Allgemein Sexismus in Videospielen

Also bei mir waren es bis jetzt, was plumpe Anmachen unterwegs anging, leider immer die Falschen.
Für meinen Freund btw. auch, der hatte tatsächlich das Pech, übergriffigen (sprich: grapschenden) Frauen zu begegnen. Wobei er denen zum Glück deutlich Grenzen gesetzt hat.

Es macht halt keinen Spaß, im öffentlichen Raum wie Freiwild behandelt zu werden, das immer und jederzeit Lust haben muss, angemacht und zugetextet zu werden.
Dass man vllt. auf dem Weg von/zur Arbeit ist, vielleicht gerade was lesen will, vielleicht auch schlicht keinen Bock auf Konversation oder (noch schlimmer) Getatsche hat, pfh, wumpe.
Und da reagiere ich dann unter Umständen auch mal patzig oder unnett, weil subtil und höflich bis jetzt auch nie geklappt hat.
Tut mir dann manchmal hinterher auch Leid, wenn klar wird, dass da einer einfach die angestaute Genervtheit der Typen davor mitabgekriegt hat, und ich zu schroff war (passierte zum Glück aber nicht oft) . :/
Wobei es natürlich verschiedene Ansätze mit verschiedenen Chancen gibt. Zwischen einem netten spontanen Hobbygespräch im RPG Laden, einem "boah du bist voll hübsch", "geile titten", "Ficki ficki?" und einem Grapscher gibt es doch Unterschiede, und ebenso mannigfaltig waren meine Reaktionen.

Frauen sind eben an dem Punkt sehr unterschiedlich (Individuen haben das so an sich^^), was bei der einen wundervoll klappt, macht eine andere wütend. Ist ein wenig wie Russisch Roulette."Ficki ficki" dürfte aber bei den meisten Damen zu Hasskrämpfen führen.
Zum Thema fällt mir ein: http://www.thedirtynormal.com/blog/...s-appearance-only-when-shes-already-into-you/
 
Das Problem ist, dass Skar nicht überall, wo er hingeht, von ungewünschten Umwerbungen belästigt wird. Deswegen stellt er sich das irre interessant vor. Der denkt da halt an reihenweise Früchtchen, die ihm alle mal an den Schniepel wollen und findet das sehr sexy. Dass man in der Realität eher von Angela Merkel angebaggert und umworben wird - und das in jedem Spiel, egal wann und wo und immer wieder, auch nach dem achten "Hau ab!" -, das kommt ihm nicht in den Sinn.
Mein ganzes Leben ist ein völlig versauter Traum, da habt ihr natürlich Recht.

Nee, Skar denkt hier an intelligente Unterhaltungen. Beim Flirt reicht mir ein echtes Lächeln und funklende Augen als goal.

Schockierend, was? :)

RR schrieb:
Giovanni, dann stell dir mal vor, dein ganzes Leben wär so.
Und vorgenanntes darf man auch gerne mit mir den ganzen Tag lang machen. Das ist nämlich anregend wie nur was, macht schlau und zufrieden und ist möglicherweise der Sinn des Lebens. :p
 
Und vorgenanntes darf man auch gerne mit mir den ganzen Tag lang machen. Das ist nämlich anregend wie nur was, macht schlau und zufrieden und ist möglicherweise der Sinn des Lebens. :p
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darüber, ob Angrabschen i.O. geht, muss man ja hoffentlich nicht diskutieren (ist es nicht). Ansonsten scheint mir das Problem des Anmachens unvermeidlich, so lange es noch keine offiziell ausgewiesenen Anmachzonen gibt. Gut, die gibts schon aber eher selten in der Öffentlichkeit. Diskotheken (lies:Clubs) dienen in erster Linie dem Tanzen, auch nicht zwingend Anmachen, außerdem geht nicht jeder dorthin.

