Rollenspieltheorie Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Silke

Klaatu verata nectu
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Inspiriert durch den Anfangsbeitrag aus diesem Thread fragte ich mich, ob Schlachten, wie dort beschrieben, überhaupt möglich sind.

Ein Held (Krieger) stellt sich alleine hunderten Feinden entgegen.

1. Die Feinde, selbst dumme Orks, werden sich doch nicht in einer Reihe aufstellen und wie in schlechten Filmen darauf warten, bis sie dran sind und erst dann den Held angreifen.
2. Selbst wenn die Umgebung beengt, der Held noch so stark ist und die Feinde den Helden nicht umzingeln können, so können sie ihn doch einfach durch ihre Masse überrennen oder zumindest soweit nach hinten drücken, bis sie ihn entweder umzingeln können, er irgendwo herunterfällt oder er an die Wand gedrückt wird, so dass er keinen Handlungsspielraum mehr hat.
3. Wohin mit den 500 erlegten Feinden?

Ich bin ja sonst kein(e) Freund(in) von purem Realismus, doch ganz unlogisch mag ich es auch nicht. Aber vielleicht übersehe ich ja etwas und jemand kann mir erklären, wie man als Meister sowas gestaltet.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Inspiriert durch den Anfangsbeitrag aus diesem Thread fragte ich mich, ob Schlachten, wie dort beschrieben, überhaupt möglich sind.
Realistisch gesehen: Nicht möglich wenn der Gegner wirklich Zahlenmäßig überlegen ist und eine gute Kampfmoral/Ausbildung hat.

Ansonsten ist das alles nur eine Frage wie's beschrieben wird. Wir reden hier ja über Helden, da können wir davon ausgehen das der Held wirklich fähig ist und die Gegner sich durch diesen Anblick in der Moral schwächen lassen:

1. Die Feinde werden sich nicht in einer Reihe aufstellen, aber sie werden nachdem die ersten 2-3 "Kameraden" schon beim Ansturm zerschnetzelt werden ein wenig zögern (die wollen ja auch nicht sterben) was dem Helden mehr Spielraum gibt.

2. Der Held hält diesen zusätzlichen Spielraum indem er wild um sich schlägt die Gegner auf Distanz/Eingeschüchtert hält und nicht an einer Stelle verweilt (sonst kann er sich wegen der Leichen in der Umgebung irgendwann türmen nicht mehr bewegen), was auch dazu beiträgt das der Gegner insgesamt nicht genug Anhaltspunkte hat um ihn irgendwo koordiniert in eine Sackgasse zu locken.

3. So schlägt er sich bis zum General der Armee durch und nach einem Duell mit diesem, flieht der Rest der moralisch vernichteten Truppe.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

hm.
Ganz ehrlich. Der held in dem Topic, hätte zwar bei mir die Orks lang genug aufgehalten um die Flucht der anderen helden zu ermöglichen, aber 500+ Tote?
Nicht im Nahkampf. wenn der held noch ne Fette Minigun mit 5000 Schuss in Aventurien gehabt hätte, dann vielleicht.
Aber da es sowas in Aventurien nicht gibt, hätte er 5-6 Orks erschlagen, dann wäre der erste Pfeilhagel gekommen, dann währen wieder 4-6 auf ihn zugestürmt. Dann der zweite Pfeilhagel, und aus die Maus... äh Held.

In meinem Fall hätte es vieleicht nur 20 Tote Orks gegeben (was in anbetracht dessen das 1 vs 500 im NAHKAMPF steht auch schon viel ist), aber dafür währe die Situtaion wesentlich heroischer, der mit Pfeilen gespickte Held haut noch 2-3 Orks um, er brüllt. Und seine Flüchtende Kameraden hören seinen Kampf und Todesschrei.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

In Exalted durchaus möglich, in DSA wäre das wahrscheinlich der Moment an dem ich den Spieltisch verlassen würde...

