Rollenspieltheorie [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Einigen wir uns auf folgende Beschreibung:
Nein.

MEINE Beschreibung ist Die Richtige (tm). (Der Knappheit der Darstellung wegen lieber auf Englisch.)

1. Play by the rules.
2. Play with the rules.
3. Never let the rules play you.
4. Never give up, never surrender.

Das ist Powergaming, wie ICH es verstehe.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Was heißt denn 4.?
Egal wie kompliziert, egal wie simpel, egal wie "erzählerisch wertvoll" die Regeln auch immer ausgelegt sein mögen, um es den "bösen Powergamern" schwer zu machen, das Spiel so zu spielen, daß es WIRKLICH Spaß macht, laß niemals nach, gib niemals auf, und strecke nie die "Waffen" des scharfen Verstandes, mit dem Du einem Regelsystem zu Leibe rückst.

Es gibt IMMER und ÜBERALL die Möglichkeit das Spiel, daß einem selbst die meiste Freude bereitet, zu spielen. Man muß nur bisweilen bei manch einem Regelwerk die Zähne zusammenbeißen und durch den Stacheldrahtverhau widersinnigster Regeln dahin vordringen, wo man das Regelsystem bei den Eiern hat.

Daher der Punkt 4. - Ein Powergamer gibt nicht auf und jammert, sondern er nimmt die Herausforderung selbst (oder gerade!) bei Regelsystemen an, die bewußt von irrsinnigen Autoren "gegen Powergamer" entworfen wurden.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Oh Gott, Zornhau, das klingt ja weinerlicher als das Gejammere der schlimmsten Emo-Schneeflocke. Frage: Nutzt ein Powergamer offensichtliche Regellücken oder schließt er sie? Oder unterscheidet sich das je nach Ausprägung der Krankheit? Der erste Fall dürfte übrigens das sein, was vielen an PGs so auf die Eier geht; mir z.B.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

@Shub:
Ich geh mal davon aus das du und Zornhau hier zwei extreme Meinungen vertretet. Im echten Leben ist es doch so das es Spiele gibt die zum Powergamen einladen und andere die daran zugrunden gehen.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Hä? Ich verwehre mich lediglich gegen die Aufwertung des Powergamer-Begriffs, der hier vorgenommen wird.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Der muss doch gar nicht aufgewertet werden.
Jedem Vernunftbegabten hier ist klar, dass Powergamer das Spiel richtig spielen, und alle anderen etwas falsch machen.
Es geht nur darum, dass diesen anderen vielleicht irgendwann einmal klar wird, das Powergaming nicht das ist, für dass sie es halten. Auch wenn das natürlich müssig ist, wie gesagt, diese anderen sind eben nicht vernunftbegabt, sonst wäre diese Aufklärungsarbeit ja von vorne herein unnötig.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Quatsch. Jeder, der sagt, Powergamer würde das Spiel richtig spielen, hat keine Ahnung, weiß nicht, was Rollenspiel ist und leidet an Potenzproblemen; na gut, manchmal auch an Priapismus, aber richtig funktionieren tuts da unten nicht.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Im echten Leben ist es doch so das es Spiele gibt die zum Powergamen einladen und andere die daran zugrunden gehen.
Einfacher ausgedrückt: Es gibt gute Systeme für echte Männer die umso besser funktionieren je kraftvoller und intelligenter man spielt, und es gibt schlechte Systeme, die man so behandeln muss wie ein kleines Mädchen seine Puppen um wenigstens ein bißchen Spaß zu haben.

Ansonsten: Hört auf Tellurian, der Mann weiß wovon er spricht.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Und was hat das mit Powergamern, Fanboys und der geäusserten These zu tun? Kommt mal wieder etwas mehr ontopic Jungs... :D
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Wie sollten sie? Sie müssen ihre Potenzprobleme kompensieren ...
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Das hier scheint mir sehr on-topic zu sein: Experimentelle Herangehensweise, sozusagen:D
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Oh wie putzig, ein "Selber". Aber Ehron gilt bei mir schon lange als humorbefreit und piefig.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

@ Eva

Regelbrechen ist eindeutig formuliert und man kann unterscheiden, wenn sich jemand an die Regeln hält und wann nicht. Aber was ist mit Regeln biegen oder Regeln interpretieren und zwar so, daß man einen Vorteil dadurch hat?

