wer würde lieber einen Dr.Pille spielen als einen Julian Bashir?
Also ich würde lieber ein Medizinisch-Holographisches-Notfallprogramm Spielen
Die erste Direktive kommt in diversen TOS-Folgen sowohl direkt als auch indirekt vor. Wenn's danach geht, muss man stattdessen Enterprise (gibt es in der Zeit noch nicht) ausschließen.
Sorry, du hast recht, in TOS kommt die Erste Direktive vor. Aber an diese „Enterprise“ Serie hatte ich überhaupt nicht gedacht. Die igoriere ich so gut es geht aus der Realität raus.
Es ging mir aber (wie ich weiter unten noch ausführe) hauptsächlich darum, dass TOS mir einfach nicht weichgespült genug ist, um einzigartig und Star Trek mäßig zu sein.
Obwohl ich DS9 liebe, ist das genau der Grund, warum ich es nicht spielen möchte. Forschung, Entdeckung, Reise ins Unbekannte – das macht mir bei Star Trek den größten Spaß. Krieg gibt es schon genug in Serie und können andere Space-Settings besser. Deswegen liegen bei mir vor allem TOS und TNG vorne. Ich fand auch die Menschwerdung eines einzelnen Borgs spannender als den Krieg gegen die Borgs. Und DS9 ist wenig Forschung sondern viel Krieg. Muss ich nicht haben. Ich will mehr Erstkontakt.
Wer Babylon 5 spielen will spielt bestimmt alles, aber kein Star Trek Spiel und sicherlich Deep Space 9, den ollen Erzfeind, am aller wenigsten.
Ansonsten eignet sich jede Serie bei der man mit einem Schiff aufbricht um unbekannte Welten zu erkunden.
Das heißt von Kirk bis Archer ist der Kern von Star Trek doch der Erkundungsgeist.
Egal ob man, was man findet, verprügelt (TOS), bequatscht (TNG), in einer Sightseeing Tour vorbeifliegt (VOY) oder mehr so Kolonialistisch gebärdet (STE). Ob man vielleicht gar irgendwas ganz anderes macht.
Wir haben jetzt folgende Themen: Exploration, Erstkontakt, Reise ins Unbekannte, Intergalaktische Politik. Aber ich denke NICHTS davon ist ein Alleinstellungsmerkmal für Star Trek.
Intergalaktische Politik kann das Babylon 5 Setting viel Besser umsetzen. Exploration und Reise ins Unbekannte kann man mit Jedem SciFi Setting haben – Battlestar Galaktika fällt mir hier als Beispiel ein. Erstkontakt hat man im Star Trek universum zwar als Begriff geprägt, aber wo es fremde Lebensformen gibt gibt es auch Erstkontakt Situationen.
Traveller und StarWars fallen mir hier ein.
Mich interessiert vornehmlich das TOS-Setting. Damals, als die Klingonen noch die amoralischen Russen-in-Space waren und nicht irgendwelche übergroßen Ewoks mit Ehrenkodex-Neurose. Zudem durfte es da noch ordentlich zur Sache gehen, an die Wäsche, in die Fresse, halt - MENSCHLICH.
Die gehirngewaschenen, beruhigungsmittelgetränkten Strampelanzugsträger von TNG und dergleichen fand ich lahm und qualvoll ohne Ende, DS9 ein öder Babylon-5-Abklatsch und Voyagers Desparate-Housewifes-in-Space. (Und "Die Enterprise"-Serie EXISTIERT NICHT - trotz der wohl schärfsten Vulkanierin im gesamten Star-Trek-Fanchise.)
Enterprise wäre sinnig. Vor der Zeit der ersten Direktive, zuverlässigen Transporter und so ein Weichspülerzeug.
Aber genau das Weichgespülte macht StarTrek meiner Ansicht nach aus. StarTrek ist DIE-HUMANISTISCHE-UTOPIE(TM)
Gene Rodenberry hatte StarTrek entwickelt um zu zeigen, dass sich die Menschheit weiterentwickelt. Dass wir alle unsere kleinen Egotripps hinter uns lassen können.
Auch wenn der Einfluss von Gene in der Next Generation geringer war. Diese Weiterentwicklung wird viel deutlicher herausgearbeitet.
Die Menschheit wird nicht Schneller, Stärker, Klüger. Die Menschheit wird Besonnener, Moralischer, Altruistischer.
Der Typischer StarTrek offizier denkt bevor er handelt. Er ermittelt die Vorgehensweise, die das beste Ergebnis und den geringsten Schaden für alle erzeugt. Ein Star Trek offizier verhindert Konfrontationen und Gewalt um jeden Preis.
Diese Art von Charakter mag auf den ersten Blick langweilig erscheinen. ABER auf den zweiten Blick ist es eine IMMENSE Aufgabe, Jemanden zu spielen, der Moralisch BESSER ist als man selbst. Und es ist ein Charakterkonzept, das KEIN EINZIGES anderes Setting bieten kann.
Ja, in der Fantasy haben wir den „Rechtschaffend-Guten-Paladin“ aber auch der schnetzelt sich durch eine Gobblinhorde, weil sein Detect Evil anspringt. Ein StarTrek Offizier würde versuchen Erstkontakt herzustellen oder, wenn dies nicht klappt, ihnen aus dem Weg gehen.
