Social Stunts

cfrog

Trampelkükentreterin
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16. Februar 2011
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Hallo Rollenspieler

ich gestehe, ich habe mir nicht die Mühe gemacht zu suchen, wer dieses Thema also als doppeltgemoppelt und Zumutung empfindet - einfach nicht posten :cool:
Diejenigen, die sich gerne darüber auslassen wollen - herzlich willkommen!

Mir geht es um Social Stunts. Immer wieder ein Thema in unserer Gruppe.
Ein recht einfacher (zu einfach?) Stunt ist im Hero beschrieben: Der Typ, der sein Buch aufklappt (ja, ich weiss - Hammer!)

In unserer Gruppe ist es recht schwer dem Meister Stuntwürfel abzuringen,
noch schwieriger ist es bei einem Socialstunt.
Gutes RP wird einfach erwartet und es ist nicht klar definiert, ab wann das ganze nun als Stunt zählt.

Wie handhabt ihr das als Meister?

lg
Frosch
 
AW: Social Stunts

Jedes gute RP ist Stuntwürfel wert, bei mir, und so ist es AFAIK auch gedacht. Vielleicht bin ich da auch zu sehr von Exalted geleitet, wo ja sehr explizit schon eine einfache Beschreibung den ersten Stuntwürfel bringt.

Und ich finde das gut so, denn wenn man gutes RP "einfach so" erwartet, ist das ja okay, aber Stuntwürfel sind nunmal der Mechanismus in Scion um genau das zu belohnen.
Gerade bei Social Stunts finde ich das in Ordnung, wenn der Spieler einfach selber ein so gutes Argument findet und es seinem Charakter in den Mund legt, dass man da kaum noch widersprechen kann, dann sind das halt 2-3 Stuntwürfel auch im Social Combat.

Die Regeln für den Social Combat gibt es ja gerade und zuförderst, damit Leute sich keine Kampfcharaktere mit 0 sozialen Stats bauen und dann durch Spielerwissen probieren, sich ohne je würfeln zu müssen durch soziale Situationen zu mogeln (nicht, dass das jemals passieren würde^^). Daher finde ich es nur folgerichtig wenn Social Combat genauso ernstgenommen und mechanisch ähnlich behandelt wird, wie der normale Kampf.
Natürlich helfen die Stuntwürfel dann dem soziopathen mit geschmeidigem Spieler etwas, aber wenigstens zwingt es den Spieler sich richtig Gedanken zu machen.

Kurzum: Ich bin ein Freund von vielen Stuntwürfeln. Wenn jemand einen guten Spruch bringt, dann sollte ihm das Vorteile verschaffen.
Im Social Combat sind halt, ahst du ja schon angemerkt, leider die Definitionen nicht so schön klar, wie im normalen Kampf, was einen Stunt bedeutet.

Aber ein "ich überrede ihn, uns reinzulassen - *würfel schmeiß*" ist halt kein Stunt, ein gutes Argument warum man jetzt unbedingt rein muss ist ein Würfel, wenn das gute Argument eloquent vorgebracht wird ist es bei zwei Würfeln und die Chewbacca Defense sind dann 3 Stuntwürfel.
So ungefähr.
 
AW: Social Stunts

Der Cry - das dachte ich mir doch, dass du als erstes antwortest ;o)

Vielleicht ist das eh die Krux an unserer Gruppe: Da wird einfach immer eloquent debatiert - was natürlich eine totale Benachteiligung der einzelnen, wenigen Spieler ist, die das schlichtweg nicht können.
Was bei uns auch ein Problem ist: Ich beschreibe recht einfallsreiche Sportstunts - das führt dazu, dass ich mittlerweile nur noch 1er Stunts bekomme und sonst gar niemand mehr welche^^
Eigentlich müsste ich 2er kriegen - dann hätten schweigsamere Leute die Chance auf nen 1er, aber so sind alle gekniffen.

Hmm.. womöglich findet unser Meister uns schlichtweg "zu gut".

Wie dem auch sei, ich sehe das wie du. Stuntwürfel sollten einfach "erhaltbar" sein. Das ist doch der Unterschied zwischen einem Helden und einem NSC.
 