Gruß

Marduk
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Achja wobei mir aber einfällt, das wir damals in Schatten über Travias Haus mit 7 Charaktere die knapp 100 - 120 Gobbos auch allein weggemmosht haben.
Aber auch nur weil wir nen Plan hatten, Jede menge Fernkampf und wirklich gut Ausgerüstet waren. So waren mehrere Armbruste auf nem Wagen befestigt welcher der Zwerg in die Gobbo horden Feuerte, Brandpfeile der Elfen ein Paar zauber der Magier und die Krieger warteten auf den Nahkampf.
Aber wir sind nicht auf die Idee gekommen sind die Steppenelfen? zur hilfe zu holen. Naja gut und die Charaktere waren damals alle etwa Stufe 15. 2 Krieger, 2 Magier, 1 Zwerg, 2 Elfen.
Am schluss waren 1 Krieger, 1 Magier und die 2 Elfen nahe dem Tod (LE unter 5). und der Rest stand gerade noch so. ^^

Aber das war ion DSA so das grösste gemetzel was wir angerichtet haben.
Gut ber ein Gobbo hatte ja auch nur 8-12 LE und jeder Kriegr machte schon im schnitt 10-15 Schaden, und der Durchschnitts RS lag auch bei etwa 4-6, da kam nicht viel Schaden durch. ^^
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Naja, auch unter realistischen Bedingungen kann man ähnliche Schlachten schlagen. Die Thermopylen (Thermopylen - Wikipedia) sind ein gutes Beispiel dafür, wie es funktionieren kann. Oder das letzte Gefecht um das Christopher Tor aus "Königreich der Himmel".


Aber die 500 Gegner alleine im Pass sind doch schon recht grenzwertig, weil dann irgendwann schon ein Bogen- / Armbrust / Heckenschütze oder Magier das Problem des einzelnen Gegners lösen würde. Das ist auch ziemlich genau das, was uns in einer ähnlichen Situation in der selben Spielwelt passiert ist: Wir verteidigen die Stadt Greifenfurt gegen eine Übermacht von Orks, denen es gelingt, die Ostbastion mit Hilfe von Ritueller Magie (Beschwörung eines Sturmdämons) zu zerstören. Wir also hinein in die Bresche und gegen die anstürmenden Orks gekämpft. Das ging auch ganz gut (wobei die Leichen schon anfingen, ein Hindernis bzw. eine Ausrutsch- oder Stoperfalle darzustellen), bis die Orks sich nach mehreren Wellen zurückgezogen haben. Statt dessen regnete es Pfeile, bevor sie ihre Kampfhunde auf uns losliessen. Daraufhin mussten wir die Bresche ganz fix aufgeben und uns auf in der Zwischenzeit schnell zusammengezimmerte Barrikaden zurückziehen.


Womit ich sagen will: Prinzipiell kann man so etwas machen, es hängt aber immer vom Verhältnis Realität/Heldenspiel ab, wie es genau abläuft.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Also, wenn das Gefälle lvl 20 Held und Durchschnittsork bei DSA ähnlich ist wie bei D&D sollte die Schlacht so durchaus zu machen sein. Dann trifft ein Ork in einem von 20 Fällen und macht dann eher geringen Schaden. Bei 500 Orks wären dass dann (da der Kämpfer pro Runde mindestens einen tötet) etwa 20-25 Treffer.

Das überlebt so ein Über-Held schon.

Die Frage ist:
Will ich so spielen? Will ich 3 Stunden am Stück Angriffswürfel werfen oder lass ich das heroische Opfer einfach ein heroisches Opfer sein und beschreibe das schön King-Leonidas-like (Besser: lasse den Spieler es beschreiben)?
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Ich denke, in L5R (Zumindest 1st edition) sollte das machbar sein, wenn der SL das will...
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Zu dem Thema kann ich nur ein sagen: 300

... Impossible is nothing....

Ich denke, in L5R (Zumindest 1st edition) sollte das machbar sein, wenn der SL das will...

Die 3. Ed. ist auch wieder so heroisch wie die 1.

TN to be Hit (ArmorClass) bei 30 bis 40 ohne größere Probleme und 8k4 im Angriff (etwa Base Attack +12).... ... und das alles bei Erschaffung (etwa Level 5), ohne Sonder-Zusatz-Punkte....
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Ich bin ja sonst kein(e) Freund(in) von purem Realismus, doch ganz unlogisch mag ich es auch nicht. Aber vielleicht übersehe ich ja etwas und jemand kann mir erklären, wie man als Meister sowas gestaltet


Um diese Situation aufzugreifen, stand doch ein 20 Stufe Charakter gegen eine vielzahl von, mehr oder minder, mittelmäßigen bis schwachen Gegnern.

