[03.05.08] Ankunft am Bahnhof 2.07 Uhr

AW: 3.5.08 Ankunft am Bahnhof 2.07 Uhr

"Das mit dem Wohnzimmer ist eine gute Idee." Kiera wußte zwar nicht alles, aber es gab mehr als genug Probleme und jeder, der im Moment in die Stadt kam, war in Gefahr.

"Da sonst keiner da ist, sollte ich ihnen vielleicht das wichtigste zusammenfassend mal erklären, vielleicht gibt es ja sogar das eine oder andere, was ihnen einfällt, für das wir hier einfach betriebsblind sind."

Man konnte bestimmt nicht behaupten, dass Kiera steif war oder arrogant rüberkam, auch wenn eine gewisse Bestimmtheit sich aus ihrem Wesen nicht wegdiskuttieren ließ.
 
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Mertin nickt zustimmend.
"Das wäre sehr freundlich von ihnen. Wir mögen neu sein aber jeder von uns bringt in gewissen Gebieten seine Erfahrungen mit. Wenn wir behilflich sein können für das Wohl der Stadt wird sich keiner von uns zurücktreten. Ich denke da wird mir Frau Reeben ebenfalls zustimmen."
Der leicht fragende aber recht sichere Blick wandert zu Anna.

"Was meinen sie wenn sie sagen es haut auch das Cafe erwischt?" wundert er sich etwas über die Worte des Ghuls und wer zum Teufel ist Christine? Von dieser hat er noch gar nichts gehört. Eine Tremere die man kennen sollte?
Da er den Weg nicht kennt lässt er dem Ghul den vortritt, es war ohnehin seine Aufgabe die Türen aufzuhalten.
 
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Der Guhl ging voran, es war der Weg zu den Wohnräumen und dann zu einem gemütlich eingerichteten Zimmer mit einer schönen Eckcouch und mehreren Sesseln, außerdem gab es hier einen Flachbildschirm und auch eine Hifianlage und mehrer Schränke mit Geschirr und auch Lesematerial.

"Ja, wissen sie, es soll dort angeblich eine Gasexplosion zu erwarten sein, sie mußten auf die Schnelle räumen", erklärte der Mann. "Christine ist die Guhlin eines früheren Bewohners des Gildehauses, der eine Weile als Hüter tätig war und dies ist nunmal ein verhältnismässig sicherer Ort, wobei es gerade mal 500 Meter Luftlinie bis zum Elysium ist."
 
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Anna nickte leicht, als Mertin fragend zu ihr herüber sah und bestätigte damit, dass seine Worte auch für sie galten. "Gehe ich recht mit der Annahme, das mit den anderen Problemen das Hotel gemeint ist?"

Eigentlich hatte Anna ja nur sehr, sehr wenig Informationen, aber mit etwas Glück würde sie gleich ein wenig mehr erfahren und es schadete nicht, gut informiert zu wirken. Tatsächlich wusste sie den Namen des Hotels nur, weil sie sich an die Telefonliste erinnerte, auf der ein Hotel aufgeführt war und sie annahm, dass es sich
nur um das El Privilegio handeln konnte, wo eine Etage auf kainitische Gäste vorbereitet war.

Anna folgte als letzte hinter Kiera ind das Wohnzimmer.
 
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Kiera setzte sich in einen der Sessel und schlug die Beine übereinander, dann wartete sie, ob sich die anderen auch setzten.

"Wenn es nur diese Sachen wären, dann könnte man damit leben, doch leider steht die Stadt am Abgrund und ich fürchte, sie hat heute einen großen Schritt nach vorne getan", sagte sie langsam und nicht sonderlich laut. "Ich weiß ja nicht, was man euch über Garou und Koldunen beigebracht hat, aber das ist das, was uns hier im Moment am meisten zu schaffen macht."
 
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Mertin setzt sich ebenfalls hin.
"Sicher habe ich bereits einiges über diese gehört doch um sicherzugehen sollten wir uns da vielleicht auf einen gemeinsamen Stand bringen. Wir haben ein Garouproblem in dieser Stadt? Wie konnte das passieren und vor allem was geschieht momentan?"
Mertin war offensichtlich neugierig auch wenn er noch keinen Weg sah zu erkennen wie er dabei helfen sollte dieses Problem zu beheben.
 