AW: Social Stunts

Ich finde es in dem Fall auch einfach im Sinne des Spiels. Und ja, die introvertierteren Spieler sind halt im Nachteil, aber irgendwo fehlt da die Möglichkeit, dass man das irgendwie ausgleicht. Der detaillierte Social Combat kommt dem schüchternen Spieler schon weiter entgegen als das sonst ein Spiel bisher vollbracht hat, finde ich.

Es ist am Ende nunmal "leider" ein Gesellschaftsspiel auf intellektueller Basis. Wer da in Gesellschaft unsicher ist, oder intellektuell nicht ganz auf der Höhe, der wird sich in seinen Möglichkeiten eingeschränkt finden. Aber das ist halt nunmal so, ich wüsste auch nicht wie man das ändern könnte, oder ob man das sollte. Die Kluft wird jetzt in Scion strekcenweise durch Stunts größer, ja, aber ich finde den Social Combat einen recht fairen Ausgleich für die Mauerblümchen am Spieltisch.

Ich versteh auch was da mit der Stuntinflation bei dir passiert ist, und verstehe dass der SL da instinktiv gegensteuert. Aber da bin ich auf deiner Seite, bzw. mal gegen den SL: Da muss er sich zusammenreißen und dem Instinkt widerstehen. Scion (und Exalted, nebenbei) ist so gebaut und konstruiert, dass es die 1-3 Extrawürfel locker abkann, die man durch Stunts kriegt. Scion ist in seiner ersten Edition und nicht besonders umfangreich, daher ist evtl. nicht so klar wie bei dem Schwestersystem Exalted, das ja wirklich inzwischen einige Mechaniken hat, die Stunts erfordern.

Man muss sich letztlich einfach nur von seinen alten Instinkten für die Powergamerjagd verabschieden, wenn man an Scion geht, und umdenken. Stunts sind gut, die Würfel die man davon kriegt sind im Rahmen. Und wenn ein Spieler dauernd stuntet, dann kriegt er eben dauernd Extrawürfel.

Der Vergleich ist etwas an den Haaren herbeigezogen, aber: Im Fußball ist man ja auch benachteiligt, wenn man nicht athletisch ist. Manche Sportarten probieren es auszugleichen, wie z.B. Golf mit Handicap, aber das führt letztlich nur zu einer anderen Form von Wettbewerb. Talent wird einem in jedem Spiel Vorteile bringen, auch beim Kniffeln, ich glaube da braucht man nicht gegenzusteuern probieren, es ist ohnehin aussichtslos.

Es ist halt leider so dass Spieler ohne das Kreativpotenzial für Dauerstunten etwas benachteiligt werden. Aber, wenn auch weniger offensichtlich, sind sie das eigentlich ohnehin in jedem Rollenspiel.
 
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Euer Meister vergewaltigt das Spiel. Ich denke nicht, dass so wie du es hier beschreibst (hlre ja nur eine Seite) die Schuld bei euch liegt. Scion macht wenn mir Stuntwürfeln nur so um sich geschmissen wird wesentlich mehr Spaß und motiviert die Spieler noch besser zu beschreiben.


BTW. Spielleiter ist das normale Wort. Das ihr Meister sagt lässt auf eine sehr traditionelle DSA Vergangenheit schließen. Vielleicht liegt da der Hase im Pfeffer begaben. DSA würde eigentlich auf Stuntartige Sachen eher noch Abzüge geben anstatt sie zu erhöhen.
 
AW: Social Stunts

BTW. Spielleiter ist das normale Wort. Das ihr Meister sagt lässt auf eine sehr traditionelle DSA Vergangenheit schließen. Vielleicht liegt da der Hase im Pfeffer begaben. DSA würde eigentlich auf Stuntartige Sachen eher noch Abzüge geben anstatt sie zu erhöhen.

Ich habe noch nie DSA gespielt und unser Meister mag es nicht ;o)
 
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Dann sagt ihr nur Meister zu ihm, weil ihr ihm in satanischen Riten Jungfrauen und evtl. Ziegen/schwarze Hähne opfert?
 
AW: Social Stunts

Ich versteh auch was da mit der Stuntinflation bei dir passiert ist, und verstehe dass der SL da instinktiv gegensteuert. Aber da bin ich auf deiner Seite, bzw. mal gegen den SL: Da muss er sich zusammenreißen und dem Instinkt widerstehen. Scion (und Exalted, nebenbei) ist so gebaut und konstruiert, dass es die 1-3 Extrawürfel locker abkann, die man durch Stunts kriegt. Scion ist in seiner ersten Edition und nicht besonders umfangreich, daher ist evtl. nicht so klar wie bei dem Schwestersystem Exalted, das ja wirklich inzwischen einige Mechaniken hat, die Stunts erfordern.