Das müsstest du mal verbeispielen. Es ist z.B. nicht OK, wenn man sagt, nur weil etwas nicht verboten ist, ist es erlaubt.

Und ansonsten handelt so ziemlich jeder zu seinem eigenen Vorteil. Wenn du es z.B. kritisierst, dass jemand die Regeln zu seinem eigenen Vorteil interpretiert, handelst du zu deinem eigenen Vorteil, weil du dir damit den Wunsch erfüllst, das zu kritisieren.


Kein Regelsystem ist allumfassend und manche Menschen suchen bewußt nach Lücken oder nicht eindeutig formulierten Regeln, um andere zu übervorteilen.

Nicht eindeutig formulierte Regeln bieten ja das Problem, dass sich der SL nicht der eigenen Interpretation anschließen muss. Wie stellst du dir da PG vor?


Und sag bitte nicht, dann liegt der Fehler beim System oder den Autoren oder wenn man seinen gesunden Menschenverstand benutzt, dann braucht man nichts interpretieren.

Bei fehlenden Regeln liegt der Fehler nicht unbedingt beim System, aber bei nicht eindeutig formulierten Regeln schon. Dabei muss man nicht alle Fälle abdecken, aber alle Relevanten und beim Rest stört es nicht. Kann man mit Fleischformen auch totes Fleisch formen? Laut VadaW nur Lebendes und Untotes, aber das ist eher etwas Unwichtiges.
Hingegen ist der Einsatz im Kampf als wichtige Anwendung sehr schlecht beschrieben, da ist einfach das System schlecht.


Genauso werden Leute, die bewußt einen Vorteil gegenüber ihren Mitspielern suchen, nicht davor zurückschrecken bar jeder Logik und gesundem Menschenverstand zu argumentieren, um die für sie vorteilhafte Interpretation zu rechtfertigen.

Und das ist dann eben nicht mehr PG, denn der PG kann seine Sachen immer sinnvoll begründen.


Um die Sache zu verdeutlichen: Die Regeln für Mensch-ärger-dich-nicht schreiben nicht vor, wie viele Seiten der Würfel haben muß, sondern sagen nur man darf so viele Felder gehen, wie der Würfel anzeigt.

Dem Spiel ist ein Würfel mitgeliefert, es ist eindeutig klar, dass dieser Würfel gemeint ist, es gab bei der Erfindung des Spiels ja auch keine Anderen und übrigens ist ein w20 kein Würfel (= Hexaeder), sondern ein Icosaeder. Das wäre also schummeln und kein PG.
PG wäre es, die Wahrscheinlichkeiten zum Rausschmeißen mehrere Spielzüge vorauszuberechnen, eine Strategie anzuwenden, die man sich ggfs. auch von jemand Anderem besorgt (lohnt sich eher bei Mensch-ärgere-dich-Varianten) oder dem Anderen Taktiken zu empfehlen, die für diesen sogar tatsächlich vorteilhaft sind, aber einem selbst zugleich auch noch nützen („schmeiß den Anderen raus, der steht kurz vorm Ziel“).


Ich habe ein Problem mit dem möglich ist. Möglich bedeutet doch im Grunde nur eine Wahrscheinlichkeit größer als Null. Das würde heißen, man könnte sich einen Charakter ausdenken, dessen Geschichte aus einer Aneinanderreihung von beinahe unmöglichen Ereignissen und Umständen besteht, um beinahe alles zu erklären. Denn egal wie unglaublich die Geschichte klingt, solange es theoretisch so sein könnte, ist es ja möglich.
Wäre es nicht besser von Wahrscheinlichkeiten zu reden, als von Möglichkeiten?
Ein unwahrscheinlicher Umstand kann auftreten, zwei oder drei auch noch, aber gleich 20 bei einer Person? Das mag theoretisch möglich sein, aber praktisch kann oder sollte man es für unmöglich erklären.

