Rollenspieltheorie Warum Rollenspieltheorie?

AW: Warum Rollenspieltheorie?

Da Zornhau eigentlich schon das wichtigste (in mehr als ausreichender Länge) gesagt hat, nur die Frage: Was ist an Task- und Conflict Resolution so theoretisch? Gibt's doch schon seit Jahren (ist mir das erste mal bei Herowars aufgefallen) ist erprobt, praktikabel und solange eine Koexistenz möglich ist stellt sich die Frage ob sich sowas "durchsetzt" mMn nicht (auch wenn diese "Frage" weiter vorne von jemandem gestellt wurde).

Erfolg, er knackt den Safe, Misserfolg, er knackt ihn nicht und findet nichts, das ist Task Resolution, das habe ich schon verstanden. Hätte die WoD Conflict Resolution, wie sich unsere Theoretiker das vorstellen, würde der Charakter würfeln, den Wurf schaffen, den Safe nicht knacken, aber irgendwas im Mülleimer finden, tolle Wurst.
Ahh, endlich. Er scheint es im Ansatz verstanden zu haben. Die Probe bestimmt den Ausgang (Information erhalten), der Weg dahin kann frei erzählt werden.
Ist aber eigentlich schon falsch, bzw. unterschlägt "das Kleingeschriebene" bei Task Resolution und auch die Anspielung das der Spieler bei TR durch bei einem Wurf auf "Safe knacken" das Zeug im Mülleimer findet ist auch nicht gerade richtig.

Wenn wir mal das Beispiel "Den Safe knacken um belastende Informationen zu finden" heranziehen...

Taskresolution dreht sich reinweg um "Den Safe knacken" was zur Folge hat das "Misserfolg=Der Safe bleibt zu" bedeutet und "Erfolg=Der Safe ist offen" bedeutet, jeweils ganz unabhängig davon ob darin wirklich belastendes Material zu finden ist (Erfolg= "Safe auf, aber der Mitarbeiter muss die Akte wohl mit nach Hause genommen haben", Misserfolg="Safe bleibt zu, aber du bemerkst das eine Kopie der Akte auf dem Schreibtisch liegt" ist bei TR beides im Rahmen des Möglichen).

Conflictresolution würde sich um "um belastende Informationen zu finden" kümmern. Wie das geschafft wird, ist Verhandlungssache, und würde man sich zum erreichen dieses Ziels auf "Safe knacken" oder auf "im Mülleimer suchen" einigen, würden die betreffenden Informationen dort auch gefunden werden, wenn der betreffende Wurf erfolgreich ist (Erfolg= "Safe auf(bzw. Mülleimer durchwühlt) und du findest die Informationen", Misserfolg="Safe zu (bzw. Mülleimer durchwühlt) und du findest keine Informationen. Da dies der Ort war an denen Informationen zu erlangen wären, findest du auch nirgendwo anders welche und du musst ohne zurecht kommen.").
 
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Viele Leute werfen einen kurzen Blick auf die Theorie und stellen fest:

1) Sie ist dahingestümpertes Flickwerk im Vergleich zu echten wissenschaftlichen Theorien. Was Wunder, wenn sie von ein paar Hobby-Bastlern im Keller zusammengeschraubt wird. Die C4-Professur für Rollenspieltheorie an der Uni Marburg lässt weiter auf sich warten, also bleibt das wohl auch in Zukunft so.

2) Sie ist kein idiotensicheres Patentrezept für die perfekte Rollenspielrunde bzw. das perfekte Regelwerk. Was Wunder, es gibt ja noch nicht mal ein idiotensicheres Patentrezept für den perfekten Kinofilm, und damit haben sich weitaus hellere Köpfe für weitaus längere Zeit beschäftigt.

Die Leute konstatieren dann gerne 1) und 2) und schlussfolgern: Die Theorie ist komplett nutzlos. Logisch, oder? Nun, nein. Richtig ist: Für die meisten Rollenspielern lohnt es nicht, sich vertieft mit Forge-Theorie, Process Model, Design Patterns und anderem Zeugs auseinander zu setzen, weil der Aufwand, den man reinstecken muss, ehe es tatsächlich erhellend statt verwirrend wird, im Verhältnis zum Nutzen deutlich zu hoch ist.