Man muss sich letztlich einfach nur von seinen alten Instinkten für die Powergamerjagd verabschieden, wenn man an Scion geht, und umdenken. Stunts sind gut, die Würfel die man davon kriegt sind im Rahmen. Und wenn ein Spieler dauernd stuntet, dann kriegt er eben dauernd Extrawürfel.

Dem hinzuzufügen ist auch, dass Stunts bei Scion die Hauptquelle für Legend ist. Und das ist wiederum die wichtigste SC Ressource im ganzen Spiel. schon alleine deswegen sollte man den Spielern keine Steine für 1er und 2er Stunts in den Weg legen.
Mal abgesehen davon sind zwei Bonuswürfel in diesem System einfach mal ab Legend 5+ einfach so gut wie nichts mehr wert. Und selbst für Startcharaktere sind in deren Hauptaufgabenbereich eher nettes Beiwerk als wirklich entscheidend.
 
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@Cry: Ehm... ja... genau... und Hundewelpen.

@DarkMoldo: Ja, das mit Legende sehe ich genau so. Und bei uns sind die Kämpferchars halt schon arg im Vorteil, weil es ja immer auch ein Stunt sein muss in einer Plotrelevanten Situation. Das ist beim Kampf fast immer der Fall. Aber wann muss man schon mal großartig nachforschen? Und wer will das ausspielen?
Du kannst ja nicht "Besuch in der Bibliothek" ausspielen, wenn dein einfach nur lesen möchte, dann albern das Buch aufschlagen, nen flotten Spruch bringen und gedankenverloren den Horizont anstarren. Oder den Kellner verführen (der mit dem Plot nichts zu tun hat), nur damit du deine rausgeballerten Legendenpunkte wieder rein kriegst.
Was unser Meister/Spielleiter (ich kanns auch noch gendergerecht formulieren, wenn ihr wollt ;o)) dagegen argumentiert ist, dass ein Kämpfer auch in der Regel mehr Legende ausgeben muss, nämlich im Kampf und das stimmt... meistens... aber halt nicht immer. Wenn es darum gilt viele Leute zu beeinflussen, dann kann man sich da auch mal verausgaben.
 
AW: Social Stunts

Im Kamüf kann ja jeder stunten, auch jene, die nicht kämmpfen können ^^.
Und eigentlich bieten die meisten Plots genug Ecken zum Stunten. Natürlich bringt es nichts, wenn jemand einfach nur den Kellner verführt, weil er Legend will. Genau so würde ich aber auch niemandem Legend dafür gewähren, dass er ohne Motivation einen Kampf provoziert, egal wie sehr er dabei dann Stunts raushaut.
 
AW: Social Stunts

So offensichtlcihes griefplay gehört auch mit einer zusammengerollten Zeitung zur Nase und einem entschiedenen "Nein! Böse!" quittiert.

Wenn man allerdings ein Hollywoodsternchen verführt, ist Legend schon wieder angebracht.
 
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Kann das auch nur so bestätigen, 1er und 2er Stunts fallen eigentlich nicht wirklich besonders ins Gewicht (gerade neben dem ganzen epischen Attributen und Schnickschnack). Ein 3er Stunt eigentlich auch noch nicht so ganz, aber es hat natürlich einen Reiz wenn das für die wirklich großartigen Momente zurückgehalten bleibt ;)

Was ich nur selbst bei mir gewohnt bin ist das ich es als Spielleiter in der Runde dann doch häufig einfach "vergesse"... was natürlich eigentlich ärgerlich ist auch wenn mir meine Spieler nie böse drum waren. Ich hab das daher irgendwann meinen Spielern in die Hand gegeben den Stunt einfach einzufordern, das kann helfen wenn es nur an der "Vergesslichkeit" liegt. Ansonsten wurden die wichtigen Punkte ja schon erläutert dass es Sinn macht mit Stuntwürfeln nicht unnötig zu geizen.
 
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Cfrogs Problem erinnert mich irgendwie an das Glockenkurvenproblem bei Schülerbewertungen. Und da gibt es auch mit Recht eins mit zusammengerollter Zeitung für den Lehrer.
 
