn sie an einer Toilette im stehen pinkeln statt an einem Urinal? Es geht immer etwas daneben, egal wie zielsicher sie sind. Und es roch auch immer. Auch wenn Frauen nicht immer etwas sagten. Es gehörte sich nicht. Komisches Paradigma. Und es gab seltsamer Weise auch noch Frauen, die einen Mann nicht als Mann empfanden, wenn er nicht im stehen pinkelte. Was für eine verdrehte Welt. Zum Glück waren die eher selten. Oder zum Pech für die Männer.
„Die müssen ein verflucht kleines Ego haben, wenn ihre Männlichkeit an einer solchen Kleinigkeit hängt.“, kam aber lediglich als trockene Reaktion von Anna. Sie wollte hier jetzt keine Diskussion vom Zaun brechen.
Kaum im Auto und angeschnallt wurde sie auch schon wieder in den Sitz gepresst. So langsam gewöhnte sie sich an Max's Fahrstil. Und schon wieder dieser Seitenblick.
„Hmmmh. Spaß war das für mich weniger. Für Typen wie die empfinde ich nur Verachtung. Wenn ich mich mit denen beschäftige, hat das wenig mit Vergnügen zu tun. Sie hatten Glück oder auch Pech, wie man es nimmt. Sie waren nicht in meinem Gebiet und für das Zeitmanagment der heutigen Nacht wären sie störend gewesen, hätte ich sie auf meinem getroffen. Also wäre ihnen wahrscheinlich nichts geschehen. Zusätzlich bereitet so etwas auch noch immer andere Probleme, die ich zur Zeit nicht unbedingt bewältigen möchte.
Ich hätte ihm auch gerne Dreck direkt in seine Wunden streuen können, damit sie sich gut entzünden und mit der Scherbe kastrieren. Beides wäre aber zu auffällig gewesen und hätte zu viele mögliche Spuren hinterlassen. Hätten sie versucht, mich anzumachen, während ich alleine gewesen wäre und nicht locker gelassen... Sie wären weniger verprügelt worden. Sie hätten sehr viel weniger Schmerzen gehabt. Sie hätten nie mehr Schmerzen gehabt, um genau zu sein. Ich mag solche Typen nicht und wir hätten der Welt damit wahrscheinlich einen Gefallen getan. Ebenso wahrscheinlich werden die Typen nichts tun. Aber jetzt sind sie potentielle Zeugen und Opfer, die etwas darüber Aussagen können, wer ihnen diese Schmach angetan hat.
Was du getan hast, war in einem gewissen Sinne ehrlich. Das kann ich verstehen und Nachvollziehen. Du brauchtest jemanden, an dem du Dampf ablassen konntest und die beiden Typen haben ganz laut 'hier' geschrien. Du hast ihnen ja sogar noch die Möglichkeit gelassen, es gut sein zu lassen und jeder mit nur etwas Hirn im Kopf hätte es dabei belassen. So was ist ok für mich. Die zwei haben sich aber nur an dich ran getraut, weil sie ihr Gesicht zu verlieren hatten. Ursprünglich haben sie sich nicht dich ausgesucht, sondern mich. Ohne dass ich ihnen irgend etwas getan hatte, kam ich ihnen als Opfer gerade gelegen. Mich haben sie deutlich schwächer eingeschätzt als sich selbst. Auch bei dir waren sie noch der Meinung überlegen zu sein, auch wenn das absolute Idiotie war. Trotzdem nahm das feige Pack Waffen zur Hand, um möglichst sicher zu gehen. Typen wie die beziehen ihr Selbstwertgefühl daraus, andere fertig zu machen. Ich frage mich, ob die überhaupt noch etwas anderes haben. Ich kann mir rational erklären, warum sie es tun. Aber es hat sich mir nie erschlossen, warum es ein erhebendes Gefühl sein kann, anderen Schmerzen zu bereiten oder sie zu erniedrigen. Ich kann es, aber es bringt mir weder Lust noch Befriedigung. Genau so wenig verstehe ich die, die sich freiwillig in eine solche Abhängigkeit begeben. Das einzige, was ich nachvollziehen kann, ist, wenn die Gesellschaft ist wie die unsere: Gehorche und ordne dich den Älteren unter oder stirb. Aber so ist es bei den Menschen nicht. Zu mindest in unserem Teil der Gesellschaft ordnen sie sich größtenteils nur freiwillig unter, wenn sie es denn tun. Für die meisten besteht keine zwingende Notwendigkeit dafür. Trotzdem scheinen sie irgend etwas daraus zu gewinnen. Wie man so etwas freiwillig mögen und für sich wollen kann, verstehe ich genau so wenig. Aber ich verabscheue sie im Gegensatz zu den anderen nicht so.“
Wie immer kam das alles völlig emotionslos und trocken aus ihr heraus. Derweil sah sie sich die Musikanlage in Max Auto an. Gab es da eventuell einen USB-Anschluß oder einen Slot für eine SD Karte? Wenn nicht, musste sie die Kopfhörer ihres MP3 Players benutzen und sie wollte Max doch so viel wie möglich von dem Chinesisch mit bekommen lassen.
Erneut erntete Max einen dieser Seitenblicke, die es immer wieder in Situationen gab, die zwei Dinge gemeinsam hatten:Sie traten fast nur auf, wenn sie 'unter sich' waren, also zu mindest wenn keine anderen Kainiten in direkter Nähe waren. Hatte er überhaupt schon mal erlebt, dass soe ein Blick kam, wenn ein anderer aus der Gesellschaft bei ihnen war?
