Sonstiges Was ist Powergaming?

AW: Was ist Powergaming?

@joethekid:
In diesem Fall würde natürlich auch Hold Person keinen Kampf beenden weil man ja noch immer die Person mit seiner Waffe abstechen muss ...
Informationsbeschaffung wird durch Charm Person trivialisiert.
 
AW: Was ist Powergaming?

Aber weiterhin, wie das Thema anfangs war, verkürzt Magic Missile die soziale Interaktion, ob ich es benutze um dem sozialem ganz aus dem Weg zu gehen, oder um meine Macht zu demonstrieren.
 
AW: Was ist Powergaming?

@joethekid:
In diesem Fall würde natürlich auch Hold Person keinen Kampf beenden weil man ja noch immer die Person mit seiner Waffe abstechen muss ...
ja muss du, denn wen der Zauber aufhört zu wirken besteht die Gefahr das er weiter kämpfen will, aber wieso gleich abstechen reicht doch meistens wen man den Gegner entwaffnet ..

Informationsbeschaffung wird durch Charm Person trivialisiert.
Ja und nein beides ist ein Zauber beides nur ein Aktion aber beide führen zum Ergebnis,
welche Qualität das Ergebnis hat ist der unterschied.
 
AW: Was ist Powergaming?

Naja doch, es ist die Grundsätzliche Gedankenfolge die da nicht stimmt.

Charakter - dann -> Werte

oder

Werte - dann -> Charakter

Wenn man ERST den Hintergrund und die Geschichte zu einem Charakter schreibt und sich überlegt wie genau er im Rollenspiel rüberkommen soll, kann man das Powergaming fast vergessen, weil das ja dann viele Dinge ausschließt.
Allein als Gedankenexperiment kann ich das so oder so. Stärke 3 oder Contracts of Powergaming lassen sich immer rechtfertigen.
Das Problem dass hier besteht ist nicht, dass Leute die Charaktere bauen können kein Rollenspiel betreiben können oder Leute die Luschen bauen eben die Darstellungsgötter sind.
Das Problem ist, dass es Leute gibt die in der Lage sind intensives Rollenspiel zu betreiben, das einem im Gedächtnis bleibt und dass es dann Leute gibt die Charaktere aus 4 Ecken der Welt zusammenschmeissen und dann ein 'Und, was machst du so...?' die ganze des Rollenspiels ausmacht.
Was die Wahrnehmung des Powergamins so beeinflusst hat ist, dass Leute die nicht bereit oder in der Lage sind Rollen zu spielen meist auf das Powerniveau abheben. Und so kommt dann eben 'Leute mit Chars wie Schwanzverlängerungen = schlechte Rollenspieler'.
 
AW: Was ist Powergaming?

Hmm ok, klar wenn man eine nette Talentkombination sieht die einem Spaß bereiten kann und man daraus ein Konzept baut ist es ok. Als Inspiration nutze ich es auch hin und wieder.

Was aber verkehrt ist, ist eben eine "perfekte" Maschine zu konzipieren, die vielleicht in der jeweiligen Welt absolut unpassend ist aber alles Nierdermachen kann und dann die wildesten Geschichten auftischen warum man dieses Konzept haben können darf.

Mir fehlen wieder spezifische Beispiele, aber ich hoffe es ist klar was ich meine

Edit:
Es läuft einfach generell darauf hinaus das es in vielen Systemen einfach unschöne/unlautere Mittel gibt besonders unsinnige aber starke Charaktere zu bauen. Die man einfach nicht nutzen sollte, weil sowas einfach alles kaputt macht.

So wie bei DnD 3.5 der Goliath-Halbdrachen-Barbar, Es ist eine Kombination die es zu 99% NIE geben wird, die man einfach nicht rechtfertigen kann und die nur gewählt wird um besonders hohe Stärke zu erreichen.
 
AW: Was ist Powergaming?

Also meine perfekten Maschinen passen auch perfekt in die Welt. Sonst wären sich ja nicht perfekt.

mfG
cag
 
AW: Was ist Powergaming?

Hmm das kommt auf die persönliche Sicht an, eine perfekte Maschine muss weder hübsch noch nett sein, sie muss einfach nur ihren Job 100%tig machen. Oder?
 
