AW: Was Darf der SL? Was Darf er nicht? Was sind seine Aufgaben?
Davon (von diesem Beispiel) ...
Schurkenpech: Wenn der Oberschurke sich auf "klassische" Weise per "Plot-Device"-Rückzugsmöglichkeit aus dem Staube machen will, aber beim einzigen Wurf auf diese entsprechende Handlung PATZT, abstürzt und gefangen genommen wird, dann ist das ein bemerkenswerteres Ende, als den Spielern einfach den "klassischen Rückzug des Bösewichts #17.1" vorzulesen. - Da mag man als Spielleiter zehnmal geplant haben, daß der Bösewicht-NSC die Spieler hier blöde aussehen läßt und da mag man als Spielleiter beliebig geplant haben, den Spielern ihren Triumph zu versauen: Die Handlung des Bösewichts war NICHT SICHER, es war ein Einsatz der Regelmechanismen notwendig, und die geschaffenen Fakten haben ALLEN SPIELERN SPASS GEMACHT.
... welches in Bezug auf diesen Teil Deines Beitrags gesetzt wird:
da würde ich auch die Goldene Regel anwenden - denn wenn der NSC damit endet, dass er wegen einem Patzer stolpert und vom Dach fällt ist das vielleicht witzig aber macht den SCs die Chance kaputt, ihn in einem angemessen harten Kampf endlich zu stoppen.
Ich denke, die Befriedigung wäre in zweitem Fall höher.
Du VERMUTEST das und daher BESCHEISST Du Deine Mitspieler um einen wirklich AUSGETRAGENEN KONFLIKT.
Ich stelle hier wieder einmal fest, daß die "Goldenen Regler" stets die Art von Spielleiter sind, die ein KONFLIKTVERMEIDUNGSVERHALTEN im Spiel an den Tag legen.
Sie SCHEUEN sich die Konflikte zwischen SCs und NSCs nach den geltenden Regeln AUSZUTRAGEN, weil sie zuviel ANGST vor den Konsequenzen haben.
Angst, daß die Konsequenzen ihren eigenen "ästhetischen" Ansprüchen an eine "Gute Geschichte (tm)" - genauer: an IHRE EIGENE Geschichte - nicht entsprechen könnten.
Angst, daß die Konsequenzen vielleicht härter ausfallen als erwartet und daß sie somit als Spielleiter hier mit KREATIVITÄT mit diesen Konsequenzen weiterspielen sollen, statt sich in ihr bereits bis in die letzte Kommastelle ausgerechnetes und vorherbestimmtes Plot-Eisenbähnle zu setzen und Volldampf zu geben.
Dieses aus Angst und Unvermögen herrührende Vermeiden des ZULASSENS der Regelanwendung in Konflikten ist jämmerlich. - Spielleiter, die unwillens sind, den Spielern die noch zu Spielsitzungsbeginn für JEDEN geltenden Regeln anzuwenden zu gestatten, Spielleiter, die aus fadenscheinigen "Gründen", aber immer im Kern aus ANGST vor Konsequenzen und UNVERMÖGEN damit weiterzuspielen, die "Goldene Regel" gegen ihre Spieler einsetzen, sind schlichtweg die mit Abstand vor allen schlechtvorbereiteten, stammelnden, ungeschickten, oder sonst irgendwie wenig fähigen SCHLECHTESTEN SPIELLEITER ÜBERHAUPT.
Nein, sie sind sogar SCHLECHTE SPIELER!
Der Spielleiter ist auch ein Spieler. - Und als normaler Spieler LEBT man mit den Konsequenzen, die von den gemeinschaftlich akzeptierten und VORAUSGESETZTEN Regeln erzeugt werden.
Ob man für seinen SC nun in der Stunde der Not gerade den heftigsten Patzer der Rollenspielzeit gewürfelt hat - man lebt damit.
Nur diese Art der ANGSTERFÜLLTEN und RÜCKGRATLOSEN Spielleiter, die sich nicht schämen ihre Spieler ständig zu BESCHEISSEN, ist nicht willens diese Konsequenzen, die JEDER andere Mitspieler in der Runde hinnimmt und davon ausgehend weiterspielt, zu ertragen.
Wie gesagt: Es sind die SCHLECHTESTEN Spielleiter und zudem noch SCHLECHTE Spieler.