AW: [04.05.2008] Ob man tod ist oder nicht ...
Alexander blickte angespannt in den Nebel hinein und versuchte ihn zu durchdringen, in dem er sich nicht wirklich auf eine Stelle konzentrierte, sondern immer den Blick auf das imaginäre Dahinter richtete. Er hatte mal gehört, dass mal damit das periphere Sehen verbessert - also genau das, was man bei solch einer Suppe von Nebel brauchte.
Er wollte gerade die Frage nach hinten richten, ob alle draussen waren, sodass sie langsamen Schrittes weiter ziehen konnten, als er aus eben dieser Richtung Laute hörte, die ihm unbehaglich waren. Es war eindeutig das Reissen von gesunder Haut, welches zu ihm nach vorne drang, gefolgt von einem dumpfen Schmerzensschrei, welchen er Jenny zuordnen konnte.
"Verdammt!" presste er zwischen den Zähnen hindurch und wollte sich schon umdrehen, um dem, ihm noch unbekannten Angreifer eine Ladung Schrot in den Rücken zu jagen, als vor ihm mehrere Schatten auftauchten und höllisch schnell auf sie zuflogen.
Reflexartig riss er seine Schrotflinte nach oben und drückte ab, ohne richtig gezielt zu haben. Als der Schuss sich löste und die große Waffe in seinen Händen bockte, ärgerte er sich bereits darüber, nicht genauer gezielt zu haben. So hatte er dem Biest, denn als Wolf konnte man dieses Monster kaum mehr bezeichnen, nur die Flanke perforiert, anstatt ihm ein ordentliches Loch in die Brust zu brennen.
Krachend schlug der massige Körper zwischen Eduard und ihm auf und rutschte durchs nasse Gras, wobei dieser bereits versuchte wieder auf die Beine zu kommen.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie Max sich blitzschnell nach vorne bewegte und dem dritten Biest einen silbernen Blitz, so schien es durch seine Schnelligkeit, in den Wanst zu rammen, bevor dieser auf dem Boden aufkam.
Alexander lug blitzschnell die Waffe nach und eine leere, rauchende Patronenhülse wurde ausgeworfen, während eine neue, grüne Patrone in die Kammer schnellte. Er drehte sich in die Richtung seines Gegners, welchen er bereits getroffen hatte, als ihm etwas schweres in die Brust schlug und ihm die wenige Luft, welche er in den toten Lungen hatte, heraus presste. Einen kurzen Augenblick später hörte er den dazugehörigen Schuss peitschen und wusste, dass es eine Kugel war, welche ihm die Lichter auspusten sollte. Doch der Schütze hatte sich den Falschen ausgesucht. Wenn er wirklich dachte, solch ein Projektil würde ihm Schaden, dann wusste dieser nicht, wen er vor sich hatte. Wahrscheinlich hätte die Kugel jedem anderen hier ein faustgroßes Loch in den Körper gerissen - nicht so bei Alexander. Das einzige, was die Kugel zerstörte, war sein teurer Anzug. Rauchend fiel die Kugel, nunmehr eine zu klump verformte Masse, auf den feuchten Boden und zischte, als sie mit dem Graß in Berührung kam.
"Heckenschütze!" rief Alexander und versuchte auszumachen, von wo der Schuss gekommen war, um nun seiterseits den Schützen zu attackieren. Seine Gedanken waren die gleichen, wie Kieras. Möglicherweise hatte der Schütze, vermutlich Ziege, Munition bei sich, die den Kainiten äusserst gefährlich werden könnte. Alexander kümmerte sich besser darum, diese Gefahr zu beseitigen.
Er traute Eduard und der Gräfin zu, den Werwolf in Schach zu halten, bis er wieder kam, denn Alexander wollte sich nicht lange mit dem schießwütigen Cowboy aufhalten...