BTW: Ich glaube ganz ohne negative Aufladung hast auch Du den Begriff Neger als Kind nicht erfahren.
Woher sonst hättest Du wissen können, dass es die Absicht Deines Opas war zu kommunizieren, dass ihm die Musik nicht gefällt und die Bezeichnung Negermusik nicht ganz im Gegenteil sowohl sein Gefallen als auch seine besondere Hochachtung zum Ausdruck bringt?
???? Wenn er sagt ihm gefalle "Negermusik" nicht, z.B. Popmusik, mir gefällt sie aber, wieso sollte ich als 7 Jähriger darauf kommen Neger wäre negativ aufgeladen?
Es gab auch Sachen zum Essen die mochte mein Opa und die mochte ich nicht. Rosenkohl z.B., konnte ich nicht ausstehen, mein Opa mochte den ab und an in der Suppe.
Ich mochte meine Großeltern sehr aber das deren Vorlieben und Abneigungen für mich irgendeine Art von Absolutheitsanspruch erheben konnten kann ich nicht sagen.
Ich konnte schon sehr früh zwischen der Abneigung und Vorlieben meiner Großeltern und meinen Abneigungen und Vorlieben unterscheiden.
Insofern nein, Neger hatte für mich keine negative Konnotation.
Wenn wir uns jetzt mal, die 2 Seiten lang, die Diskussion vor Augen führen, meinst Du das Auswechseln der Bücher verbessere die Welt spürbar? Oder statt so etwas zu forcieren, wieso überläßt man diesen Vorgang nicht der natürlichen Alterung.
Wenn die Bücher wegen des Alters erneuert werden müssen, werden neue angeschafft die eben die neue Schreibweise beinhalten?
Die Energie die darauf verschwendet wird und das Geld und das Verständnis der Leute das Verschleudert wird, ich finde das Bedenklich.
Verkopft --> Wenn wir hier schon X Seiten lang diskutieren ist es nichts das überzeugt
Unpragmatisch --> Es gibt andere, pragmatischere Lösungen
Aktionistisch --> Man macht was! YAY! Aber hat das einen Nutzen?
Lächerlich --> find ich jetzt. In echt.
Ersatzhandlung --> Es ändert NULL, aber man hat was gemacht. Sträuße stecken auch ihren Kopf in den Sand.
Wirkungslos --> Es ändert NULL am alltäglichen Rassismus und an der Ausbeutung der ehemaligen und aktuellen Beute-Länder des weißen Mannes
Statt den alltäglichen, durchaus vorhandenen, Rassismus anzugehen wird ein Kinderbuch redigiert.
Welchen Nutzen hat das entfernen des "Neger" Wortes für die Erziehung von Kindern?
Wenn auf der Straße dunkelhäutigen Menschen "Scheiß Neger!" und "Scheiß Araber/Moslems/Islamisten!" nachgerufen wird????
Entweder ist das eine Placebo Handlung oder der Neger wird aus einer neutralen Konnotation entfernt und nur die negative bleibt übrig.
@RockyRaccoon:
Häh?
Ich finde nicht das wir im entferntesten Unterdrückt werden, wie kommst Du darauf?
Sterben weniger Afrikaner in Coltanminen oder an Bürgerkriegen damit wir billig Rohstoffe kriegen als ohne diese Änderung? Überhaupt nicht!
Aber irgend ein weißes Arschloch kann sich auf die Schulter klopfen und sagen "Ja, mein Gewissen ist rein ich habe was gegen Rassismus und Unterdrückung gemacht!"
Wenn das jemand macht der immer wieder vor den Zentralen der Ölmultis und High-Tech Konzernen demonstriert und kein Auto fährt und keinen Fisch kauft, ja, dann ist das konsequent.
Aber ich wage zu bezweifeln das die Personen die diese Aktion initiiert haben außer beim Sprachgebrauch in Kinderbüchern viel gegen Rassismus getan haben.
Und ja, an der Stelle bin ich auch ein weißes Arschloch, nur halt ohne den Ablasshandel etwas gemacht zu haben. Außer gegen Rassimus und generell Idiotie in Foren angeschrieben zu haben.
Mag ebenso nutzlos gewesen sein, dafür verschwende ich keine öffentlichen Ressourcen die vielleicht anders besser angelegt gewesen wären.
Du missverstehst das ich das Wort "Neger" verteidige. Tue ich nicht. Die Aktion finde ich nur affig. Unverständlich. An dem Ziel meilenweit vorbei.
Es würde doch vollkommen ausreichen wenn man bei dem Band am Einband innen einen erklärenden Text zu den heute anders ausgedrückten Worten hätte.
Warum muss man die Leser für so dumm halten das sie das gleich in den falschen Hals bekommen?
Das wäre mein Vorschlag.
Ansonsten ändert das Ersetzen von "unschuldige Zivilopfer" durch "Kollateralschaden" irgend etwas am Sachverhalt? Außer das wir uns nicht mehr so schuldig fühlen wenn wir das hören. Ich denke bei Schaden an ein kaputtes Auto und nicht an abgerissene Gliedmaßen oder verbrannte/zerfetze Kinder.
Wenn wir uns von der Verantwortung für unsere Taten davon stehlen, Gewalt und unschuldige Opfer ausblenden, machen wir uns da nicht genauso schuldig, egal was für eine Sprachregelung gerade verwendet wird?
Oder ist es so das sich dann die Kindergärtnerin die "Neger" durch "Südseekönig" ersetzt (übrigends ist das genauso kolonialistischer Scheiß wie in Afrika, keine echte Besserung, außer das die Haut vor meinem geistigen Auge statt pechscharz nun milchkaffeebraun ist)
und den Kindern immer wieder verbietet sich zu prügeln und nicht Stöcke als Schwerter und Gewehre gelten lässt, sich dann sagen kann
"Ja, ich habe mein möglichstes getan um die Welt in Zukunft friedlicher und gerechter zu machen?"
Das ist eine schöne Illusion die von den Realitäten sekündlich zerblasen wird.
Insofern ist der Stolperstein des Wortes "Neger" in einer ansonsten positiven Geschichte vielleicht ein Punkt den man aufgreifen kann und Kindern vor Augen führen kann das sich Begriffe über die Zeit hinweg ändern.