Da gebe ich dir Recht, möglich ist zu wenig. Es muss plausibel sein.
Jemand, dessen Feinde alle vom Blitzstrahl getroffen werden, ist nicht plausibel. Passiert dies bei einem Feind, ist es plausibel. Selten, aber es widerspricht nicht dem Paradigma.
Wenn ein Trollzacker Barbar ausgesetzt wird, von den Ferkina Barbaren, die nicht so weit entfernt leben, aufgezogen wird, für ein Verbrechen zur Bergarbeit verurteilt wird, später als Schmied arbeitet und dann für ein Verbrechen in die Arena muss oder weil noch Gladiatoren gesucht werden, er als starker Barbar angeworben wird, so ist dies selten, aber plausibel. Es sind alles Ereignisse, die vorkommen und nicht alle selten.
Man muss hier bedenken, dass Helden oft ungewöhnliche Personen sind.


@ Zornhau

Das ist Powergaming, wie ICH es verstehe.

Das ist eine sehr schwammige Formulierung.


@ Serafin

Und was hat das mit Powergamern, Fanboys und der geäusserten These zu tun? Kommt mal wieder etwas mehr ontopic Jungs...

Man kann nur über Powergamer reden, wenn man sich über den Begriff einig ist.
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Zornhau schrieb:
Egal wie kompliziert, egal wie simpel, egal wie "erzählerisch wertvoll" die Regeln auch immer ausgelegt sein mögen, um es den "bösen Powergamern" schwer zu machen, das Spiel so zu spielen, daß es WIRKLICH Spaß macht, laß niemals nach, gib niemals auf, und strecke nie die "Waffen" des scharfen Verstandes, mit dem Du einem Regelsystem zu Leibe rückst.

Es gibt IMMER und ÜBERALL die Möglichkeit das Spiel, daß einem selbst die meiste Freude bereitet, zu spielen. Man muß nur bisweilen bei manch einem Regelwerk die Zähne zusammenbeißen und durch den Stacheldrahtverhau widersinnigster Regeln dahin vordringen, wo man das Regelsystem bei den Eiern hat.

Daher der Punkt 4. - Ein Powergamer gibt nicht auf und jammert, sondern er nimmt die Herausforderung selbst (oder gerade!) bei Regelsystemen an, die bewußt von irrsinnigen Autoren "gegen Powergamer" entworfen wurden.


Tellurian schrieb:
Jedem Vernunftbegabten hier ist klar, dass Powergamer das Spiel richtig spielen, und alle anderen etwas falsch machen.
Es geht nur darum, dass diesen anderen vielleicht irgendwann einmal klar wird, das Powergaming nicht das ist, für dass sie es halten. Auch wenn das natürlich müssig ist, wie gesagt, diese anderen sind eben nicht vernunftbegabt, sonst wäre diese Aufklärungsarbeit ja von vorne herein unnötig.

Skyrock schrieb:
Ansonsten: Hört auf Tellurian, der Mann weiß wovon er spricht.

Diese Kommentare muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen... Bei Zornhau habe ich das Gefühl, dass er sich im Krieg mit seinem Hobby befindet. Tellurian (und auch Skyrock, da er Tellurian zustimmt) hält Nicht-Powergamer für Dumme die falsch spielen. Und natürlich müssen diese missioniert werden.

Irgendwie verspüre ich ein kleinwenig Mitleid mit euch. Aber keine Sorge, das töte ich schnell ab. :D
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

@ Zornhau
Das ist Powergaming, wie ICH es verstehe.
Das ist eine sehr schwammige Formulierung.
Aber die EINZIGE, die etwas TAUGT.

Man kann nur über Powergamer reden, wenn man sich über den Begriff einig ist.
Ganz im Gegenteil. Man kann SEHR WOHL und SEHR AUSFÜHRLICH über Powergamer reden, auch wenn sich nicht einmal zwei der Redenden über diesen Begriff einig sind.

Dieser Thread zeigt doch, wie gut das geht.

Wobei GERADE aus solchen Threads wie diesem hier sehr DEUTLICH hervorgeht, was (für wen) Powergaming ALLES sein kann.

