Ich könnte mir schon gut vorstellen, daß solch ein nicht "Crowd Funding", sondern "Crowd System Developing"-Ansatz gut funktionieren kann. Hier steuert die "Crowd" nicht einfach ihr Geld bei, sondern beteiligt sich daran die jeweiligen Regelsystem-Adaptionen zu erstellen.
Das Setting gibt einiges her, so daß sich Kundige in diversen Systemen für Fan-Adaptionen motivieren lassen. Vor allem, wenn diese dann in offiziellem Layout und unter Verwendung der offiziellen Illustrationen seitens des Verlages ausgearbeitet werden. Der Fan-Konvertierer braucht ja nur das Manuskript zu erstellen, der Verlag übernimmt die optische Aufbereitung als kostenloses PDF auf der Verlagsseite.
So bekommen unterschiedlich interessierte Rollenspieler das OA-Setting mit jeweils IHREM bevorzugten System serviert.
Und da kann natürlich auch eine Adaption für das OA-Altsystem dabei sein. Und ich könnte mir auch vorstellen eine Arkana-Karten-Adaption mit für das OA-Setting relevanten Arkana und aus dem OA-Setting entnommenen Begriffsbedeutungen zu erstellen (solange eine Erlaubnis zur Verwendung der Zeichnungen gegeben wird, ließe sich ein Opus Anima Arkana Kartensatz recht schnell erstellen).
Mal ein paar Beispiel-Systeme, die ich mir hier vorstellen könnte:
Barbarians of Lemuria - In der Regelausprägung von Honor & Intrigue zeigt das BoL-System, wie vorzüglich es mit sozialen Konflikten und reduzierter "Charaktermächtigkeit" umzugehen vermag. Eine (natürlich von Ulisses abgesegnete) Erschließung für das BoL-System würden sicher so einige der hierzulande aktiven BoL-Freunde mittragen.
Savage Worlds - Hier könnte man gleich mehrere unterschiedlich ausgerichtete Adaptionen vorstellen. Für Investigativ-Rollenspiel z.B. eher in Richtung auf Streets of Bedlam, für gebremste Charakterkompetenz mit stärkerem Fokus auf soziale Aspekte eher in Richtung Space 1889: Red Sands oder Gaslight, für mehr überkandidelte Action und ggf. sogar Kriegsszenarien mehr in Richtung auf Deadlands: Reloaded mit Anleihen bei Space 1889: Red Sands. Und für eine echte Multiversums-Erschließung kann man sich von den Umsetzungen bei Savage Suzerain inspirieren lassen (aber bitte NICHT dieselben Fehler übernehmen!). Savage Worlds kann eine solche Vielzahl an Facetten von OAs Settinggebilde herausarbeiten, daß Platz für mehr als eine Adaption ist.
Arkana-"System" - Die Opus Anima Arkana Karten stellen natürlich noch keine Regeln dar. Aber ein paar Hinweise zum Umgang mit diesen Karten, zur Charaktererschaffung und -entwicklung reichen vollkommen aus, und man kann mit diesem Arkana-"System" und den umfassenden Fluff-Texten sofort losspielen. (Was bei Engel ja auch vorzüglich geklappt hat!)
Cortex-Plus - Wenn der Fokus eher auf das Investigative gelegt werden soll, dann wäre eine Adaption entlang der Leverage-"Achse" (klassische Attribute, spezifische Rollen sowie Talente) angezeigt. Wenn es mehr das Soap-Element herausstreichen soll, dann ist eine Adaption entlang der Smallville-"Achse" (Beziehungen und charakterliche Werte stehen im Vordergrund) sicher besser passend. Wobei beide von Elementen von MHR profitieren könnten, eventuell die Seelenlosen auch wie Power Sets bei MHR (inklusive Limits) einbauen könnten. Für die XP würde ich hier eh charakterspezifische Meilensteine umsetzen wollen, da dies bei einer so vielfältigen Welt wie der von OA bestens paßt.
HeroQuest 2.0 und Other Worlds - Diese beiden extrem narrativ ausgerichteten Systeme brauchen eh NUR den Fluff eines Settings und greifen Begriffe direkt aus der Beschreibungsprosa ab. Spielwerte orientieren sich dann in puncto Quantität an den dramaturgischen Erfordernissen, stellen also keinerlei Simulation einer Welt dar, sondern modellieren nur narrativen Einfluß.
Natürlich sind noch weitere Adaptionen denkbar: OA-Altsystem, BRP, FATE, Castle Falkenstein, Ubiquity-Space 1889, PDQ, Gumshoe (gerade für Investigativ-Spiel), usw.
Solche Fan-Adaptionen sind in den allermeisten Fällen seitens der Regelsystem-Lizenzhalter, der Verlage, problemlos anzufertigen und zu veröffentlichen. Um die jeweiligen Genehmigungen kümmern sich die Fans im Einzelnen selbst. Damit stünde der Weg für eine systemneutrale Setting-Neuveröffentlichung offen.