Es ist vielleicht auch etwas naiv anzunehmen, dass der/die Anmachende weiß, wie oft die Person bereits angemacht wurde und ob der eigene Versuch jetzt zu viel des Guten ist. Natürlich sollte ein Nein genügen, und Wiederholtes Anmachen nennt man daher ja auch Belästigen ( und nur zur Sicherheit: das ist auch nicht ok).
Das nur als Einwurf von außerhalb. Ich spiele schon sehr lange und merke i.d.r. nicht, ob ich mit Mann oder Frau spiele. Meistens nehme ich an, dass es ein Mann/Junge ist, da ich damit wohl in 95% der Fälle richtig liege.
Ansonsten behandele ich Männer und Frauen im Alltag gleich, weil das ja angeblich so gewünscht ist. Ihr könnt ja mal ausprobieren, wie vielen Leuten das wirklich gefällt, wenn sie eigentlich damit rechnen aufgrund ihrer Fortpflanzungsorgane anders behandelt zu werden. Häufig gefällt ihnen das nämlich auch wieder nicht.
Ich kann diese Verwirrung zum Vorteil nutzen, wenn ich will, aber in 99% der Fälle eben nicht, um Partner zu finden. Gibt einem ja schon zu denken, ob an der Notwendigkeit der Anders Behandlung nicht doch was dran ist. Bei mir wären das eher Frauen, aber mit solchen, die grundsätzlich nicht aktiv werden wollen, kann ich ohnehin nix anfangen. Und m.E. sind das halt die meisten.
 
Nee, Skar denkt hier an intelligente Unterhaltungen. Beim Flirt reicht mir ein echtes Lächeln und funklende Augen als goal.

Sobald mehr Menschen als der Skar an einer Unterhaltung beteiligt sind, geht's halt auch ein wenig darum, woran diese Menschen in dem Moment denken und ob die das genauso sehen. Einfach pauschal anzunehmen, dass "Werbung" prinzipiell für alle ok ist, weil man selbst das als anregend, schlau und zufriedenstellend definiert, ist das Parade-Beispiel dafür, warum es in unserer Gesellschaft kommunikativ tagtäglich zu so vielen großen und kleineren Missverständnissen kommt. (Und ja, ich habe nach wie vor die Hoffnung, dass der Skar das so auch eigentlich nicht meint. Er redet aber in diesem und verwandten Themen ständig so.)

Um Boyscouts ersten Satz mal umzuformulieren: Darüber, ob ein Flirt, Komplimente und intelligente Gespräche i.O. gehen, wenn alle Seiten daran Interesse haben und dass man sowas auch hin und wieder erstmal durch aktive Handlung initiieren muss, um den anderen dazu einzuladen und zu überprüfen, ob überhaupt Interesse besteht - weil man nicht Gedankenlesen kann-, muss man auch nicht diskutieren.

Tun wir aber hier auch nicht. Ich jedenfalls nicht.
 
Man sollte sich immer die Frage stellen, ob man umgedreht das selbe Verhalten auch okay fände.
Und ich zumindest fände es überhaupt nicht okay, ständig belagert und als besonders hilfsbedürftig behandelt zu werden, nur weil ich nen Pimmel hab.

Ich glaub da wird einiges falsch aufgefasst. natürlich gibt es überall Männer die sich nicht unter Kontrolle haben und auch in MMOs den Mädels schiftlich oder verbal "an die Titten grapschen". ich würd aber meinen das ist eher die MInderheit der Männer.
Wenn ein Mann einer Frau in einem MMO hilft ist das ja meist gefragt. In einem MMO kann ja niemand einfach so helfen weil er ja gar nicht weiß wo das Subjekt grade ist und ob es überhaupt Hilfe braucht. Das heißt es muss schon mal irgendwo im Chat erwähnt worden sein das jemand die ein oder andere Hilfe braucht. Wenns nun eine Frau ist die Hilfe braucht kommt natürlich oft viel schneller Hilfe von Männern. Aber auch hier herrscht wohl ein Missverständnis. Den mit dieser Hilfe will der Mann nicht ausdrücken wie schwach die Frau ist sondern vielmehr wie toll und nett er doch ist.
Ich halte es ebenfalls für Blödsinn das der Mann dann gleich glaubt er bekäme dafür eine Gegenleistung. Er hofft einfach nur ein wenig mehr wahr genommen zu werden als andere Männer. Aus diesem wahr genommen werden kann natürlich eventuell mehr entstehen.
Alles ganz normales werben! Ich seh da nix sexistisches.