AW: Was ist Powergaming?

Was aber verkehrt ist, ist eben eine "perfekte" Maschine zu konzipieren, die vielleicht in der jeweiligen Welt absolut unpassend ist aber alles Nierdermachen kann und dann die wildesten Geschichten auftischen warum man dieses Konzept haben können darf.
Jeder Spieler darf innerhalb der Regeln alles bauen, was erlaubt ist. Letztendlich entscheidet die Gruppe und der SL, in was für einer RPG-Welt sie spielen wollen. Ja, ein SL oder die Mehrheit der Gruppe kann einen regelgerecht erstellten PC in seiner Campaign auch aus bestimmten Gründen ablehnen. Diese sollte er aber dem entsprechenden Spieler mitteilen.
Als SL kann man das One-Trick-Pony Perfect Killing Machine ruhig zulassen, dann sind die Abenteuer halt Sozial-Abenteuer :p
 
AW: Was ist Powergaming?

Was aber verkehrt ist, ist eben eine "perfekte" Maschine zu konzipieren, die vielleicht in der jeweiligen Welt absolut unpassend ist aber alles Nierdermachen kann und dann die wildesten Geschichten auftischen warum man dieses Konzept haben können darf.
Verkehrt ist das deshalb weil allgemein angenommen wird, dass man Charaktere und keine Maschinen spielt.


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Smokey Crow schrieb nach 15 Sekunden:

Was aber verkehrt ist, ist eben eine "perfekte" Maschine zu konzipieren, die vielleicht in der jeweiligen Welt absolut unpassend ist aber alles Nierdermachen kann und dann die wildesten Geschichten auftischen warum man dieses Konzept haben können darf.
Verkehrt ist das deshalb weil allgemein angenommen wird, dass man Charaktere und keine Maschinen spielt.
 
AW: Was ist Powergaming?

Verkehrt ist das deshalb weil allgemein angenommen wird, dass man Charaktere und keine Maschinen spielt.

Wenn das System mir erlaubt einen Charakter zu schaffen wie er RL möglich wäre... wie z.b. kann ich in der Politiktätig sein und Leuten die Hucke von Himmel lügen, Eskimos überzeugen nicht nur einen Kühlschrank sondern gleich noch eine Klimaanlage für ihr Iglu zu kaufen, das jedoch nicht am Pool sondern in der Karibik steht... und dannach noch auf ein Kampfsporttunier gehen und gewinnen, weil ich seit 5 jahren 2 mal die Woche zum Training gehe. Dann setzte ich mich hinter ein Lenkrad und fahre Nachhause und höre mir dabei die Japanisch für Fortgeschrittene Kassen an.

Es gibt viele Manager die nicht nur Kampfsport oder Sport allgemein zum ausgleich betreiben, riesen Geschäftsdeals abwickeln mit Kunden in Übersee und noch 4 weitere Sprache fließend beherrschen.

Immerhin reden wir nicht von Horst Lieschenmüller der zufrieden ist zuhause auf der Couch zu hocken und sein bierchen zu schlürfen nachdem er sich durch den Alltag gemogelt hat. Sondern in fast allen Systemen die ich kenne spielt man den 1 in a Million ausnahme Typen.

Mag schon sein das dies keine Maschinen sind, doch sie haben wesentlich mehr drauf als Horst und man fängt selten als Horst an, weil Horst schon am ende seines Weges ist. Dem fehlen schon von anfang an die Ambitionen sein Potential auszuschöpfen.

Und genau darum gehts doch auch beim bau eines Charakters. Sicher kann ich mich entscheiden mein Potential nicht auszuschöpfen und damit zufrieden zu sein abends nach kommen und ein bierchen zu schlürfen, oder aber ich nutze meine Zeit und mache was aus mir. Reize mein Potential bis zum letzten aus.

Was in unserem normalen Leben erstrebenswert ist, mit Erfolg und Ansehen und Dickerbrieftasche belohnt wird, soll im Rollenspiel verdammenswert sein?

Da heißt es dann Powergaming? Ich glaub eher das es hierbei um Neid geht.