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Anna setzte sich auf die Couch und schlug ihre Beine übereinander. Auch Anna wusste noch nicht genau, wie sie würde helfen können. In Gedanken suchte sie nach den Informationen, die sie in Zusammenhang mit Koldunen und Garou brachte. Es dauerte einen Augenblick, bis sie sich sicher war, alle Informationen zu den Themen in ihrem Kopf abgerufen zu haben. Ihr Blick lag ruhig auf Kiera. Sie war gespannt, was die Schwester der Regentin erzählen würde.
 
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"Naja, ich bin auch erst seid ein paar Tagen hier, aber was ich weiß, ist daß es hier für lange Zeit einen Kontrakt zwischen den Kainskindern und den Werwölfen gab, aber dann ist etwas geschehen, ein neues Rudel tauchte auf und hat die alten, mit denen man verhandeln konnte vernichtet. Das ist vermutlich nicht länger als eine Woche oder 10 Tage her", erklärte Kiera. "Nun, diese neuen Werwölfe tun eben nun das, was diese normalerweise tun, sie wollen uns vernichten und da wir eine von ihnen überzeugen konnten, wissen wir, die machen auch keinen Halt vor ihren eigenen Leuten, nur weil sie uns anhören." Sie seufzte.
"Aber als ob dies nicht genug wäre, machen die auch noch uns dafür verantwortlich, weil das Umbra nicht begehbar und mit Plagen, Todesalben, Elementaren und allem anderen Kram verseucht ist, den keiner haben möchte. Es ist natürlich gut möglich, fast sogar wahrscheinlich, dass die Werwölfe für die Sabotage der Elysien zuständig ist. Leider können wir auch nicht, so wie in anderen Städten der Sache ganz aus dem Weg gehen, weil blöderweise deren Caern fast innerhalb der Stadtgrenzen liegt."

Viele Worte, viele Begriffe, sie wartete erst einmal ab, was den Beiden davon bekannt war, Thaumaturgie war weiträumig und nicht jeder wußte darüber Bescheid, da man sich schon bald spezialisierte.
 
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Mertin lauscht den Erzählungen von Kiera sehr neugierig.
Beide Teile waren für ihn von großer Bedeutung, wenn er auch zugeben muss in den letzten eher nicht so bewandert zu sein.
Nachdem Kiera geendet hatte überlegt er eine Weile über ihre Worte.
"Existieren von den älteren Garou noch welche? Wenn sie das tun halten sie die Tradition aufrecht und halten sich an unsere Verträge?"
Er war obwohl Tremere in erster Linie doch noch Politiker. Wenn es hier darum geht zu taktieren würde er sehr behilflich sein können doch dafür braucht er Informationen.
"Was das Andere betrifft befürchte ich, dass ich ein paar mehr Hintergrundinformationen benötige bevor ich einen Plan entwickeln kann oder zumindest gute Vorschläge unterbreiten. Wie wäre es wenn sie uns einige der Dinge über die sie gerade sprachen etwas näher erläutern?"
Mertins Geist ist bis zum Anschlag gespannt und bereit alle Informationen die sie ihm zukommen ließ zu speichern um sie einer späteren Verwendung zuzuführen.
Das hier ist sein Gebiet. Politik und Pläne schmieden. Da werden ihm in dieser Domäne nur wenige Kainiten überlegen sein.
 
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"Was wollt ihr denn als erstes Wissen?" Nun flog ein Lächeln über Kieras Gesicht. "Diese Stadt ist zwar gefährlich, aber ich habe in den paar Tagen, die wir nun hier sind, mehr gelernt als in den letzten Jahren. "Was ich weiß kann ich auch weitergeben, der Sheriff meinte, es wäre wichtig, dass möglichst viele Leute informiert sind, damit auch jeder reagieren kann.
"Das Wissen gibt es gratis, weil wir ja auch keine Nosferatu sind und ich würde auch bitten, dass ihr dieses Wissen so weitergebt."

Natürlich gab es Sachen, die sie nicht sagen würde, doch es gab genug zu erzählen, dass man damit jemanden schon fast erschlagen könnte.
 