Und Frauen können sich noch so sehr drüber beschweren das Männer werben. Das ändert nix denn Tatsache ist das Männer die nicht werben viel geringere Chancen auf einen weiblcihen partner haben als Männer die werben. Die meisten (natürlich nicht alle) Frauen folgen ihren weiblichen Hormonen und sehen Männer nicht die nicht den ein oder anderen Versuch unternommen haben wahr genommen zu werden.
Das Thema ob werben in MMOs scheiße ist oder nicht ist ja nur schon deswegen Bullshit weil wir da an unseren Hormonen vorbeidiskutieren. Und zwar nciht nur an den männlichen sondern auch an den weiblichen.
 
Man benachteiligt bzw. bevorteiligt ein Geschlecht nur aufgrund des Geschlechts. Genau das ist Sexismus.

Wenn das in der Arbeitswelt passiert, wo man versuchen sollte möglichst objektiv Sexualität rauszuhalten, dann kann man das als Sexismus bezeichnen. Darüber hinaus (sofern sie das nicht ohnehin auch in der Arbeitswelt tun) werden Männer immer werben. Nicht alle, aber die meisten.
 
Man benachteiligt bzw. bevorteiligt ein Geschlecht nur aufgrund des Geschlechts. Genau das ist Sexismus.
Überspitzt ausgedrückt natürlich. Ich sehe das aber eher als "gut gemeint"-Falle: Indem Mädels im MMO geholfen wird, stößt Frau die Kerle gerne mal vor den Kopf, wenn sie gleich gut oder besser wird. Da meint Mann noch, dass er helfen kann, und merkt gar nicht, wie er mit sexistischen Relativierungen alla "ist halt ein Mädel" mehr schadet und am Ende nervt und sich selbst ans Bein pinkelt, als dass er hilft.
Klar nehmen wir Spielerinnen gerne Vorzüge mit, leichter Hilfe oder Gruppen zu finden. Aber darauf würden viele, die nciht in Stammgruppen spielen, eher verzichten, wenn ihre Leistungen entsprechend anerkannt würden, auch wenn das Geschlecht bekannt ist.
 
dann sind als Menschen Sexisten !!!!!

Genau! Diese Erkenntnis ist der bedeutungsvollste Durchbruch in diesem und allen ähnlichen Gesprächen, die wir in den letzten Monaten hatten.

Erst, wenn man kapiert hat, dass alle mal diskriminieren - inklusive man selbst -, kann man auch daran arbeiten, daran was zu verändern.
 
Überspitzt ausgedrückt natürlich.

Es ist faktisch halt einfach die Definition. Losgelöst von allen moralischen Bewertungen, die noch dazu kommen könnten. (Dass man auch positive Dinge erreichen kann, wenn man einen Menschen danach beurteilt, welches Geschlecht er oder sie hat, widerspricht dem ja auch gar nicht.)

Die "Gut gemeint"-Falle trifft's schon. The path to hell is paved with good intentions. Mit sowas kann man nicht nur dem anderen auf den Sack gehen, man schießt sich dadurch (und deswegen) ja auch selbst ins Knie.

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Die Definition von Sexismus, Rassismus und all den anderen -musen ist eben nicht, "Es ist nur Diskriminierung, wenn ich es böse meine.", aber genau gegen die Argumentation rede ich hier (und auch im Alltag) immer wieder an. Weil sie falsch ist. Das und die Meinung zu vertreten, was man selbst so denkt, denken alle anderen auch, machen solche Gespräche so mühsam.

Meistens erlebe ich sowas mit deutsch-stämmigen Menschen. Irgendwie scheinen Menschen aus anderen Herkunftsländern viel weniger Probleme mit ihrem inneren diskriminierenden Schweinehund zu haben und akzeptieren den halt als einen Teil ihrer selbst. Zum positiven oder negativen hin.