Wenn man sich sehr eingehend mit den Ansätzen selbsternannter Theoretiker beschäftigt, und damit meine ich eine durchaus kritische Auseinandersetzung, dann führt das erstens, wenn man es nicht völlig praxisfern tut, zu einem deutlich breiteren Wissen, weil man sich viele Fallbeispiele von Regeln und Spielberichten anschaut, und zweitens auch zu einem tieferen und bewussteren Verständnis der Dinge, die am Rollenspieltisch so ablaufen. Ob man dann am Ende zu denselben Erkenntnissen gelangt wie Herr X oder Frau Y, ist eine andere Frage.

Leider gibt es auch genug Leute, die sich die Theorie auf die Fahnen geschrieben haben, aber das besagte tiefere und bewusstere Verständnis nie erreicht haben. Umgekehrt kann man ein solches Verständnis ganz sicher auch erlangen, ohne die Artikel von Ron Edwards zu lesen. Aber ich wage mal die These, dass viele Leute hier im Forum, die kluge Dinge schreiben und sich als Forge-Gegner sehen, am Ende ohne die (kritische) Auseinandersetzung mit den Forge-Thesen nicht so kluge Dinge schreiben würden.

Ich habe ja übrigens angefangen, die Forge zu lesen, weil ich belegen wollte, warum das alles Schwachsinn ist. ;)
 
AW: Warum Rollenspieltheorie?


Es ist die Quintessenz deiner Worte. Ausserdem hast Du mit folgenden Sätzen, das erste, in meinen Augen völlig Richtige hier gesagt:

Für die meisten Rollenspielern lohnt es nicht, sich vertieft mit Forge-Theorie, Process Model, Design Patterns und anderem Zeugs auseinander zu setzen, weil der Aufwand, den man reinstecken muss, ehe es tatsächlich erhellend statt verwirrend wird, im Verhältnis zum Nutzen deutlich zu hoch ist.
 
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Ich frug mich eben, ob es der Versuch eines Witzes sein sollte, oder der Versuch, den eiligen Leser irrezuführen. Auch wenn ich es schade finde, mir diese Frage überhaupt stellen zu müssen. Und ebenso schade, die Notwendigkeit zu sehen, klarzustellen, dass „die Theorie ist komplett nutzlos“ natürlich nicht die Quintessenz meines Posts ist, wie auch Agroschim weiß.
 
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Erfolg, er knackt den Safe, Misserfolg, er knackt ihn nicht und findet nichts, das ist Task Resolution, das habe ich schon verstanden. Hätte die WoD Conflict Resolution, wie sich unsere Theoretiker das vorstellen, würde der Charakter würfeln, den Wurf schaffen, den Safe nicht knacken, aber irgendwas im Mülleimer finden, tolle Wurst.
Hm, nein, nicht ganz. Es wird aber schon wärmer, und da du dich in geisteswissenschaftlicher Tradition sicher mit dem Objekt deiner Kritik auseinandergesetzt hast solltest du in absehbarer Zeit darauf kommen.
 
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Ich muss da nochmal was aufgreifen:

Skar schrieb:
Und genau das ist es, was bei der Rollenspieltheorie oft fehlt. Erster Ansatzpunkt ist der spätere Spieler und das Spielthema. Der vorgeschaltete Markt bleibt aber meist unbetrachtet.
1of3 schrieb:
Und? Dann wärs ja auch keine Beschäftigung mehr mit Rollenspiel, sondern mit Wirtschaft. Und BWL ist so ziemlich das letzte, was ich anfassen würde.
Savage Worlds zielt auf Kunden mit knapper Zeit Zeit ab und hat u.a. darauf seine Designbestrebungen ausgelegt. Ein schöner Ansatz wie ich finde und ein gutes Beispiel dafür, dass die Rollenspieltheorie auch die Zielgruppe berücksichtigen sollte.
 
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Savage Worlds zielt auf Kunden mit knapper Zeit Zeit ab und hat u.a. darauf seine Designbestrebungen ausgelegt. Ein schöner Ansatz wie ich finde und ein gutes Beispiel dafür, dass die Rollenspieltheorie auch die Zielgruppe berücksichtigen sollte.
Und wie haben sie es geschafft? Würde mich mal interessieren, weil ich mit Funky Colts eigentlich auch die gleichen Bestrebungen habe (kurze Charaktererschaffung, einfaches Regelwerk ...).
 