Man kann die mit Powergaming verbundene Emotionalität erst dann richtig verstehen, wenn man mal ziemlich unterschiedliche, aber (siehe diesen Thread) eigentlich IMMER hochgradig emotional geprägte Vorstellungen (auch implizierte) über Powergamer erfahren hat.

Powergaming hat nämlich eine Eigenschaft, die sogar völlig UNABHÄNGIG von der konkreten "Definition", die ein einzelner eventuell aufstellen mag, ist: Es läßt KEINEN kalt!

Ob es das Gute Powergaming (tm) ist, welches vom Selbstverständnis der Praktizierenden die Formel 1 unter den Rollenspielen ist, oder ob es das Böse Powergaming (tm) ist, welches von den Gegnern unwillkommener als Pest und Lepra geheißen wird - es läßt keinen kalt. IMMER kochen - so oder so - die Emotionen hoch.

Powergaming polarisiert, weil es - vergleichbar mit dem Extreme Programming in der IT - eine Art des Extreme Roleplaying darstellt, bei der mit Superlativen, mit Extremen, mit dem Anschlag dessen, was das Rollenspiel hergibt, gespielt wird.

Doch bei den Superlativen wird dann die Wertung in die BEWERTUNG des Powergamings reingemischt und - aus offensichtlichen Gründen - auch mit Powergaming überhaupt nicht verwandte Bereiche (Betrügen, Regelbruch, usw.) in den Dunstkreis des Powergamings gerückt.

Um Powergaming als "gut" oder "schlecht" zu BEWERTEN ist dessen WIRKUNG auf den einzelnen Bewerter interessant. - Dieser Thread behauptet in seiner "These", daß Fanboys Powergamer nicht mögen. - Die Formulierung der "These" ist auf die PERSON des Powergamers bezogen, was ich so nicht nachvollziehen kann, da in einer Zu- oder Abneigung zu einer Person noch weit mehr als deren Spielverhalten und Umgang mit Regelwerken eine Rolle spielt. - Daher möchte ich mich auf die WIRKUNG des Powergamings als Spielverhalten (vor, während und nach) einer Spielsitzung beschränken.



VOR der Spielsitzung bereitet sich ein praktizierender Powergamer GUT auf das Spiel vor. Er erschafft Charaktere, die nach allen geltenden Regeln bombensicher vom Regelsystem gestützt funktionieren. Er erschafft Charaktere, die nach allen geltenden Regeln bombensicher vom Setting-Fluff möglich (d.h. nicht verboten) sind. Und er KENNT die Regeln. Sehr gut sogar.

Wie WIRKT das auf einen Spielleiter oder einen anderen Spieler? - Der Spielleiter hat ANGST, weil der Powergamer die Regeln BESSER kennen könnte, als er selbst. Er ist unsicher, wie er mit dem knallharten Rollenspiel an der Ideallinie umgehen soll. - Der andere Spieler, der kein Powergaming betreibt, fühlt sich vom Powergamer-Charakter überrollt, an die Wand gespielt, nicht in der Lage mit Regelsystemkenntnis-Souveränität und spielerischer Konsequenz-Härte gleichzuziehen. Er fühlt sich dadurch in den Schatten gestellt.

VOR der Spielsitzung haben also andere Spieler die BEFÜRCHTUNG, daß der Powergamer einen Charakter gebastelt hat, der ihren mit so-la-la Regelkenntnissen zusammengeschusterten Charakter an die Wand zu spielen und zu würfeln geeignet sein könnte. Und Spielleiter haben die BEFÜRCHTUNG, daß der Powergamer einen Charakter mit solcher Übermacht (trotz gleicher Vorgaben wie beim Nicht-Powergaming-Spieler!) erschaffen haben könnte, daß sie ihn nicht mehr unter Kontrolle haben.

Powergaming WIRKT daher negativ auf unsichere Spielleiter und Mitspieler, weil sie Kontrollverlust und Niederlage bei einer ANGENOMMENEN(!) Konkurrenz der SCs fürchten.