Wie jemand schon im verlauf des Threads gesagt hat. Von wegen man sei kein so großer Nerd (abwertende bemerkung) das man sich so mit dem Regelwerk auskenne (selbst schuld) und deshalb kein powergaming betreibe. Ich hab mir nicht gemerkt wer das gepostet hat, aber mal ehrlich. Es ist nichts dagegen einzuwenden wenn man andere Prioritäten setzt und eben keine Lust hat mal einen oder auch zwei Abende sich in ein System einzulesen und dann das beste aus seinem Char zu machen was geht. Jeder hat seine eigenen Prioritäten zuhause. Mir ist es auch egal ob andere meinen sie müssten absichtlich das Potential ihres Charakters nicht ausschöpfen um zu verhindern das diese "Perfekt" werden.

Aber das ist doch wohl eher das eigene Problem. Ich sehe Powergaming erst dann als Problem an wenn man auf den Hintergrund Pfeift.

Wenn man Anfängt zu sagen ich spiele einen Hebräischen Schwulen Wujen Magier aus der aus Südamerika stammt und Albino Japaner ist und Voodoo Götter glaubt weil mir das am meisten Bonis bringt. Da beginnt für mich dann das Powergaming.

Aber einfach nur auszureizen, zu sehen wie ich ein Konzept das ich habe am besten realisieren kann und was mir mehr bringt... zu überlegen ob mir wirklich die 3te Stufe Barde noch was bringt wenn ich statt dieser doch theoretisch eine Stufe Fighter nehmen könnte und noch 1-2 Feats dabei abgreife... dann ist das für mich kein Powergaming, sonder schlicht und ergreifend ein Weg um zu sehen wie ich das beste aus meiner Situation mache.


Kaum ein Rollenspiel lässt mich eh nur annähernd die Möglichkeiten des Reallifes abgreifen. Wenn ich allein mich als Charakter darstellen müsste mit all dem Wissen das ich mir so angeeignet habe, dank meines Wissensdurstes und eines sehr guten Gedächtnisses, würde jeder gleich schreien das dies absolut PG wäre.

Trotzdem könnte ich, mit noch nichtmal 30 Jahren.. noch locker in den Kongo fahren und Söldner werden. Meine Kondition wieder herzustellen wie sie vor 10 Jahren war wird mich wohl noch nen Jahr oder 2 kosten, aber mehrere Jahre beim Bund haben mir schon mal das Rüstzeug mitgegeben um zumindest den Einstieg zu machen. Und genau das wäre doch der Punkt an dem man mit dem Rollenspielen anfängt, oder?

Und ich muss ehrlich sagen... ich nutze mein Potential auch nicht voll aus. Da ginge noch wesentlich mehr. Ich könnte mich z.b. mal wieder dran setzen und weiter an meinem Gaelisch arbeiten.
 
AW: Was ist Powergaming?

Da heißt es dann Powergaming? Ich glaub eher das es hierbei um Neid geht.

Wie jemand schon im verlauf des Threads gesagt hat. Von wegen man sei kein so großer Nerd (abwertende bemerkung) das man sich so mit dem Regelwerk auskenne (selbst schuld) und deshalb kein powergaming betreibe. Ich hab mir nicht gemerkt wer das gepostet hat, aber mal ehrlich. Es ist nichts dagegen einzuwenden wenn man andere Prioritäten setzt und eben keine Lust hat mal einen oder auch zwei Abende sich in ein System einzulesen und dann das beste aus seinem Char zu machen was geht. Jeder hat seine eigenen Prioritäten zuhause. Mir ist es auch egal ob andere meinen sie müssten absichtlich das Potential ihres Charakters nicht ausschöpfen um zu verhindern das diese "Perfekt" werden.

Aber das ist doch wohl eher das eigene Problem. Ich sehe Powergaming erst dann als Problem an wenn man auf den Hintergrund Pfeift.

Wenn man Anfängt zu sagen ich spiele einen Hebräischen Schwulen Wujen Magier aus der aus Südamerika stammt und Albino Japaner ist und Voodoo Götter glaubt weil mir das am meisten Bonis bringt. Da beginnt für mich dann das Powergaming.

Aber einfach nur auszureizen, zu sehen wie ich ein Konzept das ich habe am besten realisieren kann und was mir mehr bringt... zu überlegen ob mir wirklich die 3te Stufe Barde noch was bringt wenn ich statt dieser doch theoretisch eine Stufe Fighter nehmen könnte und noch 1-2 Feats dabei abgreife... dann ist das für mich kein Powergaming, sonder schlicht und ergreifend ein Weg um zu sehen wie ich das beste aus meiner Situation mache.

