Spielen ohne Menschlichkeit

AW: Spielen ohne Menschlichkeit

@ Vlad_Burns
@Ancoron Fuxfell: wenn du nicht verstanden hast, was der Vorteil an Menschlichkeit ist und warum das Spiel „Die Maskerade“ heißt und nicht „Das Kettensägenmassaker“, dann ist es vielleicht nicht das richtige Spiel für dich? Ohne diesen Aspekt ist es nämlich nicht mehr „Vampire“.

1. Nur weil man fragt, heißt das nicht, dass man keine Ahnung hat. Sondern nur, dass man wahrscheinlich gerne (noch) mehr Ahnung hätte.
2. Offensichtlich ist Vampire für viele Leute, die ohne Menschlichkeit spielen, das richtige Spiel.

Ist nicht böse gemeint! Aber Geschmäcker sind halt verschieden und dieses Spiel ist als Drama des seelischen Abstiegs in die Höhle erschaffen worden.

Was es mMn eben nicht umsetzt.

Tja – das natürlich bei WW nicht alles (lol!) konsistent abläuft, wissen wir ja. Aber ich denke, dass ein Archon der im „Dienst der Sache“ böse Buben wegratzt und ihnen vielleicht vorher noch „ritterlich“ eine kleine Wahrnung zukommen lässt bevor die Rübe runterkommt, ähnlich wie die Inquisition da einen kleinen Bonus auf den Gewissenswurf bekommt.

Damit ist die Menschlichkeit mit Tempo 180 vor die Wand gefahren. Leute, die im Dienste einer Sache andere umbringen, gehören doch meist zu den Schlimmsten. Und Inquisitoren sind absolut nicht menschlich.

Oder meinetwegen Vampire ohne Humanity. Nur ist es dann eben ein Hack&Slay Derivat und nicht mehr Vampire.

Wie schön, dass du die Weisheit mit Löffeln gefressen hast. Man kann übrigens auch z.B. Intrigen spielen, noch nie auf die Idee gekommen?


@ Colwolf
Also, ich habe nicht den Eindruck das ich irgendwo das Versagen des Konzepts von Menschlichkeit feststellen könnte.

Was möchte Menschlichkeit denn genau erreichen?


@ Burncrow

Sie funktioniert hervroragend.
Das siehst du daran, dass sie kaum einer abschaffen will und fast alle sie noch benutzen.

… Ist das jetzt lustig oder doch eher traurig?
 
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Smilley schrieb:
Man sollte auch festhalten, dass Menschlichkeit nicht nur ein Wert ist, sondern die Weltsicht des Vampirs wiederspiegelt.
Nein, eigentlich nicht. Wenn man einen fieses grimmigen Misanthropen, der gleichzeitig Serienkiller und Bankräuber war, spielt, er aber eine Menschlichlichkeit von 7 hat (und mit 5 muss (!) man anfangen), dann ist das mMn nicht sonderlich exakt.
Ein Spieler in unserer Runde sagte es mal treffend: "Mit Menschlichkeit 1 gehst Du die Straße runter und denkst Dir: 'Der schaut scheiße aus, den schieß ich tot.'"
Treffend?
Umso weniger Menschlichkeit, desto mehr Tier anstatt Mensch im Vampir.
Das bedeutet, dass er mit Menschlichkeit 1 den Typen unten an der Straße nur deswegen töten würde, weil er ein Penner ist, der sich nicht wehren kann und somit eine schnelle und nährende Mahlzeit ist....
weil es für mich eine größere Herausforderung ist einem Konflikt aus dem Weg zu gehen, und trotzdem mein Ziel zu erreichen
Kann das jemand, der wenig Menschlichkeit hat, weil er schon gemordet und geraubt hat, nicht? - gibt es nur...Idioten, die morden?
wenn man das Gleiche nochmal aus einer ähnlichen Motivation tut, hat man keine Reue bewiesen.
Wie kommst du bitte zu diesem Schluss?
Wenn ich einmal die Butter in der Sonne stehen lasse, mich dann ärgere, weil sie geschmolzen ist und ich keine Butter mehr essen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich es im nächsten Jahr nicht wieder tun werde.
Ich hoffe, dass nicht schon wieder irgendjemand auf dieses Beispiel eingeht...es ist als Metapher zu verstehen, nicht als Butter vs. Reue zeigen. :rolleyes:
 
