AW: Transformers 2 - Revenge of the Fallen
Was ich damit ausdrücken wollte ist, dass man sich Enttäuschung ersparen kann, wenn man bei einem sommerlichen Blockbusterfilm mit dem Titel "Transformers 2" nicht automatisch davon ausgeht, dass es sich um einen intelligenten Film mit Action Elementen dreht. Wenn man sich nicht für dümmliche Actionfilme zu begeistern in der Lage ist, sollte man einfach vor dem Kinobesuch darüber nachdenken, ob der Film das Richtige ist. Und es ist wirklich keine große Anstrengung, bei "Transformers 2" davon auszugehen, dass es sich um nicht mehr und nicht weniger als einen Unterhaltungsfilm handelt.
In der heutigen Zeit scheint alles, was die Kassen zum klingeln bringt, sofort als Meilenstein der Kunst angepriesen zu werden. Das dem nicht so ist, weiß jeder, der für 50 Cent Hirn hat. Ich kann nachvollziehen, dass es einer Menge Menschen auf den Geist geht, wenn trotzdem so getan wird und bei andersartiger Meinung sofort auf Geschmacksverirrung plädiert wird.
Aber lass dir von jemandem, der die meiste Zeit zwischen den Stühlen sitzt, sagen, dass das Spielchen auch andersrum blendend funktioniert und genauso, wenn nicht sogar ein wenig nervender ist.
Um das Clichè zu bedienen: Wenn mir ein Prolet aus Mahrzahn mit verstümmelten Halbsätzen zu erklären versucht, dass "Transformers 2" der beste Film aller Zeiten ist und ich und meine Mutter bloß Opfer mit Scheisse im Kopf sind, wenn ich dem nicht zustimmen, stresst mich das nicht so, wie wenn ein bebrillter Student mit Flicken an den Jackenärmeln mir näselnd davon berichtet, dass ich ein Xylakant mit Hirnfäule bin, weil ich über den Film lachen kann und er mir Spaß gemacht hat.
Beides anstrengend. Aber von letzterem möchte ich eigentlich erwarten, dass ein Gespräch über "Geschmack" nicht katastrophale Sphären annimmt. Letzterer sollte intelligent genug sein, akzeptieren zu können, dass nicht jeder Unterhaltungsfilm ein Gehirn umschmeichelnder Politthriller mit ausgefeilter Story sein muss. Besonders dann nicht, wenn der Titel "Transformers 2" lautet.
Überraschenderweise sind es aber die Prolls aus Mahrzahn, die schneller die Fresse halten, mit den Schultern zucken und sagen "Ey, muss' du wissen, Alda!". Danach ist die Geschichte für die Jungs und Mädels sehr häufig abgegessen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte mir nicht von Flickenärmeln erklären lassen, wie geschmacksverirrt ich bin, wenn ich den Film genossen habe, nur, weil sie in der ewigen Erwartung leben, jeder Film müsste den Marcel Reich-Ranicki Gedenkorden verliehen bekommen. Ich muss mir nicht von Kevin aus Marzahn erklären lassen, dass ein pupiger Blockbuster der beste Film der letzten zehn Jahre war, obwohl Kevins Speicherkapazität nicht mal ausreicht, um sich an die letzten zehn Minuten erinnern zu können.
Ich will einfach bloß meinen Film schauen und darüber mit Gleichgesinnten reden, die auch einfach bloß einen Unterhaltungsfilm erwartet und gesehen haben. Alle Kommentare von "Der Film is Gott und du bist schwul!" bis zu "Der Film macht mich dumm!" sind gleichwertig betrachtet vollkommen vorbei an einer Aussagekraft, mit der sich arbeiten lässt.
Ich entschuldige mich im übrigen bei Husk, dass ich dich jetzt ebenfalls angefahren habe. Ich habe einen Rundumschlag gemacht, bei dem es unerläßlich war, auch deine Aussage mit einzubeziehen. Hätte SoK unser harmloses Geplänkel einfach Geplänkel sein lassen, hätte ich gar nicht das Bedürfnis gehabt, hier großartig Reden vom Stapel zu lassen.