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Anna konnte die Begriffe, die von Kiera genannt wurden, zu ordnen und mit ihnen etwas anfangen. Wenn die Garou innerhalb der Stadt ein Caern beschützten, dann war mit ihnen nicht zu spaßen. Sie würden alles eliminieren wollen, was sie als Gefahr ansahen. Eines verwunderte sie jedoch: Werwölfe, die andere Werwölfe vernichteten? Davon hörte sie zum ersten mal. Sie hatte gedacht, sie würden alle dem gleichen großen Ziel dienen und höchstens gewisse Rivalitäten untereinander austragen. Aber sich gegenseitig töten? Darüber hatte sie nun wirklich nur sehr vage Gerüchte gehört. Angeblich gab es auch Werwölfe, die vom sogenannten Wyrm befallen waren, dem, was die Werwölfe im Allgemeinen auch den Vampiren vor warfen. Sie hätte gedacht, nur aus diesem Grund würden Werwölfe andere Werwölfe töten. Aber das hier..... War vielleicht eine der Gruppen 'verdorben' gewesen? Es war eine theoretische Möglichkeit. Dies war wieder einer der Momente, wo Anna das Gefühl hatte viel zu wenig zu wissen, egal wie fleissig und konzentriert sie lernte. Es war zum Mäuse melken! Sie wünschte sich Zeit - nun, die hatte sie theoretisch - und Zugang zu einer gut sortierten, großen Bibliothek - den hatte sie so ganz und gar nicht, was deutlich frustrierender war, als der Zeitmangel. Es gab so unheimlich viel, was sie noch lernen konnte. Und auch, wenn sie sich darum bemühte, weitere Sprachen zu lernen, war es doch anderes Wissen, was sie noch begieriger lernen würde. Wie gesagt: es war zum Mäuse melken.

Von diesen Dingen war Anna wie immer nichts anzumerken, denn ihr Gesicht blieb ruhig und ausdruckslos. Aber - oh Wunder!- die kleine Tremere nickte zu den Ausführungen Kieras zum Zeichen ihres Verständnis. Ihre vielfältigen Gedankengänge, die weit verschachtelter waren...

- allein das abrufen der Informationen geschah zwar quasi in einem etwas längeren Augenblick, aber wenn man die Gedanken hätte verfolgen wollen, dann wäre es so gewesen, als sei man mit einem Ferrari kreuz und quer durch eine Stadt gefahren, hätte vor verschiedenen Gebäuden, einem Park und zwei weiteren Grünanlagen gehalten und wäre dort an bestimmte Stellen gewetzt, wo die Informationen griffbereit lagen. Ah ja. Eine düstere Kirche war auch noch dabei gewesen. Da lagen die spärlicheren Bröckchen über die Koldunen -

... als wirklich wahrnehmbar war, konzentrierten sich auf eine klare Aussage oder vielmehr eine Frage:

"Ist bekannt, warum das neue Rudel das alte vernichtete?"
 
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"Naja, sagen wir mal so, die meisten des alten Rudels waren recht zugänglich, wollten keinen Krieg und man hat sich geeinigt, wo man sich miteinander traf und wo die jeweils andere Partei nichts zu suchen hatte, hat auch Jahrhunderte lang mehr oder weniger gut funktioniert", begann Kiera. "Irgendeinem hat das nicht in den Kram gepaßt, darauf hin hat der sich auf die Suche nach Verbündeten gemacht, die natürlich gefunden und das alte Rudel wurde wegen Kooperation mit dem Feind vernichtet. Für die ist die Zusammenarbeit mit Vampiren sowas wie Nestbeschmutzung. Es könnte sein, dass vielleicht welche geschafft haben zu fliehen, aber die können sich hier nicht mehr sehen lassen, wenn dem so ist."

Nein, dass sie das am eigenen Leib erfahren durfte, wie Richard gekämpft hatte, ging keinen was an, außerdem hatte sie das immer noch nicht ganz hundertprozentig verdaut, sie war nicht so abgebrüht.

"Wir haben allerdings auch Tänzer der Schwarzen Spirale hier, das sind sowelche, die so welche, die fürchterlich verdreht sind und ganz und gar mit dem Wyrm in Kontakt stehen, die ziehen auch Plagen und böse Geister an und sind einfach ganz ungemein dem Bösen verfallen, aber genauso gefährlich wie jeder andere Werwolf. Der Caern ist in der alten Schloßruine und noch von den alten Garou gibt es hier eine Firma in der Stadt, das World Science. Ich hatte das mal gegooglet. Was die tun würde ich normalerweise für gut und richtig halten, war es vermutlich auch, bis auch das von dem neuen Rudel übernommen wurde. Wir gehen im Moment davon aus, dass die auch hinter den Sachen mit dem Hotel und dem Café stecken, auch wenn gerade dieses Vorgehen eigentlich eher auf Kainskinder schließen liesse.
Weiter im Text normalerweise kann man nicht ins Umbra, so wie es aussieht auch die Garou nicht, aber komplett darauf verlassen würde ich mich nicht, denn die ganzen Verzahnungen haben wir noch nicht aufgedeckt.
Ich weiß ja nicht, ob es irgendwelche Erkenntnispfade gibt und ob einer von euch da bewandert ist, denn eines ist sicher Aurareise fällt bis auf weiteres flach."