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Sprawl schrieb:
Ich hoffe, dass nicht schon wieder irgendjemand auf dieses Beispiel eingeht...es ist als Metapher zu verstehen, nicht als Butter vs. Reue zeigen. :rolleyes:

Wenn Jesus sagt wir sollen sein wie die Tauben, meint er nicht, dass wir gurren sollen. :D

Grüße,
Hasran, tertium comparationis und so :D
 
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Sprawl schrieb:
Nein, eigentlich nicht. Wenn man einen fieses grimmigen Misanthropen, der gleichzeitig Serienkiller und Bankräuber war, spielt, er aber eine Menschlichlichkeit von 7 hat (und mit 5 muss (!) man anfangen), dann ist das mMn nicht sonderlich exakt.
Wir hatten den Wert (Gewissen+Selbstbeherrschung) immer als Maximalwert angenommen. Wir hatten mal einen sterblichen Startcharakter in DA, der als passionierter Folterknecht Menschlichkeit 2 hatte.

Treffend?
Umso weniger Menschlichkeit, desto mehr Tier anstatt Mensch im Vampir.
Das bedeutet, dass er mit Menschlichkeit 1 den Typen unten an der Straße nur deswegen töten würde, weil er ein Penner ist, der sich nicht wehren kann und somit eine schnelle und nährende Mahlzeit ist....
Mit verlorener Menschlichkeit interessiert Dich die höhere Sünde nicht mehr: unter Menschlichkeit 6 ist Dir nur Dein eigener Besitz heilig und ab 2 ist Dir ein Menschenleben an sich nichts mehr wert. Also finde ich den Spruch, wie erwähnt, treffend.
Kann das jemand, der wenig Menschlichkeit hat, weil er schon gemordet und geraubt hat, nicht? - gibt es nur...Idioten, die morden?
Er kann, aber wie oben ausgeführt, will er nicht. Allerdings musst Du für Mord schon tief genug sinken.
Wie kommst du bitte zu diesem Schluss?
Wenn ich einmal die Butter in der Sonne stehen lasse, mich dann ärgere, weil sie geschmolzen ist und ich keine Butter mehr essen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich es im nächsten Jahr nicht wieder tun werde.
Ich hoffe, dass nicht schon wieder irgendjemand auf dieses Beispiel eingeht...es ist als Metapher zu verstehen, nicht als Butter vs. Reue zeigen. :rolleyes:
Du wirst es vielleicht wieder tun, aber sicherlich nicht willentlich; und außer bei den Raserei-verbundenen Menschlichkeitsstufen ist genau das ausschlaggebend: Du tust dasselbe aus denselben Gründen ein zweites Mal und bist Dir der Konsequenzen bewusst; Du hast sie ja schon erlebt. Also kann Deine Reue beim ersten Mal nur geheuchelt gewesen sein. Das lässt sich regeltechnisch allerdings erst bei einer zweiten, gleichwertigen Handlung abschätzen.
 
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Was Menschlichkeit erreichen will?
Ich denke das ist schon in einigen Postings hier recht gut dargestellt worden. Trotzdem hofffe ich dir eine Freude zu machen und es nochmal aus meiner Sicht zusammenzufassen:
Menschlichkeit soll ein Gradmesser für den Konflikt mit dem eigenen Tier darstellen, oder besser die Nähe zum Tier, das in jedem Vampir vorhanden ist. (Seltsam das es ein Verständnis Problem mit Menschlichkeit gibt, manche es abschaffen, aber keiner an dieser Vampire-Beast Geschichte etwas auszusetzen hat).
Die Bestie im Vampir bricht bei Raserei und Rötschreck aus. Auch wenn Menschlichkeit nur indirekt damit zusammenhängt (immerhin begrenzt sie den Würfelpool für alle Tugendwürfe), geht es darum das der Wert ausdrücken soll, wie weit ein Vampir vom ureigenen Vampirdaseinsaspekt selbst entfernt ist und wie sehr er noch ein Mensch geblieben ist.