Endlich hat es wer auf den Punkt gebracht.

Für mich fängt auch genau dort Powergaming an, wo ich die Konsistenz und Plausibilität verlasse.
Das Beispiel dazu ist toll *g*

Das ist die Sache die ich hier einfach nicht verstehe...

Ich habe Eingangs irgendwann die Herangehensweise von mir geschildert.

- Die Idee zu einem Konzept haben.
- Den Hintergrund zu dem Konzept ausfleischen.
- Passende Werte verteilen und dabei gleichzeit schauen welchen Kampfstil mir dazu passt
( wenn er nicht schon als Inspiration diente)
- Dann wähle ich Talente und plane den Charakter zumindest zu 80% durch wie es am besten funktioniert.
(ändern kann man ggf. immer noch im Verlauf des Rollenspiels)

Irgendwer hatte auch angemerkt das durchaus der Kampfstil oder Talente oder dergleichen bei der Erschaffung als Inspiration dienen können, klar ist das so, wenn man danach immernoch einen guten Hintergrund ausarbeitet ists doch super.

Und trotzdem wird mir hier vorgeworfen das ich ein Powergamer(tm) bin und es verwerflich ist einen effektiven Charakter zu bauen.

Und was mich am meisten ankotzt ist, das viele immer gleich negative Dinge in alles interpretiert, nur um rumnörgeln zu können ^^
 
AW: Was ist Powergaming?

Voice schrieb:
Das ist die Sache die ich hier einfach nicht verstehe...

Ich habe Eingangs irgendwann die Herangehensweise von mir geschildert.

Voice schrieb:
Und trotzdem wird mir hier vorgeworfen das ich ein Powergamer(tm) bin und es verwerflich ist einen effektiven Charakter zu bauen.

Seh ich nicht so

Jadeite schrieb:
Leute die meinen gutes Rollenspiel und funktionale Charaktere würden sich ausschließen sind Idioten. ... Suboptimale Charaktere sind nicht interessanter oder rollenspielerisch anspruchsvoller. Sie sind einfach nur suboptimal.

Smokey Crow schrieb:
Leute die ich mag betreiben 'regelgerstützes Rollenspiel mit hohem Machtfaktor'.
Powergaming hat jede Aussagekraft verloren, weil es zu einem Kampfbegriff geworden ist.


Voice vom Anfang schrieb:
Derjenige welche lehnte aber ab, denn er ist "Atmospieler(TM)" und ich soll mein Powergaming(TM) bei mir behalten"

Zornhau schrieb:
Man darf ALLES, was den anderen Spielern den SPIELGENUSS nicht verdirbt!

Eher das war das Problem
 
AW: Was ist Powergaming?

Hach ja, die gute alte Stormwind Fallacy. In einer Vielzahl der Fälle liegt die Fallacy bei demjenigen, der behauptet, die SF läge vor. Meistens hat er nämlich nur nicht genau hingeschaut, was die Gegenseite behauptet.

Jadeite hat nämlich unrecht. Suboptimale Charaktere sind nicht einfach nur suboptimal. Statt dessen können sie jeden Inch genau so interessant sein wie ihre optimierteren Brüder und Schwestern.

Genau da setzt dann aber das Problem mit den Powergamern ein. Nicht das die etwas verwerfliches täten oder dass sie zwingend schlechte Rollenspieler wären (beides wäre Unfug). Das einzige was sie tun, ist einen Anpassungsdruck zu erzeugen, der möglicherweise verhindert, dass ich ein "suboptimal" gebautes Charakterkonzept verwirkliche (damit würde ich ja der Gruppe schaden). Dabei ist mein Charakterkonzept, wenn man genau hinschaut, ja nur im Kontext ihrer optimierteren Charaktere suboptimiert. Genauso gut könnte man von ihnen verlangen, ihre Charaktere auf ein niedrigeres Niveau herunterzuschrauben, damits wieder passt. Was ja, wenns um "interessante Charaktere" ginge, auch kein Problem wäre, denn da gibts im "suboptimierten" Bereich ebenfalls genug Auswahl.