1) In den meisten Systemen werden die Charaktere auch gerne als "Helden" bezeichnet, was schon andeutet, dass sie in dieser Spielwelt etwas besonderes sind, und dass sie besondere Taten vollbringen und vollbringen können.
Denn wären sie normale Menschen, dann würden sie auch nicht das Schwert ergreifen und in die Schlacht ziehen, sondern sich einen Pflug schnappen und ein Feld pflügen.

2) Ein Charakter, der die 20 Stufe erreicht hat, ist in dieser Spielwelt ein legenderes Wesen, jemand der gute Chancen hat, den Rang eines niederen Gottes zu erhalten.
Dieser besitzt schlicht und ergreifend die MACHT, so etwas zu schaffen.

3) In einem System, in welchem Magier Feuerbälle werfen, in dem man Drachen auf ein Kaffeekränzchen einladen kann und Götter auf der Erde wandeln um die Geschicke der Menschen zu betrachten von Realismus zu sprechen und ihn zu verlangen, ist mutig.
Wenn jemand wirklich realistische Kämpfe haben will, dann soll er sich an Systeme halten, die darauf ausgelegt sind, dass man einen NORMALEN MENSCHEN spielt, der NIEMALS ÜBERNATüRLICHE FÄHIGKEITEN bekommt.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

in DSA wäre das wahrscheinlich der Moment an dem ich den Spieltisch verlassen würde...
Das dachte ich auch beim ersten Lesen.

Achja wobei mir aber einfällt, das wir damals in Schatten über Travias Haus mit 7 Charaktere die knapp 100 - 120 Gobbos auch allein weggemmosht haben.
Ja wie du schreibst, hattet ihr einen Plan. Grundsätzlich habe ich nichts gegen 1-zu-100-Kämpfe, wenn die Umstände stimmen: Eine Mischung aus Nah- und Fernkämpfer, Barrikaden, Schussanlagen, was auch immer. Aber 1 gegen 500 allein im Nahkampf... :rolleyes:

Zu dem Thema kann ich nur ein sagen: 300

... Impossible is nothing....
Auch wenn das Verhältnis ähnlich war (oder auch nicht), ist es was anderes, wenn einige hundert Leute einen Pass blockieren, als wenn es einer versucht.

Um diese Situation aufzugreifen, stand doch ein 20 Stufe Charakter gegen eine vielzahl von, mehr oder minder, mittelmäßigen bis schwachen Gegnern.

1) In den meisten Systemen werden die Charaktere auch gerne als "Helden" bezeichnet, was schon andeutet, dass sie in dieser Spielwelt etwas besonderes sind, und dass sie besondere Taten vollbringen und vollbringen können.
Denn wären sie normale Menschen, dann würden sie auch nicht das Schwert ergreifen und in die Schlacht ziehen, sondern sich einen Pflug schnappen und ein Feld pflügen.
Richtig. Aber auch ein Held hat seine Grenzen, denn sonst wäre er doch tatsächlich ein Gott oder?
Helden vermögen heldenhafte Dinge zu tun. Dazu haben sie ihre besonderen Fähigkeiten. Aber inklusive dieser besonderen Fähigkeiten können sie noch lange nicht eine gewisse menschliche Logik (bezogen auf ein Fantasy-System) aushebeln. Wäre es ein Magier, dann wäre das eher vorstellbar. Aber ein Krieger im Nahkampf?

2) Ein Charakter, der die 20 Stufe erreicht hat, ist in dieser Spielwelt ein legenderes Wesen, jemand der gute Chancen hat, den Rang eines niederen Gottes zu erhalten.
Dieser besitzt schlicht und ergreifend die MACHT, so etwas zu schaffen.
Diese Erklärung ist mir zu dünn. Das klingt wie: Ist so, weil ist so.
Ich kenne DSA nicht (eine Schande, ich weiß), aber vielleicht erklärst du mir, wie diese Macht bei einem 20lvl-Krieger aussehen soll, der im Nahkampf 500 Orks erlegt, sofern der SL die Orks nicht einzeln serviert.

3) In einem System, in welchem Magier Feuerbälle werfen, in dem man Drachen auf ein Kaffeekränzchen einladen kann und Götter auf der Erde wandeln um die Geschicke der Menschen zu betrachten von Realismus zu sprechen und ihn zu verlangen, ist mutig.
*lol* Wer redet denn von Realismus. Es geht um Spiellogik. Lies den ersten Post nochmal!