Ich möchte dazu ein Beispiel zur Anschaulichkeit bringen:
In meiner ersten Vampirechronik gab es einen SC mit einem höheren Menschlichkeitswert (Startwert 7). Während die anderen Neugeborenen sich in ihre Vampirangelegenheit gestürzt haben, und Disziplinen entwickeln und Status innerhalb der Vampirgesellschaft der Stadt erlangen wollten, hat sich dieser SC immer wieder zu seinem frühren Haus geschlichen und verdunkelt seine Familie beobachtet.
Über die In- und Outtime Jahre hat er mitbekommen wie sein eigenes Kind größer wurde, und seine Frau sich mit einem anderen Mann getroffen und diesen schließlich auch geheiratet hat. Trotzdem wollte der Spieler sich nicht mit seinem Charakter von dessen früheren Leben trennen. Er hat sich auch immer bemüht seine Menschlichkeit zu erhalten.
Während die anderen SC auf Werte von 4 bis 5 herumgekrebst sind, hat er sich zwischen 6 und 8 gehalten.
Das Verhalten des Spielers, das was er mit seinem Charakter darstellen wollte, dieses nicht loslösen von der menschlichen Existenz die er einmal geführt hat, von dem Mann der er einmal war, ist, so finde ich, ein recht gutes Beispiel für Menschlichkeit.
Er hatte etwas woran er sich festgehalten hat, und was er seinem Tier entgegensetzen konnte.

Der andere extreme Fall (und ich jetzt komme ich doch zu den Pfaden) ist anstatt sich gegen das Tier zu wehren, mit der Bestie zu heulen. Das sind grundverschiedene Dinge.

Diesen Aspekt aus dem Spiel zu entfernen, bedeutet eine Regel zu eliminieren die als Rahmen und Richtlinie fungieren kann, und, wie schon erwähnt, vor allem neuen Spielern, einen Anhaltspunkt für dieses zentrale Thema der Darstellung der Wesen aus Vampire:The Masquerade, geben kann, und meiner Meinung nach, vor allem auch sollte.

Keiner ist gezwungen dieses Konzept zu verwenden, unter anderem auch weil die Regeln wirklich sehr interpretierbar und schwammig formuliert sind. Es geht glaube ich mehr um eine Idee der Darstellung, als um das mehr oder weniger strikte befolgen einer Regel aus GRW.
 
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Sich mit seinem Tier zu "verbünden" ist der Weg des Tiers, die anderen Pfade sind strenge Verhaltens-Kodizes, die das Tier kontrollieren.

Der Vampir ist also in einem Konflikt mit seinem Tier. Mein Ziel ist es also, z.B. den Pfad des ehrenwerten Einklangs zu erlernen, damit ich mein Tier kontrollieren, richtig? Und wenn ich den erlernt habe ist der Konflikt vorbei und das Spiel wird beendet?
 