Aber um "Charaktere" gehts beim Powergamen nicht. Beim Powergamen gehts ums "Gewinnen". Gerne auch mit interessanten Charakterkonzepten, aber das ist nicht das wichtige daran.

Mein Problem ist also nicht, das Powergaming und Charakterspiel sich gegenseitig ausschließen. Mein Problem ist, das Powergaming die Auswahl der vernünftigerweise spielbaren Charaktere einschränkt. Für mich dummerweise auch um die Charaktere, die mich am meisten interessieren. Und dass die Powergamer meiner Meinung nach die falschen Prioritäten setzen (aber da dürfen sie natürlich mit demselben Recht das gleiche von mir behaupten).

Insoweit ist es also einfach besser, wenn Powergamer und ich uns nicht an einen gemeinsamen Tisch setzen, das ist für beide Seiten auf Dauer mit zuviel Frust verbunden. Nur macht mich diese Einstellung nicht zum besseren Rollenspieler.

Allerdings macht es mich mehr als misstrauisch, wie schnell die Stormwind Fallacy in Anschlag gebracht wird, sobald jemand behauptet, Powergaming/optimiertes Spiel sei nicht der bestmögliche/einzige Weg, Rollenspiel zu betreiben.
 
AW: Was ist Powergaming?

Genau da setzt dann aber das Problem mit den Powergamern ein. ... . Das einzige was sie tun, ist einen Anpassungsdruck zu erzeugen, der möglicherweise verhindert, dass ich ein "suboptimal" gebautes Charakterkonzept verwirkliche (damit würde ich ja der Gruppe schaden). Dabei ist mein Charakterkonzept, wenn man genau hinschaut, ja nur im Kontext ihrer optimierteren Charaktere suboptimiert. Genauso gut könnte man von ihnen verlangen, ihre Charaktere auf ein niedrigeres Niveau herunterzuschrauben, damits wieder passt.

Das Problem, was ich mit dieser Einstellung sehe, ist, daß sie von einem EINZELNEN "Einzigartige Schneeflocke"-Charakter ausgeht, der NICHT in irgendeiner Form zu den Charakteren der anderen Mitspieler passt.

Meine Sicht: Man darf ALLES, was den anderen Spielern den SPIELGENUSS nicht verdirbt!

Somit kann ein Spieler JEDEN nur erdenklichen Exoten-Charakter bauen, der keineswegs "optimiert" sein muß. - Aber wenn er den ANDEREN Mitspielern den Spielgenuß verdirbt, weil von 6 Spielern sich 5 Charaktere für eine spannende Wikinger-Seefahrt-und-Plünderungs-Kampagne geschaffen haben, und einer einen dafür nicht nur untauglichen, sondern die anderen SCs sogar aktiv behindernden Charakter ausgedacht hat, dann mag dieser EINE Charakter FÜR SICH GENOMMEN interessant sein.

Aber es spielt ja nicht nur DIESER EINE SPIELER mit, sondern alle anderen wollen auch mitspielen und auch das Spiel genießen. Und alle anderen haben Charaktere, die zur beabsichtigten Thematik der Kampagne passen. Nur der "Schneeflocken"-Charakter nicht, und mag er er auch noch so interessant sein.

Suboptimal ist IMMER suboptimal. - Nur WAS ist eigentlich "optimal"?

Für mich ist das nicht die rein auf Spielwertemaximierung vorgenommene Optimierung.

Für mich ist ein OPTIMALER Charakter einer, der optimal zu den anderen Charakteren paßt (das schließt Reibereien und Konkurrenz nicht aus - sie müssen nur in einem plausiblen und spielbaren Rahmen bleiben), und der nicht eklatante Überlebens"begrenzer" aufweist. - Ob dazu ein Spieler ein Maximum aus seinen Charaktererschaffungspunkten herausgeholt hat, ist egal. - In manchen Runden kann das rein regeltechnische Maximum zwar einen regeltechnisch zulässigen, aber EBENFALLS UNPASSENDEN Charakter (oft One-Trick-Ponies) ergeben. Und das ist zwar Ausgemaxt, aber NICHT OPTIMAL.
 
AW: Was ist Powergaming?