Vorhin war so ein Blick auch nur gekommen, bevor sie bei Lilly und ihrem Ghul angekommen waren. Die zweite Sache, die diesen Blicken gemein waren, war der mögliche Anlaß. Fast immer wäre es die perfekte Gelegenheit für ein Lachen, Lächeln oder Grinsen gewesen, dass sich aber nicht einstellte. Genau so wie jetzt auch. Auffällig waren diese Blicke vor allem wohl deshalb, weil auch sie in der Anwesenheit anderer unterdrückt wurden. Sonst müssten sie um einiges häufiger auftreten, wenn dieser Blick für sie gewöhnlich war.
Puh. Wieso scheinen sich die Geister einer Nation an dieser Frage zu scheiden? Bemerken die Typen denn noch nicht einmal, wie das stinkt, wenn sie an einer Toilette im stehen pinkeln statt an einem Urinal? Es geht immer etwas daneben, egal wie zielsicher sie sind. Und es roch auch immer. Auch wenn Frauen nicht immer etwas sagten. Es gehörte sich nicht. Komisches Paradigma. Und es gab seltsamer Weise auch noch Frauen, die einen Mann nicht als Mann empfanden, wenn er nicht im stehen pinkelte. Was für eine verdrehte Welt. Zum Glück waren die eher selten. Oder zum Pech für die Männer.
„Die müssen ein verflucht kleines Ego haben, wenn ihre Männlichkeit an einer solchen Kleinigkeit hängt.“, kam aber lediglich als trockene Reaktion von Anna. Sie wollte hier jetzt keine Diskussion vom Zaun brechen.
Kaum im Auto und angeschnallt wurde sie auch schon wieder in den Sitz gepresst. So langsam gewöhnte sie sich an Max's Fahrstil. Und schon wieder dieser Seitenblick.
„Hmmmh. Spaß war das für mich weniger. Für Typen wie die empfinde ich nur Verachtung. Wenn ich mich mit denen beschäftige, hat das wenig mit Vergnügen zu tun. Sie hatten Glück oder auch Pech, wie man es nimmt. Sie waren nicht in meinem Gebiet und für das Zeitmanagment der heutigen Nacht wären sie störend gewesen, hätte ich sie auf meinem getroffen. Also wäre ihnen wahrscheinlich nichts geschehen. Zusätzlich bereitet so etwas auch noch immer andere Probleme, die ich zur Zeit nicht unbedingt bewältigen möchte.
Ich hätte ihm auch gerne Dreck direkt in seine Wunden streuen können, damit sie sich gut entzünden und mit der Scherbe kastrieren. Beides wäre aber zu auffällig gewesen und hätte zu viele mögliche Spuren hinterlassen. Hätten sie versucht, mich anzumachen, während ich alleine gewesen wäre und nicht locker gelassen... Sie wären weniger verprügelt worden. Sie hätten sehr viel weniger Schmerzen gehabt. Sie hätten nie mehr Schmerzen gehabt, um genau zu sein. Ich mag solche Typen nicht und wir hätten der Welt damit wahrscheinlich einen Gefallen getan. Ebenso wahrscheinlich werden die Typen nichts tun. Aber jetzt sind sie potentielle Zeugen und Opfer, die etwas darüber Aussagen können, wer ihnen diese Schmach angetan hat.
Was du getan hast, war in einem gewissen Sinne ehrlich. Das kann ich verstehen und Nachvollziehen. Du brauchtest jemanden, an dem du Dampf ablassen konntest und die beiden Typen haben ganz laut 'hier' geschrien. Du hast ihnen ja sogar noch die Möglichkeit gelassen, es gut sein zu lassen und jeder mit nur etwas Hirn im Kopf hätte es dabei belassen. So was ist ok für mich. Die zwei haben sich aber nur an dich ran getraut, weil sie ihr Gesicht zu verlieren hatten. Ursprünglich haben sie sich nicht dich ausgesucht, sondern mich. Ohne dass ich ihnen irgend etwas getan hatte, kam ich ihnen als Opfer gerade gelegen. Mich haben sie deutlich schwächer eingeschätzt als sich selbst. Auch bei dir waren sie noch der Meinung überlegen zu sein, auch wenn das absolute Idiotie war. Trotzdem nahm das feige Pack Waffen zur Hand, um möglichst sicher zu gehen. Typen wie die beziehen ihr Selbstwertgefühl daraus, andere fertig zu machen. Ich frage mich, ob die überhaupt noch etwas anderes haben. Ich kann mir rational erklären, warum sie es tun. Aber es hat sich mir nie erschlossen, warum es ein erhebendes Gefühl sein kann, anderen Schmerzen zu bereiten oder sie zu erniedrigen. Ich kann es, aber es bringt mir weder Lust noch Befriedigung. Genau so wenig verstehe ich die, die sich freiwillig in eine solche Abhängigkeit begeben. Das einzige, was ich nachvollziehen kann, ist, wenn die Gesellschaft ist wie die unsere: Gehorche und ordne dich den Älteren unter oder stirb. Aber so ist es bei den Menschen nicht. Zu mindest in unserem Teil der Gesellschaft ordnen sie sich größtenteils nur freiwillig unter, wenn sie es denn tun. Für die meisten besteht keine zwingende Notwendigkeit dafür. Trotzdem scheinen sie irgend etwas daraus zu gewinnen. Wie man so etwas freiwillig mögen und für sich wollen kann, verstehe ich genau so wenig. Aber ich verabscheue sie im Gegensatz zu den anderen nicht so.“
Wie immer kam das alles völlig emotionslos und trocken aus ihr heraus. Derweil sah sie sich die Musikanlage in Max Auto an. Gab es da eventuell einen USB-Anschluß oder einen Slot für eine SD Karte? Wenn nicht, musste sie die Kopfhörer ihres MP3 Players benutzen und sie wollte Max doch so viel wie möglich von dem Chinesisch mit bekommen lassen.