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Smilley schrieb:
Du wirst es vielleicht wieder tun, aber sicherlich nicht willentlich
Hatte ich nicht extra vorher geschrieben, dass ich das Buttererlebnis nicht als Buttererlebnis als solches meine? :D
Du tust dasselbe aus denselben Gründen ein zweites Mal und bist Dir der Konsequenzen bewusst; Du hast sie ja schon erlebt.
Das sehe ich anders.
Der Charakter tötet aus Rache einen Menschen. Verliert Menschlichkeit.
Ein Jahr später lernt er eine Person kennen, die er einen weiteren Monat später wieder aufgrund von Rache tötet. Inwiefern der eine Fall mit dem anderen Fall in Verbindung steht ist nicht wichtig. Rache ist diesem Moment einfach wichtiger, als die Konsequenz.
Du triffst deine Freundin mit einem fremden Mann in deinem Bett in eurer Wohnung, wobei beide sich dem Beischlaf widmen. Du rastest tierisch aus und verprügelst den Kerl windel weich und schmeißt ihn raus. Der Kerl zeigt dich an und du bekommst ne ordentliche Geldstrafe und bist deine Freundin los. Du zahlst ab und schnappst dir eine neue Freundin. Selbe Situation ein Jahr später. Würdest du nicht gleich reagieren, oder denkst du erst an das Geld und beobachtest du beide noch, wie sie dich erschreckt anschauen, nachdem sie abrupt beim Orgasmus deiner Freundin abbrechen mussten?
 
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Bei solchen Situationen frag' ich mich immer wieder: Wieso den Mann verprügeln? Vielleicht wusste er garnichts davon. Und selbst wenn, Deine "Freundin" bestimmt.
Ich hatte noch nie dieses Erlebnis, aber meine erste Reaktion wäre wahrscheinlich nur, die beiden rauszuschmeißen (sofern meine Wohnung) und von ihr auf längere Sicht die Wohnungsschlüssel zurückzufordern.
Außerdem ist das wieder eine Handlung aus Wut/Frustration, was bei Vampire durch raserei simuliert wird; und das hatte ich im vorigen Post außen vor gelassen.
 
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Smilley schrieb:
Zitat von Sinafay Was mich allerdings an der Menschlichkeit so wie sie jetzt im Moment ist ein wenig stört, ist das man, schaut man sich die Tabelle mit den Beispielen für Entartungswürfe an, mehr oder weniger dazu getrieben wird eine Relativ geringe Menschlichkeit zu haben weil man sonst für Sachen würfeln muss um die man in vielen Geschichten nicht drum herum kommt, denn man muss ja nicht nur Würfeln wenn man Brutale Morde begeht.

Weil ihr zu sehr in der D&D-Logik eingefahren seid, wo jeder, auf den "Böses entdecken" anspringt gleich umgebracht werden muss.
Ich hatte zu Anfang auch zwei Killercharaktere und ein paar Einbrecher, aber jetzt versuch' ich mich an Charakteren mit höherer Menschlichkeit, weil es für mich eine größere Herausforderung ist einem Konflikt aus dem Weg zu gehen, und trotzdem mein Ziel zu erreichen; und das sollte nicht unmöglich sein (wenn doch, liegt's am SL).

Nochwas zum Verlieren von Menschlichkeit: Den Gewissenswurf zu schaffen bedeutet die Tat zu bereuen; wenn man das Gleiche nochmal aus einer ähnlichen Motivation tut, hat man keine Reue bewiesen. Deshalb gilt bei und (Hausregel) so ein Verstoß als automatischer Menschlichkeitsverlust.

