AW: [SuSk] Sundered Skies GRW: dt. vs engl.
Mit dem Wörtchen "Nie" solltest Du vorsichtig sein, so etwas kann sich schnell ändern. "Unwahrscheinlich" wäre sicherlich passender.
Nein, "nie" war da schon absolut richtig!
Es gibt nämlich keine allumfassenden und alles durchdringenden Metaplots, keine mürrische Canon"polizei" mit erhobenem Zeigefinger und der Detailgrad ist deutlich über dem "Milchkannenlevel" angesiedelt, selbst mit den OPTIONALEN Erweiterungen. Hier hält dich keiner auf, wenn in deiner Runde ein wichtiger (?) NPC den Gang in Scaethas Hallen antritt oder du die Elfeninsel bis auf die Wurzeln abfackelst.
Beide Settings sind eben nicht "deutsch". Damit meine ich auch, das diese Settings BESTIMMT NICHT 30+ Jahre in einem fort geschrieben werden, ohne mal einen radikaleren Umbruch zu erleben. Den Autoren fehlt dazu auch die entsprechende Denkweise und Einstellung.
Es zwingt einen keiner das erweiterte Fundament zu nutzen oder bei neuem Material einen Anbau an das eigene Haus anzubringen, auch wenn es sich meist nur um einen Erker oder ein weiteres Zimmer handelt.
Wenn man gerne einen zweckmässigen, nüchternen Bugalow haben möchte, so ist dies genauso lobenswert, wie der Wunsch derer, die lieber in einer verzweigten, verwinkelten und verbauten Burg leben wollen.
Letztlich soll es Spaß machen! Und mir macht ein Setting keinen Spaß, wo nicht auch immer mal wieder was Neues rauskommt, gerade wenn es von seiner Anlage zum längeren Spiel einlädt.
Addendum: Wo kommt die Sache mit den Foren her?! Für mich ist das TAG Forum genauso eine Plattform für den Gedankenaustausch, wie B!, Tanelorn, Pinnacle usw usf. Allerdings sind Pinnacle und TAG eben "wichtiger", da sie etwa zu "offiziellen" Problemen, wie Errata was sagen können. Und wenn einer im Forum mal eine für mich interessante Idee äußert, kann man die ja nutzen, oder? Es gibt genügend Rollenspieler da draussen, denen die Foren am A.... vorbeigehen. Sie sind ja auch kein Muss, sondern eher die moderne Variante der guten alten Spielemagazine und Fanzines. Man konnte auch ohne diese gut spielen...
Und nur zur Ergänzung. Wir (Zornhau und ich) haben mit dem Rollenspiel angefangen, als es noch keine Heimcomputer gab, kein Internet, nur eine Handvoll Rollenspielsysteme, und die meisten Publikationen noch mit der Schreibmaschine runtergehackt wurden. Und der Besuch im nächsten und einzigen Rollenspielladen musste penibel mit dem Zugplan abgestimmt werden. Mein erstes Rollenspiel (Gamma World) habe ich daheim in monatelanger Handarbeit übersetzt und mit Füllfederhalter in eine Kladde geschrieben. Da gab es kaum offizielles Material abseits der Regelbücher, sofern man nicht TSR oder GDW hiess. Ausserdem war der Wechselkurs so hoch und das Taschengeld so niedrig, dass man sich selbst seine Settings schreiben musste. Und bei RPGs mit Setting, wie etwa Traveller, hat man eh sein eigenes Ding gemacht.
Wir machen seit jeher unser eigenes Ding, und in 30+ Rollespielerjahren hat sich nur in 1 oder 2 Fällen mein Herangehen im längeren Spiel als hinderlich erwiesen. Und seltsamerweise waren diese beiden Fälle eben die besagten deutschen Rollenspielsysteme DSA und Midgard...