AW: Spielen ohne Menschlichkeit
Sprawl schrieb:
Weil ich gerne ficken, morden und quälen und ich deswegen nicht ein sabberndes Monster spielen will.
Ich weiß nicht, wie es von Dir definiert wird, aber ein Charakter, der "ficken (zumindest ohne Einverständnis), morden und quälen" will, ist definitiv wenig menschlich. Sabberndes Monster ist da doch näher dran.
Und ein Wesen, das in seinem Inneren die ganze Zeit seiner Existenz auch noch einen "Dämon" hat, der eben unmenschliches Verhalten an den Tag legen will (Fressen, schlafen, weiter existieren um jeden Preis) und sich nicht um Ethik kümmert, hats nunmal noch ein wenig schwerer als ein Mensch, der ohne diesen inneren Druck sich für Verhaltensweisen entscheiden darf.
So wie ich Menschlichkeit verstehe, ist das die definition, was richtig und falsch ist, aus Sicht der Menschheit. Und im Allgemeinen geht die Meinung, was normal oder abnormal ist, im größeren Zusammenhang nicht verloren.
Die Menschlichkeit definiert für mich, in wie weit ein Vampir dieses innere Gespür für richtig und falsch noch besitzt. Denn auch ein Vampir war ein Mensch, und hat da im Regelfall nach diesen Werten gelebt.
Wenn sich ein Vampir, aus welchen Gründen auch immer, von diesen Werten abwenden will, betritt er die Pfade der Erleuchtung, die nichts anderes sind, als Weltanschauungen von Vampiren. Brauchen tut er diese unbedingt, da er ohne etwas, an was er glaubt oder an was er sich halten kann, die Kontrolle über sein inneres, raubtierartiges Wesen verliert.
Meiner Meinung nach sollen Entartungswürfe dann anfallen, wenn der Charakter eine der angegebnen Stufen verletzt, und zwar aus selbstsüchtigen Motiven. Es kommt weniger auf die Tat an, als auf die Gründe. Und auch eine gut begründete Tat bedingt nicht automatisch einen Menschlichkeitsverlust.
Menschlichkeit verliert der Charakter, wenn er die Tat genießt, es willkürlich tut oder es ihn überhaupt nicht berührt.
Nur weil ich rational mich entschuldigen kann, das ich jemanden aus Notwehr getötet habe, schweigt bei den meisten Menschen das Gewissen noch lange nicht, fragt mal z.B. einen Polizisten, der jemanden erschießen musste.
Und genau das sollen die Entartungswürfe abverlangen, und darum würfelt man auf Gewissen: Ob sich da noch was regt. Und alle guten Gründe der Welt haben da keinen Einfluß darauf.
Der Chrakter darf seine Tat vor sich selber schon rechtfertigen können, das muß er sogar, wenn er daran nicht kaputt gehen will. Es darf ihm nur nicht egal sein, so das er sich nicht einmal mehr rechtfertigen muß.
So ist meine Meinung.