Also an D&D kann es nicht wirklich liegen, hab ich nie wirklich gespielt.
Und wie ich schon sagte geht es mir ehrlich gesagt nicht wirklich darum irgend einen Killercharakter zu spielen. Mein letzter Char hatte eine Menschlichkeit von 8. Das ganze war natürlich nicht zufällig so, sondern sollte so sein, weil die Hauptmotivation des Chars nunmal das bewahren seiner Menschlichkeit war. Das ganze hat sogar riesig spass gemacht und die einzigen Momente in denen ich "getötet" habe waren jene in denen ich selber Angegriffen wurde und mich verteidigen musste(und das waren dann keine Menschen sondern ehr die Kategorie Gegner die nicht auf verhandeln stehen). Soviel also zum "Killerchar"...das ganze war aber trotzdem nur möglich, weil unser SL das mit den Menschlichkeitswürfen nicht ganz so genau genommen hat, denn ansonsten wär es wohl unmöglich so eine Menschlichkeit auch nur ansatzweise zu halten.
nehmen wir mal ein Beispiel:
Der Charakter braucht Blut zum überleben. Er hat eine Herde die er gut versorgt und vor allem möglichen Schützt. Er trinkt jedesmal extra nur einen Blutpunkt, so das kein großer Schaden entsteht, doch halt, damit hab ich ja wen verletzt also muss ich würfeln...da sich das ganze Wiederholt, kann man also 8 Schonmal abschreiben(alles drüber sowieso von grund auf), denn "die geben mir ihr Blut freiwillig und es tut ihen auch kaum weh" zählt nicht denn das wäre eine Rechtfertigung des ganzen, also bliebe nur Tierblut, das nicht nur nicht schmeckt, sondern auch nicht so nahrhaft ist und eventuell den Vampir auch gar nicht nährt(nur solange man das Jemanden verletzten nicht auf Tiere bezieht).

Dann gehts weiter. Durch eine Intrige wird einer meiner Gefährten beschuldigt jemanden Diableriert zu haben. ich weiss genau das das nicht stimmt und wegen berechtigter Zweifel bekomme ich sogar eine Woche Zeit die Unschuld zu beweisen (bei derart hoher Menschlichkeit ist einem der Gefährte da schon wichtig). Im laufe der "Ermittlungen" stoß ich auf Namen von Sterblichen(Ghulen) die darin verwickelt sind und muss dafür in deren Büro Einbrechen um Akten zu besorgen die beweisen das ne Intrige dahinter steckt. Damit mach ich mich des Diebstals schuldig(das wars dann mit Menschlichkeit 7 (vielleicht nicht beim ersten mal aber so Situationen sollen ja öfters passieren da sich in VtM ja vieles um Intrigen und so drehen soll)). Das das notwendig ist um einen Gefährten vor dem Tot zu bewahren zählt nicht, denn es wäre eine Rechtfertigung und keine Reue. Beim Einbruch musste ich ein Fenster zerschlagen, also Absichtliche Sachbeschädigung.
Natürlich könnte man jedes mal sagen "Jaja der Char bereut das alles ganz doll was er getan hat", aber ist meiner Meinung nach idiotisch, weils vollkommen sinnfrei ist das der Char oben geschilderte Vergehen bereuen würde. Dementsprechend landen wir also schonmal bei Menschlichkeit 5 oder gar 4 womit wir nach der normalen Definition der Menschlichkeit bereits distanziert bis fühllos sind und das nur weil wir uns ernährt haben, so Menschenschonend wie möglich und einem Gefährten aus der Patsche geholfen haben, irgendwas kann da doch nicht stimmen(natürlich bin ich mir im klaren darüber das das überspitzt dargestellt ist aber es soll ja Leute geben, die immer pech haben beim Würfeln).

Ich finde Menschlichkeit an sich sehr wichtig für Vampire, die Beschreibungen der einzelnen Stufen sind auch halbwegs brauchbar. Die Tabelle wann man würfeln muss, ist absolut übertrieben.
Solange es um Schwere Körperverletzung, Totschlag, Mord oder Brutalität allgemein geht find ich das System ja auch vollkommen in Ordnung. Wenn man nun Banken ausraubt oder kleinen Kindern den Lolly, würd ich auch noch verstehen das man sagt das das zu Menschlichkeitsverlust führt (also sozusagen Grundlose Sachbeschädigung oder Wahlloser Diebstal zum bereichern oder so). Aber andere Sachen sind einfach bescheuert wenn man sie wirklich so ausführt, wie sie vorgesehen sind(wobei ich mir ehrlich nicht Vorstellen kann das irgendwer wirklich so hart spielt, auch wenn Menschlichkeit ein wichtiger Pfosten des Spiels ist).
Für die oben beschriebenen Dinge, egal wie oft sie auch Vorkommen mögen würde ich z.B. niemals jemanden unter 7 Fallen lassen und auch unter 8 nur dann wenn zu oft die Selbstsucht durchbricht.
Ok Menschlichkeit 7 ist so wie ein Mensch. Natürlich würde ein Mensch die Gesetze achten und nicht einfach einbrechen und die Akten klauen. Doch wär der Mensch in einer ähnlichen Lage und hätte er keine Möglichkeit die Polizei um hilfe zu bitten, so würde er vermutlich genauso handeln und niemand würde ihm vorwerfen er sein nun ein schlechterer Mensch (vermutlich würde er wegen der besonderen Umstände nicht mal dafür Verklagt).
 