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Ich seh schon, ich muss Zeitungen kaufen - für Meister und Spieler ;o)

Was findet ihr, was einen SocialStunt oder Stunts generell ausmacht?
Möglichst genau beschreiben?
Möglichst detalliert?
Möglichst witzig/unterhaltsam?
Möglichst gefährlich/schwer?
 
AW: Social Stunts

In meinen Augen sind 3 Dinge wichtig:
Der Stunt sollte zum Charatker oder in die Situation passen
Es muss abwechslungsreich sein, ich habe leider schon erlebt dass sich ein Spieler sozusagen 2 Standart-Stunts zurecht gelegt und die praktisch immer wie vom Prompter abgelesen gebracht -.-
Auf lange Sicht sollten Stunts auch nicht zu lang sein, sprich wenn die Beschreibung mehr als sagen wir 15 Sekunden dauert ist das mit der Zeit einfach zu viel und die Stunts werden vom coolen Stilmittel zum Hauptakteur.

Ansonsten um auf deine Subfragen einzugehen:
Er sollte primär unterhaltsam sein, das kann je nach Stil und Situation durch Details, Gefahr oder Witz erreicht werden.
 
AW: Social Stunts

Eben.
Warum sollte ein Kriegsgott in Ausbildung nicht willkürlich Kämpfe anzetteln und dafür Legende kriegen? Und warum sollte eine Sexgöttin nicht willkürlich Kellner verführen und dafür Legende kriegen?
Und eine Wissensgottazubine würde von mir auch Legende kriegen, wenn sie ein paar Tage am Stück (nur Pause machend für elementare Bedürfnisse - epische Zähigkeit ist da praktisch- und um neuen Kaffee aufzusetzen... keineswegs für Schlaf) in der Bibliothek sitzt.
 
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Laut Regelwerk kriegst du eben nur für "storytechnisch wichtige Ereignisse" Legende. Provozierte Kämpfe mit x-beliebigen NSC gehören da meiner Meinung nach nicht dazu.
 
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Meiner Meinung nach schon. Wenn sie das eigene Konzept bedienen sind sie storyrelevant. Was ist denn bitteschön Legendeerzeugender für ne Liebesgöttin, als einen Ruf als Dorffahrad zu haben...
 
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Einfach nur das zu tun, was in den eigenen Charaktetrnotizen als Konzept eingtragen ist, muss nicht zwangsläufig storyrelevant sein. Ganz im Gegenteil es kann der Geschichte sogar im Weg stehen, wenn der Kriegsgott in spe an jeder Straßenecke jemanden anpöbeln muss. Und es ist auch nicht wirklich legendär, dass eine Halbgott andauernd irgendwelche Halbstarken vermöbelt. Egal, wie flashig er dabei aussehen mag.

Soziale Stunts sollten so sein, wie alle anderen Stunts auch. Kurze, dennoch etwas ausführlichere Beschreibung der eigenen Handlung. Sind sie zu lang oder gezwungen, sind es keine Stunts, da sie die Stimmung eher runterziehen als unterstützen. Z.B. hat ein Spieler versucht, einen 2er Stunt zu bekommen, in dem er erzählte, wie sein Charakter mit seinem Gewehr an einer Laterne vorbeischoss (ja, ich weiß, kein Social Stunt ^^). Die Laterne hat nichts zur Szene beigetragen, an ihr vorbeizuschießen war keine besondere Aktion, sondern eher das erwartete. Dennoch war es eine kurze Beschreibung seiner Aktion und mehr als ein "Ich schieß' drauf." Ergo, es war immer noch ein 1er Stunt.
Als Beispiel eines Social Stunts fällt mir da noch eine Situation ein, die sich in Exalted ereignet hat. Dort versuchte unser Twilight-Magier eine Person einzuschüchtern. Also nahm er eines seiner Bücher zur Hand und erklärte seinem Ziel, dass er dessen Seele darin einsperren würde, sollte dieser nicht unseren Anweisungen folgen. Da er hier miteinbezog, dass sein Ziel keine Ahnung von Magie hatte und natürlich auch nicht lesen konnte und er dazu noch ein stilgerechtes Hilfsmittel verwendete, war es eben ein 2er Stunt. Ohne, dass es eine langhingezogene Szene war. Im Gegenteil, die Erzählung des Spielers bestand aus drei Sätzen.
 
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