Es ist die nackte Angst, die Furcht, die Powergaming in den Gegnern auslöst. - Dabei wird VIEL aus bloßer VERMUTUNG, daß Powergaming zu einer KONKURRENZ mit anderen Spielern und dem Spielleiter führen KÖNNTE, von den Befürchtenden SELBST hochgespielt.

Ein Powergamer MUSS NICHT den Spielleiter zur Niederlage in Grund und Boden spielen und er MUSS NICHT die anderen Mitspieler an die Wand spielen und sich kraft seines übermächtigen Charakters JEDES Spotlight des Abenteuers holen! - Die Angst davor ist völlig unbegründet.

Der Powergamer bereitet sich VOR dem Spiel nur besser auf alles, was kommen mag, vor als andere (ja oft auch als der Spielleiter). Das führt dazu, daß der Powergamer das Spiel SEHR GUT kennt und richtig "eintauchen" kann in Setting, Regeln, und eben seinen Charakter. Er ist der Feinschmecker des Rollenspiels, der sich jede Regelanwendung, jedes Settingdetail, welches er für interessant und verwendbar für seinen Charakter hält, auf der Zunge zergehen läßt, statt nur blind in sich hineinzustopfen, was ihm gerade so vorgesetzt wird.

Auch ein Hobbykoch könnte "Angst" vor Power-Eatern haben, vor Feinschmeckern, die sein mit Liebe und mit Mühe zubereitetes Menü als zu geringe Herausforderung für ihre höchstsensibilisierten Gaumen empfinden könnten. - Aber ist das so?

Warum spricht man Powergamern die Fähigkeit ab, OHNE Konflikt oder gar Streit zu suchen, einfach mit den anderen Spielern und Spielleitern ZUSAMMENZUSPIELEN?

Aus Angst, die NUR in den Spielleitern und anderen Spielern SELBST liegt.


WÄHREND der Spielsitzung beherrscht der Powergamer die Regeln souverän. Er trägt AKTIV dazu bei, daß die gesamte SC-Gruppe, deren Spieler manche Regeln nicht so gut beherrschen, mit besserem GEMEINSAMEN Vorgehen einen GEMEINSAMEN Erfolg erringen, weil der Powergamer weiß, wie man jeden nach seinen Stärken optimal einsetzen kann, um die gestellten Probleme zu lösen. - Durch dieses Vorgehen bezieht der Powergamer JEDEN in der Spielgruppe mit in die Lösungsfindung ein. Letzlich ist es das Powergaming als METHODE, welche es auch einer nicht optimal auf jede Herausforderung ausgelegten Gruppe an SCs erlaubt, durch das "Ziehen aller spielerischen Register" doch noch Erfolg zu haben, doch noch zu überleben, doch noch das Problem zu lösen.

WÄHREND der Spielsitzung fühlt der Spielleiter nicht mehr mehrere einzelne Spieler als "Gegen-Spieler", sondern hat es bei auch nur einem Powergamer in der Runde mit einer SCHLAGKRÄFTIGEN Truppe zu tun. Mit einer Gemeinschaftswesenheit, die mehr ist, als nur die Summe der einzelnen Spieler. Daher fühlt der Spielleiter sich bisweilen als im Nachteil. Er hat zwar "the cast of millions" zur Verfügung, aber nur EINEN KOPF diese intelligent zu führen. Dagegen ist die Spielergruppe im gemeinsamen Powergaming eine vielköpfige Hydra, die jede noch so interessante Idee sofort mit ihren anderen Köpfen prüfen und dann durch die RICHTIGEN Charaktere umsetzen lassen kann. So gesehen hat es der Spielleiter schwerer einer Gruppe mit auch nur einem Powergamer spannende Abenteuer zu bieten, als bei einer Gruppe an egoistischen, unkritischen, unkreativen Bespaßungswilligen (dies nur als Extremfall zur Hebung der Kontrasthärte aufgeführt!).

Ein Spielleiter muß also bei einer Gruppe mit Powergaming WÄHREND der Spielsitzung darauf vorbereitet sein, BESSERE Abenteuer zu liefern. Er muß ein BESSERER Spielleiter sein. - Und da viele in treffender Selbsteinschätzung um ihre Grenzen ihrer Spielleitungsfähigkeiten wissen, haben sie Angst vor solchen Gruppen.