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Ancoron Fuxfell schrieb:
Der Vampir ist also in einem Konflikt mit seinem Tier. Mein Ziel ist es also, z.B. den Pfad des ehrenwerten Einklangs zu erlernen, damit ich mein Tier kontrollieren, richtig? Und wenn ich den erlernt habe ist der Konflikt vorbei und das Spiel wird beendet?

Was du beschreibst ist das Erlangen von Golconda. Was das genau bedeutet dürfte hinlänglich bekannt sein. Aber im Prinzip ist es richtig. Ein SC der Golconda erlangt hat, hat den Konflikt mit dem Tier beendet, und eignet sich fortan nicht mehr wirklich zu weiterspielen.
Aber ich glaube das wäre Thema für einen anderen Thread.
 
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Sprawl schrieb:
Nein, eigentlich nicht. Wenn man einen fieses grimmigen Misanthropen, der gleichzeitig Serienkiller und Bankräuber war, spielt, er aber eine Menschlichlichkeit von 7 hat (und mit 5 muss (!) man anfangen), dann ist das mMn nicht sonderlich exakt.
Menschen verlieren nicht so leicht Menschlichkeit wie Vampire, da sie nicht gegen das Tier ankämpfen müssen. Sie können sich "prinzipiell" immer dazu entscheiden einfach wieder gut zu sein. Vampiren fehlt ab einem gewissen Punkt diese Wahlmöglichkeit.

Wenn du mit weniger als Menschlichkeit 5 anfangen willst, da gibt es das optionale Freebiesystem, wo alle Punkte in Freebies umgerechnet werden, die du nach Belieben verteilen kannst. Dann musst du nur mit Menschlichkeit 2 anfangen, wenn dir das lieber ist.
 
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Ancoron Fuxfell schrieb:
Sich mit seinem Tier zu "verbünden" ist der Weg des Tiers, die anderen Pfade sind strenge Verhaltens-Kodizes, die das Tier kontrollieren.

Der Vampir ist also in einem Konflikt mit seinem Tier. Mein Ziel ist es also, z.B. den Pfad des ehrenwerten Einklangs zu erlernen, damit ich mein Tier kontrollieren, richtig? Und wenn ich den erlernt habe ist der Konflikt vorbei und das Spiel wird beendet?

Ah! Endlich kommen wir zum Kern der Sache - denn genau so ist es!

Wie mein Vorredner schon richtig bemerkt hat, ist dies der richtige philosophische Ansatz, um mit dem Tier im Inneren in Harmonie leben zu können. Saulot hat lange genug danach gesucht, und es endlich gefunden: Golcanda.

Nachdem der Erzengel Uriel Kain die „frohe Botschaft“ von Gottes Fluchs zu ihm brachte, sprach Gabriel zu ihm: „Siehe, die Gnade unseres Vaters ist größer als du jemals verstehen kannst, denn selbst für dich und die deinen ist noch es ein Weg offen, der Weg der Gnade, und Licht und der Erlösung erwartet denjenigen, welcher ihn beschreitet.“

Dieser Weg Namens Golconda aus dem Jammertal des Fluchs ist für manche Vampire die „Erlösung“. Viele suchen ihn, wenige finden ihn, und einige behaupten sogar, dass er gar nicht existiert.

