AW: Wer benutzt wirklich die Goldene Regel?
Wolltest Du vielleicht. Hast Du aber nicht.
Dann halt
angedeutet. Ist auch egal. Jetzt hab ich ja Beispiele genannt.
Schön. Du meinst also Ignorieren für den Einzelfall und nicht generell.
Genau.
Habe ich auch kein Problem mit, wenn es nicht dem Vorteilezuschanzen dient. Wenn sich herausstellt, daß ein großer Kampf durch Anwendung aller Initiativregeln zu umständlich wird, dann werden sie eben für die Dauer dieses Kampfes ignoriert. Wo liegt hier die Schwierigkeit?
Vorteile oder Nachteile entstehen
automatisch, wenn man Regeln weglässt. Besonders in Kämpfen kann eine kleine Regel schnell über Leben und Tod eines Chars entscheiden. Wenn die Initiative irrelevant wäre (ist), könnte (sollte) man sie ja auch gleich weglassen.
Genauso ärgert es mich, wenn mir laut Regeln 95% Rabatt beim Einkauf zustehen, der Spielleiter aber darauf besteht, nen Mindestpreis festzulegen.
Regeln, die keinen (z.B. Charoptimierungs-)Druck aushalten, werden erst recht versagen, wenn man versucht, sie zu kombinieren. Regeln sind dazu da, um irgendeine Zielsetzung zu gewährleisten. Tun sie es nicht, sind sie scheiße.
Nebensache, aber: Diese Regeländerung halte ich für alles andere als wohlüberlegt. Jedesmal den Taschenrechner auspacken, und dann noch mit extrem krummen Beträgen herauskommen...
Den Taschenrechner brauch ich sowieso, wenn ich nen Warenwert von 287,97 Silbertalern beim Kauf um 35 Prozent runterhandel.
Auch Ignorieren im Einzelfall würde ich nicht als willkürlich bezeichnen. Willkürlich ist doch nur, wenn man ohne jeglichen Grund und einfach mal so irgendwas macht.
Wenn eine Gruppe oder ein SL eine Regel ignorieren, dann doch deshalb, weil sie entweder generell für die Kampagne oder speziell für eine Situation nicht passend ist oder störend oder einfach superumständlich. Und das ist OK. Das ist, was man normalerweise als gesunden Menschenverstand bezeichnet.
WW ist sich halt bewußt, daß sie vor allem zu Amerikanern sprechen und es da mit GMV nicht so weit her ist. Deshalb diese explizit ausformulierte Goldene Regel.
GMV
ist willkürlich, da keine objektiven Maßstäbe vorhanden sind. Objektiv können nur feste Regeln sein.
Erstens meinst Du syntaktisches Argumentieren. Semantisches Argumentieren als behämmert zu bezeichnen finde ich aber extrem lustig. Wenn auch nicht ohne Wahrheitsgehalt. Wobei das jetzt natürlich genau genommen wieder syntaktisch war, aber durch meinen Zusatz eine semantischen Aspekt bekommen hat.
Zweitens (um semantisch zu werden) ist im weitesten Sinne "Besitz" als freie Verfügungsgewalt zu interpretieren, und die liegt weder bei dem zitierten Extra (SR-Schieber) noch bei Antagonisten vor, da erstere der Zustimmung des SL, zweitere ihrer Rollendefinition unterworfen sind. Es geht hier jedoch aber eigentlich noch mehr um eine Einstellungsfrage. Besitz bzw. Eigentum wird grundsätzlich mit Bewahrung assoziiert, genau das spiegelt aber die Falscheinstellung wieder. Antagonisten sind nicht dazu da, bewahrt zu werden, sie sind dazu da, Ihre Rolle zu erfüllen - als Herausforderer und letztenendes Opfer.
Nein, Du argumentierst anhand einer Annahme (Opposition SL-Spieler), die an sich jede Form des Spiels disqualifizierst und ziehst dass dann heran, um gegen eine bestimmte Spielweise zu argumentieren. Wie ich schonmal sagte, dass ist wie gegen Brot zu argumentieren, weil schimmliges Brot schlecht ist.
Oder nochmal deutlicher: Deine Vorabannahme macht die Anwendung der GR zu einer schlechten Sache, ohne die GR an sich überhaupt zu berühren. Und deswegen findet hier ein permanenter Zirkelschluss statt: Weil ein betrügender SL mit der GR betrügt, ist die GR Betrug.
Sorry, aber bei all deinen Offtopic-Haarspaltereien (die
mich herzlich wenig interessieren) hast du wohl vergessen, deine eigenen Äußerungen zu überdenken: Die SL-Rolle antagonistisch zu belegen (Nemesis statt Suppenkasper) ist nicht automatisch ne schlechte Spielweise. Das ist nur der Fall, wenn das Rollenspiel auf der Goldenen Regel basiert statt auf klaren, vernünftigen Richtlinien.