Sie mache eine kleine Pause.

"Okay, jeder anderen Stadt würde das Problem vermutlich genügen, aber hier gibt es leider noch einen alten Tzimisce, dem mal einer sagen muß, das vernichtet heißt, dass man nicht ständig wieder hier aufkreuzt und irgendwelchen Unfug macht. Leider ist es auch nicht so ein ganz normaler Unhold, den man einfach so aus dem Weg räumen sönnte, sondern ein Koldune, ist so eine Art Hexenmeister, der sich mit Dämonen eingelassen hat. Wie denn nun Koldunische Hexerei funktioniert, weiß ich nur in Ansätzen bis garnicht, aber sie ist auf jeden Fall alleine auf Grund der Tatsache, dass Dämonen dahinterstecken mehr als nur unangenehm, vor ein paar Jahren scheint er damit die Stadt fast ertränkt zu haben.
Keine Ahnung, was Neugeborenen in eurem Clan da beigebracht wird, aber vielleicht ist ja was dabei was uns weiterhelfen kann, die Stadt wird es euch bestimmt danken."
 
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Koldune Thaumaturgie? Tänzer der schwarzen Spirale? Was ist hier los? Warum verstehe ich nicht einmal ansatzweise worum es geht?

"Ich fürchte diese besondere Form der Thaumaturgie wurde mir nicht gelehrt. Oder nach ihren Geschichten bin ich doch eher der Meinung, dass es besser ist dass sie mir nicht gelehrt wurde. Bei dem Problem mit den Garou sehe ich für mich momentan keine Möglichkeiten zu handeln. Schaut mich an ich bin nicht der geborene Kämpfer" ein kurzes charmantes Lachen ertönt "wer aus unserem Clan ist das schon wirklich? Obwohl es hier einen geben soll. Viktor heißt er, aber sie kennen ihn sicher besser als ich."
Mertin lehnt sich ein wenig zurück ohen dabei jedoch die steife Haltung abzulegen.
"Was aber den Tzimisce betrifft. Wie gut kennen sie ihn? Kann man mit ihm sprechen ohne Gefahr zu laufen gleich getötet zu werden? Kennen sie seine Generation? Haben sie sein Blut analysiert?"
Interesannte Informationen die Mertin da über seine Fähigkeiten herausrückt. Aber früher oder später würde eh jeder Tremere der Domäne erfahren über welche Talente er verfügt.
"Und falls nicht wured er zufällig mal in einem Kampf verwundet und es gibt irgendwo Rest davon? Und warum steht er wieder auf wenn er vernichtet wurde?"
Die letzte Frage kommt eher plötzlich in Mertins Kopf, er hat sich schon sehr in seine Pläne gestürzt zumindest etwas tun zu können dass er die Frage nach dem wieso es getan werden muss schon vergessen hat.
Ein Kainit der vernichtet ist kehrt nicht einfach zurück. Das war völlig unmöglich. Entweder hat jemand einen Plan verhauen und wollte vor den Anderen nicht als Verlierer da stehen oder vielleicht ist es ein anderer Tzimisce. Die können sich doch eh verändern wie sie wollen also wieso nicht wie ein großer Feind aussehen?
Aber dann ist da das Problem, dass sie trotzdem diese Thaumaturgie nicht beherrschen dürften. Vielleicht war diese der Schlüssel zu der Antwort.
 
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Wieder blitzte sie durch ihre innere Stadt und sammelte die Informationen ein. „Es gibt weitere Präzedenzfälle.“, sagte sie gleichmütig. Ihre Stimme war jetzt schnell und präzise. Fast konnte man meinen, die Stimme bemühe sich ihre Gedankengänge einzuholen und mit zu halten. Dabei gab ihre Stimme nur die Informationen wieder, die für das Verständnis ihrer Schlußfolgerunen nötig waren und lange nicht alles, was sie in Gedanken berührte.