Das System für Vampire bietet hiermit Spielern mit Menschlichkeit nicht nur an, dem Tier bei 0 Menschlichkeit gänzlich anheim zu fallen (siehe Sanity 0 bei Cthulhu), sondern auch eine Ausweg am oberen Ende der Leiter, hin zur Erlösung.

Der Weg in den Abgrund, ist wie immer breit und einladend. Der Weg zum Licht steinig und schwer. Aber Helden sollten ja auch was zu tun haben, und die Menschlichkeit gibt einem das Werkzeug an die Hand, diesen Konflikt differenziert (im Gegensatz zu Chaotisch Böse vs. Rechtschaffen Gut), zu auszuspielen.

Wenn du mit deiner Menschlichkeit das Tier bezwungen hat, wird sich der Konflikt für dich tatsächlich um einiges einfacher gestalten. Das Spiel muss nicht aufhören, aber es würde ganz neue Qualitäten erreichen. Angeblich gibt es Vampire, die diesen Zustand schon erreicht haben, und trotzdem noch aktiv in der „World of Darkness“ sind. Manch einer mag sogar trotz seiner Menschlichkeit Prinz sein, von einer Domäne voller Berge und Seen, wo es leckeren Käse gibt und das Bankgeheimnis noch etwas gilt.

Sinafay schrieb:
Beim Einbruch musste ich ein Fenster zerschlagen, also Absichtliche Sachbeschädigung.

Nun ja, wie in allen Situationen ist auch hier der gesunde Menschenverstand des SL gefragt. Die Regeln sind ein Richtwert, der nicht in jeder Situation in den Stein gemeißelt sein sollte. Ich würde in diesem Zusammenhang nicht würfeln lassen.
Etwas anderes wäre es, wenn du aus Wut herraus auf die Straße gehst, eine geparkte Corvette mit einem Baseballschläger zertrümmerst und schreist "Siehst du was passiert, wenn man versucht, einen Fremden in den A...*piep* zu *piep*... en?".
 
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Ich denke ich sehe mittlerweile das Probleme:
Also, wenn man Menschlichkeit als etwas sieht, was den Vampir definiert, d.h. ein Vampir mit Menschlichkeit 3 ist nicht missverstanden sondern ein Monster, und es auch so spielt, ist es eine gute Sache. Dann funktioniert sie auch.
Wenn man ein Mord nicht als etwas wahrnimmt was dem Vampir nützt oder was er außerhalb der Menschlichkeits-Tabelle rechtfertigen kann, dann ist es ein gutes System.

Wenn man das Menschlichkeitssystem dagegen als etwas sieht was dem Vampir aufgepropft wird, d.h. der Vampir mit Menschlichkeit ist missverstanden (Die Mörder seiner Schwester zu töten war ja wohl nur gerecht!), dann ist es wahrscheinlich sogar besser ohne zu spielen, weil es dann stört.
Ist das Problem damit gelöst oder müssen wir noch streiten wer mehr Rückendeckung von WW hat?
 
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Ne, bei mir sind noch Fragen offen, deshalb hatte ich ja den Thread eröffnet.


@ Colwolf

Und was stellt das Erlernen eine Pfades dar?


@ Magnus

Menschen verlieren nicht so leicht Menschlichkeit wie Vampire, da sie nicht gegen das Tier ankämpfen müssen. Sie können sich "prinzipiell" immer dazu entscheiden einfach wieder gut zu sein. Vampiren fehlt ab einem gewissen Punkt diese Wahlmöglichkeit.

Wo ist dieser gewisse Punkt?

@ Vlad_Burns
Nun ja, wie in allen Situationen ist auch hier der gesunde Menschenverstand des SL gefragt. Die Regeln sind ein Richtwert, der nicht in jeder Situation in den Stein gemeißelt sein sollte. Ich würde in diesem Zusammenhang nicht würfeln lassen.

