Auch wenn die Diskussion hier sich während meiner längeren Abwesenheit mitlerweile anderen Gebieten zugewendet hat, möchte ich dennoch einige Sachen hinzufügen Ich mach das mal ohne Zitate weil die entsprechenden Beiträge sich über mehrere Seiten verteilen.
Ich möchte nicht auf alles antworten, was angesprochen wurde, das würde zuweitgehen. Gewisse Missverständnisse nehme ich auch auf meine Kappe, da es eigentlich voraussehbar hätte sein müssen, dass für Leute, die nur eine Gangart kennen ein Wechsel im Ironielevel (auch gekennzeichnet durch ein
rof: )nicht wahrnehmbar sein kann. (Von Shadowrun lernen, heißt übrigens siegen lernen. Tolle Idee, anstatt W6 W10 zu nehmen.)
Es geht mir, wie ich schon häufiger gesagt habe, nicht um eine gleichgeschaltete Spielwelt, sondern um ein für die Spieler verständliches, widerspruchsfreies und praktikables Spielsystem. Gewisse Dinge halte ich in dieser Hinsicht nicht für handhabbar. Wenn es als Erzählelement passend ist, kann durchaus viel mehr verwendet werden. Ich gebe zu, dass die Beschränkung auf humorige EInlagen etwas zu eng war.
Shub, deine polemischen Fähigkeiten (= Äusserungen teilweise zu ignorieren und durch ungeeignete Beispiele zu verstellen )sind wirklich gut. Aber dir dürfte aufgefallen sein, dass ich ausdrücklich gesagt habe, dass Vulgarität oder Koinzendalität nichts mit der Anzahl der verlangten Erfolge zu tun haben. Es geht nicht um: ein bisschen vulgär, dann weniger Erfolge. Ich vertete ja, wie dir aufgefallen sein könnte, eine recht strenge Ansicht darüber, was koinzendental ist.(Ein Blitzschlag auch aus heiterem Himmel
könnte übrigens koinzendental sein, ein Finger Gottes, dem er entspringt ist es sicher nicht, auch wenn noch soviele Gläubige sich versammeln). Die Handhabung über Erfolge soll Belohnung für Spieler sein, die sich mit der Beschreibung der Effekte etwas Mühe geben, z.B. indem sie (durchaus örtliche) Mythic Threads nutzen, pseudowissenschaftliche Erklärungen
geben oder für Spirit-Magie an anderweltliche Orte gehen (Friedhöfe, Kreuzungen, usw.) Das wiederholen deiner Einschätzung, dass das lokale Paradigma von den "Anwesenden" - scheinbar gut demokratisch per Mehrheitsabstimmung- abhängt, ändert auch nichts daran, das du noch nichts auf meine Einschätzung erwiedert hast, in der heutigen Welt -sorry, in einer Welt, die der unseren in manchen Hinsichten ähnlich ist- könne prinzipiell jeder als Beobachter anwesend sein. Zu sagen, dass nur die
zählen, die wirklich da sind, halte ich für inkonsistent mit den Regeln, da in Abwesenheit aller Beobachter dann alles koinzendental sein müsste. Ich gebe zu, wenn man Sesshaftigkeit und Trägheit als Parameter hinzunimmt, wirds etwas plausibler. (Ab welcher Wohnzeit hat man denn Paradigmenstimmrecht?). Wie du schon sagst, aus diesen Gründen keine Sprunghaftigkeit in den Paradigmen, aber eben nicht nur Zeitlich, sondern auch räumlich. Dazu muss man gar nicht die Möglichkeit akzeptieren, dass jeder Mensch Teilnehmer an den entsprechenden Ereignissen sein könnte, sondern bloß, dass es auch Nachbarn im nächsten Dorf gibt, die vielleicht mal vorbeischauen. Deshalb keine irdischen Lokalitäten mit stark (überlies das "stark" bitte nicht, das läßt "etwas" noch zu) unterschiedenen Paradigmen.
Die hier häufiger erwähnten Schwierigkeiten mit dem Status der hypothetischen Beobachter würde bei meinem Vorschlag der Einschätzung von Vulgarität mit/ohne Beobachtung wegfallen. Was ist, wenn es eine automatische Videoaufzeichnung gibt? SChaut ein Schläfer die sich mal an? Ist der Effekt dann ohne Beobachter, wenn er gewirkt wird, und wird beobachtet, wenn jemand später das Band sieht? Wie ist das dann mit der Schwierigkeit des Effektwurfes, wenn sich im nachhinein der Status der Magie ändern kann, je nachdem wer zuguckt ? Wenn ein Gegenstand aus dem nichts (aber verdeckt durch eine Tasche) hervorgeholt wird, in die niemand geguckt hat, soll das koinzendental sein (er könnte ja in der Tasche gewesen sein)? Was ist, wenn ein Technomancer mit temporaler Analyse beweist, dass der Gegenstand vorher nicht in der Tasche gewesen sein kann (nun gut, das ist ein erwachter Beobachter, aber vulgär ist das doch trotzdem)? Shub sagt, der Gegenstand sei "nach" dem Wirken der Magie dann schon immer dagewesen. Ich habe mir ja leider die Möglichkeit verbaut, durch einfache Matter2 Prime2 Magie die Vergangenheit zu ändern. Bei dir Schub, kann man wohl Erstickte wieder zum Leben erwecken, indem man vor der Autopsie Sauerstoff in die Lungen zaubert. Kann keiner gesehen haben, ist also koinzendental. Der muss dann ja wohl auch die ganze Zeit vorher dagewesen sein, also ist der arme Mensch gar nicht erstickt. Naja, ist jetzt kein wirklich wasserdichtes Beispiel. Aber ich möchte meine Zeit auch nicht damit verbringen, mir für diese schon absurde Vorstellung zeitlich rückwirkender Erschaffung ein noch absurderes Beispiel
auszudenken-wenns jemand tun will, mir scheinen Verschüttete vielversprechend, wenn auch geschmacklos zu sein. Ich möchte zumindest nicht bei jedem Magiewurf das Risiko einer nicht endenden kasuistischen Abwägung auf mich nehmen, nicht, weil ich da zu phantasielos wäre, mir andere Möglichkeiten einer Metaphysik vorzustellen, sondern weils einfach den Spielfluss stört.
Wenn man die wesentliche Ähnlichkeit der erdgebundenen Paradigmen akzeptieren kann, dan vieleicht auch den Vorschlag, dass ein Effekt koinzendental ist, wenn er prinzipiell durch einen Fertigkeitenwurf+Glück zustandekommen kann. Das kann man etwas weiter fassen, um Entropyeffekte einzubeziehen: Ein Haus könnte zufällig zusammenfallen, wenn man mit Wahrnehmung+Handwerk eine verostete Stelle in einem tragenden Element finden kann, ein Mensch kann einen Herzkasper bekommen, wenn ein Arzt (Int+Medicine) das für möglich halten kann, also vermutlich jeder. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass dies eine gute, für
alle SPieler durchschaubare Richtlinie dafür ist, was möglich=koinzendental sein könnte, und was deutlich unmöglich ist. Entropy ist, wie immer, etwas schwieriger zu handhaben. Die zufällige Gleichausrichtung aller Molekülbewegungen in einem Körper ist möglich, eine Impulsübertragung ohne einen anstossenden Körper nicht. Effekt gleich, Entropy koinzendental, Forces Vulgär?
Umgekehrt heißt das, das jeder koinzendentale Effekt eines Magiers auch von Schläfern mit Fertigkeiten erreicht werden können muss, wenn man denn interessiert ist, vollständig andere Paradigmen zuzulassen.