Brainstorming Rollenspielautoren

Registriert
23. Februar 2003
Beiträge
34.932
Original von Skar
Mich würde überhaupt mal interessieren, ob es mal ein Rollenspiel, dass von einer Spielgruppe in Heimarbeit entworfen wurde zum verkaufsfähigen Exemplar gebracht hat

Klar. Wo glaubst du kommen so gut wie alle Rollenspiele(welten) her? Von so etwas wie "Profi"-Autoren? Deren Zahl ist verschwindend gering...

und wie lange das dann gedauert hat...

Das kommt ganz darauf an. In der Regel muss man den Zeitraum aber wohl in Jahren rechnen.

blut_und_glas bist du hier?

Ja. ;)

mfG
jdw
 
In nächster zeit ist es mal wieder so weit das ein rollenspiel, das als privatprojekt einiger spieler angefangen hat auf den markt kommt. der name ist Degenesis. es ist ein postapokalyptisches rollenspiel mit ziemlich düsterer atmosphäre das ich hier gerne einmal vorstellen werde, sobald ich endlich das regelwerk habe.
*schmacht* hat nämlich leider eine verschiebung des release-termins gegeben:heul:
 
Original geschrieben von Skar
Mich würde überhaupt mal interessieren, ob es mal ein Rollenspiel, dass von einer Spielgruppe in Heimarbeit entworfen wurde zum verkaufsfähigen Exemplar gebracht hat

DSA fiele da ein, zumindest wenn man Ulrich Kiesow glauben schenkt :rolleyes:

Endland, DeGenesis, Angeli, Arcane Codex sind einige andere deutsche Spiele.

Original geschrieben von blut_und_glas
Von so etwas wie "Profi"-Autoren? Deren Zahl ist verschwindend gering...

Kenneth Hite, Greg Stolze, Patrick O`Duffy, E. Deird`re Brooks, Rebecca Borgstrom, C.J.Carella, Dennis Detwiller, Bruce Baugh, Steve Kenson, etc
würden dir da sicherlich widersprechen, als "Profi-Autoren" die mit dem Design von Systemen und dem schreiben von Settings tatsächlich ihr Geld verdienen.

Die behauptung das fast alle Settings aus Heimsystemen hervorgehen ist IMHO sehr weit gegriffen.
Die Inspiration für neue Settings kann überall herkommen.
 
Original geschrieben von Sentinel
Kenneth Hite, Greg Stolze, Patrick O`Duffy, E. Deird`re Brooks, Rebecca Borgstrom, C.J.Carella, Dennis Detwiller, Bruce Baugh, Steve Kenson, etc
würden dir da sicherlich widersprechen

Ja, das würden sie eventuell und wir können gerne weitere Namen zwischen uns hin und herwerfen (auch wenn ich das für reichlich sinnlos halte um ehrlich zu sein).
Trotzdem ist zum einen die Zahl der Personen deren Gehälter tatsächlich hauptsächlich aus ihrer Tätigkeit als Rollenspiel-Autoren kommen vergleichweise gering, zum anderen halte ich gerne an der (wirklich) "sehr weit gegriffenen" Vermutung fest, dass wohl die wenigsten publizierten Systeme ihr Leben tatsächlich als kommerzielle Projekte beginnen.

mfG
jdw
 
Original geschrieben von blut_und_glas

Trotzdem ist zum einen die Zahl der Personen deren Gehälter tatsächlich hauptsächlich aus ihrer Tätigkeit als Rollenspiel-Autoren kommen vergleichweise gering

Vergleichsweise zu?

Original geschrieben von blut_und_glas

zum anderen halte ich gerne an der (wirklich) "sehr weit gegriffenen" Vermutung fest

Solange wir uns darüber einig sind das es nur eine Vermutung ist....:p
 
Original geschrieben von blut_und_glas
Vergleichweise zu Rollenspielautoren die sich nicht (hauptsächlich oder gar ausschließlich) über diese Tätigkeit finanzieren.

Und das jetzt als wirklich toternst gemeinte Frage:

Hast du da Zahlen? Das würde mich nämlich interessieren. Nach meiner Erfahrung sind die kommerziellen RPGs größtenteils aus der Feder professioneller Autoren, aber wie das mit persönlicher Erfahrung halt so ist kann das täuschen....
 