Was allerdings falsch wäre. Gewalt spielt dem Tier in die Arme.


@ Burncrow
Wenn man ein Mord nicht als etwas wahrnimmt was dem Vampir nützt oder was er außerhalb der Menschlichkeits-Tabelle rechtfertigen kann,

Könntest du das noch mal anders formulieren?
 
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Ancoron Fuxfell schrieb:
Wo ist dieser gewisse Punkt?
Es ist oft von der Abwärtsspirale die Rede. Wo der Punkt genau ist, ob jetzt bei Menschlichkeit 3 oder, keine Ahnung. Kommt drauf an, wie stark man seine Menschlichkeit ausspielt würd ich sagen.
Aber es ist halt so, dass, je stärker das Tier den Vampir kontrolliert, umso mehr will der Vampir auch sinnlose Grausamkeiten begehen. Sich dann nochmal aufraffen und alleine wieder hoch kommen wird dann nahezu unmöglich.

Ich würd mal sagen, den Drängen und den Instinkten des Tiers zu wiederstehen ist bei hoher Menschlichkeit so schwierig wie mit dem Rauchen aufzuhören. Aber bei wenig Menschlichkeit ist es so wie alleine eine Heroinsucht überwinden zu wollen.
 
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Das erlernen Pfad könntest du dir als Weg mit demselben Ziel aber einer anderen Richtung vorstellen. Pfade (die meisten, aber da will ich mich jetzt nicht auslassen), verzichten auf den Weg der Menschlichkeit und den Bezug auf das frührere Leben. Für einen Pfadanhänger zählt sein hier und jetzt, sein Vampirdaseins. Das sterbliche Leben hat er als unnützes Anhängsel abgehakt, und interessiert sich nicht mehr dafür.
Dadurch wird er auch "unmenschlich", weil die sterblichen Gefühle und Empfindungen unwichtig sind und verdrängt werden. Das bedeutet nich unbedingt das der Charakter amoralisch wird.
Am Ende allerdings, unterm Strich, ist es auch nur ein Weg, eine Methode mit dem Tier fertigzuwerden. Auch wenn es bedeutet manchmal dem Tier nachzugeben, um damit in Einklang zu kommen.
Das Ziel, Golconda, ist das gleiche.
 
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@ Magnus

Wieso wird das regeltechnisch überhaupt nicht umgesetzt?


@ Colwolf

Mit dem Erlernen eines Pfades überwinde ich also das Tier? Das ist das Ziel des Spiels?
 
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Ancoron Fuxfell schrieb:
@ Magnus
Wieso wird das regeltechnisch überhaupt nicht umgesetzt?
Hmm, das könnte man vielleicht machen, aber vielleicht war es für WW ein zu heißes Eisen, um das anzupacken. Prinzipiell würde man sich ja per Regel stark in das Rollenspielverhalten eines Charakters einmischen. Da waren vielleicht mehr Freiheiten erwünscht.
Ich kenne nur die optionale Regel aus dem Storyteller Guide, das der SL dem Spieler bei Gelegenheit einen Selbstb.-Wurf machen lassen kann, um zu schauen ob dieser seine gewaltätigen und zerstörerischen Impulse unterdrücken kann.
Aber ist halt viel Ermessens-Sache des SL.
 
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Ancoron Fuxfell schrieb:
@ Colwolf

Mit dem Erlernen eines Pfades überwinde ich also das Tier? Das ist das Ziel des Spiels?

Sorry, aber liest du meine Postings überhaupt? ?(

Das Ziel des Spiels ist wie immer beim Rollenspielen Spaß zu haben,
ich glaube nicht das ich dir das erklären muss.

Ein Ziel von jedem Vampir, kann es sein den Konflikt mit seinem Tier zu beenden, was auf die Erlangung von Golconda hinauslaufen kann.
Sowohl Menschlichkeit als auch Pfade können beide zu Golconda führen.
Was ist daran noch unverständlich? :evil:
 
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