„Dies war nicht der erste Vertrag zwischen Kainiten und den Garous. Insbesondere wegen der Tänzer gab es schon Bündnisse. Wir sind normaler Weise das kleinere Übel für sie. Was ist hier anders, dass sie von ihrem üblichen Pfad abweichen? Ihr sagtet, das Umbra sei durchseucht mit allen möglichen Wesenheiten. Leider habe ich von der Geisterwelt nur gelesen. Meine Kenntnisse sind deshalb lediglich rudimentär und theoretisch... aber..“

Anna blickte Kiera jetzt sehr direkt an. „Als wir vorhin im Garten waren, hatte ich das Gefühl, als würde etwas passieren, als... wären wir vielleicht nicht allein. Es fühlte sich merkwürdig auf der Haut an. Habt ihr die Möglichkeit mit dieser Geisterwelt in Kontakt zu treten? Wenn sie uns beschuldigen für die Verunreinigung verantwortlich zu sein und wir ihnen helfen können sie zu bereinigen, wäre es ein Ansatzpunkt. Ich nehme an, es wäre auch in unserem Interesse – zu mindest so, wie ihr es vorhin geschildert habt.“

Anna legte eine sehr kurze Pause ein, um weitere Informationsbrocken zu verarbeiten. Ja, man konnte sie durchaus als ein kleines, wandelndes Lexikon bezeichnen, dessen Wissen durch das begrenzt war, was sie schon einmal in den Fingern hatte. Und Berichte hatte sie zur genüge übersetzen dürfen, weil ihr Sprachtalent doch außergewöhnlich war und es ihr oft gelang, die Feinheiten in die Übersetzungen zu übernehmen.

„Alternativ oder parallel kann man auch ihr Heiligtum angreifen oder ernsthaft bedrohen, den Caern. Er sollte ihnen wichtiger sein als das Vernichten von Kainiten.

Kennen sie sich in der näheren Strukturierung der Werkreaturen aus? Ich habe darüber leider noch keine zuverlässigen oder genauen Dokumente gefunden. Dem Anschein nach bilden sie verschiedene Gruppierungen, ähnlich wie bei uns die Clans vermute ich. Ist bekannt, mit welcher Gruppierung wir es hier ausser den Tänzern zu tun haben? Analog zu dem Clan, der bei uns die Führungsrolle für sich beansprucht, gibt es das vielleicht auch bei ihnen. Die Hinweise deuten darauf hin. Es sind jedoch lediglich einzelne Worte oder Nebensätze. Wenn wir es nicht ausgerechnet mit Vertretern dieser Gruppe hier zu tun haben, wäre das ein weiterer möglicher Ansatzpunkt für Verhandlungen. Ich weiss nicht, ob diese Theorie eine Überprüfung an der Realität stand hält.

Eine weitere Möglichkeit ergibt sich aus der Devise: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Sagt ihnen Pentex etwas? Dieser Konzern wird von den Werkreaturen mehr bekämpft als wir, wenn meine Quellen zu treffend waren. Allerdings würde ich nicht dazu raten. Ich wüsste nicht, wie man eine entscheidungsfähige Ebene bei Pentex erreichen könnte und Gerüchten zu Folge arbeiten sie mit den Sabatti zusammen.

Ich glaube, die erfolgversprechendsten Ansätze in diesem Fall wäre die Kontrolle über den Caern oder seine akute Bedrohung als Verhandlungsmasse und das Angebot, ihnen bei ihren anderen Problemen zu helfen. Wie gesagt, es gab in der Vergangenheit immer wieder Präzedenzfälle der Zusammenarbeit zum gegenseitigen nutzen, wobei diese Gruppierung anscheinend mit etwas härteren Bandagen überzeugt werden müsste. Wir müssen sie möglichst kalt erwischen und damit den Standpunkt deutlich machen: 'Es wird nicht so einfach, wie ihr es euch vorgestellt habt. Und da ihr den Frieden gebrochen habt, spielen wir jetzt mit härteren Bandagen.' Diese Sprache sollten sie verstehen.

Ich rate davon ab, den Caern dauerhaft zu verderben wie zum Beispiel durch einen Chemieunfall. Die Werkreaturen sind in der Regel so eine Art Umweltschützer und es könnte sie ernsthaft verärgern. Damit effektiv drohen könnte jedoch wirksam sein.“

Anna sammelte sich kurz. Das zweite Thema war für sie wesentlich weniger ergiebig. Das war mal wieder typisch. Diese Kenntnisse hatten direkt mit Thaumaturgie zu tun und waren deshalb deutlich beschränkter in ihrem Zugriff gewesen.