Wenn jemand wirklich realistische Kämpfe haben will, dann soll er sich an Systeme halten, die darauf ausgelegt sind, dass man einen NORMALEN MENSCHEN spielt, der NIEMALS ÜBERNATüRLICHE FÄHIGKEITEN bekommt.
Ich mag keine realistischen Systeme. Das hab ich im Reallife und dazu mache ich kein Rollenspiel. :rolleyes: Da hast du wohl etwas falsch verstanden.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

ob Schlachten, wie dort beschrieben, überhaupt möglich sind.

Ein Held (Krieger) stellt sich alleine hunderten Feinden entgegen.
Ja. Das geht. - Es hängt halt nur vom Genre ab.

Ist es ein WIRKLICH HEROISCHES Setting, dann ist so etwas für die legendären Charaktere IMMER drin.

HeroWars/HeroQuest hat genau solch einen Fall als Beispiel für das Wirken von auf einen einzelnen Verteidiger eines ganzen Stammes konzentrierter Magie des Stammes beschrieben. Dort vereinigt dieser VORKÄMPFER seines Stammes die spirituelle Energie ALLER STAMMESMITGLIEDER auf sich, ist durchdrungen von der Magie der Götterwelt, spürt die Rituale der rückhaltlosen Unterstützung durch seinen Stamm auf sich wirken (und hat die Verantwortung für den gesamten Stamm, denn stirbt er, so wird ein großer Teil des Stammes im selben Augenblick auch sterben!). - Dieser Krieger stellt sich einer ganzen Armee aus unterschiedlichen Truppenteilen, mit Spezialisten wie Magiern, "Heroformern" (diese Verkörpern die Essenz legendärer Helden früherer Zeitalter), etc. - und er GEWINNT!

Bei HeroQuest geht das (entsprechend kompetenten HELDEN vorausgesetzt) durchaus. Es sind dort NIE die einzelnen Soldaten, seien es auch noch so viele, die den Unterschied machen, sondern immer nur die HELDEN, die ja im Rampenlicht dieses heroischen Fantasysettings stehen.

1. Die Feinde, selbst dumme Orks, werden sich doch nicht in einer Reihe aufstellen und wie in schlechten Filmen darauf warten, bis sie dran sind und erst dann den Held angreifen.
Und selbst in weit weniger heroischen Settings kommen solche Szenen vor, wenn die Feinde nur noch ein verrottendes Hirn haben (z.B. die Walking Dead von Deadlands, diverse dumme Zombies von AFMBE, oder die "Spiders" von Evernight). - Es GIBT Feinde, die NICHT intelligent vorgehen, die wie eine wütende Horde vorstürmen. - Wie dumm DSA-Orks sind, kann ich nicht beurteilen. Die Savage Worlds Orks hätten selbst einem Legendären Helden durch koordiniertes Vorgehen, Tricks, Einschüchtern, Ablenken, Kampfmanöver (wie eben Abdrängen, Ringen, Entwaffnen), etc. den einzelnen Verteidiger bald niedergemacht. Zwar auch unter ordentlichen Verlusten (vor allem weil Massentruppen ja immer Extras sind, die schneller umfallen, als die wichtigen NSCs), aber es hätte nicht einmal so arg lang gedauert.

Ob solche Szenen bei einem GEFÄHRLICHEREN oder auch nur ZUFALLSBESTIMMTEREN (siehe explodierende Würfel) Regelsystem möglich wären, hängt von den genauen Regeln für Kampf, Schaden etc. ab.

Ein Hitpoint-System, welches keinen One-Hit-Kill durch kritische Treffer kennt, kann einen Charakter LANGE gegen eine Masse Gegner aushalten lassen, ohne daß seine Kampfkraft beeinträchtigt ist. - Ein Health-Level-System mit schnell akkumulierender Erschöpfung während des Kampfes, ist für solche Aktionen meist weniger geeignet, weil irgendwann systembedingt die Erschöpfungsspirale greift, die Erfolge seltener werden und die ersten Health-Level verloren gehen; dann ist man flugs auf der Abwärtsspirale.