Original geschrieben von Sentinel
Hast du da Zahlen?

Internationale beziehungsweise amerikanische? Nein.
Die Aussage fusst zum einen auf Erfahrung/Beobachtung (mit dem üblichen Mangel wenn man eben nur auf die persönliche Erfahrung/Beobachtung zurückgreifen kann), zum anderen auf den deutschen Zahlen die ich einmal aufgeschnappt (und die daher ebenfalls völlig falsch sein könnten) habe. Diese Zahl (von Personen die in Deutschland "hauptberuflich" ihr Geld mit Rollenspielen verdienen) war einstellig und geringer als fünf (ich glaube es waren zwei, aber dafür will ich meine Hand nicht ins Feuer legen).

mfG
jdw
 
Original geschrieben von blut_und_glas
Diese Zahl (von Personen die in Deutschland "hauptberuflich" ihr Geld mit Rollenspielen verdienen) war einstellig und geringer als fünf

Im Falle von Deutschland will ich das sogar glauben, so, wenn ich das mal so sagen darf, unterentwickelt wie die Deutsche RPG-Industrie ist....
Das in Deutschland die größte Quelle für neue RPGs Privatleute sind würde ich auch sagen.

Im weitaus größeren, professionelleren und IMHO wichtigeren englischen Markt verlasse ich mich dagegen weiterhin auf meine Erfahrungen aber gönne dir deine Erfahrungen....
 
Original geschrieben von Sentinel
IIm weitaus größeren, professionelleren und IMHO wichtigeren englischen Markt verlasse ich mich dagegen weiterhin auf meine Erfahrungen aber gönne dir deine Erfahrungen....

Englisch?
"englischsprachiger Markt"
oder
"brittischer Markt"?

Grüße,
Hasran
 
Original geschrieben von Hasran
Englisch?
"englischsprachiger Markt"
oder
"brittischer Markt"?

Englischsprachiger Markt.

Da in der heutigen Zeit ein US-Verlag durchaus ausländische, englischsprachige Autoren beschäftigen kann (beispiel Adam Tinworth in England oder Patrick O`Duffy in Australien) und ihre Bücher im gesamten englischsprachigen Raum verticken können, diese Industrie also schon relativ stark verwoben ist, mache ich da keine großen Unterschiede.
 
Original geschrieben von Sentinel
diese Industrie also schon relativ stark verwoben ist, mache ich da keine großen Unterschiede.

Leider kann nicht jeder Leser (wahrscheinlich auf Grund mangelnden Wissens auf diesem Gebiet) dementsprechend implizieren. ;)

Grüße,
Hasran
 
Original geschrieben von Hasran
Leider kann nicht jeder Leser (wahrscheinlich auf Grund mangelnden Wissens auf diesem Gebiet) dementsprechend implizieren. ;)

Weshalb es gut ist das du gefragt hast und ich mit Begründung geantwortet habe . :)
 
Ich hab den Teil über Rollenspielautoren mal von dem Septeria-Thema getrennt... ;)
 
Original geschrieben von Sentinel
Im weitaus größeren, professionelleren und IMHO wichtigeren englischen Markt verlasse ich mich dagegen weiterhin auf meine Erfahrungen aber gönne dir deine Erfahrungen....

Was die Grösse, Professionalität und Wichtigkeit des englischsprachigen Marktes angeht sind wir uns durchaus einig denke ich.
Ohne allerdings tatsächlich Buch geführt zu haben, habe ich immer noch den Eindruck, dass die Mehrheit der Neuheiten, die durch meine Hände gehen, nicht (oder nicht nur) aus der Feder "hauptberuflicher" (im dem Sinne, dass sie "ihr Geld" mit dieser Tätigkeit verdienen, nicht "zusätzliches Geld") Rollenspiel-Autoren stammen.