„Um auf den koldunischen Hexer zurück zu kommen. Hier sind meine Kenntnisse sehr beschränkt. Aber es nicht verwunderlich, Herr Steiner, dass sie noch nicht viel davon gehört haben. Dämonische Hexerei ist uns strikt verboten und wenn Schriften zu dem Thema existieren, werden sie recht sicher nur wenigen Kreisen zum Studium zur Verfügung gestellt. Sie sind eine Abart der normalen Unholde, sofern man bei ihnen überhaupt irgend etwas als 'normal' bezeichnen könnte. Wenn er immer wieder der endgültigen Vernichtung entgeht, könnte er irgend welche Rituale entwickelt haben, die es ihm ermöglichen mit dieser Welt in Verbindung zu bleiben. Wenn es so ist, müsste es Hinweise dafür geben?“

Ach ja... die kleine Information die in den Worten 'euer Clan' enthalten war, entlockte Anna keine Regung, wurde aber fast befieriger aufgesogen als alles andere. Deshalb war Mertin ihr gegenüber so verhältnismäßig respektlos gewesen. Aber welchem Clan gehörte sie dann an?
 
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Kiera hörte sich erst einmal alles an, nickte zu einigen Sachen und runzelte ein paar Mal die Stirn.

"So dann mal langsam und zum Sortieren", begann sie. Da sie in einem Kloster aufgewachsen war, war sie vermutlich früher in den verschiedensten Sachen unterrichtet worden als die meisten Frauen ihres Alters und hatte eine relativ gute Allgemeinbildung.

"Zuerst das Thema Werwölfe zu Ende bringen. Also es gibt verschiedene Fraktionen und die die wir jetzt hier haben nennen sich Schattenlords und Nachfahren der Fenris, was die früher waren, weiß ich leider nicht, keine Ahnung, es gibt eine Gangrel, die war früher sowas wie eine Werwolfbeauftragte, aber das sollte heute nicht mehr so wichtig sein.

Ich meine, ich habe nichts gegen Umweltschutz, ich bin selbst jemand, dem es gegen den Strich geht, was mit der Umwelt geschieht, mir gefallen nur einfach die Methoden der Wölfe nicht, wenn sie verstehen was ich mein. Eventuell könnte und sollte man ihnen wirklich drohen, irgendwie ihre Gebiete unter Druck setzen, immerhin kennen wir auch einige ihrer Stellungen. Das mit de Caern könnte interessant werden, aber entscheiden über sowas müssen andere Stellen. Pentax, Pentax ... hm, ja, der Name sagt mir was, aber erstens wüßte ich nicht, wie an die herantreten und wenn die wirklich mit dem Sabbat zusammenarbeiten, wäre vielleicht der Preis zu groß, den man dafür bezahlen müßte. Es wäre allerdings eine Überlegung wert, nur das ist definitiv etwas, was hier von anderer Stelle abgesegnet werden müßte, werde ich aber mit einem Verweis auf sie dem Sheriff vortragen, wenn sie erlauben."

Sie machte eine kleine Pause und dachte kurz nach.

"Es stimmt, wir waren vorhin im Garten nicht alleine und ich habe auch Kontakt zu Geistern, ganz speziellen Geistern, Ahnengeister, die mir gegen einige Geschenke ab und zu mit Wissen und Auskünften weiterhelfen, mit dem Umbra kenne ich mich eigentlich auch aus, ich war schon öfters dort und ich kann sagen, es ist eine interessante Erfahrung und auch ausgesprochen nützlich. Gerade jetzt würde es uns vielleicht helfen, doch auf der anderen Seite, würden auch die Garou es dann nutzen können. Ich kann allerdings nicht mit Plagen oder Elementaren kommunizieren und schon garnicht mit Dämonen, so was gehe ich lieber aus dem Weg. Ich habe gesehen, was im Moment da draußen ist und die wenigen Augenblicke hätten fast gereicht um mir den Verstand zu rauben. Die Ahnengeister sind eine Sonderform und sie interagieren nicht wirklich mit den Plagen oder dem anderen was sich da rumtreibt, das Umbra ist nicht einschichtig, das stimmt, aber die Spähre, die die Ahnengeister benutzen kann kein Untoter betreten und so können sie mir in dieser Sache auch nicht jede Antwort liefern und es ist für beide Seiten anstrengend so etwas zu machen, wie ich es getan habe."

Eine weitere Pause, man sah Kiera an, daß sie in ihrem Wissen wühlte.