Daher steht es einem jeden Regelsystemautoren gut an zu überlegen, ob gerade solche (natürlich unrealistischen, aber KLASSISCHEN!) Szenen vom System unterstützt werden sollen, oder nicht.

Bei HeroQuest SOLL man solche Szene spielen. Die ganzen (erzählerisch orientierten) Regeln sind auf genau solche ÜBERHELDEN ausgerichtet. Das Regelsystem skaliert problemlos bis zu Halbgöttern und Göttern, die es mal unter sich ausmachen wollen.

Bei Savage Worlds KANN man es VERSUCHEN, braucht aber schon hohe Kompetenz und VIEL Glück auf der eigenen und kein Glück auf der Gegnerseite (explodierende Treffer- und Schadenswürfel können schon SEHR starke Effekte hervorrufen, die eine solche heroische Szene eher kurz werden lassen - und umgekehrt, sie können einen einzelnen Charakter wie ein Ein-Mann-Schlachthaus durch eine Mauer gegnerischen Fleisches marschieren lassen und ihn noch sein Kanu und seine Ziege hinter sich herziehen lassen); hier soll man in bestimmten Settings (bei Savage Worlds sind settingspezifische Regeln SEHR wichtig) so etwas durchaus spielen können (z.B. Shaintar, aber auch Evernight und erst recht in Superhelden/schurken-Settings wie Necessary Evil), in anderen Settings aber nicht.

Bei Deadlands wird durch den Pusteschaden-Mechanismus, der verdammt schnell diese Form an Erschöpfung akkumulieren läßt, der Charakter bald außer Gefecht sein, keinen Arm mehr heben können, und überwältigt und niedergemacht werden; hier SOLL man eben solche Überhelden NICHT spielen können, weil das Setting zwar heroisch, aber nicht SOOO heroisch ist.

2. Selbst wenn die Umgebung beengt, der Held noch so stark ist und die Feinde den Helden nicht umzingeln können, so können sie ihn doch einfach durch ihre Masse überrennen oder zumindest soweit nach hinten drücken, bis sie ihn entweder umzingeln können, er irgendwo herunterfällt oder er an die Wand gedrückt wird, so dass er keinen Handlungsspielraum mehr hat.
Wie gesagt: gutes Ausnutzen der Umgebung, überlegtes, KOORDINIERTES Vorgehen KANN vorkommen, MUSS aber nicht. - Niemand zwingt die Feinde besonders SCHLAU vorzugehen (gute Beispiele: US-Bürgerkriegs-Bajonettangriffswellen, die eine um die andere niedergemäht wurden, oder 1. Weltkriegs-Infanterie-Angriffswellen: raus aus dem Schützengraben, rüber übers Minenfeld, und hinein in den Kugelhagel aus MG-Nestern, alle tot - SCHLAUES Vorgehen ist anders. Aber solche Beispiele finden sich in der Historie ZUHAUF.)

3. Wohin mit den 500 erlegten Feinden?
Siehe hier:
gallery16.jpg


Ich bin ja sonst kein(e) Freund(in) von purem Realismus, doch ganz unlogisch mag ich es auch nicht. Aber vielleicht übersehe ich ja etwas und jemand kann mir erklären, wie man als Meister sowas gestaltet.
Mut zur Größe!

Ja! sagen.

Wenn die Spieler solche Überhelden spielen wollen, dann sagt man "Ja! Macht doch!" und legt seine Kampagne darauf aus, daß genau solche harten Szenen wie bei Horatius Kokles möglich sind:
Horatius Kokles

Der vertriebene Tarquinius Superbus versuchte, mit Hilfe des Etruskerkönigs Porsenna die Königswürde zurückzugewinnen, und brachte Rom in schwere Gefahr.

Sicherlich wäre es den Feinden gelungen, über die hölzerne Tiberbrücke in die Stadt einzudringen, wenn nicht Horatius, ein alter Legionär mit dem Beinamen Kokles, das heißt "der Einäugige", unerschrocken sein Leben eingesetzt hätte.