Und wie schon geschrieben, wenn man da angekommen ist und lernt, nicht ständig Rechtfertigungen zu suchen, warum man kein Sexist sein kann, dann kann man auch viel entspannter mit dem Thema umgehen. Dann ist die Bevorzugung einer Person aufgrund ihres Geschlechts eben sexistisch. Solange alle Beteiligten damit in dem Augenblick kein Problem damit haben, spielt das keine größere Rolle. Dann kann ich einer Person auch in den Schritt oder an den Arsch packen, "typisch weibliches Verhalten" mit Machosprüchen abkommentieren und weiblichen Avataren dabei helfen, 'ne MMO Mission durchzustehen.

Der Knackpunkt ist halt, herauszufinden, ob alle Beteiligten damit d'accord gehen, statt es einfach allgemein gültig voraus zu setzen, weil man zu faul ist, jeden Menschen immer wieder mal neu zu durchleuchten. Zwei-Wege-Kommunikation ist keine Option, es ist die einzige Möglichkeit, wenn man mit anderen Menschen klar kommen möchte.

(Und natürlich kann man das vor'm Computer oder sonstwo auch alles lassen und pauschalisieren, bis der Arzt kommt, weil's bequemer ist. Dann muss man aber auch mit den (gerechtfertigten) Reaktionen leben. Gleichzeitig die Axt im Walde zu mimen und von anderen dann aber erwarten, bitte nicht als "Holzfäller" bezeichnet zu werden, ist einfältig. Ich persönlich kann mit einem ehrlichen Holzfäller menschlich auch viel mehr anfangen, als mit einem, der vor meinen Augen mit der Axt rumwirbelt und Bäume fällt, mir aber gleichzeitig versichern will, er würde sowas nie tun. Hat was mit meinem Wunsch nach konsequentem Verhalten und Verantwortungsbewusstsein zu tun.)
 
Man könnte ja das werben auf Orte und Zeitpunkte beschränken wo es angebracht ist.
Ich will auf der Arbeit nicht angeflirtet werden, ich will arbeiten.
Ich will im Fitnessstudio nicht angeflirtet werden, ich will fit werden.
Ich will beim zocken nicht angeflirtet werden, ich will zocken.

Wenn jetzt doch einer flirten will könnte er es genauso probieren wie auf der Arbeit.
Freundliche Gespräche, irgendwann ist man beim du und dann vielleicht man die Frage ob man sich mal so treffen mag.
Von mir aus auch sowas wie Nachrichten am Auto, Freundschaftsanfragen bei fB oder was auch immer.

Aber es ist kein Kompliment oder entspannend oder besonders cool wenn für einen bei Freizeitbeschäftigungen die nicht der Partnersuche dienen das angeflirtet werden im Vordergrund steht.
Genauso wie es für Männer nicht unbedingt ein Kompliment oder entspannend oder besonders cool ist wenn sie zum Ziel eines weiblichen Kegelklub werden. Selbst wenn die dann nicht sondern nur flirten.
 
Das ganze Angemache und Rumgeflirte ist doch sowieso so fürchterlich anstrengend und ineffektiv. Und ist in 50% der Fälle ja sowieso nicht nett gemeint, wie wir ja (meinen zu) wissen.
Also meine Methode ist Gleichgültigkeit. Hilfe zur Selbsthilfe.
Aber bei mir hat sich noch keine Fremde bedankt, dass sie (selbstständig!) ihre Wasserkisten die Treppe hochschleppen durfte. Ich weiss, dass ich da was falsch mache, aber was? ich geh doch nicht das Risiko ein und frage, ob ich helfen darf, bin ich denn bescheuert? Am Ende belästige ich die Frau noch. Vielleicht haben die Userdamen einen Rat. :unsure:

Vielleicht hilft da ein Schildchen oder ein What's App Status wie "mir darf geholfen werden" o.Ä.
Nur 'ne Idee.


@Teylen: Was hast du denn so für Orte im Kopf?
 
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