Und um zur ursprünglichen These zurückzukommen (wobei diese zugegebenermaßen ungenau formuliert war ("Beginn als Heimsystem" und "Beginn nicht als kommerzielles Projekt" sind immerhin nicht das gleiche)) beschleicht mich speziell bei den (ersten) Produkten neuer Verlage/Designteams/..., die scheinbar immer (und seit d20/OGL noch verstärkt) wie die berühmten Pilze aus dem Boden schießen, immer wieder die Vermutung, dass sie ihre Wurzeln in der einen oder anderen heimischen Spielrunde haben.
Bei "grösseren"/etablierten Verlagen dagegen ist das zwar eventuell (sogar recht wahrscheinlich) weniger verbreitet, aber auch hier stellt sich bei einem neuen System doch immer die Frage ob es tatsächlich vom Verlag aus (für den Markt) entwickelt wurde oder nicht doch (entweder innerhalb des Verlages oder von aussen an diesen herangetragen) einen weniger "kommerziellen"/"kommerziell-geplanten" Ursprung nahm.

Aber wie von uns beiden schon gesagt, persönliche Erfahrung als Grundlage ist immer so eine Sache. Vielleicht liegst du vollkommen richtig, vielleicht liege ich vollkommen richtig, vielleicht liegt die "Wahrheit" (?) irgendwo dazwischen, oder vielleicht liegt sie auch ganz woanders.

mfG
jdw
 
Hallo zusammen,

man sollte bedenken das selbst D&D zunächst Mal im kleinsten Kreise vertrieben wurde. Daraus ist Heute D20 geworden.

Interessieren würde mich noch eine Definitionssache. Genügend Autoren schreiben neben Rollenspielmaterial auch ganz normale Bücher. Sind das jetzt Autoren mit Nebenjob oder Rollenspielautoren?

Gruß Jochen
 
Arkam schrieb:
Interessieren würde mich noch eine Definitionssache. Genügend Autoren schreiben neben Rollenspielmaterial auch ganz normale Bücher. Sind das jetzt Autoren mit Nebenjob oder Rollenspielautoren?
Gruß Jochen
Das würde mich auch mal interessieren, wobei ich da aber ruhig noch weiter greifen würde.
Wie genau definiert ihr denn "vom Rollenspiel leben", schließt das nur Autoren ein oder auch die Leute im Lager? Was ist mit Betreibern von Rollenspielläden?
Und um mal ein ganz anderes Faß aufzumachen, wie grenzt ihr denn die Entwickler von den Autoren ab. Justin Achilli beispielsweise hat als Autor angefangen, schreibt inzwischen ja wenig bis gar nicht, überwacht aber die ganze Welt der Dunkelheit und kann davon augenscheinlich auch leben. Ist das jetzt kein Autor mehr, nur weil er eine lukrative Festanstellung gekriegt hat?

Bis dann, Bücherwurm
 
Nein, einen Verkäufer würde ich nicht als Autoren bezeichnen. ;)

Die Frage nach dem Entwickler versus Autor ist aber eine interessante muss ich zugeben. ;) Wenn ich meine Intentionen damals, bei der Threaderstellung, (an die ich mich beim besten Willen nicht mehr zu erinnern vermag) jetzt zu entschlüsseln versuchen sollte, dann würde ich den "Entwickler" und den "Autor" wohl in einen Topf werfen (um sie dann über einen Kamm zu scheren - die Uhrzeit sollte ich mir merken, plötzlich ist man sich nicht mehr zu dumm für bescheidene Wortspiele...).

mfG
jdw
 
Ich wollte das nicht so unbedingt in Schubladen verpacken, es ist IMHO lediglich eine beurteilung der Professionalität.

Dennis Detwiller arbeitet inzwischen hauptberuflich in der Videospieleindustrie, das Godlike-Universum und Arc Dream sind inzwischen mehr Hobbys für ihn, trotzdem würde ich ihn aufgrund seiner vorgeschichte als Profi-Autor bezeichnen.

Sollte Justin Achilli jemals Frostholm rausbringen, würde ich auch das als das Werk eines Profis bezeichnen, weil auch hier wieder jemand mit Erfahrung am Werk war, der weiss was er tut.
 
blut_und_glas schrieb:
Die Frage nach dem Entwickler versus Autor ist aber eine interessante muss ich zugeben. ;)
Ja, ist es wirklich... es gibt ja auch Personen, die in einem verlag übersetzen, selbst schreiben, sich ums Layout kümmern und beim Vertrieb helfen und davon leben. Sind das Autoren?
Wenn ja, ist die Zahl im einstelligen Bereich in Deutschland zu klein.
 
Zurück
Oben Unten