Im Rollenspiel ist das an sich gar kein so großes Problem, weil es
a.) Kommunikatoren gibt, und so auch die nicht anwesenden Charaktere mitreden können und es
b.) Transporter gibt und demzufolge im Bedarfsfall jeder SC schnell mal hergebeamt werden kann.
Das ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von StarTrek. Technologie löst alle Probleme.
Wir haben Replikatoren, die den Hunger beseitigen. Automatisierte Sonden, die die Notwendigkeit von Harter Körperlicher Arbeit beseitigen.
Phaser auf Betäubung sowie Beamtransporter beseitigen die Notwendigkeit von Kämpferischer Auseinandersetzung. Man kann die Bösen entweder schlafen schicken oder sich selbst aus der Gefahrenzone herausbeamen lassen.
Und weil es gerade noch so schön in das Thema passt. Wir hatten im Thread zum StarTrek-Serien Reboot
https://blutschwerter.de/thema/cbs-netflix-star-trek-discovery.88983/page-2 den Vorwurf StarTrek sei Faschischtisch.
Was mir gefällt, ist die Andeutung, die Serie an Battlestar Galactica anzulehnen (Kriegstrommeln im Hintergrund)
Diesen ganzen nichtsagenden, faschistischen Schnickschnack hätten sie sich sparen können
Um auf das Thema zurück zu kommen, fände ich es toll, wenn mehr Bewegung in den eher statischen Plot von ST kommen würde, also man mehr hinterfragen würde und weniger straight dem Führer folgen. Warum muß eine Raumflotte auch durchweg streng durchorganisiert sein - insbesondere in einer Serie, wo ja nichts Schlimmes passieren kann, sondern eigentlich nur für Spannung und interessanten Stoff sorgt.
Gerade das ist der Erfolg von Firefly/Serenity, Dark Matter, Lexx, Dark Star, BSG, B5 und wie sie alle heißen gewesen und hat nicht zuletzt auch dazu beigetragen, warum DS9 bei den Fans das beliebteste ST-Spinoff war
Naja, was man so herauslesen kann. StarTrek ist ja nix neues und ich befürchte, daß hier - ähnlich wie bei SW - Fan-Klischees bedient werden.
Wäre schade, wenn alles auf ein "Ja, Captain" rauslaufen würde
StarTrek könnte nicht weiter von Faschismus entfernt sein. Ja, die Sternenflotte ist eine militärische Organisation. Ja, die Föderation ist eine Planetenumspannende Zivilisation ABER.
In der Sternenflotte wird nicht einmal salutiert. Selbst wenn man einem Admiral gegenübersteht. Keine militärischen Grüße. Man begegnet sich mit Respekt und auf Augenhöhe.
Bei einer so großen Organisation wird irgedeine Form der Kommandostruktur notwendig. Aber es kommt so gut wie nie vor, dass der Captain tatsächlich seine Autorität durchsetzen muss. Statt eines Befehles „Wir machen das SO.“ Holt der Captain alle Offiziere zum Kriesenmeeting in seinen Besprechungsraum und alle Seiten eines Problemes werden besprochen und dann wird ein Konsens ermittelt, nach dem gehandelt wird.
Die Föderation versucht zu expandieren. Ja, aber nicht wie ein Faschistisches Imperium durch Waffengewalt und Eroberung. Nein, die Föderation nutzt Exploration und errichtet Kolonien auf unbewohnten Planeten. Sie Terraformt planeten, die sich bisher nicht zur Besiedlung eignen und die Föderation nimmt neue Mitglieder auf.
Die neuen Mitglieder werden aber nicht „gleichgeschaltet“ sondern behalten ihre Selbstbestimmung und genießen den Schutz der Föderation und den Freien Austausch von Waren und KOMPETENZ im ganzen Föderationsraum.
Auch die Mittel, mit denen die Föderation neue Völker anschließt sind beispiellos. Es wird nicht mit Waffengewalt erobert. Es wird noch nicht mal mit Wirtschaftlichem Druck gearbeitet.
Die Föderation reicht einfach die Hand und bietet Freundschaft an. Es gibt so viele PULL Faktoren für diese Wahrhaft utopische Gesellschaft*, dass es eigentlich nur eine Frage der Zeit ist, bis ein neues Volk ERKENNT, dass es OBJEKTIV BESSER ist, zu der Föderation zu gehören.
Bei der Föderation geht es sogar so weit, dass Geld abgeschafft wurde. Der Marxistische Traum der Klassenlosen und Besitzlosen Gesellschaft wurde nicht nur in die Tat umgesetzt. NEIN dieser Traum FUNKTIONIERT sogar.
* StarTrek ist das einzige ECHTE Utopia, das ich kenne in egal welcher Fiktion. Überall anders ist die Utopische Gesellschaft oberflächlich toll aber im Inneren gibt es immer einen Haken. Unterdrückung des Freien Willens, Klassengesellschaft, Permanenten Krieg. Nicht so bei StarTrek. Hier gibt es keinen Haken.
Wenn man die erste Direktive ernst nimmt darf man eigentlich bei Star Trek eher so mal nix machen ^^;
Die Erste Direktive ist ein Wichtiger Baustein des Settings. Wir sind Objektiv betrachtet besser. Aber weil wir den Moralischen HighGround haben können wir denen nicht einfach so unseren Lebensstil aufzwingen. Das wäre einfach falsch.
Viele der hervorragenden Plots bei StarTrek kommen von schweren moralischen Entscheidungen, bei denen die erste Direktive eine Rolle gespielt hat.