Die Mitspieler in einer Gruppe mit auch nur einem Powergamer werden STÄNDIG GEFORDERT ihr BESTES im Spiel zu geben. Sie werden vom Powergamer ständig getrieben sich zu engagieren, mit Regeln und Spielwelt auseinanderzusetzen und SELBST AKTIV zu werden. - Das behagt vielen Spielern nicht, die lieber ihren mindermächtigen Charakter gemütlich durch den stockenden Verkehr der Innenstadt steuern, statt mit dem Formel 1 Charakter den nächsten Bahnrekord zu brechen und alle Gruppen, die JEMALS dasselbe Abenteuer (falls es ein Fertigabenteuer ist) gespielt haben sollten, ALT aussehen zu lassen. Nicht jeder lebt gerne auf der Überholspur. Nicht jeder kann das Tempo und die Beanspruchung mithalten. - Daher haben die gemächlicheren, geruhsameren Mitspieler, die weder von den Regeln noch von der Spielwelt noch vom Abenteuer wirklich viel wissen wollen, regelrecht Angst vor dem anstrengenden Work-Out ihrer Rollenspiel-Muskeln, zu dem sie der Powergamer in der Runde mitreißen wird.

Warum haben Spielleiter und Mitspieler nur soviel Angst vor Powergamern in der Runde?

Weil Powergamer so spielen, wie sie es selbst gerne würden, aber nicht den Arsch hoch genug bekommen haben. Weil Powergaming ANSTRENGEND ist! Weil Powergaming ständige Maximalaufmerksamkeit von Spielleiter und Mitspielern erfordert. - Und vor allem: Weil Powergaming sie MITREISST, MITZIEHT auf die Überholspur, wo sie sich unsicher fühlen und ihnen die Härte der Konsequenzen unbehaglich ist.


NACH der Spielrunde arbeitet der Powergamer an seinem Charakter weiter. Die im Spiel geschaffenen Fakten, die erworbene Erfahrung, die Resourcen werden möglichst optimal verwaltet, um das ereignisreich und mühevoll Erspielte auch zu bewahren. Ein Powergamer spielt NICHT Ex-und-Hopp, er schmeißt das Erlebte NICHT auf den Müll des "Zu-Vergessen"-Stapels im Hirn, sondern er SPIELT WEITER!

Dem Spielleiter ist das bisweilen nicht recht, da der Powergamer ALLE in der Spielrunde geschaffenen FAKTEN in der Spielwelt als solche für sein Weiterspielen verwendet. Da aber manchem Spielleiter - gerade bei ad hoc Entscheidungen oder mangelnder Vertrautheit mit der Spielwelt - eher "peinliche" Faktenerzeugungen passieren können, ist der Powergamer derjenige, der diese Fehler und Unzulänglichkeiten des Spielleiters während der Spielrunde für die "Nachwelt" (mindestens bis zur nächsten Spielrunde) aufbewahrt und wieder ans Tageslicht zieht. Schlimmer noch: der Powergamer überlegt sich das weitere Vorgehen des Charakter AUFGRUND dieser peinlichen Fakten! - Spielleiter, die lieber zwischen den Spielrunden auf das "Vergessen" der Spieler hoffen, haben am Powergaming wenig Freude.

Die Mitspieler, die ihren Charakterbogen nach Spielrundenende zwischen die Übungsaufgaben und die Pizza-Service-Liste stecken und frühestens kurz NACH Beginn der nächsten Spielrunde wieder herauskramen, dann eine Stunde oder mehr überlegen müssen, was sie denn alles noch ihren SC lernen lassen könnten, oder überhaupt nicht mehr wissen, wo, wann, und mit wem ihre SCs zuletzt zusammen waren, ist der stets vorbereitete Powergamer unangenehm, weil er ihnen ihre eigene Schluderigkeit durch sein glanzvolles Beispiel nur umso stärker spürbar macht. Sie fühlen sich auch unter Druck gesetzt, wenn sie keine Vorstellung haben, was ihr SC lernen soll und sie das Spielgeschehen, die WERTVOLLE Spielzeit mit Quellenbandwälzen verbringen, um ihren nächsten Lernanstieg endlich auf dem Charakterbogen zu verewigen und dann vom Powergamer noch hören müssen, wie ineffizient und geradezu sinnlos diese Auswahl war. - Die Spieler dieser Couleur empfinden den "aufgeräumten" Powergamer als Belastung ihrer energielosen und schludrigen Art und Lebensweise.