"Naja, wir wissen inzwischen, dass neben den ganzen Plagen, es sind Millionen dieser kleinen, bösen Biester, ein weiteres Wesen dort ist, ich hielt es für einen Dämonen, ein sehr zwiespältiges Wesen, auf der einen Seite und wahrscheinlich anziehend, aber gleichzeitig so abstossend, wie man es sich nicht vorstellen kann. Inzwischen weiß ich, dass das Zacharii sein dürfte ... zumindest das, was Zacharii jetzt ist.
Das dürfte dann wohl die Frage beantworten, ob man mit ihm reden kann, ich glaube kaum, zumindest wüßte ich im Moment nicht, wie man es anstellen könnte.
Also ich habe das Blut nicht untersucht, habe auch keines von ihm und könnte es auch nicht, trotzdem würde ich seine Generation mal ganz locker auf 5 oder 6 ansetzen. Die Tremere, mit denen der Sheriff in Warschau gesprochen hat, sind sich ganz sicher, dass er vernichtet wurde, die Garou sollen dies mit einem Ritual gemacht haben, nachdem er sie bekämpft hatte. Er scheint irgendwann mal durchaus eine Person gewesen zu sein, mit der man hätte reden können, doch dann wurde er verrückt, nachdem die Werwölfe seine Frau vernichtet haben.

Eventuell könnte man was im Dom finden, doch das wäre dann ziemlich eingetrocknet, zumal man dort einen Hautgang, der aus einer bedauernswerte Wesenheit bestand erlösen, mußte."

Hier machte sie erst wieder eine kleine Pause, damit die beiden Neugeborenen die Infos verarbeiten konnten.
 
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Es gab also tatsächlich verschiedene Stämme! Sie hatte es gewusst. Wie viele es wohl noch gab? Und worin unterschieden sie sich? Annas Blick wechselte immer wieder zwischen Kiera und Mertin, während ihre Mimik gleichmütig blieb.


„Natürlich dürfen sie die Ideen weiter tragen, wenn sie sie für potentiell nutzbringend halten. Ich glaube kaum, dass mein Wort zur Zeit in den Ohren der Amtsinhaber Gehör finden würde. Wenn sie es sich überhaupt anhören würden.. Obwohl die Seneschall erstaunliche Versuche machte, mich auf persönlicher Ebene willkommen zu heissen. Ich muss zugeben, dieses Verhalten hat mich etwas irritiert. Sie hat mich sogar dazu aufgefordert, sie wieder persönlich aufzusuchen, wenn ich meinen Fragebogen abgebe. Was natürlich notwendig macht, ihn nicht durch einen Boten zu schicken.


Sie erwähnten einen Werwolf, der uns unter Umständen wohl gesonnen ist. Vielleicht wäre es über ihn möglich, mehr über das Umbra zu erfahren und was dort im argen liegt? Könnte dieser Zacharii sogar dafür verantwortlich sein? Unter Umständen ist die Verseuchung gar auf das Ritual zurück zu führen. Es muss sehr mächtig sein, wenn sie damit so einfach einen Kainiten so niedriger Generation vernichten konnten. Und mächtige Rituale bieten viel Spielraum für Dinge, die schief gehen können. Aber das ist reine Spekulation.“


Nun wendete sie ihren Blick wieder Kiera zu, gleichmütig und ruhig wie die ganze Zeit. „Darf ich ihnen eine persönliche Frage stellen? Ihre Worte lassen vermuten, dass sie selbst keine Tremere sind.... Stimmt das, und wenn ja, welchem Clan gehören sie an?“
 
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"Ach, da wird im Moment keiner danach fragen, da können sie echt Punkte machen, wenn es uns weiterhilft", erwiderte Kiera und lächelte die ernste Frau freundlich an. "Die denke, das dürfte ihnen nicht schlecht zu Gesicht stehen und ich wette, meine Schwester hat nichts dagegen, wenn doch schieben sie es einfach auf mich." Es klang wie ein Scherz, aber das Gesicht zeigte, es war ernst gemeint.
"Die Seneschall soll selbst noch ein Küken sein, der Prinz hat die vor 2 Nächten geheiratet, ich weiß nicht so recht, was ich von ihr halten soll und enthalte mich von daher einfach mal jedem Kommentar.

Die junge Werwolf, also so eng ist das Verhältnis nicht, aber wenn sie sich wieder meldet kann man sie ja mal fragen, etwas anders ist es bei denen ja auch, ob sie allerdings aus dem Nähkästchen plaudern will, da bin ich mir nicht so ganz sicher, vielleicht wenn sie jemand beherrscht, aber mir sind freiwillige Antworten lieber." Sie zuckte etwas die Schultern, schien überhaupt sehr lebendig, das genaue Gegenteil zu Anna.