"Zieht euch über die Brücke zurück und brecht sie sogleich hinter euch ab!" befahl er seinen Landsleuten. Als sie ihn verspotteten, erbot er sich, ihre Arbeit mit seinem Schwerte zu decken. Mit noch zwei Gefährten hielt er dem Ansturm der Tusker stand. Als die Brücke in seinem Rücken fast ganz abgetragen war, entließ er auch seine Mitkämpfer, die glücklich waren, ihr Leben zu retten. Ganz allein wehrte er die andrängenden Feinde ab, und erst als die letzten Balken zusammenbrachen, sprang er bewaffnet in die Fluten. "Hilf mir, Gott des Stromes!" rief er, und wirklich führte Gott Tiberinus ihn sicher hinüber. Das Andenken des braven Legionärs ehrte eine bronzene Statue auf dem Kapitol.
So geht das. Und sogar (fast) ohne übernatürliche Fähigkeiten.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Ich denke der genannte 1:500 Nahkampf würde nach den Regeln von DSA3 oder gar DSA4 auf gar keinen Fall funktionieren.

Bei DSA3 hatte man als hochstufiger Krieger natürlich massenhaft LP, dicke Rüstung und im Gegensatz zum durchschnittlichen Ork fantastische Angriffswerte, ABER alleine durch die statistische Wahrscheinlichkeit von guten Attacken seitens der 500 Orks würde so ein Kampf nicht funktionieren. Bei 500 Angriffswürfen wird die ein oder andere 1 dabei sein, bei 500 Paraden wird der Krieger nicht jede 1 parieren können. Theorhetisch möglich, aber extrem unwahrscheinlich. Soviel Würfelglück kann niemand haben!

Für DSA4 würde ich wegen der reduzierten LP sagen, theorhetisch möglich aber noch viel unwahrscheinlicher als bei DSA3.

Bei noch älteren DSA-Versionen kann ich leider nicht mehr mitreden.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Richtig. Aber auch ein Held hat seine Grenzen, denn sonst wäre er doch tatsächlich ein Gott oder?
Das kommt auf den "Horizont" an.

Deine "helden" sind augenscheinlich deutlich kleiner, als meine HELDEN.

Bei HeroWars/HeroQuest ist der Übergang von kompetentem Kämpfer über spirituell geladenem Vorkämpfer seines Stammes hin zu einem Helden, der aus eigenem Antrieb auf der Götterebene wandelt, hin zu einem echten, von anderen verehrten Gott fließender als man es bei DSA kennt (beim alten (Basic, Expert, etc.)D&D war das mit dem Immortals-Set auch noch fließend möglich!).

Es geht um Spiellogik.
Genau. - In der Spielwelt Glorantha passieren solche legendären Heldentaten zwar auch nicht alle Tage, aber doch oft genug, daß jeder wissend nicken wird, wenn man ihm von solchen Taten berichtet, da auch in seiner Verwandtschaft jemand ist, der so etwas drauf haben könnte.

In der Spielwelt Midgard würde so etwas überhaupt nicht funktionieren - nicht, weil diese Spielwelt prinzipiell etwas gegen einen Horatius Kokles hätte, sondern weil das vermaledeite Kampfregelsystem JEDEN Kämpfer-Charakter "herunterregelt", so daß er selbst bei PERFEKTER Verteidigung (nur 20er gewürfelt!) immer noch jedesmal Ausdauerpunkte verlieren wird und ruck-zuck WEHRLOS (und bald darauf tot) sein wird.

Die "Spiellogik" im Fluff einer Settingbeschreibung und die "Spiellogik" im Crunch des Regelteils sind oftmals sehr auseinandergehend. - So war Glorantha zu RQ3-Zeiten zwar auch schon ein Setting mit "Big Damn Heroics", aber die dort plazierten Charaktere wurden durch das enorm tödliche und schnell Arme, Beine und Köpfe verstümmelnde Kampfsystem daran gehindert in diese für die auch in der Spielwelt als solche bekannten "HeroQuester"-Kompetenzniveaus vorzudringen. Erst mit dem GENAU auf solche "High-End-Heroes" zugeschnittenen HeroQuest-Regelsystem konnte man diese Weltbeweger tatsächlich spielen. Nur waren solche Charaktere halt SCHON VON ANFANG AN Teil der Spielwelt Glorantha und somit Teil der "Spiellogik". Sie waren nur eben unter RQ3 NICHT SPIELBAR.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Auch wenn das Verhältnis ähnlich war (oder auch nicht), ist es was anderes, wenn einige hundert Leute einen Pass blockieren, als wenn es einer versucht.