AW: Warum Rollenspieltheorie?

- schnelle eingängige Regeln
- kurze, actionorientierte Abenteuer
- kein Fokus auf Hintergrundstaubkörnchen (Settings müssen vorher auf Diät)

Mehr dazu nach Eröffnung eines eigenen Themas im Savage Worlds-Forum. ;) *hopp hopp*
 
AW: Warum Rollenspieltheorie?

Savage Worlds zielt auf Kunden mit knapper Zeit Zeit ab und hat u.a. darauf seine Designbestrebungen ausgelegt. Ein schöner Ansatz wie ich finde und ein gutes Beispiel dafür, dass die Rollenspieltheorie auch die Zielgruppe berücksichtigen sollte.
Da kommt man zum Marketingparadigma der Kundenorientierung, in der der Schlüssel zum Erfolg darin liegt dem Kunden möglichst große Nutzenstiftung zu bieten und seine Wünsche so exakt wie möglich zu bedienen, ohne Auslassung wichtiger Dinge, aber auch unter Auslassung von reinen Luxusextras die nicht zu seiner Nachfrage gehören und die Nutzenstiftung eventuell sogar beeinträchtigen. (Populäres Beispiel sind DVD-Player und deutsche Autos, wo viele Extras eingebaut sind die kein Normalverbraucher braucht, aber die Störanfälligkeit erhöhen und die Handlingtime hochtreiben und damit die Nutzenstiftung beeinträchtigen.)

Dort kommt es natürlich zu einer Überschneidung zwischen gutem Design und gutem Absatzmarketing.
 
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Ohne den Thread vollständig gelesen zu haben:

Warum Rollenspieltheorie?

Merkwürdige Frage. Warum denn nicht? Nein mal im Ernst. Warum nicht? Es gibt viele Arten Rollenspiel zu betreiben. Es theoretisch zu betreiben und fortentwickeln zu wollen ist eine davon.

Wenn man aber an der Rollenspieltheorie selbst keinen Spaß hat, gibt es dann immer noch Gründe, sie zu betreiben? Sicher. Idealismus z.b. Manche möchten ein konkretes Projekt entwickeln und sehen die Theorie als ein Teil davon. Wieder andere finden Gefallen an der Gemeinschaft, an der "Szene", wenn man so will. Es gibt Millionen Gründe und es muss sich keiner rechtfertigen, warum er die Rollenspieltheorie betreibt. Und jeder einzelne dieser Gründe muss niemand anderem genügen, als demjenigen, der sich der Theorie widmet.

Und, bei allem Bockmist, den gewisse Theoretikergemeinschaften hervorgebracht haben, haben sie immerhin auch Ergebnisse geliefert. Bis jetzt habe ich kein Ergebnis gesehen, das meinen Geschmack trifft, aber sie haben für das Rollenspiel mehr geleistet als ich, das steht mal fest. Und mehr als die meisten, welche die Theorie ablehnen, vermute ich mal. Leistung sollte man anerkennen.

Kritik, die ich an der Szene übe, übe ich meist an deren Mitgliedern, mit denen ich nicht immer gut ausgekommen bin. Oder an bestimmten Theorien, mit denen ich nicht einverstanden bin. Aber ich werde mich hüten Rollenspieltheorie per se für sinnlos zu halten. Dann müsste ich die gleiche Kritik beim Rollenspiel anbringen und das würde mich ja selbst treffen ;)
 
AW: Warum Rollenspieltheorie?

Auch ich habe nicht den kompletten Thread gelesen. Dennoch mein Senf dazu :

Erstens : Mir macht das Diskutieren und auch Streiten (in einem konstruktiven Sinne) über Rollenspiele Spaß.

Zweitens : Eine Diskussion über : Was will ich eigentlich von einem Rollenspielabend haben, können einer Gruppe helfen sich klar darüber zu werden was sie falsch oder richtige machen. Und dann das was falsch läuft zu verbessern.

Drittens : Durch Nachdenken und Theorisieren dreht man sich zwar manchmal im Kreis. Aber man kommt doch oft für sich selbst zu erkenntnissen die dann wieder Praktisch zu einem besseren Spielerelebniss werden.

