AW: Shoa im Rollenspiel

Ich glaube das so darzustellen wie 'Die SS hat ja auch nicht gewusst was da passiert' oder 'der arme Junge ist da so reingerutscht' und 'viele SS Männer haben auch total gelitten' und natürlich der Klassiker 'trotz aller Barbarei sind die SS Leute doch Menschen geblieben und haben den Kindern immer nach der Vergewaltigung ein stück Brot gegeben' ist sowohl Historisch als auch pädagogisch falsch. Und dann zu sagen die Juden hatten mitschuld...
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Maniac_667 schrieb:
@Agro
Möglich sicher. Vor allem fiktive natürlich. Reale... bin ich sehr unsicher, vor allem, da ich beim Rollenspiel keinen pädagogischen Anspruch sehe, sondern in erster Linie Spass.
'Spaß haben wollen' ist natürlich immer ein Aufhänger. Manchen SpielerInnen macht es Spaß ein Detektivabenteuer zu lösen, andere wollen sich gerne mit GegnerInnen physisch rumschlagen und manche lieben den kalten Schauer und das was Angst macht.

In der Gypsies Runde, die ich anfangs erwähnte (gespielt auf der "Nacht 99" in HH) habe ich versucht viel Geschichtliches zu vermitteln und im Anschluß an die Runde mit den SpielerInnen über diese Zeit diskutiert.

@Magic_667: An dieser Stelle würde mich interessieren, wie du folgende Bücher beurteilst:
- Sinti und Roma die Vernichtung eines Volkes in NS-Staat, „Gesellschaft für bedrohte Völker“, Göttingen 1981
- Auschwitz – A History in Photographs, Auschwitz-Birkenau State Museum, 1990
- Faschismus, Elefanten Press, Verlag 2001, Berlin 1976

___
(In Klammern, weil es den Rahmen etwas sprengt, sich aber doch auf den Punkt Pädagogik bezieht: Meine ersten Erfahrungen spezielle Fantasy Rollenspiele Abenteuer in der Jugendarbeit zu nutzen, um bestimmte Werte zu transportieren (z.B. Alternativen zu Gewalt oder solidarisches Vorgehen etc), waren durchaus positiv. Von daher kann ich für mich sagen, daß Rollenspiel Spaß machen und gleichzeitig pädagogisch sein kann.)
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Sicher! Ich meine was soll das denn sonst heißen? Vielleicht bin ich da zu phantasielos aber mir fällt nichts ein.
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Nur weil jemand Tugenden besitzt, ist er noch lange kein "dufter Kerl". Ausserdem verurteilst du eine Extremposition - die im Grunde benommen auch garnicht des von WW dargestellten Settings entspricht - und forderst das andere Extrem.
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Vatman schrieb:
Virtues? Der Totenkopfverbände? Ich glaube das fällt dann schon nicht mehr unter 'soll machen was er will'. Wenn das in dem Buch wirklich so ist, ist das eigentlich nicht tragbar.

Deiner Schreibweise entnehme ich, dass es dir lieber wäre wenn die SS-Wachen als Monster dargestellt werden. Den ein Mensch ohne Tugenden ist wahrlich ein Monster.
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Nein, ich denke nur nicht das man das banalisieren sollte und das man nicht behaupten kann Vergewaltiger und Folterknechte sind ganz normale nette Jungs. Wenn man die Opfer fragt sieht man schnell das da keiner 'Mensch Geblieben' ist.
Sollen es Fantasymonster sein? Orks? Vampiere? Würde ich auch nicht gut finden. Würde das ganze auch ein bisschen lächerlich machen.
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Vatman schrieb:
Nein, ich denke nur nicht das man das banalisieren sollte und das man nicht behaupten kann Vergewaltiger und Folterknechte sind ganz normale nette Jungs.

Warum nicht? Vieleicht sind sie es?
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Läuft dann aber auf genau das herraus was ich befürchtet habe, glorifizierung des Holocausts.
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Was soll man den bei einer Täter/Oper Beziehung differenziert sehen? Ich meine bei keinem Fall von Kindesmishandlung in Belgien oder sonst wo stellt sich jemand hin und sagt: Zu sagen Marc Dutroux ist ein Schlechter Mensch ist Schwarz-Weis malrei.
Bei tausendfacher Vergewaltigung muss man dann aber auch den Tätern ihre guten Seiten zugestehen (wegen der mildernden Umstände und so)!
Die Meinung teile ich ganz und garnicht mit dir. Marc Dutroux ist ein Verbrecher, die SS Mannschaften sind das auch.
 
AW: Shoa im Rollenspiel

@Nin
Die Bücher sagen mir so nichts. Gib mir bitte die Autoren (bzw die bibliographische Angabe), das hilft mir vielleicht mehr. Ich kann mich gern mal umschauen.
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Maniac_667 schrieb:
@Nin
Die Bücher sagen mir so nichts. Gib mir bitte die Autoren (bzw die bibliographische Angabe), das hilft mir vielleicht mehr. Ich kann mich gern mal umschauen.
Mußte ein wenig googlen und bei amazon stöbern... hab leider nicht alles gefunden...

Einmal:
Sinti und Roma. Die Vernichtung eines Volkes im NS-Staat
[FONT=verdana,arial,helvetica][SIZE=-1] von Tilman Zülch (Vorwort), Romani Rose (Vorwort), Martin Stöhr (Vorwort), Erwin Waldschütz (Vorwort), Donald Kenrick, Grattan Puxon, Astrid Stegelmann (Übersetzer)

[/SIZE][/FONT]Auschwitz: A History in Photographs (Hardcover)
by Jonathan Webber (Editor), Teresa Swiebocka (Editor), Connie Wilsack (Editor)
Browse: Front Cover | Table of Contents | Back Cover

[FONT=verdana,arial,helvetica][SIZE=-1]

[/SIZE][/FONT]
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Okay, da kann ich so nichts zu sagen. Da muss ich erstmal selber suchen. Brauchst dus dringend? Ich kann mich heute abend mal damit beschäftigen.
 
AW: Shoa im Rollenspiel

Nein, nein! Eilt überhaupt nicht!
Ich wollte nur prinzipiell wissen, was du davon hälst - irgendwann mal.
 
Zurück
Oben Unten