In Helden-Spielen geht es eben um ... Helden.
... und aus meinen diverse Fantasy-Büchern schafft es immer ein Held. (Beispiel: Druss, die Legende, aus der Drenai-Saga....)
Aber auch in unseren echten Legenden, Märchen und Sagen gibt es Helden, die allein eine Armee aufgehalten haben sollen.... ... und vor allem in den asiatischen....
(Beispiele: grad keine guten bei der Hand.... der echte Wilhelm Tell, der echte William Walace, Minamoto Musashi, ... und noch irgendwelche Chinesen deren Namen man eh nicht unterscheiden kann :p )

Außerdem, wer fragt bei Rollenspielen eigentlich nach Realismus...?
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Außerdem würde ich gerne wissen, ob ihr auch daran denkt, daß unmöglich alle 500 Feinde gleichzeitig gegen den Helden kämpfen können?
... auch mit Fernkampfwaffen ist die Eigentreffer-Wahrscheinlichkeit viel zu hoch....
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Diese Erklärung ist mir zu dünn. Das klingt wie: Ist so, weil ist so. Ich kenne DSA nicht (eine Schande, ich weiß), aber vielleicht erklärst du mir, wie diese Macht bei einem 20lvl-Krieger aussehen soll, der im Nahkampf 500 Orks erlegt, sofern der SL die Orks nicht einzeln serviert.

hm ein Stufe 20 DSA 2 Krieger:
Wichtigste Dinge:
Lebensenergie: etwa 100 (Startwert: 30 + 20x 1w6 (Schnitt 3,5))
AT / PA (Hauptwaffe): 18 / 17 (mehr ging damals glaub nicht)
Rüstungsschutz: Normalfall 4-6
Schaden:
Mit einem Zweihänder etwa 1w6+12 (Zweihänder)
Mit Barbaren Streitaxt etwa 2w6+7

Ein Standart Ork DSA 2:
Lebensenergie: 10-15
AT / PA: 10 / 8
Rüstungsschutz: 1-3
Schaden: 1w6 + 3 (Speer, säbel ectpp.)

Kannst dir ja selbst ausrechnen. Ich würde sagen unwahrscheinlich gegen 500 Orks, den So Halbgöttlich sind Stufe 20 DSA Charaktere nicht. Aber wer weis was der für Ausrüstung hatte^^
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Wushu: Man definiere die Schlacht einfach als Mooks mit tierisch hohem Threat Rating, schon klappt das ganze ;)

Ansonsten: Kommt drauf an. Mit einem heroischen System ist so was wie ein Dietrich von Bern drin der alleine ganze Armeen aufmischt. Mit "realistischen" Systemen ist es ein schneller Tod. Dazwischen wäre noch Roland im Angebot der viele Schergen Marislies fällt, aber letztendlich dennoch gegen die Übermacht stirbt.
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

AT / PA (Hauptwaffe): 18 / 17 (mehr ging damals glaub nicht)

Ich glaube 18/18 ging, aber nutz einfach die Schwertmeister-Regeln (Level 21 bis 25). Dann kannst Du bist zu 25/25 gehen. (Obergrenze war dann dein Level.)
... und Zaubern konnte dann auch jeder Krieger mit den Arena-Talismanen. (Runensteine glaube ich....)
 
AW: Schlachten? Sind sie möglich oder Humbug?

Außerdem würde ich gerne wissen, ob ihr auch daran denkt, daß unmöglich alle 500 Feinde gleichzeitig gegen den Helden kämpfen können?
... auch mit Fernkampfwaffen ist die Eigentreffer-Wahrscheinlichkeit viel zu hoch....

Gehen wir einfach davon aus 20 Orks stürmen vor. 4 Können auf den Helden drauf kloppen. 3 Treffen, einen kann er Parieren. Somit hat er 2 Autotreffer abbekommen. Während die 20 Orks mehr oder weniger nahkampf machen berietn sich weitere 40 mit ihren Bögen vor. Davon Treffen von mir aus 10. er kann einem oder auch 2 Ausweichen, also 8 x Treffer. selbst mit RS 5 oder 6 geht das Ruckzuck und der Held ist hinüber. ^^
Davon mal abgesehen das die Orks ihn einfach überrennen würden. Die ersten reihen werden blutig geschlagen aber die nächsten schwappen über den helden hinweg. :p
 
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