Du hast vollkommen recht, das hätte ich besser ausdrücken können. Wenn ich in eine Gruppe reinkomme, die gerne optimiert, wäre es natürlich frech, diesen abzuverlangen, dass sie sich gefälligst an mein Niveau anzupassen haben. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das auch umgekehrt gilt.


Persönlich denke ich, dass ein Gutteil der Auseinandersetzung einfach daherrührt, dass es hier zwei Gruppen mit vollkommen unterschiedlichen Mentalitäten zu tun bekommen, die sich auch in der Sprache wiederspiegeln. Ich nutze jetzt mit aller Vorsicht nochmal Jadeite als Beispiel (mit aller Vorsicht deswegen, weil ich gar nicht weiß, in wieweit er in der Praxis nun zum Optimieren neigt oder nicht). Aber wenn ich in die hiesigen Threads reinschaue (Monk Builds etc.), dann fällt mir eben auf, dass hier aus meiner (!) Sicht, der zweite Schritt vor dem ersten gemacht wird. Lauter regeltechnische Details, teilweise eine Diktion (Builds, Defender, Boost), die mir bei der Charaktergenerierung niemals in den Sinn käme, aber kein Wort über die Motivation, warum man einen solchen Charakter mit den im Thread zu findenden Werten überhaupt bauen sollte.

Ich baue meine Charaktere genau anders herum, indem ich mir nämlich zuerst den Hintergrund, die Persönlichkeit und die Fähigkeiten des Charakters ausdenke, und dann erst im zweiten Schritt darüber nachdenke, wie ich diesen Charakter wertetechnisch darstelle.

Das kann durchaus auch zu einem optimierten Charakter führen, wenn das nämlich dem Konzept entspricht. Genauso oft führt es aber zu einem Charakter, der irgendwo eine wertetechnische Schwäche hat.

Und genauso, wie es die Optimierer nervt, wenn man ihnen die Befähigung zum Rollenspiel abzusprechen versucht, nervt es mich, wenn ein Teil der Optimiererschar in solchen Situationen direkt von "nicht funktionsfähig" spricht, davon, dass der Spieler offenbar "die Regeln nicht kennen wolle", "nicht kompetent sei" und automatisch annehmen , dass er mit dem Charakter "der Gruppe schade" (wohl in der irrigen Annahme, ihre Spielweise sei auch automatisch die an anderen Spieltischen gültige).

Letztlich leiden beide Seiten unter den extremen Vertretern der jeweiligen Position und werden dafür leider von der anderen Seite gerne in den selben Topf gesteckt.
 
AW: Was ist Powergaming?

Ein Charakter wird aber nicht dadurch interessant, dass er ineffektiv ist. Ebenso wie ein Charakter nicht dadurch interessant wird, dass er effektiv wird. Ich finde viele der extremen Powergamecharaktere im Spiel ausgesprochen uninteressant, PunPun ist ein Gedankenexperiment, kein sinnvoll spielbarer Charakter.
Es gibt Powergamer in verschiedenen Ausprägungen. Manchen geht es einfach darum, dass der Charakter in der Lage ist sein Konzept auch wertetechnisch zu vermitteln. Ich bin mir der Gefahr des Wettrüstens überaus bewusst und arbeite generell dagegen an. Wir haben sogar ein stilles Abkommen bestimmte Zauber nicht einzusetzen (Ray of Enfeeblement, Blindness/Deafness), da sie zu sehr dazu neigen bestimmte Charaktere über längere Zeit unbrauchbar zu machen (wobei Ray of Enfeeblement in der Pathfinder Final auf eine akzeptable Form gebracht wurde). Ich weiß halbwegs wie stark Charaktere werden können, ebenso wie einige meiner Spieler. Aber wir versuchen uns nicht gegenseitig mit der Mächtigkeit der Charaktere zu übertrumpfen. Stattdessen versuchen wir interessante und funktionale Charaktere zu bauen. Ich habe eine Abneigung gegen RAW Argumentation und Dinge die broken sind, bin aber vermutlich ein wenig geschulter darin solche Probleme zu erkennen als die meisten Spieler.
Die Behauptung, beim Powergaming würde es darum gehen zu gewinnen, ist nicht unbedint immer korrekt. Sonst würde ich wohl kaum Fighter interessanter finden als Wizards. Es geht darum einen effektiven Charakter zu spielen, ja, aber nicht unbedingt weil man auf jeden Fall gewinnen will sondern einfach, weil man Freude daran hat einen solchen Charakter zu spielen. Man wählt sich zunächst ein Charakterkonzept und bemüht sich dann es effektiv umzusetzen. Wenn man sich ein Auto oder ein Haus kauft achtet man auch darauf was es bietet. Aber nicht unbedingt um das schnellste Auto oder das größte Haus zu besitzen sondern einfach um ein Auto oder Haus zu haben welches die eigenen Bedürfnisse erfüllt.