"Hm das mit meinem Clan, tja, ich war Tremereguhl, aber bevor ich den Kuss bekommen konnte, wurde ich von einem Konkurrenten des entsprechenden Tremeres geraubt und an jemanden gegeben, der es nicht mal geschafft hat, mir einen Clan zu vermitteln, allerdings nenne ich mich Voodoohexe, denn das ist es, was ich praktiziere."

Hatte sie sich da gerade nicht nur als Caitiff, sondern als Dünnblütig geoutet? Sollten die Beiden draus machen, was sie wollten, es war die offizielle Geschichte, die sie sich zurecht gelegt hatte und sie brachte es sehr, sehr überzeugend rüber.
 
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Die Seneschall war ein Kücken?! Verdammt... dafür hatte sie sich dann zu tief vor ihr verneigt. Und jetzt konnte sie den Grad der Verbeugung beim nächsten mal kaum geringer ausfallen lassen. Das waren ja mehr als interessante Neuigkeiten. Dann war sie also nur Seneschall, weil sie das Liebchen des Prinzen war? Das erklärte auch die unorthodoxe Ghul....

"Freiwillige Antworten sind auf jeden Fall empfehlenswert. Die Beherrschung könnte später zu Hass führen und ob uns damit geholfen wäre..." In diesem Fall wusste Anna nur zu gut zu welchen Gefühlen der Hilflosigkeit und Hass die Anwendung von Beherrschung führen konnte. All zu gut. Trotzdem blieben Gesicht und Stimme unter Kontrolle, nun, vielleicht klang sie doch einen Deut monotoner, wenn man sehr genau auf sie achtete.

Die scheinbare Offenheit Kieras quittierte sie lediglich mit einem Neigen ihres Kopfes und einem langsamen, deutlichen Schließen ihrer Augen als Zeichen ihres Respekts gegenüber der anderen. Was sollte sie zu so einer Geschichte auch groß hinzufügen? Kiera war trotzdem die Schwester der Regentin und von daher würde Anna jetzt gewiss nicht anfangen sie respektlos zu behandeln, nur weil das Schicksal ihr anscheinend übel mit gespielt hatte.

"Bevor ich es vergesse. Die Seneschall hat mich gebeten, ihr Beileid für den Tod eines Ghuls unseres Hauses auszusprechen. Wisst ihr, um wen es sich dabei handelt und wem ich diese Grüße überbringen sollte?"
 
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"Ja, ich war dabei gestern Nacht, es war die Guhlin des Lords, wir hatten gestern ein kleineres Dämonenproblem, das wir nur mit vereinten Kräften besiegen konnten", sagte Kiera dazu. "Er hatte sie entführt und wir hatten definitiv keine Chance sie zu retten. Er weiß es noch garnicht und ich bin die letzte, die ihn anrufen könnte, ich denke, das dürfte meine Schwester machen, eigentlich sollte die Frau, Judith hieß sie, auch nach Warschau."

Gut die beste Erinnerung an Judith hatte sie nicht, aber immerhin konnte sie nicht viel dafür, wenn der Lord befahl, mußte sie handeln, so war das halt, sie kannte das auch nicht anders aus ihrer Guhlzeit.

"Ich denke, Silva wird sich schon wieder melden, fragt sich nur wann, immerhin hatte sie gestern sogar einige ihrer Haare gespendet um der Gefahr beizukommen, leider ist sie noch recht jung und hat Angst, das hat man deutlich gemerkt und nicht Angst vor uns, sondern vor den eigenen Leuten. Keine Ahnung, man müßte Meyye fragen, aber das macht dann bestimmt der Sheriff.

Das sind Dinge, die kann ich nicht tun." An der Stelle zuckte sie die Schultern.
 
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Oh verdammt.. der Ghul des Lords und er wusste noch nicht einmal bescheid. Hätte die Seneschall nicht Mertin als Boten wählen können? Der fand sie doch so klasse. Na ja, das ließ sich wohl kaum ändern

"Silva... ihr meint damit die Werwölfin?", fragte Anna nach, die sich nicht ganz sicher war. "Aber.. was für einen Dämonen mussten sie bekämpfen? Es scheint in dieser Stadt wirklich hoch her zu gehen..."
 
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