AW: Was ist Powergaming?
Verkehrt ist das deshalb weil allgemein angenommen wird, dass man Charaktere und keine Maschinen spielt.
Wenn das System mir erlaubt einen Charakter zu schaffen wie er RL möglich wäre... wie z.b. kann ich in der Politiktätig sein und Leuten die Hucke von Himmel lügen, Eskimos überzeugen nicht nur einen Kühlschrank sondern gleich noch eine Klimaanlage für ihr Iglu zu kaufen, das jedoch nicht am Pool sondern in der Karibik steht... und dannach noch auf ein Kampfsporttunier gehen und gewinnen, weil ich seit 5 jahren 2 mal die Woche zum Training gehe. Dann setzte ich mich hinter ein Lenkrad und fahre Nachhause und höre mir dabei die Japanisch für Fortgeschrittene Kassen an.
Es gibt viele Manager die nicht nur Kampfsport oder Sport allgemein zum ausgleich betreiben, riesen Geschäftsdeals abwickeln mit Kunden in Übersee und noch 4 weitere Sprache fließend beherrschen.
Immerhin reden wir nicht von Horst Lieschenmüller der zufrieden ist zuhause auf der Couch zu hocken und sein bierchen zu schlürfen nachdem er sich durch den Alltag gemogelt hat. Sondern in fast allen Systemen die ich kenne spielt man den 1 in a Million ausnahme Typen.
Mag schon sein das dies keine Maschinen sind, doch sie haben wesentlich mehr drauf als Horst und man fängt selten als Horst an, weil Horst schon am ende seines Weges ist. Dem fehlen schon von anfang an die Ambitionen sein Potential auszuschöpfen.
Und genau darum gehts doch auch beim bau eines Charakters. Sicher kann ich mich entscheiden mein Potential nicht auszuschöpfen und damit zufrieden zu sein abends nach kommen und ein bierchen zu schlürfen, oder aber ich nutze meine Zeit und mache was aus mir. Reize mein Potential bis zum letzten aus.
Was in unserem normalen Leben erstrebenswert ist, mit Erfolg und Ansehen und Dickerbrieftasche belohnt wird, soll im Rollenspiel verdammenswert sein?
Da heißt es dann Powergaming? Ich glaub eher das es hierbei um Neid geht.
Wie jemand schon im verlauf des Threads gesagt hat. Von wegen man sei kein so großer Nerd (abwertende bemerkung) das man sich so mit dem Regelwerk auskenne (selbst schuld) und deshalb kein powergaming betreibe. Ich hab mir nicht gemerkt wer das gepostet hat, aber mal ehrlich. Es ist nichts dagegen einzuwenden wenn man andere Prioritäten setzt und eben keine Lust hat mal einen oder auch zwei Abende sich in ein System einzulesen und dann das beste aus seinem Char zu machen was geht. Jeder hat seine eigenen Prioritäten zuhause. Mir ist es auch egal ob andere meinen sie müssten absichtlich das Potential ihres Charakters nicht ausschöpfen um zu verhindern das diese "Perfekt" werden.
Aber das ist doch wohl eher das eigene Problem. Ich sehe Powergaming erst dann als Problem an wenn man auf den Hintergrund Pfeift.
Wenn man Anfängt zu sagen ich spiele einen Hebräischen Schwulen Wujen Magier aus der aus Südamerika stammt und Albino Japaner ist und Voodoo Götter glaubt weil mir das am meisten Bonis bringt. Da beginnt für mich dann das Powergaming.
Aber einfach nur auszureizen, zu sehen wie ich ein Konzept das ich habe am besten realisieren kann und was mir mehr bringt... zu überlegen ob mir wirklich die 3te Stufe Barde noch was bringt wenn ich statt dieser doch theoretisch eine Stufe Fighter nehmen könnte und noch 1-2 Feats dabei abgreife... dann ist das für mich kein Powergaming, sonder schlicht und ergreifend ein Weg um zu sehen wie ich das beste aus meiner Situation mache.
Kaum ein Rollenspiel lässt mich eh nur annähernd die Möglichkeiten des Reallifes abgreifen. Wenn ich allein mich als Charakter darstellen müsste mit all dem Wissen das ich mir so angeeignet habe, dank meines Wissensdurstes und eines sehr guten Gedächtnisses, würde jeder gleich schreien das dies absolut PG wäre.
Trotzdem könnte ich, mit noch nichtmal 30 Jahren.. noch locker in den Kongo fahren und Söldner werden. Meine Kondition wieder herzustellen wie sie vor 10 Jahren war wird mich wohl noch nen Jahr oder 2 kosten, aber mehrere Jahre beim Bund haben mir schon mal das Rüstzeug mitgegeben um zumindest den Einstieg zu machen. Und genau das wäre doch der Punkt an dem man mit dem Rollenspielen anfängt, oder?
Und ich muss ehrlich sagen... ich nutze mein Potential auch nicht voll aus. Da ginge noch wesentlich mehr. Ich könnte mich z.b. mal wieder dran setzen und weiter an meinem Gaelisch arbeiten.