Die Aussage 'ein suboptimaler Charakter ist einfach nur suboptimal' bezog übrigens lediglich auf die Effektivität im Spiel die ein solcher Charakter hat, nicht auf den damit möglicherweise verbundenen Spielspaß.

Meine Auffassung ist, dass nahezu jedes Konzept einigermaßen effektiv umsetzbar ist (von defensiven Fightern vielleicht einmal abgesehen). Inwiefern wird also durch meine Haltung die Anzahl vernünftigerweise spielbarer Charaktere eingeschränkt.

Und ich habe die Stormwind Fallacy nicht angebracht weil behauptet wurde Powergaming wäre nicht die beste Methode Rollenspiel zu betreiben. Ich habe sie angebracht weil (wieder einmal) behauptet wurde Powergaming sei interessantem Rollenspiel gegenläufig.
 
AW: Was ist Powergaming?

Wie gesagt, ich nehme dich zwar als Beispiel, meine aber gar nicht unbedingt dich. Aber dank des Pathfinder-Betatests hatte ich das Vergnügen, mit ein paar sehr unangenehmen Exemplaren der Sorte Powergamer zu tun zu bekommen. Wahrscheinlich habe ich da eine etwas einseitige Sicht, aber mir persönlich sind noch nie ähnlich sozial inkompetente Rotzlöffel aus dem "Stimmungsspieler"-Lager untergekommen.

Insoweit trifft der Schlussatz meines vorangegangenen Posts sicher auch in einem begrenzten Maß auf mich zu.
 
AW: Was ist Powergaming?

@Wormy:
Die schlimmsten Leute sind doch schon im Alphatest verschwunden (Leute, die einen Ring of Blinking und einen Handy Haversack voll mit Säureflaschen für eine großartige Ausstattung für einen Rogue halten).
Manche dieser Leute sind einfach nur Trolle und die findet man auch für die Fraktion der Stimmungsspieler. Leider. Und nicht zu vergessen Leute die darauf bestehen in jedem Fall auch böse Charaktere spielen zu dürfen.
Ich würde Abstand davon nehmen 'normale' Powergamer mit diesen Individuen zu vergleichen.
Mir geht es generell darum, dass unklare Regeln geklärt oder Schlupflöcher gestopft werden. Andere Leute haben natürlich andere Vorstellungen darüber was unausgewogen ist (wobei mir jetzt niemand einfallen würde, der Microrages oder Sneak Missiles sonderlich gut findet).
Meine Runde ist alles in allem durchaus nett und aufgeschlossen, auch wenn die beiden Powergamer ein etwas traumatisches Erlebnis mit einem (extremistischen) 'Stimmungsspieler' hatten. Aber insgesamt wird kaum Konzept generell abgelehnt werden.
 
AW: Was ist Powergaming?

Meine Runde ist alles in allem durchaus nett und aufgeschlossen

Oh, das würde ich eh nicht abstreiten. Ich kenne inzwischen eine Menge Leute, mit denen ich mich gut verstehe, von denen ich aber auch weiß, dass sie sich vom Rollenspiel etwas anderes erwarten als ich. Innerhalb gewisser Grenzen kann man sich da immer einig werden. Aber ab und an muss man sich eben auch eingestehen können, dass die Erwartungen zu unterschiedlich sind, als das man in diesem speziellen Kontext auf einen Nenner kommen könnte.

Ich spiel ja auch nicht in bösen Runden mit, und halte deswegen die Spieler, die gerne böse Charaktere spielen, trotzdem nicht für schlechtere Menschen als mich selbst. Macht mir halt nur selbst einfach keinen Spass.
 
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