Warum fühlen Spielleiter und Mitspieler sich nur von Powergamern so unter Druck gesetzt?

Weil Powergamer mit ihrer geradezu perfektionistischen Art JEDEN Fehler und JEDE Schludrigkeit allein aufgrund der Tatsache, daß sie diese Fehler und Schludrigkeiten als FAKTEN ERNST NEHMEN unter die Nase reiben. So ständig auf seine Schwächen aufmerksam gemacht zu werden, können manche nicht ertragen und haben daher Angst vor der Spielnachbereitung eines Powergamers.


Somit haben wir VOR, WÄHREND und NACH der Spielsitzung folgende Punkte gefunden:

VOR dem Spiel: Spielleiter und Mitspieler projizieren ihre eigenen Ängste vor Konflikt und Unzulänglichkeit in die Powergamer, die mit ihnen spielen wollen, ohne dafür jemals konkreten Anlaß bekommen zu haben.

WÄHREND des Spiels: Spielleiter und Mitspieler finden es anstrengend mit einem Powergamer zu spielen, weil er ihnen zu intensiv spielt, zuviel fordert bzw. nicht leicht zu fordern ist, und er letztlich den anderen zeigt, wie sie selbst gerne spielen würden, wenn sie etwas mehr Energie aufzuwenden in der Lage wären. Spielleiter und Mitspieler fühlen in Gegenwart von Powergamern in der Spielrunde ihre eigenen Unzulänglichkeiten viel stärker als ohne Powergamer, auch wenn effektiv MEHR ABENTEUERLICHES und MEHR GEMEINSAMES Spiel durch Powergaming erreicht wird.

NACH dem Spiel: Spielleiter und Mitspieler fühlen sich unter Druck gesetzt, weil Powergaming erschwert ihre Fehler und Unzulänglichkeiten unter den Teppich zu kehren und - wenn möglich - zu vergessen. Powergaming nimmt nämlich die erspielten Fakten ERNST. Und diese Verläßlichkeit, die ein Powergamer von einem Spielleiter und von seinen Mitspielern fordert, sind nicht alle zu leisten in der Lage.


Die Situation ist also die, daß Powergaming die ängstigt, anstrengt, gruppenbildend wirkt, Verläßlichkeit und Zuverlässigkeit einfordert.

Powergaming bringt Unzulänglichkeiten auf jeder Ebene des Spielens an den Tag (nicht nur in den Regelwerken oder Settingbeschreibungen - denn das würde ja nur die Autoren betreffen, und ob die sich ärgern, geht doch den meisten Rollenspielern am Arsch vorbei - sondern gerade auch in Spielvorbereitung, Spieldurchführung und Spielnachbereitung, also dem eigentlichen SPIELEN).

Kein Wunder, daß bei solchen WIRKUNGEN so emotional über Powergaming von allen nur erdenklichen Seiten diskutiert wird!
 
AW: [These] Fanboys moegen Powergamer nicht

Zitat ,Zornhau: vergleichbar mit dem Extreme Programming in der IT

Falls du damit Obfuscated Code Contests meinst bitte ich dich das zurrück zu nehmen,
Obfuscaten ist stilvoll, Powergaming ist einfach nur ein Spielstil von vielen.

Es gibt nur eine kleine Elite die wirklich vernünftig Obfuscated Code erzeugen können , der auch
was leistet und nicht weit vom Optimum ist, aber Powergamer gibt es wie Sand am Meer.

Weiß jemand wann der nächste OCCC statt findet?
 
Zurück
Oben Unten