Viertens : Gedankenaustasch mit andersdenkenden. Das kennenlernen von anderen Rollenspiel Ansätzen. Zu erkennen das der eigene Ansatz nicht der einzig wahre ist. Und so Weiter und so fort.

Gerade beim Rollenspielen sollte Theorie immer rückgebunden werden an die Praxis. Dennoch ist sie hilfreich und kann sehr viel spaß machen. Wie alles Theoriesieren eben. Ich meine die Frage selbst ist ja auch Rollenspieltheoretisch. Nämlich die Frage nach der Theorie über die Theorie.

Und jetzt wünsch ich allen noch viel Spaß beim Theoretisieren und viel Spaß dabei.

Gruß Wingless
 
AW: Warum Rollenspieltheorie?

Ohne den Thread vollständig gelesen zu haben:
Auch ich habe nicht den kompletten Thread gelesen.
Tja, das zeigt dann schon, was die entsprechenden Beiträge für das Thema dieses Threads WERT sind.

NICHTS.

Wer keine Lust hat, sich einem Thread mit dem MINDESTMASS an Respekt gegenüber den Beitragenden, die vor einem etwas geschrieben haben, zu INFORMIEREN, wie eigentlich der STAND der Diskussion ist, den muß man auch nicht mit Samthandschuhen behandeln.

Wer so offensichtlich reinplatzt, seinen Beitrag aufs "Sofa" uriniert, und dann wieder geht, der wäre besser draußen geblieben.

Eine SCHEISSANGEWOHNHEIT von manchen, Threads nur als Beitrags-Urinal zu mißbrauchen, finde ich.

WARUM lest Ihr denn den Thread nicht? INTERESSIERT Ihr Euch etwas überhaupt nicht für die Meinungen ANDERER? Aber Ihr erwartet schon, daß sich jemand für EURE Meinungen interessiert, ja?

Was für eine unerträgliche Arroganz von diesen "Nichtlesern"!

Was macht EUCH soviel BESSER, als daß ihr einfach IRGENDWAS hinschreiben könnt, während andere Leute sich wenigstens mit soviel Respekt den hiesigen Beitragenden gegenüber die Zeit nehmen, den Thread wenigstens EINMAL zu lesen?

Und dann auch noch mit dem "Nichtlesen" zu KOKETTIEREN!

Unerträglich ist das!
 
AW: Warum Rollenspieltheorie?

Wieso habe ich eigentlich immer das Gefühl, dass mir Zornhau ins Gesicht schreit, wenn ich seine Posts lese? :D



Zur Sache:
Ich empfinde oft, das über den Hauptgrund der Rollenspieltheorie (den Spaß der Beteiligten zu erhöhen) hinweg "geschossen" wird, indem sie immer wieder benutzt wird, um bestimmte "einzig wahre" Spielstile zu propagieren.
 
AW: Warum Rollenspieltheorie?

Wieso habe ich eigentlich immer das Gefühl, dass mir Zornhau ins Gesicht schreit, wenn ich seine Posts lese? :D
Ich sag mal dazu nichts.

@Zornhau:
Wenigstens geben die Beteiligten zu, über begrenzte Informationen zu verfügen, statt uninformiert Behauptungen aufzustellen oder gar arrogant zu konstatieren, dass sie viel zu beschäftigt sind, um alles zu lesen (und dabei seltsamerweise unter keinem derartigen Zeitmangel in Bezug auf ihre Postfrequenz stehen- logisch, wenn sie lesen würden dann könnten sie ja nicht zu Dingen posten, von denen sie keine Ahnung haben- Paradox gelöst.)

Davon mal abgesehen finde ich die Beiträge von cat und wingless gut und richtig.

Zur Sache:
Ich empfinde oft, das über den Hauptgrund der Rollenspieltheorie (den Spaß der Beteiligten zu erhöhen) hinweg "geschossen" wird, indem sie immer wieder benutzt wird, um bestimmte "einzig wahre" Spielstile zu propagieren.

Der Hauptgrund der Rollenspieltheorie ist (war) es, funktionierende Spiele zu erschaffen, die das halten was sie versprechen.
Mehr nicht.
Ein wenig hat sich die Forge dabei selbst ins Bein geschossen, indem sie versucht hat GNS als Spielstildefinition auf tatsächliche Runden anzuwenden, statt es bei den Regeln zu lassen, wo es hingehört.
 
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